Listen




Banner, 120 x 600, mit Claim


Wofür sind Rezensionen eigentlich gut?

User Beitrag
alfi
06.10.2012 - 13:39 Uhr
Hallo zusammen

Ich hab schon von einigen Seiten mal hier und da Rezensionen gelesen und sogar einige Bands in diesen Rezensionen miteinander verglichen. Ich bin bei vielen zu dem Schluss gekommen, dass einige Alben richtig gut dabei weggekommen sind und manche übertrieben schlecht. Unterm Strich: Ich wüsste jetzt nicht, was stimmt.

Ich meine, wenn ich mich z.B. für eine Band oder einen Sänger/eine Sängerin oder für ein x- beliebiges Album interessiere und ich nicht weiß, ob ich es mir kaufen soll oder nicht, dann schaut man eben in die Rezensionen. Aber wie gesagt, manche empfinden die Musik entsetzlich, nicht innovativ, gekünstelt oder einfach nur schlecht, während andere Anbieter sagen, dass das Album und kein anderes ein Muss ist.

Deshalb frage ich mich, weswegen ist das gut? In jedem Ohr hört sich Musik anders an, manchen gefällt es, manchen nicht. Rezensionen finde ich fast sogar kontraproduktiv, weil möglicherweise Alben für schlecht befunden werden, die manchen Menschen vielleicht gefallen werden. Dann gibt es wieder Alben, die so gut bewertet werden, dass ich mich frage, ob ich was überhört habe. Dann kaufe ich mir ein Albun aufgrund positiver Rezension und bin dann enttäuscht, weil es mir überhaupt nicht gefällt.

Wenn man eine Musik toll oder scheiße findet gibt es keine Rezension, die was dagegen tun kann. Deswegen stelle ich die Frage:

wozu sind Rezensionen eigentlich gut?
alfi
06.10.2012 - 16:36 Uhr
scheint kein interessantes thema zu sein
Earl Grey
06.10.2012 - 16:43 Uhr
Nunja, man sucht sich üblicherweise ja Rezensionen von Schreiberlingen aus, deren Musikgeschmack man im Groben teilt. Als nicht Musikjournalist hat man ja einfach nicht die Zeit sich durch alle aktuell veröffentlichten Alben durchzuhören. Das übernimmt dann der Rezensionist für einen. Somit ist dieser für den Musikhörer jemand, der ihm hilft sich im Dschungel der Musikveröffentlichungen zurechtzufinden.
Nicklas
06.10.2012 - 16:46 Uhr
Im Idealfall hat die Schreiberin auch ein etwas ausgereifteres Verständnis von Musik als alfi. Was ein öder Relativismus. Doch, es gibt gute und schlechte Musik. "Objektiv".
Nikolausi
06.10.2012 - 16:51 Uhr
So, so.
Vashyron
06.10.2012 - 16:52 Uhr
Doch, es gibt gute und schlechte Musik. "Objektiv".

Nö, gibt es nicht. In Fragen des Geschmacks kann es keine objektive Wahrheit geben. Ansonsten hätte ich gerne eine nachvollziehbare Erklärung, weshalb "Kid A" von Radiohead besser ist als beispielsweise "Lateralus" von Tool.
alfi
06.10.2012 - 17:03 Uhr
kann man so oder so relativieren, trotzdem schaut euch mal diese vielen Rezensionswebsieten an:

http://www.laut.de/
http://www.klassik.com/
http://www.langweiledich.net/category/alle-rezensionen/musik/
http://www.rockinwords.com/main/
http://www.crazewire.de/rezensionen
http://www.sputnikmusic.com

http://www.computerbild.de

um nur ein paar zu nennen.
was heißt hier ausgereifteres Verständnis?
Das hat ja nichts damit zu tun. Es gibt nun mal Rezensionen auf vielen dieser Rezensionsanbieter, die über ein und dasselbe Album eine völlig unterschiedliche Meinung haben. Um zu so einer Kategorisierung zu kommen müsste man erst mal feststellen, wer von denjenigen Schreibern das "ausgereiftere Verständnis" für Musik hat.
Nicklas
06.10.2012 - 22:04 Uhr
Das ist in etwa so, als würde man sagen: Hey, es gibt Bücher von Goethe, Schiller und von E.L. James. Wenn das so ist, dann können alle Bücher schreiben und keiner kann behaupten, dass das eines "objektiv" besser wäre...So wie Musik machen eine Frage von Kompetenz ist, ist es das Schreiben darüber auch.
Klartextdemenz
06.10.2012 - 22:57 Uhr
Ich behaupte jetzt mal, weil ich ganz fest davon überzeugt bin, dass eigenständiges Reinhören, selbst wenn es nur 30sek-Schnipsel sind, das Lesen jedweder noch so toll geschriiiebenen Rezension um längen schlägt. Die Eigene Hörefahrung ist immer noch die beste Rezension. Anders sieht es in Threads aus, wo du meist die Meinungen Verschiednener hast - hier sehe ich schon eher eine gewisse Interessantheit.

Nunja, man sucht sich üblicherweise ja Rezensionen von Schreiberlingen aus, deren Musikgeschmack man im Groben teilt. Als nicht Musikjournalist hat man ja einfach nicht die Zeit sich durch alle aktuell veröffentlichten Alben durchzuhören. Das übernimmt dann der Rezensionist für einen. Somit ist dieser für den Musikhörer jemand, der ihm hilft sich im Dschungel der Musikveröffentlichungen zurechtzufinden.

Finde ich von vorne bis hinten Dünnschiss. Selbst wenn du einen oder gar mehrere Rezensenten deiner Gunst gefunden hast, kann er/können sie ja immer nur einen Bruchteil der Neuerscheinungen rezensieren. Die anderen neuen Sachen, werden von Rezensenten beurteilt, die du scheiße findest. Du bist also auf deiner Suche nach neuer, guter Mukke immer auf dich selbst gestellt. Und von Bands, die du magst, wirst du dich bestimmt nicht nicht von einem Rezensenten abhalten lassen die neue Scheibe ausführlich zu hören, selbst wenn sie total verrissen wird. Fazit: Das Forum hier ist gut weil frei, die Rezis für den Popo! Trifft dann natürlich auch auf andere Seiten zu.
Anton Ego
06.10.2012 - 23:23 Uhr
In many ways, the work of a critic is easy. We risk very little, yet enjoy a position over those who offer up their work and their selves to our judgment. We thrive on negative criticism, which is fun to write and to read. But the bitter truth we critics must face, is that in the grand scheme of things, the average piece of junk is probably more meaningful than our criticism designating it so.
Nicklas
07.10.2012 - 11:21 Uhr
@Klartextdemenz:

Amazontexte von Kunden stechen also Kritiken von Marcel R.-R. aus?

Manche Rezensionen eröffnen einem doch einen gänzlich neuen Zugang. Oder in ihnen fällt der eine Satz, der es für einen auf den Punkt bringt oder ein Gefühl zu artikulieren weiß, dass man selbst nicht formulieren konnte zuvor.

Zumal ich das sehr instrumentelle Verständnis von Rezensionen nicht nachvollziehen kann: Sie sind doch mehr als eine Anhäufung von Informationen für den potenziellen Käufer. Wer nur wissen will, ob kaufen oder nicht, der hat ja tatsächlich noch Amazon und seine zerhackten Hörbeispiele.
Vashyron
07.10.2012 - 12:09 Uhr
Rational kann mir auch keiner erklären, warum die Werke von Goethe, Schiller und co. jetzt "objektiv" besser sind als die von E. L. James. Goethe und Schiller gehören zu einem literarischen Kanon, das ist etwas völlig anderes. Irgendwelche Literaturwissenschaftler (angefangen mit Jacob und Wilhelm Grimm) fingen an, Goethe und Schiller in den Himmel zu loben und sie Teil des nationalen literarischen Erbes zu machen. Trotzdem sagt das noch nichts darüber aus, wie es dem jeweiligen Rezipienten gefällt. Wenn man es mal auf die Vermittlungssysteme herunterbricht, handelt es sich bei Büchern auch nur um sprachliche Zeichen, die interpretiert werden. Warum die einen sprachlichen Zeichen jetzt objektiv besser sind als die anderen, liegt im Auge des Betrachters...

