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Welches Konzert hast du gerade besucht und wie ist deine Bewertung

User Beitrag

zeckezichter

Postings: 684

Registriert seit 07.11.2021

30.09.2025 - 14:53 Uhr
Genau das sind die Fragen, die ich mir auch stelle, Fuzzy. Sind die am Ende eine Drückerkolonne für KI-Musik?

Manicmax

Postings: 310

Registriert seit 19.10.2020

30.09.2025 - 15:34 Uhr
Irre, ich bin auch schon zweimal von Metal-Esten angesprochen worden, in der Bonner Fußgängerzone und vor dem Smashing Pumpkins-Konzert. Kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass das ein erträgliches Business ist...

Deaf

Postings: 3487

Registriert seit 14.06.2013

30.09.2025 - 15:40 Uhr
Es ist erstaunlich, vor allem weil heute ja kaum mehr jemand CDs kauft. Wenn es aber nicht einträglich wäre, würden die das auch nicht machen. Es gibt anscheinend immer noch zu viele "Dumme".

fuzzmyass

Postings: 20110

Registriert seit 21.08.2019

30.09.2025 - 15:47 Uhr
Okay, danke für die Info... dann weiß ich wenigstens, dass ich das nicht ein zweites Mal machen sollte... kannte das überhaupt nicht und hatte nur dieses eine Mal den Fall, das war wirklich sehr glaubwürdig von dem Typ erzählt und geschildert, er hatte mehrere Alben und hat auch glaubhaft erzählt sie wären gerade auf Tour etc...
Okay, mein Verlust hält sich in Grenzen (glaube ich habe 10 EUR bezahlt oder sowas), aber dennoch gut zu wissen, dass das eine neue Masche ist..

Klaus

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Registriert seit 22.08.2019

30.09.2025 - 16:08 Uhr
"aber dennoch gut zu wissen, dass das eine neue Masche ist.."

Neu ist witzig, wenn man über CDs spricht. Das ist schon ein paar Jahre im Umlauf.

@bonzo
Sehe ich genauso und natürlich hast du jetzt einen schönen Cliffhanger geschaffen, wer dieser ominöse Mensch denn so ist.

fuzzmyass

Postings: 20110

Registriert seit 21.08.2019

30.09.2025 - 16:22 Uhr
"Neu ist witzig, wenn man über CDs spricht. Das ist schon ein paar Jahre im Umlauf."

Wie gesagt, ich bin bisher nur ein einziges Mal darauf gestoßen und das war letztes Jahr glaube im November... davor und danach nie wieder gehabt, deswegen war mir das Ausmaß nicht bekannt... ich denke den Leuten geht es auch gar nicht so sehr um den CD Kauf per se, sondern darum Künstler zu unterstützen, zumindest war das bei mir der Gedanke, der gleich aufkam... naja, war wohl einfach Naivität meinerseits, man lern nie aus

Bonzo

Postings: 3679

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30.09.2025 - 16:37 Uhr
Ich war auf jeden Fall starstruck beim Anblick dieses Eurodance- und Trashfilmstars. :D

nörtz

User und News-Scout

Postings: 16899

Registriert seit 13.06.2013

30.09.2025 - 16:37 Uhr
Halbe Stunde dann bis Opeth und es wurde mir direkt der Abend versaut. Bin empfänglich dafür, sich von einem Idioten alles kaputt machen zu lassen und in dem Fall war es ein Typ, der sich bei mir in die Reihe setzt und offensichtlich ein rechtes Arschloch war. Trug Klamotten mit massiv queerfeindlichen Parolen. So ist es bei Sitzplatzkonzerten, du musst Glück haben mit den Nachbarn. Bin dann raus, hab mit dem Personal gesprochen und mich auf einen der wenigen freien Plätze unten gesetzt, geärgert hat es mich trotzdem noch lange.

Mein Beileid. Ich hätte mich dann auch nicht mehr auf die Musik konzentrieren können. Das wäre ja was gewesen, wenn du dann unten neben mir gesessen hättest, denn der Platz war die ganze Zeit frei. :D

Der Sound war teils breiig, trotzdem bin ich mit meinem ersten Mal Opeth zufrieden gewesen. Drapery wäre noch schön gewesen, aber man kann nicht alles haben.

Ochsensemmel

Postings: 218

Registriert seit 22.09.2025

30.09.2025 - 17:24 Uhr
Tut mir leid mit deinem Reihennachbarn. Ich saß im Dunstkreis einer deutschen Musiklegende, die hier einmal rezensiert wurde und 4 Threads hat. :D

Max Giesinger hört Opeth?

zeckezichter

Postings: 684

Registriert seit 07.11.2021

30.09.2025 - 17:31 Uhr
Oooh, Roland Kaiser hat fünf Threads. :(

Bonzo

Postings: 3679

Registriert seit 13.06.2013

30.09.2025 - 17:34 Uhr
Wie gesagt eurodance- und trashfilmstar.

Talibunny2

Postings: 214

Registriert seit 28.07.2025

30.09.2025 - 20:12 Uhr
Ach, schau an. Die Metal-Esten. Letztes Jahr bei den Pumpkins und dieses Jahr bei Maiden haben sie bzw. jeweils einer von ihnen, mich zu bequatschen.
Aber da ich ein Herz aus Stein habe...;)
Gut zu wissen, dass das eine Betrugsmasche ist.

Klaus

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Registriert seit 22.08.2019

30.09.2025 - 20:25 Uhr
"Das wäre ja was gewesen, wenn du dann unten neben mir gesessen hättest, denn der Platz war die ganze Zeit frei. :D"

Etwas längere Haare, Bart, Metalshirt - that's me!
(ja, der Witz ist Absicht)

VelvetCell

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Registriert seit 14.06.2013

01.10.2025 - 07:33 Uhr
Die Metal-Esten begegnen mir auch immer wieder. Beim ersten Mal war ich wie fuzzy auch zu naiv und wollte einfach die Band unterstützen, ohne dass ich Interesse an der Musik hatte.

Meine letzte Begegnung war dann richtig unerfreulich. Ich habe sofort abgelehnt, bin weitergegangen und der Typ lief neben mir hier und hat auf mich eingeredet. Der war hartnäckig.

Krass, dass die schon von so vielen Leuten wahrgenommen wurden. Wie viele sind das?

Bonzo

Postings: 3679

Registriert seit 13.06.2013

01.10.2025 - 08:17 Uhr
Muss jetzt also vor Konzerten aktiv nach Metal-Esten suchen. Bringe ab sofort selbst CDs mit und lerne ein paar Brocken estnisch, damit wir tauschen können.

Sneedlewoods

Postings: 774

Registriert seit 07.05.2023

02.10.2025 - 10:53 Uhr
damit wir tauschen können.
Super Idee. Aber bitte komm mir nicht in die Quere. Konkurrenz belebt nicht immer das Geschäft.

Unangemeldeter

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Registriert seit 15.06.2014

05.10.2025 - 23:52 Uhr
Eben hat sich in London der siebte Kreis der Hölle aufgetan und das Barbican verschlungen. Das Portal wurde von den koreanischen Schamanen von Jambinai geöffnet, die zuerst das London Contemporary Orchestra zu willenlosen Sklaven gemacht und dann das Publikum mit in den Abgrund gerissen haben. Traditionelle koreanische Instrumente, wie ihnen von der Vorband Dal:um noch schöne exotische Melodien entlockt wurden, wurden hier nur als Mittel zum Zweck eingesetzt, und der Zweck lautete: Krach. Das Orchester samt Chor war hauptsächlich dazu da, diesen noch ein wenig dissonanter zu machen. All diesem kinetischen Gesäge hatten die Zuschauer des Sitzkonzertes nichts entgegenzusetzen, so dass sich bald das Fleisch von den Gesichtern löste. Das Schlagzeug war anfangs noch mit einem Plexiglaskasten eingedämmt, welcher aber bald im Höllenfeuer dahinschmolz. In den Schauräumen des Barbican knickten und bröselten die fragilen Giacomettis, die Farbfelder der Rothkos verschwammen zu dem braunroten Matsch getrockneten Blutes. Aus dem Loch zur Hölle grüßte fern Scott Walker mit seinen Kuttenteufelchen von Sunn, lachte hämisch und verschwand wieder.
Als zum sechsten Lied die Harfe mit einer traurig-schönen Melodie den melancholischen zweiten Teil einleitete, lauschten nur noch zusammengesunkene Gerippe den Klängen. Ein räudiger Wind blies durch die F-Löcher der Geigen, dann war Stille.

pounzer

Postings: 526

Registriert seit 24.08.2019

06.10.2025 - 00:11 Uhr
Also war gut? :D

Klaus

Postings: 11983

Registriert seit 22.08.2019

06.10.2025 - 08:14 Uhr
Und heute trotzdem ins Büro.

