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Steven Wilson - The future bites

User Beitrag

Der Wanderjunge Fridolin

Postings: 4355

Registriert seit 15.06.2013

30.01.2021 - 07:55 Uhr
Natürlich wird das Album in Progkreisen kontrovers diskutiert, aber das wird es in anderen Kreisen doch ebenso, wie etwa hier. Viele Progger feiern Wilson auch dafür, ich erkenne da keine generalisierende Tendenz. Die Querverbindungen insbesondere zwischen dem britischen Prog und Pop liegen außerdem auf der Hand.

Ich mag TFB tatsächlich mehr als TTB. Die Entwicklung, hin zum anspruchsvollen New Pop, ist konsequent und Wilson ist einer der wenigen, die das kompositorische Rüstzeug besitzen, das Vorhaben auch hochwertig umsetzen zu können.

8/10

timo

Postings: 134

Registriert seit 28.07.2017

30.01.2021 - 10:14 Uhr
Dieses Klischee des konservativen Proggers kann ich aber auch nicht mehr lesen.

Naja dieses Klischee wird nunmal gerne bedient.


Ich mag dieses Schubladendenken einfach nicht. Dass jemand, der gerne etwas vertracktere Sounds hört und bei eingängigen, geglätteten Sachen einfach raus ist, gleich als "konservativ", "einseitig" oder "eingeschränkt" dargestellt zu werden, finde ich falsch.

Ja, die immer sehr einseitigen Rezensionen auf den Babyblauen Seiten, die bei jedem neuen Album der Frage "Ist das noch Prog?!?" nachgehen, finde ich zuweilen auch recht schwierig.

Dennoch muss ich Markus Peltner recht geben, wenn er schreibt, dass "das Gehörte einfach langweilig ist". Genauso dem, was er weiteren Verlauf ausführt: "Dabei klingen die einzelnen Lieder sogar auch immer wieder eingängig und melodiös. Allerdings sind diese Eindrücke absolut austauschbar, trivial und eben nichts Besonderes mehr. Es gibt genügend Bands, die das auch können – zumindest in ähnlicher Art und Weise."

Haben Radiohead am Ende so viele Watschen für ihre Stilwechsel bekommen? Wahrscheinlich nicht in dem Ausmaß. Weil sie es auch einfach jedes Mal verdammt gut gemacht haben. Bei Steven Wilson finde ich, dass es nur noch billige Effekthascherei und nichts mehr ist.

timo

Postings: 134

Registriert seit 28.07.2017

30.01.2021 - 10:16 Uhr
Korrektur: Ich mag dieses Schubladendenken einfach nicht. Dass jemand, der gerne etwas vertracktere Sounds hört und bei eingängigen, geglätteten Sachen einfach raus ist, gleich als "konservativ", "einseitig" oder "eingeschränkt" dargestellt wird, finde ich falsch.

Klaus

Postings: 8934

Registriert seit 22.08.2019

30.01.2021 - 10:19 Uhr
Höre ja sonst selten bei Lyrics genau hin, aber hier ist es halt offensichtlich. Wilson war ja schon immer etwas platt in seinen Texten, konnte das aber gut durch die Instrumentierung verbergen. Hier tritt es umso deutlicher zu Tage, weil der dazugehörige Sound so gefällig ist.

Oceantoolhead

Postings: 2278

Registriert seit 22.09.2014

30.01.2021 - 10:46 Uhr
„Ich mag dieses Schubladendenken einfach nicht. Dass jemand, der gerne etwas vertracktere Sounds hört und bei eingängigen, geglätteten Sachen einfach raus ist, gleich als "konservativ", "einseitig" oder "eingeschränkt" dargestellt zu werden, finde ich falsch“

Gefallen muss einem das Album nicht. Und nicht jeder Proghörer ist konservativ. Aber Markus‘ Rezension dreht sich nur um „oh es ist Pop und Mainstream und jetzt wird er damit mehr Kohle machen -> ergo schlecht.“
Er steckt sich doch selber in diese Schublade hinein. Diese Rezension trieft nur vor Klischees.

Dabei ist diese Platte weder Mainstream, noch wirklich Pop ( Ein Paar Einflüsse machen noch lange kein Genre).
Langweilig darf man dass durchaus finden.

Radiohead sind hier als Vergleich eher fehl am Platz, da die Band trotz Stilwechsel, nie Ihre komplexe DNA abgelegt haben und eher mit Nishen experimentieren, als mit der breitenmaße zugängigen Genres.
Wenn die Band im nächsten Album aufeinmal mit modernen Pop flirtet, wird auch im Radiohead-thread einiges los sein. Unabhängig von der Qualität: weil pop = mainstream = bööse !

