Armin
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25.01.2016 - 20:19 Uhr
Nachdem Foxing im vergangenen August zusammen mit Tigers Jaw das Publikum auf ihrer allerersten Europatour völlig umgehauen und teilweise sogar zu Tränen gerührt haben, kommen die fünf Jungs aus St. Louis im April mit der britischen Math-Rock Band TTNG (Sargent House) für vier Termine nach Deutschland und spielen u.a. auf dem Uncle M Fest in Berlin und Münster.
Mit im Gepäck, ihr brandneues Album "Dealer". Fans von verträumtem Post-Rock à la Sigur Rós und Explosions In The Sky und 90er Emo sollten sich dieses Album keinesfalls entgehen lassen. Mit der Cabin Demo Live-Version ihrer Single "The Magdalene" könnt ihr euch bereits ein Eindruck von ihrem neuen Album und der unglaublichen Live-Qualität machen: https://youtu.be/IGt99azJZpw
FOXING & TTNG - EUROPE 2016:
20.04.16 - Amsterdam - Winston (NL)
21.04.16 - Hamburg - Hafenklang
22.04.16 - Berlin - Uncle M Fest
23.04.16 - Münster - Uncle M Fest
24.04.16 - Antwerpen - JC Kavka (BE)
25.04.16 - Wiesbaden - Schlachthof
FOXING - DEALER - PRESSEINFO
Für die fünf Mitglieder von Foxing war 2015 ein ziemlich verrücktes Jahr. Dabei hatte es doch eigentlich so normal wie nur möglich begonnen: das aufstrebende Quintett aus St. Louis, Missouri begann das Jahr mit dem Plan, den Nachfolger ihres von der Presse gefeierten Debütalbums „The Albatross“ (Triple Crown Records) zu schreiben, das mit intensiven Post-Rock Bands wie Sigur Rós und Explosions In The Sky viel gemeinsam hatte, jedoch noch ein wenig spannungsvoller und noch emotionaler war. Doch von da an wurden die Dinge etwas unklarer.
„Ich habe eine sehr verletzende Rezension unseres Albums gelesen, die mich wirklich sehr getroffen hat,“ erzählt Bassist Josh Coll, der gemeinsam mit Sänger Conor Murphy für Foxing Songs schreibt. „Diese Rezension hat mich aber so angesprochen, weil alles was diese Person über unsere Band gesagt hat, Dinge waren, die ich manchmal selbst dachte, wenn ich besonders niedergeschlagen war, in diesen Augenblicken von Schwäche und Depression. Und dann hatte ich plötzlich diese Idee während wir auf Tour waren: „Warum entfliehen wir nicht einfach? Ohne Handys und Internet.“
Der Plan war damals, im Februar in einer abgelegene Waldhütte in Nord-Vermont an einem Album zu arbeiten, das später dann zu „Dealer“ wurde - immer mit dem Hintergedanken, dass diese Songwriting-Session in Misserfolg münden würde. „Wir haben gerade erst unsere längste und größte Tour hinter uns und waren alle äußerst angespannt,“ erklärt Coll. „Wir haben noch nie gemeinsam so viel Zeit an nur einem Ort verbracht,“ fügt Murphy hinzu. „Auf Tour kann man sich wenigstens noch irgendwie aus dem Weg gehen, doch in dieser abgelegenen Waldhütte war das einfach nicht möglich. Das führte allerdings dazu, dass wir in dieser kurzen Zeit sehr zusammengewachsen sind.“
Nachdem sie die Waldhütte mit ein paar Demos in der Hand und dem weiteren Plan, die Songs zusammen mit dem angesehenen Produzenten Matt Bayles (Minus The Bear, Mastodon) in Seattle aufzunehmen, verlassen hatten, begann die Band plötzlich damit ihre Arbeit anzuzweifeln. „Wir hatten nur sechs Wochen bevor wir ins Studio gingen und wir haben die Songs alle komplett überarbeitet. Das war eine große Herausforderung für uns,“ sagt Coll. „Als wir Matt dann das erste Mal trafen, hatte er nur unsere Demos gehört und wir kamen mit völlig anderen Songs zu ihm,“ erinnert sich Murphy. „Matt hat uns dann jedes mal gesagt ’Ihr musst euch daran zurückerinnern, warum ihr diese Songs ursprünglich mal großartig fandet und warum ihr so viel Zeit damit verbracht habt, diese Songs in der Hütte aufzunehmen.’“
Das Endergebnis, „Dealer“, ist ein unglaubliches Kunstwerk, das sich ehrlich und richtig anfühlt, emotional nachhallend in seinem Kern und mit brutal ehrlichen Texten. „Auf unserem letzten Album, arbeiteten wir im Tandem an den Lyrics, überarbeiteten nacheinander die Arbeit des Anderen - doch es gab Zeiten, an denen wir uns dann wieder sehr unwohl mit den Texten fühlten,“ gesteht Murphy. „Einmal habe ich Josh erzählt über was ich schreiben wollte - für mich was es etwas sehr düsteres. Wir stimmten jedoch immer überein wenn es darum ging, wie düster und wie verletzlich wir sein wollten. Es ist wirklich schwierig die Texte eines anderen zu überarbeiten, wenn er doch über die dunkelsten Momente seines Lebens schreibt.“ Obwohl Murphy und Coll ihre Texte so vage wie möglich hielten, sodass es immer noch genug Raum für Interpretationen gab, wird schnell klar, dass das Duo noch viel tiefer gräbt, als die typischen Klagelieder, wie beispielsweise der großartige Track „The Magdalene“, der chaotische Sturm auf „Eiffel“ und die zerbrechliche Entschuldigung in „Three On A Match“, vermuten lassen. Die restlichen Bandmitglieder passten daraufhin ihr musikalisches Gerüst perfekt an den intensiven und emotionalen Texten des Albums an - das Ergebnis ist ein Album, das ganz ohne ihre Bemühungen und Selbstzweifel so niemals hätte zustande kommen können. „Wir leben immer mit diesem verrückten sich anbahnenden Gefühl von „alles fällt auseinander“ oder „alles wird auseinanderfallen,““ erzählt Coll. „Es gibt Leute die behaupten, dass sei gut für die Kunst, doch ich glaube nicht, dass das so toll ist.“ Er lacht. „Ich bezweifele aber, dass ich die selben Texte ohne dieses Gefühl hätte schreiben können.“
„Wir sind eine Band und irgendwann werden wir keine Band mehr sein,“ sagt Murphy und rezitiert damit das inoffizielle Motto der Band. „Es fühlt sich an, als geht es mit „Dealer“ um alles oder nichts. Wenn wir nicht etwas machen auf das wir und andere Leute stolz sein können, dann war das alles hier umsonst und dann wird es diese Band auch nicht packen.“
Foxing sind Conor Murphy (Gesang), Ricky Sampson (Gitarre), Eric Hudson (Gitarre), Josh Coll (Bass) und Jon Hellwig (Drums)
TRACKLISTING:
01. Weave
02. The Magdalene
03. Night Channels
04. Laundered
05. Indica
06. Winding Cloth
07. Redwoods
08. Glass Coughs
09. Eiffel
10. Coda
11. Three On A Match
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