Unangemeldeter

Postings: 2087

Registriert seit 15.06.2014

06.10.2025 - 09:00 Uhr
It's a hard-knock life. (-:

@pounzer: ja, schwer ein Fazit drunterzuziehen. Deutlich (!) heavier als ich und offensichtlich größere Teile des Publikums erwartet haben, es hat auch nicht geholfen dass der Sound sehr breiig war. Die ersten Songs waren daher echt eine Studie in Lärm. Der zweite Teil hat mich dann deutlich mehr abgeholt. Bereue auf keinen Fall hingegangen zu sein, hätte mir aus der Kombi mit dem Orchester aber eeeeetwas mehr versprochen.

Mr Oh so

Postings: 3393

Registriert seit 13.06.2013

06.10.2025 - 23:56 Uhr
Haha, geile Rezi Unangemeldeter!

Bei mir ging’s heute musikalisch eher in die entgegengesetzte Richtung:

Suzanne Vega - CCH, Hamburg

Das war sicher das am wenigsten rock'n'rollige Publikum, das ich jemals erlebt habe (abgesehen von irgendwelchen Klassik-Konzerten). Der Oberstudienrat und die Speditionskauffrau hatten sich nochmal in Schale geschmissen, um den Gassenhauern ihrer Jugend zu lauschen. Da war ich froh, dass ich in letzter Minute mein Slayer-Shirt gegen ein biederes Polohemd getauscht habe.

Punkt (also wirklich Punkt) 20 Uhr ging es dann los, so dass man die Tagesthemen noch schaffen konnte. Aber was soll ich sagen? Das war ein richtig schöner Abend. Heimlicher Star war Vegas "Begleitband" sprich ihr Gitarrist, der den Sound quasi alleine auf die Bühne brachte. Und das durchaus auch mal "rockiger" (in Anführungszeichen!) als man es von den Studioaufnahmen kennt.

Tolles Wohlfühlkonzert mit schönen Songs und einer gut aufgelegten Sängerin, die auch mal die eine oder andere Anekdote parat hatte. Selbst in der eigentlich nicht für Konzerte ausgelegten Location war das richtig kuschelig.

8/10

ijb

Postings: 7590

Registriert seit 30.12.2018

07.10.2025 - 09:16 Uhr
@Mr Oh so
War der gerühmte Gitarrist wohl Gerry Leonard, der auch auf dem Album so ne Art musical director ist und der nicht zuletzt durch seine Zusammenarbeit mit Bowie nachhaltig in Erinnerung geblieben ist?

Morgen ist ihr Konzert in Berlin in der Philharmonie, aber so gern ich hingehen würde (und nur zwei Querstraßen entfernt wohne), ist das dann doch jenseits meines finanziellen Horizonts. Lustigerweise hat aber meine "bessere Hälfte" in ihrem Philharmonie-Nebenjob morgen ihre Abendschicht beim Konzert (Ordnungsdienst). Vielleicht hat sie das Glück, im Saal sein zu können.

Unangemeldeter

Postings: 2087

Registriert seit 15.06.2014

07.10.2025 - 09:35 Uhr
Gestern also wieder ins Barbican, den kleinen Konzertsaal, der große war ja - s.o. - nicht mehr da. Und dort ein fantastisches Konzert gesehen. Das Trio da Kali aus Mali wird vermutlich nicht vielen hier ein Begriff sein (waren sie auch mir nicht), für Interessierte gibt es aber zB einen KEXP-Auftritt auf YouTube nachzugucken und die Alben (inkl. Bagola von diesem Jahr) findet man auch auf Streaming-Portalen. Tief verwurzelt in der malischen Griot-Tradition besteht die Band aus einem Balafon-Spieler (eine Art Vibraphon), einem Ngoni-Bassisten und einer Sängerin. Alle drei sind absolute Meister ihres Fachs, die Lieder nehmen die traditionelle Folkmusic aus Mali und drehen sie beherzt durch den Jazz/Blues-Drehwolf. Für diese Musik wurde der Terminus "deep groove" erfunden, irre wie das ohne ein klassisches Schlaginstrument pulsiert und treibt. Spielfreude, Leichtigkeit, Magie. Zudem äußerst sympathische Menschen, stehen nach dem Konzert für Unterschriften bereit und drückten mir auf Nachfrage auch die Ngoni in die Hand - eine Art 6-saitiger fretless Bass aus Holz und Leder. Irres Instrument, und so ein schöner Klang.

Falls die mal irgendwo aufzuschnappen sind, kann ich nur eine ausdrückliche Empfehlung aussprechen hinzugehen.

Deaf

Postings: 3487

Registriert seit 14.06.2013

07.10.2025 - 09:58 Uhr
Ich habe diesen Sommer das KALI Trio gesehen, die kommen allerdings aus der Schweiz. ;-)

Mr Oh so

Postings: 3393

Registriert seit 13.06.2013

08.10.2025 - 18:47 Uhr
ijb

Postings: 7523

@Mr Oh so
War der gerühmte Gitarrist wohl Gerry Leonard, der auch auf dem Album so ne Art musical director ist und der nicht zuletzt durch seine Zusammenarbeit mit Bowie nachhaltig in Erinnerung geblieben ist?


Eben jener. Kannte ich bisher nicht, hab nun aber meine Hausaufgaben gemacht.
Falls dich deine bessere Hälfte irgendwie reinschmuggeln kann - zögere nicht!

ijb

Postings: 7590

Registriert seit 30.12.2018

09.10.2025 - 00:03 Uhr
@Mr Oh so
Zu spät. Ich hatte heute Abend eh andere Verpflichtungen. Und sie arbeitete leider nur an der Garderobe, konnte daher auch nichts vom Konzert mitbekommen (außer das auffällig betagte Publikum).

fuzzmyass

Postings: 20110

Registriert seit 21.08.2019

11.10.2025 - 16:26 Uhr
Masters Of Reality auf dem Keep It Low Festival gestern - 9/10

Überragend! Tolle Band mit einigen alten Bekannten aus Mark Lanegan's damaliger Band: Aldo Struyff und der Gitarrist, der aussieht wie Johnny Cash (Name leider vergessen)... Chris Goss muss aufgrund von Rücken-/Nervenproblemen zur Zeit im Sitzen spielen, das tut seiner Spielfreude aber keinen Abbruch... einige schöne alte Hits (vor allem 100 Years Of Tears To The Wind war fantastisch), die neuen Sachen klangen auch nicht übel...
war der Beginn mit dem ersten Song noch etwas zaghaft, hat sich die Band Schritt für Schritt langsam aber beständig in einen Rausch gespielt inkl. dem immer ausgelassener werdenden Publikum, so dass am Ende mit u.a. John Brown und final She Got Me als sehr lautstark geforderte Zugabe alles abgerissen wurde...
Hab mal das neue Album The Archer als signierte CD am Merch mitgenommen (Vinyl hatten sie nicht) und werde demnächst eintauchen... schön, dass die hier recht positiv bewertet wurde, auch wenn es scheinbar keinen wirklich interessiert

Arne L.

