Listen




Banner, 120 x 600, mit Claim


"Rockismus"

User Beitrag

The MACHINA of God

User und Moderator

Postings: 31724

Registriert seit 07.06.2013

12.12.2017 - 20:10 Uhr
@Du bist Deutschland:
Erzähl...

The MACHINA of God

User und Moderator

Postings: 31724

Registriert seit 07.06.2013

12.12.2017 - 20:12 Uhr
Hip Hop ist weder Musikrichtung noch Genre, sondern wenn überhaupt eine (riesengroße) Subkultur.

Das stimmt auch. Aber irgendeinen musikwissenschaftlichen Begriff musste nun halt trotzdem noch finden. :)
Trainer
12.12.2017 - 20:17 Uhr
Hip Hop ist eine (noch recht junge) Musikrichtung. Alles andere ist Blödsinn.

The MACHINA of God

User und Moderator

Postings: 31724

Registriert seit 07.06.2013

12.12.2017 - 20:22 Uhr
Aber warum?
Lasst uns mal zusammentragen, was HipHop ausmacht: Beats? Raps? Samples?

Was macht Rock eigentlich aus? Viel mehr als "E-Gitarre" fällt mir da nciht ein. Zumindest wenn man Genres wie Metal, Hardcore, Krautrock alles mit reinnehmen will.

HELVETE II

Postings: 2467

Registriert seit 14.05.2015

12.12.2017 - 20:48 Uhr
Hip Hop = Rap, Breakdance, Grafitti

@Machina of God:

Im Grunde genommen hast du recht. Der Rock mit all seinen Subgenres hat sich eben in den Underground verzogen und funktioniert dort teilweise besser denn je (z.B. Gothic und Classic Metal). Vermutlich sind diese Spielarten dort auch schlicht und ergreifend besser aufgehoben als im Mainstream.

Hier scheint auch ein grundsätzlicher Unterschied in unseren Betrachtungsweisen zu liegen: ich beziehe den Underground immer mit ein. Du und einige andere hingegen scheinen sowohl den Gesundheitszustand als auch die Relevanz eines Genres lediglich an dessen Präsenz im Mainstream zu bemessen oder sehe ich das falsch? Aus dem modernen Mainstream ist der Rock weitestgehend verschwunden wenn man die alten Klassikerbands mal großzügig ausklammert, da hast du sicherlich recht. Im Underground hingegen scheint er mir relevanter denn je zu sein.

Man sollte aber auch nicht vollkommen außer acht lassen, dass Bands wie Rise Against, Iron Maiden oder Depeche Mode (die man hier mittlerweile guten Gewissens trotz ihrer elektronischen Vergangenheit hinzuzählen kann) die großen Hallen des Landes immer noch schneller ausverkaufen als alle anderen. Ein grundsätzliches Interesse an rockigen Klängen müsste demzufolge auch im Mainstream nachwievor vorhanden sein.

HELVETE II

Postings: 2467

Registriert seit 14.05.2015

12.12.2017 - 20:49 Uhr
*Graffiti, OMG

The MACHINA of God

User und Moderator

Postings: 31724

Registriert seit 07.06.2013

12.12.2017 - 20:56 Uhr
@Helvete:
Guter Punkt. Du hast da vollkommen recht. Ich habe mich zu sehr auf den Mainstream bezogen. Denn ja, im Underground ist "Rock" immer noch relevant... und diverser denn je. Was wiederrum zu meiner Postmodernismus-Theorie passt.

nörtz

User und News-Scout

Postings: 13874

Registriert seit 13.06.2013

12.12.2017 - 22:01 Uhr
Lol, Radiohead sind doch wohl mittlerweile selbst eins der größten Klischees von allen.

Es reicht zumindest noch, um von Pitchfork ernstgenommen zu werden; siehe letztes Album.

nörtz

User und News-Scout

Postings: 13874

Registriert seit 13.06.2013

12.12.2017 - 22:03 Uhr
Ein grundsätzliches Interesse an rockigen Klängen müsste demzufolge auch im Mainstream nachwievor vorhanden sein.

Aber zu Depeche Mode laufen doch sicherlich die Leute hin, die da schon seit 30 Jahren hingehen?

