Major
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04.07.2016 - 13:16 Uhr
@ Achim:
"Dass jetzt ein ziemliches Chaos herrscht, ist alleine das Werk der Regierung."
Zugegeben: Auch der scheidende Premierminister David Cameron, der den Brexit ohne Not heraufbeschwor, um innerparteiliche Kritiker mit einer Volksabstimmung zu besänftigen,
ist einer Hauptverantwortlichen dieser Misere.
Das entlastet aber nicht die Hauptpropagandisten der "Brexit-Bewegung". |
Tim.
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04.07.2016 - 13:36 Uhr
Ich sehe da auch ein ganz feiges Abhauen, nachdem man sich der ganzen Arbeit und der Schwierigkeiten eines Brexits bewusst wurde. Vorher große Töne spucken, aber hinterher nichts anpacken wollen - kein gutes Bild. Wenn der Brexit so viele Vorteile hat, müssten sich die Befürworter doch drum reißen, oder?
in welcher konkreten politischen position hätte farage dass denn machen sollen? er und seine partei sind im uk ohne jede realistische machtperspektive. was soll er denn da "anpacken"? das ist doch nur eine leere floskel. |
Demon Cleaner
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04.07.2016 - 14:46 Uhr
Warum sich nicht als Unterstützer der Austrittsverhandlungen anbieten? Warum nicht gerade jetzt mobilisieren und sicherstellen, dass der Austritt erfolgt?
Genau an dem Punkt auszusteigen und aufzuhören, wo es tatsächlich was zu tun gibt, und den anderen die Arbeit überlassen - das ist das typische Verhaltensmuster des Populismus. Wer die Leute davon überzeugt, für etwas zu stimmen, sollte hinterher auch einen Plan haben, was er gedenkt zu tun.
Was macht eigentlich Johnson nun so? |
Söze
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04.07.2016 - 15:48 Uhr
Johnson, die feige Sau, ist ist abgesehen von seiner Monatgskolumne im Daily Telegraph komplett von der Bildfläche verschwunden - hat insofern schon Seltenheitswert.
Farage würde, wenn er auch nur einen Hauch von Rückgrat und Verantwortungsbewusstsein hätte, nun logischerweise a) in seiner Position als UKIP-Vorsitzender die weiteren Entwicklungen als aussenparlamentarische Opposition verfolgen und einer neuen Regierung nötigenfalls auf die Finger klopfen und b) im Hinblick auf vorgezogene Neuwahlen erst recht bleiben und dann auch antreten, um gegebenenfalls dann im neugewählten Parlament für einen möglichst harten Brexit einzustehen.
Aber eben: Populisten. Grosse Klappe, nix dahinter. Sieht man in der Politik auch nicht alle Tage: Die Sieger machen sich schneller aus dem Staub als die Verlierer. |
Lichtgestalt
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04.07.2016 - 20:44 Uhr
Auch schön:
"Im EU-Parlament ist Farage seit 1999 Abgeordneter, dort will er die verbleibenden zwei Jahre seiner Amtszeit bleiben."
:D |
Demon Cleaner
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04.07.2016 - 21:53 Uhr
Dort kann er ja auch weitestgehend unauffällig Geld abkassieren und es scheint sein "normales Leben" wohl nicht so zu beeinträchtigen. ^^
Ansonsten hätte man ja was beweisen müssen... |
Mixtape
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05.07.2016 - 07:42 Uhr
0Johnson hat ja nicht gekniffen, das wurde hierzulande oft falsch dargestellt. Er wollte Premier werden - als Gove ihm derart den Dolch in den Rücken stieß - bzw. dessen Frau- dass "House of cards" dagegen Laientheater ist (nicht ohne Grund ist das Original der Serie von der BBC). Es ist kein Zufall, dass "Macbeth" von einem Briten geschrieben wurde.
