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Bela B feat. Peta Devlin & Smokestack Lightnin' - Bastard

User Beitrag

Armin

Plattentests.de-Chef

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Registriert seit 08.01.2012

15.01.2017 - 16:08 Uhr
Bela B
„bastard“
Album-VÖ: 17.2.2017
„Einer bleibt liegen“
Single-VÖ 20.01.2017

Label: B-Sploitation, Vertrieb: Rough Trade Distribution
CD im Digipak, 12“-Vinyl, Download


BELA B IST ZURÜCK!

Und er taumelt mit seinem neuen Album „bastard“ in den Satteltaschen direkt aus dem Bahnhofskino und als fleischgewordener Sechsschuss-Menschenlocher hinein in den staubigen Staub der Staubwüste.
Als Hommage an einen der wohl schmierlappigsten Spaghetti-Westernhelden aller Zeiten, Sartana, vertont der Human Boss, wiedermals vereint mit
der wunderbaren Miss Peta Devlin & den raubeinigen Herren von Smokestack Lightnin’, den wildesten aller wilden Westen, die weite Prärie und den erbitterten Kampf zwischen Gut, Böse und laktosefreier Milch.

Die Themenpalette der Texte ist dabei so ausladend im Gefächerten, wie die Musik musikalisch ist. Dazu viel, sehr viel Sand, Rauch und die Erkenntnis,
dass sich die chinesische Küche eben doch nur aus Bohnen und Speck zusammensetzt. Darauf einen Drambuie. Wohl bekomm’s!


ALBUM INFO

Ein Schuss. Ein Held. Ein Album.
Bela B hat sein viertes Solo-Album im Ärmel und zum zweiten Mal schüttelt er es, gemeinsam mit seinem musischen Retro-Mob bestehend aus der wundervollen Peta Devlin und den unrasierten Smokestack Lightnin’, aufs Lässigste heraus. Der Graf tauscht das wehende Gewand gegen den hochgeschlitzten Westernmantel und getreu seinem eigenen Alphabet folgt auch bieser Balbumtitel bem beinen, bie Balsam betörenden Buchstaben: bastard.

Bekannt für seine tiefe Verehrung für geächtete Trash-Genres und B-Movies hegt Fanboy B eben solche für die so erfolgreichen Kassenschlager der 60er und 70er: die Spaghettiwestern. Sie bestechen durch billige Produktionen, floskelige Dialoge, massives Bleipusten-Geballer und zahlreiche Beerdigungen. Einer seiner all-time Favoriten des Genres trägt den Titel „Sartana – Noch warm und schon Sand drauf“ und wurde zum zündenden Funken an der Lunte der Inspirations-Dynamitstange des vorliegenden Albums. bastard widmet sich in den meisten seiner elf Songs mehr oder weniger allen Facetten eines Wilden Westens, den sich Herr B so baut, wie er ihn haben will. Dabei lässt er auch gleich noch Peta Devlin, seine kongeniale Mitstreiterin, schlagfertig zu Wort kommen.

Vorgestellt und partiell garniert wird bastard durch Einspieler von Synchronsprecher-Legende Rainer Brandt. Als deutsche Stimme für Elvis Presley, Tony Curtis und Jean-Paul Belmondo sowie als Autor nahezu aller deutschen Dialoge in Bud Spencer-Streifen verpasste er der Filmwelt seine ganz eigene Humor-Formel: einen vollmundig flachen Witz zu viel, mit trashiger Zote im Abgang = wunderbare Brandt’sche Low-Budget-Poesie.
Dieser Ästhetik gnadenlos verfallen bugsiert bastard die Western-Themen lyrisch wie inhaltlich ins Hier und Jetzt. So träumt sich der eingespannte Familienvater im Titel „Einer bleibt liegen“ in eine Welt mit ihm als saloon-raufenden und whiskey-saufenden Helden, bevor ihn der Wecker in seinen Alltag als Pantoffelhelden zwischen Rush-Hour und laktosefreier Milch zurückholt.

Wie weit sein detailreiches Kino-Wissen geht, beweist der B-Movie-Man unvermittelt mit dem Titel „Ode an das Bahnhofskino“, in dem er um Verständnis und Anerkennung seiner Angebeteten fleht, sein fanatisches Film-Faible zu teilen und auf eine sofortige Nacho-Bier-Diät umzusteigen.

„Noch Warm und schon Sand drauf“ besingt jedes testosteronbefleckte Westernklischee, das es in Phrasen zu formulieren gibt. Der schöne Held, dessen Anhimmeln seines sinnlosen Geballers als Lebensinhalt durch das vermeintlich schwache Geschlecht zelebriert werden will.

Inmitten Kotzbalken, Staub und Blei findet der ergebene Hörer auch Western-losgelöste Songs wie „Bärenjagd“ oder den Titel „Zuhaus“, den Bela, Peta und Smokestack-André gemeinsam schrieben und dessen Inhalt sich mit dem Gefühl der Flucht, Angst und Vertreibung auseinandersetzt.