Ebenso verhält es sich bei Musik. Wenn man es genau nimmt, sind alles nur Schallwellen bzw. Töne. Niemand kann sagen, dass die eine Schallwelle besser ist als die andere, daher kann es so etwas wie "objektive Güte" auch nicht geben. Was möglich ist, sind intersubjektive Werturteile, bei denen man sich untereinander einigt. Etwas ähnliches findet ja bei der Bildung des literarischen Kanons statt... Dann wird Güte also demokratisch bestimmt, was ich ebenfalls für ziemlichen Schwachsinn halte, da das ja nichts darüber aussagen kann, wie mir ein Werk gefällt.

Man kann es drehen und wenden, wie man will: es gibt keine "objektiv" gute Musik, weil es sich da um Geschmacksurteile handelt. Zu sagen, ein Geschmack sei besser als der andere, ist dasselbe, wie zu sagen: "grün ist besser als rot."
alfi
07.10.2012 - 13:44 Uhr
@ Vashyron:Dankeschön

Ich finde Rezensionen zum Teil sogar kontrproduktiv, weil es Mesnchen lesen und einfach übernehmen, ohne ine CD davon gehört zu haben. Wenn zum Beispiel eine Band, obwohl sie gute Oder passable Musik macht, mit Rezensionen schlecht macht, dann hilft man deren Karriere nicht gerade auf die Sprünge.
Sick
07.10.2012 - 14:28 Uhr
Rezensionen geben nur einen Anhaltspunkt was man sich mal anhören sollte/könnte.
Sie haben nur Wert wenn man die Umgebung oder den Rezensenten ein wenig kennt und weiß das diese Ansichten den eigenen nahe sind. Aber auch dann kommt es vor das man das Gelesene nicht unbedingt teilt. Im positiven wie im negativen. Und Überaschungen jenseits der Hörgewohnheiten gibt es selten.
Ich nutze Resensionen mittlerweile nur noch als Anhaltspunkt was vielleicht interessant sein könnte und über was gerade geredet wird.
Die Erfahrung zeigt das auch Alben mit schlechten Rezensionen (gerade hier bei Plattentests) für mich sehr gute Platten sein können.
Es geht nichts über selbst hören. Und damit sind keine Soundschnipsel bei großen Versandhäusern gemeint.
Dipl. Ökonom
07.10.2012 - 14:50 Uhr
Ohne gelegentliche Rezessionen kann es nicht tendenziell aufwärts gehen
Alfi
08.10.2012 - 11:27 Uhr
Ich bin eben der Ansicht, dass es leichter ist, selbst etwas zu kritisieren, egal ob es um Musik, Filme, Bücher geht, als selbst etwas auf die Beine zu stellen.

Bestes Beispiel:
Evanescence : Schlechte Rezension
trotzdem Monatelang auf der Nr. 1 der deutschen Charts.

Das Schlimme an Rezensionen ist, dass es Menschen lesen und das Gelesene übernehmen, weil es sich extrem musikwissenschaftlich anhört und wenn es einer geschrieben hat, der Rezensionist ist, dann muss es ja stimmen. Aber keiner ist in der Lage über den Tellerand zu schauen und sich eine eigene Meinung zu bilden.

gerade bei manchen Bands, die vielleicht schon mal ein Albun gemacht haben, das nicht gut ankam oder möglicherweise ein gutes Album gemacht haben, das vielleicht speziell bei einer Musikzeitschift schlecht ankam, dann ist es unmöglich weitere Alben zu machen, die von dieser besser gewertet werden als das letzte, egal was man tut. Es wird egal sein.

Oder bei einer Band, die bei dem ein oder anderen ziemlich unbeliebt ist, schlägt sich das sofort auf die Rezension nieder, und da spielt es nicht die geringste Rolle ob sie gute oder schlechte Musik machen.

Das ist das Ärgerliche. Manchmal glaube ich sogar, dass die Schreiberlinge die Muik gar nicht hören, sondern einfach die Rezensionen und Meinungen anderer Zeitschriften übernehmen.

Deswegen kann man sich daraus nicht allzuviel machen.


Kamm
08.10.2012 - 12:05 Uhr
@Alfi
Kleiner Tipp: Du musst keine Rezensionen lesen. Niemand zwingt dich.

Ansonsten schreibst du bemerkenswert viele Sachen, bei dessen Rezeption ich so seltsame Stiche im Kopf spüre, sorry. Meinst du das ernst?
alfi
08.10.2012 - 12:55 Uhr
Da hast Du recht, Ich muss keine lesen.
mir ist nur aufgefallen, dass es Menschen gibt, die sich bemerkenswert streng daran halten.

welche Stiche meinst Du? Ist daran irgendwas falsch oder gibt es möglicherweise Argumente, die das von mir Geschriebene widerlegen?
Kamm
08.10.2012 - 13:26 Uhr
Ja, da hast du Recht. Bestimmt gibt es Menschen, die sich streng daran halten. Na und? Sollen sie doch. Es gibt wahrscheinlich mehr Menschen, die sich nicht daran halten. Sonst wäre so etwas wie die deutschen Top 100 Singlecharts nicht möglich. Ehrlich gesagt, da bevorzuge ich fast schon die Rezension-Freaks.

Und ja, ich finde, dass ziemlich viel von dem, was du geschrieben hast, falsch ist.

Ich bin eben der Ansicht, dass es leichter ist, selbst etwas zu kritisieren, egal ob es um Musik, Filme, Bücher geht, als selbst etwas auf die Beine zu stellen.

Bis dahin gar nicht mal so schlecht. Natürlich ist das erst einmal leichter. Allerdings lässt sich daraus keine Wertung oder sonstige weitere Aussage ableiten. Es ist auch leichter, einer Oma über die Straße zu helfen, als den dritten Weltkrieg anzufangen. Dadurch wird das eine nicht besser oder schlechter, weil es dabei schlicht um einen ganz anderen Diskussionsansatz geht.

Bestes Beispiel:
Evanescence : Schlechte Rezension
trotzdem Monatelang auf der Nr. 1 der deutschen Charts.

Warum sollte das ein Beispiel für das in deinem ersten Absatz Geschriebene sein? Ja, wenn es dir darum gehen würde, dass es leichter war, die schlechte Rezension zu schreiben, als sich monatelang auf der Nr. 1 der deutschen Charts zu halten, dann hättest du recht. Ich fürchte aber, dass du damit versuchst, ein wertendes Urteil abzugeben. Und zwar nach dem Schema: "Die Rezension sagt, das Album sei schlecht. Da das Album aber monatelang in den Charts war, wurde die Rezension überstimmt und hat sich als falsche Einschätzung herausgestellt."
Und das wäre nichts anderes als das klassische "Millionen Fliegen können nicht irren, fresst mehr Scheiße"-Argument.

Falls ich mit dieser Einschätzung Recht habe und du nicht einfach nur feststellen wolltest, dass es halt einfacher ist, eine Rezension zu schreiben, als ein Album aufzunehmen, dann müssen wir über deine weiteren Aussagen gar nicht mehr reden. Die sind nämlich ungefähr genau so falsch.
Klartextdemenz
08.10.2012 - 13:39 Uhr
"Und das wäre nichts anderes als das klassische "Millionen Fliegen können nicht irren, fresst mehr Scheiße"-Argument."

