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Stephen Malkmus - Groove denied

User Beitrag

Armin

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22.01.2019 - 16:12 Uhr - Newsbeitrag
ELEKTRONISCHES BERLIN-SOLOALBUM 'GROOVE DENIED‘ ERSCHEINT AM 15.03. VIA DOMINO/GOODTOGO
ERSTES VIDEO ZUM SONG 'VIKTOR BORGIA‘ HIER ANSEHEN
TOURDATEN IM JUNI

Die Gerüchte sind wahr: Das geheime elektronische Album wird unter dem Titel Groove Denied am 15. März via Domino veröffentlicht. Es ist allerdings nicht Malkmus' Einstieg in das EDM- oder Hiptronica-Genre. Es gibt es auf dem Album keinen einzigen rein instrumentalen Track. Stattdessen ist jeder Song ein Track gespickt mit Malkmus-Trademarks wie kunstvoll schiefen Melodien und schrägen Lyrics. Groove Denied ist Stephen, der die Routine, mit der er bisher Musik machte, abschüttelt. Oder wie Malkmus kommentiert: "Es macht Spaß, mit den Dingen zu spielen, mit denen man nicht spielen sollte."

Der erste Vorgeschmack auf Stephens neuen Groove kann heute mit der Veröffentlichung der Single Viktor Borgia und dem dazugehörigen Video gehört und gesehen werden. Der Songtitel verschmilzt spielerisch den Namen des Komiker-Pianisten (Victor Borge) mit der rücksichtslosen, italo-spanischen Adelsdynastie Borgia. Als Sound-Referenzen darf man hier die frühen Human League oder sogar Men Without Hats heranziehen. Stephen sagt: „Ich dachte an Dinge wie Pete Shelleys Homosapien, Human League und DIY-Synth-Musik um das Jahr 1982. Und auch daran, dass in den New Wave 80er Jahren diese suburbanen Ab-18-Dance Clubs der Ort waren, wo sich alle Freaks trafen - ein Zufluchtsort".

Als Stephen Malkmus Anfang der 90er Jahre als Frontmann und kreative Kraft von Pavement emporstieg, hätte seine Musik nicht weiter von der angesagten Techno und Rave Kultur der Stunde entfernt sein können. Bei der elektronischen Tanzmusik ging es damals wie heute um posthumane Präzision, anorganische Texturen und hyperdigitale Klarheit. Die Lo-Fi-Bewegung dagegen nährte sich im Underground von einer entgegengesetzten Attitüde, von rauen Kanten und roher Wärme - hunderte exquisit subtile Schattierungen von Verzerrung galt es zu erkunden.

Und hier kommt nun Groove Denied, seit 2001 Stephens erstes Soloalbum ohne seine Kollegen The Jicks. Malkmus’ Arsenal wurde mit Ableton's Live Musikproduktionssoftware befeuert, umfasste außerdem Drum Machines sowie eine Vielzahl von Plug-Ins für FX sowie Soft-Synths. Er vergleicht den Prozess des Trackbauens mit der Art und Weise, wie seine Kinder "diese Mädchen auf meinem iPhone erzeugt haben - mit der Wahl der Haarfarbe, der Kleider, etc. Dieses intuitive Swipen und Touchen und Stückeln. Apple-Computer Scrollen als Denkart."

Diese Abkehr von den bewährten Vorbildern geht auf einen früheren Zeitpunkt in diesem Jahrzehnt zurück. Als Malkmus einige Jahre in Berlin verbrachte, war er der pulsierenden Clubszene der Stadt ausgesetzt. Durch seine nächtlichen Streifzüge in der Party-Szene war er fasziniert von Techno. Stephen sagt: „Diese Musik kann großartig sein.... man kann in sie abtauchen, tanzen und sich auf sie konzentrieren - oder sich einfach nur abschießen!“

Es wäre nicht falsch, Groove Denied mit David Bowies Low zu vergleichen. Obwohl hauptsächlich in Oregon aufgenommen, wurde der Großteil des Albums während seiner Zeit in Berlin geschrieben. Und während die Methodik hinter Groove Denied absolut im 21. Jahrhundert verankert ist, gehen die Bezugspunkte dieser Klangpalette auf die vordigitale Zeit zurück. „Das Elektronische des Albums sollte klanglich das Prä-Internet-Zeitalter widerspiegeln", erklärt Stephen.