Oceantoolhead

Postings: 2278

Registriert seit 22.09.2014

30.01.2021 - 10:52 Uhr
„Sieht man es positiv, so kann man festhalten, dass sich dieses Album auch absolut nach Konsum, nach Massenware, nach Mainstream anhört.“

„Die Lieder auf „The Future Bites“ sind an vielen Stellen zu eingängigem Pop geschliffen worden, der ein neues Käuferklientel ansprechen soll.“

„Der Erfolg wird ihm sicher Recht geben, „The Future Bites“ wird sich gut verkaufen. Besser verkaufen als eine Progressive Rock Scheibe.“

„Fazit: Steven Wilson ist endgültig im Pop und Mainstream angekommen.“

Hier mal ein paar Ausschnitte. Also wenn das keine „Klischeehafte“ und bevorurteilende Argumentationsweise ist, dann weiß ich auch nicht weiter ...

Zappyesque

Postings: 998

Registriert seit 22.01.2014

30.01.2021 - 11:06 Uhr
@Klaus

Unterstreiche ich dick. Das ist auch etwas, dass ich oft an seiner Musik bemängelt habe. Hier sticht es wie du schon sagst besonders stumpf hervor.

"I forgot what it was that I was
There was a time when I had some ambition
Now I just seem to have inhibitions"

ouch.

"Forget what I said
'Bout acting on all the plans that I made
Now I just sit in the corner complaining
Making out thing were best in the 80's"

Er singt schone extrem häufig über nostalgische Kontemplation oder? Und kommentiert dabei gerne wie die tage vergehen und er (zumindest das lyrische Ich) nicht mitkommt.

(Happy returns)
"Hey brother, I'd love to tell you I've been busy
But that would be a lie
Cos the truth is the years just past like trains
I wave but they don't slow down"

(pariah)
"I'm tired of days to come
I'm tired of yesterday
And all the worn out things that I ever said
Now it's much too late
The words stay in my head"

(Nowhere Now)
Six feet underground
We move backwards now
At the speed of sound
We are nowhere now
Too much time to kill
Too much wasted air
Too much everything
There's no need to think

Rein instrumental aber sonst ein schöner Schlager, "12 Things I forgot"...

Ich würde mich freuen wenn er beim nächsten Schritt in neue Stilrichtungen auch mal bezüglich der lyrics thematisch einen Sprung schafft. Auch die Kritik des Materiellen/ der Konsumgesellschaft ist ja längst überholt...

timo

Postings: 134

Registriert seit 28.07.2017

30.01.2021 - 11:08 Uhr
Wie gesagt, die Rezensenten der Babyblauen Seiten bewerten alles das, was laut ihrer Meinung nicht in das Schema "Prog" passt (was ja schon ein Widerspruch an sich ist), als maximal durchschnittlich. Diese Sichtweise finde ich sehr eingeschränkt. Daher habe ich auch bewusst nur einzelne Abschnitte herausgezogen, bei denen ich ihm zugestimmt habe.

Was man den BBS allerdings zugute halten muss, sind die immer wieder sehr hörenswerten Tipps (wie in den letzten Jahren BENSNBURNER oder WESERBERGLAND - unbedingt mal reinhören!).

Und wer danach noch behauptet, Prog-Hörer würden ausschließlich Zappa und King Crimson oder vielleicht noch Yes und die frühen Genesis (die ich beide überhaupt nicht mag) abfeiern, ist da m. E. komplett schief gewickelt.

nörtz

User und News-Scout

Postings: 13874

Registriert seit 13.06.2013

30.01.2021 - 11:31 Uhr
Wie gesagt, die Rezensenten der Babyblauen Seiten bewerten alles das, was laut ihrer Meinung nicht in das Schema "Prog" passt (was ja schon ein Widerspruch an sich ist),

Warum sollten sie das nicht tun? Ich sehe da nicht zwingend einen Widerspruch. Sie klopfen die Musik auf Simplizität ab und leiten daraus Wertungen ab. Bedenke, dass der Prog einst unter anderem entstand, um dem Primat der Simplizität zu entkommen. Wenn Wilson nun einen Fernsehgartenschlager wie "12 Things..." komponiert, dann wird er nach diesen Kriterien bewertet.