Völlig falscher Ansatz! Fliegen sind Fliegen, Menschen sind Menschen. Ich glaube nicht, dass a) die Rezensionen hier von Fliegen geschrieben werden. b) Die Charts von Käufen von Fliegen zustande kommen. c) du, Kamm oder Alfi fliegen sind.

Beschreib uns Lesern doch einfach mal, inwieweit die Rezis hier zu deinem Alltag gehören, was du für dich herausziehst. Für mich sind sie allenfalls mittelmäßige Satire, nicht interessanter als viele Artikel in der Tageszeitung, selten, dass ich mir mal eine genau durchlese.
Kamm
08.10.2012 - 14:03 Uhr
@Klartextdemenz

Sagen dir die Begriffe Hermeneutik und Allegorie etwas?

Wie dem auch sei, ich frage dich ja auch nicht, wie du das mit dem "für mich Herausziehen" bei Rezensionen meinst, da es schließlich schwierig ist, etwas aus dem Bildschirm herauszuziehen, ohne diesen zu zerstören.
Klartextdemenz
08.10.2012 - 14:21 Uhr
Was haben jetzt die Definitionen der Begriffe Hermeneutik und Allegorie mit der Diskussion über den Sinn bzw. Unsinn von Rezis hier zu tun? Erschließt sich mir nicht. Du kannst in diesem Kontext jedenfalls Fliegen nicht mit Menschen gleichsetzen, das ist völlig unpassend, auch wenn es sich noch so cool anhört. Und was meinst du, kann man aus Texten eventuell auch etwas "virtuell" herausziehen? Musst du nicht sogar jeden Text selektieren bzw. die Information für dein Sein umwandeln? Ansonsten formuliere ich gerne um: Beschreib uns Lesern doch einfach mal, ob, und wenn ja wie, Rezis hier dein Musikkonsum beeinflussen.
alfi
08.10.2012 - 15:02 Uhr
Evanescence : Schlechte Rezension
trotzdem Monatelang auf der Nr. 1 der deutschen Charts.
Warum sollte das ein Beispiel für das in deinem ersten Absatz Geschriebene sein? Ja, wenn es dir darum gehen würde, dass es leichter war, die schlechte Rezension zu schreiben, als sich monatelang auf der Nr. 1 der deutschen Charts zu halten, dann hättest du recht. Ich fürchte aber, dass du damit versuchst, ein wertendes Urteil abzugeben. Und zwar nach dem Schema: "Die Rezension sagt, das Album sei schlecht. Da das Album aber monatelang in den Charts war, wurde die Rezension überstimmt und hat sich als falsche Einschätzung herausgestellt."
Und das wäre nichts anderes als das klassische "Millionen Fliegen können nicht irren, fresst mehr Scheiße"-Argument.


Also mag sein, dass ich mich da falsch ausgedrückt habe, es ist schon richtig, dass es viele Stars gibt, die auf der 1 sind, aber scheiß Musik machen. Das mit dem Fliegen-Argument finde ich da gar nicht mal schlecht. Es ist aber eben so, dass die Charts zum Teil schon zeigen, dass dieser oder jener Song gut ankommt. Wenn man jetzt aber in einer Rezi sagt, dass der Song und das dazugehörige Album scheiße ist unterstellt man dem Rest der Hörer, die diesen Song eben gerne hören, dass diese keinen Geschmack und keinen Stil haben und im Grunde alles Idioten sind, die ohnehin von nichts eine Ahnung haben. Man beleidigt damit nicht nur die Musiker, sondern auch die Hörer.

Was ist bitte an allem anderen falsch?
Klartextdemenz
08.10.2012 - 15:08 Uhr
Das Problem: Jeder Rezensent denkt (ganz ernsthaft), sein Musikgeschmack sei das Non plus Ultra. Ganz überspitzt ausgedrückt sagt er: Ich bin ein besseres Stück Mensch, als die meisten Charthörer. Ansonsten weiß ich auch nicht so ganz genau, worauf du hier hinaus willst. Hast du konkrete Fragen?
alfi
08.10.2012 - 15:14 Uhr
eigentlich nur was an den letzten Dingen, die ich geschrieben habe falsch sein soll.
was heißt konkrete Fragen? Ich frage mich eben, wieviel Einfluss Rezis auf den Geschmack der Menschen wirklich haben und ob sie sogar die Karriere mancher Musiker beeinflussen kann.
Klartextdemenz
08.10.2012 - 15:20 Uhr
"Beschreib uns Lesern doch einfach mal, ob, und wenn ja wie, Rezis hier dein Musikkonsum beeinflussen."

Auf die Frage bekommt man fast immer nur sehr schwammige Aussagen. Genauer betrachtet würde nämlich herauskommen, dass Rezis kaum einen Sinn machen und fast nur zur oberflächlichen Unterhaltung dienen.
alfi
08.10.2012 - 15:34 Uhr
Meinen beeinflussen sie zum Beispiel nicht.
na zum Beispiel bei Creed, gut gleich kommen die buh Rufe, ich weiß. Man kann die Band mögen oder auch nicht. Aber der ständige auch in rezis zitierte Vorwurf, die Band sei nicht innovativ, sei langweilig bzw. Scott Stapp würde klingen wie Eddie Vedder usw.
Das sind z.B die Dinge, die man auch in Foren- Beiträgen ständig liest. Ob diejenigen jetzt was von denen gehört haben sei mal dahingestellt.
Ich hab schon beides gehört, kann aber nicht sagen, dass es dermaßen starke Parallelen gibt und auch nicht, dass ich Creed schlecht finde. Im Gegenteil.

das ist jetzt ein Klischee, das ich genannt habe.

es gibt so ein paar Sachen, die schlecht gemacht werden und deren Argumente einfach mal so aufgegriffen. Hatte jetzt nicht vor direkt oder indirekt eine Creed Pro/Contra Diskussion zu starten.
Das ist aber eben ein Beispiel, dass mir eingefallen ist.

das Gleiche habe ich z.B. bei Staind, HIM, Evanescence,Matchbox Twenty, Audioslave usw. festgestellt.
mit fallen aber möglicherweise mehrere ein.
Selektion
08.10.2012 - 16:05 Uhr
Die Antwort auf die Frage ist: Selektion, Vorauswahl. Es gibt wöchentlich unzählige Neuveröffentlichungen, woher soll der geneigte Endverbraucher nun wissen, was es sich (und aus welchem Grund) anzuhören lohnt? Kein Mensch kann jedes neue Album hören. Diese Funktion erfüllen Rezensenten bzw. Seiten, die Rezensionen anbieten. Sie sind Mittler zwischen dem unüberschaubaren Angebot und der Nachfrage, sie filtern, sortieren aus und zeigen dadurch an, womit sich der Endverbraucher beschäftigen sollte. Dass dieser ganze Prozess selbstverständlich subjektiv ist und dass es ohne Weiteres sein kann, dass gute Alben durchs Auswahlraster fallen, liegt in der Natur der Sache. Dieses Risiko kann man als Endverbraucher aber minimieren, indem man z.B. nicht nur Plattentests.de konsultiert, sondern auch andere Seiten.
alfi
08.10.2012 - 16:10 Uhr
@ Selektion: danke für die Antwort.
alfi
08.10.2012 - 17:08 Uhr
oder man hört erst rein und vergleicht dann die Rezension mit der eigenen Meinung. Auch noch eine Möglichkeit.
Kamm
08.10.2012 - 17:33 Uhr
Ja, Selektion ist ein Grund, vielleicht sogar der für mich relevanteste. Allerdings suche ich meine Musik zwischendurch auch gerne abseits von dem, was gerne rezensiert wird. Ansonsten: Bei manchen Rezensenten stellt man mit der Zeit schon fest, ob man so ungefähr auf einer musikalischen Wellenlänge ist und kann dadurch in etwa einschätzen, ob das rezensierte Album einem gefallen könnte. Außerdem lese ich gerne. Kritiken und Rezensionen sind eine eigene Kurztextart, entsprechend habe ich an den Texten selbst ein kulturelles Interesse (wenn auch nicht so stark wie bei der Musik selber). Hier bei Plattentest gibt es viele gute Schreiber, finde ich. Das ist erst mal unabhängig davon, ob ich die Meinung des Rezensenten teile oder nicht.