Postings: 2335

Registriert seit 27.09.2021

11.10.2025 - 17:00 Uhr
Mission: Impossible – The Final Reckoning (2025) Christopher McQuarrie

Also dass mit diesem Film so wohlwollend umgegangen wird, kann ich überhaupt nicht verstehen. Ewige Exposition Dumps, hanebüchene Dialoge, ein blasser Bösewicht (von der Entity mal ganz abgesehen), viel zu viele Charaktere und noch dazu viel zu lang. Gab in meinen Augen vielleicht drei gute Szenen. Die drei Vorgänger fand ich alle gut, aber nach dem hier, würde ich sagen: Gut, dass die Reihe ein Ende gefunden hat. 3/10

Hierkannmanparken

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Registriert seit 22.10.2021

13.10.2025 - 11:31 Uhr
Kadavar im Zoom Frankfurt

Richtig fetter Sound, überlebensgroße Hymnen, geniale Bühnenpräsenz, die Riffs zwingen einen teilweise echt in die Knie (insbesondere bei der Single Lies). Neue und alte Kadavar fügen sich auch ohne Probleme zusammen. Sehr, sehr geil!

Die neue Pladde gab's schon zu kaufen. Ich werde im entsprechenden Thread berichten.

Die erste Vorband Orb (Australien) hab ich verpasst, Slomosa gingen auch gut ab. Spielen eine sehr druckvolle und melodische Art Stoner. Nichts Neues oder Weltbewegendes, live aber echt gut.

fuzzmyass

Postings: 20110

Registriert seit 21.08.2019

13.10.2025 - 11:32 Uhr
"Die erste Vorband Orb (Australien) hab ich verpasst"

Fehler - sind fantastisch

Hierkannmanparken

Postings: 2616

Registriert seit 22.10.2021

13.10.2025 - 12:02 Uhr
Das war ja klar. :)

Umso mieser, dass es im Vorfeld auch gar nicht so leicht war, die richtigen Orb zu finden. Gibt ja mehrere und oft werden die Bands gar nicht oder - wie in diesem Fall - sogar falsch verlinkt.

fuzzmyass

Postings: 20110

Registriert seit 21.08.2019

13.10.2025 - 12:20 Uhr
Ja, blöder/unpraktischer Bandname leider

Gordon Fraser

Postings: 2831

Registriert seit 14.06.2013

13.10.2025 - 14:06 Uhr
Gestern war ich im Gramps, immer noch viel zu warm für Outdoorkonzerte eigentlich aber was hilft's. Anarcho-Glampunk von Janie Danger als Support, erinnert in den besten Momenten an Ezra Furman.
Bis vor ein paar Monaten hatte ich gar nicht mehr auf dem Schirm, dass John Maus noch aktiv ist, irgendwie habe ich ihn nach dem brillanten "Pitiless Censors"-Album schnell wieder aus dem Fokus verloren. Dass er mittlerweile zusammen mit Ariel Pink auf Trump-Rallyes geht, hat sicher nicht geholfen. Minimalistischtes Setup für sehr prägnanten Electro-Gothpop: sämtliche Musik kommt vom Band/Laptop, ein Großteil der Vocals auch. Das reichert Maus dann mit Urschrei-artigen Ausbrüchen und Marterpfahltanzeinlagen an. Schon sehr spezielle Mischung, aber insbesondere die "Pitiless Censors"-Sachen sind natürlich unzerstörbar. Und Maus rast wie ein Derwisch über die Bühne, schweißgebadet. Leicht tragische Gestalt aber irgendwie.

zurueck_zum_beton

Postings: 257

Registriert seit 07.07.2013

13.10.2025 - 17:28 Uhr
Meine Freundin meint, der Sänger von Slomosa klinge wie der Sänger von the offspring. Das hat man jetzt immer im Hinterkopf und das muss auch mal erst verkraftet werden.

boneless

Postings: 6657

Registriert seit 13.05.2014

13.10.2025 - 22:18 Uhr
Noch ein Nachtrag von mir, hatte zuletzt irgendwie nie die Muße, was dazu zu schreiben. Jedenfalls, vor einer Woche am Montag:

Darkest Hour + Bleeding Through + Shai Hulud im Naumanns in Leipzig.

Das war konzerttechnisch einer der besten Abende des Jahres. Ein paar Stunden in Nostalgie baden und sich wieder wie 16 fühlen, als Metalcore die beste Musik überhaupt war und einem genau das gab, was man in dieser Lebensphase brauchte.

Den Opener Denial of Life hab ich aufgrund eines nahrhaften Abendbrots im Rewe nebenan (:D) verpasst, kam aber pünktlich zu Shai Hulud ins Naumanns, die ein 1A Set ablieferten und bei denen ich mich bis heute Frage, warum die eigentlich nie so groß geworden sind wie Hopesfall oder Poison The Well. Das war Herzblut pur, diese Art von Emotionen findet man auch nur im Metallic Hardcore. Die Meute war jedenfalls gut drauf und die Band auch, ein optimaler Start in den Abend.

Dann Bleeding Through, die mir auf Platte damals nie so viel gegeben haben wie andere Genrevertreter, aber bei denen ich immer der Meinung war, dass die Live alles zerlegen. Und genau so kam es, denn sämtliche Dämme brachen. Diese Band erfüllt jedes Genreklischee und trotzdem wars einfach geil, ich hatte während des gesamten Auftritts ein fettes Grinsen im Gesicht. Das ballerte mit Härte und Pathos, es war die reinste Freude. Und es gab dabei so unglaublich herrliche Szenen wie die, als zwei Typen tatsächlich mit Violent Dancing anfingen, aber nach einem Song so dermaßen aus der Puste waren, dass ich dachte, die kollabieren gleich am Bühnenrand. Man sah sie danach auch nicht wieder im Pit. :D Tja, die meisten Anwesenden an diesem Abend waren mindestens 35-40+, da ist man nicht mehr so gut bei Puste wie vor 20 Jahren. Auch der Sänger von Bleeding Through wurde nicht müde, zu erwähnen, dass man alt sei und trotzdem noch Bock habe, die Bude zu rocken. Passte alles perfekt ins Bild, was ein großartig brutaler und gleichzeitig kitschiger Auftritt.

Als Abschluss schließlich Darkest Hour, für mich damals und auch heute die beste Band des Genres (auch wenn sie eher Melodic Death spielen) und die ließen ebenfalls nichts anbrennen. Hit folgte auf Hit, die Band war super drauf, als Fan wurde man komplett bedient. Der Sound war leider (wie im Naumanns üblich) nicht optimal, trotzdem haben Darkest Hour alles rausgeholt, allein das Eröffnungstrio With a Thousand Words to Say but One, The Sadist Nation und Convalescence hat direkt sämtliche Fragen beantwortet. Genau so wollte ich das haben. Eine gute Stunde nostalgische Gänsehaut später wars dann vorbei und ich bin froh, dass sich Darkest Hour vom maximal mittelmäßigen Zugabeapplaus doch noch zu einem Encore haben bitten lassen, denn Tranquil war der Wahnsinn. Besser konnte es nicht werden. So selig habe ich selten ein Location verlassen. Was für ein Spaß.

oldschool

Postings: 879

Registriert seit 27.04.2015

13.10.2025 - 23:39 Uhr
masters of reality
Aschaffenburg 131025 / Colos Saal

Maximal 150 Leute haben sich am heutigen Abend im Colos Saal versammelt, um Chriss Goos und seinen Masters of Reality die Ehre zu erweisen. Das zeigt auch mal wieder die Ursache eines Problemes, mit denen viele kleine Clubs zu kämpfenhaben. Mittlerweile verdienen sie mit Coverbands die Namen wie Feel Collins, Goldplay oder Mercury tragen, einfach viel mehr Kohle.

