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100 Songs der 2010er für die Ewigkeit

User Beitrag

qwertz

Postings: 929

Registriert seit 15.05.2013

30.03.2020 - 19:18 Uhr
Danke Gordon für die DMD KIU LIDT-Nennung, wir beide sollten den dann schonmal in die End-Liste hieven, selbst wenn er sonst vergessen wurde. :-)

Hab ihn auch drin. Aber noch höher rangiert bei mir "Eigentlich wissen es alle".

edegeiler

Postings: 2919

Registriert seit 02.04.2014

30.03.2020 - 19:40 Uhr
Habe "Vincent" drin, "Drunk Drivers" aber nicht. Größte Chancen rechne ich auch für "Jubilee Street" und was von Lana aus.

Mr Oh so

Postings: 2974

Registriert seit 13.06.2013

30.03.2020 - 19:46 Uhr
Hier schonmal das Ergebnis:

Platz 1 Billie Eilish - Bad Guy
Platz 2 Radiohead - Daydreaming
Platz 3 The National - Vanderlyle Crybaby Geeks

Garmadon

Postings: 489

Registriert seit 29.08.2019

30.03.2020 - 20:10 Uhr
"91.IRONTOM – Kid Midnight"

Der ist toll! Nachdem ich ihn seit der Nennung gestern mindestens 10 mal gehört habe, sollte ich das erwähnen.

NOK

Postings: 251

Registriert seit 04.10.2018

30.03.2020 - 20:53 Uhr
"Wanda sind inzwischen ja allgemein so unerträglich"

Ich frage ja nur sehr ungern so provokativ, aber... "inzwischen"? :D

edegeiler

Postings: 2919

Registriert seit 02.04.2014

30.03.2020 - 20:56 Uhr
@Garmadon
Das Freut mich sehr 😊
Weiter geht es:

90. Atoms for Peace – Amok

Doppelplatzierung für Thom Yorke, Teil 1: Das Atoms for Peace Projekt ist vollkommen in Vergessenheit geraten, was wohl an seiner kühlen, elektronischen Art liegt. Hat bei mir auch lange gedauert, bis ich die Lebendigkeit dieser hochrhythmischen „Tanzmusik“ erkannt habe. Fleas Bassspiel trägt da ziemlich viel. Amok steigert sich immer weiter, immer weiter um Pianoakkorde, zieht immer engere Kreise. Toll.

89.Thom Yorke – Interference

Doppelplatzierung für Thom Yorke, Teil 2: Dieses tieftraurige Kleinod versteckt sich auf dem sonst eher mauen Album „Tomorrow’s Modern Boxes“. Es gewinnt aufgrund seiner Einfachheit: „In the future we will change our numbers and loose contact.“ Ist wahrscheinlich einfach so. „I don’t have the right to interfere.“

88.Post Malone – Rockstar (feat. 21 Savage)

Grandiose Gesangsleistung in den Strophen, Vibe ohne Ende. Reicht schon.

87.Mia Morgan – Es geht Dir gut

Ist das schon ein Hit? Sagt mir Bescheid, wenn das ein Hit geworden ist. Seit langem keinen Song mehr gehört, der so offensichtlich ein Hit ist, also wird es der Rest der Nation bald auch merken (vielleicht). Was für eine Hook, alter.

86.Casper – Lang lebe der Tod (feat. Dagobert, Blixa Bargeld & Sizarr)

Das ganz große Drama, was der Casper da auspackt. Die Gesangsfeatures sorgen für den nötigen Abgrund, Casper kläfft um sich. Das Instrumental ist eine Mischung aus Nu-Metal und Filmmusik. Das Credo ist „Lang lebe der Tod“ und eigentlich kann ein Song mit diesen Voraussetzungen nur ein Riesenfiasko werden. Irgendwie funktioniert es aber, nach der zweiten Strophe wird dann nur noch geschrien. „Lang lebe der Tod! Lang, lang, lang, lang lebe der Tod!“

85.Richard Dawson – Two Halves

Ganz anderes Thema: Fußball. Ist nun einmal fantastisch und Richard Dawson hat ein wunderschön britisches Stadionlied geschrieben. Wird wahrscheinlich nie gesungen werden, reiht sich aber in die große Reihe der tollen britischen Stadionlieder ein. „Man on! Man on!“

84.Purple Mountains – That’s Just the Way That I Feel

Stell Dir vor, eine Band macht ein Album und kurz darauf bringt sich der Sänger um. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass man während des Openers des besagten Albums das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht bekommt? Ungefähr genau so groß wie bei mir auf Platz 84 zu landen. Was für ein geiles Stück Countrymusik.

83. Željko Joksimović – Nije Ljubav Stvar

Okay, jetzt wird’s komisch: Das Lied ist 2012 für Serbien beim ESC gestartet. Das einzige Mal, dass ich für ein Land angerufen habe. Erst schwerer, schmachtender Schmalzbrocken, dann traditionell, dann doch Big-Band Swag und die große Show.

82.Manuellsen – Geist

Manuellsen ist aufgrund seinen offen zur Schau gestellten Verbindungen zur organisierten Kriminalität manchmal ein problematischer Fall. Ignoriert man das, muss man feststellen: Eigentlich gehört er seit 20 Jahren zu den talentiertesten Rappern im Deutschrap Game. Auf „Geist“ singt er nur. Und fuck, kann der singen! Eigentlich eine klassische „Murder Ballad“, so absurd, dass so etwas auf einmal vom Gangsta Manuellsen kam. Leider seitdem auch nicht wieder.

81.John Frusciante – Ratiug

Frusciantes Output war im vergangenen Jahrzehnt wirklich nicht der Rede wert. Meistens im Aphex Twin Gedächtnismodus hat er sich am Acid House (oder sowas) versucht. Zwei Studioalben gab es auch, beide eher schwierig und FUCKING RÄUDIG produziert. Auf einem davon war „Ratiug“ drauf, das mit seinen weirden Gesangsharmonien, seitenverkehrten E-Gitarren, Effekten, Scratches und Breakbeats aus mir noch unerschlossenen Gründen voll bei mir einschlug.

MopedTobias (Marvin)

Mitglied der Plattentests.de-Schlussredaktion

Postings: 19949

Registriert seit 10.09.2013

30.03.2020 - 21:07 Uhr
Den Kurztext zu Atoms for Peace kann ich nur unterschreiben. Ist damals auch eher an mir vorbeigezogen, aber mittlerweile voll eingeschlagen. Das Ding groovt wie nichts anderes von Yorke.

Affengitarre

User und News-Scout

Postings: 10796

Registriert seit 23.07.2014

30.03.2020 - 21:08 Uhr
Cool, viele schöne Sachen dabei!

maxlivno

Postings: 2744

Registriert seit 25.05.2017

30.03.2020 - 21:14 Uhr
Geil, hätte niemals gedacht, hier Joksimovic zu lesen!

