fuzzmyass
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18.10.2024 - 12:10 Uhr
Vorfreude auf Nick heute Abend steigt schon mal... |
Deaf
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18.10.2024 - 12:47 Uhr
Schöner Bericht von xsuffx (vielleicht auch noch im Live-Thread der Band posten?). Seltsam aber, dass die aktuellen Konzerte immer noch gut 2,5 Stunden dauern, obwohl jeweils zwei Songs weniger gespielt werden als zu Beginn der Tour. |
xsuffx
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18.10.2024 - 15:42 Uhr
@ fuzzmyass: Absolut berechtigt, purer Genuss :-)
@ Deaf: Gut zu wissen, danke. Er hat halt zwischen den Stücken auch "relativ" viel erzählt, wobei ich nicht weiß, ob das ggf. auch eher normal ist? |
Felix H
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18.10.2024 - 15:48 Uhr
Der Closer vom neuen Album, der weggefallen ist, dauert ja nur 2 Minuten und das Johnny-Cash-Cover ist wohl auch nicht lang. Vielleicht haben sie gemerkt, dass der Ablauf für 2,5 Stunden zu gehetzt ist und haben das rausgenommen, was sich am ehesten angeboten hat. |
xsuffx
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18.10.2024 - 15:57 Uhr
@ THE MACHINA OF GOD: Ich würde Prag jederzeit vorziehen. Die Locations, die ich in den Jahren kennen- und z.t. echt liebengelernt habe (Underdogs / Eternia Smichov, 007 Strahov, Futurum, Lucerna Music Bar, Fuchs 2 / Bike Jesus, Palac Akropolis, Altenburg 1964 (ein ehemaliges Kohleschiff(!), was in Holesovice ankert) Rock Café, MeetFactory, Modra Vopice (eine Art genialer "Bretterverschlag" mit Bollerofen), Storm Club, Cross Club und selbst der Discoschuppen Roxy und die riesige o2 Arena), sind gefühlt allesamt besser (also natürlich gibt es auch in Leipzig, Dresden, Berlin etc. positive Ausnahmen wie den Beatpol, Chemiefabrik, Ostpol, UT Connewitz, Zoro etc.).
Ich habe in Prag echt selten komische Konzerte mit stressigen Momenten oder sehr nervigem Publikum erlebt und auch organistaorisch läuft das dort oftmals einfach besser ab, von den Preisen ganz zu schweigen. Fahrtmöglichkeiten (also ohne eigenes Auto) gibt es ja mittlerweile auch in echt guter Frequenz, so dass sich das auch mal "nach" der Arbeit usw. organisieren lässt.
Einzig ein Gig in einer recht sterilen Eishockeyhalle in Holesovice war nicht so der Knaller (IN FLAMES, AT THE GATES etc.), wobei ich da auch nur spontan hingegangen bin, weil das andere geplante Konzert wegen Krankheit (FRANK CARTER & THE RATTLESNAKES in der MeetFactory) damals tatsächlich erst ~3h vor Beginn abgesagt wurde und ich sowieso schon in Prag war ;-) Als "Notnagel" wars dann doch relativ dienlich...es gab da ein paar nette Bierstände von unterschiedlichen kleineren lokalen Brauereien, was das Drumherum dann doch recht erträglich machte.
Ich habe dieses Jahr jedenfalls noch mindestens vier Konzerte in Prag vor mir und freue mich schon darauf. |
Klaus
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18.10.2024 - 15:59 Uhr
Schöner Bericht, gern mehr davon. |
pounzer
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19.10.2024 - 14:58 Uhr
Gestern Abend bei Portals Presents mit Bicurious, a-tota-so und Mount Forel im The Lexington.
Letztere machten den Anfang, haben mich aber nicht so richtig überzeugt. Ziemlich holpriger 60s Prog, zwar mit guten Parts, aber konnten mich auf Dauer nicht mitreißen. Meinen Freunden hat es aber gefallen, also könnte das auch an mir liegen.
a-tota-so sind so eine Band, die mir aus der Konserve nur mäßig zusagen, live aber eine ganz andere Hausnummer sind. Ihr mathiger Post-Hardcore kommt live einfach druckvoller rüber und macht richtig Spaß.