Bevor es los geht, muss das Publikum erst einmal den Alleinunterhalter Janosch Moldau seine Aufmerksamkeit schenken, der eigentlich öfters bei Bands wie Project Pitchfork oder De/Vision als Support auftritt.Ob man es mag oder nicht, der Musiker ist als Support hier einfach deplatziert. Sein 80er Jahre Synthiepop ist eher für Fans von Bands ala Camouflage geeignet.

Masters of Reality lieferten dann ein solides knapp 80-Minütiges Konzert, das den Schwerpunkt eindeutig auf dem neuen Album hatte. Bei den älteren Songs zeigte die Band jedoch mit einem wahren Wall-of-Sound, dass Chris Goss nicht umsonst den Ruf als Vater des Stoner-Rock genießt. Songs wie "thierd man on the moon", "John Brown" oder "the blue garden" waren druckvoll und fett. Zum Niederknien! Alles in Allem ein gelungener Abend zum fairen Preis von 32 Euro.

xsuffx

Postings: 36

Registriert seit 12.03.2024

14.10.2025 - 17:47 Uhr
"Kleine" (aber am Ende letztlich leider doch etwas ausgeartete) Rückschau auf eine "Asien-Trilogie" vor nicht all zu langer Zeit (von dort gibt es sicherlich seltener Berichte).

Gute drei Wochen in Malaysia (+ ein paar Tage in Singapur) unterwegs und keine kulturellen Aktivitäten? Also nicht mit mir ... einen Abend vor Abreise standen noch WIEGEDOOD im Leipziger Werk 2 mit ihrer "De Doden Hebben Het Goed" Album Trilogy-Tour auf der Agenda, was schon mal großartig war. Ich kenne die Band (live) in allen Dekaden ihres Schaffens (und dürfte mittlerweile schon auf ein gutes Dutzend Shows kommen) und mit der DDHHG-Triolgie haben sie sowieso was Essentielles für die Ewigkeit erschaffen. Wenn es überhaupt was auszusetzen gab, dann maximal in 1-2 Liedern des mittleren Albums, was ich als das "Schwächste" empfinde. Publikum sehr entspannt, gute Location (die kleinere Halle des Werk 2). Darum soll es hier aber nicht weiter gehen, denn ich ließ im Urlaub etwas meine Kontakte spielen und mir wurde der (legendäre) DIY-Laden namens Rumah Api (http://rumahapi.weebly.com/) in Kuala Lumpur empfohlen (es finden sich auch haufenweise Liveclips & -shows bei Youtube). Flugs das dortige Programm gecheckt, ein bisschen die Reiseroute modifiziert und schon konnte der "Länderpunkt" Malaysia an 2 Abenden hintereinander eingetütet werden :-)

04.10.2025 | Kuala Lumpur (MY) – Rumah Api | Code Error, Glömt, Samora Squid, Artrodese, LastxMinute

Das Rumah Api liegt einige Kilometer außerhalb des Zentrums im authentischen Stadtteil "Pandan Inah" der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur, in dem wir aus logistischen Gründen auch direkt Quartier bezogen hatten und "gefühlt" auch die einzigen Touristen weit und breit waren. Der Laden selbst befand sich vorher in einem Hochhaus, wurde meines Wissens mal geräumt und hat nun seine Räumlichkeiten in der Nähe der alten Stätte von außen komplett unscheinbar wirkend in einem dreigeschossigen Haus im obersten Stockwerk bezogen. Der Hauseingang befindet sich neben einem indischen Restaurant und wenn man nicht weiß, dass sich der Laden dort befindet, würde man diesen auch niemals finden (Laufkundschaft gibts da offenbar keine). Jedenfalls stand der gemeine Ossi nach Zahlung der umgerechnet ca. 12€ Eintritt pünktlich um 20 Uhr auf der Matte und es war natürlich noch niemand außer den Bands da. Nachdem diese erste Peinlichkeit überwunden war, füllte sich der kleine Laden (mit einer Kapazität für ca. 150 Leute?) dann doch recht flott und es begannen gegen 20:30 Uhr direkt LASTXMINUTE (https://lastxminute.bandcamp.com/album/lastxminute-amity) aus (ursprünglich) Puchong in der Nähe von Kuala Lumpur mit einem ca. 20-minütigen Old School-Stop&Go-Hardcore-Brett. Die Rhythmusfraktion schien geübt und wann bekommt man mal "authentisch"-knalligen Muslim-Hardcore ala THE TANGLED LINES, mit Kopftuch-tragenden Frauen an Gesang & Gitarre zu sehen/hören? Das war schon mal ein verheißungsvoller Auftakt.
Es folgte das Soloprojekt ARTRODESE (http://bonesbrigaderecords.bandcamp.com/album/tilt) des Niederländers Joop van Reede (früher u.a. Gitarrist bei der Grindcore-Band JESUS CRÖST, die mir zumindest von Namen her was sagen), der aufgrund chronischer Arthritis wohl keine Instrumente mehr spielen kann und dadurch mittlerweile andere Musik macht, um trotzdem noch was Kreatives machen zu können. Das folgte dann in Form von einer Art punkigem D'n'B/Jungle-Mix meets THE PRODIGY und einem gewissen Vibe von MOBY (den älteren Sachen), THE STREETS und auch SLEAFORD MODS. Ungemein tanzbar (was er gut vorführte und es ihm auch etliche im Publikum nachahmten), überaus sympathisch und v.a. auch mega unterhaltsam.
Danach folgte mit SAMORA SQUID (https://www.youtube.com/watch?v=Li6tp1M3CcA) aus Tasmanien (Australien) eine Art 15-minütige "One man-Freakshow" mit solchen "Nettigkeiten" wie (selbstständigem) Schulter auskugeln (für mich war das Knacken schlimmer als Blut oder Erbrochenes), Verbiegen bis zum geht nicht mehr, Beine um 180 Grad verdrehen, Schwertschlucken usw. begleitet von etlichen wirklich witzigen Ansagen und Kommentaren. Ein wilde Zwischenperformance und v.a. ein netter Kontrast zwischen den 4 Bands.
Als vorletzte Band dann GLÖMT (https://unleashrecords.bandcamp.com/album/bvrn-as-hell) aus Indonesien ("glömt" heißt im schwedischen wohl "vergessen", was mir so mitgeteilt wurde) mit rotzig-crustigem Black Metal und verschmierten Gesichern - das volle Programm halt, FFO VENOM, MAYHEM, DEVIL MASTER, MIDNIGHT, DISCHARGE und meinetwegen auch TRAGEDY.
Der "Headlíner" des Abends CODE ERROR (https://codeerrorofficial.bandcamp.com/album/incarnate) stand dann ab 23 Uhr auf der Bühne und die Band besteht u.a. aus dem ehemaligen Schlagzeuger von WORMROT aus Singapur mit dem Gastsänger(?) Mark Fields für die Tour aus den USA (war wohl auch mal späterer Sänger bei SIEGE, die mir auch was sagen). Ich habe von Grindcore absolut keinen Schimmer, kenne außer den live immer großartigen NAPALM DEATH außer halt noch CARCASS auch keine Genrebands weiter und mache um "solche" Konzerte auch eher einen größeren Bogen, aberr das war live diese rund 40 minuten einfach geil, v.a. weil Drums & Gitarre richtig gut und tight gespielt waren (um nicht zu sagen professionell, das waren meines Erachtens schon richtige "Könner" ihres Fachs). Und abseits der "gekreischten" Passagen war auch der Gesang richtig gut.
Kurzum: ein rundum genialer und durch dieses vielseitige musikalische Kontrastprogramm v.a. auch abwechslungsreicher Abend, der von einem Bier (eine offizielle Bar gabs da nicht wirklich) und der erlösenden Dusche im Hotel gekrönt wurde. Sehr cool fand ich v.a., dass eigentlich alle Gäste immer alle Bands (egal welches Genres) gefeiert haben und so fand ich es auch erstaunlich, dass die Kopftuch-tragende Gitarristin von LASTXMINUTE bei den (sicherlich satanistisch angehauchten) GLÖMT (wobei Indonesien immer noch das größte muslimische Land der WElt ist) neben einer Bier-trinkenden Frau abging.

