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Das Coronavirus

User Beitrag

peppermint patty

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Registriert seit 07.05.2019

29.03.2020 - 22:37 Uhr
Hab grade in der Tanke den ersten Testlauf mit Gummihandschuhen und Atemschutzmaske (von der Mama, samt 4 Rollen Klopapier) gehabt. Noch nicht mal einer von 3 Kunden plus Bedienung hat mich komisch angeschaut. Krasse Zeiten!

peppermint patty

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Registriert seit 07.05.2019

29.03.2020 - 22:45 Uhr
Ich praktiziere auch weitgehend den Nachrichten-Shutdown. Heute morgen nur den Presseclub und danach das Europamagazin. Sonst nur die örtliche Zahl der gemeldeten Infektionen, knapp über 200.

Given To The Rising

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Registriert seit 27.09.2019

29.03.2020 - 22:59 Uhr
Einst als freaky verschrien, heute normale Ausgehkleidung:
Die Konzertoutfits von Maynard von Tool:
https://lastfm.freetls.fastly.net/i/u/770x0/6797f1a4e1684189829b3c32f2916c04.jpg

peppermint patty

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Registriert seit 07.05.2019

29.03.2020 - 23:00 Uhr
"Werde demnächst auch öfter rausgehen"

Na, ich nicht. Bin 50 und Raucher. Sind schon fittere und jüngere Leute als ich ins Krankenhaus gekommen, siehe jetzt Rüstü, der türkische Kult-Torhüter.

Given To The Rising

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Registriert seit 27.09.2019

29.03.2020 - 23:04 Uhr
Da ich mich nicht in Menschenmengen stürzen werde, sondern nur mal mich auf ne Bank setzen und Musik hören werde, sollte das nicht das Problem sein. Was ich skurril finde: In allen Supermärkten gibt es Waschbecken zum Händewaschen. Aber der Hahn wurde doch bestimmt von etlichen Personen vor mir angefasst. Da ist die Ansteckungsgefahr doch größer, als wenn ich nicht Hände wasche.

peppermint patty

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Registriert seit 07.05.2019

29.03.2020 - 23:09 Uhr
Ja klar, Einkaufen muss ich auch, und wenigstens zwei bis dreimal pro Woche wenigstens 'ne halbe Stunde Fahrrad fahren, sonst stürzt mein Blutdruck in den Keller. Gestern war so ein Topwetter, da hätte ich zu normalen Zeiten den ersten Rekord des Jahres gemachr, mit 31,4 km. Jetzt bin ich mit 10, 3 zufrieden. :(

captain kidd

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Registriert seit 13.06.2013

29.03.2020 - 23:13 Uhr
Muss auch sagen, dass die Berichterstattung äußerst monoton ist und die Leute abstumpfen lässt, letztlich gibt es seit einer Woche keine Neuigkeiten. Gut auch wie jetzt endlich dazu übergegangen wird, über die strikte Isolation von Risikogruppen nachzudenken. Das ist der einzige Weg. Hätte man anfangs nicht diese schweren Fehler gemacht (Karneval noch feiern lassen, Fußballspiele, Flieger aus China und Italien), hätte man diesem Schritt vielleicht schon lange gehen können. Da hätten wir jetzt schon eine gute Durchseuchung. Alles in allem macht unsere Regierung und wir alle aber einen guten Job. Nur Spahn nicht. Der muss nach dieser Krise unbedingt weg. Der redet wirklich nur Unfug.

Given To The Rising

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Registriert seit 27.09.2019

29.03.2020 - 23:15 Uhr
Ich war neulich einkaufen und über der ganzen Stadt herrschte so ein Rauchgeruch. Richtig Walking-Dead-mäßig. Das weckt in mir den Trotz, obwohl ich eigentlich mit den Maßnahmen einverstanden bin. Aber da ich sowieso schon selten rausgehe, ist das jetzt nochmal ne Nummer härter.

doept

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Registriert seit 09.12.2018

29.03.2020 - 23:21 Uhr
Mit 10,3 km Radfahren zufrieden? Ach komm!

Bin Freitag und Samstag je 60km Rennrad gefahren, das war super für Körper und Geist. Ich glaube aktuell kamm man gar nicht genug davon machen, ob laufen, Rad fahren oder was auch immer. Bin eher erstaunt darüber wie wenig los war, ich vermute mal die meisten Leute verfetten zuhause auf der Couch und sterben dann fünf Jahre früher als geplant (aber hey, Virus überlebt!)...

peppermint patty

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Registriert seit 07.05.2019

29.03.2020 - 23:26 Uhr
@ Given:

Jetzt nicht lachen, aber ich hab auch meine irrationalen Momente, wo ich denke, das Virus breitet sich total übel über die Luft aus. Immer wenn ich die Bilder aus China, Italien und so sehe, wo fast alle nur mit Luftschutzmasken unterwegs sind. davon ab, rein psychisch komm ich sehr gut mit der quarantäne klar, weil ich eh schon seit Jahren so lebe. Wenn ich gemein wäre könnte ich sagen: "So, jetzt wisst ihr, wie es sich in meinen Schuhen anfühlt, so hypochondrisch und paranoid"

peppermint patty

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Registriert seit 07.05.2019

29.03.2020 - 23:31 Uhr
@doept

Ich bin noch einen soliden Januar gefahren, der Februar war total verregnet, und im März halt die Corona-Panik, wo kaum was lief und ich daher fast nur in der Bude hing. Wenn ich jetzt aus dem Nichts quasi 30 km fahren würde, könnte mein Körper überreagieren mit einer Erkältung beispielsweise. Und diese Paranoia will ich mir nicht antun, dsher nur das nötigste.

doept

Postings: 713

Registriert seit 09.12.2018

29.03.2020 - 23:38 Uhr
@ Peppermint Patty.

