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The Knife - Shaking the habitual

User Beitrag
Erster!
26.01.2013 - 14:18 Uhr
Am Montag erscheint die Vorab-Single "Full of Fire". Kursiert auch schon im Netz. Ein 9-minütiges Monster von einem Track. Bin extremst gespannt auf das Album.

Tracklist:

01 A Tooth for an Eye 6:04
02 Full of Fire 9:17
03 A Cherry on Top 8:43
04 Without You My Life Would Be Boring 5:14
05 Wrap Your Arms Around Me 4:36
06 Crake 0:55
07 Old Dreams Waiting to Be Realized 19:22
08 Raging Lung 9:58
09 Networking 6:42
10 Oryx 0:37
11 Stay Out Here 10:42
12 Fracking Fluid Injection 9:54
13 Ready to Lose 4:36
Watchful_Eye
27.01.2013 - 14:11 Uhr
Auf "Tomorrow in a year" haben sie ja schon gezeigt, dass sie solche Tracklängen stemmen können. Bin gespannt. :)

Dort gibt es bereits "Full of Fire" zu hören:
https://soundcloud.com/m3ch4n01d/the-knife-full-of-fire
Diver
27.01.2013 - 14:25 Uhr
Ich finde Full of Fire jetzt nicht so toll. :/
Fiep
27.01.2013 - 14:31 Uhr
WTF... okay, nicht erwartet, aber gespannt. Nach dem ersten Durchgang sehr geiler Sound, aber Song wirkt ziellos und etwas zu sehr improvisiert.

Aber fu, wen die anderen auch so geile dreckigen klang haben...


Neben der Neuen quotsa most anticipated =D

Sogar n Doppelalbum... irgendwie sorgen das zu wenig getrimmt wurde und zu viel Füllmaterial wie meist bei Doppelalben sein wird.
jelinek
30.01.2013 - 02:30 Uhr
"Full Of Fire" macht Hunger auf mehr... Wenn sie diesen Sound auf dieser wirklich krassen Albumlänge ebenso gewitzt variieren können, wirds ein Leckerbissen.
koe
30.01.2013 - 03:07 Uhr
Gott ist das schlecht. The knife habens auch echt einfach nicht drauf.
Demon Cleaner
30.01.2013 - 08:41 Uhr
"Full Of Fire" gefällt mir auch. Auch wieder ein neuer Sound.
"Die "Tomorrow" hatte auch auf Disc 2 ihre tollen Momente. Ich hoffe, es geht auch mehr in diese Richtung dann als die Ziellosigkeit, die auf dem Album teilweise zu finden war.
Ein 19-Minuten-Stück ist auch mal eine Ansage. Gespannt bin ich in jedem Fall.
stauffenberg
30.01.2013 - 10:09 Uhr
"full of fire" ist eine walküre von einem track. schwer verdaulich, aber sehr erhaben.

die ~100 minuten spielzeit klingen ein wenig unheilvoll, aber ich bin recht zuversichtlich, dass da etwas großes auf uns zukommen wird.

fiep
03.03.2013 - 15:34 Uhr
@Demon Cleaner: Gebe dir da vollkommen recht, Die Tomorrow ist eines der alben die ich schwer verteidigen kann aber wegene iniger momente purer genialität noch immer zu meinen top alben der letzten jahre zählen kann, und wenn ich mir die samples so anhöre ( http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=2SLf3IoU8jM ) scheint vieles davon auf dieser gelandet zu sein.

Ich bin gehyped. War ich schon lange nicht mehr. Und nach der durchschnittlichkeit von Amok braucht der Frühling endlich sein juwel.