Dann die Headliner, Bicurious. Das irische Zweiergespann beweist, was für eine mächtige Kombination es ist, wenn sich eine reine Instrumentalband entscheidet, auf klassischere Songstrukturen mit Gesang zu setzen. Nicht nur die Riffs sind groß, laut und catchy, sondern auch die Vocal-Hooks. Es ist jetzt 5 Jahre her, seit ich die beiden zum ersten Mal live gesehen habe und die Entwicklung, die sie als Songwriter durchgemacht haben, ist wirklich beachtlich.
Ich empfehle auch sehr das neue Album "Your Life is Over Now...", das erst vor zwei Wochen rauskam. FFO: Biffy Clyro, Jamie Lenman, ASIWYFA |
Glufke
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19.10.2024 - 22:03 Uhr
@pounzer ich bin immer neidisch auf deine Berichte aus dem UK ;)
Möchte hier auch nochmal die Empfehlung für das aktuelle Album von Bicurious ausdrücklich bestätigen :) |
boneless
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19.10.2024 - 22:40 Uhr
Gestern: Cannibal Corpse, Municipal Waste, Immolation, Schizophrenia im Felsenkeller, Leipzig.
Was für ein Line-Up. Direkt als diese Tour angekündigt wurde, war klar, dass ich dabei sein musste.
Schizophrenia hab ich leider verpasst, da der ziemlich frühe Beginn dieses großartigen Theaters (Start war schon 18:30), Arbeitstag und Anfahrtszeit miteinandern kollidierten. Jedenfalls war ich wie geplant kurz vor 19 Uhr vor Ort, hatte allerdings nicht damit gerechnet, dass dies wohl auch auf viele andere Besucher zutraf, denn die Schlange vor dem Einlass war gefühlt 500 Meter lang. Also brav hinten angestellt und gebangt, das man Immolation nicht verpasst. 20 Minuten später und ca. 3 Meter vorangekommen hatte ich es Zähne knirschend schon aufgegeben, Immolation noch zu sehen, denn die spielten bereits. Doch dann geschah ein Wunder und plötzlich ging alles sehr zackig und so war ich dann bei Ende des vierten Songs von Immolation in der Halle. Ja, was soll man noch über die Death Metal Institution an Worten verlieren? Da gibts kein Gepose oder sonstigen Firlefanz, Immolation spielten ihren tonnenschweren Death Metal mit Routine, Matten wurden geschüttelt, der Applaus war anerkennend. Beeindruckend für mich war vor allem die Bühnenpräsenz von Frontmann und Bassist Ross Dolan. Schön, diese Legende endlich mal live gesehen zu haben.
Das Publikum war nun gut angewärmt und ordentlich in Partylaune, da kamen Municipal Waste dann genau richtig, um die Explosion vorzeitig herbeizuführen. Und was war das für ein Abriss. Einen größeren Circle Pit hab ich in einer derartigen Location noch nicht gesehen, inklusive Bierduschen en masse. Das hat unglaublich viel Spaß gemacht, selbst als Beobachter am Rande des Pits. Herrlich!
Da hatten Cannibal Corpse dann im Anschluss natürlich leichtes Spiel, denn die Stimmung war am Siedepunkt angelangt. Massiv wurde sich durch ein Best-Of Set geknüppelt und vor allem Corpsegrinder bewies zwischen den Songs, was für ein sympathischer Kerl er ist. Schweißtreibende 70 Minuten später war dann recht überraschend Schluss und nicht nur ich war wohl etwas irritiert, dass Cannibal Corpse auf den Gassenhauer Hammer Smashed Face als Rausschmeißer tatsächlich verzichtet haben. Schlussendlich aber egal, denn es war ein sehr geiler Abend, für den sich der recht moderate Eintrittspreis von 43 Euro mehr als gelohnt hat.
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AndreasM
Plattentests.de-Mitarbeiter
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20.10.2024 - 14:11 Uhr
Wo wir schon in Leipzig sind, wenn auch in anderen Genre-Ecken. Hier liest nicht zufällig jemand mit, die/der ggf. noch ein Ticket für das Konzert von Efterklang am 4.11. im UT Connewitz überhat? Oder jemanden kennt, die/der eines überhat?
