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Jenny Hval - The practice of love

User Beitrag

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26281

Registriert seit 08.01.2012

17.09.2019 - 12:28 Uhr - Newsbeitrag
Jenny Hval
erforscht die Bedeutung von Mutterschaft im surrealen Video zu „Accident“.
„The Practice Of Love“ erscheint am 13. September bei Sacred Bones


Bevor diese Woche das neue Album der gefeierten Konzeptkünstlerin JENNY HVAL erscheint, teilt die Norwegerin einen weiteren Vorboten aus „The Practice Of Love“, das am 13. September bei Sacred Bones erscheint.

“She is an accident / She is made for other things / Born for cubist yearnings / Born to Write. Born to Burn / She is an accident / Flesh in dissent.”

In „Accident“ plaudern JENNY HVAL und die australische Musikerin LAURA JEAN über das Thema Kinderlosigkeit. Zu hören sind zwei Freundinnen, die ihre eigene Ambivalenz gegenüber dem Thema Mutterschaft zum Ausdruck bringen. Was bedeutet es überhaupt, in der Welt zu sein? Was bedeutet es, ein Mensch zu sein? Kinder kriegen - ja oder nein? Was müssen wir tun, um uns als Lebewesen bestätigt zu fühlen? Zu hauchdünnen Synthesizer-Schichten und synkopierten Beats geht JENNY HVAL Fragen wie diesen in „Accident“ nach.

Das Video zu „Accident“ stammt von Zia Anger und zeigt ihre eigene Mutter beim Durchleben unterschiedlicher Stadien des Mutterseins. Das Video trägt die Handschrift früherer Kollaborationen zwischen Anger und HVAL und zeigt Ausschnitte aus „Conceptual Romance", „That Battle Is Over", „Sabbath" und „Innocence Is Kinky".

Zia Anger und JENNY HVAL über „Accident“:

"With the release of this video we planned on publishing a dialogue between the two of us. Something that spoke about the kind of work we are doing, and that also referenced the theme of the video — the pairing of production and reproduction.

It’s a given that the product of some artistic work is worthless. You are therefore expected to “mother” it instead of working and being compensated for it. And sometimes this is the best kind of work. Because it doesn’t feel valuable. Because not everybody will like it, or understand it. Because it won’t immediately be sucked up into the capitalist scroll. It has time and space to be conceived of, to sit in utero, to be birthed, to have its umbilical cord cut, and to live, to breathe.

The same is true of our collaboration. We are both seen and heard by each other, and often validated by our responses to each other. However big (with a video) or small (with an email.) Our collaboration validates each other’s right to breathe, to live, to speak. It’s the closest we get to magic.

This dialogue however, felt rushed. We will publish it at a later date. Until then."


Hört/Schaut Euch „Accident“ hier an:

JENNY HVAL
„The Practice Of Love“
(Sacred Bones/Cargo)
VÖ: 13.09.2019

Tracklisting
1. Lions (feat. Vivian Wang)
2. High Alice
3. Accident (feat. Laura Jean)
4. The Practice of Love (feat. Laura Jean and Vivian Wang)
5. Ashes To Ashes
6. Thumbsucker (feat. Félicia Atkinson and Laura Jean)
7. Six Red Cannas (feat. Vivian Wang, Félicia Atkinson and Laura Jean)
8. Ordinary (feat. Vivian Wang and Félicia Atkinson)


„The Practice Of Love“ Performances:
20-21.09. - Oslo, NO @ Ultima Festival
29.09 - London, UK @ Milton Court
16.10. - Frankfurt, DE @ Mousonturm
30.10. - Paris, FR @ Centre Pompidou
9.11. - Utrecht, NL @ Le Guess Who? Festival
23.11.- Katowice, PL @ Ars Cameralis Festival


Die Pressemitteilung landet hier mit Verspätung, ich war ein paar Tage offline.

dronevil

Postings: 141

Registriert seit 14.08.2019

17.09.2019 - 15:57 Uhr
Das Album hat ein verdammt starkes Gerüst, jedoch stören der grotesk esoterische Titeltrack und das lieblose
"Six Red Cannas" massiv. Letzteres hätte jeder von uns mit dem Magix Music Maker aus den Neunziger Jahren bauen können. So nur 7/10.

Edrol

Postings: 479

Registriert seit 19.10.2018

17.09.2019 - 16:21 Uhr
Gerade die ersten 3 Songs sowie "Ashes To Ashes" sind eine Wucht. Der Titeltrack nervt mich auch gewaltig; ich kann und will nicht zwei Leuten gleichzeitig zuhören müssen. Generell würde ich lieber Musik als diesen seltsamen Diskurs hören.
Wie auch immer: starke Scheibe, könnte wohl zur 8/10 anwachsen.