Oceantoolhead

Postings: 2278

Registriert seit 22.09.2014

30.01.2021 - 11:35 Uhr
„Wie gesagt, die Rezensenten der Babyblauen Seiten bewerten alles das, was laut ihrer Meinung nicht in das Schema "Prog" passt (was ja schon ein Widerspruch an sich ist), als maximal durchschnittlich. Diese Sichtweise finde ich sehr eingeschränkt.“

Ich kenne die BBS gut genug um das zu Wissen, und genau diese Sichtweise (einiger Leute dort) hab ich mit der Rezension als Beispiel auch kritisiert.

„Und wer danach noch behauptet, Prog-Hörer würden ausschließlich Zappa und King Crimson oder vielleicht noch Yes und die frühen Genesis (die ich beide überhaupt nicht mag) abfeiern, ist da m. E. komplett schief gewickelt.“

Hat niemand behauptet dass es nicht auch solche Hörer dort gibt. Ich habe mir eben einfach den anderen Schlag herausgepickt, der dort umtriebig ist.

Die andere Rezension von Siggi - die im übrigen dieselbe Punktzahl vergibt - hat eine ganz andere Kritikstruktur und Attitüde und bietet eine viel differenziertere Argumentationsstruktur, die nicht im „der böse Pop macht mir meinen Prog kaputt“ rumgejammer endet.

Randwer

Postings: 2757

Registriert seit 14.05.2014

30.01.2021 - 11:49 Uhr
Komplexität vs Simplizität als bestimmenden Gütemaßstab zu verwenden, ist in meinen Augen allerdings auch zweifelhaft.

Ich fühle mich da eher de Saint-Exupéry nahe, der mal sowas formulierte wie etwa: "Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn man nichts mehr hinzufügen kann, sondern dann, wenn man nichts mehr wegnehmen kann.

Oceantoolhead

Postings: 2278

Registriert seit 22.09.2014

30.01.2021 - 12:08 Uhr
Ich bin gespannt auf die Rezension von Nick Brückner. Bisher gab es zu den letzten Wilson Solo Platten immer eine.

Tryptolin

Postings: 204

Registriert seit 22.01.2021

30.01.2021 - 13:05 Uhr
Hab BBS früher sehr gerne konsultiert, aber inzwischen ist mir das zu nischig und elitär geworden. Mainstream wird, wenn es überhaupt beachtet wird, tendenziell negativ bewertet, egal ob es stilistisch noch Prog ist oder was anderes. Und wenn dann ein Steven Wilson daher kommt, der mal das Aushängeschild des Prog war, und sich erdreistet (relativ) massenmarkttauglichen Pop zu machen, dann ist das eine persönliche Beleidigung für viele BBS-Rezensenten. Die bisherigen Bewertungen des neuen Albums wundern daher überhaupt nicht.

Klaus

Postings: 8934

Registriert seit 22.08.2019

30.01.2021 - 13:19 Uhr
Irgendwie erinnert mich das sehr an die Diskussion um The Weeknd :)

nörtz

User und News-Scout

Postings: 13874

Registriert seit 13.06.2013

30.01.2021 - 13:32 Uhr
Und wenn dann ein Steven Wilson daher kommt, der mal das Aushängeschild des Prog war, und sich erdreistet (relativ) massenmarkttauglichen Pop zu machen, dann ist das eine persönliche Beleidigung für viele BBS-Rezensenten. Die bisherigen Bewertungen des neuen Albums wundern daher überhaupt nicht.

Vergangene Großtaten spielen bei der Bewertung keine Rolle. Wenn Wilson in 2021 Schlager macht, dann muss man das entsprechend abstrafen.

Neuer

Postings: 846

Registriert seit 10.05.2019

30.01.2021 - 13:46 Uhr
Wenn Wilson richtig guten Schlager machen würde, sollte man das loben lol

Oceantoolhead

Postings: 2278

Registriert seit 22.09.2014

30.01.2021 - 13:52 Uhr
Okay, also gehört Steven Wilson rein vom Prinzip her abgestraft, weil er deutliche Pop Einflüsse in seine Musik einbezieht? Joa das ist genau die Art von Attitüde die ich hier kritisiere und die aus Markus Rezension trieft.
Eine unvoreingenommene Auseinandersetzung mit dem Album ist so nicht möglich.

nörtz

User und News-Scout

Postings: 13874

Registriert seit 13.06.2013

30.01.2021 - 13:58 Uhr
Er gehört abgestraft, weil er keinen Prog macht oder weil seine Musik banal geworden ist. Der Maßstab ist und bleibt Prog. Für die Bewertung von Popmusik geht man nicht auf die BBS.