PS: weiß wer obs den comic mit lyrics poster nur bei vorbestellung der platte beim label gibt oder auch bei anderen ( amazon) ?
Demon Cleaner
11.03.2013 - 16:24 Uhr
Vom neuen Video bin ich ein klein wenig enttäsucht. "Full Of Fire" dagegen ist in seinen Bildern einfach so intensiv, gute Chancen, dass es das Video des Jahres wird.
Wie die Tracks ohne die Videos funktionieren, habe ich noch nicht ausprobiert. Ist alles schon sehr wenig melodisch und krude, also tatsächlich eher in der Tradition von "Tomorrow, In A Year" als der ersten 3 Alben.
träne
11.03.2013 - 16:29 Uhr
emoband für emomädchen, zum davonlaufen...
Demon Cleaner
02.04.2013 - 16:34 Uhr
Neues Album in Stream
Demon Cleaner
02.04.2013 - 17:03 Uhr
Steht "Tomorrow" in Sonderbarkeit nicht viel nach und wird hier auf der Seite wahrscheinlich auch eher durchfallen.
Viel Instrumentales, dabei nicht viel Melodie, sondern Sounds. Schräg, sperrig, aber interessant...
Dings
02.04.2013 - 17:46 Uhr
Auftouren gibt 94%. Mal sehen.
Einzelkind
02.04.2013 - 17:52 Uhr
Auf diese Drone-Geschichten in der Mitte des Albums könnte ich - wie bei A Ghost Is Born - gerne verzichten, aber der Rest ist absolut fantastisch. Raging Lung hat es mir bisher besonders angetan.
peter
02.04.2013 - 18:03 Uhr
A Ghost Is Born? Drone? Was?
Einzelkind
02.04.2013 - 18:11 Uhr
Less Than You Think. Ok, ist doch nicht in der Mitte des Albums.
Einzelkind, 24/7 am Drone-Joystick
02.04.2013 - 20:19 Uhr
A Ghost Is Born?
gensai
02.04.2013 - 22:48 Uhr
Da ich die "Tomorrow, In A Year", anscheinend ja das Bindeglied zwischen altem und neuem Sound, nicht kenne, bin ich von dem musikalischen Richtungswechsel gerade ziemlich geflasht. Die Gratwanderung zwischen Pop-Appeal und Nischenmusik klappt überraschend gut. Mag ja sein, dass hier mehr Sound als Song herrscht, aber wenn es dabei so kreativ und abwechslungsreich arrangiert ist, kann man da einfach nix gegen sagen. Stream geht gerade in die zweite Runde
Demon Cleaner
02.04.2013 - 23:20 Uhr
Der 19-Minuten-Track ist leider wirklich nicht ansatzweise so spannend wie erhofft. Da haben in letzter Zeit andere Bands diese Tracklängen besser genutzt.
"Raging Lung" gefällt dagegen sehr gut, ist ja fast schon zugänglich.
Sandra
02.04.2013 - 23:36 Uhr
Das wird bestimmt eines der Alben des Jahres. Sehr experimentell. Auf Fracking Fluid steht ein Geigenbogen im Mittelpunkt, der die ganze Zeit auf einer Bettfeder knarzt. Ins Radio kommen The Knife mit dieser Platte sicher nicht, denn die Musik erfordert äußerst konzentriertes Zuhören, ist als voll gegen den eigentlichen Zweck des Pop gerichtet. Gut so!
Demon Cleaner
02.04.2013 - 23:39 Uhr
"Stay Out Here" ist noch so eine Bombe. Überhaupt geht mir die 2. Hälfte viel schneller rein (musste beide aber auch mit etwas zeitlichem Abstand jetzt hören).

Ich freu mich schon arg aufs Konzert in Hamburg.
koekoe
02.04.2013 - 23:39 Uhr
Hm. Wie lange dauert es, bis sich einem das erschliesst?
Irgendwie fuehle ich da so rein gar nix, nix, nix...
Was macht das mit einem, also auf welche Emotion erzeugt das? Die Frage ist wirklich ernst gemeint, ich checks einfach nicht.
Patti
02.04.2013 - 23:39 Uhr
Dieser Electro Mist hier ist wirklich superscheisse!
Hört euch mal vernünftige Musik an die nicht aus dem Computer stammt!
So´n Dreck bekommt selbst schon mein 8-jähriger Sohn aus seinem Kinderkeyboard rausgehauen!
Demon Cleaner
02.04.2013 - 23:45 Uhr
Was macht das mit einem, also auf welche Emotion erzeugt das?