Klar, Gesundheit zuerst.
Insofern nur das tun was man sich zutraut und wobei man sich wohlfühlt.

Aber ganz ehrlich: Am Freitag bei 18 Grad und nach 40km zum ersten Mal einen grandiosen Blick über die Rheinebene zu bekommen hat mir besser getan als alles andere in diesem osbukren Winter.

peppermint patty

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Registriert seit 07.05.2019

29.03.2020 - 23:51 Uhr
Ja, ich kann das nachempfinden, ich kenne das High nach/während schöner Fahrradtouren. Gibt nichts schöneres. Für den April werd ich mir ein neues System überlegen. Mit Nordic Walking Imitationen in meiner Bruchbude werde ich auf Dauer nicht glücklich werden :)

doept

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Registriert seit 09.12.2018

29.03.2020 - 23:55 Uhr
April ist ja schon bald!

Und draussen sollte ja eigentlich wenig passieren, insofern ist Nordinc Walking, Joggen oder Radfahrrn optimal.

Ansonsten lauf doch einfach einen Marathon auf dem Balkon oder im Wohnzimmer :-)
https://www.spiegel.de/panorama/leute/corona-pandemie-ehepaar-in-dubai-laeuft-marathon-auf-dem-balkon-a-b06732ca-eb43-49bf-8eba-ff3458357fef

nörtz

User und News-Scout

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Registriert seit 13.06.2013

30.03.2020 - 00:04 Uhr
Gut auch wie jetzt endlich dazu übergegangen wird, über die strikte Isolation von Risikogruppen nachzudenken.

Quelle?

peppermint patty

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Registriert seit 07.05.2019

30.03.2020 - 00:07 Uhr
@doept:

Ich kann grade nicht ganz ungehemmt draussen runfahren, wenn ich solche Bilder wie heute morgen aus der Türkei sehe, wo ganze Strassenzüge desinfiziert werden. Sowas macht mich nervös.

captain kidd

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Registriert seit 13.06.2013

30.03.2020 - 00:26 Uhr
Schaue etwa bei rnd.de, nörtz

captain kidd

Postings: 3584

Registriert seit 13.06.2013

30.03.2020 - 00:27 Uhr
Der Epidemie-Experte Gerard Krause empfiehlt, die Corona-Maßnahmen eher auf die Risikogruppen zu beschränken.
Die derzeitigen Beschränkungen könnten im Zweifel mehr schaden als die Infektion selbst.
Krause empfiehlt, die Maßnahmen zu lockern “so früh es geht”.

peppermint patty

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Registriert seit 07.05.2019

30.03.2020 - 00:36 Uhr
eine Woche Kontaktsensibilisierung, und ihr dreht schon an Rad. Was soll erst bei einer Ausgangssperre werden? Wartet doch erstmal ab, was die Massnahmen bringen

captain kidd

Postings: 3584

Registriert seit 13.06.2013

30.03.2020 - 00:38 Uhr
Diese Fragen müssen jetzt gestellt werden. Was kommt nach dem Shutdown? Habe schon vor Wochen gefragt, wie der Plan aussieht. Jetzt werden wir in Deutschland vielleicht 1Mio Infizierte haben. Was passiert, denn, wenn wir wieder hochfahren? Es werden wieder mehr Infizierte. Das ist gleichzeitig gut und gleichzeitig schlecht. Aber wir müssen spätestens im Mai wieder hochfahren. Sonst ist von der Wirtschaft nicht mehr viel übrig. Und die Wirtschaft - das sind auch wir alle. Reisekonzerne werden noch über Monate zu kämpfen haben, die wird man mit Staatsmilliarden retten. Und dann noch 1000 andere Bereiche - bis hin zu vielen Einzelschicksalen. Wenn nix mehr zu fressen da ist, aber auch kein Geld - das ist scheiße. Und der Staat kann das gar nicht alles finanzieren. Dann geht er Bankrott. Wir brauchen eine Exitstrategie. Jetzt. Für nach Ostern. Wir brauchen eine Durchseuchung, meinetwegen wirklich eine Corona-App für das Handy, soll der Staat halt draufspielen wie mit dem Staatstrojaner. Mir Latte. Aber bitte macht das Land nicht komplett kaputt.

peppermint patty

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Registriert seit 07.05.2019

30.03.2020 - 00:46 Uhr
Ich kann und will in dieser scheiss kapilatistischen welt nicht mehr leben

fuzzmyass

Postings: 14924

Registriert seit 21.08.2019

30.03.2020 - 01:20 Uhr
@peppermint

Zieh doch nach Kuba oder Nord Korea ;D

Hallohallo

Postings: 365

Registriert seit 30.01.2020

30.03.2020 - 01:21 Uhr
Merkel bekommt von ihren Geldgebern schon genug Druck was all das angeht, Captain kid, keine Sorge. Und an der Exit-Strategie wird garantiert auch schon gearbeitet.