Eine Freundin aus unserer Efterklang-Devotion-Gruppe war zu langsam und nun ist es ja schon eine Weile ausverkauft. |
pounzer
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20.10.2024 - 20:17 Uhr
@Glufke: Ganz ehrlich, die Szene hier ist einer der Hauptgründe, warum ich mich hier so wohl fühle. So viele liebe, extrem talentierte Menschen. Die Qualität der Bands hier ist schon was Besonderes und es gibt so viele, bei denen ich mich wundere, warum sie nicht viel bekannter sind. |
Unangemeldeter
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24.10.2024 - 07:58 Uhr
Crosspost vom Interpol Live-Post:
Interpol, Tempodrom, gestern:
Es war kein besonders gutes Konzert, aber ein schöner Abend.
Der Sänger der Vorband Dust klang derart frappierend nach Isaac Wood (ehemals von Black Country, New Road) dass ich tatsächlich kurz googeln musste ob er's nicht vielleicht sogar ist. Aber nein, die Band kommt aus Australien, lehnt sich aber soundmäßig schon deutlich an BC,NR an, was auch am dauerpräsenten Saxophon liegt. Gleichzeitig haben sie nicht das Gespür für große Momente bzw wenig Dynamik im Sound, es klingt wie eine richtig angepisste Mischung aus BC,NR und Desaparecidos.
Nicht schlecht, aber mit dem aktuellen Material auch noch nicht bemerkenswert. Vielleicht kommt da noch was, Anlagen hat die Band definitiv.
Bzgl Interpol selbst muss ich hier ganz kleinlaut werden, weil ich zu der Oasis-Reunion ja so über diese Nostalgie-Scheiße gelästert habe - und dann war das gestern natürlich das gleiche in mattschwarz. Der Sound war fürs Tempodrom ziemlich schlecht, matschig und unausgewogen, der Leadgitarrist hat sich ständig verspielt und sie haben bei mehreren Songs den Sound einfach nicht auf die Bühne gebracht - was schon ins Gewicht fällt wenn man wie sie die Lieder einfach 1:1 runterspielt. Gleichzeitig sind die Songs derart unkaputtbar stark, dass es natürlich trotzdem irgendwie geil ist und funktioniert. Im zweiten Block nach Antics fällt sofort auf dass die Band nach der s/t ihr Mojo verloren hat, aber zum Glück kommen noch einige weitere ältere Karrierehighlights, allen voran Lights und Pace is the Trick.
Gutes Publikum, schöner Abend, aber keine funkelnden Augen. |
fakeboy
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25.10.2024 - 10:48 Uhr
PeterLicht gestern in Luzern. Hab ihn zum dritten Mal gesehen und war zum dritten Mal komplett begeistert. Beim ersten Konzert vor einigen Jahren war ich zunächst enttäuscht, dass er seine Songs live nur zu zweit aufführt - aber er macht das so einnehmend und unterhaltsam, dass man gar nicht anders kann als entzückt und erfüllt nach rund 2 Stunden Konzert den Saal zu verlassen. Seine Lieder und seine Art sie darzubieten sind so menschlich. Gestern gedacht: er ist die liedgewordene Menschlichkeit.
Er begann zunächst eher zurückhaltend, mit einigen ruhigeren Songs vom neuen Album. Sein Begleiter am Piano gab sich ebenfalls eher scheu. Aber wie sich das gehört, kommt irgendwann der Moment, in dem er aufdreht, die Musik ausbricht, tanzbar wird und er mit seinen urkomischen Geschichten (etwa vom Arbeitgeberpräsidenten) und seinem immer gelösteren Auftritt den ganzen Saal einnimmt. "Sonnendeck", "Gerader Weg", "Wettentspannen" und alle liegen sich glücklich in den Armen. Ein besonderes Highlight war auch "Problemlöser" vom neuen Album.
Ein wirklich grossartiger Künstler. |
Chris Mars
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26.10.2024 - 11:49 Uhr
Wir waren gestern bei „Kruder und Dorfmeister“ in der Elbphilharmonie Hamburg. Für mich war es musikalisch ziemlich enttäuschend.
Die beiden DJs spielten mit 4 weiteren „echten“ Musikern (Drums, Congas, Bass, Keyboards) die vor 25 Jahren erschienene „K&D-Sessions“ . Es war die Uraufführung. Leider waren keine Gastsänger/-innen dabei, die dem Ganzen vielleicht ein wenig mehr Energie und Tiefe verliehen hätten. So gluckerte alles ein wenig monoton und blutleer vor sich hin. Zudem war der Sound zu leise (wie ein anderer Zuschauer auch in den Saal rief). Vor 2 Wochen war an gleicher Stelle das Konzert von „The Notwist“, das um mehrere Klassen besser war. Bei diesen Auftritt standen gefühlt auch 20 Prozent der Zuschauer auf und tanzten ausgelassen. Gestern waren es auch ein paar, den meisten sind aber vermutlich eher die Füße eingeschlafen.