Nichtsdestotrotz ist Stringenz und Resolution gewollt, um das musikalische Werk auf lasso-bondage-stabilisierte Hinterhufe zu stellen: Zwischen Ennio Morricone und Calexico küsst das Banjo den China-Gong während der lonesome Cowboy mit Mundharmonika in den Sonnenuntergang reitet. Kuhflüsterer B, Peta und die Smokestacks verbarrikadierten sich für die Aufnahme des Albums mit einem Haufen verrückter Instrumente (allesamt untherapierbare Holzgeräte) sowie 20 Kilo Kautabak und ernährten sich ausschließlich von Bohnen mit (teils veganem) Speck. Die Authentizität des Albumsounds dankt es ihnen.

bastard ist eine Hommage an die Un- wie Liebenswürdigkeiten, die der Western im Allgemeinen und der Spaghettiwestern im Speziellen zu bieten hat: einen ranzigen, imposanten, phrasen-preschenden Helden, eine kleine Stadt mit Casino und ohne Moral, mit diversen Duellen, einem vollzeitbeschäftigten Leichenbestatter sowie die eine bezaubernde Lady, die dir dein Herz mit gezücktem Peacemaker stiehlt.

Track Listing

01 Sartana Thema (feat. Rainer Brandt) (2:35)
02 Der Dreck von Indian Creek (2:14)
03 Neulich in Lee Tse Tungs Gambling House (Sartana, Pigott, Lee Tse Tung) (0:58)
04 Warum denn kein Chop Suey (3:27)
05 Sehe ich denn so hilfsbedürftig aus, Mister? (Jasmine, Sartana) (0:24)
06 Das schwache Geschlecht (2:22)
07 Zuhaus (4:15)
08 Im staubigen Staub der Staubwüste (Rainer Brandt) (0:18)
09 Showdown (2:52)
10 Ode an das Bahnhofskino (3:51)
11 Sartana trifft die Pigott-Brüder (Rainer Brandt, Sartana, die Gebrüder Pigott) (0:51)
12 Noch warm und schon Sand drauf (4:16)
13 Missgeschick & Blei (3:11)
14 Einer bleibt liegen (2:52)
15 Halt, halt... Stop! (Peta Devlin, Bela B) (0:07)
16 Bärenjagd (4:06)
17 Au Repertoire (Jasmine, Sartana) 0:32


Links
https://www.facebook.com/BelaB
http://www.bela-b.de/
https://www.youtube.com/channel/

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26286

Registriert seit 08.01.2012

22.02.2017 - 21:15 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

Meinungen?
Nix
22.02.2017 - 22:29 Uhr
Rezension lächerlich! Bestes Album von Herrn B.
Kritik-Er
22.02.2017 - 23:43 Uhr
Herr Felsenheimer hat seit Jahrzehnten einen Kultstatus erreicht und macht, was ihm gefällt. Die Platte ist ein kurzer Zusammenschnitt seines Bühnehörspiels. Und kein wirkliches Bela B. Album. Tipp von mir: vorher beim Plattendealer Probe hören und warten, bis es zum Ramschpreis verkauft wird. Null Punkte.
Hellopa
23.02.2017 - 13:56 Uhr
Schwaches Teil. Der Graf hat leider wirklich fertig.
Bester Satz der Rezi
23.02.2017 - 14:26 Uhr
In "Zuhaus" klingt es leider mehr danach, als hätte man die Shanty-Ungeheuer Santiano in der amerikanischen Wüste stranden lassen (kein schlechter Gedanke eigentlich).

Toxic Toast

Postings: 94

Registriert seit 05.09.2016

25.02.2017 - 23:08 Uhr
Irgendwie liest sich die Rezi so, als ob der Rezensent nicht so recht verstanden hat, worum es sich bei dem Album handelt?

Die Platte ist kein Hörspiel, sondern nur der erweiterte Soundtrack zu einem Hörspiel (nämlich dem genannten "Sartana"). Die "Spoken-Word-Überleitungen" sind einfach nur kurze Ausschnitte daraus. Das ist auf Soundtracks nicht ungewöhnlich, siehe z.B. Pulp Fiction. Deshalb hat aber Bastard als Album aber noch lange keine "Story", die man irgendwie kritisieren könnte - besonders lächerlich ist es, zu behaupten, "Einer Bleibt Liegen" würde als Single irgendwie die Storyline des Albums spoilern - welche sollte das denn sein? Nochmal: Das Hörspiel Sartana hat eine Handlung, aber nicht dieses Album. Bastard ist nur eine Sammlung von Songs, die musikalisch und thematisch was mit Western zu tun haben, sonst nix.

Der legendäre Rainer Brandt ist übrigens auch mehr als nur ein "Western-Synchronsprecher" - bitte gründlicher googlen das nächste mal.

False Flac

Postings: 149

Registriert seit 19.01.2017

25.02.2017 - 23:17 Uhr
Ich finde, das Album ist ein Achtungserfolg. Es hat tatsächlich den ein oder anderen guten Song. "Noch warm und schon Sand drauf" ist schon fast ein Hit. Wann war das bei Bela das letzte mal der Fall?

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