Der Wanderjunge Fridolin

Postings: 4355

Registriert seit 15.06.2013

30.01.2021 - 14:20 Uhr
Ich bleibe bei meinem Lob, s.o.

Oceantoolhead

Postings: 2278

Registriert seit 22.09.2014

30.01.2021 - 14:21 Uhr
Wir reden hier aber immernoch nicht von Popmusik. Einflüsse machen noch kein Genre.
Man muss ja nicht so tun als würde Steven Wilson nun einen auf Michael Jackson, Justin Bieber, Billie Eilish und hasse nicht gesehen machen, nur weil man ein paar Discobeats und Elektronik hört. Die Art des Songwritings hat sich nicht verändert. Die Melodieführungen sind nach wie vor weit weg vom Simplismus des herkömmlichen Pop. Ähnlich sieht es mit den Strukturen aus. Ich sehe hier nicht einen Song der Singlequalität genug hätte um sich im Formatradio durchzusetzen. Was durchaus sogar ein Kritikpunkt des Albums ist. Einen großen berührenden Song gibt es hier nicht. Auch darf sich (wie schon angesprochen) Steven Wilson den Vorwurf gefallen lassen, Themen und Konzepte (wie hier) oftmals sehr banal anzugehen und banale Lyrics zu schreiben.
Man kann das Album gerne kritisieren, aber hier gleich von Ausverkauf, Mainstream und Zielgruppen umorientierung zu schwadronieren, zielt meilenweit übers Ziel hinaus.
Erinnert mich an den guten alten Clishe - Metalboy, der seiner lieblings Band gleich Ausverkauf vorwirft, weil er auf dem neuen Album für 10 sekunden Cleangesang vernimmt. Ich dachte diese Form von Urteilsvermögen verliert man mit der Volljährigkeit.

Watchful_Eye

User

Postings: 2774

Registriert seit 13.06.2013

30.01.2021 - 14:39 Uhr
In vielen Rezensionen und anderen Meinungen, u.a. der Rezension von Peltner, schwingt der Gedanke mit, dass Wilson mit diesem oder dem vorangegangenen Album die unheilige Grenze zum Kommerz übertreten habe. Dem würde ich widersprechen: Er tat das damals einfach viel eleganter.

Auch unter Porcupine Tree hatte Wilson schon versucht, "Hits" zu schreiben - und zu einem gewissen Grad gelang ihm das ja auch. Der Opener "Blackest Eyes" von In Absentia ist da für mich stets ein gutes Beispiel. Es hat eine Melodie, wie man sie ähnlich auch auf dem 2 Jahre zuvor erschienen "Reveal" von R.E.M finden konnte. So ist es nicht schwer, sich dessen allseits bekannten Radiohit "Imitation of Life" als einen von Steven Wilson gesungenen Porcupine Tree-Song vorzustellen.

Das wurde dann mit einem Riff verknüpft, welches an Alternative Metal-Bands dieser Zeit erinnerte. Und wenn man auf den Gitarrensound achtet, ist das auch die größte Veränderung, die er soundmäßig im Vergleich zu "Stupid Dream" und "Lightbulb Sun" vorgenommen hatte: Die Gitarren klingen "böser" und damit kompatibler für Jugendliche, die zuvor "Toxicity" oder "Hybrid Theory" gehört haben. Die Einflüsse, die zu diesem Song geführt haben, konnten also im Bereich der Gitarrenmusik des Jahres 2003 kaum kommerzieller sein. Riff und Hook waren natürlich sehr gelungen, und nicht zuletzt durch dessen Kombination ist es dann auch ein vergleichweise origineller und erfolgreicher Song.

Da ist ein "Eminant Sleaze" im Jahr 2021 - wer hört denn heutzutage noch Disco? - sicherlich schwieriger zu vermarkten. Es ist die Frage, ob Wilson das ernsthaft nicht merkt oder ob er einfach Spaß an diesem Pop-Sound hat. Sein Problem liegt für mich also weniger darin, dass er irgendwelche Ideale verraten hätte, sondern einfach darin, dass ihm die Verheiratung von Kunst und Kommerz nicht mehr so gut gelingt wie vor ~20 Jahren.

Er wirkt derzeit einfach ein bisschen aus der Zeit gefallen und erleidet damit ironischerweise dasselbe Schicksal wie viele seine Vorbilder in den 70ern. Auch ELP hatten auf ihrem ersten Album schon ein "Lucky Man", und waren damit kommerziell wesentlich erfolgreicher als auf ihren späten, verkrampfteren Pop-Versuchen.