Wenn ich überlege, welchen Aufwand andere Bands betreiben (z.B. Archive) und mit mehreren Sängern/Sängerinnen auftreten, werde ich fast ein wenig ärgerlich über den gestrigen Abend. Da wurde an der falschen Stelle gespart. Selbst die Trompete kam vom Band. Und das alles bei Eintrittspreisen von bis zu 90,-. Da kommt fast ein wenig das Gefühl von Abzocke auf.
Der Bühnenaufbau und die Lightshow waren aber wirklich toll (mit einer großen Anzahl von auf der Bühne verteilten künstlichen Sonnenblumen).
Am Ende gab es stehende Ovationen, für mich unverdienterweise. |
ijb
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26.10.2024 - 17:57 Uhr
Am Ende gab es stehende Ovationen, für mich unverdienterweise.
Ich beobachte (auch), dass dies oftmals gar nicht für aktuelle Darbietungen passiert, sondern eher für ein Grundgefühl (eine frühere Leistung, die man zuvor noch nicht beklatschen konnte oder auch ein "Lebenswerk"). |
Rhyton
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28.10.2024 - 14:59 Uhr
Bob Dylan, Düsseldorf, 27.10.24
Das dritte mal, dass ich ihn sehe, zuletzt aber vor über 10 Jahren. Bemerkenswert, wie er den Abend gestaltet: Handys und Kameras sind verboten, der Saal komplett bestuhlt, das Bühnenbild besteht aus einem einfachen Vorhang mit ein paar Leuchten. Das ganze hätte exakt so auch vor 50 Jahren so stattfinden können, man kann es zeitlos nennen oder antiquiert.
Das zeitlose setzt sich aber auch in der Performance fort. Man kann Dylans Gesicht quasi nur in den ersten Reihen erkennen, 95% des Publikums werden seine Gesichtszüge in dem schummrigen Bühnenlicht und dem Abstand nur verschwommen gesehen haben. das führt dazu, dass man ohne Wissen um sein Alter auch den jungen Dylan vor sich haben könnte, nur, dass er schon etwas gebrechlich ist und nur aufgestützt am Klavier stehen kann, was er ab und zu tut, aber die meiste Zeit sitzt er nahezu versteckt hinter seinem Klavier.
Der Gesang wie üblich nur noch einzelne Zeilen, alle Lieder in der gleichen Struktur. Die einzelnen Songs herauszuhören braucht ein gutes Gehör, aber das ist ja schon lange so. Dadurch wird einmal mehr deutlich, dass es alles quasi gesungene Gedichte sind, andererseits, dass es ihm um (Endlos)Schleifen geht, das Never-ending ist nicht nur das Motto seiner Tour.
Dennoch war es zwischenzeitlich schon ein wenig langweilig, zumal das größtenteils sehr alte Publikum (60+) die ganze Zeit sitzen geblieben ist und sich nicht gerührt hat.
Es war eine interessante Erfahrung, aber nochmal würde ich mir das wahrscheinlich nur in der ersten Reihe geben, um ihn auch sehen zu können. War im zweitvordersten Block und konnte ihn da schon nur schemenhaft erkennen. Natürlich schützt er sich so auch vor Voyeurismus um sein Alter, aber dennoch schade, gerade für den hohen Ticketpreis. |
Talibunny
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02.11.2024 - 12:50 Uhr
Interpol, Dust
25.10.2024
Köln, Carlswerk Victoria
Wenn ich mich recht erinnere, mein erster Besuch im Carlswerk. Ist nicht negativ aufgefallen, deshalb komme ich bei Gelegenheit wieder. Der Sound an diesem Abend war mir zu dumpf, was ich aber (zumindest überwiegend) nicht den Örtlichkeiten zuweisen will. Was mir Tage später klar werden würde (dazu später mehr).
Dust mit ihrem dauerpräsenten Saxophon hatten interessante Ansätze, die Potenzial andeuten, aber noch deutlich Luft nach oben lassen. Hier sei besonders die Gesangsstimme erwähnt. Wenn ich da nicht allzuviel zu bieten habe, brauche ich wenigstens Charisma. Aber die Band ist ja noch jung im Geschäft.