@edegeiler
Probier mal Joksimovic‘s 00er Output aus

Unangemeldeter

Postings: 1261

Registriert seit 15.06.2014

30.03.2020 - 21:49 Uhr
Fuck, Atoms for Peace hab ich tatsächlich auch vergessen obwohl ich die Platte immer noch recht regelmäßig höre. Before your very eyes hätte eigentlich auf jeden Fall in meine Liste gehört, irres, irre schönes Lied.

maxlivno

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Registriert seit 25.05.2017

31.03.2020 - 01:13 Uhr
15. Deerhunter - Sailling
Halcyon Digest (2010)

Wenn alle Voter, die einen „Halcyon Digest“-Song in ihrer Liste haben, auf den gleichen einigen könnten, wäre der Song auf der 1. Das dies nicht passieren wird, spricht für das Album. Mein Highlight unter vielen Highlights ist „Sailing“. Der minimalistischste Song des Albums. So wirklich tragend ist neben Bradford Cox nur die Gitarre und im Hintergrund ganz leise hörbares Geblubbel. Es geht um Einsamkeit, aber sie wird nicht als etwas unmittelbar schlechtes dargestellt, sondern eher ambivalent.

14. JPEGMAFIA - Real N*ga
Veteran (2018)

Wie beschreibt man einen Song, der einen nach über zwei Jahren immer noch ratlos zurück lässt? Wenn „Baby, I’m Bleeding“ ein Beat aus der Hölle ist, dann ist der Beat hier seine Mutter. Der Drumbeat ist mindestens zwei Level zu schnell und wirkt durch das ODB-ASMR-Geschrei-Sample nur noch schneller. Als ODB endlich aufhört zu schreien nach über 1:20, nimmt sich Peggy plötzlich eine Gitarre und eine Kinderstimme, die „I’m a real n*ga“ sagt und paart sie mit dem Drumbeat. Und als Outro gibt es wieder ODB, dieses Mal mit der Gitarre.

13. Sufjan Stevens - Futile Devices
The Age of Adz (2010)

Was für eine Ironie, dass auf Sufjan’s fulminanten Glitch Pop Album das beste Lied das kleine Kammerstück am Anfang der Tracklist ist. „Futile Devices“ ist einer der heftigsten Curveballs der letzten Jahre gewesen. Sufjan zupft auf der Akustischen und spielt ein paar Töne auf dem Klavier und von mir aus könnte es sofort anfangen zu schneien, denn ich will eine warme Decke um mich legen. Mit dem Titel meint er übrigens Worte. Worte funktionieren nicht, wenn er seine Liebe für sein Gegenüber ausdrücken möchte.

12. Trettmann - Grauer Beton
#DIY (2012)

Ein monumentaler Rap-Song. Erzählerisch intensiv und eigentlich schon ein zeitgeschichtliches Dokument. Trettmann war 17 als die Mauer fiel und wuchs in Karl-Marx-Stadt auf. Und von der Zeit vor und nach der Wende erzählt er hier.

Vorher
„Ab und zu hielt gleich dort wo wir wohnen
Ein ganzer Lkw voll mit bulgarischen Melonen
Kids aus Übersee waren unsere Ikonen
Und weiße Sneaker mehr wert als Millionen“

Nachher
„Man hat uns vergessen dort, Anfang der 90er Jahre
Desolate Lage, jeden Tag mit der Bagage
Frag nicht was bei mir ging, hing jeden Tag mit der Bagage
Neue bunte Scheine sprechen eine eigne Sprache
Neue bunte welt erscheint in der Leuchtreklame“

11. Purple Mountains - Nights That Won’t Happen
Purple Mountains (2019)

David Berman hat sich nicht lange nach dem Release und unmittelbar vor Tourbeginn das Leben genommen. Er war Frontmann der Indie-Rock Helden Silver Jews und Poet. Der Song galt ursprünglich Berman’s Mutter, wie er selbst sagte, jedoch beschleicht einen der Eindruck, dass Berman hier der Welt einen vertonten Abschiedsbrief hinterlässt. So oder so ist das, was Berman hier singt, tieftraurig und leider sehr wahr. Um kurz was zur Musik zu sagen, Berman hat mit Haley Fohr einen gesanglichen Schatten und ein Mellotron ist ein prägend für den Sound.

„The dead know what they’re doing when they leave this world behind“

„When the dying’s finally done
And the suffering subsides
All the suffering gets done
By the ones we leave behind“

10. Brockhampton - Dearly Departed
Ginger (2019)

Ich weiß gar nicht, wo ich hier anfangen soll. In diesem Song stecken so viele unterschiedliche Emotionen. Das Instrumental ist ein voller Soul und hat ein Gitarrensolo und wundervolles Drumming. Kevin Abstract’s Vers ist drückt das Chaos und die Verwirrung, die der Ameer Van Rauswurf mit sich brachte, aus. Im Chorus verarbeitet Joba den Tod seiner einen Großmutter und die Alzheimererkrankung der anderen und seinen fehlenden Einsatz, für beide da zu sein. Matt Champion spricht über auch seine Familie und als Abschluss kommt Dom. In Dom’s Vers steckt Wut und Hass auf Ameer Van. Ameer wurde 2018 aus der Band geworfen, nachdem sowohl Vorwürfe des Sexuellen Missbrauchs aufkamen und gleichzeitig rauskam, dass er verantwortlich für einen Raubüberfall auf das Haus von einem freund von Dom ist. Dom’s Vers ist der First Take und das Lied endet damit, dass er „You could talk to god, I don’t wanna hear, Motherfucker!“ ins Mikro brüllt und die Kopfhörer an die Wand schmettert.

9. Moritz Krämer - Für die Kinder
(Wir können nix dafür (2011)

Der beste deutschsprachige Song ist ein schnuckeliger Indie-Pop Song von 1/4 der Höchsten Eisenbahn. „Für die Kinder“ ist die Geschichte eines Pärchens, welches sich Kinder wünscht. Als es dann endlich Kinder hat, läuft es nicht so schön wie erträumt. Das Paar geht sich auf die Nerven und manchmal bereut und hinterfragt man alles.

„Und wie groß du bist mit deinem prallen Bauch
Ist alles wie es war und zwischen uns auch?
Für die Kinder, tut es uns Leid?“

8. A Tribe Called Quest - Lost Somebody
We got it from Here… Thank You 4 Your Service

Es geht erneut um tote Menschen. Dieses Mal um Phife Dawg, einer von beiden Rappen des Trios, der während der Aufnahmen an seiner Diabeteserkrankung verstarb. Für den Song ist sogar Ex-Mitglied und langjähriger Freund Jarobi White zurück ans Mikro, nachdem er nach dem Debüt 1990 ausgestiegen ist, um Koch zu werden. Q-Tip und Jarobi’s Verse rühren mich zu häufig zu tränen, weshalb ich „Lost Somebody“ auch nicht so häufig höre.