Groove Denied wird Malkmus in der musikalischen Landschaft neu positionieren. Betrachtet man das ganze aus einem anderen Blickwinkel, macht sein Engagement für modernste Digitaltechnik tatsächlich Sinn. Schließlich war der Lo-Fi der 90er Jahre - der Klang, in dem er und Pavement als Anführer und Pioniere gepriesen wurden - nichts anderen als eindringliche Soundarbeit. Es ging um die Substanz von Gitarrentexturen, um übertriebene Bearbeitungen und ohrenbetäubende Effekte. Lärm um des Lärms willen. Oder wie Stephen kürzlich zur Auto-Tunes Allgegenwart in der zeitgenössischen Musik twitterte:

“We long 4 transformation....and we humans fucking luv tools.”

Da Video zu Viktor Borgia kann hier angesehen werden.




Live:
05.06. Hamburg, Knust *
15.06. Duisburg, Traumzeltfestival *
16.06. Mannheim, Maifeldderby *
*mit The Jicks


Album-Tracklisting:
1. Belziger Faceplant
2. A Bit Wilder
3. Viktor Borgia
4. Come Get Me
5. Forget Your Place
6. Rushing The Acid Frat
7. Love The Door
8. Bossviscerate
9. Ocean of Revenge
10. Grown Nothing

The MACHINA of God

User und Moderator

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22.01.2019 - 17:28 Uhr
Ok... ich bin mal gespannt.

noise

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22.01.2019 - 23:17 Uhr
Puh...ne nicht wirklich mein Stil.

Affengitarre

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22.01.2019 - 23:40 Uhr
Sehr schräg. Auch nicht meins.
Schätzung
23.01.2019 - 07:55 Uhr
Langweilig
Effects of 333
23.01.2019 - 09:23 Uhr
Dance Music you can't dance to.

Plattenbeau

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Registriert seit 10.02.2014

23.01.2019 - 10:22 Uhr
Klingt nach muffiger Mottenkiste, ist aber anscheinend so gewollt. Der alternde Slacker passt auch nicht so wirklich zur Videoästhetik. Etwas Pomade und Kajal hätten vielleicht schon Wunder gewirkt ;-)

Armin

Plattentests.de-Chef

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20.02.2019 - 19:32 Uhr - Newsbeitrag

Armin

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20.02.2019 - 19:32 Uhr
Der Songtext zu Rushing The Acid Frat, der zweiten Single aus Malkmus’ kommenden Album Groove Denied, beginnt mit den Worten „I had a vision“. Und was für eine! Inspiriert von den Lyrics (siehe Press-Kit unten) begleitet das Video von Robert Strange und James Papper einen animierten Stephen Malkmus bei einem psychedelischem Trip. Der führt ihn von L.A.’s Korea Town über den berühmten Hollywood Forever Friedhof zum Mond und zurück zur Erde.

Der Songtitel ist inspiriert von Stephens Erinnerungen an eine Studentenverbindung an der University of Virginia. Man denke hier aber weniger an eine typische Bier-Pong-Verbindung und mehr an eine Gruppe von Grateful Dead Fans in Batik Shirts.

Für Malkmus ist Rushing The Acid Frat ein Song, wie man ihn sich in einer "Star Wars-Bar-Szene in einer solchen Verbindung vorstellt. Er ist irgendwie im Blues Schema geschrieben, aber mit psychedelischen Texten versetzt."

Live:
05.06. Hamburg, Knust *
15.06. Duisburg, Traumzeltfestival *
16.06. Mannheim, Maifeldderby *
*mit The Jicks

Plattenbeau

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22.02.2019 - 16:06 Uhr
Doch wieder Pavement?

Armin

Plattentests.de-Chef

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Registriert seit 08.01.2012

07.03.2019 - 20:32 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

Meinungen?
Doch
05.04.2019 - 02:42 Uhr
"aber wenigstens tut er dem Rezensenten einen Gefallen, der sich hier insoweit aus dem Fenster lehnen kann: Diese Wertung wird er beim nächsten Mal nicht korrigieren müssen."

Doch, mindestens 1,6 Punkte zu niedrig bewertet.
Macht richtig Spaß das Ding.
Doch
05.04.2019 - 13:40 Uhr
Metacritic hat es bei 7.6.
Gibt mir also Recht ;-)

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