Man mags oder nicht. Stimmungsabhängig ist es auch. Sowas wie "Fracking Fluid Injection" ist nebenbei gehört wohl echt nervig, störend. Wenn man einfach nur da liegt und drin versinkt, ist es hypnotisierend und entspannend.
Sandra
02.04.2013 - 23:49 Uhr
@koekoe:

Diese Ungreifbarkeit stellt gerade das Schlüsselprinzip von The Knife dar. Denn die Musik ist voll gegen die gängigen Mechanismen der Musikindustrie gerichtet und damit auch gegen die normalen Hörgewohnheiten des Mainstream-Publikums. Man soll sich eben hinsetzen und richtig zuhören. Mit viel Fantasie kann man dann beispielweise aus Fracking Fluid eine akustische Kritik an der Tiefbohrtechnik zur Erschließung von Gasvorkommen heraushören. Also gib dir mal ein bisschen Mühe ;)
koekoe
03.04.2013 - 00:03 Uhr
Danke Sandra, danke Demon Cleaner.

Was total gut ist:
der Comic auf der Website vom Stream.

Und 'Networking' find ich gut. Musikalisch find ich ziemlich viele sachen ganz gut, aber ihr Gesang geht irgendwie nicht.

Hmhm. Zuviel Beatles gehoert als Kind^^
koekoe
03.04.2013 - 00:12 Uhr
edit:
Den cleanen Gesang wie bei 'cherry' und 'wrap your arms'
mag ich doch ganz gerne. Hat ein bisschen was Bjork maessiges. Im Gesamten aber doch zuviel Geplaenkel glaub ich, zuviel Sphaerisches, zu wenig 'Song'.
Na dann versuch ich mal zu entspannen :-)
Sandra
03.04.2013 - 00:23 Uhr
@Koekoe:

Der Gesang von Karin Dreijer ist ein bisschen gewöhnungsbedürftig. Aber ich finde, dass er ganz gut ins Konzept passt, weil er ähnlich maskenhaft, verschroben, schief, düster und heimwerklerisch wie die Musik daherkommt, die auf diesem Album ja fast so klingt, als würde sie darauf abzielen, Schmerz zu verbreiten. Und letztendlich stehen ja sowieso mehr die Effekte der düsteren Soundästhetik im Vordergrund (siehe Geigenbogen auf Bettfeder). Klingt so ein bisschen nach Klangquellenforschung.

Ich meine mal in einem Interview gelesen zu haben. Das die Dreijers früher angeblich öfters Prog gehört haben. Naja, ist wohl nicht viel davon hängengeblieben ;)
Demon Cleaner
03.04.2013 - 09:08 Uhr
@koekoe:

Hast du denn schon andere Alben von The Knife gehört? Die "Silent Shout" oder Dreijers Soloalbum "Fever Ray" eignen sich deutlich besser zum Einstieg, auch wenn sie sich seitdem deutlich verändert haben.
Andreas
03.04.2013 - 14:45 Uhr
(9.5) ihr Zombies.
Demon Cleaner
07.04.2013 - 20:48 Uhr
Das Album ist wirklich unglaublich faszinierend und offenbart jedes Mal neue Facetten. Verdammt, ich könnte mir echt vorstellen, dass das mal so "Kid A"-mäßig durch die Decke geht.
Fiep
07.04.2013 - 22:01 Uhr
Kid A mäßig...nie.
Ich mags, ich findes gut. Aber als album fehlt der "flow".
Und mir ist schon bewusst das hier gegen konventionen protestiert wird.

Aber der ansatz erinnert etwas an pubärtierende mit der "hauptsache dagegen" einstellung.

Ich kriege beim album kein gefühl das die stücke zusammengehören.

Die ersten beiden sind super, da kann man nichts dagegen sagen. Bei "Cherry on top" ist die 2. hälfte ums x-fache interessanter, die erte find ich nicht sehr kreativ. die gleiche kritik wie später nochmals...

Die nächsten beiden songs sind sehr gut, keine kritik, bei "Without you my life..." kann ich nicht ruhig sitzen bleiben.

Die knappe minute feedback ist sehr geil.