Q-Tip
„Malik, Would treat you like little brother that would give you fits
Sometime overbearing though I thought it was for your benefit
Despite all the spats and shits cinematically documented
The one thing I appreciate, you and I, we never pretended
Rhymes we would write it out, hard times fight it out
Gave grace face to face made it right
And now you riding out, out, out, out, damn“

Jarobi
„Never thought that I would be ever writing this song
Hold friends tight, never know when these people are gone

I’mma flash forward well, took a trip to ATL
Cooking in the kitchen making sure my n*igga eating well
Wedding in Tobago, you know exactly where I’m at
Standing on the side of black Malik Izaak“

Danach kommt nochmal der Chorus und plötzlich hört der Chorus mitten im Satz auf. Und dann kommt ein Moment Stille. Für Phife.

7. Aldous Harding - What If Birds Aren’t Singing, They’re Screaming
Party (2017)

Aldous Harding hat eine ganz eigene Stimme und dazu sind ihre Gesangsmelodien häufiger ein bisschen weird und dass meine ich so positiv wie es nur geht. Der Song mit dem sonderbaren Titel ist über Harding’s Erfahrungen mit Weed, genauer gesagt, über die vielen Fragen, die sie sich so gestellt hat, während dem High sein. Sie raucht jedoch kein Weed mehr, die Idee kam zum Song kam ihr, als sie darüber nachdachte, dass sie es nie wieder rauchen möchte. Schön, dass aus dieser Lebensentscheidung auch noch ein so tolles Kleinod entstand.

Für die Albumversion geht es hier entlang:


6. Mount Eerie - Tintin In Tibet
Now Only (2018)

„Tintin In Tibet“ ist in meinen Augen noch bewegender als alles auf ACLAM und Phil’s wichtigstes Lied der 2010er. Es geht nicht mehr nur direkt um die Zeit um Genevieve’s Tod herum. Phil erinnert sich an die ersten gemeinsamen Tage und Wochen mit ihr zurück, damals 2003 nach seinem Norwegen Trip und den dortigen Aufnahmen von „Dawn“. Die beiden waren füreinander geschaffen. Die Anekdoten von 2003 sind herzerwärmend und man ist förmlich mit dabei. Und am Ende schließt er den Kreis und kommt in die Gegenwart zurück. Und die Gänsehaut kommt.

„And we thought of devotion and snow and distant longing in the Himalayan air
High and cold, with a bell ringing out
And then right before you died, thirteen years later in our house
I remember through your gasping for oxygen, you explained that you were thinking about that high, cold air
Wrapping the globe, singing above the mountains of the Gods
And I do picture you there, molecules dancing
But I'd rather you were in the house watching the unfolding everyday life of this good daughter we made
Instead of being scattered by the wind
For no reason
So I sing to you“

maxlivno

Postings: 2744

Registriert seit 25.05.2017

31.03.2020 - 01:16 Uhr
#DIY kam natürlich 2017 heraus ;)

MopedTobias (Marvin)

Mitglied der Plattentests.de-Schlussredaktion

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Registriert seit 10.09.2013

31.03.2020 - 01:27 Uhr
Mein liebster "Age of adz"-Song, den ich auch in der Top 20 hab, ist ja das genaue Gegenteil von "Futile devices". Ich denke, du weißt, welchen ich meine :)

Takenot.tk

Postings: 2132

Registriert seit 13.06.2013

31.03.2020 - 10:36 Uhr
70. Dylan Leblanc - Emma Hartley
Dylan LeBlanc war ein vielversprechender Künstler direkt zu Beginn des Jahrzehnts, den ich dann aber für einige Jahre wieder aus den Augen verloren habe, bis ich vor ein paar Jahren wieder drauf gestoßen bin und mich mit seinen späteren Alben auseinandergesetzt habe. Auf Albumlänge bevorzuge ich inzwischen sein lebhafteres Cautionary Tale, aber dieser eine Song vom Debüt bleibt trotzdem noch am meisten hängen, dieses schöne kleine Gitarrenlick am Anfang des Songs hat sich mir in den Kopf gebrannt.

69. Noel Gallagher’s High Flying Birds - Black & White Sunshine
Von diesem Album gab es einige Songs die es eigentlich in die Liste hätten schaffen sollen, für mich klar das beste der Post-Oasis Ära. Am Ende ist es aber dieser kleine Rocker, weil er in der Strophe so schöne Assoziationen an She's Electric weckt, weil das Riff so schön durch den ganzen Song schwingt, und die Nummer einfach rockt. Und ein cooles (und nicht zu spätes) Ende hat. Liam kann machen was er will mit seiner Stimme, die Songs hat eben einfach Noel.

68. Ryan Adams - Rocks
Noch ein Kleinod von Ryans einzigem Americana-Album des Jahrzehnts. Der Song kann absolut mithalten mit den kleinen melodiösen Balladen der ersten beiden Alben - ich fühle mich erinnert an AMY, La Cienega Just Smiled, Wild Flowers. So schön spärlich instrumentiert, auf den Punkt, und ich liebe die Percussion die im Ref immer reinkommt. Auf den Punkt.

67. Michael Kiwanuka - Cold Little Heart
Ein kleines Epos, dessen zweites Intro sich durch die Serie Big Little Lies ohnehin schon längst zwischen den Ohren festgesetzt hat. Ab diesem Album hat Kiwanuka aus meiner Sicht einen eigenen, sich aus der Vergangenheit bedienenden, aber letztendlich in der Moderne fixierten Sound entwickelt. Der manchmal allzu große Retro-Flair des ersten Albums hat sich in etwas eigenständiges verwandelt, und dieser Song transportiert das perfekt. Lang, hymnisch, aber nicht langweilig, sondern immer brodelnd.

66. Lana Del Rey - Video Games
Mein erster Berührungspunkt mit diesem Song war eine Kollegin, die den Song im Nachbarbüro auf Repeat hörte. Laut. 5 Tage die Woche, mindestens 10 mal am Tag. Bestimmt 4 Wochen lang. Ich glaube, an diesem Punkt war ich sehr kurz davor zu sagen "ich will diesen Song nie, nie wieder hören" - aber meine Güte, es ist halt einfach ein starker Song, Melancholie in Reinform, ein Refrain der einen immer wieder wie ein Strudel in sich reinzieht. Einfach schön, und absolut ungewöhnlich aus der Zeit gefallen im Sound, das hat damals schon sehr rausgeragt aus der Menge.