HELVETE II

Postings: 2467

Registriert seit 14.05.2015

12.12.2017 - 22:27 Uhr
Gibt's das hier eigentlich auch in aktueller? Interessante Statistik btw.

https://noisey.vice.com/de/article/64dn3w/spotify-hat-gemerkt-dass-heavy-metal-beliebter-als-pop-ist-666

Felix H

Mitglied der Plattentests.de-Chefredaktion

Postings: 9316

Registriert seit 26.02.2016

12.12.2017 - 23:34 Uhr
@Helvete:

Du und einige andere hingegen scheinen sowohl den Gesundheitszustand als auch die Relevanz eines Genres lediglich an dessen Präsenz im Mainstream zu bemessen oder sehe ich das falsch?

Ist jetzt schon etwas her, aber genau den Aspekt hatte ich vor einiger Zeit hier im Thread aufgegriffen.
Ich bin der Meinung, dass man bei Betrachtung der Verbindung von politischer Richtung und Musikgeschmack (ja, darum ging es damals ^^) den Mainstream miteinbeziehen muss, um eine Aussage treffen zu können.

Ich behaupte mal, in jedem Genre sind Innovationen und Veränderungen sichtbar. Bloß finden sie mehr oder weniger im Blickfeld der weiten Öffentlichkeit statt. Rock entwickelt sich derzeit wohl eher im Untergrund weiter - bricht vielleicht irgendwann wie Anfang der 90er wieder in den Mainstream aus. Wird man sehen. Im Moment hat da halt Rap und R&B die Blütephase, was sicher einige tolle Strömungen vorangetrieben haben.

Ob dann "Kodak Yellow" wirklich der beste Song des Jahres ist? Womöglich nicht. Finde ihn persönlich okay, aber nicht mehr. Aber (aus US-Sicht, wohlgemerkt) sicher einer, der das Jahr bestimmt hat. Ich fand btw die Indie/Rock-Songs, die Pitchfork früher ausgewählt hatte, oft auch nicht so doll. Ariel Pinks "Round And Round" beispielsweise.

"Hiphop" ist natürlich eine Subkultur, aber eben auch ein sehr breites Genre, in der Hinsicht vollkommen mit "Rock" vergleichbar. Es gibt natürlich nicht DEN Hiphop und auch nicht DEN Rock.

Radiohead sehe ich in gewisser Weise als Grenzgänger, die sicher viele positiv in Hinsicht auf Offenheit für elektronische Musik beeinflusst haben.

So, viele lose Gedanken...schaffe ich gerade nicht, in einen kohärenten Post zu packen. :-)

Watchful_Eye

User

Postings: 2774

Registriert seit 13.06.2013

13.12.2017 - 00:43 Uhr
Die Musik als Ganzes ist dank Internet so lebendig wie selten zuvor, egal, was man sucht - man muss nur hinhören. :) Insofern ist kein Ende davon abzusehen, dass der Fan jeglicher Genres neuen guten Stoff bekommen wird.

Im Allgemeinen sehe ich den Trend der Rockmusik aber im Vergleich zu anderen Genres auch eher abwärts, wobei der Metal im Anbetracht seiner verschworenen Gemeinde wohl am wenigsten davon abbekommen wird. Ich denke, dass Rockmusik nach jetzigem Stand ein vergleichsweise stark "ausgereiztes" Genre ist. Auch wirkt sie - siehe Titel des Threads - auf junge Leute zunehmend nicht mehr rebellisch, sondern rückwärtsgewandt. Nintendo bewarb beispielsweise ihre auf eine nostalgische Zielgruppe abzielende Konsole "Switch" mit Rockmusik. Der Hip-Hop erlebt hingegen gerade einen zweiten Frühling mit neuen Einflüssen und Ideen (nicht wenige davon übrigens aus der Rockmusik), vergleichbar mit der Grunge/Alternative-Welle in den 90ern.