Klaus

Postings: 8934

Registriert seit 22.08.2019

30.01.2021 - 14:45 Uhr
""„Die Lieder auf „The Future Bites“ sind an vielen Stellen zu eingängigem Pop geschliffen worden, der ein neues Käuferklientel ansprechen soll.“"

Das hier (und in eine ähnliche Richtung gehende Kommentare) glaube ich übrigens nicht. Wer soll denn hier neu angesprochen werden? Zum einen ist das keine Musik für den Popmarkt, zum anderen gehen dort oft Person und Musik ineinander. Wilson ist Mitte 50. Der schließt nix neues mehr und zudem: Der Pop, den er hier zitiert ist fast genauso alt. Da lockst du auch niemand neues mehr hinter dem Ofen hervor.

Das ist im übrigen keine Kritik an der Musik an sich oder dieser Entwicklung. Nur ist dieses Argument "wird damit neue Käuferschichten erreichen" m.E. ziemlicher Quatsch.

Tryptolin

Postings: 204

Registriert seit 22.01.2021

30.01.2021 - 16:53 Uhr
Warum sollte das kein Pop sein? Muss ja nicht Pop a la Michael Jackson, Justin Bieber oder Billie Eilish sein. Aber gibt ja verschiedene Spielarten des Pop, ebenso wie es diverse Versionen von Prog-Musik gibt.

Gomes21

Postings: 4889

Registriert seit 20.06.2013

30.01.2021 - 17:57 Uhr
Ich lese ja irgendwie immer wieder so eine (etwas übertrieben) "Prog ist die Königsdisziplin der Musik" Attitüde raus, die ich üebrhaupt nicht teilen kann. Prog war schon immer ein in vielerlei Hinsicht ultra konservatives Genre mit leider oft sehr engstirnigen Hörern. Ich finde es grundsätzlich gut, dass Wilson sich darum nicht wirklich schert. Ob ich das aktuelle Werk dadurch jetzt sonderlich gut finde? Weiß ich ehrlichgesagt noch nicht genau. Aber definitiv spannender als die Vorstellung, dass er eine weitere Version von Raven oder HCE veröffentlicht. Das wäre doch viel näher am sellout.

Watchful_Eye

User

Postings: 2774

Registriert seit 13.06.2013

30.01.2021 - 17:59 Uhr
Ich glaube, Klaus wollte nicht bezweifeln, dass das Album Pop ist, sondern, dass dessen Ausrichtung einem kommerziellen Kalkül entspricht. Und das kann ich auch gut nachvollziehen. Wenn er sich großen kommerziellen Erfolg erhoffen sollte, wäre das zumindest ein bisschen weltfremd.

nörtz

User und News-Scout

Postings: 13874

Registriert seit 13.06.2013

30.01.2021 - 18:08 Uhr
Watchful_Eye, laut der Googleliste warst du auch an einem Voting interessiert? Wie sieht es damit aus?

kenny23

Postings: 509

Registriert seit 07.11.2013

30.01.2021 - 20:35 Uhr
Mir gefällt TFB besser als TTB. Es wirkt einfach homogener. 12 Things geht schon in Richtung Schlager, hätte aber von der Stimmung auch gut auf HCE gepasst.

Oceantoolhead

Postings: 2278

Registriert seit 22.09.2014

30.01.2021 - 20:39 Uhr
https://m.youtube.com/watch?v=EnXVtDP0lKI

Sehr gutes Interview, das jetzt genau eine Woche alt ist, welches sogar einige Punkte der Diskussionen hier aufgreift.

Pivo

Postings: 1288

Registriert seit 29.05.2017

30.01.2021 - 20:44 Uhr
Das neue Album ist gut, keine Frage. Die alten Sachen vom ihm waren anders, keine frage. Äpfel und birnen vergleichen ist halt schwer. Ich war am Anfang skeptisch, bin aber im Endeffekt froh, dass ich dem Album eine Chance gegeben habe und finde es auch gut, dass er auch mal was anderes probiert.
Freue mich auch auf die Tour. Einige alte Songs und dazwischen die neuen Sachen zum auflockern. Speziell Personal shopper könnte live ein kleines Highlight werden.
Tfb ist kein Album, dass eine lange Einarbeitungszeit braucht, aber dass ist auch ab und an mal ganz gut so. 7/10.

Lateralis84skleinerBruder

Postings: 763

Registriert seit 03.03.2019

30.01.2021 - 23:22 Uhr
Leider bin ich aber auch fertig mit Einarbeitung, was ich schade finde. Bei Wilson genieße ich immer die Erschließung Stück für Stück. Selbst To The Bone hat mich über Monate begleitet. Ein bisschen ernüchternd.
Hoffnungen setze ich jetzt in die 6 Zusatztracks aus der Deluxe. Wurde leider noch nicht geliefert.