Interpol dann mit dem kompletten Antics-Album. Ein Album, das ich sehr schätze und mit Totbl auf einer Stufe steht und von dort auf all ihre anderen Alben herabblickt.
Kritisieren könnte man vielleicht, dass die Songs ohne Variation und somit gefühlt routiniert runtergespielt werden. Auch die Interaktion mit dem Publikum ist stets zurückhaltend. Party people werden sie auf der Bühne nicht mehr. So hab ich sie über die Jahre kennengelernt. Deshalb erwarte ich in dieser Hinsicht auch keine Veränderung. Was aber zu bemängeln wäre, ist die fehlende Präsenz von Carlos Dengler auf der Bühne, der als Blickfang die Statik etwas aufbrechen konnte. Sein kreatives Fehlen will ich nicht näher thematisieren, ist für mich aber anhand der Album Historie offensichtlich, wenn auch hypothetisch.
Größter Kritikpunkt aber ist für mich Paul Banks' Stimme, die mir immer brüchiger erscheint.
Auch hätte der Band ein anderes Licht- und Bühnenkozept besser zu Gesicht gestanden. Das war zu dunkel und einfallslos. Visuell könnte da so mehr gehen.
Jedenfalls, nach dem tollen Antics-Set gab es noch weitere neun Songs, die der guten Stimmung in der Halle zur Hälfte des zweiten Teils eine kleine Delle verpasst haben. Der ein oder andere Song mehr vom Debüt hätte es mehr am köcheln gehalten. So blieb es lediglich bei Obstacle 1 als Schlusssong.
Klingt negativer als es war. Ich habe mich trotz der genannten Aspekte gut unterhalten gefühlt.
Wie dann allerdings Weltklasse geht, habe ich dann Tage später wieder einmal erleben dürfen (dazu später mehr). |
Talibunny
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02.11.2024 - 13:28 Uhr
Interpol, Dust
Amsterdam, Paradiso
30.10.2024
Amsterdam. Paradiso. Beides mein/unser Debüt.
Der Konzertbesuch war verbunden mit einer Tour durch die Stadt inkl. Übernachtung, da es anschließend nach Antwerpen gehen sollte ( dazu später mehr ). Die Stadt macht auch in lediglich acht Stunden an einem überwiegend grauen Tag verdammt Eindruck. Details sind da erstmal nicht drin, aber der Ersteindruck vermittelt ein starkes Bedürfnis nach Rewatch ( das war für dich, ijb ;)).
Zu Dust und Interpol habe ich ja schon ausführlicher ausgeführt. Enttäuschend kam hier hinzu, dass der Sound in einer "Kathedrale" des europäischen Pop-/Rock-Veranstaltungszirkus schlechter daherkommt als der nicht optimale Sound in Köln-Mühlheim Tage zuvor. Noch etwas weniger differenziert und Banks' Stimme viel zu leise im Mix sortiert. Würde man die Songs nicht so gut kennen und die Erinnerung nicht helfen aufzufüllen, wäre es noch ernüchternder gewesen. Auch hat man sich die vorhandenen Kirchenfenster beleuchtungstechnisch zu
selten zu Nutze gemacht.
Die dem Antics-Set nachfolgenden Songs variierten etwas zur Köln-Show und boten mit "Roland" ein stark abgefeiertes Tour-Debüt.
Das Paradiso ist von außen und innen sehr schön. Wir hatten einen bestuhlten Platz auf der Balustrade, nahe der Bühne. Da gab es nichts zu meckern. Waren ja auch entsprechend früh in der Schlange. Das gab auch Zeit, noch die benötigte Mitgliedschaft beim Paradiso (jeweils 4€) noch zu buchen.
Allerdings muss das Paradiso jetzt damit leben, dass der für das Konzert verantwortliche Mixer den Ruf ganz schön besudelt und angekratzt hat. ;)
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Talibunny
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02.11.2024 - 13:34 Uhr
Köln-Mülheim muss es korrekt heißen. |
Talibunny
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02.11.2024 - 14:03 Uhr
Nick Cave & The Bad Seeds, The Murder Capital
Antwerpen, Sportpaleis
31.10.2024
Von Amsterdam dann morgens nach Antwerpen. Erstaunlich viele Staus.