65. Miranda Lee Richards - Lucid I Would Dream
Ich habs ja schon angedeutet , von der Dame kommt noch mehr. Der hier stampft ein bisschen vor sich hin, Mirandas Stimme schwebt über ätherischen California-esken Klängen. Dieser Song baut wirklich ein wunderschönes Soundgewand, bis die marschierende Snare im Refrain die kaskadierende Melodie nach unten geleitet. Musikalische Poesie für den angenehmen Drogentrip im kalifornischen Hinterland.

64. Anna Ternheim - Holding On
Es war ein auf und ab mit Anna im letzten Jahrzehnt. Während sie live immer(!) mit ihrer magischen Aura alles in den Bann gezogen hat, waren die Studioalben ein wenig zweigeteilt, mit kleinen Meisterwerken wie "The Night Visitor" & "All The Way To Rio" auf der einen, und den mindestens durchwachsenen "For The Young" und "A Place For Lost Time" auf der anderen Seite. Aber in ihren großen Momenten, so wie auf dieser Nummer, war sie melancholisch mitreißend wie eh und je, und so sehr wie im Höhepunkt dieses Songs hat sie selten ihre Verwundbarkeit gezeigt. Auch Live seitdem ein neuer Favorit in der Setlist.

63. Fiona Apple - Hot Knife
Wie genial ist bitte dieses Lied? Hier steckt so viel Melodie, so viel Verspieltheit drin. Und wieder diese unglaubliche Bildhaftigkeit in der Sprache:
"If I'm butter, then he's a hot knife / He makes my heart a cinema scope / He's showing the dancing bird of paradise".
Und durchgehend fügt sie neue kleine Details hinzu und baut sie zur Songpyramide auf, ein Wirbelsturm an Stimmen. Brillant.

62. PJ Harvey - Let England Shake
Der Titelsong eines Meisterwerks. Bis zu diesem Album habe ich PJ Harvey eher immer Rande mal so mitgenommen, zwei drei Songs waren immer wieder in Playlisten dabei. Aber dieses Album hat mich geplättet, von der ersten Sekunde an, und die erste Sekunde ist hier vertreten. Der Song setzt musikalisch und textlich direkt die Grenzen vor, in denen sich das Album aufhalten wird, wie ein Korsett fängt das Konzept an, das Album einzuschnüren. Ich bin kein Freund von Konzeptalben, weil sie auf mich oft erzwungen wirken und den Songs den Raum wegnehmen, aber hier passt einfach alles - von der ersten Sekunde an.
"England's dancing days are gone"

61. Oh No Ono - Swim
Überrascht vom futuristischen Pop-Ansatz von Yeasayer begab ich mich Anfang 2010 auf die Suche nach anderen elaboraten Pop-Ansätzen, und stolperte dabei über die Band mit dem wunderbaren Namen Oh No Ono. Etwas anstrengend in der Stimmlage, und auf Albumlänge vielleicht etwas zu elaborat, aber in diesem Song zeigt sich, was die Band in guten Momenten ausmachte. Ein geradliniger Popsong, aber versehen mit allerlei musikalischen Schnörkel, so ein bisschen als hätten The Zombies Odessey & Oracle 2010 erdacht.
Und das dazugehörige Video ist aus meiner Sicht das beste Musikvideo des vergangenen Jahrzehnts, mit fantastisch ödipal-surrealem Finale.

Mayakhedive

Postings: 2515

Registriert seit 16.08.2017

31.03.2020 - 10:45 Uhr
"Hot Knife" ist wirklich super. Die Grundidee ist toll und hervorragend umgesetzt.
Ist bei mir letztlich daran gescheitert, dass ich Album und Song noch nicht wirklich oft genug gehört habe. Kenne die gute Dame ja noch nicht wirklich lange.

Alice

Postings: 262

Registriert seit 27.10.2019

31.03.2020 - 10:47 Uhr
Hot knife fand ich am Anfang auch toll, dann irgendwann nervig. Letztendlich haben es zwei andere Songs des Albums in meine Liste geschafft.

Takenot.tk

Postings: 2132

Registriert seit 13.06.2013

31.03.2020 - 11:19 Uhr
Ja, ich verstehe wie einen der Song nerven kann, aber für mich er einfach zu genial umgesetzt, und halt auch eine tolle Melodie dazu. Einerseits hätte ich gern mehr davon, andererseits glaube ich nicht dass die meisten anderen Künstler das so gut hinbekommen würden, und dann wäre ich vermutlich auch genervt... ;-)

Unangemeldeter

Postings: 1261

Registriert seit 15.06.2014

31.03.2020 - 12:03 Uhr
Bei Fiona Apple scheint auch jeder andere Songs des Albums auszuwählen (ähnlich wie bei Deerhunters Halcyon Digest). Ich höre mir jede Nennung immer mit euren Beschreibungen im Kopf nach, aber es bleibt dabei: ich mag von dem Album nur den Opener. Ich versuche das Album seit Erscheinen zu mögen, aber es wird nichts mit der Liebe zu Fiona. "Nervig" ist für mich das perfekte Attribut für jeden Song der Platte, eben mit Ausnahme des ersten.

Mr. Fritte

Postings: 794

Registriert seit 14.06.2013

31.03.2020 - 12:16 Uhr
Ich kann mit der Platte leider auch nicht so viel anfangen. Nervig finde ich die zwar auch nicht unbedingt, aber eben auch nicht mehr als ganz nett. Ähnlich gehts mir übrigens auch mit der Halcyon Digest. Sobald "Desire Lines" kommt, würd ich dann eigentlich immer lieber auf "Rebellion (Lies)" umschalten. ;)

MopedTobias (Marvin)

Mitglied der Plattentests.de-Schlussredaktion

Postings: 19949

Registriert seit 10.09.2013

31.03.2020 - 12:17 Uhr
Mein Herz bricht :'(

Stephan

Mitglied der Plattentests.de-Chefredaktion

Postings: 991

Registriert seit 11.06.2013

31.03.2020 - 14:58 Uhr
100. Pet Shop Boys - The pop kids

PSB veröffentlichen auf konstant hohem Niveau. Reduziert und doch großartig.
Mit dem Titel wäre zudem auch die Marschrichtung für meine Liste vorgegeben. Pop goes my heart.

99. Django Django - Default

Beta Band und Why? im Nacken. Egal. Hit. Funktioniert auch noch nach 8 Jahren bestens.

98. Aero Flynn - Moonbeams

Produziert von Justin Vernon. Ging 2015 leider unter. Sehr gute Platte mit vielen Verweisen zu ruhigeren Radiohead. Stellvertretend dabei: der einnehmende Schlusstrack "Moonbeams"

97. Jono McCleery - Raise me
Mit gut einer Minute der kürzeste Song in meiner Liste. Klingt wie 80 Jahre altes Kaminholz von Duracell. Wärmt und wärmt und wärmt.