@alfi
Tut mir leid, aber anscheinend kann ich einfach mit deiner Art zu argumentieren gar nichts anfangen. Zum Beispiel deine Antwort auf meine Kritik deiner ersten beiden Absätze:
Einerseits meinst du
es ist schon richtig, dass es viele Stars gibt, die auf der 1 sind, aber scheiß Musik machen.
Andererseits beschwerst du dich, wenn jemand in einer Rezension genau das Gleiche meint, und unterstellst zusätzlich, dass er alle Andersdenkenden für Idioten hält. Selbst, wenn es so wäre - es bleibt immer noch dir überlassen, ob du dem zustimmst oder nicht. Es ist halt eine subjektive Meinungsäußerung.

Ok, da du nun schon mehrfach nach Argumenten gefragt hast:
Das Schlimme an Rezensionen ist, dass es Menschen lesen und das Gelesene übernehmen, weil es sich extrem musikwissenschaftlich anhört und wenn es einer geschrieben hat, der Rezensionist ist, dann muss es ja stimmen. Aber keiner ist in der Lage über den Tellerand zu schauen und sich eine eigene Meinung zu bilden.

Wie gesagt, niemand wird dazu gezwungen, die Meinung anderer zu übernehmen. Außerdem: Die Rezensionen hier auf der Seite sind alles andere als extrem musikwissenschaftlich. So was hier schon eher:
Gegenüberstellung Pink Floyd/Ramones
Und nein, wenn ein Rezensent etwas schreibt, muss es nicht stimmen. Das haben subjektive Meinungsäußerungen nun mal so an sich. Dass niemand in der Lage ist, über den Tellerrand zu schauen und sich eine eigene Meinung zu bilden ist auch wieder so eine Behauptung von dir, bei der ich mich frage, wie du dazu kommst, etwas so verallgemeinerndes zu schreiben.

gerade bei manchen Bands, die vielleicht schon mal ein Albun gemacht haben, das nicht gut ankam oder möglicherweise ein gutes Album gemacht haben, das vielleicht speziell bei einer Musikzeitschift schlecht ankam, dann ist es unmöglich weitere Alben zu machen, die von dieser besser gewertet werden als das letzte, egal was man tut. Es wird egal sein.

Wieder Behauptungen, die komplett aus der Luft gegriffen sind und einer logisch nachvollziehbaren Grundlage entbehren. Warum sollte eine Band, deren erstes Album hier schlecht wegkommt, nicht beim nächsten Output besser bewertet werden können? Meinetwegen Juli. Erstes Album 3/10, das letzte hatte mit 6/10 immerhin doppelt so viele Punkte. Warum auch nicht, schließlich können Bands sich weiterentwickeln, oder besser: Der Rezensent kann der Meinung sein, dass eine Band sich weiterentwickelt hat.

Oder bei einer Band, die bei dem ein oder anderen ziemlich unbeliebt ist, schlägt sich das sofort auf die Rezension nieder, und da spielt es nicht die geringste Rolle ob sie gute oder schlechte Musik machen.

Wie kommst du darauf? Wenn einem Rezensenten die Musik einer Band nun mal nicht gefällt, warum sollte er das nicht auch so schreiben? Das hat doch nichts damit zu tun, ob die gute oder schlechte Musik machen, vor allem, weil es so gut wie unmöglich ist zu sagen, was gute und was schlechte Musik ist.

Das ist das Ärgerliche. Manchmal glaube ich sogar, dass die Schreiberlinge die Muik gar nicht hören, sondern einfach die Rezensionen und Meinungen anderer Zeitschriften übernehmen.

Das kannst du ja gerne glauben, aber ich bin mir sicher, dass die Leute hier die Alben sehr wohl hören. Ich fände es jedenfalls seltsam, eine Rezension zu schreiben, ohne die Musik zu kennen. Hast du mit den Leuten hier geredet, sie gefragt? Das wäre eine Möglichkeit, herauszufinden, wie es wirklich ist. Einfach so Behauptungen ohne jegliche Grundlage aufzustellen, wirkt dagegen sehr unreflektiert.
Anna Lüst
08.10.2012 - 19:50 Uhr
Rezensionen sind per se subjektiv und spiegeln nur die Meinung des jeweiligen Rezensenten wider. Ferner ist Musk zu 90% Geschmackssache. Handwerkliche Qualität, Innovation und ähnliches zählen nur unter ferner liefen.

Vor diesem Hintergrund kann ich mir auch unsägliche Rezensionen reinziehen, ohne gleich an die Decke springen zu müssen.

Anna Lüst
08.10.2012 - 20:02 Uhr
Ich bin per se 'ne peinliche Schwuchtel.
alfi
09.10.2012 - 09:10 Uhr
Um nur ein Beispiel zu nenen:

http://www.plattentests.de/rezi.php?show=1493
Da muß sich der Talentscout, der als erster von Evanescence Wind gekriegt hat, schon gefühlt haben, als fielen Weihnachten, Ostern und der Todestag seiner Schwiegermutter aufs gleiche Datum. Was ihm da entgegenwehte, roch nämlich nicht nur nach mehr Kohle, als selbst Michael Jackson verplempern könnte, sondern auch nach Beförderung. Altbekanntes aus Metal und Rap, dazu ein sexy Gothic-Vamp hinterm Mikrofon. Besser geht's ja gar nicht, schließlich ließ sich mit Minderheiten schon immer gut Kohle machen. Kaum zu glauben, daß vorher noch niemand auf diese Idee gekommen war.

die Anwesenheit männlicher Mannschaftsteile so gut als möglich unter den Tisch gekehrt. "Bring me to life", der massentauglichste aller Evanescence-Songs kam auf dem Soundtrack des Superhero-Streifens "Daredevil" unter, und schließlich stand fest: Diese Band wird groß rauskommen. Amerikas Jugend schnallte sich die Stachelhalsbänder um, stürmte die Plattenläden, und das blasse Gesicht der mysteriösen Frontfrau machte von nun an in Millionen Kinderzimmern ernste Miene zum bösen Spiel. Mission accomplished.

eine bestenfalls mittelprächtige Band durch die 11 Songs auf "Fallen" stümpert, tut da nichts zur Sache. Wichtig ist: Sie leidet. Habt ihr gehört, Kinder? Natürlich nicht. Es haben ja alle nur noch Augen für Amy.