Und hier die top enttäuschung:
Old dream...
wie bei der ersten hälfte von "cherry on top", es wirkt sehr generisch. und vor allem extrem uninteressant für 19 minuten. nahc 5 mal hören kann ich sagen, ich hab einiges an ambient hier, und ambient ist ein genre das leicht zu machen, schwer zu meißtern ist. und in dem fall hab ich nicht das gefühl das dies gelungen ist. Und gegen eine teilung mit einem interessantem Ambient stück hätte ich nichts, aber hm... nicht mit so wenig charakter...

Raging Lung: bis ~ inute 6 top, und dan hab ich das starke gefühl, als ob sie beim jammen noch ein paar stücke hatten die ihnen gefielen, sie aber nicht sinvoll in den song einbinden konnten, aber auch nicht weglassen wollten, und sie deswegen einfach rangehängt hatten. Hier wäre weniger mehr gewesen.

Networking: Geil =D
Orys: siehe Crake
Stay out here: 1+
Fracking Fluid Injection:
Nach "Old dreams" die 2. enttäuschung: Interessanter klang. interessante sounds. Aber nicht genug für die länge. Wirklich nicht. Ideen für 2-3 minuten, aber doch nicht für ganze 10! viel zu lang dahingezogen.
Ready to lose: nicht der stärkste, aber ein einfach guter song.

Kurz: An einigen stellen zu viel "experimentieren" und "trotzig sein" zum selbstzweck.
Find ich schade nach "Tomorrow, ...", den da gab es wirklich stellen die ich geliebt habe so schräg/minimalistisch sie auch waren, den ich hatte ein gefühl des vorranschreitens, der lebendigkeit. Das fehlt mir hier in den nicht songsviel zu sehr.

15-20 minuten kürzer an den richtigen stellen, und es hätte einen so viel besseren fluss, und weniger strecken die zu wenig beitragen.
Fiep
07.04.2013 - 22:02 Uhr
Vergleich zu kid A: weniger radikal, aber ja...
"Cherry on top" < "kid a"
"Old dreams" < "treefingers"
Wie man weiter jamt nach einem song:
Optimistic-> in limbo

Und da im endeffekt kidA/amnesiac n doppelalbum war:
FFI < Hunting bears

Fiep
07.04.2013 - 22:02 Uhr
Von der stimmung überschneiden sich die werke öfters würd ich mal behaupten, weswegen der vergleich nicht so weit hergehohlt ist, nur war der ansatz von radiohead durchdachter und viel sauberer ausgeführt. (Beide hatten ja vor die konventionelle art von musik machen zu umgehn um kreativeres material zu produzieren)

PS: wer behauptet nciht fürs radio?
Auf FM4 (österreich) hab ich sowohl
A Tooth for an Eye
als auch
Ready to Lose
Bereichts gehört.
Fiep
07.04.2013 - 22:13 Uhr
The Knife sind ne schmerzhafte kreuzung von zu krampfhaft intelektuellen kunststudenten ( siehe eher low-grade videos, mit ach so tollen gedanken dahinter die aber dan im video nicht richtig rüberkommen, der comic, das an der oberfläche kratzende gender gerede, gegen konventionen sein,...), und tallentierten musikern.

Wenn kunst nicht zur interpretation da sein soll, sondern ein ziel verfolgt ( grenzen aufzeigen, hinterfragen, etc) dann sollte das werk selbst es schaffen, wen man dies erklähren muss, ist das für mich ein inditz das etwas falsch rennt. Erinnert etwas an linkin park vor "A tousand suns", mit xx-erklährungen versucht den künstlerischen ansatz zu erklähren und das werk zu rechtfertigen, anstatt es für sich reden zu lassen.

So, genug aufgeregt. Kann froh sein das der großteil des albums trotzdem sehr gut ist, und aufs Vinyl warten =D
Demon Cleaner
07.04.2013 - 23:37 Uhr
Nur dass wir uns verstehen: ich denke nicht, dass "Shaking The Habitual" muskalisch nach "Kid A" klingt. Aber es könnte einen ähnlichen Stellenwert einnehmen - zumindest in der Band-Diskografie. Sicher bin ich da aber noch nicht.