96. Moses Sumney - Quarrel
Mit Thundercat an der Bassgitarre. Mit Soul, mit Jazz, mit Keyboard, mit Harfe, mit Herz.

95. One Sentence.Supervisor - Yélena
Hiervon gibt es auch einen fünfeinhalbminütigen Single-Edit. Nope. Falls hier wer reinhört: Gebt euch die vollen neun Minuten der Schweizer Band, die zwischen Krautpop, New Wave und Pop-Punk alles im Repertoire hat.

Ilu

Postings: 308

Registriert seit 13.06.2013

31.03.2020 - 15:23 Uhr
Die Aero Flynn-Platte ist wirklich super. Die war glaube ich sehr knapp aus meiner 100er-Alben-Liste rausgeflogen.

Autotomate

Postings: 6174

Registriert seit 25.10.2014

31.03.2020 - 15:27 Uhr
Stephan, deine Links passen nicht.

manfredson

Postings: 432

Registriert seit 14.06.2013

31.03.2020 - 15:48 Uhr
Wir betreten die Top 10.

10. Avatarium - Lady in the Lamp
Avatarium (2013) / Doomige 70er-Rock-Ballade

She smiles and sings in a state of trance
She knows her life will end when the last chord dies
Lady in the lamp, trapped inside a prison made of glass
Gives her little dance in the Necromancer's hand
Lady in the lamp


Ich weiß gar nicht so richtig, was ich zu diesem Song schreiben soll. Er ist vielleicht das insgesamt Beste, was das Revival der 70er-Jahre-Rockmusik hervorgebracht hat. Avatarium bestanden anfangs unter anderem aus Candlemass-Kopf Leif Edling (der sich mittlerweile allerdings aus dem Projekt zurückgezogen hat), Soen- und Evergrey-Gitarrist Marcus Jidell und nicht zuletzt der Sängerin Jennie-Ann Smith, die wenn ich mich richtig erinnere eher aus der Blues- und Jazz-Ecke kommt. Wirkt erstmal wie eine ungewöhnliche Kombination, aber es hat direkt beim ersten Album funktioniert, als hätte es die Band schon immer gegeben. "Lady in the Lamp" ist dabei der krönende Abschluss der Platte - eine mysteriöse, retrokeyboardgeschwängerte, irgendwie magisch klingende Ballade, die es sich nach den bezaubernden Gesangslinien (dieses Kratzen in Jennie-Anns Stimme ist so großartig) und liebevoll-sanften Gitarrenparts natürlich nicht nehmen lässt, am Schluss doch noch zum großen, hammondorgeluntermalten Gitarrensolo auszuholen. Spannung erzeugen und auflösen kann man kaum besser.

9. Max Richter - XVI. The Waves: Tuesday
Three Worlds: Music from Woolf Works (2017) / Klassik

If anybody could have saved me, it would have been you.

Was mit einem sehr berührenden Vortrag des Abschiedsbriefs von Virginia Woolf (gelesen von niemand anderem als Gillian Anderson) beginnt, entwickelt sich dann im Laufe seiner gut 21 Minuten Spielzeit zu einem klassischen Stück für Orchester, Orgel und (wortlosen) Chor, das einen Sog entwickelt, wie ich ihn selten erlebt habe. Es gibt keine sich großartig unterscheidenden Parts, stattdessen schwillt das Hauptthema ein paarmal an und wieder ab, um sich dann schließlich in ein fünfminütiges Crescendo zu stürzen, bei dem man sich immer wieder bei dem Gedanken erwischt, dass es jetzt ja wohl kaum noch intensiver werden kann, aber doch, kann es. Für mich als riesigen Fan des Soundtracks zu "Interstellar" ist das hier quasi die Erfüllung all meiner Träume.

8. Mikko Joensuu - Pearly Gates
Amen 3 (2017) / Singer/Songwriter, Klassik, Folk

I bow my head before a god made of words
He showed me a sound only wise men have heard
I bow my head before a god made of words
He made a woman out of bone and a man out of dirt
Or so I have heard


Gar nicht so anders als das vorherige Stück, auch wenn es erstmal deutlich anders losgeht. Der finnische Songwriter Mikko Joensuu, dessen Musik irgendwo zwischen Folk, Klassik, Ambient, Post Rock und Elektronik pendelt, beginnt über viereinhalb Minuten erstmal mit einer auf einem sich stets wiederholenden Gitarrenthema basierenden, ruhigen Akustiknummer, in der er davon berichtet, wie er religiös aufwuchs, aber immer mehr damit haderte. Dann jedoch, und hier ist die Verbindung zu "Tuesday", setzen Chor, Orgel und Streicher ein, zunächst ganz sanft und hintergründig, dann immer lauter und dramatischer, so dass man einen Eindruck von Engelschören bekommt, die sich selbst ihrer Existenz nicht so ganz sicher sind und daran verzweifeln.

7. Vennart - Don't Forget the Joker
The Demon Joke (2015) / Alternative Rock

Where does a lie go when it needs to die?
Upwards or down below? Follows us wherever we go?
Rik tells a hell of a joke in the end
My memory has it saved, still laughing when I'm in my grave
I've got the truth on the end of the line
These words were never mine, I'm reciting every line


Tatsächlich der einzige Song in diesem Block, der nicht der letzte des dazugehörigen Albums ist. Auch wenn er sich da durchaus gut machen würde. Dürfte hier durchaus relativ bekannt sein, aber für den Rest: "The Demon Joke" ist das erste Soloalbum des ehemaligen Oceansize-Frontmanns Mike Vennart und meiner Meinung nach von durchaus stark schwankender Qualität, aber dieser Song hier ist einfach über jegliche Zweifel erhaben. Fantastische Melodien, herrlich warme Produktion und der eine oder andere Moment, der mir schlicht und ergreifend bei jedem einzelnen Hördurchgang wieder Gänsehaut beschert. Obendrein auch noch eine der besten Gesangsleistungen, die Mike jemals abgeliefert hat. Für mich ein Klassiker, den ich auch noch in zwanzig Jahren lieben werde, da besteht kaum ein Zweifel.

6. Leprous feat. Ihsahn - Contaminate Me
Coal (2013) / Progressive Metal mit experimentellen Elementen

Surrender to a forgettable story
Narrow idea of a doubtful start
Inverted fury surpasses me
Settling in my heart
It seems to me that you know by now
All the right ways this should be done
Obstacles vanish miraculously
Contaminate me!
Contaminate me!
Now run!
Run!