Das klingt ja nicht gerade, als hätten sie das gehört, über die Musik wird nicht gesprochen, nur über die Band gelästert.

http://www.plattentests.de/rezi.php?show=2672

Zweiter Beitrag:

Die Leibhaftige
Sie waren der erstaunlichste Hype des Jahres 2003. Seit Jahren scheuchten mißgelaunte Finsterrocker ein Klischee ums nächste durch die Dunkelkammer, und keine Sau interessierte sich. Und dann kommt plötzlich eine Truppe aus Amiland, um mit aufgesetzter Zerbrechlichkeit, einem bewußten Nicken in Richtung Linkin Park und natürlich einer nicht ungeschickten Filmsoundtrack-Plazierung die Ohren von Millionen Halbwüchsigen zu erobern. "Bring me to life" hauchte dem halbverwesten Gothic-Einerlei tatsächlich derartiges Leben ein, daß selbst die jodeldiplomierten Nachthemden von Within Temptation und Nightwish plötzlich reif für die Charts waren.

Halbwüchsige= ich interpretier das mal so: ein musikalischer Griff ins Klo ist erlaubt, Du bist ja nur jung und musst dafür keine Ahnung von Musik haben. Warte bi Du groß bist.

Statt kristallklarer Klänge setzt es ein immerhin authentisches Festival-Gefühl. Als ob man circa 500 Meter von der Hauptbühne entfernt und mitten im Regensturm der Band harren würde. Die sich dafür mit dem so ziemlich matschigsten Schlagzeug seit der Erfindung des Topfschlagens bedankt. Und manchmal hilft nicht einmal das selig mitsingende Publikum. Wenn wie in "Going under" mal wieder die Stimme von Frontsirene Amy Lee weit, weit davonschwebt, möchte man gleich hinterher entfleuchen.
Geschmückt wird "Anywhere but home" dann immerhin noch von einer nur vermeintlich indiskutablen Coverversion. Evanescence covern Korn. Wer noch nicht vor Lachen bei der Vorstellung gestorben ist, möge sich erst einmal anhören, was Lee da für "Thoughtless" aus ihrem Klavier zaubert. Die Dame hat doch tatsächlich recht genau zugehört, als Tori Amos einst Slayers "Reign in blood" umdeutete. Und wären da nicht die ewig bratenden Powerchords, würde man glatt über das lustlose Grölen im Refrain hinweghören. Aber Subtilität ist die Sache von Evanescence ohnehin nicht. Könnte an ihrer Herkunft liegen: Little Rock, viel Kalkül.
Das ist nur lästern, mehr nicht. Es wird nicht gesagt, warum das oder jenes scheiße ist, sie ziehen sich gothic an und werden gleich abgelehnt. Man hat das Gefühl als wird schon aus Prinzip nicht alles gehört, sondern nur ein paar Songs, damit man ja auch mal was schreiben darf.

http://www.plattentests.de/rezi.php?show=4260
http://www.plattentests.de/rezi.php?show=8840

damit verhält es sich genauso.


alfi
09.10.2012 - 09:11 Uhr
Halbwüchsige= ich interpretier das mal so: ein musikalischer Griff ins Klo ist erlaubt, Du bist ja nur jung und musst dafür keine Ahnung von Musik haben. Warte bis Du groß bist.

alfi
09.10.2012 - 09:42 Uhr
http://www.plattentests.de/rezi.php?show=2051
Kleine Rückblende: Frühsommer 1999. Vor nunmehr fünf Jahren. Das Debüt mit dem ulkigen Titel "Greatest love songs Vol. 666" war zwar in Deutschland schon ein knappes Jahr lang draußen, für HIM interessierte sich aber trotz des ersten Hits "Wicked game" immer noch keiner so recht. So kam es, daß man nachmittags vor der Festival-Zeltbühne in aller Ruhe einen der ersten Deutschland-Auftritte der Finnen beobachten konnte. Ohne von einem Rudel 14-jähriger mit Nietengürtel, fleckig schwarz gefärbten Haaren und ziemlich ungeübten Kajal-Strichen vom Auge bis zum Mittelohr umringt zu sein. Ville Valo schüttelte seine Mähne und setzte die Rotweinbuddel grundsätzlich nur ab, um sich die nächste Zigarette anzustecken. Man war beeindruckt von dem einnehmenden Auftreten. Und dachte beinahe an den neuen Jim Morrison. Es konnte ja noch keiner wissen, wie die Karriere dieser kauzigen Finnen weitergehen würde. Und daß sie sich lange Zeit und insbesondere auf "Deep shadows and brilliant highlights" in peinlichen Wiederholungen verlieren würden.

Das sind alles persönliche Statements, wie man die Band und besonders den Typ findet., aber nicht viel über die Musik


http://www.plattentests.de/rezi.php?show=3329

Strengen wir mal eine chemische Analyse an. Das Labor von Plattentests.de war so freundlich und hat zwei Hauptbestandteile in Deinem Mundgeruch gefunden. Da wären zunächst mal der Knoblauch, den Du gekaut hast. Es müssen Massen gewesen sein. Wahrscheinlich mehr, als der Chefkoch eines griechischen Restaurants so pro Jahr in sein Tsatsiki reinhaut. Schließlich mußtest Du ja was tun, ankämpfen gegen das Herz, das ach in Deiner Brust schlägt. Jaja, Du weißt schon, das "Vampire heart", dem Du den Opener des neuen HIM-Albums gewidmet hast. "Scorching the blood in my vampire heart" und so. Es sei Dir verziehen. Der Rest der Fahne, die uns hier entgegenweht, aber schon weniger. Hat Dein Rotweinliferant Urlaub? Mußten es gleich die härteren Sachen sein? Oder wieso klingt alles hier, als hättest Du Dir kistenweise Küstennebel reingedröhnt? Undurchsichtig, nebulös, hochprozentig und vor allem nach jemandem, der nicht mehr Herr seiner Sinne ist.

Wahnsinn wie oft man hier nur über die Band, nie über den Rest spricht.

http://www.plattentests.de/rezi.php?show=3715

Die Made im Speck
Die Bilder haften noch. Der kleine Mann mit aufgeplusterten Backen thront auf der Spitze eines zerklüfteten Felsens und reckt die Arme in Richtung Unendlichkeit. Die Lacklederhose spannt im Schritt, die Ohrringe glitzern im Gegenlicht. Selbst große Gesten scheinen für Scott Stapp manchmal noch zu klein zu sein. Nur wenige vor und nach ihm haben sich derart humorfrei auch in dickstem und klebrigstem Pathos wohlgefühlt wie die Made im Speck. Inmitten des funkelnden Pomps kaum ein Funke selbstironischer Brechung. Augenzwinkern? Pustekuchen. Bierernster Breitwandrock gepaart mit messianischem Predigergestus. Weswegen Scott Stapp als die muskelfleischgewordene Pose und seine alte Band Creed als die "Schinkengötter des Alternative Rock" die Grenze zu unfreiwilliger Komik in vielen Augen mehr als nur schrammten. Zumal auch die Musik gern belächelt wurde als ungenierter Abklatsch und Zweitverwertung "echter" Grungebands wie Pearl Jam oder Alice In Chains. Grundsolide, aber kalkuliert. Eingängig, aber steril. Wenig origineller als eine Marmorkuchen-Backmischung.


Das sind zwar ein paar Komplimente drauf, aber trotzdem Verscut man erst mal seine persönliche Verachtung für den Frontmann zum Ausdruck zu bringen

Alter Bridge:
http://www.plattentests.de/rezi.php?show=2424

Creed sind tot. Erstickt am eigenen Pathos, vielleicht. Wir sind nicht allzu traurig. Weil aus ihrer Asche gleich zwei Projekte hervorgegangen sind. Ende des Jahres will uns Scott Stapp mit seinem Solodebüt beehren. Der Rest hat mal wieder schneller geschaltet als der ehemalige, nicht besonders schlau wirkende Frontmann: Den im Jahr 2000 gefeuerten Bassisten Brian Marshall (dessen bekanntestes Zitat - alle, die es noch nicht kennen, bitte festhalten! - lautete: "Eddie Vedder wishes he could write like Scott Stapp.") ereilte ein Telefonanruf. Und mit Myles Kenedy (Mayfield Four) wurde rasch ein neuer Sänger rekrutiert. Fertig waren Alter Bridge.