"Old Dreams..." trägt sich für mich beispielsweise auch nicht über 19 Minuten. "Full Of Fire" entwickelt sich dagegen schon bald zum Song des Jahres. "Cherry On Top", "Wrap Your Arms Around Me" und "Raging Lung" weitere Highlights bisher. Es gibt auch nach 5 Durchgängen viel zu entdecken.
gensai
08.04.2013 - 01:08 Uhr
@fiep
Wenn dir Cherry, Old Dream und Fracking Fluid nicht gefallen, welche bestimmt nicht ohne Grund gen Anfang, Mitte und Ende verteilt wurden, kann ich schon nachvollziehen, dass sich für dich kein durchgängiger Flow ergibt. Ich empfinde sie als sehr ambitionierte Stücke, die während ihrer Laufzeit genug Entwicklung aufweisen. Und gerade dieser Kontrast zwischen treibenden Electro und z.T. in Electroacoustic und Ambient beheimateten ruhigeren Klängen, ist es, der Spannung erzeugt und dem Album diesen übergreifenden Charakter gibt. Die lange Laufzeit der drei Songs ist wohl auch dem Gedanken geschuldet, sie eben nicht als Zwischenstücke abzutun sondern als integralen Bestandteil zu akzeptieren. Für mich ergibt das inzwischen soweit Sinn, als dass ich mir gar nicht mehr vorstellen könnte auch nur einen Song aus dem Kontext zu reißen.



Die Assoziation zu Radiohead finde ich gut gewählt und stimme zu, insbesondere was die Bedeutung beider Alben innerhalb der jeweiligen Diskographien anbelangt. Während Kid A viele synthetische Elemente einführte, gehen The Knife nun deutlich organischer zu Werke. Beide eint dabei die experimentelle Herangehensweise und das damit einhergehende Brechen typischer Genrekonventionen.
The Knife eröffnen sich mit der Veröffentlichung neue musikalische Wege, bleiben relevant, fordern ihre Fans und nebenbei wird es auch ein Kritikerliebling.
Soup
08.04.2013 - 01:20 Uhr
Ich bin mir mittlerweile auch ziemlich sicher, dass da mit ein bisschen weniger Ambition und Attitüde mehr drin gewesen wäre. Die Ambient-Stücke sind einfach öde und zerreißen das Album unnötig. Die viel herbeigeredete politische Dimension wirkt leider etwas oberflächlich und aufgesetzt (Den Comic finde ich echt platt). Es ist halt leider oft so, dass Musiker in der Beziehung nicht halb so intelligent sind, wie sie gerne tun.
privilege checked
08.04.2013 - 01:54 Uhr
Der Comic ist von Liv Strömquist und nicht von The Knife selbst und offensichtlich mit einem Augenzwinkern zu betrachten. Überhaupt scheinen viele den Humor in den Lyrics überhaupt nicht zu beachten. Das Konzept und die Themen des Albums kann man eigentlich fast als Punk bezeichnen, aber The Knife gehen das insgesamt dann doch weitaus subtiler und gewitzter an als Bands wie Pu ssy Riot. Aufgesetzt finde ich daran aber nichts, da sich vor allem die feministische Agenda schon in den früheren Alben sehr bemerkbar gemacht hat.
Musik ist natürlich trotz der Texte ein komplett anderes Medium als eine Zeitung oder ein Buch und man kann nicht einfach einen Aufsatz mit ausgewogenen Pro- und Contra-Argumenten, Zitaten, Fußnoten usw. in einen Popsong übersetzen. Fracking Fluid Injection beispielsweise versucht die Kritik ganz ohne Texte sondern nur mit Geräuschen zu transportieren und mit dem Song können ziemlich viele Hörer anscheinend nichts anfangen. Das Album soll polarisieren, für Aufmerksamkeit sorgen und mit 20-minütigen Drone-Tracks wollen The Knife sicherlich nicht den Soundtrack für den Indie Mittwoch eines Clubs in Offenbach liefern. Außerdem muss man nicht intelligent oder eine absolute Koryphae auf einem Gebiet sein, um sich passioniert für etwas einzusetzen. Es kann natürlich nicht schaden, aber Meinungsfreiheit and all that jazz...
Demon Cleaner
08.04.2013 - 09:17 Uhr
Schöne Rezension von Pitchfork (8.4)

Der Comic ist von Liv Strömquist und nicht von The Knife selbst und offensichtlich mit einem Augenzwinkern zu betrachten. Überhaupt scheinen viele den Humor in den Lyrics überhaupt nicht zu beachten.

