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Film: La La Land

User Beitrag

ummagumma

User und News-Scout

Postings: 693

Registriert seit 15.05.2013

15.01.2017 - 21:32 Uhr
Noch kein Thread zum 7-fachen Golden Globe Gewinner? Kommt im allgemeinen auch gut an mit zB 8,8 hier: http://www.imdb.com/title/tt3783958/

Ich muss ja sagen, dass ich nun wirklich kein Fan von Musicals bin und Tanzerei. Aber dennoch gibt es da herausragende Musicalfilme wie New York,New York, West Side Story, Moulin Rouge oder natürlich Dancer in the dark. La La Land aber las sich nun nicht eben interessant. Ich erwartete (trotz dem Macher von Whiplash) eine vor Kitsch triefende Schnulze gemischt mit einer Ode an alles was Hollywood ausmacht.
Nun ja, phasenweise,vor allem in der ersten Hälfte, trifft es das von der Sache her auch eigentlich. Aber allein die Anfangsszene im Stau ist so brillant inszeniert, dass ich mich dem Charme des ganzen nicht entziehen kann. Zu gute kommt dem ganzen auch, dass es wie schon in Whiplash von der Musik her schwerpunktmäßig um Jazz geht. Die Kameraführung ist großartig. Ryan Gosling ist zu meiner Freude genau der richtige und ist vor allem in der zweiten Hälfte, wenn es zu den ernsthaften Dialogen kommt(die zum Glück nicht gesungen werden; wie in der zweiten Hälfte generell nur wenig Gesangseinlagen sind) auch echt on top.Emma Stone ist nicht so ganz mein Fall,macht es aber objektiv auch wirklich gut.

Insgesamt bin ich sehr davon überrascht, wie gut mir der Film gefallen hat.Die Story kann man im Grunde in zwei Sätzen zusammenfassen. Aber wie ich ja immer sage, kommt es einfach nicht auf das Was an sondern das Wie. Und für mich war das einfach zu klasse gemacht, zu schön um sich dem entziehen zu können.
Ich kann mir gut vorstellen, dass der auch bei den Oscars abräumen wird.
ihr auch?
15.01.2017 - 21:38 Uhr
muss bei dem titel immer an die teletubbies denken..
Gaylord Armin
15.01.2017 - 21:52 Uhr
Soooooooooo schöööööön! Hach! <3

Fürstbischof von Gurk

Postings: 392

Registriert seit 17.12.2016

15.01.2017 - 21:53 Uhr
Ach, geht mir doch weg damit!

MopedTobias (Marvin)

Mitglied der Plattentests.de-Schlussredaktion

Postings: 19949

Registriert seit 10.09.2013

15.01.2017 - 22:38 Uhr
Bitte, dann kopier ich meine Review halt auch hier rein :p

La La Land 9/10

Pures, unverfälschtes Glück ist dieser Tage ein rares Gut, sowohl auf, als auch außerhalb der Kinoleinwände, was den Wert dieses sowieso schon unwiderstehlichen Stücks moderner Filmkunst nur noch mehr erhöht. Das hier ist nicht einfach nur ein Throwback zu alten MGM-Musical-Zeiten, es ist ein gesamtes Genre im Fieberglas, so leichtfüßig und ungebunden wie Fred Astaire, so warmherzig wie Judy Garland, getragen von einem Arsenal großartiger (!) neuer Songs und der wunderbaren Chemie zwischen Emma Stone und Ryan Gosling. Ein bisschen "Singin' in the Rain", ein bisschen "Die Regenschirme von Cherbourg" und wir haben eine zu keinem Zeitpunkt altbacken, sondern immer frisch und lebendig wirkende US-Indieversion eines ur-amerikanischen Genres mit markanten French New Wave-Einflüssen und einer guten Portion des von Chazelle so innig geliebten Jazz.

