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Weekend - Keiner ist gestorben

User Beitrag

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

26.07.2017 - 20:06 Uhr - Newsbeitrag

WEEKEND
Album: Keiner ist gestorben
Album VÖ: 13.10.2017
Chimperator Productions / Groove Attack
WEEKEND



"Weekend ist back.“ Ein Satz aus der Deutschrap-Klischee-Floskelsammlung, der schlicht wahr ist, wenn sich Weekend nach zwei Jahren Albumabstinenz zurückmeldet. Aber auch ein Satz, den man sich eigentlich sparen sollte, will man angemessen über das neue Album des Wahl-Stuttgarters sprechen: Denn mit Deutschrap-Klischees will Weekend genau so wenig zu tun haben, wie mit allen anderen Formen organisierten Stumpfsinns – und teilt entsprechend aus: Wer Dummheit scheiße findet, wird „Keiner ist gestorben“ lieben.

Zwei Jahre Auszeit von der Öffentlichkeit hat sich Weekend seit „Musik für die die nicht so gerne denken“ gegönnt, zwei Jahre, in denen sich in Rap-Game und deutscher Gesellschaft einiges entwickelt hat – und das in vielerlei Hinsicht nicht zum Guten. „Ich bin zurück und finde alles scheiße“, fasst Weekend seinen derzeitigen Mindstate und das neue Album zusammen. Und bleibt sich damit auf erfrischende Art und Weise treu: Denn seit der blonde Sympath mit Sozialarbeiterhintergrund zum ersten Mal ans Mic steppte, tat er das mit einer für Rap essenziellen Grundhaltung: „Meine Herangehensweise ist eine Battle-Perspektive. Das aber mittlerweile nicht mehr gegen einen Battlegegner, sondern gegen Sachen, die ich scheiße finde. Und da gehört die aktuelle politische Entwicklung hierzulande auf jeden Fall dazu.“

Dass dabei auf Beobachtung und Analyse weder Zeigefinger noch Verbesserungsvorschlag folgen, macht Weekends Battle gegen die Verhältnisse zu einer Angelegenheit mit großem Unterhaltungs- und Identifikationswert: „Geld ist ein Hurensohn, Geld kann sich ficken“ etwa, wie es in der Hook zu „Geld“ heißt, ist bestimmt nicht der Weisheit letzter Schluss in Sachen Kapitalismuskritik. Aber eben eine Punchline, die jeder fühlen kann, der sich schon mal Gedanken zu Reichtum und Armut gemacht hat. Und ein Ohrwurm, der spätestens immer dann im Kopf aufpoppt, wenn man Richtung Monatsende seinen Kontostand checkt.

Wie voll Weekend die Nase hat, illustriert auch die erste Single: „Rap ist tot, ich fühle nix/Der Missgeburten-Reggaeton im Club hat mein Gehirn gefickt“, beschreibt er die aktuelle Deutschrap-Landschaft aus seiner Perspektive, um dann das passende Resümee zu ziehen: „Ich will, dass irgendwas kaputtgeht.“

Auch musikalisch schlägt Weekend in eine Kerbe, die er sich mit seinen vorhergehenden Alben selbst geschnitzt hat: Anstatt der aktuell vom Zeitgeist vorgeschriebenen Einheits-Soundästhetik nachzuhecheln, lässt es Weekend auf „Keiner ist gestorben“ in Boombap-Rhythmik gehörig scheppern, ohne auch nur ansatzweise irgendwelche Retro-Gelüste zu bedienen – „fette Beats“, würde die Deutschrap-Klischee-Floskelsammlung vorschlagen. Aber so was wollten wir uns ja sparen. Und lieber genießen, wie treffsicher Weekend seinen Unmut auf alles einprasseln lässt, was scheiße ist. Denn das kann nun wirklich niemand so gut wie er.

WEEKEND
Keiner ist gestorben Tour 2018

10.01.18 Hannover LUX
11.01.18 Dortmund FZW
12.01.18 Münster Skaters Palace
13.01.18 Heidelberg halle02
14.01.18 Saarbrücken Garage

17.01.18 Salzburg Rockhouse
18.01.18 Wien B72
19.01.18 Zürich Werk 21
20.01.18 Stuttgart Schräglage
21.01.18 München Hansa 39

24.01.18 Köln Gebäude 9
25.01.18 Franfurt Das Bett
26.01.18 Hamburg Knust
27.01.18 Berlin Musik & Frieden
28.01.18 Leipzig Naumanns

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

25.10.2017 - 22:11 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

Meinungen?

Hits mit Hack
31.10.2017 - 08:57 Uhr
"Weekend - Keiner ist gestorben" klingt wie ne stumpfe Ami-Horror-Teenie-Komödie ala Scary Movie

Seite: 1
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