Die Chronik: http://www.bbc.com/news/uk-36693200 |
Nachtfalter
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06.07.2016 - 00:14 Uhr
Keinesfalls ein gutes Bild, was die hochrangigen "Brexit"-Befürworter hier derzeit abgeben. Dennoch sollte man es als ein Live-Lehrstück in Sachen Politik betrachten und jetzt keinesfalls wieder in EU-Hörigkeit verfallen. Hier mal das Video des besoffenen Juncker, wie er mal eben so paar Präsidenten tätschelt und so. Nicht vergessen, das sind eure derzeitigen Führer:
https://www.youtube.com/watch?v=XPgiI46FCDU |
Demon Cleaner
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06.07.2016 - 00:25 Uhr
@Nachtfalter:
Weiß nicht, was das jetzt aussagen soll außer eine müde Aufwärmung des Arguments "Aber guckt mal, andere sind ja auch scheiße." |
Nachtfalter
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06.07.2016 - 00:37 Uhr
Ja, schade halt, dass keine wirklich progressiven Gedanken zu finden sind. Man hat sozusagen nur die Wahl zwischen Pest oder Cholera. Entweder das selbstgefällige System, das offenbar viele Menschen in ganz Europa nicht mehr begeistern kann und ständig nur mit irgendwelchen "Rettungspaketen" um die Ecke kommt, von denen jeder weiß, dass es keine Rettungspakete sind oder halt irgendwelche Populisten, bei denen offenbar wenig dahintersteckt, wenns wirklich drauf ankommt. Aber vielleicht ist das Leben nun mal so. Vielleicht gehts halt einfach nicht besser. |
nörtz
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06.07.2016 - 00:46 Uhr
Vorteile des selbstgefälligen Systems:
- Gemeinsamer Markt (günstiger für Verbraucher), keine EU-internen Zölle
- Gemeinsame Standards (gut für Verbraucher)
- Sehr einfache Regelungen mit Drittstaaten (EU -> fast lane)
- Gemeinsame Umweltschutzstandards
- Chance, gemeinsam und koordiniert gegen Betrug etc. Vorzugehen auch über Grenzen hinweg...
- Gemeinsame Währung (weniger Transaktionskosten, keine Wechselkursrisiken in Europa etc., aber eben auch diverse negative Seiten ->.ist aber eine EURO-Problematik und nicht EU-spezifisch).
Dazu noch die Gewährleistung von Frieden im EU-Raum. Das wird ja als selbstverständlich hingenommen. |
Nachtfalter
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06.07.2016 - 01:03 Uhr
- Gemeinsame Währung (weniger Transaktionskosten, keine Wechselkursrisiken in Europa etc., aber eben auch diverse negative Seiten ->.ist aber eine EURO-Problematik und nicht EU-spezifisch).
Ganz genau.
Dazu noch die Gewährleistung von Frieden im EU-Raum. Das wird ja als selbstverständlich hingenommen.
Da bin ich mir nicht sicher, inwieweit das etwas mit der konkreten Institition EU zu tun haben könnte. Vielleicht ist in Deutschland und den meisten umliegenden Ländern einfach so den Leuten klargeworden, dass Kriege gegeneinander im Normalfall niemanden wirklich weiterbringen. Ich kenne keinen, der es für sinnvoll halten würde, jetzt Frankreich anzugreifen. In Frankreich dürfte es umgekehrt ähnlich sein. Nicht mal die neuerliche angedeutete Kriegspropaganda gegen Russland scheint so recht gefruchtet zu haben. Weiß nicht, inwieweit das etwas mit der EU zu tun hat. Selbst Polen, was jetzt von Rechten regiert wird, scheint nicht vorzuhaben, Deutschland konkret kriegerisch anzugreifen! Und Frieden gab es auch schon einige Jahrzehnte, bevor die EU diese Ausmaße angenommen hat. Vielleicht hat das letztlich auch einfach nur mit einem "Bewusstseinswandel" der Bevölkerungen zu tun. |
Demon Cleaner
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06.07.2016 - 08:29 Uhr
Ich denke auch nicht, dass es ohne die EU in Europa Krieg geben würde, aber ich finde das Wort "Gewährleistung" deshalb sehr gut gewählt. Wenn man zusammen in einer gemeinsamen handelsorientierten Institution hängt bzw. von ihr abhängt, gibt es noch einmal deutlich andere Anreize, Frieden zu bewahren - dazu braucht man gar nicht mal besondere Solidarität untereinander. Die sollte im Idealfall natürlich obendrauf kommen, aber allein die Wirtschaftsgemeinschaft stabilisiert diesen Frieden schon um einiges mehr. |
Achim
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13.07.2016 - 21:19 Uhr
Sauber, Boris wird Außenminister. Es freut mich, dass er der großen Bühne nun doch erhalten bleibt.