Die Story selbst ist dabei die Definition von Einfachheit. Die aufstrebende Schauspielerin Mia (Stone) trifft den Jazzpianisten Seb (Gosling) und sie verlieben sich ineinander, während beide weiterhin ihren Träumen und Karrierevorstellungen nachjagen. Chazelle beweist hier aber genug Esprit und narrative Vertracktheit (ein Pulp Fiction-esker Perspektivwechsel zu Beginn beispielsweise), um die Simplizität seiner Geschichte wunderbar zu kaschieren. Das unberechenbare Genie dieses Films zeigt sich bereits in seiner Eröffnungssequenz, in der ein Autobahnstau zu einer farbenfrohen, euphorischen Musicalnummer explodiert mit einem lehrbuchhaften Spannungsaufbau und eingefangen von einer virtuos geführten Kamera. Chazelle scheut sich nicht vor Kitsch - Mia und Seb tanzen wortwörtlich auf den Sternen und singen unter Straßenlaternen - doch seine charmante Inszenierung, sein Witz und die Scharfsinnigkeit seiner Dialoge lassen La La Land bei all seiner Rückwärtsgewandtheit zu keinem Zeitpunkt abgedroschen wirken.

All das wäre natürlich nichts ohne die passende Chemie zwischen den Liebenden und glüklicherweise merkt man dem charismatischen Protagonistenpärchen an, dass sie hier nicht zum ersten Mal gemeinsam vor der Kamera standen. Stone spult ihr gesamtes Repertoire ab von unglaublich einnehmender und temperamentvoller Beschwingtheit bishin zu ernüchterter Bestürzung - auch wenn ihre eigentlich herzzerreißende Ballade "Audition (The Fools Who Dream)" die nächsten Jahre wahrscheinlich von so mancher amerikanischen Castingshowteilnehmerin verwurstet werden wird. Wenn Stone das Herz des Films ist, ist Gosling seine Seele, gefangen zwischen Kunst und Kommerz, so launisch, wie es das Genre erlaubt, aber sich auch nicht zu schade, in der vielleicht witzigsten Szene des Films mit einer Art von entrückter Albernheit A-Ha auf einer Keytar zu spielen. Natürlich sind beide nicht die besten Tänzer der Welt, doch ihr zu jedem Zeitpunkt spürbarer Spaß an der Sache überträgt sich mühelos auf den Zuschauer.

Das alles ist aber nur die halbe Wahrheit über La La Land und jetzt kommen wir zu dem Punkt, der diesen Film zu so viel mehr als nur einer spaßigen Retro-Nummer macht. Inhaltlich ist der Film die logische Fortführung des zentralen Themas von Whiplash, auch hier geht es um das Spannungsfeld zwischen menschlicher und beruflicher Erfüllung. Doch wo Whiplash seine Ambivalenz aufgrund einer schwach ausgearbeiteten Gegenposition nicht eindrücklich genug transportieren konnte, gelingt La La Land genau das auf herausragende Weise. Sowohl die Liebe zwischen Mia und Seb als auch ihre Träume von künstlerischer Selbstverwirklichung sind zu jedem Zeitpunkt greifbar und fließen beide schließlich in einem absolut perfekten, eindrucksvollen und mitnehmenden Finale wunderbar ineinander. Auch in der Verbindung von Inhalt und Stil schließt La La Land an seinen Vorgänger an. War Whiplash selbst wie ein einziges langes Drumsolo aufgebaut, spiegelt die Struktur von La La Land das Innenleben seiner Protagonisten wider, aufbrausend und euphorisch zu Beginn und immer bedrückender werdend zum Ende hin. In manchen Reviews wird der Film dafür kritisiert, in seinem Schlussdrittel zu vergessen, dass er eigentlich ein Musicalfilm sein wollte. Ich halte das deutliche Zurückschrauben der Musik zugunsten der Schwere des Beziehungsdramas jedoch für ein immens wichtiges Stilmittel, um die Botschaft des Films zu transportieren.

La La Land ist nicht perfekt. Er ist merklich zu lang und zum Ende der ersten Hälfte hin, wenn die Anfangseuphorie verflogen ist und der Film ein wenig zu sehr mit dem Kitsch liebäugelt, schludert er ein wenig, kann sich danach aber wieder mühelos fangen. In der ersten Hälfte eine nostalgische Endorphinbombe, in der zweiten eine sehr clevere Reflexion über die Ambivalenz von privatem und beruflichem Glück, schafft La La Land das Kunststück, mit einer simplen, im Kern oberflächlich wirkenden Geschichte unheimlich viel auszusagen. Wir schreiben den 15. Januar 2017 und ich weiß jetzt schon nicht, was da dieses Jahr noch herankommen soll.

Mister X

Postings: 3401

Registriert seit 30.10.2013

18.01.2017 - 22:58 Uhr
Bekomme die Songs aus dem Film echt nicht mehr aus dem Kopf. Direkt den Soundtrack gekauft. Genau wie bei Whiplash. Aber die Songs sind hier noch besser. Fuer mich hatte der Film die beste Kamera, Szenenbild und Filmmusik des Jahrhehnts bis jetzt.