MopedTobias (Marvin)

Mitglied der Plattentests.de-Schlussredaktion

Postings: 19948

Registriert seit 10.09.2013

17.09.2019 - 16:44 Uhr
Was ist am Titeltrack esoterisch? Das "Interview" zwischen Hval und Jean ist eine nachvollziehbare, zugängliche Reflexion gesellschaftlicher und psychologischer Themen (Rolle der Nicht-Mutterschaft, Auswirkungen aufs Ego). Wangs Monolog ist zugegebenermaßen ein etwas wirrer Stream of Consciousness, aber dann wäre James Joyce auch Esoteriker.

Edrols Kritik kann ich eher nachempfinden. Die Überforderung durch zwei gleichzeitig laufende Spoken Words und das Abhandensein von "Musik" im konventionellen Sinn kann gerade auf diesem sonst sehr nahbaren Album befremdlich wirken. Störend finde ich ihn allerdings nicht und inhaltlich interessant, wenn auch nicht so essenziell wie das vergleichbare "Extreme love" von Holly Herndons "Proto". Sind ja auch nur drei Minuten.

Plattenbeau

Postings: 976

Registriert seit 10.02.2014

18.09.2019 - 14:31 Uhr
Das Album hat ein paar interessante Passagen zwischen all dem unterkühlt wabernden New Age Ambient Trance Pop. Richtig gut gefällt mir eigentlich nur "Ashes To Ashes", zumindest im Moment.

peppermint patty

Postings: 1904

Registriert seit 07.05.2019

18.09.2019 - 17:24 Uhr
Ich find Practice of love (den Song) überhaupt nicht anstrengend, mich beruhigt er irgendwie, steht auch strategisch gut gewählt zwischen zwei absoluten Höhepunkten, quasi zum Luftholen.

Mich haut das Album soundmässig um, hab aber eh schon immer eine Schwäche für den Dancefloor gehabt (musikalisch). Ich gehe fast soweit zu sagen, dass dieses Album die Welt ein Stück weit zu einem besseren Ort macht, zumindest während es läuft. Mehr kann man von Musik nicht erwarten.


Meine Wertung: 9,333..

John Bello

Postings: 459

Registriert seit 26.08.2019

18.09.2019 - 17:45 Uhr
"Ich gehe fast soweit zu sagen, dass dieses Album die Welt ein Stück weit zu einem besseren Ort macht, zumindest während es läuft"

Und so nebenbei mal eben eine mögliche Definition von "Lieblingsmusik" geliefert. Patty, du bist die weltbeste Philosophin :)

dronevil

Postings: 141

Registriert seit 14.08.2019

18.09.2019 - 19:40 Uhr
Was ist am Titeltrack esoterisch

Sorry, aber Folgendes hört sich für mich alles sehr gequirlt, unaufrichtig und normativ/ pseudowissenschaftlich an. Wenn ich das Album unterwegs höre, habe ich die ganze Zeit Angst, dass dieser Track kommt und ich nicht mehr rechtzeitig skippen kann.


"I hate "love" in my own language. It contains the entire word "honesty" inside it, which makes it sound religious, protestant, hierarchic, purified. The word "love" comes in the way of love that makes me want to say sorry. I say sorry with black breath, black letters staining the air around me, the walls of the house, the bed, the desk. Maybe "sorry" is the closest I ever got to expressing love."

MopedTobias (Marvin)

Mitglied der Plattentests.de-Schlussredaktion

Postings: 19948

Registriert seit 10.09.2013

18.09.2019 - 20:04 Uhr
Wo ist denn da ein wissenschaftlicher Anspruch? Das sind doch nur abstrakte, teils metaphorische Gedanken um das Thema/Wort "Liebe". Gequirlt kann man das nennen, aber pseudowissenschaftlich? Außerdem reduzierst den Track ja damit um mindestens die halbe Wahrheit, nämlich seinen zweiten Teil.

Ein grundsätzliches Skip-Bedürfnis kann ich schon verstehen, ist ja mehr Monolog/Gespräch als Musik, das muss man nicht unbedingt immer hören. Wobei ich Patty zustimme, dass es an der Stelle gut passt und auflockert.

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26281

Registriert seit 08.01.2012

25.09.2019 - 20:43 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

Meinungen?

peppermint patty

Postings: 1904

Registriert seit 07.05.2019

26.09.2019 - 21:44 Uhr
Bleibt nur die Frage?
Wird sie dieses unfassbare Niveau halten können? Es ist gerade die Verbindung von diesem wunderbaren Gesang und den euphorischen Techno/Trance/Whatever-Beats, die dieses Album so unwiederstehlich machen. Da wird die lyrische Ebene fast nebensächlich, oder sagen wir, eher ein Bonus für Geisteseissenschaftler.
Ich bin mir übrigens sicher, dass die Wirkung nicht nachlassen wird: Musik für Körper, Geist und Seele gleichermassen. Perfektion.