A. |
Demon Cleaner
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13.07.2016 - 21:35 Uhr
Ja, das wird noch, äh, unterhaltsam.
Für den Brexit selbst wird er aber nicht zuständig sein, dafür gibt es ein gesondertes Ministerium. |
Lichtgestalt
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13.07.2016 - 22:22 Uhr
Es freut mich, dass er der großen Bühne nun doch erhalten bleibt.
Jepp, zumal er rein optisch als der jüngere Bruder von Johnny Rotten durchgehen würde. |
Söze
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13.07.2016 - 22:45 Uhr
Grossbritanniens neue Premierministerin Cruella de Vil besetzt die drei wichtigsten Ministerposten für den Brexit (Aussenministerium sowie die neu geschaffenen Ministerposten für Brexit und Handelsbeziehungen) mit drei Brexitern.
Wenn man das pessimistisch deutet, dann ist es der blanke Wahnsinn (= die wollen das echt durchziehen!).
Optimistisch gedeutet könnte das allerdings auch ein Meisterstück von May sein: Sie schickt die Brexiter an die Front und entweder kriegen sie das tatsächlich wie gewünscht hin (unwahrscheinlich, aber wenn es doch so weit kommen sollte, wird sich auch May das als persönlicher Erfolg verbuchen können). Und wenn sie's nicht hinkriegen, müssen die Brexiter hinstehen und den 52% erklären, warum das mit dem Austritt vielleicht doch nicht so eine gute Idee ist. Und dann rollen logischerweise auch nur deren Köpfe, denn wenn sogar die Brexiter selbst das eingestehen müssen, ist May natürlich erst recht fein raus. |
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18.10.2018 - 11:34 Uhr
Hotel European Union:
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31.01.2020 - 09:14 Uhr
Bye-bye, Großbritannien!
Am Freitag um Mitternacht deutscher Zeit verlassen die Briten die Europäische Union. |
Randwer
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01.02.2020 - 00:15 Uhr
Das war es dann. |
Zac Rice
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27.03.2020 - 12:22 Uhr
Boris Johnson positiv auf Corona getestet
Großbritanniens Premierminister Boris Johnson ist laut BBC positiv auf das Coronavirus getestet worden. |
Klaus
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25.06.2020 - 13:50 Uhr
https://www.tagesspiegel.de/politik/enthuellung-von-johnsons-schwester-vater-von-boris-johnson-beantragt-franzoesischen-pass/25939112.html
Die Meldung ist schon einigermaßen lustig. |
Klaus
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10.01.2021 - 10:57 Uhr
https://www.nme.com/news/music/uk-government-reportedly-rejected-visa-free-deal-touring-musicians-eu-2852655
Brexit mit eher unangenehmen und teuren Folgen für Musiker. |
Bonzo
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11.01.2021 - 08:09 Uhr
Teure Folgen für britische Musiker. Aus EU-Sicht würde es mir auch nicht reichen wenn beidseitig Musiker Visa-freien Zugang bekommen. Der europäische Markt ist viel größer als der britische für EU-Künstler. Da müsste auf Seiten GB sicherlich draufgezahlt werden. |
keenan
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08.03.2021 - 14:17 Uhr
muss jetzt doch endlich mal googeln was der brexit überhaupt ist, peinlich das es überall steht und viele drüber reden und ich immer null plan habe was das überhaupt ist ... |
The MACHINA of God
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29.09.2021 - 13:03 Uhr
https://www.spiegel.de/ausland/lkw-krise-in-grossbritannien-nein-danke-herr-premierminister-a-f77d1f45-1109-42e7-b18a-fe3aedd068e2
Liegt natürlich nicht nur am Brexit, aber in der Härte wäre es wohl nie passiert. Und jetzt verzweifelt 25.000 Ausländer mit Visa versorgen wollen... |
The MACHINA of God
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18.06.2023 - 14:11 Uhr
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