Given To The Rising

Postings: 7679

Registriert seit 27.09.2019

30.03.2020 - 05:59 Uhr
"Zieh doch nach Kuba"
Komischerweise waren es nur Kuba, China und Russland, die Italien mit Ärzten ausgeholfen haben, während der Rest nur an sich gedacht hat. Soll mir noch einer sagen, dass der Kapitalismus humaner wär (auch wenn Russland und China im Prinzip kapitalistisch sind). Zudem ist das Gesundheitssystem auf Kuba vorbildlich. Auch Serbien hat China um Hilfe gerufen, weil von der EU nichts kommt. Im Kapitalismus gilt: im guten Fall kriegt jeder noch einen Bissen vom großen Kuchen, im Krisenfall nimmt sich jeder, was er kriegen kann. Diese Länder/Bündnisse haben es dann auch verdient unterzugehen.

Rote Arme Fraktion

Postings: 4112

Registriert seit 13.06.2013

30.03.2020 - 07:16 Uhr

Die bürgerlichen Staaten können die Epidemie nicht effizient bekämpfen. Eine sozialistische Gesellschaft könnte es.

Die Maßnahmen der europäischen Staaten sind, wenn es um maximal wirksame Seuchenbekämpfung geht, ungenügend, weil sie falsche Prioritäten setzen. Man weiß, dass das Virus sich in geschlossenen, schlecht durchlüfteten Räumen ausbreitet wie verrückt. In Südkorea hat eine Infizierte in einer großen Kirche binnen einer Stunde mehrere hundert Menschen angesteckt. Umgekehrt weiß man, dass Ansteckungen im Freien relativ schwierig sind, mit genügendem Sicherheitsabstand zu anderen Passanten kaum möglich.

Will ich die Ausbreitung der Seuche möglichst effizient aufhalten, muss ich also alle geschlossenen Räume leeren, auf die man irgendwie verzichten kann, während es umgekehrt keinen Grund gibt, drakonische Maßnahmen gegen Bewegung im Freien zu beschließen. Das heißt in erster Linie: Die Nutzung von Verkehrsmitteln muss auf das absolute Minimum reduziert werden, alle Veranstaltungen mit Menschengedränge, Parties usw. müssen abgesagt werden, und vor allem - alle nur irgendwie verzichtbaren Büros, Fabrikhallen, Läden und Werkstätten, in denen sich täglich zig Millionen Menschen stundenlang dicht aneinander drängen, müssen geschlossen werden. Solange täglich Millionen Menschen acht Stunden lang in Großraumbüros und Fabriken und auf dem Weg dorthin in den S-Bahnen aufeinanderhocken, wird die Ausbreitung des Virus weitergehen.

Die Maßnahmen, die die bürgerlichen Regierungen ergriffen haben, sind vom Dilemma diktiert, einerseits die Ausbreitung der Seuche verlangsamen zu wollen, andererseits der Kapitalakkumulation ihres nationalen Kapitals nicht noch mehr zu schaden. Und dabei kommt dann ein halbgarer Kompromiss heraus: Parties, Gastronomie, Konzerte usw., die eine volkswirtschaftlich nur zweitrangige Bedeutung haben, werden zwar untersagt (was natürlich absolut richtig ist), gleichzeitig lässt man die mindestens genauso relevanten Herde der Seuchenverbreitung in der Industrie und in den Büros großer Unternehmen von erstrangiger volkswirtschaftlicher Bedeutung weiter offen. Und um dorthin zu kommen, sind die Arbeiter*innen gezwungen, sich täglich in überfüllte Bahnen und Busse zu setzen.

Um die ziemlich begrenzte Wirksamkeit eines solchen nach ökonomischen Aspekten gestalteten partiellen Lockdowns zu überspielen und der Bevölkerung gegenüber Entschlossenheit und Beherrschung der Situation zu simulieren, stürzt man sich derweil auf einen der für die Ausbreitung der Seuche irrelevantesten Aspekte: Die Bewegung der Leute an der frischen Luft. In Deutschland ist die Bewegungsfreiheit der Menschen, zumindest solange sie allein unterwegs sind, noch halbwegs gewahrt, aber in Italien, Frankreich oder Spanien sieht man das schizophrene Schauspiel, dass Menschen, die gezwungen sind, täglich acht Stunden in menschenüberfüllten Büros, Fabriken und Verkehrsmitteln zu verbringen, nach Feierabend in erbarmungslosem Hausarrest gehalten werden und eine Armee mit quasi unbegrenzter Macht ausgestatteter Bullen auf der Straße darüber wacht, dass sie nicht eine Runde durch den Park spazieren oder sich irgendwo auf eine Bank setzen, um etwas Sonne zu schöpfen. Das bringt zwar so gut wie nichts im Kampf gegen die Ausbreitung der Epidemie, macht aber erstens den Eindruck, der Staat habe alles im Griff - und liefert zweitens eine hervorragende Begründung für eine lange Aufhebung der Versammlungsfreiheit zur Kriminalisierung jeder Art von Demonstrationen, Kundgebungen und Streiks auch nach dem Abklingen der Epidemie. Etwas, wofür die bürgerlichen Staaten in den kommenden Erdbeben der Weltwirtschaftskrise reichlich Bedarf haben werden.