05.10.2025 | Kuala Lumpur (MY) – Rumah Api | Single Stitch (verpasst/-peilt), Buncit, The Hard-Crop’s, Idle Hands, The Mondz

Einen Abend später wurde es dann nicht ganz so vielseitig (aber für umgerechnet 3€ Eintritt deutlich günstiger), was aber auch völlig ok und logischweise aufgrund des Line-Up nicht unerwartet war, denn es stand die Release-Party anlässlich einer neuen EP der malaysischen Oi!/Streetpunk-Band SINGLE STITCH (https://www.youtube.com/@SingleStitchMY) auf der Agenda. Diesmal waren wir auch wirklich die einzigen "westlichen" Gäste und wurden auch entsprechend beäugt, was sich zwar teilweise irritierend, aber irgendwie auch niedlich anfühlte (angesprochen wurden wir zaghaft nur 2-3x, aber der Barmann war jedes Mal sehr dankbar, wenn ich vorbeischaute).
Als erste Band THE MONDZ (https://www.youtube.com/channel/UCjuCuVes8E2dnOyBdgWyDFA) mit richtig nettem Singalong-Oi!-Punk, die ich musikalisch bei "angesagteren" aktuellen Genrebands wie LIONS LAW oder MESS logischerweise mit einer exotischeren Note ansiedeln würde. Leider hatte der Gitarrist ständig Probleme, so dass keine richtiger "Fluss" aufkam, aber für mich waren THE MONDZ die musikalisch als auch spieltechnisch beste und eingängigste Band des Abends mit einem sehr aktivem und einprägsam singenden Frontmann.
Als zweite Band standen IDLE HANDS (https://www.youtube.com/@idlehandsstreetpunk und nee, nicht die mittlerweile als UNTO OTHERS firmierende oder auch die gleichnamige ehemalige Postpunk-Band aus Münster) nur als Duo (Gitarrist/Gesang + Schlagzeug) auf der Bühne und es lief viel vom Band (teilweise so DROPKICK MURPHYS-mäßig), was ich eher bissel nervig fand, aber die Leute gingen vor der Bühne ordentlich ab und v.a. die gut zwei Dutzend anwesenden malaysischen Skinheads (stiltechnisch von "schwierig", über ziemlich "kurios" bis "ultrasmart") kamen spätestens mit dem COCK SPARRER-Cover "We're Coming Back" (https://www.youtube.com/watch?v=e5edlv8L0Go) nun richtig in Fahrt.
THE HARD-CROP'S (https://secretrecs.bandcamp.com/album/the-hard-crops-for-what-cause-ep) dann als dritte Band mit schön fiesem und härterem (selbst betitelten) Hooligan-Oi! ala 4 SKINS, RIXE; für mich die zweitbeste Band des Abends und mit schönem (aber letztlich dennoch friedlichem) Blutpogo vor der Bühne. Und Oberkörperfrei schwitzt es sich auch in Kuala Lumpur natürlich wesentlich besser, gerade auch im Kontext der obligatorischen "Unity"-Verbrüderungsszenen ;-)
BUNCIT als vierte Band waren dann nicht wirklich gut, wirkten wie eine Band die kaum geprobt hat (was eben leider auch so klang) und mit 1 oder 2 ziemlich verhunzten MISFITS-covern.
Den Headliner des Abends habe wir dann aufgrund meiner Doofheit verpasst: Wir sind nach 23 Uhr los, weil ich dachte, dass diese (recht schlechte) vierte band diese SINGLE STITCH gewesen wären (BUNCIT standen bei der Running Order als erste Band und ich ging davon aus, dass sie einfach ausgefallen sind), aber ich hatte mich getäuscht. Bbei Facebook habe ich im Nachgang gesehen, dass SINGLE STITCH also noch ihre eigene Release-Party gespielt haben. Da lag ich allerdings schon frisch geduscht im Bett und auch wenn der Laden nur ca. 5 Minuten fußläufig entfernt lag, war es dann eben so. Shit happens...denn die Clips auf Youtube ließen schon auf eine gut klingende und eingespielte Band schließen.

Kurzes Resümee zu den 2 Abenden in Kuala Lumpur: Das "Indoor-Rauchen" scheint dort am ehesten das Aufbegehren gegen die "Obrigkeit" zu sein (das ist sonst überall, auch an vielen Plätzen draußen, verboten), ich fühlte mich vor allem am zweiten Abend wie in den 90ern in den Konzertläden hierzulande oder halt noch immer aktuell wie im Leipziger Zoro ;-). Beim Oi!-Konzert wurde im Vergleich zum ersten Konzertabend auch deutlich mehr Bier getrunken, aber es muss einem bewusst sein, dass man immer noch in einem größtenteils muslimisch geprägten Land (natürlich toleranter und ohne strengere Scharia) unterwegs war. Es ist eben doch eine andere Welt und gerade deshalb hat es riesigen Spaß gemacht, auch dort in so einen subkulturellen Bereich abtauchen zu dürfen, was ein absolut Privileg für mich darstellt. Der latente (auch öfters geäußerte und anderweitig dargestellte) Hass auf Israel bzw. der Umgang mit der (zweifelsohne natürlich schwierigen) politischen Situation in Gaza war z.T. schwer zu etragen, aber ich kann diese Gedankenlage bei einem (muslimischen und dadurch per so schon solidarischere) Land wie Malaysia als vergleichsweise wohlhabender westlicher Tourist wahrscheinlich auch nicht wirklich adäquat einschätzen.

09.10.2025 | Singapur (SG) – Spectrum by Phil Studio | Ghost Bath, Naedr

In Singapur angekommen gleich "tieftraurig" festgestellt, dass dort am Wochenende vor unserer Ankunft im Rahmen des Formel 1-Nachtrennens diverse Konzerte u.a. von Elton John, Smashing Pumpkins & Foo Fighters stattgefunden hatten. Das erklärt wahrscheinlich auch, weswegen die Hotelpreise im ohnehin hochpreisigen Inselstaat offenbar nochmals teurer waren. Augen auf bei der Urlaubsplanung ;-) Im Zuge des Rumsurfens fand ich dann tatsächlich das Konzert von GHOST BATH und wenn man einmal vor Ort ist, bezahlt man die 50€ im VVK doch zähneknirschend und nimmt das eben noch mit. Die Band habe ich vor ca. 9 Jahren mal (zusammen mit den großartigen YEAR OF NO LIGHT) im August 2016 live in der Dresdner Chemiefabrik gesehen, fand deren "Moonlover"-Album damals echt gut und hatte sie eigentlich bis jetzt fast komplett aus den Augen (bzw. Ohren) verloren. Singapur war das Auftaktkonzert einer kleinen Asientour (u.a. noch Taiwan, Japan & China) im Kontext ihres aktuellen Albums "Rose Thorn Necklace".
Die (etwas sterile) Konzertlocation lag (wie ich es z.B. auch aus Bangkok kenne) unscheinbar in einer normalen Shopping-Mall, die wir dann nach etwas Sucherei letztlich auch gefunden haben. Kurz vor 20 Uhr rein, ein Pint Fassbier für fast schon unerwartet günstige 6€ am Tresen geordert ging es kurz danach auch schon mit der Vorband NAEDR (https://naedr.bandcamp.com) aus Singapur los, die mit Sängerin ordentlich loslegten und nicht nur mich, sondern auch die anderen ca. 50 Gäste mit ihrem Screamo-Sound umbliesen. Wahnsinnig mitreißend und musikalisch irgendwo zwischen ENVY und MONO mäandernd, einfach nur großartige ~35 Minuten. Deren Platte wäre das perfekte Urlaubssouvenir aus Singapur gewesen, aber leider konnte ich nicht mit Kreditkarte zahlen und Bargeld in Form von Singapur-Dollar hatten wir keines, da das dort eigentlich auch nirgendwo wirklich "benötigt" wird. Schade drum...
Nach kurzer Umbaupause und Mini-Soundcheck knallten dann GHOST BATH direkt los und haben mich direkt abgeholt. Live ist das im Vergleich zu bspw. HARAKIRI FOR THE SKY wesentlich abwechslungsreicher, jedes Lied hat irgendeine Art musikalischen Kniff oder "Besonderheit", was (zumindest bei mir) hängen bleibt. Und das meine ich ausdrücklich nicht im Kontext, dass ich nun in Singapur auf einem Konzert war, sondern das wäre auch in hiesigen Gefilden so gewesen. Das, was DOWNFALL OF GAIA im Post-Metal immer hinbekommen, gelingt GHOST BATH somit quasi im "Subgenre" Depressive Atmospheric Black Metal (bitte bei Bedarf gerne noch mehr Subgenres hinzufügen). Das aktuelle Album lief in letzter Zeit auf jeden Fall auch häufiger, wobei ich persönlich der Meinung bin, dass die Band live deutlich besser und irgendwie wirkungsvoller als auf Platte funktioniert (im Gegensatz zu bspw. DER WEG EINER FREIHEIT, bei denen es bei mir umgekehrt ist).
PS: Dem "Klischee" von Singapur entsprach in den gut 4,5 Tagen, die wir dort waren, eigentlich auch eher nicht so viel, es gab (reichlich) Müll auf den Straßen und ich sah auch genug Leute, die draußen Alkohol getrunken und geraucht haben ;-)

