The MACHINA of God
User und Moderator
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03.02.2021 - 13:00 Uhr
Was ist, wenn ich einfach beides wertschätze, die professionelle Komplexität des Progs (man ersetze den Begriff gerne durch andere Musikstile, die einem hier als passend erscheinen) und die wütende DIY-Attitude des Punks? Beides hat seine Daseinsberechtigung, beides trägt zum Großen und Ganzen bei, zu dem, was wir Musik nennen.
Seh ich genauso.
Zum Thema Musikstudenten:
Habe ein paar im Bekanntenkreis und immer wenn ich denen Musik höre, weiß ich, wieso ich das nie studieren wollte. Man kann denen sonstwas für tolle Dinge zeigen, am Ende erzählen Sie dir nur, warum dieses Drum-Pattern, jene Note oder sonstwas da Fehl am Platz ist oder wir da nicht reinpasst. Alles wird zu Tode seziert und es ist kein Platz mehr für Begeisterung oder Emotion, weil am Ende halt alles nur Mathe ist.
Von daher passt der Prog-über-alles-Ansatz von BBS zur Jobbeschreibung der dort arbeitenden perfekt. |
nörtz
User und News-Scout
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03.02.2021 - 14:04 Uhr
Also die haben da auch Bowies komplette Diskografie oder Muse rezensiert, die ja nun beide. Sicherlich gibt es Hardliner, aber die machen eben auch nur einen Teil der Rezensenten aus. |
Obrac
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03.02.2021 - 14:29 Uhr
Zum Thema Musikstudenten:
Habe ein paar im Bekanntenkreis und immer wenn ich denen Musik höre, weiß ich, wieso ich das nie studieren wollte. Man kann denen sonstwas für tolle Dinge zeigen, am Ende erzählen Sie dir nur, warum dieses Drum-Pattern, jene Note oder sonstwas da Fehl am Platz ist oder wir da nicht reinpasst. Alles wird zu Tode seziert und es ist kein Platz mehr für Begeisterung oder Emotion, weil am Ende halt alles nur Mathe ist.
Von daher passt der Prog-über-alles-Ansatz von BBS zur Jobbeschreibung der dort arbeitenden perfekt.
Das kenne ich von meinem Gitarrenlehrer, den ich auch nie von der Musik, die ich so höre, überzeugen konnte, weil ihm das zu "depri" oder zu banal war. Er selbst hört nur "Griffbrettgewichse", also Musik, bei der es nur darum geht, so technisch anspruchsvoll wie möglich zu spielen. So etwas kann man ja durchaus wertschätzen, übrig bleibt dabei aber oft aus meiner Sicht recht seelenlose Musik, die eben die atmosphärische Ebene oder die Ebene, die eben auch ins Herz geht und nicht nur ins Hirn, komplett vernachlässigt. Er hat mir z.B. mal einen Song des Genie-Bassisten Victor Wooten vorgespielt, der natürlich technisch super ist, dem es aber nur darum geht, ein Solo nach dem anderen im Song unterzubringen. Bezeichnenderweise handelte der Text des Songs auch nur davon, wie geil er Bass spielen kann. Musik ist aber einfach mehr als nur reine Technik und wenn man alles nur aus dem Blickwinkel betrachtet, verpasst man das Wesentliche.
Das ist aber auch eine Glaubensfrage. Ich war vor ein paar Jahren z.B. mal auf einem King-Crimson-Konzert und fand es total öde, weil sie für mich so klangen wie ein Haufen alter Männer, die sich vor allem selbst spielen hören wollten. Das war durchgefrickelt bis zur letzten Note mit drei Drummern, Bläsern, Querflötensolos und was weiß ich noch alles. Nur letztlich ist bis auf ein paar von den ganz alten Sachen, die ich kannte und schätzte, so gar nichts übergesprungen. Ein Freund von mir, der dabei war, fand es grandios.
Wilson ist übrigens einer von denen, die vieles, was Musik auf mehreren Ebenen gut macht, vereinen können. |
The MACHINA of God
User und Moderator
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03.02.2021 - 14:32 Uhr
Ja, dem kann ich so zustimmen. Manchmal finde ich sowas rein technisches auch toll, gerade King Crimson. Aber weder kann ich das immer noch ist es für mich allein schon garant für gute Musik.
Toll finde ich es, wie du auch sagt, wenn Musiker beides verbinden können, Emotion und Technik. Für viele schafft das Wilson, für mich zum Beispiel auch Tool.