Dieser von Rücksichten auf das nationale Kapital diktierte halbe Lockdown wird nicht nur einigermaßen ineffizient sein - er wird mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit auch überall zu früh wieder abgebrochen werden. Auch dieser halbe Lockdown bringt enorme wirtschaftliche Probleme mit sich. Gastronomie, Hotelgewerbe, die ganze Tourismusindustrie, die Luftfahrtbranche, Einzelhändler außerhalb der Lebensmittelbranche, die meisten Handwerksbranchen, Baugewerbe und Immobilienbranche - die alle kommen mit jeder Woche Lockdown näher an die Insolvenz. Die Arbeitslosigkeit steigt jetzt schon erheblich und wird explodieren, wenn diese Branchen in ein, zwei Monaten alle vernichtet sind. Es ist jetzt schon sicher, dass ganz Europa und Nordamerika dieses Jahr eine schwere Rezession erleben werden. Dauert der Lockdown noch lange an, droht sie zur tiefsten Rezession der Wirtschaftsgeschichte zu werden.

Es ist undenkbar, dass kapitalistische Staaten, deren Aufgabe im Schutz ihres nationalen Kapitals besteht, das Wirtschaftsleben viele Monate lang oder sogar 1-2 Jahre lahmlegen könnten wie es inzwischen viele Ärzt*innen für medizinisch eigentlich geboten halten. Die bürgerlichen Regierungen werden den Lockdown lange vor dem Sieg über die Epidemie beenden.

In den USA hat Trump bereits angekündigt, im Interesse der amerikanischen Wirtschaft Mitte April wieder zum Normalbetrieb zurückzukehren. Der texanische Vizegouverneur forderte die in erster Linie gefährdeten Alten seines Staates schon mal auf, sich darauf vorzubereiten, zur Rettung der Wirtschaft zu sterben. Und in Deutschland konstatierte der stellvertretende Vorsitzende der Bundestagsfraktion der Union, die deutsche Wirtschaft müsse spätestens nach Ostern wieder hochgefahren werden. Sicher, man wird noch monatelang einige zweitrangige Schutzmaßnahmen beibehalten, um das Gesicht zu wahren, weiterhin Parties und Konzerte untersagen und vor allem das Versammlungs- und Demonstrationsrecht weiterhin aussetzen. Das Wirtschaftsleben aber muss wieder normal laufen, auch wenn das nun mal bedeutet, dass tausende Alte und chronisch Kranke für das BIP sterben müssen.

Schließlich - was soll der bürgerliche Staat als ideeller Gesamtkapitalist denn tun? Seine Aufgabe ist die Sicherung der Kapitalkumulation seines nationalen Kapitals und dessen Stellung auf dem Weltmarkt. Wenn Europa seine Wirtschaft im Koma belässt, während China und Nordamerika ihre Wirtschaft wieder voll hochfahren, wird das handlungsunfähige europäische Kapital von der amerikanischen und chinesischen Konkurrenz ausradiert. Bleiben alle kapitalistischen Zentren gleichermaßen in monate- oder gar jahrelangem Lockdown, hört die kapitalistische Wirtschaft durch Insolvenz aller Unternehmen der Erde zu existieren auf - was natürlich längst vorher zu einem Staatsstreich der Kapitalist*innen zur Aufhebung des Lockdowns und zur Rettung ihres Wirtschaftssystems führen würde. Das Gesetz der kapitalistischen Konkurrenz zwingt die bürgerlichen Regierungen dazu, dass sie den Lockdown nach relativ kurzer Zeit wieder beenden MÜSSEN, auch wenn dann der nächste Ausbruch der Epidemie kommt.

Ein solcher Zwang würde für eine sozialistische Gesellschaft keineswegs bestehen. Natürlich müssten auch dort bestimmte Arbeiten weiterhin ausgeführt werden. Es müssen Lebensmittel produziert und transportiert werden, man braucht natürlich Ärzt*innen und Pfleger*innen und ein Minimum von Arbeiter*innen für die Aufrechterhaltung der wichtigsten Infrastrukturaufgaben, für Stromerzeugung und die Wasserwerke, für Müllentsorgung usw., aber durch die enorme Produktivitätssteigerung dank technischem Fortschritt werden heute für die Produktion nur der wirklich lebensnotwendigen Güter und Dienstleistungen nur noch sehr wenige Arbeitskräfte benötigt. In einer sozialistischen Gesellschaft, die nur noch lebensnotwendige Arbeiten ausführt, wäre es kein Problem, dass auch 80-90% der Bevölkerung mal ein halbes oder ein Jahr zuhause bleiben und nicht arbeiten. In dieser Zeit würde eben kein neuer gesellschaftlicher Reichtum produziert werden, was schade ist.

Aber sonst würde da nichts Dramatisches passieren. In einer Welt, in der es kein Privateigentum an Produktionsmitteln gibt und alle Unternehmen sich in gesellschaftlichem Eigentum befinden, kann es keine Bankrotte durch Stilllegung ihres Betriebes geben. In einer Welt, in der alle lebensnotwendigen Güter kollektiv verwaltet und kostenlos nach Bedarf verteilt werden, wäre es nicht schlimm, wenn alle Arbeiter*innen in nicht lebensnotwendigen Bereichen mal ein halbes oder ein Jahr arbeitslos sind - sie bekommen ja nach wie vor gratis alles Notwendige, das weiterhin produziert wird.