Sorry, falls es doch etwas viel Text war, aber es "musste" mal irgendwie raus...

Ochsensemmel

Postings: 218

Registriert seit 22.09.2025

14.10.2025 - 18:09 Uhr
Ghost Bath sind arg panne

VelvetCell

Postings: 9039

Registriert seit 14.06.2013

15.10.2025 - 01:08 Uhr
Wow, vielen Dank xsuffx für deinen Bericht aus einer Welt, die uns sonst meist verschlossen bleibt. "Welt-Tourneen" vermeintlich großer Bands beschränken sich ja allzu oft auf Nordamerika und Europa. So ist es schön, mal zu lesen, was in Asien so an Subkultur abgeht. Sehr lebendig und aufschlussreich beschrieben. Besten Dank!

edegeiler

Postings: 3257

Registriert seit 02.04.2014

15.10.2025 - 08:38 Uhr
Super schöner Bericht aus einer spannenden Gegend. Gerne mehr davon!

edegeiler

Postings: 3257

Registriert seit 02.04.2014

15.10.2025 - 11:35 Uhr
War gestern mal wieder in Köln unterwegs und habe mir Black Country, New Road im Gloria angeschaut. Was für ein schöner Laden! Da gehe ich heute direkt nochmal hin. Ausverkauftes Haus, also schätzungsweise 600-800 Leute anwesend. Vorband war Westside Cowboy , die machen so Indie-Zeugs. Hätte es unspannend gefunden, wenn nicht der Drummer Energie für drei gehabt und sich die Seele aus dem Leib gedroschen hätte. Da stieg die gute Laune.
BCNR hatten zu Beginn technische Probleme beim Gitarristen, Amp kaputt. Gespielt haben sie das (ich glaube komplette) Album "Forever Howlong", sowie ein paar Stücke vom Livealbum und ein Cover. Alles toll gemacht, klingt wie auf Platte. Ungefähr 36 verschiedene Instrumente fanden zwischenzeitlich Anwendung. Eine Stimmungsband werden die allerdings nicht mehr und so stand das Publikum eher andächtig herum. Die Musik lädt aber auch nicht wirklich zum tanzen ein. Naja, ich hatte nen schönen Abend. Der befürchtete buntbemalte Arcade Fire Gedächtnisauftritt ist Gott sei Dank ausgeblieben.

Klaus

Postings: 11983

Registriert seit 22.08.2019

15.10.2025 - 11:38 Uhr
Coole Bericht, @xsuffx.

Hatte neulich von der Leizpgier (?) Screamo-Band Jota gelesen, dass sie demnächst eine Südostasientour machen. Fand ich spannend, auch weil einige Insta-Videos von HC-Shows in Thailand ultra wild aussahen.

Gern mehr solcher Berichte!

pounzer

Postings: 526

Registriert seit 24.08.2019

15.10.2025 - 12:48 Uhr
Hab ganz vergessen, meinen letzten Gig zu posten:

03.10.2025, Lexington - Portals presents: Cotoba, St. Barbe, Interlaken

Kaum zu glauben, dass das der allererste Gig von Interlaken gewesen sein soll. Da habe ich schon Supportbands gesehen, die weit weniger tight klangen. Klanglich und gesanglich war das deutlich von Radiohead inspiriert. Eine EP ist scheinbar geplant. Bin gespannt.

St. Barbe's nächste Show findet im ehrwürdigen Ronnie Scott's Jazz Club statt. Daran erkennt man schon, dass es hier deutlich jazziger zuging. Aber dennoch fügte sich der Sound des Trios dank Betonung auf die zweite Silbe in Jazzrock und elektronischer Elemente perfekt in den Abend ein. Auch wieder extrem gekonnt und technisch perfekt.

Headliner Cotoba kommen aus Südkorea und Fans von asiatischen Szenekollegen wie Tricot und toe kommen auch hier auf ihre Kosten. Zwar hätte das Set meinetwegen ruhig 20 Minuten kürzer sein können, aber über weite Strecken vermochte der Mix aus Math- und Indie-Rock, sowie nicht zuletzt der Spaß, den die Musiker auf der Bühne hatten, doch zu begeistern.

xsuffx

Postings: 36

Registriert seit 12.03.2024

15.10.2025 - 13:06 Uhr
@ Klaus (und natürlich auch die anderen mitlesenden/-schreibenden):

Jota - gute Band :-)

Es gibt schon einige Bands, die dort auf Tour waren, davon abgesehen spielen "größere" Bands (z.B. GREEN DAY) durchaus auch in Bangkok, Kuala Lumpur und Singapur. Aber als "kleinere" bzw. unbekanntere Band muss man eben richtig drauf Bock haben und zahlt logischerweise drauf.

Bitter zu spüren bekam das letztens bspw. die Punkband HIGH SOCIETY aus Dresden, die mir z.T. persönlich bekannt ist. Die hatten Ende Mai/Anfang Juni diesen Jahres eine kleine Tour durch Indonesien geplant, was auch alles organisiert war. Nach dem ersten (noch erfolgreichen) Konzert stand die Bullerei im Hotel auf der Matte und hat alle weiteren Auftritte unter Androhung saftiger Strafen untersagt. Sie hatten schlichtweg kein Arbeitsvisum - also ganz "dumm" sind die Obrigkeiten dort natürlich nicht (gerade auch in Zeiten von social media & Co.). Und die Band hatte sich halt leider zu sehr auf den Tourveranstalter vor Ort verlassen - shit happens. Wer es nicht glauben sollte: https://www.facebook.com/reel/1770816583866871/

SICK TIMES (aus dem Raum Chemnitz/Döbeln) waren 2015 auch schon in Thailand, Malaysia und Indonesien am Start (von dem Organisator der damaligen Tour bekam ich auch den Tipp fürs Rumah Api @ KL): https://www.facebook.com/sicktimeshc/photos/pb.100043003371297.-2207520000/1032395833438341/?type=3 sowie ein Jahr später auch nochmal in China: https://www.facebook.com/sicktimeshc/photos/pb.100043003371297.-2207520000/1273730639304858/?type=3

Die was ausgedehnte Touren auf dem ganzen Erdball völlig "am Rad" drehenden HEXIS aus Dänemark waren 2023 u.a. auch in Laos, Nepal, Kambodscha, Vietnam und sogar Dubai: https://www.facebook.com/photo.php?fbid=771999360958133&set=pb.100044442279123.-2207520000&type=3

THE 4 SIVITS aus dem Raum Riesa (Sucksen) waren bereits 2007 in Malaysia, Singapur & China; SS20 ebenfalls aus der Ecke 2010 in China: http://www.ss20.net/stuff (<- Tourdiary); die Band CLUSTER BOMB UNIT aus dem schwäbischen Raum glaube ich bereits in den 90ern (https://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/tv-doku-punk-im-dschungel-pogo-mit-kopftuch-a-499328.html) usw. usf.