Grundsätzlich sollte man sehen, dass synthetisch erzeugte Musik einfach mehr Möglichkeiten bietet: Während Musikinstrumente innerhalb eines gewissen Rahmens auf bestimmte Klangfarben limitiert sind, kann man sich mittels Synthesizern die verschiedensten Klangfarben nach Belieben erstellen und modulieren, komplexe Tracks ohne das Vorhandensein von Fingerfertigkeit produzieren und bei relativ geringem Kostenaufwand im Alleingang umfangreiche Klangwelten erschaffen. Es gibt dort im Vergleich sowohl mehr Potential als auch einen besseren Nährboden für musikalische Innovation. Es gibt weniger Grenzen und Limitierungen, die der eigenen Kreativität im Weg stehen. Die elektronische Musik wird langfristig meines Erachtens wohl noch mehr dominieren als heute.
Muhlo
13.12.2017 - 01:30 Uhr
Grundsätzlich sollte man sehen, dass synthetisch erzeugte Musik einfach mehr Möglichkeiten bietet: Während Musikinstrumente innerhalb eines gewissen Rahmens auf bestimmte Klangfarben limitiert sind, kann man sich mittels Synthesizern die verschiedensten Klangfarben nach Belieben erstellen und modulieren, komplexe Tracks ohne das Vorhandensein von Fingerfertigkeit produzieren und bei relativ geringem Kostenaufwand im Alleingang umfangreiche Klangwelten erschaffen.

Das ist richtig. Es existiert jeoch eine Einschränkung bei elektronischer Musik und zwar kann elektronische Musik nicht die Klangwelten erzeugen, die Musik erzeugt, die mit normalen Instrumenten eingespielt worden ist. Möchte ich mir die Musik eines Weltklasse-Jazztrios geben, so kann sie mir die elektronische Musik nicht bieten.


Es gibt dort im Vergleich sowohl mehr Potential als auch einen besseren Nährboden für musikalische Innovation.


Wann gabs denn dort die letzte Innovation? Berliner Schule, Techno, Dubstep? Ein schier unbegrenztes Innovationspotential sehe ich dort nicht.

Die elektronische Musik wird langfristig meines Erachtens wohl noch mehr dominieren als heute.

Was denn wiederum in Beliebigkeit resultiert. Siehe die Masse an EDM-Tracks, die seit Jahren die Charts verstopft.

Felix H

Mitglied der Plattentests.de-Chefredaktion

Postings: 9316

Registriert seit 26.02.2016

13.12.2017 - 09:00 Uhr
EDM und das was davon in den Charts stattfindet, ist ja nur ein Bruchteil von elektronischer Musik. Auch da gibt es im Untergrund sehr abstraktes Zeug.

Elektronische Geräte können zudem potenziell alle Obertöne erzeugen, die das genannte Jazz-Trio auch erzeugt, nur derzeit ist das live nicht und auf Platte nur mit immensem Aufwand möglich. Aber Fortschritt und so...

Die dieses Jahr abgefeierten, größeren Rockbands wie The National oder The War On Drugs stützen sich ja auch mehr oder weniger stark auf elektronische Instrumente. Trennscharf ist das schon lange nicht mehr.

HELVETE II

Postings: 2467

Registriert seit 14.05.2015

13.12.2017 - 09:43 Uhr
EDM und das was davon in den Charts stattfindet, ist ja nur ein Bruchteil von elektronischer Musik. Auch da gibt es im Untergrund sehr abstraktes Zeug.

Das liegt vermutlich daran, dass die wirklich relevanten Innovationen genreübergreifend fast immer im Underground stattfinden ;)
Dennisollllllllll
13.12.2017 - 10:20 Uhr
Wenn man Arcade Fire als Rockband einstufte (nicht ganz, aber fast), dann waren sie zu "Suburbs"-Zeiten Anfang 30 und hatten schon eine Art Superstar-Status und waren damit eine kurzzeitige Wiederlegung der These, dass so etwas heute nicht mehr möglich ist.

Konservativ im HipHop geht auch oder wie darf man Eminem verstehen? Vielleicht nicht repräsentativ für das ganze Genre, aber immerhin mal einer der Größten gewesen.