Die Verachtung für die Band muss ja erst mal bleiben. Dann erst kommen wir zur Musik. Und es ja die Ex- Band ohne Sänger ist, aber eben trotzdem früher bei Creed gespielt haben bekommt ihr nur 5 Punkte, denn , Herr Gott noch mal, ihr seid doch eigentlich bei „Creed“ zuhause gewesen.

http://www.plattentests.de/rezi.php?show=5301
http://www.plattentests.de/rezi.php?show=7895

Genauso klingt das


Ich könnte eine ganze Menge mehr Threads nennen, in denen man nur über Bands, jedoch nicht über die Musik spricht, und wenn, dann ist es so oberflächlich, dass mansich fragen könnte: Haben die das Album nur gehört oder hat sich die Verachtung geweigert die CD in den Player zu stecken?

so geht das immer weiter.

Verbesser mich, wenn ich was ausgelassen habe. Wenn ich jetzt eine CD nicht kennen würde, würde mir das persönlich nicht helfen. Ich würde nur meinen: OK , die mögen die mögen die Bands nicht, dachte aber, dass ich was über Musik lesen wollte.
alfi
09.10.2012 - 16:58 Uhr
Unterm Strich:

meine Behauptung, dass sich die Beliebtheit und das Image einer Band auf die Rezension niederschlägt stimmt. Somit ist es egal, ob es die Musik wirklich gehört wird oder nicht. Scheiße finden kann jeder, es ist mir auch ziemlich egal, ob eine dieser Bands schlecht bewertet wird, denn mich regt das nicht auf, was mich aufregt, dass man sich zuerst ca. 3 Absätze lang über die Aufmachung und das Image einer Band amüsiert um sich dann über vielleicht gerade mal 2 Lieder der CD auszulassen und das Album dann für schlecht zu befinden.

Da gibt es amazon-Rezensionen die sind hilfreicher, auch wenn sie negativ ausfallen. Warum?, weil zum Teil auf jedes Lied Bezug genommen wird und nicht auf das Image einer Band. Insofern sind viele Rezensionen kontraproduktiv.
Kamm
09.10.2012 - 17:18 Uhr
Alfi, das, was viele hier wahrscheinlich schon vermutet haben, hast du nun bestätigt. :)Deine Lieblingsbands wurden hier verrissen und das kränkt dich, greift dich persönlich an. Das kann ich irgendwo verstehen.

Aber, echt jetzt, komm mal klar und leg dir eine gefestigte eigene Meinung zu! Du stellst dich bloß, wenn du in so einem stellenweise zynischen Forum zugibst, dass dein Selbstwertgefühl eng daran gekoppelt ist, was andere über deine Lieblingsmusik sagen. Dabei könnte dir das eigentlich total egal sein, einfach indem du dir wie gesagt eine begründete eigene Meinung zulegst. Vielleicht ein paar Hilfen dazu:

1. Die Redakteure von Plattentests haben selbst schon oft genug darauf hingewiesen, dass ihre Rezensionen subjektive Meinungsäußerungen darstellen. Das heißt, sie erheben weder musikwissenschaftliche Ansprüche noch Allgemeingültigkeit. Wenn dir der Begriff Subjektivität was sagt, geht dir dahingehend vielleicht langsam ein Licht auf.

2. Es handelt sich hier um eine Seite, die sich tendenziell eher mit Musik beschäftigt, die nicht jeder kennt. Sie grenzt sich vom sogenannten Mainstream oft ab, und diese Position führt dazu, dass bei Rezensionen von "Mainstream"-Alben vorausgesetzt wird, dass die Musik sowieso jeder kennt oder sich eben durch die oft gegebene Vorhersehbarkeit solcher Musik jeder etwas darunter vorstellen kann. So wird es dann zum großen Spaß, unter solchen Annahmen sogenannte Verrisse zu schreiben. Verrisse sind manchmal genau dann am lustigsten, wenn die Banalität der Musik als gegeben angesehen wird, um dann möglichst hemmungslos, polemisch und manchmal auch beleidigend über die Band abzulästern.
Das klingt jetzt vielleicht hart, aber überleg mal: Gegeben sei ein beliebiges Schlager-Album mit leicht deutschtümelnden Tendenzen. Es gibt zwei Rezensionen dazu. Eine, die sich musikwissenschaftlich damit auseinandersetzt und erklärt, warum die verwendeten Harmonien und Rhythmen auf eine desaströse musikalische Qualität schließen lassen, und dabei jede Tonfolge auseinander nimmt. Die andere schlägt einen Bogen über die Schlagerszene an sich, lässt dabei kein gutes Wort daran, kommt dann auf die Mitgliedschaft der Bandmitglieder in zweifelhaften Organisationen zu sprechen, lässt sich darüber aus, wie hirnverbrannt die Leute sein müssen, stellt dann fest, dass der nicht gegebene Anspruch dieser Musik an die Hörer dazu führt, dass bei diesen augenblickliche weitere Verdummung einsetzen müsste und so weiter. Welche Rezension wäre wohl lustiger und auch interessanter zu lesen? ;)

3. Du hast selber schon gewisse Musik scheiße genannt. Wenn du dir dieses Recht zugestehst, anderen dies aber absprichst, ist das nichts anderes als Lobbyismus, und der ist wirklich scheiße.

4. Wirst du leider zugeben müssen, dass die von dir genannte Musik tatsächlich auffallend oft von Halbwüchsigen gehört wird. Diese wiederum sind dafür bekannt, dass es mit ihrem Musikverständnis, ihrer Reflexionsfähigkeit über das Gehörte und ihrem generellen Anspruch an kulturelle Dinge oft noch nicht so weit her ist, sondern sich dies erst mal noch (hoffentlich) entwickelt. Das ist nun mal kein Geheimnis, und entsprechend kann man durchaus tendenzielle Rückschlüsse von einem Publikum auf die entsprechende Band ziehen.

5. Du hast Recht, in deinen Beispielen wird wenig über die Musik geschrieben. Warum das teilweise so ist, wurde schon in meinem zweiten Punkt erklärt. Dazu kommt, dass auf Plattentests oft wenig über die Musik geschrieben wird, auch bei sehr gut bewerteten Alben. Oder könntest du mir sagen, wie sich die Musik von denen hier anhört
Anywhen - The Opiates
nur durch lesen der Rezi? Wie schon geschrieben, es geht eben gerade nicht um eine musikwissenschaftliche An.alyse, sondern um die völlig subjektiven Eindrücke des Rezensenten, die auch schon mal aus rein emotionalen Gefühlsbeschreibungen bestehen können.
Andererseits gibt es in den von dir zitierten Ausschnitten durchaus Stellen, bei denen sich mit der Musik beschäftigt wird. Manchmal sogar recht differenziert:
Wer noch nicht vor Lachen bei der Vorstellung gestorben ist, möge sich erst einmal anhören, was Lee da für "Thoughtless" aus ihrem Klavier zaubert. Die Dame hat doch tatsächlich recht genau zugehört, als Tori Amos einst Slayers "Reign in blood" umdeutete. Und wären da nicht die ewig bratenden Powerchords, würde man glatt über das lustlose Grölen im Refrain hinweghören.
Es ist doch erst einmal ein riesiges Lob, wenn hier Vergleiche mit einer der großen Damen des anspruchsvollen Pops gezogen werden. Zugegeben, lustloses Grölen klingt schon wieder eher abwertend. ;)