Da geht schon einiges und möglicherweise gibts ja im Januar 2026 noch den ein oder anderen weiteren Bericht meinerseits ;-)

Und z.T. geht es vor der Bühne ggf. öfters etwas "wilder" zu, die Leute sind dort eben einfach auch nicht so (Ich nenne es mal) "verwöhnt" wie hierzulande.

Ich war am Sonntag spontan bei einem Konzert von NEGATIVE BLAST im Barraum der Dresdner Chemiefabrik, in den sich gerade mal ca. 10 Leute verirrten. Dabei gab es eine absolut großartige Hardcore-Band (bissel wie ein Mischung aus FUCKED UP in Hardcore) in intimer Atmospäre, aber vielleicht besser 10 interessierte Leute als ein TERROR/HATEBREED/SLAPSHOT-Publikum ;-)

maxlivno

Postings: 3012

Registriert seit 25.05.2017

15.10.2025 - 13:30 Uhr
war vorgestern bei Caroline im Silent Green in Berlin. Voract war Julek Ploski, ein Producer. War eher anstrengend und hat musikalisch eigentlich gar nicht zu Caroline gepasst. Caroline selbst waren großartig. "Total Euphoria" als Closer war überragend, wirklich der Song des Jahres bisher

HerrH.

Postings: 153

Registriert seit 04.02.2021

15.10.2025 - 18:12 Uhr
Gestern "Coheed an Cambria" im Grünspan in Hamburg.
Fakt: Sie können's noch - vor allem bei den Klassikern! Leider bei "In keeping Secrets..." am Ende vom Haupt-Set etwas zu lange vorm Finale rumgefrickelt. Gerade Stimmung aufgebaut und dann wieder fallen lassen...
Claudio hat sogar einmal "Dankeschön" gesagt, ansonsten aber steriler Auftritt ohne Verbeugung zum Schluss. Sei's drum: Mach ich in fünf Jahren nochmal!

boneless

Postings: 6657

Registriert seit 13.05.2014

15.10.2025 - 21:08 Uhr
Ich war am Sonntag spontan bei einem Konzert von NEGATIVE BLAST im Barraum der Dresdner Chemiefabrik, in den sich gerade mal ca. 10 Leute verirrten. Dabei gab es eine absolut großartige Hardcore-Band (bissel wie ein Mischung aus FUCKED UP in Hardcore) in intimer Atmospäre, aber vielleicht besser 10 interessierte Leute als ein TERROR/HATEBREED/SLAPSHOT-Publikum ;-)

Ha, ich war auch vor Ort, da sind wir uns wohl unerkannt übern Weg gelaufen. Kann dir nur beipflichten, war ziemlich geil. Und trotzdem... ein wenig Leid getan haben mir die Jungs ja schon. Kommen aus dem sonnigen San Diego ins kalte, graue und verregnete Deutschland und spielen dann z.B. hier in Dresden vor fast leerem Haus. Dennoch waren alle super gelaunt und hatten eine Menge Spaß. Bescheidene Umstände wurden halt einfach weggerockt und zwar mit Schmackes. 30 Minuten unverfälschte, pure Hardcore Punk Energie, die trotz hohem Schepperfaktor immer auch genug Melodie und geile Riffs zu bieten hatte. Ein kurzweiliges und dreckiges Set, es war eine Freude. Und on top konnte man am Merch schon die neue Platte erwerben, die offiziell erst Mitte November erscheint. Die rasselt wie schon das tolle Debüt alles in Grund und Boden. Diese Band liefert.

Kai

User und News-Scout

Postings: 3281

Registriert seit 25.02.2014

19.10.2025 - 12:12 Uhr
Gestern die Common Thread Tour in Oberhausen besucht.
Das Lineup selbst ist mit 23 Bands natürlich knüppelvoll und dabei waren einige meiner Lieblingsbands vertreten. Dementsprechend wusste man, was man erwarten kann. Dennoch gab es für mich auch ein paar positive Überraschungen:
Free Throw mit einer wirklich guten Show und Sincere Engineer waren für mich eines der Highlights. Oso Oso danach leider etwas schwächer, vor allem weil der Frontmann über weite Teile der Show wirkte, als hätte er nicht besonders viel Lust. Ich habe die Band vor einigen Jahren schon einmal gesehen, und da war es ähnlich. Schade. Dazu war der Sound auf der Stage B, auf der Oso Oso gespielt haben, oft ziemlicher Matsch.

Nach kurzer Essenspause dann The Hotelier und damit der Grund, warum ich die Reise überhaupt angetreten habe. Richtig gut, aber mit 30 Minuten auch richtig kurz. Das war zwar bereits vorher klar, aber das Konzept, 23 Bands spielen zu lassen und dafür dann immer nur 30 Minuten, macht für mich irgendwie keinen Sinn.

Danach bin ich immer wieder von Band zu Band gesprungen. Joyce Manor waren okay, Crime in Stereo hatten soundmäßig den schlimmsten Gig auf der Stage B.
Defeater waren mir etwas zu stumpf, dafür haben mir Tigers Jaw umso besser gefallen. Der eher poppige Sound funktionierte auf der Stage B auch besser.
Modern Life Is War haben gut Stimmung gemacht, sind aber nicht ganz mein Ding. Dave Hause dafür ziemlich stabil. Auch mit Strike Anywhere konnte ich eher wenig anfangen, aber den Leuten hat’s sichtlich gefallen.
Comeback Kid dann wieder in der großen Halle, recht stabil, hab ich mir jedoch von weiter hinten angeschaut.
Als Letztes dann Spanish Love Songs auf der Stage B. Da es auch hier nicht zu laut wurde, war der Sound vor der Bühne recht gut, die Setlist super und immerhin 40 Minuten Spielzeit. Hätte aber auch hier gern noch besser sein können.

Positiv ist festzuhalten, dass die Running Order trotz der vielen Bands eingehalten wurde. Es gab keine Verspätungen, und man konnte sich auf den Timetable verlassen.

Trotz einiger guter bis sehr guter Shows und einem angenehmen Publikum bin ich am Ende aber doch etwas enttäuscht von der Veranstaltung. Alles wirkte irgendwie lieblos und nur auf Masse ausgelegt. Der Merchbereich erinnerte an eine Turnhalle mit Bierbänken, das Essensangebot war ein schlechter Scherz (bin dann kurz zum Subway um die Ecke). Timetable, Deko oder Sitzgelegenheiten gab es – neben den zehn Bierbänken in der Merchhalle – praktisch nicht.
Dazu kam der teilweise wirklich unterirdische Sound auf der Stage B und im hinteren Bereich der Stage A.

Ich habe 50 € über Kleinanzeigen gezahlt, und das geht für mich klar. Für 90 € Abendkasse hätte mich das aber eher gestört. Manchmal ist weniger mehr, und hier hätte man deutlich mehr draus machen können. Die Location kannte ich vorher nur vom Lesen und ist für mich bei kommenden Shows keine Option.