Ich glaube, es kommt dem HipHop gerade sehr zugute, dass er in seiner ganzen Flexibilität noch so relativ jung ist. Da werden gefühlt im Jahrestakt neue Richtungen entwickelt, die ein bisschen an die für Pop und Rock goldenen Jahre Ende der 60er erinnern. Ob das alles so gut ist und ob das alles in zehn Jahren noch relevant ist, spielt aktuell keine Rolle. HipHop kommt momentan fast ohne Retro aus und das können viele Spielarten des Rocks nicht von sich behaupten.

Felix H

Mitglied der Plattentests.de-Chefredaktion

Postings: 9316

Registriert seit 26.02.2016

13.12.2017 - 10:30 Uhr
Wie man ganz gut im Hiphop altern bzw. das Ruder rumreißen kann, hat dieses Jahr Jay-Z gezeigt. Nicht zu vergessen letztes Jahr A Tribe Called Quest (sehr gutes klassisches Album) oder De La Soul (gutes Album, nur all-over-the-place). Wie man es nicht macht, wird leider aller Voraussicht nach wohl Eminem am Freitag demonstrieren.
So sieht's aus!
13.12.2017 - 11:01 Uhr
4:44 war mal wieder ein gutes Jay-Z Album, aber Revival von Eminem wird wahrscheinlich alle anderen Hip Hop Alben aus diesem Jahr in die Tasche stecken. Während Walk on Water noch "OK" war (Als Intro allerdings sehr passend), ist Untouchable ein absolutes Brett. Musikalisch eine Mischung aus F*** the Police und Beastie Boys. Allein Inhaltlich schon deutlich besser als alles was der gute Jay-Z in diesem Jahr angeliefert hat. Von der Rap Technik ganz zu schweigen.

A Tribe Called Quest spielt nicht in der gleichen Liga, da gab es etliche bessere in diesem Jahr.
Muhbo
13.12.2017 - 11:04 Uhr
Elektronische Geräte können zudem potenziell alle Obertöne erzeugen, die das genannte Jazz-Trio auch erzeugt, nur derzeit ist das live nicht und auf Platte nur mit immensem Aufwand möglich. Aber Fortschritt und so...

Dann brauchen wir keine Instrumente mehr, sondern nur noch elektronische Musik. Jazzmusiker spielen dann nicht mehr selbst, sondern schreiben ihre Musik nur noch und lassen sie dann durch den Computer spielen. Orchester werden aufgelöst und in der Elbphilharmonie sitzt einer mit dem Macbook vor dem zahlenden Publikum und spielt Beethovens Fünfte ab.

Jeder musikalisch untalentierte Mensch wird dann quasi zum perfekten Jazzdrummer oder Klassikpianisten. Er braucht kein jahrelanges Training, um sein Instrument bedienen zu können. Ein paar Klicks genügen. Eine Entwertung einer Kunstrichtung findet statt.

Ähnliches erwartet uns, wenn wir keine Schauspieler mehr brauchen, sondern, durch Animationstechnik, nur noch am Computer erzeugte Darsteller zu sehen bekommen.

Schöne neue Welt.

Felix H

Mitglied der Plattentests.de-Chefredaktion

Postings: 9316

Registriert seit 26.02.2016

13.12.2017 - 11:14 Uhr
Wenn diese Entwicklung für Studiomusik bedeutet, dass daraus mehr solche Alben wie Grimes' "Visions" entstehen, sehe ich der Zukunft gelassen entgegen. Warum dann was entwertet wird, verstehe ich nicht, vielmehr ist dann doch das Songwriting der entscheidende Faktor und nicht, ob ich mit meinen Wurstfingern das Instrument bedienen kann.

Es ist ja zudem fast schon parodistisch, wie oft Dream Theater als Beispiel herhalten müssen, dass technisches Können keinesfalls zu Alben führt, die man gerne hört.

Davon abgesehen wird das live nicht auf absehbare Zeit so sein, weil sich der Raumklang bei weitem nicht gleich reproduzieren lässt. Man kann zudem eine talentierte Jazzband schätzen und am nächsten Tag eine fulminant inszenierte Elektro-Pop-Show anschauen. Es ist keine Entweder-Oder-Entscheidung, auch wenn das in aller Hysterie gern so dargestellt wird.
Trainer
13.12.2017 - 11:19 Uhr
Eminem ist mit Kendrick Lamar ja wohl ohne Zweifel das beste was HipHop aktuell zu bieten hat. Erst dann kommen die anderen wie Jay-Z oder ASAP.