Gut, man müsste den Lebensstandard für eine Weile etwas senken: Während des Lockdowns nur neue Kleider oder Elektrogeräte, wenn die alten kaputt sind. Bis zur Wiederaufnahme des Normalbetriebs keine Urlaubsreisen, keine nicht unbedingt notwendigen Konsumgüter, keine Parties, Konzerte usw.; ärgerlich, aber keine Katastrophe für einen ziemlich beschränkten Zeitraum. Derweil kann man es sich daheim bequem machen: Alle jemals gedrehten Filme, alle jemals veröffentlichten Bücher und alle jemals komponierte Musik sind in einer Welt ohne Urheberrecht kostenlos online verfügbar. Natürlich können die Leute auch rausgehen, spazieren, wandern, Sport treiben, mit Sicherheitsabstand zusammen im Park sitzen - drakonische Maßnahmen gegen das Freizeitverhalten der Leute im Freien kann man sich schenken, wenn man die Epidemie durch Stilllegung des Wirtschaftslebens bereits viel effizienter bekämpft.

In einer Gesellschaft ohne Privateigentum an Produktionsmitteln und damit ohne Konkurrenz zwischen den Produktionsmittelbesitzern gibt es überhaupt keine Notwendigkeit zu permanentem Wirtschaftswachstum. Die Wirtschaft für ein halbes, für ein oder zwei Jahre in Winterschlaf zu versetzen und nur noch absolut unverzichtbare Arbeiten zur Lebenserhaltung der Menschen und zur Instandhaltung der Infrastruktur auszuführen, hat in einer solchen Welt ohne Konkurrenz keine negativen Auswirkungen. Wenn die Seuche endgültig besiegt ist, kann man ohne Probleme wieder zum Normalbetrieb zurückkehren und wieder an der Steigerung des Lebensstandards arbeiten. Die Fabriken und Werkstätten, die Straßen und Schienen und Flughäfen, die Züge und Schiffe sind ja alle noch da und unversehrt. Nur in einer kapitalistischen Gesellschaft, nur in einer Gesellschaft, in der es nicht darum geht, menschliche Bedürfnisse zu befriedigen, sondern darum, Profit zu erzielen und wo es deswegen zwingend permanentes Wachstum geben muss, führt es zu Katastrophen, wenn die Leute mal ein Jahr lang daheim sitzen, Filme schauen und Musik hören oder Waldspaziergänge machen statt arbeiten zu gehen. Nur in einer kapitalistischen Gesellschaft besteht die Notwendigkeit, in einer Situation wie dieser unzählige Todesopfer zu akzeptieren, um die Profite reicher Schmarotzer zu verteidigen. Das Virus ist an sich schlimm genug. Zu einer wirklichen globalen Katastrophe führt es aber erst dadurch, dass es im Rahmen einer völlig verrückten, menschenverachtenden Gesellschaftsordnung wie der bürgerlich-kapitalistischen auftritt.

Rote Arme Fraktion

Postings: 4112

Registriert seit 13.06.2013

30.03.2020 - 07:17 Uhr
Netzfund. Kann man drüber nachdem, ob das Sinn macht.

Orph

Postings: 569

Registriert seit 13.06.2013

30.03.2020 - 07:55 Uhr
captain kidd muss unbedingt Kanzler werden. Auch Deutschland braucht seinen Boris Johnson.

captain kidd

Postings: 3584

Registriert seit 13.06.2013

30.03.2020 - 07:57 Uhr
Großer Denkfehler: Todesfälle werden nicht akzeptiert, um die Profite reicher Schmarotzer zu verteidigen, sondern damit die alleinerziehende Mutter, ihre Kinder ernähren kann. Und wie lange ein sozialistischer Staat ohne Produktion und letztlich Einnahmen durchhalten würde, ist auch fraglich. China hat eine Region runtergefahren und leidet schon enorm. Was, wenn da das betroffen wäre?

kingbritt

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Registriert seit 31.08.2016

30.03.2020 - 09:09 Uhr

"Präsident Trump befürchtet 100.000 Coronavirus-Tote in den USA" auch yahoo


Yahoo-News: Das Wichtigste in Kürze:

Bestätigte Fälle in Deutschland: Über 62.000 (Todesfälle: 525, genesen: über 9.200) - Quelle: Johns Hopkins University
In Europa sind Italien und Spanien am meisten betroffen: In Italien sind es über 97.600 Infizierte (Todesfälle: 10.779, genesen: über 13.000) und in Spanien über 80.000 (Todesfälle: 6.802, genesen: über 14.700) - Quelle: Johns Hopkins University
Bestätigte Fälle in den USA: Über 142.000 (Todesfälle: mindestens 2.400; genesen: 2.600) - Quelle: Johns Hopkins University
Weltweit Über 704.000 Infizierte (Todesfälle über 33.500; genesen: über 148.800) - Quelle: Johns Hopkins University
Bundesrat beschließt historisches, milliardenschweres Hilfspaket mit neuen Schulden von 156 Milliarden Euro
US-Präsident Trump verdüstert seine Prognose
Merkel: SPD-Chef unterstützt sie, manche Politiker fordern Exit-Strategie
Offenbar neuer Termin für Olympische Spiele 2021 gefunden