Sneedlewoods

Postings: 774

Registriert seit 07.05.2023

19.10.2025 - 12:40 Uhr
Blood White/Null Positiv/Lordi Osnabrück Hyde Park 18.10. 2025


Was tut man nicht alles für seine Kinder. 2006 waren wir mit unserer ältesten Tochter zum ersten mal und wie ich hoffte letzten mal bei Lordi. Damals im X-Club Herford. Die frischgebackenen ESC Gewinner aus Finnland konnten mich schon damals nicht begeistern. Hard Rock Hallelujah? Als der Virus wieder Konzertbesuche wieder zuließ war meine Frau mit meiner mittlerweile nicht mehr jüngsten Tochter, die 2006 nicht mitdurfte und unserem Klärchen in Köln. Das das Nesthäkchen ihren Schulabschluss schaffte, war eigentlich klar, aber durch die widrigen Umstände davor sollte es natürlich eine Belohnung geben. 3 Tickets, 120 EUR. Auf nach Osnabrück. Der Hyd Park liegt soweit außerhalb, dass sich keiner über Lärm und seltsame Gestalten beschweren kann. Nach einem Luxusmahl bei Burger King zum Ort des Geschehens.
Erster Personencheck. Auffallend wenig Kuttenträger. Eher legere Freizeitkleidung, die Headbanger waren wohl woanders. 2 Radler für die Damen und und Punkt 19.00, Licht aus, Spot an.
Die erste von 2 Vorbands die ich überhaupt nicht kannte. Blood White aus Wilhelmshaven. Der Chefarzt und seine Oberpfleger aus der Klinik "Zur letzten Notdurft" zelebrierten für 30 Minuten garstiges Getrümmer das zwischen Death/Rapcore, Nu Metal und Selbstgefälligkeit alles zu einem monotonen Einheitsbrei verkochte.
Kein Zweifel: Blood White sind schon jetzt das eingelöste Versprechen an eine aufsehenerregende (Metal-) Zukunft!(Time For Metal). Träumt weiter
Kurze Umbauphase. Dann die nächste Band, die ich unter etwas anderen Umständen weiterhin nicht auf dem Radar gehabt hätte. Null Positiv aus Lübbenau. Was für ein Brett. Ich bin was laute Musik betrifft eher konservativ eingestellt. Aber was die Band von der ersten Bühne auf der Bühne bot, war pure Energie und Leidenschaft. Angetrieben von Sängerin Elli Berlin integrierten Null Positiv die mittlerweile dicht vor der Bühne stehenden Zuschauer mit ein. Die Sängerin überhaupt, die mit ihrem stimmlichen Ausdruck Alissa White-Gluz(Arch Enemy) locker Paroli bieten kann. Musikalisch lässt sich die Band eher dem Modern Metal zuordnen, also Metalcore, Neue Deutsche Härte, aber auch Gothic oder Groove Metal. Gesungen wird auf deutsch und da kommt das nächste große plus. Die Texte sind durchdacht, bedienen keinen billigen Klischees und sind im Zusammenhang mit der Musik eine kompakte Einheit. Etwas längere Spielzeit als die Kasperletruppe zuvor, die auch länger hätte sein dürfen, alleine schon wegen der Sängerin, die den Hyde Park unter Feuer setzte. Aber leider muss irgendwann Schluss sein.
Eine ewige lange Wartezeit, die durch "July Morning" und "Crazy Train" nur kurz aufgelockert wurde. Danach wieder Blick auf das Bühnenbild, fleißige Hände die hier und da noch Korrekturen am Schlagzeug und der Technik vornehmen. Dann aber, Vorhang auf für ein klein bisschen Horrorshow. Lordi aus Finnland. Die mir persönlich nicht viel bringen, zumindest auf CD. Von der optischen Präsentation ist das Horrorimage wissentlich oder unbewusst von Gwar inspiriert.
Die Finnischen Geisterbahnerschrecker
machen von Anfang keine Gefangenen. Geboten wird, was verlangt wird. Ein bisschen Spaß muss sein in diesen trüben Tagen. Tomi „Mr. Lordi“ Putaansuu ist eine Rampensau durch und durch. Wie bei Null Positiv wird von Anfang an der Kontakt zum Publikum gesucht und gefunden. Wie weit der gute Mann seine durchaus vorhandenen Kenntnisse der deutschen Sprache ausreizen muss um mit vorgebender Unkenntnis derselben eien Klamaukfaktor zu erzeugen, dem Publikum hat es gefallen. Im Rahmen der erlaubten Möglichkeiten, Pyrotechnik gab es keine, wurden kurzweilige Kabinettstückchen eingebaut und überhaupt hat die Band immer Vollgas gegeben. Was bei der Bühnenkleidung kein leichtes Unterfangen ist. Wenn der Sänger zu kurzen Regenationsphasen hinter der Bühne verschwand, wurde das von seine versierten Mistreitern perfekt überbrückt. Wie ich geschrieben hatte, bringt mir auf Konserve das musikalische Angebot nicht viel, wäre es immer so intensiv wie auf der Bühne, wer weiß. Die Zuschauer hatten für die schwächeren Momente der Band ein feines Gespür und entsprechend sank die Stimmung bei Titeln, die nicht zu den Glanzleistungen von Lordi gehören. Zusammengefasst hat die Band anderthalb Stunden geliefert, immer wenn de Stimmung zu kippen drohte, einen Kracher hinterhergeschoben anstatt 08/15 die Show irgendwie hinter sich bringen. Alles in allem eine überzeugende Show die für meine Tochter ein persönliches Highlight hatte. Das anscheinend nach jedem Konzert ins Publikum geworfene Handtuch mit dem Schweiß der Musiker konnte sie nicht fangen, dafür standen wir etwas zu abseits. Wie genau jemand das Publikum beobachtet hat dann der Bassist unter Beweis gestellt. Der kam von der Bühne, gab meiner Tochter sein Plektron, ein symbolisches Herz und einen gruseligen Handshake. Da träumt Clara bestimmt noch lange von.

Talibunny2

Postings: 214

Registriert seit 28.07.2025

19.10.2025 - 15:41 Uhr
Ist Ist / Support : The K's

Eindhoven, Effenaar 17.10.

Das Effenaar fasst 1300 Leute. Ich schätze, 800 - 1000 waren anwesend. Der Balkonbereich war komplett geschlossen.

The K's kannte ich vorher gar nicht. Nach kurzer Recherche festgestellt, dass die beiden bisher veröffentlichten Alben im UK sehr erfolgreich waren/sind (Platz 3 und 1 in den physischen Charts). Schmissiger Indie-Rock mit Pop-Appeal. Hier ja bisher komplett untergegangen. Müsste die Alben mal hören, ob zu recht oder nicht. Als Support jedenfalls sehr kurzweilig und live überzeugend. Auf der Insel wären wohl sie der Main Act.
Dann mein erstes Mal Ist Ist aus Manchester. Auf Platte gefallen sie mir sehr gut. Klar, ist nichts Neues. Man hört die Einflüsse gut heraus, aber in meinem Herz ist zwischen den Editors, Interpol et al noch Platz. Hab die in letzter Zeit unabhängig vom Konzert oft gehört und das hat meine Vorfreude auf das im Februar erscheinende fünfte Album verstärkt.
Live waren sie auch absolut überzeugend. Der wichtige Bass war klar zu hören, ebenfalls alle anderen Instrumente gut abgemischt. Auch das dunkle Timbre des Sängers kam klar und überzeugend. Variationen der Songs gibt es nicht, es kommt alles meist kurz und knackig wie auf Platte. So gehen auch 24 Songs (also fast die Hälfte des gesamten Outputs) in gut anderthalb Stunden. Die drei neuen Songs fügen sich gut ein und verheißen Gutes. Viel Kommunikation mit dem Publikum gibt es nicht. Es wurde, was man auch sehen konnte, angekündigt, dass für ein Video mitgeschnitten wurde und wir womöglich bald auf Youtube zu sehen sein könnten.
Für mich überraschend die vielen Animationsversuche, was mich eher an Editors erinnert. Bin da mehr Team NYC.
Absolut gelungener Abend.


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