Eminem bringt einfach nochmal ganz andere Qualitäten mit als die anderen. Ich freu mich auf Freitag.

MopedTobias (Marvin)

Mitglied der Plattentests.de-Schlussredaktion

Postings: 19948

Registriert seit 10.09.2013

13.12.2017 - 11:26 Uhr
Ich könnte ca 50, vielleicht sogar 100 aktuelle Rapper*innen aufzählen, die ich besser als Eminem finde :) Aber wer's mag.
fg
13.12.2017 - 11:28 Uhr
du schaust ja auch twd, soviel zum geschmack

MopedTobias (Marvin)

Mitglied der Plattentests.de-Schlussredaktion

Postings: 19948

Registriert seit 10.09.2013

13.12.2017 - 11:29 Uhr
Haha liest du auch meine Beiträge im Thread? Ich finde die Serie mittlerweile absolut furchtbar.

UndercoverBrother

Postings: 104

Registriert seit 16.08.2013

13.12.2017 - 12:02 Uhr
Hip hop vielleicht keine so riesige Spannweite wie Rock , aber immer noch ordentlich.

gurus jazzmatazz, dj shadow, j dilla, kendrick, grandmaster flash, whodini , nwa, eminem, sind musikalisch völlig unterschiedlich , aber alles ist hip hop.

Jeder Name steht stellvertretend für eine subgenre oder eine Strömung im hip hop und ich hab noch nicht mal alle aufgezählt.

Als gerade mal 30 Jahre altes genre sollte man sich auch was zurück halten, rock ist immerhin doppelt so alt.

The MACHINA of God

User und Moderator

Postings: 31724

Registriert seit 07.06.2013

13.12.2017 - 20:55 Uhr
EDM und das was davon in den Charts stattfindet, ist ja nur ein Bruchteil von elektronischer Musik. Auch da gibt es im Untergrund sehr abstraktes Zeug.

Hat Gitarrenmusik aber ebenso.

Elektronische Geräte können zudem potenziell alle Obertöne erzeugen, die das genannte Jazz-Trio auch erzeugt, nur derzeit ist das live nicht und auf Platte nur mit immensem Aufwand möglich. Aber Fortschritt und so...

[...]

vielmehr ist dann doch das Songwriting der entscheidende Faktor und nicht, ob ich mit meinen Wurstfingern das Instrument bedienen kann.


Da bin ich bei Muhbo. Ich denke hier unterschätzt du den Faktor der "menschlichen" Leistung einer Instrumentenbeherrschung immens. Und auch den Wunsch der Hörer danach. Der Live-Aspekt (egal ob Studio oder richtig live) ist eben auch nicht zu unterschätzen. Es ist eben eine andere Art der Leistung. Ohne Wertung. Aber das die Anerkennung dafür verschwinden wird, glaube ich nicht.

Hip hop vielleicht keine so riesige Spannweite wie Rock , aber immer noch ordentlich.

Find ich nicht. Und das meine ich nicht despektierlich. Ich hatte ja oben mal angefangen, Merkmale von HipHop zusammenzutragen. Dazu gehört schon eine gewisse Art des Rhythmus sowie der Vocals. Bei "Rock" spielt Rhythmus und die Art des Gesangs in dem Sinn keine Rolle. Rock lebt mehr von einem gewissen Klang (E-Gitarre), während bei HipHop eher ein Vibe (Rhytmus, Vocals) das Entscheidende zur Genrebestimung ist.

Watchful_Eye

User

Postings: 2774

Registriert seit 13.06.2013

13.12.2017 - 21:35 Uhr
Ja, das ist halt einfach eine Frage der Grenzziehung. Man hat sehr viele Gitarrenmusik-Subgenres unter "Rock" zusammengefasst, in denen eigentlich nicht mehr viel von den "Urideen" des Rock übrig ist. Postrock wie Tortoise hat zB eigentlich fast nichts mehr mit AC/DC oder gar dem klassischen Rock'n'Roll á la Bill Haley zu tun und steht beispielsweise instrumentalem Hip-Hop oder IDM im Grunde viel näher.