Und vielleicht spielt Covid in seine Tourpläne und er lässt zügiger einen Nachfolger von der Leine

whitenoise

Postings: 442

Registriert seit 17.06.2013

01.02.2021 - 10:20 Uhr
@Der Wanderjunge Fridolin

"Wilson ist einer der wenigen, die das kompositorische Rüstzeug besitzen, das Vorhaben auch hochwertig umsetzen zu können"

Genau das ist die Stärke des Albums. Erinnert mich sehr an die neueren Sachen von Ulver, ist aber stellenweise doch deutlich eingängiger. Dafür vielleicht nicht ganz so stylish.

Klaus

Postings: 8934

Registriert seit 22.08.2019

01.02.2021 - 14:10 Uhr
https://www.youtube.com/watch?v=v1vm4mUyuGo

Der Typ hat die 10.000 Pfund Variante gekauft.

BVBe

Postings: 796

Registriert seit 14.06.2013

02.02.2021 - 11:27 Uhr
Ich revidiere meine Meinung von Freitag nach dem ersten Hören: das Album gefällt mir richtig gut, und es gefällt mir sogar viel besser als TO THE BONE, weil es in sich viel geschlossener ist.

Und ja, Wilson bedient sich hier und da einiger Pop- und Dance-Elemente, es ist aber definitiv keine Musik fürs Formatradio. Lediglich "12 Things I Forgot" geht als reiner Popsong durch, klingt aber auch stilistisch als solcher eher anachronistisch (End70er?) - und könnte durchaus auf jedem Blackfield-Album erschienen sein.

Ich finde es sehr schwierig, Musik zu kategorisieren, ob etwas nun Pop ist oder Prog oder Metal oder Scandinavian-Pagan-Deathcore. Bei THE FUTURE BITES gefällt mir einfach der Flow als Gesamtes und einzelne Songs als Höhepunkte. Bei TO THE BONE war das nicht so, da ist bei mir echt wenig hängen geblieben.

Momentan 8/10. Und die E-Gitarren vermisse ich gar nicht.

The MACHINA of God

User und Moderator

Postings: 31725

Registriert seit 07.06.2013

02.02.2021 - 13:50 Uhr
Hab mal einen Durchgang reingehört. Find das soundtechnisch sogar ganz spannend, zumindest spannender als den Prog-Pop-Sound so manch anderer Platte von ihm.

Er gehört abgestraft, weil er keinen Prog macht oder weil seine Musik banal geworden ist. Der Maßstab ist und bleibt Prog. Für die Bewertung von Popmusik geht man nicht auf die BBS.

Er gehört abgestraft, weil er keinen Prog macht. Wow. Vielleicht sollten dann BBS nur noch Prog bewerten und nicht dieses Album? Ich finde es geht bei Bewertungen neben der Frage "Berührt / begeistert mich dieses Album?" auch um "Erreicht das Album was es erreichen will?". Mal abgesehen, dass ich nach dem Durchgang nirgendwo wirklich Radio-Pop oder gar Schlager gehört hab, ist das nun eben halt kein riffiges Prog-Monster. Kann man scheisse finden, aber diese Gleichsetzung von "Keine Gitarren" und "keine 12 Minuten Songs" mit "banal" ist echt engstirnig.

Kenne BBS nicht wirklich, hört sich aber nach ner arg verknöcherten Seite an.

Marküs

Postings: 1234

Registriert seit 08.02.2018

02.02.2021 - 13:59 Uhr
Lies dir mal die Reviews auf den Babyblauen Seiten richtig durch. Die sind schon differenziert, da wird Wilson auch nicht unsachgemäß durch die Proggerbrille angegriffen. Man darf das Album aber tatsächlich auch wenig dolle finden. Ich höre Metal, Pop und auch gerne Prog, aber die Soße die Wilson hier anrührt ist nunmal weder tiefgründig noch innovativ, berührt mich leider auch nullkommanull. Es macht mich vielmehr ärgerlich, weil es so trivial ist und ich den Musiker sehr schätze. Das kommerzielle Kalkühl ist leider auch mehr als offensichtlich.

nörtz

User und News-Scout

Postings: 13874

Registriert seit 13.06.2013

02.02.2021 - 14:03 Uhr
Kann man scheisse finden, aber diese Gleichsetzung von "Keine Gitarren" und "keine 12 Minuten Songs" mit "banal" ist echt engstirnig.