Dort endlich angekommen, gab es die nächste Stadt Besichtigung. Auch wenn wir bereits vorher dort waren. Das historische Zentrum bleibt aber weiterhin beeindruckend und ist eine Tour wert.
Nach ein paar Stunden bummeln ging es dann per Tram zum altehrwürdigen Sportpaleis (Baujahr 1933). Mehrfach von mir bereits besucht, aber zum ersten Mal außerhalb von The Cure oder Depeche Mode, wo ich sonst Termine außerhalb Deutschlands wahrnehme.
Pünktlich um 19:15 ging es mit The Murder Capital, die den guten Eindruck von der Platte auf die Bühne bringen könnten. Wenn meine bessere Hälfte, die vorher keinen Song kannte, jeden Song einer Vorband beklatscht, ist das nicht nur ein Höflichkeitsgestus. Und der Sound bei einer Vorband so, wie er mir bei den beiden vorher erlebten Konzerten auch beim Mainact gefallen hätte.
Dann Nick Cave & The Bad Seeds.
Ich erspare mir die Eloge. Die kann man zu den jeweiligen Konzerten lesen und sind in ihrer Lobhudelei mit keinem Wort übertrieben. Deshalb mach ich es kurz und passt auch auf all meine erlebten Konzerte mit der Band : Unter Weltklasse machen sie es nicht.
Die Abfahrt vom Sportpaleis wie meist dagegen Kreisklasse.
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Talibunny
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02.11.2024 - 14:06 Uhr
Edit : Stadtbesichtigung. |
pounzer
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03.11.2024 - 11:59 Uhr
Okay, Storytime:
Es ist fast zehn Jahre her seit ich Lost In The Riots zum ersten Mal live gesehen habe, im Abseits in Freising, als einer von maximal einer Handvoll zahlender Gäste. Vorband waren damals die mir bis dato unbekannten Poly-Math, zu dem Zeitpunkt noch als Trio unterwegs, die mich aber sofort so sehr überzeugten, dass ich mir am Merchstand die "Reptiles"-EP zulegte.
Das Konzert war eine seltene Chance, ein bisschen in die UK Post-/Mathrock-Szene zu schnuppern, die ich dank Streaming (das dürfte damals sogar noch Simfy gewesen sein) für mich entdeckt hatte. Damals wohnte ich noch in München, hatte mit Ach und Krach mein Studium abgeschlossen und nicht den Hauch einer Ahnung, wie es weiter gehen sollte.
Fast Forward auf gestern Abend: Lost In The Riots und Poly-Math als Support für Alpha Male Tea Party im Downstairs at The Dome, im Norden von London. Viel hat sich verändert in den letzten zehn Jahren. Ich wohne in London, alle Beteiligten sind merklich älter geworden, LITR haben mehrfach den Drummer ausgewechselt und Poly-Math sind zwischenzeitlich auf fünf Mitglieder gewachsen und wieder auf vier geschrumpft. Aber die wichtigste Veränderung für mich ist, dass mit Adam (Edwards, LITR) und Josh (Gesner, Poly-Math) zwei meiner besten Freunde auf der Bühne stehen. Und die UK-Musikszene ist nicht mehr nur eine Internet-Obsession, sondern ich bin mittendrin.
Den Anfang des Abends machten Tough Glove, ein brandneues Nebenprojekt der Szenelieblinge von Axes. Auch wenn der relativ kleine Laden zu dem Zeitpunkt noch nicht ganz gefüllt war, heizten die beiden, in gold-glitzernde Overalls gekleideten Musiker, an Schlagzeug und Gitarre ordentlich ein. Die rifflastigen, aber tanzbaren, mit elektronischen Backing Tracks angereicherten Songs zeigten, dass hier erfahrene Künstler am Werk sind. Die Premiere ist geglückt und ich freue mich, in Zukunft mehr von den beiden zu hören.
Dann endlich Lost In The Riots, die erste Show seit Oktober 2019. Was habe ich diese Band vermisst! LITR bespielen die Zwischenräume von Post- und Mathrock so perfekt, wie es sonst nur And So I Watch You From Afar beherrschen. In einem Moment wiegen sie das Publikum in einem gemächlichen Melodiebogen, nur um es im nächsten mit einem absoluten Riffgewitter zu überrumpeln (hört euch nur mal "Stranger in the Alps" vom gleichnamigen Debut an). Ich stand naturgemäß in der ersten Reihe und mein schmerzender Nacken und das breite Grinsen in meinem Gesicht waren der beste Beweis dafür, wie unglaublich gut diese Band ist. Aber nicht nur ich, sondern auch der Rest des Publikums und am allerwichtigsten die Band selbst waren euphorisch. Willkommen zurück, Jungs!