Es hat eben nichts mit einer besonderen Offengeistigkeit der Rock-Szene zu tun. Die Metalszene zeichnet sich dabei durch eine besondere Abgrenzeritis innerhalb ihrer Subgenres aus, wovon sich einige innovativer Hipster-Metaller glücklicherweise nicht abschrecken lassen. ;) Was nicht heißen soll, dass es nicht viele tolle klassische Rock und Metal-Bands gibt.
Spunk
13.12.2017 - 21:46 Uhr
>>>ROCK<<< IS D(E)AD!

Felix H

Mitglied der Plattentests.de-Chefredaktion

Postings: 9316

Registriert seit 26.02.2016

13.12.2017 - 21:58 Uhr
Hat Gitarrenmusik aber ebenso.

Hab ich nicht bestritten. Es wurde ja nur weiter oben was von "in den Charts" und EDM gesagt, was ja wirklich nur die Spitze des Eisbergs ist. Bei Rock sind auch die großen bands sicher nicht die besten/interessantesten/innovativsten.

Ich denke hier unterschätzt du den Faktor der "menschlichen" Leistung einer Instrumentenbeherrschung immens. Und auch den Wunsch der Hörer danach. Der Live-Aspekt (egal ob Studio oder richtig live) ist eben auch nicht zu unterschätzen.

Was live angeht, mag das anders sein, wobei ich bereits heute schon Konzerte besuche, die nicht unbedingt von virtuosem Spiel leben und trotzdem total mitreißen.
Im Studio lässt sich schon heute nicht mehr trennen, was tatsächlich gespielt und was Effektgerät ist, auch wenn nach wie vor Leute behaupten, den Unterschied erkennen zu können. Ganz abgesehen vom Wiederhör-Wert, wo ich nur auf die Dream-Theater-Parabel verweisen kann.

Watchful_Eye

User

Postings: 2774

Registriert seit 13.06.2013

13.12.2017 - 22:08 Uhr
"Dann brauchen wir keine Instrumente mehr, sondern nur noch elektronische Musik. Jazzmusiker spielen dann nicht mehr selbst, sondern schreiben ihre Musik nur noch und lassen sie dann durch den Computer spielen. Orchester werden aufgelöst und in der Elbphilharmonie sitzt einer mit dem Macbook vor dem zahlenden Publikum und spielt Beethovens Fünfte ab."

Muss ja gar nicht. Das Vibrato eines herausragenden Instrumentalisten in Dateiform zu übertragen ist sicherlich extrem schwierig (grundsätzlich aber auch nicht unmöglich). Aber nicht zuletzt dank Sampling können diesbezüglich alle Grenzen zwischen Mensch und Maschine gesprengt werden. Ich prognostiziere einen Rollenwechsel, in dem wir bereits mittendrin sind: Anstelle von handgemachter Musik mit elektronischen Elementen (Synthesizer im Rock etc.) wird es zunehmend immer mehr synthetische Musik mit handgemachten Elementen geben - kennt man ja auch heute schon aus Soundtracks. Oder von Bands wie Radiohead.

Ein Beispiel dafür ist
"Stella" von Kashiwa Daisuke:
https://www.youtube.com/watch?v=ei7cdynwRMA

Jazz und Blues in Reinform sind schon Heute eher Nischengenres, aber als Samples (in Soundtracks, im Hip-Hop etc.) tauchen sie überall auf. Diesen Trend kann ich mir in Zukunft auch bei der Rockmusik vorstellen. Der Anteil rein synthetischer Musik wird natürlich auch weiter ansteigen.

Ich will aber überhaupt niemandem Angst machen. :) Es gibt schon bis zur heutigen Zeit mehr gute klassische Rock- und Jazzbands, als man in einem Menschenleben "abarbeiten" könnte, und in Zukunft wird es noch viele mehr davon geben. Nur der generelle Trend geht eben eher zum elektronischen hin.
na hörn sie mal
14.12.2017 - 08:11 Uhr


https://www.youtube.com/watch?v=z7zBNS3eGbc

Naja
14.12.2017 - 09:51 Uhr
Es sind Phasen. So wie jetzt auch in gewissen Kreisen eine Rückbesinnung auf Vinyl stattfindet, wird auch eine Rückbesinnnung auf handgemachte Rockmusik stattfinden - wobei diese nie wirklich weg war.