Given To The Rising

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Registriert seit 27.09.2019

30.03.2020 - 09:14 Uhr
"Großer Denkfehler: Todesfälle werden nicht akzeptiert, um die Profite reicher Schmarotzer zu verteidigen, sondern damit die alleinerziehende Mutter, ihre Kinder ernähren kann."
Hätte sie keine Kinder bekommen, stünden mehr Ressourcen für die Alten da. Außerdem stand da, dass nur noch die wichtigsten Berufe ausgeübt werden (Nahrungsmittelproduktion etc). In dem Zeitraum fährt auch der Staat seine infrastrukturellen Projekte herunter.

hideout

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Registriert seit 07.06.2019

30.03.2020 - 10:53 Uhr
Was passiert, denn, wenn wir wieder hochfahren?

Wird so schnell nicht passieren. Es wird maximal leichte Lockerungen geben, wenn die Vorraussetzungen dafür gegeben sind. Bei den Lockerungen wird man erst nach 2 Wochen sehen, welche Negativwirkungen sie produzieren. Insofern wird das zäh, schritt- und stufenweise erfolgen.

Aber wir müssen spätestens im Mai wieder hochfahren.

In erster Linie muss die Situation unter Kntrolle gebracht werden, Eigenproduktion für das Gesundheitswesen geschaffen werden und sich ein Überblick über die Gesamtsituation verschafft werden, denn ohne diesen machen Lockerungen überhaupt keinen Sinn, weil sie dann in einem richtigen Shutdown enden werden.

Wir brauchen eine Durchseuchung

Und du brauchst eine Tätigkeit an vorderster Front. Nicht böse gemeint. :)


Wir leben nicht auf einer Insel, es herrscht eine globale Pandemie, für viele Branchen ist es ziemlich egal ob man im Lock- oder Shutdown ist, denn mit wem soll denn normal Handel getrieben werden, wenn die Nachfrage global sinkt und alle mit der Pandemie beschäftigt sind und Zuliefererketten teilsunterbrochen sind?

Wie will man einen Betrieb aufrechterhalten, wenn die Mitarbeiter reihenweise krank werden? Welches Unternehmen hat denn schon eine Personaldecke, wo ausschliesslich die robusteren Bevölkerungsschichten (die auch gefährdet sind) beschäftigt sind?

Gerade als Exportnation ist es eine völlig abstruse Vorstellung zu glauben, dass man einfach "hochfährt" und alles wird wieder gut. Viele Unternehmen nehmen Kurzarbeit in Anspruch, eben weil die Absatzmärkte ausser Kraft sind. Ohne eine drastische Verbesserung der globalen Situation wird sich auch die deutsche Wirtschaft nicht regenerieren.

Dein "einzig richtiger Weg" ist übrigens ausprobiert worden und gescheitert. Eine unkontrollierte Ausbreitung innerhalb der robusteren Bevölkerung produziert auch hohe Fallzahlen mit schweren Verläufen. Das Überleben von schweren Verläufen bedeutet nicht automatisch dass man hinterher in jedem Fall "geheilt" ist. Es gibt mittlerweile Indizien auf Folgeschäden, auch eine Therapie mit Beatmung heisst nicht automatisch, dass das Herz oder der Geist das schadlos übersteht. Es gibt auch sehr relevante Sachverhalte bei der Immunität, die noch immer nicht geklärt sind. Wie lange hält diese Immunität an? Sind diese Leute trotzdem ansteckend?

Und man kann es nicht oft genug wiederholen: auch (gegenderte) Ärzte und Pfleger sind Menschen die eine Psyche haben und bei der Behandlung von Patienten einem sehr erhöhten Risiko ausgesetzt sind und keine unendlichen Ressourcen beim Schutzmaterial haben. In Italien sind dutzende dieser Leute gestorben, in Spanien ist der Infektionsgrad unter diesen enorm hoch, die dann in entsprechender Anzahl ihre schwere Arbeit nicht mehr verrichten können, oder versterben.

Wir brauchen uns garnicht beschweren, im Verhältnis zu anderen Ländern geht es uns noch gut und können froh sein, dass wir bisher einen richtigen Shutdown vermeiden konnten. Denn der kommt in jedem Fall, wenn man die Kontrolle verliert. Es braucht auch niemand mit den Füssen zu scharren, vor allem weil es in diesem Land soviele Menschen gibt, die der Meinung waren ihre individuelle Bespassung bis zum letzt möglichen Zeitpunkt auszureizen.