Manchmal lebt Musik auch von ihrer technischen Umsetzung, manchmal ist gerade das Fehlen von Übertechnik der Reiz daran. |
Neklov
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03.02.2021 - 16:15 Uhr
...eigentlich viel Vorausdrama umsonst.
S.W. hat definitiv wieder zum wiederholten Male abgeliefert!
TTB in gewissen Ehren; hat mir bei der Veröffentlichung einen zumindest ordentlichen, wenn auch nicht wirklich überragenden Eindruck (im Vergleich zu sämtlichen Vorgängern) hinterlassen und so ist es auch dreieinhalb Jahre später geblieben. Dies lag gar nicht unbedingt an der recht poppigen Albumgesamtausrichtung, sondern eher an fehlender Album-Homogenität und an Songs wie "Detonation", wo er sich definitiv (2-klassig) wiederholt hat und berechenbarer wurde.
Dieses Malheur ist mit TFB definitiv aus der Welt geschaffen worden; erfrischend neu, wie S.W. sich hier präsentiert. Die Songs wirken im Gesamtkontext des Albums deutlich mehr, als dies mit den Vorabzückerchen erwartet werden durfte.
Nicht etwa, dass uns hier S. W. ein musikalisches Jahrhundertmeisterwerk geschenkt hätte. Mich packen weder "Self noch "Eminent Sleaze" bisher wirklich.
Aber er zeigt sich weiterhin mit überaus viel Facetten- und Ideenreich und setzt unbeirrt seinen musikalischen Weg fort. Diesmal halt mit mehr kühlender Electro-Ambiente.
"King Ghost", "Man of the People", "Personal Shopper" oder auch "Count of Unease" müssen sich in seinem Gesamtschaffenswerk jedenfalls in keiner Weise verstecken.
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myx
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03.02.2021 - 18:05 Uhr
Mich hat jetzt nach dem - endlich - ersten Durchgang eigentlich nur ein Song so richtig angesprochen, das ist "King Ghost". Ansonsten hört sich das Album durchaus gut durch, aber weitere wirklich herausragende Sachen kann ich aufs erste Ohr nicht finden. |
Armin
Plattentests.de-Chef
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03.02.2021 - 18:15 Uhr - Newsbeitrag
STEVEN WILSON
"THE FUTURE BITES" OUT NOW
NEUES VIDEO ZU "SELF"
Am Freitag ist Steven Wilsons neues Album erschienen und seither in Richtung Spitze der britischen und deutschen Albumcharts unterwegs. "The Future Bites" ist eine Erkundungsreise in den menschlichen Verstand des digitalen Zeitalters. Während er sich auf "To The Bone" (2017) mit Post-Wahrheiten und Fake News auseinandersetzte, nimmt Wilson die Hörerinnen und Hörer diesmal mit in eine Welt der Süchte des 21. Jahrhunderts, an einen Ort, an dem beständig und ganz öffentlich mit den Auswirkungen aufkommender Technologien auf unser Leben experimentiert wird und an dem Klicks und Tiks wichtiger geworden sind als menschliche Interaktion. Evoziert werden die Szenarien durch elektronische Sounds, sphärische Akustikklänge und Bass-getriebene Krautrock-Grooves.
"A beguiling pop rabbit hole" Uncut
"OK Computer for the Amazon age" Prog
"A rock performer ahead of his time" Paris Match
"The Future Bites" ist dabei weniger die trostlose Vision einer herannahenden Dystopie als vielmehr die spielerische Lesart einer Welt, die durch die Ereignisse der letzten Zeit umso merkwürdiger und separierter erscheint.
Im Netz ist "The Future Bites" auch die weit offene Tür in ein Universum der Konsums, wo alles vermarktbar ist und nichts zu unwahrscheinlich, um es zum Kauf anzubieten. THEFUTUREBITES.COM ist ein durchdesigntes Einkaufsparadies, inspiriert von so bemerkenswerten Dingen wie Virgil Ablohs "Ceramic Blocks" oder "Vitality Air" - frische Luft aus Kanada, die in Dosen verkauft wird: garantiert erschwinglich und neue Begierden weckend.
Was das neue Video zu "SELF" mit Bowie, Biden und dem Terminator zu tun hat, sehr ihr hier.
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Neuer
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03.02.2021 - 19:32 Uhr
Hachja, ich mochte Detonation auch nicht so sehr. Der war ja ganz nett, aber irgendwie etwas blutleer. Den Rest von To The Bone fand ich toll.