Achim

Postings: 6287

Registriert seit 13.06.2013

14.12.2017 - 22:17 Uhr
Nach einigem Nachdenken bin ich zu dem Schluss gekommen, dass fast kein Genre irgendeine ism- oder Extremismus-Bezeichnung verdient hat. Einzige Ausnahme: Reggae. Hier verdichten sich Homophobie, Sexismus, Anti-Imperialismus, Anti-Amerikanismus und teilw. Antisemitismus so stark, dass er imho erlaubt ist, über einen Kamm zu scheren. Das schlägt sich ja auch klar in der Rezeption dieses Genres wieder. Es wird glücklicherweise größtenteils ignoriert. Musikalisch ist das ja sowieso höchst einfältig.

Kann ja sein, dass ich R'nB & Hip Hop etc nicht gerade aufgeschlossen gegenüber stehe, aber ich sehe durchaus ein, dass es hier viele richtungsweisende, experimentierfreudige Strömungen gibt. Ehrlicherweise bin ich also froh, mich eher über Beyonces 100 Songwritern ärgern zu müssen als über Homophobie aus der Karibik (denn diese dringt wie angedeutet längst nicht mehr durch).

(A.)

Achim

Postings: 6287

Registriert seit 13.06.2013

14.12.2017 - 22:26 Uhr
*Songwriter
B.
14.12.2017 - 22:54 Uhr
Muss gleich mal ne Marley-Scheibe auflegen und einen Green Farmer drehen...
Gayfork-Achim
15.12.2017 - 07:24 Uhr
Anti-Imperialismus geht mal sowas von gar nicht!
Achim.
15.12.2017 - 08:24 Uhr
Ohne mindestens eine dumme Pauschalisierung mach ich's einfach nicht.

A.
The future is wide open
15.12.2017 - 09:48 Uhr
im endeffekt bleibt das ein kampfbegriff von irgendwelchen netzaktivis*_XYZ-tinnen und linken labertaschen in genderseminaren.

alles was männer machen wird in zukunft, in der schönen neuen genderneutralen welt, doppelt und dreifach untersucht und auf potentiell #aufschrei-würdiges seziert werden.

und unsere neuen kultur-polit-offizierewerden überall da wo der weiße mann im spiel ist auch etwas anstößiges finden.

interessant wirds dann wenn es an die männlichen minderheiten geht, genießen sie noch einen sonderstatus, weil man sich in diesen kreisen schnell dem ras.sismus vorwurf oder kultureller insensitivität ausgesetzt sieht.


insofern werden (triggerwarnung) "schwarze" genres sicherlich erstmal den benefit of the doubt genießen , während es dem pösen weißen mann überall an den kragen geht.
hey
15.12.2017 - 10:24 Uhr
die fascho trolls sind in der männlichen minderheit, nur um ein vielfaches lauter, man könnte daher meinen es wären viele
Kultur-Polit Offizier*_in
15.12.2017 - 10:31 Uhr
in meinem Facebook-feed kursierte vor kurzem eine von meinen "linken" Bekannten häufiger geteilte Liste aus irgendeinem amerikanischen Blog, in der Bücher kritisiert wurden, die die Autorin häufig von männlichen Lesenden empfohlen bekommen hatte.

Das ging so in die "alleine das ein mann mir eine Lese-empfehlung ausspricht, ist schon eine Übergriff!"- Richtung

dann wurden die Buch-Autoren in einen "Bro-Kanon" eingeordnet und damit natürlich zu literatura non grata erklärt.

Dabei unter anderem: die homosexuellen (!!) Chuck Pahalinuk und Breat Easton Ellis und noch so klassisch männliches zeug a la Hemingway und Bukowsky. Endgültig fertig mit dieser Ideologie war ich als der von mir hochgeschätzte Vonnegut genannt wurde , der absurd komische Sci Fi Romane schreibt. Humor ist toxisch-männlich!

Stellt euch alle darauf ein, das bald ähnliche Listen, gefolgt von akustischen no-gos im Bezug auf weiße männliche Rockmusik kursieren.