Natürlich ist das alles unschön, aber man muss sich nichts vormachen, die Möglichkeiten sind aktuell begrenzt und es wird Zeit brauchen die Grundvorraussetzungen für eine eingeschränkte Teilnormalisierung zu schaffen. Aber so ist das, wenn man sich nicht ausreichend vorbereitet und ein Teil der Bevölkerung bis 1 vor 12 dachte, dass Coronavirus sei Kindergarten. Da kann man echt nicht erwarten, dass man das innerhalb von drei Wochen gehandelt bekommt.


hideout

Postings: 1644

Registriert seit 07.06.2019

30.03.2020 - 10:59 Uhr
Gestern war so ein Topwetter, da hätte ich zu normalen Zeiten den ersten Rekord des Jahres gemachr, mit 31,4 km. Jetzt bin ich mit 10, 3 zufrieden. :(

Wenn man die Rämlich- und Möglichkeit hat, kann ein Rollentrainer goldwert sein. :-) Draussen fahren ist natürlich in jedem Fall besser. Meine Kilometerleistung behalt ich mal lieber für mich. -.-

peppermint patty

Postings: 1904

Registriert seit 07.05.2019

30.03.2020 - 11:15 Uhr
Heisst nicht unbedingt, dass ich die in einem Stück gefahren wäre. Ich splitte das schon mal gern in zwei Einheiten auf...Jetzt aber erst mal genug off topic meinerseits, hab gestern schon wieder genug rumgeschwätzt :)

kingbritt

Postings: 5161

Registriert seit 31.08.2016

30.03.2020 - 11:17 Uhr
@hideout

sehe ich ähnlich, wobei die Situation in dem ein oder anderen Bereich außer Kontrolle geratend dann doch eine ganz eigene unberechenbare Dynamik erhält.
War viele Jahre in der System-Entwicklung PPS eines großen Konzerns Automobilbranche und kenne die Just in Time Verflechtungen, die ungemein fragil sind. Daher ist das in der Tat so eine Sache mit dem Wiederhochfahren.

Given To The Rising

Postings: 7679

Registriert seit 27.09.2019

30.03.2020 - 11:20 Uhr
@Heribert: Fabian Lehr, Facebook

Given To The Rising

Postings: 7679

Registriert seit 27.09.2019

30.03.2020 - 11:55 Uhr
https://www.facebook.com/fabian.lehr.3/posts/10219541857171286

fuzzmyass

Postings: 14924

Registriert seit 21.08.2019

30.03.2020 - 12:32 Uhr
Wenn das Werbung für den Sozialismus sein soll, dann ist sie aber unfassbar schwach und verliert alleine dadurch an Bedeutung, dass sie auf Facebook stattfindet...
Selbst unter der Annahme der Sozialismus wäre in einem Pandemiefall besser für das Volk (und ignorieren wir mal seine sonstigen für das Volk nicht so gesunden Begleiterscheinungen), würde er sich nicht lohnen.. müssen wir dann immer 50-100 Jahre auf die nächste Pandemie warten, damit wir ein mal den Beweis erbringen können, dass der Sozialismus besser sei? Hmmm....

keenan

Postings: 5198

Registriert seit 14.06.2013

30.03.2020 - 12:36 Uhr
bei mir im wald wo ich 3 bis 4 mal die woche das gesamte jahr über joggen gehe, ist im winter/herbst fast nix los und frühjahr/sommer einige wenige jogger, fahrradfahrer und spaziergänger.
also immer schön entspannt wenig bis nix los auf meinen 12 kilometern.

durch die aktuelle situation hat sich die anzahl extrem vermehrfacht. x familien gehen aus langeweile spazieren, selbst jugendliche lümmeln im wald ab.

finde ich persönlich sehr gut für diese leute, für mich stört es leider sehr beim joggen. bin froh wenn wieder alle vor den konsolen, laptops und in den malls und fitnessstudios hängen...

meine letzte woche mit meinem sohn habe ich übrigens im gegensatz zu vielen anderen eltern genossen.
bin ich um jede sekunde die ich mit meinem kind verbringen kann dankbar.
das heißt zocken zocken zocken.
nächste woche geht es weiter mit meinem kleinen spielteufel :-)

Boston

Postings: 627

Registriert seit 14.06.2013

30.03.2020 - 12:40 Uhr
Hier schneit's seit Stunden. Das ist unzweifelhaft die nächste Stufe der Apokalypse.

hideout

Postings: 1644

Registriert seit 07.06.2019

30.03.2020 - 12:42 Uhr
Hier schneit's seit Stunden. Das ist unzweifelhaft die nächste Stufe der Apokalypse.

Die Massnahmen scheinen zu greifen. Endlich wieder richtig Winter.

Given To The Rising

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30.03.2020 - 12:49 Uhr
Es hängt immer vom favorisierten Lebensstil ab. Wer gern wohlhabend ist, Aktien hat, große Autos fahren und die neuesten technischen Entwicklungen sofort haben will, der wird wahrscheinlich den Kapitalismus favorisieren. Wer einen einfachen Lebensstil führt, sich mit wenig zufrieden gibt, wird wahrscheinlich eher dem Sozialismus zugeneigt sein. In Krisenzeiten merkt man, dass man Aktien nicht essen kann. Sozialismus in der DDR mit heutigen sozialistischen Konzepten zu vergleichen, ist hanebüchen. Im Prinzip waren alle existierenden Sozialismen Ableger des Bolschewismus und der war in linken Kreisen Anfang des 20.Jhs. nicht der beliebteste. Deutsche Kommunisten wie Liebknecht und Luxemburg hatten demokratischere Formen wie eine Räterepublik und demokratischen Wahlen im Sinn. Aber wie so oft: friedliche Ideologien setzen sich nicht durch. Auch Planwirtschaft ist kein klassisches Konzept. Selbstorganisation von Arbeitern mit staatlicher Richtungsweisung ist eine Alternative. Das wirtschaftliche (nicht gesellschaftliche) Konzept Chinas ist auch eine funktonierende harmlosere Alternative zum westlichen Kapitalismus.

