ummagumma
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28.04.2014 - 13:30 Uhr
Von der Seite:
Der Name Abay sagt euch vermutlich nicht sehr viel, aber beim Namem Abba dürfte es klingeln. Und wenn ihr Abba in Verbindung mit dem Song „I Have a Dream“ bringt, landet ihr ziemlich schnell bei einem Lied, das 1979 über Weihnachten auf Platz 2 der UK Charts stand. Aus dem Jahr 2014 betrachtet ist dieses Lied selbst für Abba ziemlich cheesy Shit, aber genau da kommt ja jetzt der Mann mit dem Namen Abay ins Spiel. Der hat den alten Abba-Song gecovert und dank ein paar geschickt eingefügten Moll-Akkorden daraus ein fast schmerzhaft melancholisches Stück geschaffen. Und wenn ihr euch das Video da oben in Ruhe anseht, erkennt ihr vielleicht das Gesicht des Sängers—ja es ist der ehemalige Frontmann von Blackmail, der jetzt unter seinem bürgerlichen Namen Abay solo durchstarten will. Und zwar nicht nur mit Abba-Coverversionen. Ein guter Start ist es allemal.
Abay erklärt uns sogar, wie er auf die Idee gekommen ist, Abba zu covern:
ABBA. Meine erste musikalische Liebe. Die Siebziger, die Kindheit, elterliche Geborgenheit. ABBA liefen überall, waren immer präsent. Auch wenn ich viel zu jung war, um es ernsthaft aufzunehmen, habe ich bis heute ein wohliges Gefühl beim Hören diverser ABBA-Songs. Unterbewusst läuft da immer derselbe Film ab. Es beruhigt mich, gibt mir das Gefühl sicher zu sein. Danach waren ABBA ewig kein Thema mehr. Mit dem Revival Anfang der 90er habe ich mich erneut mit der Band beschäftigt. Die Musik und vor allem die Texte auseinandergenommen. Das Ergebnis fiel eindeutig aus. Musikalisch erhaben, textlich kindlich naiv. So einfach gehalten, dass die Texte fast schon dümmlich wirkten. Situation gesehen und in einem Vierzeiler festgehalten. Es hat eine Weile gedauert, bis ich mich damit anfreunden konnte, dass die Texte der Musik überhaupt nicht gerecht wurden. Mittlerweile ist es mir egal. Ich muss fast sagen, dass es eine Kunst für sich darstellt, so naiv an eine Betrachtung heranzugehen. Was ich sagen will ist, dass meine Liebe zu ABBA niemals erlöschen wird.
Ende letzten Jahres habe ich mit Benedikt Filleböck (Wolke, Klee & Miami) und Felix Scharlau (Buchautor & Intro-Redakteur) das Hörbuch zu Scharlau´s Erstlingsbuch „501-Ein DJ auf Autopilot“ aufgenommen. Während der Aufnahmen haben Benedikt und ich den Entschluss gefasst, bei den ersten Schneeflocken „I have a dream“ von ABBA in Moll und nur vom Piano begleitet aufzunehmen. Die Flocken blieben dieses Jahr in Köln aus, das Cover ist trotzdem entstanden. Wir hätten niemals gedacht, dass wir unsere Version von ABBA freigestellt bekommen würden und hatten eigentlich vor das Stück heimlich unter die Leute zu bringen. Umso erstaunter waren wir, als Herr Ulvaeus persönlich uns die Freigabe erteilte. Wir sind immer noch überwältigt und auch ein wenig Stolz. Textlich ist das Ganze in Betrachtung meiner Situation derart auf die Kitsch-Spitze getrieben, dass es keinen besseren Song geben konnte, um musikalisch wieder an die Öffentlichkeit zu treten. Es ist eine Hommage an große Songschreiber und wahrscheinlich wundervolle Menschen. Wir freuen uns. |