Manche Zeilen in den Review (OK Computer for the Amazon age) lösen auch einen ziemlichen Cringe bei mir aus. Mit so vielen Superlativen tut man ihm doch keinen Gefallen. Bei der Dichte an Lob zweifel ich an der Unabhängigkeit der Rezensenten, um ehrlich zu sein. Ein, zwei, sicher. Aber so gehen Kritiker und Fans weit auseinander |
keenan
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03.02.2021 - 20:53 Uhr
also die deepfakes in dem video sehen schonmal alle besser aus als luke in mando :-D |
Gomes21
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03.02.2021 - 22:33 Uhr
Self ist für mich bisher mehr oder weniger das Albumhighlight. Das Video ist auch ganz cool gemacht. |
Watchful_Eye
User
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03.02.2021 - 22:59 Uhr
Das Album ist für mich letztlich egal, wenn auch solider Durchschnitt. Das Songwriting ist nicht so konsistent passabel wie der Vorgänger, aber dafür ist es etwas zielorientierter. Ich höre darin bisher eine 5/10 und werde mir auch keine große Mühe geben, das schönzuhören. Es hat keine besonderen "Kanten", an die ich mich gewöhnen müsste. Da höre ich mir lieber eine von unzähligen anderen Alben an, die mehr Aufmerksamkeit verdient haben. Grundsätzlich traue ich Wilson aber weiterhin zu, spannende Alben zu machen.
Auf der Website https://random-album.com/ kann man sich ein zufälliges Album von Bandcamp anzeigen lassen. Wenn man stets bei Nichtgefallen weiterskippt, sollte man im Laufe einer Stunde ein Album gefunden haben, was interessanter ist als "The Future Bites".
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@nörtz:
Danke für den Hinweis. Ich hab mir die Liste erstmal geladen, und dann schauen wir mal. |
Eurodance Commando
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03.02.2021 - 23:05 Uhr
Harter Cringe das Video irgendwie, die typisch affektierte und plakative Wichtigtuerei made by Wilson. Aber musikalisch schon guter Pop. Kann man sich geben. |
Fiep
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04.02.2021 - 00:45 Uhr
Von den songs finde ich self bisher am gelungensten, aber die latte war eher schwer zu unterbieten.
Ich verstehe immer noch nicht wie so viele das als "pop für den mainstream" sehen (ok, auf den babyblauen seiten sind auch genug leute die von modernem pop 0 ahnung haben und immer noch MJ oder Madonna als das ultimatum sehen)... wilson steht hier klar da wo seine idole damals auch scheiterten: aus ihrem prog weltbild in pop überzugehen. Hier und da klapts, aber im nachhinein schätzen nicht sher viele diese alben.
Das dabei ein kompetentes album raus kommt ist dem zu verdanken das er sein handwerk versteht. Und während ich daran nie gezweifelt habe, war es immer der künstlerische aspekt der mir... oft fehlte. Und im früheren kontext waren seine platten texte auch kein problem, aber er fühlt sich seit 20 anestesize für mich an wie jemand der auf seinem hohen ross sitzt und ohne verständniss für andere über sie urteilt.
konsumkritik und kritik an untätigkeit und nostalgie...
ähm...ja...danke steven.
Self find ich trotzdem ganz nett muss ich zugeben.
"Auf der Website https://random-album.com/ kann man sich ein zufälliges Album von Bandcamp anzeigen lassen. Wenn man stets bei Nichtgefallen weiterskippt, sollte man im Laufe einer Stunde ein Album gefunden haben, was interessanter ist als "The Future Bites"."
Uh, kannte ich garnicht, sehr cool =D
Kann übrigens dem beitrag von Obrac und dem danach von The MACHINA of God zustimmen.
Technisches kann seinen platz haben und spaß machen... und die speilfreude der personen kann richtig überspringen... aber das aleinige in der musik sollte es nicht sein.
Wilson konnte für mich da den spagat noch gut halten...aber primär mit porcupine tree.
solo ist da was verloren gegangen, wen auch der wandel schon früher anfing.
PS: nicht jeder musik student ist so, aber ja, bei "fachmusikern" hab ich oft das gefühl das die den wald vor lauter bäumen nicht sehen.
https://youtu.be/SVOPh8gbjLY?t=177
als beispiel.