6. Es ist eine Fehleinschätzung, dass Leute, die sich Gothic- oder Metal-mäßig anziehen, hier automatisch verrissen werden. Guck dir die Kritiken zu Bands wie Lacuna Coil, The Gathering oder Opeth an. Du solltest vielleicht darüber nachdenken, ob die von dir genannten Bands teilweise nicht wirklich harte Kritik verdienen. Mir jedenfalls fällt es nicht schwer, einerseits "Fallen" von Evanescence gar nicht mal so übel zu finden (einige Melodien finde ich gut gemacht; eingängig, aber nicht so, dass ich denke, sie schon oft woanders gehört zu haben - ein für mich wichtiges Kriterium, jedenfalls wichtiger als die Frage, ob die Band im Indie-Kontext cool ist), andererseits aber muss ich den meisten Vorwürfen der Kritik zustimmen. Ja, es handelt sich um Musik, die sehr offensichtlich auf den Massengeschmack ausgerichtet wurde, ja, eine allzu kapitalistische Ausrichtung darf man durchaus kritisieren, ja, es werden massig Gothic-Klischees bedient und so weiter. Na und? Man sollte so etwas zugeben und trotzdem zu seinem Musikgeschmack stehen können.
alfi
09.10.2012 - 17:58 Uhr
Aber, echt jetzt, komm mal klar und leg dir eine gefestigte eigene Meinung zu! Du stellst dich bloß, wenn du in so einem stellenweise zynischen Forum zugibst, dass dein Selbstwertgefühl eng daran gekoppelt ist, was andere über deine Lieblingsmusik sagen. Dabei könnte dir das eigentlich total egal sein, einfach indem du dir wie gesagt eine begründete eigene Meinung zulegst.


Hättest Du den vorherigen Beitrag gelesen, wüsstest Du, dass es mir egal ist, "ob" die Bands verrissen werden, mich hat es nur geärgert wie man sich über das Image lustig macht. Du wirst dennoch zugeben müssen, dass man bei derartigen Rezensionen schon den Eindruck bekommt, dass die Schreiberlinge die Musik nicht gehört haben, eben weil es Teenie- Rock ist. Mein Selbstwertgefühl leidet in keiner Weise darunter.



Vielleicht ein paar Hilfen dazu:



1. Die Redakteure von Plattentests haben selbst schon oft genug darauf hingewiesen, dass ihre Rezensionen subjektive Meinungsäußerungen darstellen. Das heißt, sie erheben weder musikwissenschaftliche Ansprüche noch Allgemeingültigkeit. Wenn dir der Begriff Subjektivität was sagt, geht dir dahingehend vielleicht langsam ein Licht auf.


Stimmt. Touché

. Es handelt sich hier um eine Seite, die sich tendenziell eher mit Musik beschäftigt, die nicht jeder kennt. Sie grenzt sich vom sogenannten Mainstream oft ab, und diese Position führt dazu, dass bei Rezensionen von "Mainstream"-Alben vorausgesetzt wird, dass die Musik sowieso jeder kennt oder sich eben durch die oft gegebene Vorhersehbarkeit solcher Musik jeder etwas darunter vorstellen kann. So wird es dann zum großen Spaß, unter solchen Annahmen sogenannte Verrisse zu schreiben. Verrisse sind manchmal genau dann am lustigsten, wenn die Banalität der Musik als gegeben angesehen wird, um dann möglichst hemmungslos, polemisch und manchmal auch beleidigend über die Band abzulästern.
Das klingt jetzt vielleicht hart, aber überleg mal: Gegeben sei ein beliebiges Schlager-Album mit leicht deutschtümelnden Tendenzen. Es gibt zwei Rezensionen dazu. Eine, die sich musikwissenschaftlich damit auseinandersetzt und erklärt, warum die verwendeten Harmonien und Rhythmen auf eine desaströse musikalische Qualität schließen lassen, und dabei jede Tonfolge auseinander nimmt. Die andere schlägt einen Bogen über die Schlagerszene an sich, lässt dabei kein gutes Wort daran, kommt dann auf die Mitgliedschaft der Bandmitglieder in zweifelhaften Organisationen zu sprechen, lässt sich darüber aus, wie hirnverbrannt die Leute sein müssen, stellt dann fest, dass der nicht gegebene Anspruch dieser Musik an die Hörer dazu führt, dass bei diesen augenblickliche weitere Verdummung einsetzen müsste und so weiter. Welche Rezension wäre wohl lustiger und auch interessanter zu lesen? ;)

Stimmt nur Teilweise: wer Schlager nicht mag wird weder diese Band, noch die andere gut finden. Wer kein Roch und kein Gothic mag, wird keine Band gutheißen. Der Vergleich hinkt. Ich weiß aber worauf Du hinaus wolltest.

3. Du hast selber schon gewisse Musik scheiße genannt. Wenn du dir dieses Recht zugestehst, anderen dies aber absprichst, ist das nichts anderes als Lobbyismus, und der ist wirklich scheiße.

Hi, stimmt, touché. Stimmt aber auch nur teilweise, weil Musik scheiße gefunden werden darf, auch die Musik der Bands, die ich gerne höre. ich meinte nur, dass nicht von den Charakteren der Bands auf die musikalische Qualität geschlossen werden sollte. Musik darf von vorne nach hinten zerrissen werden, auch meine Musik.

4. Wirst du leider zugeben müssen, dass die von dir genannte Musik tatsächlich auffallend oft von Halbwüchsigen gehört wird. Diese wiederum sind dafür bekannt, dass es mit ihrem Musikverständnis, ihrer Reflexionsfähigkeit über das Gehörte und ihrem generellen Anspruch an kulturelle Dinge oft noch nicht so weit her ist, sondern sich dies erst mal noch (hoffentlich) entwickelt. Das ist nun mal kein Geheimnis, und entsprechend kann man durchaus tendenzielle Rückschlüsse von einem Publikum auf die entsprechende Band ziehen.


Stimmt auch nur teilweise, weil es heutezutage oft Musik gibt, die auch von Plattentests- Rezensionen hochgelobt werden und trotzdem gleichzeitg von Teenies gehört werden. Im Übrigen bin ich mir sicher, dass Evanescence bei Teenies nicht so beliebt sind, wie "Justin Bieber" ( Keine Angst, den höre ich definitiv nicht.)

5. Du hast Recht, in deinen Beispielen wird wenig über die Musik geschrieben. Warum das teilweise so ist, wurde schon in meinem zweiten Punkt erklärt. Dazu kommt, dass auf Plattentests oft wenig über die Musik geschrieben wird, auch bei sehr gut bewerteten Alben. Oder könntest du mir sagen, wie sich die Musik von denen hier anhört
Anywhen - The Opiates
nur durch lesen der Rezi? Wie schon geschrieben, es geht eben gerade nicht um eine musikwissenschaftliche An.alyse, sondern um die völlig subjektiven Eindrücke des Rezensenten, die auch schon mal aus rein emotionalen Gefühlsbeschreibungen bestehen können.
Andererseits gibt es in den von dir zitierten Ausschnitten durchaus Stellen, bei denen sich mit der Musik beschäftigt wird. Manchmal sogar recht differenziert:
Wer noch nicht vor Lachen bei der Vorstellung gestorben ist, möge sich erst einmal anhören, was Lee da für "Thoughtless" aus ihrem Klavier zaubert. Die Dame hat doch tatsächlich recht genau zugehört, als Tori Amos einst Slayers "Reign in blood" umdeutete. Und wären da nicht die ewig bratenden Powerchords, würde man glatt über das lustlose Grölen im Refrain hinweghören.
Es ist doch erst einmal ein riesiges Lob, wenn hier Vergleiche mit einer der großen Damen des anspruchsvollen Pops gezogen werden. Zugegeben, lustloses Grölen klingt schon wieder eher abwertend. ;)

Stimmt, allerdings, müssen nicht die Bands emotional beschrieben werden, sondern die Musik. Musikwissenschaftliche Statements werden nicht erwartet. Du wirst mir aber wohl kaum absprechen können, dass die Persönlichkeit eines Musikers oft mit der Qualität der Musik verwechselt wird? Würde man auf jedes Lied eingehen ist das OK, selbst wenn man die Musik runtermacht, wenn auch auf derbem Niveau. Nur ich hab immer das Gefühl das beides miteinader gleichgesetzt wird. Widerlege mich mal mit einem Beispiel.