Fürstbischof von Gurk

Postings: 392

Registriert seit 17.12.2016

18.01.2017 - 23:15 Uhr
Einigen wir uns alle gemeinsam darauf, dass das der besteste Film aller Gezeiten ist, m-kay?

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26281

Registriert seit 08.01.2012

24.01.2017 - 18:43 Uhr
Soundtrack La La Land
CITY OF STARS und AUDITION nominiert als Bester Song ++ Filmscore ebenfalls nominiert ++ LA LA LAND führt mit 14 Nominierungen das Rennen um die OSCARS 2017 an
Der Golden Globes-Regen - es gab sieben Preise, u.a. für den Besten Song und den Besten Filmscore - hat es bereits angedeutet: "La La Land" ist einer DER großen Favoriten für die Oscars 2017! Mit insgesamt 14 Nominierungen, die heute bekannt gegeben wurden, geht der zauberhafte Film mit Emma Stone und Ryan Gosling in den Hauptrollen ins Rennen um den wichtigsten Filmpreis der Welt. Damit zieht "La La Land" in der Oscar-Geschichte gleich mit "Titanic" (14) und "All About Eve" (14) und überholt die legendäre "Mary Poppins" (13).

Zu den Highlights von "La La Land" gehören der grandiose Soundtrack und Score. Mit "City Of Stars" und "Audition" sind gleich zwei Songs nominiert und auch der von Justin Hurwitz komponierte Score könnte mit dem Oscar gekrönt werden. "City Of Stars" wurde von Ryan Gosling und Emma Stone eingesungen - beide sind auch in den Hauptdarsteller-Kategorien nominiert. "La La Land" lockte bereits Millionen Zuschauer rund um den Globus in die Kinos. Der Soundtrack ist bereits in 31 Ländern Platz 1 der iTunes-Charts und auch hierzulande auf Erfolgskurs. Auf dem Soundtrack gibt es u.a. R'n'B-Superstar John Legend zu hören, der den exklusiven Song „Start A Fire“ beisteuert.

Die Oscars 2017 werden am 26. Februar 2017 verliehen und weltweit live übertragen. Alle weiteren Infos gibt es unter www.oscars.com.

Die 14 Nominierungen im Überblick:

• Bester Film
• Beste Regie
• Bester Hauptdarsteller
• Beste Hauptdarstellerin
• Bestes Originaldrehbuch
• Bester Song ("Audition" und "City of Stars")
• Beste Musik
• Beste Kamera
• Beste Ausstattung
• Beste Kostüme
• Bester Schnitt
• Bester Tonschnitt
• Beste Tonmischung


http://www.universal-music.de/soundtrack-la-la-land/home

Till

Plattentests.de-Mitarbeiter

Postings: 103

Registriert seit 19.08.2016

24.01.2017 - 18:52 Uhr
Hat mir auch sehr gut gefallen, obwohl Musicals (auch die Klassiker) so gar nicht mein Ding sind.
lel
25.01.2017 - 12:43 Uhr
Die 14 Nominierungen kann man auch auf Plattentests interpretieren. Die Mentalität der Jury ist ähnlich beschränkt wie das des gesamten Plattentests-Teams, belanglose Scheiße wird zum Klassiker stilisiert. 14 Nomierungen für diesen Schlock... Alter...

MopedTobias (Marvin)

Mitglied der Plattentests.de-Schlussredaktion

Postings: 19949

Registriert seit 10.09.2013

25.01.2017 - 22:50 Uhr
Dieser Film ist vieles, aber sicher nicht "belanglos". Aber was rede ich mit Trollen, die ihn sowieso noch nicht gesehen haben...
Tanja, 35J.
26.01.2017 - 05:50 Uhr
oooh, soviel numerierungen. dann muss der film ja klasse sein, also sofort gucken. und musical ist immer gut, schön cheesy.

XTRMNTR

Postings: 1261

Registriert seit 08.02.2015

02.02.2017 - 12:04 Uhr
La La Land rassistisch?

https://www.pastemagazine.com/articles/2017/01/the-unbearable-whiteness-of-la-la-land.html
Gefunden
02.02.2017 - 12:10 Uhr
Tanja!