Wie im letzten Post angekündigt, hier der andere großartige Song von Ihsahn und Einar Solberg, diesmal vom dritten Leprous-Album "Coal". Ich empfehle hier tatsächlich die Liveversion (die ich auch oben verlinkt habe), weil die nochmal ein Stück intensiver daherkommt. Allein der Einsatz von zwei Drummern macht wirklich viel aus. Aber jetzt zum Song an sich: Schon die ersten fünf Minuten sind eine furiose, unbeschreiblich energetische Progmetal-Nummer jenseits sämtlicher Frickel-, Djent- oder Kitschklischees, die man vielleicht mit dem Genre verbinden würde. Alles hierdran ist meisterhaft gemacht - die Zusammenarbeit von Riffing und Schlagzeug, die dramatische Hektik, die dadurch entsteht, und nicht zuletzt natürlich wieder der gesangliche Kontrast zwischen Einar und Ihsahn. Auf das Finale jedoch kann man einfach nicht ausreichend vorbereitet sein. Der Song verwandelt sich plötzlich in eine Avantgarde-Klassik-Ambient-Nummer mit jammerndem Cello, hintergründigem Gitarrengrollen und rätselhaften Percussions, bevor das Gewitter losbricht. Stellt euch vor, eins der halbstündigen Swans-Epen würde irgendwo im tiefsten Keller eines verfluchten Schlosses gespielt, in dessen hinterster Kerkerzelle gerade ein längst nicht mehr menschliches Wesen seine wahnsinnigen Schreie durch die Katakomben hallen lässt. Das Schlagzeug hat sich währenddessen schon von so albernen Konzepten wie Rhythmus verabschiedet und gleicht eher einem Haufen Geröll, das in Zeitlupe einen riesigen, zerklüfteten Berg hinabrollt, das Cello kreischt mit Ihsahn um die Wette, ohne dabei an Virtuosität einzubüßen. Und wenn das letzte, quälend langgezogene "Ruuuun!" ausklingt, sitzt man erstmal eine Weile da und fragt sich, was zur Hölle da eigentlich gerade passiert ist. Die Antwort ist vermutlich "Alles".

dieDorit

Postings: 2672

Registriert seit 30.11.2015

31.03.2020 - 17:12 Uhr
@manfredson

Da du Interstellar in Zusammenhang mit Max Richter erwähnst, ich empfehle den Soundtrack zu "Waltz with Bashir". (Und natürlich das „Original“ von Philip Glass)

Gordon Fraser

Postings: 2543

Registriert seit 14.06.2013

31.03.2020 - 18:08 Uhr
90. Ezra Furman - In America
von: Twelve Nudes (2019)

Ezra Furman entdeckt den Punkrock in sich - und der Sound steht ihm extrem gut. Eine kurze, bittere Abrechnung mit den Vereinigten Staaten der Gegenwart. I don't give a shit what Ben Franklin intended!.

89. FFS - Police Encounters
von FFS (2015)

Die Kombination aus dem gut abgehangenen, vielleicht leicht überholten New Wave-Gitarrenpop von Franz Ferdinand und dem Weirdo-Pop der Sparks hat überraschend gut funktioniert. Höhepunkt der Kollaboration sicher dieser funky Glampop-Song voller Unsinn und sexuell uneindeutiger Anspielungen.

88. Wavves - All The Same
von V (2015)

In diesen trüben Zeiten braucht es auch mal einfach nur ein bisschen unverbindlichen Spaß. Wavves hatten noch nie sonderlich viel Tiefgang, und die braucht es für knapp zwei Minuten höchst vergnüglichen Poppunk auch nicht.

87. Delphic - Clarion Call
von Acolyte (2011)

Was ist eigentlich aus Delphic geworden? Mit dem 2011er Debüt noch als große Hoffnung am Dance/Rave-Horizont gefeiert, ist seit Jahren nix mehr von denen gekommen. Dabei war der Start so vielversprechend - „Clarion Call“ als Opener auf dem Debüt ein himmelwärtsstrebender Aufruf zur Selbstverwirklichung. Hätten sie mal auf sich selbst gehört…

86. John Southworth - Help Yourself To Diamonds
von Niagara (2014)

Aus völliger Obskurität direkt zu in zumindest gewissen Kreisen erheblicher Popularität (AdJ im dt. Rolling Stone!) - und das mit einem epischen Doppelalbum voller Folkrock-Americana und Songwriter-Noblesse. Krönend zum Abschluss des Albums „Help Yourself…“ - selbst ein Diamant, wie von Southworth besungen. Himmlisch.

85. Wolf Gang - Stay And Defend
von Suego Faults (2011)

Wolf Gang wirkten 2011 schon wie aus der Zeit gefallen. 2004/2005 wären sie mit ihrem 80er-Retro-New Wave-Pop in der Frontgruppe der neuen Gitarrenbands gelandet. So erlitten sie das Schicksal der zu spät gekommenen - tolle Songs, die niemand mehr hört. Das frühe Ende war dann nur folgerichtig.

84. Low - What Part Of Me
von Ones And Sixes (2015)

Es gibt so Bands, mit denen man eigentlich nicht viel anfangen kann, wo es aber einzelne Alben dann doch für Momente in den eigenen Kosmos schaffen. Das hier ist so ein Beispiel. Davor und danach war Low eher nix für mich. Auf „Ones And Sixes“ haben die desolaten Slowcore-Soundlandschaften dann aber plötzlich meinen Nerv getroffen - vor allem bei diesem Song. Mit dem verstörenden Electronica-Gekrächze des Nachfolgers konnte ich dann schon überhaupt nichts mehr anfangen.

83. M83 - Reunion
von Hurry Up, We’re Dreaming (2011)

Der kleiner der beiden großen Hits dieses unwahrscheinlichen Hitalbums. Ein Betriebsunfall? Danach kam von M83 fast nur noch Murks.

82. Morrissey - Staircase At The University
von World Peace Is None Of Your Business (2014)

Ja, Morrissey hat in diesem Jahrzehnt nicht ausschließlich Schund produziert. Im Gegenteil, das bei Erscheinen noch ziemlich verrufene „World Peace…“ hat auch auf lange Sicht ein paar Perlen hervorgebracht, vor allem diese hier. Endlich mal wieder etwas hemdsärmelige Mozzer-Leichtigkeit in den Lyrics. Dazu Cheesy handclaps? Und überreizte Flamenco-Gitarre? Ja bitte!

81. The Interruptors - She’s Kerosene
von Fight The Good Fight (2018)

Ähm ja, Ska-Punk ist nun eigentlich so gar nicht meine Baustelle, aber dieser Song ist ungemein reizvoll in seiner schamlosen Direktheit. Wem da nicht die Beine zappeln kann eigentlich umgehend der Totenschein ausgestellt werden…

MartinS

Plattentests.de-Mitarbeiter

Postings: 1395

Registriert seit 31.10.2013

31.03.2020 - 18:12 Uhr
Stephan, deine Links passen nicht.

Ich habe das gleiche Problem, wäre nett, wenn jemand eine Lösung da lassen könnte zwischendurch?!

manfredson

Postings: 432

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31.03.2020 - 18:41 Uhr
89. FFS - Police Encounters

Oh ja, der Song ist so herrlicher Blödsinn.