Das konnte ich aber aus den beiden Rezis da nicht herauslesen. Worauf beziehst du dich?

The MACHINA of God

User und Moderator

Postings: 31725

Registriert seit 07.06.2013

02.02.2021 - 14:10 Uhr
War wohl etwas unglücklich, da eine Mischung aus deinen Aussagen und dener der Rezi.

Gomes21

Postings: 4889

Registriert seit 20.06.2013

02.02.2021 - 14:38 Uhr
Kenne BBS nicht wirklich, hört sich aber nach ner arg verknöcherten Seite an.

Ziemlich genau so habe ich die Seite immer wahrgenommen. Hab da aber jetzt schon seit Jahren nicht mehr reingeschaut.

Oceantoolhead

Postings: 2278

Registriert seit 22.09.2014

02.02.2021 - 15:27 Uhr
"Lies dir mal die Reviews auf den Babyblauen Seiten richtig durch. Die sind schon differenziert, da wird Wilson auch nicht unsachgemäß durch die Proggerbrille angegriffen."

Da muss ich leider die Diskussion der vorherigen Seiten aufgreifen: zumindest eine der 2 Reviews - bedient voll die ProgRockbrillenschiene und ist durchaus sehr undifferenziert und nicht sachgemäß. Aber ich habe das an dieser Stelle schon genug geäußert und dargelegt.

Für mich ist the Future Bites, auf der selben Stufe wie To the Bone: Kein schlechtes Album, sogar ein Gutes. Nur im Wilsonkosmos vielleicht eher unteres Mittelfeld.
Das typische Songwriting ist immernoch enthalten. Ergänzt durch ein neueres Soundgewandt, was meiner Meinung nach auch irgendwie nötig war. Grade die eher 'proggigen' Momente des Vorgängers fühlten sich nicht mehr frisch und langweilig an (Detonation). Möchte nicht sagen, dass Steven Wilson mich auf TFB mit jedem Experiment gewinnt. Die Weiterentwicklung erachte ich aber als nötigen Schritt an.
Und wie jetzt auch nochmal von Machina angeführt, das Album ist immernoch um längen weg, vom Mainstreampop.

Gomes21

Postings: 4889

Registriert seit 20.06.2013

02.02.2021 - 15:33 Uhr
Oceantoolhead hat das schon gut ausgedrückt, das kann ich fast genau so unterschreiben.

The MACHINA of God

User und Moderator

Postings: 31725

Registriert seit 07.06.2013

02.02.2021 - 15:47 Uhr
Ja, ich finde da keinen Mainstream-Pop. Weshalb ich auch folgenden Satz nicht so recht verstehe:

Das kommerzielle Kalkühl ist leider auch mehr als offensichtlich.

Ich bin kein großer Wilson-Fachmann, aber ist das Risiko nicht viel höher, dass er mit dem Album mehr Fans vergrault als neue dazugewinnt? Die ganzen Prog-Dogmatiker (siehe hier oder BBS) springen ab, aber wer kommt dazu? Formatradio-Hörer? Kann mir nicht vorstellen, dass das da irgendwo läuft. Ich höre da keine klassischen Pop-Refrains. Das ist ja immer noch verkopft irgendwie, nur halt nicht in der Prog-Art.

Gomes21

Postings: 4889

Registriert seit 20.06.2013

02.02.2021 - 15:55 Uhr
Seine Fanbase ist mit HCE am größten gewachsen. Das lag aber auch daran, dass er da angefangen hat anders zu promoten.

Ich sehe hier auch überhaupt nicht wo er die große Mainstream Hörerschaft mit Cachen will? Weil Elton John vertreten ist? Weil Elektronik drin ist? Mit dem Song wie Personal Shopper ganz sicher nicht, da hätte er ihn shcon krass für runterbrechen müssen. Ob sein Experiment auf der Platte geglückt ist oder nicht - bin mir da für mich selbst noch nicht ganz sicher - ein Album was "den" Mainstreamkonsumenten anspricht ist TFB nicht geworden.

Ich behaupte mal ganz dreist um das zu erreichen müsste er auch und in erster Linie auf andere Vocals setzen. Nicht anders, sondern von anderen performt.

Analog Kid

Postings: 2155

Registriert seit 27.06.2013

02.02.2021 - 16:32 Uhr
"Kenne BBS nicht wirklich, hört sich aber nach ner arg verknöcherten Seite an."

