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Christiane Rösinger - Lieder ohne Leiden

User Beitrag

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 24140

Registriert seit 08.01.2012

23.11.2016 - 19:03 Uhr
CHRISTIANE RÖSINGER - LIEDER OHNE LEIDEN
VÖ: 24.02.2017
(Staatsakt/Caroline International)



Ja, liebe Leute,

fast hat man das Gefühl eines Comebacks: Christiane Rösinger ist zurück! Dabei liegt ihr Debütsoloalbum „Songs Of L. And Hate“ gerade mal sechs Jahre zurück. Und es ist ja nicht so, als sei die Musikerin und Autorin in der Zwischenzeit komplett von der Bildfläche verschwunden. Zwei Bücher sind in der Zwischenzeit erschienen („Liebe wird oft überbewertet“, und „Berlin-Baku“), Hörbücher wurden aufgenommen, es wurde ausgiebig getourt, die monatliche Flittchenbar kuratiert, durch den Kiez flaniert und der eigene Garten bestellt.

Nun also endlich das zweite Solo-Album mit neuen Liedern aus der Feder von Christiane Rösinger, instrumentiert, aufgenommen und produziert von Andreas Spechtl. Ging es auf dem Vorgänger-Album und seinem Titel mit dem Buchstaben „L“ vor allem um die Liebe, dreht sich nun alles um das Leiden. Wobei Liebe und Leid ja oft genug eng beieinander im Bett der Pärchenlüge liegen.



Aber Moment mal: „Lieder ohne Leiden“? Christiane Rösinger und Lieder ohne Leiden?! Wie soll das nur gehen?! Wer den Titelsong hört wird schnell feststellen: Gar nicht.
Es bleibt ein Wunsch. Der Wunsch einer sensiblen Künstlerin, eben nicht schon wieder leiden zu müssen, um daraus ein wundenleckendes Lied zu machen. Aber schon gleich im Album-Opener „Kleines Lied zum Anfang“ verrät uns Frau Rösinger ihr bewehrtes Erfolgsrezept: Sie ist nun mal ein melancholischer und musikalischer Charakter. Und zwangsläufig entstehen so neue Lieder. Der Sound des Albums ist dabei aber opulenter und farbenfroher geraten, als die zum Teil noch bedrückendere Film Noir-Stimmung auf „Songs Of L. And Hate“. Die Musik von 60ies Girl-Groups à la Shangri-Las, aber auch die Musik der Beach Boys und Burt Bacharach galten Andreas Spechtl als Vorbild für den Klangteppich auf „Lieder ohne Leiden“.

Im Gentrifizierungs-Stampfer „Eigentumswohnung“ hat man fast das Gefühl, die alten Lassie Singers wieder zu hören, die ja auch immer viel 60ies-Bubblegum in ihre Musik zu injizieren wussten. Inhaltlich ist „Lieder Ohne Leiden“ bei aller für Christiane Rösinger typischer Lakonie eine messerscharfe Gegenwartsanalyse zwischen dem Leben im Prekariat und der Rendite der Generation Erben. Und dem gedanklichen Raum dazwischen, in dem auch schon mal der „stumpfen Arbeit“ ein Lob ausgesprochen wird, um sich vom narzisstisch-gestörten Kreativzwang unserer Zeit zu befreien.

Am Ende aber halten alle Lieder – wie schon in Heinrich von Kleists Reflexion über die Steine im Rundbogen – fest zusammen. Das Gebäude steht, weil alle Steine gleichzeitig einstürzen wollen. Bei Kleist Grund für eine epistemologische Beunruhigung. Bei Rösinger werden wunderschöne Lieder draus. Und es bleibt ein tröstlicher Gedanke: Wenn alles niederzustürzen droht, stürzt womöglich nichts darnieder: „Dass auch ich mich halten würde, wenn alles mich sinken lässt“, singt sie im Abschlussstück „Das gewölbte Tor“. Leiden dürfen wir trotzdem.