@dieDorit: Danke, werde ich mir anhören!

Gordon Fraser

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Registriert seit 14.06.2013

31.03.2020 - 18:50 Uhr
Noch ein bisschen Statistik:

2010 - 12
2011 - 23
2012 - 7
2013 - 8
2014 - 11
2015 - 17
2016 - 5
2017 - 11
2018 - 3
2019 - 2

USA - 55
GBR - 28
AUS - 3
CAN - 3
DEU - 3
AUT - 2
FRA - 2
SWE - 2
DEN - 1
NZL - 1

Kürzester Song - 1:38
Längster Song - 14:04

Künstler mit Mehrfachnennungen: Cass McCombs, Destroyer, M83, Courtney Barnett, S.C.U.M, The Mountain Goats, The Heartbreaks, The Vaccines, Maximo Park,

Old Nobody

User und News-Scout

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Registriert seit 14.03.2017

31.03.2020 - 19:03 Uhr
Meine Liste ist raus
Ich werde mir dann morgen wahrscheinlich die wenigen noch vorhandenen Haare raufen wie ich dies und das bloß so und so entschieden hab. Wird im großen und ganzen aber eh egal sein, weil das meiste in meiner Liste wohl keine Rolle spielen wird, wenn ich mir die bisher geposteten Auszüge so anschaue :)
Sieht beim Überfliegen irgendwie überraschend poplastig aus. Das meine ich völlig wertfrei.

Ansonsten freue ich mich wieder, nicht der einzige mit Mount Eerie zu sein. Auch wenn ich da andere Sachen präferiere.Kann mit der Post-Crow Ära bisher nicht so viel anfangen.

Und ich feiere, dass Felix "Music for a forgotten future" auf der 3 hat. Ist schon was besonderes, hab ich auch in der Liste, leider weiter unten. Wie gesagt, es mussten Entscheidungen getroffen werden ;-)

Felix H

Mitglied der Plattentests.de-Chefredaktion

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Registriert seit 26.02.2016

31.03.2020 - 19:58 Uhr
@Stephan/Martin:

Bei euch werden die YT-Links direkt in einen Video-Embed umgewandelt, vielleicht liegt da ein Problem.
Hatte die deshalb in per bit.ly umgwandelt, probiert es gern mal damit.

VelvetCell

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Registriert seit 14.06.2013

31.03.2020 - 20:10 Uhr
So. Ich habe meine Songs in den letzten Wochen in einer Spotify-Liste gesammelt. 126 Songs sind da drin. Jetzt gilt es, die zu sortieren. Und 26 Songs fallen hinten rüber ...

Mayakhedive

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Registriert seit 16.08.2017

31.03.2020 - 20:23 Uhr
@VelvetCell

Na dann aber ran, der Tag ist fast rum.

VelvetCell

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Registriert seit 14.06.2013

31.03.2020 - 20:26 Uhr
Ja, schlimm ist das!
Und wo du gerade da bist: Was macht man den mit Kings Daughters & Son? Das ist für mich ein Album-Album – du verstehst, was ich meine. Exemplarsich zwei raussuchen?

Mayakhedive

Postings: 2515

Registriert seit 16.08.2017

31.03.2020 - 20:30 Uhr
Ich hatte weiter oben geschrieben, dass ich kurz davor war, ein Album komplett aufzunehmen, dann aber doch zwei Songs rausgelassen hab... ;)

Unangemeldeter

Postings: 1261

Registriert seit 15.06.2014

31.03.2020 - 20:36 Uhr
Ein Zehnerpack von Gordon von dem ich nicht einen Song kenne.
Bei manfredson freut mich Vennart sehr, auch wenn ich ausschließlich Songs vom zweiten Album drin hab - der Joker käme aber wohl auf Platz 120 oder so.
Und von Kings Daughters & Sons hatte ich erst den Opener drin, kenne das Album aber ja erst seit der Alben-Aktion hier und der Song musste dann anderen Herzensliedern weichen.

Mr. Fritte

Postings: 794

Registriert seit 14.06.2013

31.03.2020 - 20:36 Uhr
Werden Listen, die in der Nacht nach Mitternacht noch eingehen, gnadenlos ignoriert?

nörtz

User und News-Scout

Postings: 13874

Registriert seit 13.06.2013

31.03.2020 - 20:41 Uhr
Oder Listen, die erst morgenabend eingehen?

Felix H

Mitglied der Plattentests.de-Chefredaktion

Postings: 9320

Registriert seit 26.02.2016

31.03.2020 - 21:07 Uhr
Bisher eingegangene Listen:

Mayakhedive
Takenot.tk
Lumiko
Huhn vom Hof
Eilathan
Skinner
MartinS
Felix H
Watchful_Eye
Berni
humbert humbert
Given To The Rising
Unangemeldeter
Edrol
manfredson
Garmadon
Boston
Affengitarre
qwertz
dieDorit
edegeiler
Mr Oh So
Matjes_taet
Ilu
ToniDoppelpack
Alice
Das Lustige Nilpferd
myx
Stephan
Luc
Gordon Fraser
alterniemand
NOK

Noch erwartete Listen laut Thread:

Mr. Orange
VelvetCell
MopedTobias
Rote Arme Fraktion
maxlivno
nörtz
carpi
Robert G. Blume
SadboyNo1
Voyage 34
dreckskerl
The MACHINA of God
manukaefer
Randwer
Peacetrail

Erhoffte User aus dem Alben-Ranking, die sich noch nicht gemeldet haben:

smörre
Daudi
Math
slowmo
Mann 50 Wampe
Klaus
Badabing
T.L.
In A Snowstorm
Tony G
Deaf
Dipl Imp
Doktor Gruselglatz
Christopher
hetmann
Crossfield
AndreasM
chocolat ideal
fitzkrawallo
Der Untergeher
kingsuede
Dasc
gawain
Kevin
Achim
Hollowman
texttext
Pepe
Whitenoise
Andre H.
Autotomate
jleon
Mr. Fritte
Eselhudi
Eliminator Jr.
Eric
Michael
slowdive
DerMeister

Nun die Frage an all diejenigen, die sich in den unteren beiden Kategorien befinden: Hilft euch eine Fristverlängerung bis Freitag? Schafft ihr das realistisch?

Vennart

Postings: 853

Registriert seit 24.03.2014

31.03.2020 - 21:09 Uhr
@manfredson:
Tolle Liste, bin gespannt auf die letzten fünf!
Deine Beschreibung von "Contaminate Me" ist so zutreffend und dabei sprachlich so erhaben, ich wünschte, ich könnte derart gekonnt schreiben :)
Was aber nichts daran ändert, dass ich dem Lied nach den fetten ersten anderthalb Minuten nie allzu viel abgewinnen konnte. Beeindruckend, wie der kreischen kann ist das natürlich aber das klingt mir etwas zu sehr nach Folterkeller. "Echo" wäre für mich der perfekte Abschluss des Albums gewesen.