Naja geht so. Die haben halt ihren Progrock-Tunnelblick da, obwohl das aber auch von Rezensent zu Rezensent unterschiedlich ist. Dass die letzten beiden Wilson-Alben da keine Begeisterungsstürme mehr auslösen, war erwart- und verschmerzbar.

Was ich dort halt blöd finde, ist, wenn Platten NUR deshalb schlecht bewertet werden, weil sie "zu wenig Prog" sind, aber womöglich trotzdem guter Pop, Metal, whatever, was dann auch tatsächlich manchmal am Rande noch erwähnt wird. Dann lieber konsequent auf ne Wertung verzichten, und anmerken, dass es trotzdem ne gute Platte ist, nur halt 0 Prog.

Ist natürlich schwierig bei Leuten wie SW, die mal guten Prog gemacht haben, und deswegen dort weiterhin abgearbeitet werden müssen. Ist ja bei den unzähligen Yes-, Asia-sontwas-Ablegern, die es heutzutage in irgendwelchen Nischen immer noch gibt, und mit denen sich "Nik Brückner" regelmässig auf durchaus unterhaltsame Art rumquält, ja nicht anders. Ist ja auch alles kein Prog, aber auch sonst in jeder Hinsicht schlecht :)

On topic:

Album immer noch nicht gehört, keinen Bock irgendwie :) mal sehen, ob's dann mein Frühlingssoundtrack beim "Personal Shoppen" wird...

Oceantoolhead

Postings: 2278

Registriert seit 22.09.2014

02.02.2021 - 16:42 Uhr
Habe mir jetzt die rote Vinyl bestellt, weiss jemand ob da n Downloadcode beiliegt ? Von Amazon zumindest habe ich keine Dateien bekommen.

The MACHINA of God

User und Moderator

Postings: 31725

Registriert seit 07.06.2013

02.02.2021 - 17:00 Uhr
Muss sagen, ich finde "SELF" echt cool irgendwie. Und Leute, seid echt mal froh, dass euer Held Wilson es zumindest gut hinkriegt mit der Elektronik. Ich als alter Pumpkins-Fan muss sowas wie "CYR" ertragen und dann auch noch unter dem Namen "Smashing Pumpkins". Dagegen ist das hier ja wirklich hochklassig.

Lateralis84skleinerBruder

Postings: 763

Registriert seit 03.03.2019

02.02.2021 - 19:57 Uhr
Habe auch seit Tagen einen Ohrwurm von SELF

Obrac

Postings: 2089

Registriert seit 13.06.2013

03.02.2021 - 11:28 Uhr
SELF ist schon hart, mit anderen Worten: schlecht. Leider muss ich's so ausdrücken. Meine Highlights sind bislang tatsächlich mal wieder die homogen poppigen Songs. Der, wo er so rumjault, dann 12 THINGS I FORGOT und der Abschlusstrack. Macht aber insgesamt Spaß, das Album.

nörtz

User und News-Scout

Postings: 13874

Registriert seit 13.06.2013

03.02.2021 - 12:27 Uhr
"Kenne BBS nicht wirklich, hört sich aber nach ner arg verknöcherten Seite an."

Dieses Zitat aus einer Rezi dort finde ic ganz gut:

Ach wie herrlich ist es doch, zur Abwechslung mal echten Profis zuzuhören. Studierten Musikern, die wissen, was sie können, und können, was sie wissen. Man muss nicht nach Entschuldigungen sichen, weil es nichts zu entschuldigen gibt, kann sich einfach zurücklehnen, und sich vertrauensvoll in die Hände von Könnern begeben. Herrlich.

The MACHINA of God

User und Moderator

Postings: 31725

Registriert seit 07.06.2013

03.02.2021 - 12:38 Uhr
Wenn man die Qualität von Musik nur an ihren Komplexität bzw. ihren Noten/Tabs ablesen möchte, dann mag das Sinn ergeben. Find ich halt nur für ca. 10-20% aller Musik interessant. Und ob es mich abholt kann ich an sowas schon mal nicht ablesen.

Der Wanderjunge Fridolin

Postings: 4355

Registriert seit 15.06.2013

03.02.2021 - 12:56 Uhr
Ich empfinde es immer als ein wenig lästig, wenn einem suggeriert wird, man müsse sich doch bitte für irgendeine Seite entscheiden.

Was ist, wenn ich einfach beides wertschätze, die professionelle Komplexität des Progs (man ersetze den Begriff gerne durch andere Musikstile, die einem hier als passend erscheinen) und die wütende DIY-Attitude des Punks? Beides hat seine Daseinsberechtigung, beides trägt zum Großen und Ganzen bei, zu dem, was wir Musik nennen.

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