Adam Neely hingegen wirkt auf mich wie jemand der den hintergrund hat, aber trotzdem den blick auf das gesamtbild nicht verlohren hat (und auch das bewustsein hat das vieles kulturel gefiltert ist, siehe: https://youtu.be/Kr3quGh7pJA) . |
Wolfgang
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05.02.2021 - 18:36 Uhr
Nach 1. Verkaufswoche Platz 3 in deutschen Album Charts. Wird wohl der Peak bleiben. |
Hogi
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06.02.2021 - 14:04 Uhr
Zusammen mit den Bonus-Songs auf der Deluxe und bereits veröffentlichten B-Seiten kann man sich eine wirklich gute tracklist basteln...die Extended-und Instrumentalversionen sind auch ziemlich geil. Starkes Gesamtpaket! |
edegeiler
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06.02.2021 - 22:29 Uhr
Kann und werde nicht glauben, dass jemand mit so einem Brillengeschmack Musik macht, die auch nur ansatzweise sexy ist. |
Watchful_Eye
User
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06.02.2021 - 22:32 Uhr
Ich finde das Album selbst nicht besonders, aber warum muss es denn "sexy" sein? |
Eurodance Commando
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06.02.2021 - 22:51 Uhr
The most punchable face in modern rock music |
edegeiler
Postings: 2574
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06.02.2021 - 22:59 Uhr
@watchful eye
Wahlweise "cool". |
Tryptolin
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07.02.2021 - 08:02 Uhr
Wähle Musik auch nur nach den Kriterien "cool" und "sexy" aus. Kann ja nicht riskieren, dass man mich für einen Schwächling oder so hält. Bin viel zu geil für uncoole Musik. |
Obrac
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07.02.2021 - 08:42 Uhr
Habe jetzt auch mal die Bonussongs in meine Spotify-Playlist dazugenommen. Einiges auf dem Album gibt mir nen Megacringe, z.B. das supercringige SELF. Die Lyrics erinnern teilweise sehr an "Fear of a blank planet" und wirken dadurch etwas altbacken. Teilweise ist das einfach ein Cringe. Der Cringelevel ist da mehr Cringer und weniger Battlecat. |
Analog Kid
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07.02.2021 - 08:52 Uhr
Vielleicht cringe, aber Hauptsache sexy.
"Das ist so sexy, wie Steven Wilsons Brile." sollte ein geflügeltes Wort werden. |
edegeiler
Postings: 2574
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07.02.2021 - 16:20 Uhr
@Tryptolin
Finde Wilsons Musik (großteils) unnatürlich steril. Ich weiß noch wie ich Hand.Cannot.Erase gehört habe, weil das hier so abgefeiert wurde und von diesem Klang - als würde das alles direkt aus Wilsons iMac stammen - abgestoßen war. Das wollte ich mit der Brillenmetapher ausdrücken. Und dass seine Brille hässlich war. |
Vennart
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07.02.2021 - 23:19 Uhr
Needledrop Fantano erweitert seine berühmt-berüchtigte Rubrik "NOT GOOD" um das Gegenteil und gibt "The Future Bites" das erste "NOT BAD", das es je gab. |
The MACHINA of God
User und Moderator
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08.02.2021 - 11:04 Uhr
Finde Wilsons Musik (großteils) unnatürlich steril.
Genau das ist auch mein größtes Problem. |
Tryptolin
Postings: 204
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08.02.2021 - 11:09 Uhr
Hoffe, dass dieser Hang zur Selbstinszenierung wieder nachlässt. Wirkt nicht besonders glaubwürdig. Wilson ist halt kein Bowie oder Prince und sollte auch nicht zwanghaft versuchen, es zu werden. |
Obrac
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08.02.2021 - 11:54 Uhr
Die Empfindung der Sterilität kann ich bei seinen Soloalben noch nachvollziehen, auch wenn es hier auch immer wieder sehr "warme" Songs und Melodien gab, auch auf der neuen. Bei seinen anderen Projekten sehe ich das nicht so, dass sein Sound steril war, höchstens phasenweise bei PT, aber das gehört auch irgendwie zum Genre. |
The MACHINA of God
User und Moderator
Postings: 28200
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08.02.2021 - 14:42 Uhr
Ich bezog mich hauptsächlich auf seine Soloalben. Meine das auch eher im Bezug auf Produktion als auf Melodien. |
Gomes21
Postings: 4074
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08.02.2021 - 15:03 Uhr
Das empfinde ich bei seinen Soloalben auch ein bisschen so, ausgenommen „Insurgentes“. |
Klaus
Postings: 5537
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08.02.2021 - 15:12 Uhr
Bei den Soloalben hatte ich immer ein bisschen das Gefühl, dass er nach "Baukasten" vorgeht. Ziemlich modular alles und hätte auch mit den gleichen Teilen anders zusammen gesetzt sein können. Ähnlich, wie bei der letzten Tool: Prog um des Progs Willen. PT dagegen sehr schön organisch. Da sitzt alles so, wie es zusammengehört (außer vielleicht beim letzten Album). |
Lateralis84skleinerBruder
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08.02.2021 - 15:20 Uhr
Auch wenn ich die Sachen allesamt toll finde, ist mir das Baukastenprinzip seiner Longtracks aufgefallen.