Felix H

Mitglied der Plattentests.de-Chefredaktion

Postings: 9320

Registriert seit 26.02.2016

31.03.2020 - 21:10 Uhr
Die Frage geht natürlich auch an diejenigen, die nicht in den Listen stehen, nur um das klarzustellen. :-)

Mr. Fritte

Postings: 794

Registriert seit 14.06.2013

31.03.2020 - 21:18 Uhr
Ja, Fristverlängerung bis Freitag fänd ich super. Ich hab jetzt eine Auswahl aus etwas mehr als 200 Songs zusammen, aber die endgültige Wahl und Sortierung find ich echt brutal schwierig. Die Albenliste war gar nix dagegen! Bis Freitag krieg ich das aber spätestens hin.

maxlivno

Postings: 2744

Registriert seit 25.05.2017

31.03.2020 - 21:19 Uhr
Meine Liste kommt noch vor Mitternacht!

VelvetCell

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Registriert seit 14.06.2013

31.03.2020 - 21:24 Uhr
Ich zieh das heute noch durch!
Auch wenn ich mich später über unverzeihliche Auslassungen ärgern werde.

VelvetCell

Postings: 6496

Registriert seit 14.06.2013

31.03.2020 - 21:36 Uhr
Macht ja Spaß, die Sortiererei. Ich nehme das auch nicht zu pedantisch, den morgen denke ich da schon wieder anders drüber.

Im Zweifel platziere ich Songs, die unscheinbarer wirken, mich aber länger oder am besten für immer begleiten, höher. Hiding Songs.

MopedTobias (Marvin)

Mitglied der Plattentests.de-Schlussredaktion

Postings: 19949

Registriert seit 10.09.2013

31.03.2020 - 21:40 Uhr
Mehl für Erwin ist aus. Desweiteren hab ich meine Liste grade verschickt.

MartinS

Plattentests.de-Mitarbeiter

Postings: 1395

Registriert seit 31.10.2013

31.03.2020 - 21:45 Uhr
Vielen Dank Felix, dann tu ich hier jetzt auch mit.
Wenig überraschend habe ich viel Punkrock/Emo/Irgendwa-Core in meiner Lise. Nun dann:

100. Bad Drugs - I hate the winter

Zum Einstieg gute zwei Minuten straighter Punkrock. Ich mag Matze Rossi ja grundsätzlich und mochte sein Zeug schon immer am liebsten, wenn's etwas lauter zugeht. Dazu noch dieser leichte Nada-Surf-Vibe in den Strophen und fertig ist ein guter Song.

99. No Weather Talks - Days of war, nights of not enough

Viele Songs von Bands, die sonst keine Sau kennt, vergisst man ja ganz schnell mal wieder, aber diese Nummer hier begleitet mich nun schon seit Jahren. Weil: Melodie, Stolperrhythmus, Bock.

98. Iron Chic - My best friend (is a nihilist)

Eine Band, die ich lange ignoriert habe und auf die ich durch das Plattentests.de-Forum nochmals aufmerksam gemacht wurde. Tolles Album, das eigentlich kaum Rosinenpicken zulässt. Der hier ist trotzdem irgendwie am längsten im Gedächtnis geblieben.


97. Death Cab For Cutie - Blue bloods

Ja, ein ruhiger, treffsicherer Death-Cab-Song, was soll man mehr sagen? Natürlich großartig.

96. Defeater - Empty glass

Es ist ein Mysterium, warum es auf Plattentests.de ausgerechnet zum besten Defeater-Album keine Rezi gibt. Hat das tatsächlich seinerzeit irgendjemand aussortiert? Eine Schande jedenfalls. Nie klang die Band besser, nie erzählte sie ihre Geschichte fokussierter und mitreißender. "And I will beg and steal an bury / To keep you save / Your whole life". Wow!

95. Origami Angel - The air up here

Hey, gibt es eine Akkordfolge, die mehr nach HIT schreit als die hier? Und ist es nicht geil, dass die Band die Melodie nicht ausnudelt?

94. Empire! Empire! (I was a lonely estate) - What has taken year to put together was destroyed in one moment

Allein der Titel hat schon genug Dramatik für ein ganzes Album dabei. Die Musik steht dem natürlich in nichts nach. "Death is death is death". Nix für jeden Tag.

93. Listener - There's money in the walls

Eine meiner Lieblingsbands. War mal ein durchgeknalltes Ein-Mann-Hip-Hop-Ding, ist inzwischen eine ausgewachsene Krachkapelle. Hier aber kommt alles zusammen: Der eigenwillige Talk-Music-Style, die bandeigene Melancholie und einfach gutes Songwriting.


92. The Hirsch Effekt - Ligaphob

Ich mag die Hirsche (vor allem live sind sie ein verdammtes Erlebnis), aber nicht selten geht deren Zeug nur in kleinen Dosen. Der hier aber nicht, der geht immer. Klar, ist ja auch melodisch ohne Ende. Und gut.


91. Joyce Manor - Eighteen

Joyce Manor sind eine Sache für sich. Immer sind die Alben kurz und wirken mitunter ein bisschen wie hingeworfen. Und immer landet die Band Volltreffer. Zum Beispiel diesen hier.


Affengitarre

User und News-Scout

Postings: 10796

Registriert seit 23.07.2014

31.03.2020 - 21:47 Uhr
Yeah, toller Anfang schon mal!

Es ist ein Mysterium, warum es auf Plattentests.de ausgerechnet zum besten Defeater-Album keine Rezi gibt.

Für mich auch deren beste. Hab auch einen Song vom Album in der Liste, allerdings nicht den. :)

Mr. Orange

User und News-Scout

Postings: 2914

Registriert seit 04.02.2015

31.03.2020 - 21:50 Uhr
Meine Liste kommt natürlich auch noch heute. Bin seit 18 Uhr eifrig mit den Feinabstimmungen beschäftigt. Vieles verschiebt sich, einiges kommt neu hinzu, manches fliegt raus. Vereinzelt auch Abwägungen, ob man nen Song wirklich toll findet oder sich von nem gewissen Kitschfaktor einlullen lässt. Manchmal nicht ganz leicht abzugrenzen. Zum Beispiel hier:

Felix H

Mitglied der Plattentests.de-Chefredaktion

Postings: 9320

Registriert seit 26.02.2016

31.03.2020 - 21:55 Uhr - Newsbeitrag
Wir machen es so: Ich bin dankbar über alles, was heute eintrudelt, weil ich es früher einfügen kann und Ostern tatsächlich klappen kann für die Präsentation.
Wer aber noch Zeit braucht, kann gerne die Liste bis diesen Freitag noch einsenden.

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