Das dachte ich mir auch. Das ganze politische "Konzept" drumherum wirkt für mich auch nicht so ernst gemeint.
Soup
08.04.2013 - 11:15 Uhr
Trotzdem gehört der Comic zum "politischen Konzept" des Albums, genauso wie das Video zu "Full Of Fire". Sicherlich steckt da auch Ironie drin, aber wenn ich in Interviews lese, dass sie Menschen abbilden wollten, die abseits der weißen Mittelklasse-Mehrheitsgesellschaft stehen und dann da ein paar Klischee-Hipster Demonstration spielen, finde ich das eher albern als ironisch gebrochen.

Und natürlich sind die Drone-Stücke nicht als gemütliche Chillout-Tracks gedacht, allerdings funktionieren sie meiner Meinung auch als das, was sie wahrscheinlich sein sollen, nicht besonders gut. Dieses bisschen zuviel an Attitüde, an "Sperrigkeit um der Sperrigkeit Willen" ist es wohl, was dem Album von einem immer noch hervorragendem zu einem absoluten Überalbum fehlt.
Gay Lover
08.04.2013 - 11:39 Uhr
Anthony Fantano approved. Thumps up!
Interesse Heuchler
08.04.2013 - 12:37 Uhr
Wow, interessant.
Demon Cleaner
10.04.2013 - 00:09 Uhr
Track by Track...die Punktbewertungen können schwanken und allgemein ist "Shaking The Habitual" so ein Album, bei dem das meiste nur im Kontext funktioniert. Ein bisschen wie letztes Jahr "The Seer".

01. A Tooth For An Eye (9/10)
Der beste Einstieg, den man für so ein Album hätte wählen können. Eingängig genug, um kleben zu bleiben, aber bereitet schon darauf vor, dass das keine Hitparade wird.

02. Full Of Fire (10/10)
Für mich vielleicht der beste Song bisher dieses Jahres. Am Anfang war mir zu wenig Melodie drin, aber eigentlich ist das genau das geile daran. Diese Beats hauen dermaßen um und der ganze Track strahlt eine unglaubliche Bösartigkeit aus, nicht von dieser Welt. Mit Video noch intensiver. Das Ende ("Let's talk about gender, baby") ist eine der besten Pointen der letzten Zeit.

03. A Cherry On Top (9/10)
Funktioniert so ein wenig als Bremse nach den ersten beiden Krachern. Aber wenn nach 4,5 Minuten diese Godspeed-artig verzerrten Zupfer reinkommen...mit richtig Lautstärke gibt das Gänsehaut.

04. Without You My Life Would Be Boring (8/10)
Der Track schafft es, gleichzeitig überladen und reduziert zu wirken. Mit Electro hat das exakt gar nichts mehr zu tun, trotzdem fügt er sich so gut hier ein. Geht nach ein paar Durchgängen fast ein bisschen in die Beine. Sensationell, obwohl ich eigentlich Flöten hasse wie die Pest.

05. Wrap Your Arms Around Me (8/10)
Ansatzweise kommt wieder so etwas wie Melodie ins Spiel. Jose Gonzales könnte hiervon auch ein (leicht depressives) Gitarrengezupfe draus machen. Diese wabernden Synthies sind absolut großartig.

06. Crake (6/10)
Drööööööööööööööööööööööööööööööööööhn. Ja gut, das hat schon mehr Interlude-Charakter. Böse aber.

07. Old Dreams Waiting To Be Realized (6/10)
Das ist nur ein Versuch der Annäherung an eine Wertung. Irgendwie ist dieses Ding halt da und hab noch nicht ganz raus, was ich damit anfangen soll. So richtig horrormäßig wie z.B. "Sigur Rós" (der Track) oder Sachen von Aphex Twin wird es nie, auch als "schön" oder "interessant" ist es kaum zu bezeichnen. "Atmosphärisch" trifft es dann doch.