Im Laufe der Zeit hat er das Prinzip bei Raider II, Ancestral und Detonation angewandt. Jeder Song wurde nur immer mehr verdichtet.
Ich wollte immer mal eine Aufstellung mit Zeitangaben basteln, komme da auch irgendwann mal dazu. Aber bei Interesse kann man sich die 3 Songs ja mal geben |
Mr Oh so
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08.02.2021 - 15:34 Uhr
edegeiler
Finde Wilsons Musik (großteils) unnatürlich steril.
Das ging mir zu Anfang auch so. Noch zu PT-Zeiten. Fand den klang immer zu klar, zu perfekt, ein bisschen zu 80s und, ja, man kann sagen zu steril. Aber es sind nunmal einfach grandiose Songs. Und wahrscheinlich habe ich mich mit der Zeit einfach "eingehört". Aber es wundert mich doch immer ein wenig, wenn gerade die Produktionskünste von Wilson hervorgehoben werden. |
Neuer
Postings: 807
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08.02.2021 - 16:07 Uhr
"Auch wenn ich die Sachen allesamt toll finde, ist mir das Baukastenprinzip seiner Longtracks aufgefallen.
Im Laufe der Zeit hat er das Prinzip bei Raider II, Ancestral und Detonation angewandt. Jeder Song wurde nur immer mehr verdichtet.
Ich wollte immer mal eine Aufstellung mit Zeitangaben basteln, komme da auch irgendwann mal dazu. Aber bei Interesse kann man sich die 3 Songs ja mal geben"
Das fände ich sehr spannend :) Ich sehe sofort die Verbindung zwischen Detonation und Ancestral, aber Raider II? Eher nicht. Ich lasse mich dahingehend gerne belehren |
Neuer
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08.02.2021 - 19:09 Uhr
Es stimmt schon, dass deinen Solo-Alben manchmal etwas der Dreck unter den Nägeln fehlt. Insurgentes hatte ja diese Noise Rock Einflüsse, das war cool. Auf dem Album war irgendwie alles möglich, ein Gefühl, das man bei den Alben danach nicht unbedingt mehr hat. Damit ist es immer ein Favorit für mich gewesen |
Oceantoolhead
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08.02.2021 - 19:15 Uhr
Ich sehe sogar eine Verbindung zwischen Russia On Ice und Ancestral, beide wirken im Prinzip wie 2 miteinander verbundene Songs : melancholischer, langsamerer in der ersten Hälfte - und ein ausufernder Jamteil mit ausflügen in den Metal hinein, der ständig auf und ab schwillt.
Und beide haben einen beinahe identischen Aufbau und eine identische Funktion innerhalb des Albums, als vorletzter Epos vor dem finalen ruhigen Schlusspunkt ( das HCE Outro mal nicht mitgezählt). |
Watchful_Eye
User
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08.02.2021 - 19:15 Uhr
Ich hatte diesen Gedanken auch schon. Bei seinen ambitionierteren Prog-Alben ist dieser sehr transparente Sound noch irgendwie passend, aber seinem Pop-Sound steht er auffällig im Weg.
Andererseits war es nunmal sein Plan, ein Album über "sterilen" Kapitalismus zu machen. Konzeptuell passt es also irgendwie, nur hört es sich im Ergebnis einfach nicht allzu gut an. |
Gomes21
Postings: 4074
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08.02.2021 - 20:32 Uhr
@neuer
Gute Beschreibung, empfinde Insurgentes auch als sehr frei und offen, das fehlt mir seit dem etwas. Ist mir aber erst seit HCE wirklich bewusst |
Mr Oh so
Postings: 2203
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09.02.2021 - 00:18 Uhr
Ja, exakt so habe ich Insurgentes auch empfunden. Dachte damals - "Aha, jetzt macht er was solo, damit er aus dem Prog-Kontext von PT ausbrechen kann." Ging dann ja mit Grace for Drowning gleich in ne ganz andere Richtung ... |
Obrac
Postings: 1492
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09.02.2021 - 15:23 Uhr
Also, Song des Albums für mich eindeutig MAN OF THE PEOPLE. Einfach so komplett uncringig.