Ich muss zugeben, dass ich die im Anschluss spielenden Poly-Math zwar wie immer sehr genossen habe, aber im Vergleich kam nicht die selbe Stimmung auf. Das ist aber auch völlig okay. Die "British experimental prog favourites" (wie das Prog Magazin sie kürzlich bezeichnete) sind bei weitem eine meiner meistgesehenen Bands und ich bin mir sicher, dass sie in Zukunft weiter abliefern werden. Die beiden gespielten neuen Songs machen auf jeden Fall Lust auf das neue Album, das demnächst aufgenommen werden soll.
Dann also die Headliner, Alpha Male Tea Party, deren zehnjähriges Jubiläum zum Album "Droids" der Anlass des Abends war. Dementsprechend spielte das Heavy-Mathrock-Trio das Album auch in Gänze. Songs mit so wunderschönen Titeln wie "You Eat Houmous, Of Course You Listen To Genesis" oder "God Is Love But Satan Does That Thing You Like With His Tongue" sind Szene-Klassiker und wurden vom Publikum dementsprechend freudig entgegen genommen.
Insgesamt war der Abend mit vier nicht gerade als Easy Listening zu beschreibenden Bands zwar vielleicht ein bisschen lang, aber die Tatsache dass nach all der Zeit diese Bands in dieser Kombination auf der Bühne stehen und ich dabei sein darf, ist schon etwas Besonderes. Ich bin jedenfalls froh, dass die letzten zehn Jahre mich an diesem Abend zu dieser Show geführt haben.
Party like it's 2014! Nur besser. |
MM13
Postings: 2436
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04.11.2024 - 09:14 Uhr
samstag,phillip boa & the voodooclub im scala in ludwigsburg
schöne mischung aus alten und den neueren sachen,hat mir gut gefallen.seine stimme war etwas leise abgemischt.
noch einen punkt der mich genervt hat,was allerdings nichts mit boa zutun hat,das scala ist ein ehemaliges kino indem im hinteren bereich noch ein paar sitzreihen sind,was ich als leicht gehbehindert zu schätzen weiss,kann halt nicht mehr durchgehen 2std. stehen! wenn sich dann paar idioten genau eine sitzreihe vor einen stellen krieg ich eine krise! geht doch einfach vor in den stehplatzbereich!
hatt ein bisschen gedauert bis ich sie dafür begeistern konnte :-)
ähnlich wie die ständig labernden oder handyfilmer,wär ein bisschen rücksicht und respekt nicht schlecht! |
edegeiler
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04.11.2024 - 12:06 Uhr
Am Samstag war ich bei The Last Dinner Party im E-Werk in Köln.
Wollten eigentlich zu dritt dahin, aber zweimal Corona ergibt einen Solo-Besuch.
Anreise verlief problemlos, Einlass ebenso. Ich war tatsächlich sehr pünktlich, weil ich die Vorband gerne sehen wollte, also 19 Uhr oder so da. Das Publikum war (wie immer einigermaßen niederschmetternd) zu 90% jünger als ich mit meinen 30 Jahren. Einige Elternteile haben den Schnitt nach oben gezogen, ansonsten alle Anfang 20, gut gekleidet.
Naja, ich postiere mich hinten beim Mischpult, weil ich keine Lust aufs Gedränge hatte und das (fantastische) Album mangels Zeit auch nur drei Mal hören konnte. Los gings um 20 Uhr mit dem ersten Voract Luvcat aus Liverpool. Wusste gar nicht, dass es zwei Voracts geben sollte, das sollte sich später noch als kleines Problem herausstellen. Luvcat (eine Frontfrau mit Begleitband) kannte ich noch nicht. Die macht so Murder Ballad Zeug, also viele James Bond Gitarrenlinien, retro Vibe. Leider fand ich viele Songs eher solala. Ein paar Highlights gab es aber, vielleicht mal ein Auge drauf halten. Der Sound war auch schon hier sehr gut wie den gesamten Abend.
Nach dem 30 Minuten Set ging es um 20:45 weiter mit dem zweiten Voract, Katy J. Pearson aus Bristol. Die hat mir gut gefallen, etwas in die Richtung Heartland Sound, Indie und Folk mit reifem Songwriting. Zwar in der Gesamttendenz etwas unspektakulär, aber ich fands schön.