XTRMNTR

Postings: 1261

Registriert seit 08.02.2015

02.02.2017 - 12:52 Uhr
Ich finde die Diskussion übrigens an Lächerlichkeit nicht zu überbieten.

MopedTobias (Marvin)

Mitglied der Plattentests.de-Schlussredaktion

Postings: 19949

Registriert seit 10.09.2013

02.02.2017 - 16:11 Uhr
Durchaus wichtiger und angebrachter Kritikansatz, der aber auf den völlig falschen Film zielt. Davon ab ist die Argumentation des Autors sehr holprig (was soll der Exkurs zum Algerien-Krieg?).

XTRMNTR

Postings: 1261

Registriert seit 08.02.2015

02.02.2017 - 16:41 Uhr
Ich sehe da überhaupt keine angebrachte Kritik. Dieses verzweifelte Suchen nach angeblichem Rassismus ist nur noch eines : Peinlich.

Fürstbischof von Gurk

Postings: 392

Registriert seit 17.12.2016

02.02.2017 - 16:57 Uhr
Mal andersherum gedacht: Warum sollte ein Film, der von der internationalen Elite finanziert wurde, nicht rassistisch sein?
Socku
02.02.2017 - 17:13 Uhr
Mal andersherum gedacht: Warum sollte ein Film, der von der internationalen Elite finanziert wurde, nicht rassistisch sein?"

Und/oder linksgrün versifft. Pein- bis lächerlich ist letztlich nur der Impuls, alles, was westliche Kulturgüter zu einer Tradierung rassistischen Gedankenguts bei(ge)tragen haben könnten, für obsolet/übertrieben/nicht-existent zu erklären, gleichzeitig aber für die andere Seite zu behaupten, die gesamte Kulturproduktion habe die westlichen Gesellschaften in Richtung "viel zu links" verschoben. Ja, wie denn, wenn derlei Mechanismen gar nicht existieren, bzw. es peinlich ist, nach ihnen zu fragen?

Fürstbischof von Gurk

Postings: 392

Registriert seit 17.12.2016

02.02.2017 - 17:42 Uhr
US-amerikanische Filme haben vor allem einen Hauptnutzen, schon immer: zu spalten.
Jüngstes Beispiel: "Ladida Land".

Bonzo

Postings: 2953

Registriert seit 13.06.2013

02.02.2017 - 17:52 Uhr
6-6,5/10

Don't belive the hype.

MopedTobias (Marvin)

Mitglied der Plattentests.de-Schlussredaktion

Postings: 19949

Registriert seit 10.09.2013

02.02.2017 - 18:25 Uhr
Ich meine, dass ein Diskurs über latenten und offenen Rassismus in der amerikanischen Filmindustrie auch heute noch angebracht und wichtig ist, verstehe aber bei bestem Willen nicht, warum der Autor so gezielt auf La La Land geht. Zu behaupten, der Film sei rassistisch, nur weil bei seiner Nostalgie der Fakt ignoriert wird, dass es unterprivilegierte Menschen in der zelebrierten Zeit schwer hatten, finde ich sehr viel weiter hergeholt als manch anderes, offensichtlicheres Beispiel. Oder ist Whiplash etwa auch rassistisch, weil in Bezug auf den weißen Andrew vom "next Charlie Parker" gesprochen, also eine Ersetzung schwarzen Kulturguts durch entsprechendes weißes impliziert wird?
Jens
02.02.2017 - 18:35 Uhr
Hallo! Hilfe, ich hab nen ganz kleinen! Was soll ich tun?

Rote Arme Fraktion

Postings: 4112

Registriert seit 13.06.2013

09.02.2017 - 09:46 Uhr
Gehe heute rein. Bin mal gespannt. Musicals sind eigentlich nicht mein Fall.

Rote Arme Fraktion

Postings: 4112

Registriert seit 13.06.2013

09.02.2017 - 23:53 Uhr
Sehr starker Film!
Tjao
10.02.2017 - 09:37 Uhr
Hab gehört eher durchschnittlich.

kingsuede

Postings: 4076

Registriert seit 15.05.2013

27.04.2021 - 23:02 Uhr
Auch nach der zweiten Durchsicht ein starker Film. Nach Whiplash der zweite große Film von Regisseur Damien Chazelle, der nach fünf Jahren nichts von seiner Klasse eingebüßt hat. Immer wenn es zu kitschig zu werden droht, wird er glücklicherweise stets rechtzeitig gerettet.

9/10

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