Diese komischen Popausflüge hätte er sich auf dem Album aber meiner Meinung nach sparen können. Cringelevel: Cringocopter 2000. |
keenan
Postings: 4630
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09.02.2021 - 15:26 Uhr
Also, Song des Albums für mich eindeutig MAN OF THE PEOPLE
jepp :-) |
Pivo
Postings: 1015
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09.02.2021 - 17:46 Uhr
Da gehe ich mit @Keenan und @Obrac. Auch für mich ist "Man of the People" nach einigem Hören ein richtig guter Song, der auch nachhaltig sein könnte. Auch mein Highlight auf TFB.
Songs wie Self oder Eminent Sleaze geben mir leider nichts. Ist allerdings vom Stil auch nicht ganz meine Musik.
Ich bleibe aber dabei, dass ich für diesen Entwicklungsschritt von SW nicht ganz undankbar bin und live die Songs sicher auch ganz gut kommen könnten. Hoffen wir mal, dass es im späten 2021 wieder Konzerte geben darf und wir es erleben können. |
Mr Oh so
Postings: 2203
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09.02.2021 - 22:27 Uhr
Bei manchen der Singles war ich zuerst etwas ratlos. Die fügen sich dann aber tatsächlich sehr gut in den Albumkontext ein. Und trotzdem fühlt sich das Album nicht sehr konsistent an. Das groß angelegte Konzeptalbum, das Wilson machen wollte, höre ich nicht.
Der teils Ambient-mäßige Charakter der Songs führt dazu, dass es irgendwie dahinplätschert. Und dann endet es ziemlich plötzlich. Es stehen zwar 42 Minuten auf meinem Player, gefühlt ist es aber viel zu kurz. Es fehlen die große Höhepunkte, die Dramatik und vor allem die großen Emotionen. Wo mich z.B. Hand.Cannot.Erase von einem emotionalen Höhepunkt zum nächsten jagt und ich quasi eine Dauergänsehaut habe, lässt mich TFB relativ kalt. Alles ganz nett. Jo. Aber nicht mehr.
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keenan
Postings: 4630
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10.02.2021 - 09:16 Uhr
produktion ist wirklich 1a. wilson sollte endlich mal nen grammy bekommen.
was ich ja bei wilson schon immer überragend fand. lediglich beim album HCE, fand ich die produktion beim song regret 9 leider schwach. die snare oder ist es die hi hat?, sind ziemlich dünn und matschig abgemischt und gerade die e-gitarre ist mir zu dünn und nicht klar genug auf platte... |
nörtz
User und News-Scout
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10.02.2021 - 17:36 Uhr
Nach mehreren Durchläufen gebe ich dem Album eine 5,66, also eine schwache 6. |
Marküs
Postings: 975
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12.02.2021 - 13:26 Uhr
...was für Wilson (hier berechtigter Weise) eine Katastrophennote ist |
Obrac
Postings: 1492
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12.02.2021 - 13:43 Uhr
Nach mehreren Durchläufen gebe ich dem Album eine 5,66, also eine schwache 6.
Könnte es nicht doch eine 5,665 oder eine gar eine 5,67 sein? |
Marküs
Postings: 975
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12.02.2021 - 13:50 Uhr
Ich gebe Eminent sleaze auf jeden Fall eine 1,212! ;-)Nach wie vor unterirdisch |
nörtz
User und News-Scout
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12.02.2021 - 17:48 Uhr
Könnte es nicht doch eine 5,665 oder eine gar eine 5,67 sein?
:D
Unself 6
Self 5
King Ghost 6
12 Things I Forgot 5
Eminent Sleaze 6
Man Of The People 5
Personal Shopper 7
Follower 5
Count Of Unease 6
TTB bekam von mir eine 6,64. |
Neuer
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12.02.2021 - 18:50 Uhr
Interessant, dass ausgerechnet PS am besten bei dir wegkommt, nörtz. Die Baseline ist schon gut, aber King Ghost, Man of the People und Count of Unease mag ich persönlich mehr |
Mr Oh so
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13.02.2021 - 01:08 Uhr
Unself 7
Self 7
King Ghost 7
12 Things I Forgot 8
Eminent Sleaze 4
Man Of The People 5
Personal Shopper 8
Follower 7
Count Of Unease 6
6,5 |