08. Raging Lung (9/10)
Ist das der Anfangsbeat von "Colouring Of Pigeons"? Erinnert mich stark daran. Wie ein Geschwistersong davon. Und ebenfalls so unglaublich fesselnd. Wie es auch am Ende so ausfranst...einfach toll.

09. Networking (7/10)
"Like A Pen" auf noch seltsameren Drogen? Die Vocalsamples sind ja schon sehr geil. Ansonsten fast schon ein wenig zu gewöhnlich, zu sehr eine instrumentale, skizzenhafte Version vorheriger Songs.

10. Oryx (6/10)
Ich müsste mal nen Direktvergleich machen, aber ist das nicht das gleiche wie "Crake"?

11. Stay Out Here (10/10)
Verdammt, das ist auch irgendwie ein Hit. Ein recht großer sogar. Vielleicht ist man zu dem Zeitpunkt auch so weit drin, dass jede Hookline wie der rettende Haken erscheint, aber das groovt doch nun mal wirklich alles weg.

12. Fracking Fluid Injection (7/10)
Ist ja fast noch umstrittener als "Old Dreams", aber ich finde das unglaublich hypnotisierend und stimmig. Ja, es hätten 5 Minuten auch getan. Andererseits verspüre ich nie so das Bedürfnis, dieses Stimmen- und Elektrogewaber abzubrechen.

13. Ready To Lose (7/10)
Zum Abchluss doch noch ein Song, der auf "Silent Shout" auch hätte stattfinden können. Quasi die Brücke zum ebenfalls zugänglichen Opener. Mich fesselt der Song selbst gar nicht so, aber in seiner Position passt er einfach. Überhaupt: das Sequencing hier ist fantastisch, nichts wirkt ansatzweise dem Zufall überlassen.

8.5? Oder doch mehr? In Sachen Faszination lässt es selbst meine bisherigen eindeutigen Favoriten in diesem Jahr, MBV, weit hinter sich. Der Wahnsinn, ich kann jetzt kaum noch das Konzert erwarten - und wie sie DAS live umsetzen werden.
no offense
10.04.2013 - 00:16 Uhr
ich mag deine kritik, aber ich finds echt witzig, wenn leute punkte für 37 sec tracks geben.
für mich aber auch die beste platte bisher in diesem jahr.
Demon Cleaner
10.04.2013 - 00:20 Uhr
ich mag deine kritik, aber ich finds echt witzig, wenn leute punkte für 37 sec tracks geben.

Ich hab es lange überlegt, aber ich bin Komplettist. :-)
Naja, die Note ist mehr für die Funktion als Interlude, denn als richtiger Song.
privilege checked
10.04.2013 - 00:34 Uhr
Wo ist denn der Unterschied zwischen einem 37 Sekunden und einem 20 Minuten Stück? Sehe nicht, warum man das nicht genau so bewerten kann. Nach den Bewertungen zu urteilen, bin ich wohl nicht alleine mit der Meinung, dass CD2 ein ganzes Stück schwächer ist als die erste. Raging Lung ist zwar mein Lieblingsstück, aber der Rest fällt im Vergleich zu Tracks 1-5 etwas ab.
no offense
10.04.2013 - 00:44 Uhr
der unterschied liegt vllt weniger in der bewertung als in der gewichtung. übertriebenes bsp: du hast ein album mit 2 tracks, einer ist 25 min lang und du würdest ihm 10 pts geben, der anderes ist 37 sec lang und du gibst ihm 5. dem album dann ne 7,5 zu geben find ich extrem, zumal solche kurzen tracks meist nur übergänge sind. finde es aber eh schwierig ein album nach den durchschnittswertungen der einzeltracks zu bilanzieren. das seh ich eher als orientierungshilfe an, wenn man das tut, aber ist ja auch eigentlich alles nich so wichtig :)
privilege checked
10.04.2013 - 01:52 Uhr
Ach, so meintest du das. Aber Demon Cleaner hat ja nicht geschrieben, dass er alle Songs gleich stark gewichtet, um so eine Durchschnittsnote zu bekommen. Ich denke, die meisten gehen bei der Gesamtbewertung eher getreu dem Motto "das Ganze ist mehr als die Summer seiner Teile" vor.

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