On Tour

01.04.2017 Berlin, HAU1
04.04.2017 Hamburg , Uebel & Gefährlich
05.04.2017 Köln, Gebäude 9
06.04.2017 Frankfurt, Brotfabrik
07.04.2017 Schorndorf, Manufaktur
08.04.2017 CH-Zürich, Stall 6
09.04.2017 CH-St. Gallen, Palace
11.04.2017 AT-Wien, Brut
12.04.2017 München, Strom
13.04.2017 Leipzig, Werk 2

Booking: www.powerline-agency.com


Tracklisting

01 Kleines Lied zum Anfang
02 Lob der stumpfen Arbeit
03 Schal
04 Joy of Ageing
05 Eigentumswohnung
06 Was jetzt kommt
07 Lieder ohne Leiden
08 Das verflixte 7. Jahr
09 Das gewölbte Tor

Web

http://www.christiane-roesinger.de
https://youtu.be/ZjG0QexXH8w

AndreasM

Plattentests.de-Mitarbeiter

Postings: 664

Registriert seit 15.05.2013

23.11.2016 - 19:22 Uhr
Tolle Nachrichten und spontane Vorfreude!

hetmann

Postings: 331

Registriert seit 23.04.2014

24.02.2017 - 10:11 Uhr
Gefällt mir nach dem ersten hören wieder richtig gut
FakeHugo
24.02.2017 - 11:33 Uhr
Musik für Erwachsene, also für 0,0001% der Plattentests-Leserschaft.

Mr Oh so

Postings: 2469

Registriert seit 13.06.2013

24.02.2017 - 12:18 Uhr
Wer hört sich sowas ernsthaft an??

hetmann

Postings: 331

Registriert seit 23.04.2014

24.02.2017 - 13:24 Uhr
na dann lass mal krachen was du mit "sowas" meinst

Singer/Songwritermusik?
nicht mehr ganz junge Frauen?

ich bin da etwas verwirrt wie man so schnell von sich selbst auf andere schliessen muss
oh
24.02.2017 - 14:16 Uhr
ist das die schauspielerin eva löbau in dem video? :D

Mr Oh so

Postings: 2469

Registriert seit 13.06.2013

24.02.2017 - 15:24 Uhr
na dann lass mal krachen was du mit "sowas" meinst

Haha, ich mach mich jetzt nicht zum Dödel. ;-) Die Frage ist durchaus ernsthaft gemeint. Was genau ist der Reiz an der Musik? Das ist doch eher quatschige Musik, also ne Art von Comedy.
Was reizt daran? Die Texte? Musik muss für mich mehr transportieren. Das hier klingt für mich wie ein Satiresong, den man vielleicht in der heute-show o.ä. zu hören kriegt.
Mario
02.03.2017 - 22:13 Uhr
Wirds da denn noch ne Rezension hier geben?
Tolles Album!

Felix H

Mitglied der Plattentests.de-Chefredaktion

Postings: 8619

Registriert seit 26.02.2016

02.03.2017 - 23:26 Uhr
Wirds da denn noch ne Rezension hier geben?

Ich bekenne mich halb schuldig, da das Album mir zugeteilt und für mich bei 6/10 war. Fand es schon gut, aber begeistert hat es mich nicht.
Dass es damit nicht relevant genug war, das ist wiederum nicht meine Entscheidung. ;-)

Michael

Warer Magot

Postings: 433

Registriert seit 13.06.2013

03.03.2017 - 00:07 Uhr
Echt, keine Rezension ? Das finde ich wirklich enttäuschend. Dann bitte lieber 'ne Scooter-Kritik weniger pro Jahr und dafür mal so spannende Sachen wie Christiane Rösinger, Balbina oder Nicolas Sturm reinnehmen. Mensch, gebt doch guter und spannender Musik aus Deutschland mal 'ne Plattform !

Kevin

Mitglied der Plattentests.de-Chefredaktion

Postings: 991

Registriert seit 14.05.2013

03.03.2017 - 01:43 Uhr
Wundert mich auch, auch wenn ich den Song eher platt finde. Rösinger sollte eigentlich relevant genug sein, selbst wenn es "nur" eine 6/10 gibt.

AndreasM

Plattentests.de-Mitarbeiter

Postings: 664

Registriert seit 15.05.2013

06.03.2017 - 13:46 Uhr
Ich schließe mich Kevin da an, auch wenn ich den Song nicht so schlecht höre. Jetzt muss ich mir das Album aber auch bald mal zulegen und dann bin ich gespannt, ob da auch eine 6/10 für mich rauskommt. Beim letzten Album stimme ich auf jeden Fall mit der damaligen Bewertung von Frau Mautz überein.

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