Die Studentendisko der Zukunft wird eine verdammt kurze playlist für den Rock-Abend haben.
@Vorposter
15.12.2017 - 10:36 Uhr
In meinem Facebook-feed kursierte vor kurzem eine von meinen "linken" Bekannten häufiger geteilte Liste aus irgendeinem amerikanischen Blog, in der Bücher kritisiert wurden, die die Autorin häufig von männlichen Lesenden empfohlen bekommen hatte.

Du solltest eventuell mal über die Auswahl und Zusammensetzung Deiner Filterblase nachdenken.

Felix H

Mitglied der Plattentests.de-Chefredaktion

Postings: 9316

Registriert seit 26.02.2016

15.12.2017 - 10:39 Uhr
Ich glaube ja, dass diejenigen, die sich durch die Forderung nach gleicher Repräsentation angegriffen fühlen und fortan vom Aussterben des weißen Mannes faseln müssen, die sind, die es sich redlich verdient haben, nun in ständiger Paranoia leben zu müssen. Läuft also alles richtig. :-)
@Felix H
15.12.2017 - 10:41 Uhr
Wie wahr. Gleich heulen sie sicher wieder. :D
Linksgrüner Gutmensch
15.12.2017 - 10:45 Uhr
Wir fordern eine Frauenquote in der Musik von 50%! Und zwar nicht im Durchschnitt über alle Musiker und Bands, sondern für jede einzelne! Solokünstler sollten deshalb fortan nur im Duett auftreten. Wir bei den Grünen haben mit der Doppelspitze dafür das gesellschaftlich ideale Vorbild etabliert!
@Vorposter
15.12.2017 - 10:53 Uhr
nee , ich weiß gerne bescheid was an allen enden des politischen Spektrums los ist, darum hab ich auch meine rechtskonservativen bekannten auch nicht blockiert.

:-)

@Felix H
15.12.2017 - 11:05 Uhr
ich glaube ja das die armen würstchen die diese ganzen quoten feiern und eifrig den feministinnen nach dem mund reden, diejenigen sind die hoffen das wenn sie gaaaanz viel verständnis zeigen, auch mal eine mit ihnen in die kiste geht.

in diesem sinne: godspeed, you violet poodle

MopedTobias (Marvin)

Mitglied der Plattentests.de-Schlussredaktion

Postings: 19948

Registriert seit 10.09.2013

15.12.2017 - 13:42 Uhr
Wie viele Hot Takes sich in diesem Thread mal wieder ansammeln, Wahnsinn :D Nach der Logik meines Vorposters dürfte es also keine homosexuellen Feministen geben, die hätten dann ja gar nichts von, nich?
lol
15.12.2017 - 14:26 Uhr
schwule feministen und kampflesben haben erkannt dass die freiwillig dem genre der vollfaschos angehören wollen auch hauptanteilig männlich sind und alles aushalten ausser man könnte denken sie seien weicheier.
ob da wer mal einen rocksong draus gemacht hat könnte man versuchen zu ermitteln

Watchful_Eye

User

Postings: 2774

Registriert seit 13.06.2013

29.12.2017 - 03:34 Uhr
Bono von U2: „Musik ist sehr mädchenhaft geworden“

https://www.rollingstone.de/bono-von-u2-musik-ist-sehr-maedchenhaft-geworden-1429751/
Ismus
29.12.2017 - 07:06 Uhr
Bono, der alte rechte Rockist wieder. Unglaublich

Seite: « 1 2 3 4 »
Zurück zur Übersicht

Hinterlasse uns eine Nachricht, warum Du diesen Post melden möchtest.

Einmal am Tag per Mail benachrichtigt werden über neue Beiträge in diesem Thread

Um Nachrichten zu posten, musst Du Dich hier einloggen.

Du bist noch nicht registriert? Das kannst Du hier schnell erledigen. Oder noch einfacher:

Du kannst auch hier eine Nachricht erfassen und erhältst dann in einem weiteren Schritt direkt die Möglichkeit, Dich zu registrieren.
Benutzername:
Deine Nachricht:





Banner, 300 x 250, mit Claim