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Musik und Mathematik

User Beitrag
konzertin
28.02.2004 - 09:54 Uhr
hätte gerne mal ne schöne erklärung. man konnte mir bis jetzt nur sagen:
das ist so! weißt du das etwa nicht?
mondangler
28.02.2004 - 09:58 Uhr
"Talking about music is like dancing about architecture." :-)

Zu deiner Frage: Ich weiß es nicht oder bin zu faul, es zu tippen. Such dir ruhig was aus. ;-)
oNe
28.02.2004 - 10:05 Uhr
bin da auch kein Experte, da ich leider keine Noten lesen kann. Hat aber was mit klassischer Musik zu tun! Die Stücke sind nach irgendwelchen mathemathischen Gesetzmäßigkeiten komponiert, bestes Beispiel sind anscheinend Fugen. Tut mir leid, das ich das nicht genauer erklären kann, war in Musik UND Mathe schwach *g*
mondangler
28.02.2004 - 10:20 Uhr
Ja, klar. Musik ist im Grunde nichts als eine Anordnung mathematischer Muster und Gesetzmäßigkeiten. Das ist nicht nur in der Klassik so, wo eben ein 4/4-Takt vier Viertel umfasst, die sich wiederum in acht Achtel unterteilen lassen, usw.
Jede Art von Musik besteht ja aus Wiederholungen, Abläufen, die sich ergänzen und gewissen Mustern, die genauso feststehen wie Formeln in der Mathematik. Sogar Tonambitus und Stimmtechnik eines Instruments bauen auf solchen mathematischen Grundsätzen auf. Aber genauer kann ich dir das auch nicht sagen, da musst du schon mal jemanden vom Fach (von beiden Fächern) fragen.
konzertin
28.02.2004 - 11:05 Uhr
ja genau, wie du mir das erklärt hast, hab ich das auch gedacht. das klingt mir auch logisch.
vielleicht sollte ich mich da auch irgendwie bei fachleuten weiter erkundigen, wenn ich welche wüsste...

weil es mir eher um irgendwelche vorherigen berechnungen geht, die ich mir nicht vorstellen will
tralala
28.02.2004 - 11:17 Uhr
Ich hab kein Musik studiert, weil mir Oktavparallelen und Co zu mathemässig ist.
Kamfpbrot
28.02.2004 - 11:32 Uhr
Allein im Schwingungsverhältnis der Töne ist eine Menge Mathematik zu finden:

(Prim: 1:1)
Oktave: 2:1
Quinte: 3:2
Quarte: 4:3
große Terz: 5:4
kleine Terz: 6:5

Hierbei handelt es sich immer um Konsonanzen, und das Schwingungsverhältnis ist hier immer n+1:n mit n von 1 bis 5.
Auch bei der großen Sexte gilt diese Regel, allerdings muss man hier bedenken, dass
große Sexte + kleine Terz = Oktave
Es ergibt sich ein Schwingungsverhältnis von 5:3 (= 1/(1:2(->Oktave) x 6:5(->kl. Terz)).


Dissonanzen weichen von dieser Regel ab:
kleine Septime: 9:5
große Sekunde: 9:8
große Septime: 15:8
kleine Sekunde: 16:15

Der klangliche Unterschied zwischen Konsonanzen und Dissonanzen ist, dass sich Konsonanzen sich immer "wohlklingend" anhören, während Dissonanzen - einzeln betrachtet - eher schräg klingen.

Ich find Dissonanzen trotzdem geil! :D

Ansonsten ist vorallem im Rhythmus eine Menge Mathematik enthalten. Die meisten Lieder sind auf einem bestimmten Takt aufgebaut, meistens 4/4-, 3/3- oder 2/4-Takt. Andere Takte gibt es zwar auch hin und wieder, aber ein 5/5-Takt verlangt dem Musikanten dann schon unheimlich viel Konzentration ab, und ein 7/7-Takt ist schon wirklich extrem schwierig.
Wenn man nun versucht, in einen 4/4-Takt meinetwegen 5 oder 7 gleich lange Töne unterzubringen, tut man sich erstens extrem schwer und zweitens hört sich das Ergebnis äußerst seltsam an. 2,3,4,6 oder 8 Töne unterzubringen ist hingegen weit weniger schwierig und hört sich auch viel gewohnter an. Man kann also sagen, dass die Zahlen 5 und 7 im natürlichen, rhythmischen Musikverständnis des Menschen eher weniger vorgesehen sind.
konzertin
28.02.2004 - 11:37 Uhr
aah....ja.

aber berechnet man zb wirklich vorher was sich gut anhören wird?
kann man nicht einfach ein instrument in die hand nehmen und hören was zusammen passt?

macht die mathematik die musik nicht irgendwie kaputt?
DukeRaoul23
28.02.2004 - 11:40 Uhr
Ich mach's euch ein wenig einfacher!