PS: Sollte Geisteswissenschaftler heissen, ich bin zu faul alles neu zu schreiben, ihr wisst ja nicht, wie lange ich zum Tippen brauche :)

hideout

Postings: 1643

Registriert seit 07.06.2019

08.01.2020 - 21:21 Uhr
@Patty:
Danke dir für die Werbung für dieses Album an diversen Stellen hier im Forum! :-)

Ganz tolles Ding, nur die bescheidene Laufzeit stört mich un poco samt dem "Podcast" in der Mitte. Highlights in der Rezi sind passend, "Ashes to Ashes" und "High Alice" meine Favoriten (mit Höchstwertung).

Felix Klaus

Postings: 757

Registriert seit 30.12.2019

30.07.2020 - 22:59 Uhr
An die hab ich auch lange nicht mehr gedacht...

Ich Flitzpiepe kam zuletzt auf die glorreiche Idee, was ändern zu müssen und hab mir erstmal ale Audiodateien von meinem Handy gelöscht. Wie dem auch sei, geiles Album *push*

Felix Klaus

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Registriert seit 30.12.2019

30.07.2020 - 23:17 Uhr
Mal in eigener Sache: Allzuoft äussere ich mich hier wirklich nicht zu Musikern und Künstlern, wie auch immer. Aber wenn, dann geraten sie doch ziemlich schnell ins ADW-Fahrwasser. Hval wurde glaube ich ziemlich knapp geschlagen, aber Haiyti hats geschafft (obwohl ich mich mit Lobeshymnen zum neuen zurückhalte) Da sag noch mal einer ich bin rsus, ich setze nur klar meine Prioritäten :)

P.S: Jetzt noch Culk im Oktober und ich werd mich noch unverschämter selbst feiern :D
Und Coco Rosie liebe ich auch

hos

Postings: 1948

Registriert seit 12.08.2018

31.07.2020 - 17:35 Uhr
ich wünschte sie hätte noch viel mehr Tracks vom Kaliber "Golden Locks", der war wirklich grossartig, und weniger von diesem Technogedöns.

Felix Klaus

Postings: 757

Registriert seit 30.12.2019

02.08.2020 - 21:38 Uhr
Oder probier mal "Barrie for Billy MacKenzie" von ihrem ersten Soloalbum (To sing you Appletrees, noch als Rockettothesky), falls noch nicht bekannt. Lupenreiner Folk, traumhaft ist untertrieben....

Hval bleibt immer Hval, egal in welches Gewand sie ihre Songs auch kleidet, und sie war immer gut und wird immer gut bleiben. Eine absolute Ausnahmekünstlerin.

Felix Klaus

Postings: 757

Registriert seit 30.12.2019

02.08.2020 - 21:42 Uhr
So ganz lupenrein auch wieder nicht, wenn man es zu genau nimmt, hat auch elektronische Elemente, aber das ist vollkommen egal, mein Gott strahlt dieses Lied aus sich heraus...

Unangemeldeter

Postings: 1260

Registriert seit 15.06.2014

03.08.2020 - 14:26 Uhr
Freut mich, den Thread zu diesem Album mal wieder oben zu sehen - eine echte Perle des letzten Jahres, hat sich tief in mein Gehirn gegraben. Bei aller Eingängigkeit absolut spannende Popmusik, die zugehörigen Shows (die ja fast schon Theater waren) waren auch klasse und haben schöne Bilder zu den Songs und Themen gefunden.

hideout

Postings: 1643

Registriert seit 07.06.2019

05.08.2020 - 20:57 Uhr
An die hab ich auch lange nicht mehr gedacht...

Lustig, hab an jenem Abend das Album (plus die anderen beiden hier rezensierten) gehört, genossen und - Oh Wonder - kein "Technogedöns" finden können. :P

Felix Klaus

Postings: 757

Registriert seit 30.12.2019

05.08.2020 - 21:00 Uhr
Technogedöns sagen die Leute die auf Macker mit der Gitarre stehen :)

hos

Postings: 1948

Registriert seit 12.08.2018

06.08.2020 - 00:05 Uhr
mit "Technogedöns" meine ich den Beat im neuen Song so ab 1:50. Törnt mich halt direkt ab. Kenne von Jenny aber auch nur ne handvoll Songs und da sticht "Golden Locks" sowohl stilistisch als auch geschmäcklerisch sehr deutlich heraus.

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