Weniger schön war, dass nach ihrem Auftritt man noch eine halbe Stunde auf The Last Dinner Party warten durfte, die um 21:45 Uhr auf die Bühne kamen. Das hat natürlich seine Gründe (allem voran die kurze Stagetime von TLDP, knapp über eine Stunde), hat mich aber genervt, weil ich inklusive Bahnfahrt schon eine ganze Weile rumstand.
Dann kamen aber endlich The Last Dinner Party und sie waren großartig. Druckvoller und lauter als auf dem Album, man merkt richtig, wie viel klassischer 70s Hardrock in der Musik steckt, insbesondere beim neuen Song "Big Dog". Tolle Songs, super aufgebaut, dauernd Harmoniegesang, intensive Ausbrüche, war hammergeil einfach. Die Sitmmung war eh den ganzen Abend über grandios, die haben halt Hype ohne Ende und die Leute vor mir sind fast vor Freude umgekippt als "Nothing Matters" als Closer kam. Einziger Wermutstropfen war die kurze Spielzeit, aber ich war auch froh, dass ich irgendwann los konnte.
Alles in allem ein gelungener Abend. 50 € für ein Ticket sind in Anbetracht der Spielzeit zwar viel, aber immerhin gibt es zwei Voracts. Das späte Highlight war dann mal wieder die Rückfahrt aus Köln-Mühlheim, alles fällt aus, 30 Minuten über verbotene Wege zum Hbf gescootert, ein Träumchen. |
Samstag Nacht
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Registriert seit 14.10.2018
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04.11.2024 - 20:07 Uhr
Wolfgang Müller im Nachtasyl (Hamburg).
Magisch, episch, traurig, lustig.
10/10 |
Deaf
Postings: 3004
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04.11.2024 - 22:04 Uhr
Dann kamen aber endlich The Last Dinner Party und sie waren großartig. Druckvoller und lauter als auf dem Album, man merkt richtig, wie viel klassischer 70s Hardrock in der Musik steckt, insbesondere beim neuen Song "Big Dog". Tolle Songs, super aufgebaut, dauernd Harmoniegesang, intensive Ausbrüche, war hammergeil einfach. Die Sitmmung war eh den ganzen Abend über grandios, die haben halt Hype ohne Ende und die Leute vor mir sind fast vor Freude umgekippt als "Nothing Matters" als Closer kam. Einziger Wermutstropfen war die kurze Spielzeit, aber ich war auch froh, dass ich irgendwann los konnte.
Seltsamer Entscheid, dass sie aufgrund angeblichem Burnout die letzten 5 Daten der Europa-Tour canceln, bis dahin aber noch weitermachen. Entweder geht es oder dann halt nicht. Aber schon speziell, da sie ja immer nur eine gute Stunde gespielt haben und nicht 2.5 bis 3 Stunden wie Nick Cave oder The Cure. |
pounzer
Postings: 381
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04.11.2024 - 23:34 Uhr
Ich bin mir ziemlich sicher, dass das anstrengende an so einer Tour das Reisen ist und nicht die Konzerte. Und die sind jetzt halt seit Anfang des Jahres beinahe durchgehend auf Tour, 2x Europa, 2x USA, dazwischen immer wieder UK, Australien, Japan, plus den Festivalsommer. Insgesamt haben die so weit ich weiß über 100 Shows gespielt. Dass man da irgendwann auch mal genug hat, kann ich mir schon vorstellen. |
Felix H
Mitglied der Plattentests.de-Chefredaktion
Postings: 10157
Registriert seit 26.02.2016
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06.11.2024 - 07:09 Uhr
Gestern bei Bohren & Der Club Of Gore in der Zeche Carl in Essen gewesen.
Zur Musik kann ich nicht viel schreiben, sie spielen ihre Stücke ziemlich 1:1 nach, was mir sonst eher missfällt, aber durch die tolle Atmosphäre mehr als aufgefangen wird. Der Sound hätte einen Tick lauter sein können (bis auf den krass dröhenenden Bass bei "Patchouli Blue").
Das zweite Highlight sind die Ansagen zwischendrin. Dieser ultratrockene Humor ist genau meins und als Kontrast zur doch eher düsteren Musik super.
Lohnt sich! |