Radiohead - 2+2=5
konzertin
28.02.2004 - 11:42 Uhr
danke raoul jetzt ist mir alles klar! ok thread ist wohl erledigt....
DukeRaoul23
28.02.2004 - 11:48 Uhr
Sorry, net ernst nehmen! Aber des hat sein müssen! ;-)
Kampfbrot
28.02.2004 - 12:12 Uhr
@konzertin:
In der klassischen Musik findet man oft solche Sachen, die der Komponist nicht einfach so mal eben zusammengeklimpert hat, sondern die über längere Zweit zusammengebastelt worden sind, siehe z.B. Inventionen von Bach (Klavier): ein Thema kommt in der rechten Hand vor, und irgendwann plötzlich auch in der linken, und dann mal in beiden gleichzeitig, und dann auf einmal in beiden, jedoch um einen Takt versetzt, und so weiter. Das kann meiner Meinung nach nicht einfach durch Inspiration allein zustande gekommen sein, sondern durch viel Überlegung.

Heutzutage denke ich mal, dass die Musiker eher einfach ne Gitarre in die Hand nehmen und drauf los jammen, und wenn sich was gut anhört, wird daran weiter gearbeitet. Aber genau in diesem "Weiterarbeiten" wird mit Sicherheit trotzdem noch viel konstruiert, weil sich das Resultat dann entweder zu normal/langweilig oder auch zu konfus anhören würde. Ist natürlich nur eine Vermutung, aber ich denke mal, ganz ohne "Berechnung" und nur durch Inspiration allein kann man ein Lied nicht schreiben, und wenn sich das Überlegen nur im Unterbewusstsein abspielt.

Aber grundsätzlich hast du schon recht: Wenn sich jemand an ein Instrument setzt und drauflos spielt, dann sind ihm solche Sachen wie das Schwingungsverhältnis echt egal, aber an bestimmte mathematische Richtlinien wird er sich trotzdem halten, wie z.B. dass sich ein gis-moll-Akkord in einem Stück, das in C-Dur geschrieben ist, absolut schräg anhört.
Naja, und dass man als Musiker eine gewisse Erfahrung haben muss, was sich gut anhört und was nicht, könnte man auch in einen mathematischen Rahmen bringen, auch wenn es natürlich eher weniger Sinn machen würde... aber man könnte es! Ich spreche da ein bisschen aus Erfahrung, da mir meine damalige Klavierlehrerin das Improvisieren beigebracht hat. Da lernt man am Anfang halt erst mal solche Sachen wie z.B. die Jazztonleiter, und solche Sachen richten sich immer nach einem logischen Prinzip... ;-)

Naja, was ich in diesem Roman eigentlich aussagen wollte:
Musik ist Mathematik. Man muss diese Mathematik aber nicht verstehen, um Musik machen geschweige denn verstehen zu können. *5 Euro ins Phrasenschwein werf* *g*

So, und jetzt lern ich wieder ein bisschen weiter "Höhere Mathematik für Elektrotechniker III", schreib am Montag nämlich ne Klausur... ^^
Sheriff_Lobo
28.02.2004 - 12:38 Uhr
Sehr zu empfehlen ist in diesem Zusammenhang auch das Essay über Mathematik und Musik irgendwie im Mittelteil von Douglas Adams' "The Electric Monk".
...
28.02.2004 - 12:59 Uhr
was mir zu dem thema noch einfällt sind die genialen "boards of canada". deen melodien beruhen teilweise auch auf irgendwelchen mathematischen formeln. und klingen trotzdem superp. :-)
konzertin
28.02.2004 - 13:03 Uhr
danke kampfbrot! hört sich nachvollziehbar an.
konzertin
29.02.2004 - 00:07 Uhr
also mit der neuen überschrift bin ich gar nicht zufrieden....der sinn wurde verfälscht, nee ausgelöscht.... passt irgendwie nicht

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