Given To The Rising

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30.03.2020 - 12:51 Uhr
Wenn Corona den Klimawandel stoppt, stoppt dann FFF Corona?

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30.03.2020 - 12:54 Uhr
"Facebook ist übrigens - auch wenn es sich social nennt - ein durch und durch kapitalistisches Unternehmen. Vielleicht sollte einer diesen Fabian mal darüber in Kenntnis setzen."
Kennst du ein anderes Medium (außer Twitter und Instagram) um öffentlichkeitswirksam Botschaften an den Mann zu bringen?

fuzzmyass

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30.03.2020 - 12:55 Uhr
"Wer gern wohlhabend ist, Aktien hat, große Autos fahren und die neuesten technischen Entwicklungen sofort haben will, der wird wahrscheinlich den Kapitalismus favorisieren."

Das trifft alles auf mich überhaupt nicht zu. Habe keine Aktien (nie welche gehabt) und ein kleines 10 Jahre altes Schrottauto, neueste technische Entwicklungen sind mir egal (mein Handy ist 4 Jahre alt), ich brauche nur einen Plattenspieler und meinen alten iPod classic. Besonders wohlhabend bin ich auch nicht.

Finde den Sozialismus trotzdem nicht gut und funktionierend - wie schon mal erwähnt bin ich in diesem System aufgewachsen und rede nicht komplett aus der Luft gegriffen.

Es ist halt Ansichtssache. Beide Systeme haben ihre Vor- und Nachteile, aber den Sozialismus finde ich viel schädlicher, perfider und vor allem sehr heuchlerisch. Aber die Diskussion ist hier sowieso etwas fehl am Platz.

hideout

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30.03.2020 - 12:56 Uhr
stoppt dann FFF Corona?

Mit Demonstrationen und stark tonalisierter Ausatmung eher nicht.

Given To The Rising

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30.03.2020 - 13:01 Uhr
Weil du beim Wort Sozialismus sofort die DDR im Kopf hast. Das ist das Problem. Das ist aber nur eine Auslegung. Das kann man auch ohne autoritäre Strukturen und Freiheitseinschränkungen machen. Nur müssen dann viele Privilegierte auf ihren Wohlstand verzichten und das kriegt man nicht ohne äußere Einflüsse (Pandemie, Krieg, Naturkatastrophen) oder Gewalt hin. Ich kann mir kein Szenario vorstellen, bei dem die Elite freiwillig auf ihren Luxus verzichtet um sich dem Gemeinwohl unterzuordnen.

fuzzmyass

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30.03.2020 - 13:07 Uhr
Ja gut, aber im Gegenzug muss man sagen, dass wir hier in Deutschland auch nicht den Extremkapitalismus wie in den USA haben, sondern eine soziale Variante davon - und die ist für mich bisher immer noch die beste und ausgewogenste Lösung.

Ne, ich bin nicht in der DDR aufgewachsen, sondern in Osteuropa. Mein Problem ist, dass diese Theorien von einem abgewandelten verbesserten Sozialismus halt nur das sind - Theorien... in der Praxis hat der Sozialismus in all seinen real existierenden Formen in allen praktizierenden Staaten in der Geschichte IMO gefailed, und zwar auf ganzer Linie... für mich steht schlicht und ergreifend fest, dass der Mensch als Lebewesen so gepolt ist, dass ein solcher verbesserter Sozialismus nicht funktionieren KANN. Ist aber nur meine Meinung.

fuzzmyass

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30.03.2020 - 13:12 Uhr
Desweiteren möchte ich hinzufügen, dass ein Sozialismus in einer globalisierten Welt wie heute IMO gar nicht mal so ohne weiteres realisierbar ist... es sei denn mindestens die halbe Welt steigt auf den Sozialismus um...

Given To The Rising

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Registriert seit 27.09.2019

30.03.2020 - 13:13 Uhr
Die ganze soziale Marktwitschaft und die Sozialgesetzgebeung wäre ohne die Gefahr eines sozialistischen Umsturzes nie erfolgt. Insofern war der Sozialismus schon dadurch ein wichtiges Korrektiv. Und wer sagt, dass mit der sozialen Entwicklung jetzt Schluss sein muss. Es besteht die Möglichkeit noch weitere soziale Verbesserungen (BGE, Abschaffung von Sanktionen, stärkere Kontrolle der Produktion, Deprivatisierung von Schlüsselbetrieben, mehr Mitsprache in Betrieben) durchzuführen

fuzzmyass

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Registriert seit 21.08.2019

30.03.2020 - 13:15 Uhr
Ok, da sind wir uns ja gar nicht mal so uneinig... das sehe ich auch ähnlich im Hinblick auf "Und wer sagt, dass mit der sozialen Entwicklung jetzt Schluss sein muss. Es besteht die Möglichkeit noch weitere soziale Verbesserungen (BGE, Abschaffung von Sanktionen, stärkere Kontrolle der Produktion, Deprivatisierung von Schlüsselbetrieben, mehr Mitsprache in Betrieben) durchzuführen"

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