6. Es ist eine Fehleinschätzung, dass Leute, die sich Gothic- oder Metal-mäßig anziehen, hier automatisch verrissen werden. Guck dir die Kritiken zu Bands wie Lacuna Coil, The Gathering oder Opeth an. Du solltest vielleicht darüber nachdenken, ob die von dir genannten Bands teilweise nicht wirklich harte Kritik verdienen. Mir jedenfalls fällt es nicht schwer, einerseits "Fallen" von Evanescence gar nicht mal so übel zu finden (einige Melodien finde ich gut gemacht; eingängig, aber nicht so, dass ich denke, sie schon oft woanders gehört zu haben - ein für mich wichtiges Kriterium, jedenfalls wichtiger als die Frage, ob die Band im Indie-Kontext cool ist), andererseits aber muss ich den meisten Vorwürfen der Kritik zustimmen. Ja, es handelt sich um Musik, die sehr offensichtlich auf den Massengeschmack ausgerichtet wurde, ja, eine allzu kapitalistische Ausrichtung darf man durchaus kritisieren, ja, es werden massig Gothic-Klischees bedient und so weiter. Na und? Man sollte so etwas zugeben und trotzdem zu seinem Musikgeschmack stehen können.

lass ich gelten.



PS
10.10.2012 - 14:32 Uhr
Diskutieren macht Freude
Kamm
10.10.2012 - 22:32 Uhr
Hättest Du den vorherigen Beitrag gelesen, ...

Sorry, da war ich wohl zu langsam. Und ich habe dich falsch eingeschätzt. Ein echter Fanboy/-girl-Troll hätte auf meine provokanten Äußerungen sowieso anders reagiert als du; da trennt sich die Spreu vom Weizen. So macht das Diskutieren tatsächlich Spaß. :)
Und ja, zugegeben, bei solchen Rezis könnte man wirklich den Eindruck bekommen, dass das entsprechende Album nicht oder kaum gehört wurde. Eine andere Erklärung dafür habe ich ja schon gegeben.
Noch etwas dazu, weil du schon den Begriff "Teenie-Rock" verwendest: Ist es nicht nur angemessen, wenn bei Musik, die sich sowieso zu einem großen Anteil aus der entsprechenden Vermarktungsstrategie und dem Image der Band definiert, auch genau auf diese Punkte vermehrt eingegangen wird? Schließlich steht die Musik bei solchen Produkten oft genug tatsächlich im Hintergrund, bedient halt die Standard-Harmoniefolgen und ist auch in den sonstigen musikalischen Kriterien lediglich perfekt zielgruppenorientiert, ohne eigene Akzente zu setzen. Da bietet es sich doch an, die sowieso gegebenen musikalischen Aspekte zu übergehen. Allerdings muss man dies natürlich im Rahmen der entsprechenden Musikseite sehen, denn zumindest mir erscheint es einleuchtend, dass man den engen musikalischen Rahmen einer Band wie Evanescence auch beispielsweise Mumford & Sons vorwerfen könnte; nur dass die eben auf andere Vorbilder zurückgreifen als die erstgenannten. Ich könnte mir vorstellen, dass ein musikalisch "gebildeter" Klassik-Hörer die qualitativen Unterschiede zwischen den Bands als eher marginal ansehen würde. Was mich nicht davon abhält, Mumford & Sons zu lieben. :) Und wie schon gesagt, Fallen von Evanescence finde ich zumindest musikalisch gar nicht so schlecht. So eine Bridge wie in "Tourniquet" ab 2:32 könnte so ähnlich auch von Katatonia stammen (oha, für die Aussage würden mich manche bestimmt gerne kreuzigen).

Übrigens, du kannst Zitate auch als solche kenntlich machen, indem du vor dem Zitat ein i in dreieckigen Klammern und danach ein /i ebenfalls in solchen Klammern setzt.

Stimmt nur Teilweise: wer Schlager nicht mag wird weder diese Band, noch die andere gut finden. Wer kein Roch und kein Gothic mag, wird keine Band gutheißen. Der Vergleich hinkt. Ich weiß aber worauf Du hinaus wolltest.

Ich bin mir hier nicht sicher, ob du mich richtig verstanden hast. Es ging mir um ein und das selbe Album einer Schlagerband, das aber auf zwei unterschiedliche Arten rezensiert wird. Ich wollte damit nur verdeutlichen, dass der polemische Verriss durchaus mehr Spaß machen könnte, als die streng musikwissenschaftliche Auseinandersetzung. Vor allem, weil für letztere bei vielen Leuten das entsprechende Wissen fehlen dürfte; siehe mein Link weiter oben zu Pink Floyd und den Ramones. Toller Text übrigens, lohnt sich zu lesen.

3. Wie schon gesagt, in manchen Fällen ist die Musik einer Band so untrennbar mit ihrem Image oder einer Person verknüpft, dass es kaum möglich ist, diese Aspekte nicht gebührend zu berücksichtigen. Um mal ein (für mich) eindeutiges Beispiel zu bemühen: Tokio Hotel sind nicht wegen ihrer Musik so schlimm, die ist größtenteils einfach langweiliger Mittelmaß. Sondern aufgrund ihres Konzepts, ihrer Vermarktung, dessen, was die Band letztendlich ausmacht, als Vorzeigeprodukt einer auf die Spitze getriebenen Kulturindustrie.

4. Stimmt auch nur teilweise, weil es heutezutage oft Musik gibt, die auch von Plattentests- Rezensionen hochgelobt werden und trotzdem gleichzeitg von Teenies gehört werden. Im Übrigen bin ich mir sicher, dass Evanescence bei Teenies nicht so beliebt sind, wie "Justin Bieber" ( Keine Angst, den höre ich definitiv nicht.)

Es ging mir hier nicht um absolute Aussagen, sondern um Tendenzen, die recht eindeutig festzustellen sind. Es gibt mit Sicherheit viele 16-Jährige, die einen weiteren musikalischen Horizont haben als ich oder vielleicht sogar die Plattentest-Redakteure, in der Masse gehen sie aber unter.
Justin Bieber wäre meiner Meinung nach wieder so ein Beispiel dafür, dass bei populären Massenphänomenen weniger die Musik als andere Aspekte ausschlaggebend sind.

5. Ich bin mir hier nicht ganz sicher, was du meinst und was für ein Beispiel du erwartest. Ein Album, zu dem gesagt wird, dass die beteiligten Musiker unsympathisch sind, das aber trotzdem gut bewertet wird? Da fällt mir spontan Oasis ein. Beim ersten Album des Plattentest-Suchergebnisses ist von Arroganz und Größenwahn die Rede, trotzdem wird mit 7/10 bewertet. Ich habe jetzt keine Lust zu suchen, könnte mir aber vorstellen, dass sich viele solcher Beispiele finden lassen. Das Gegenteil - also sympathischer Typ aber nicht so tolle Musik - findet man hier in einigen Jack Johnson-Rezensionen, in denen immer wieder gerne darauf hingewiesen wird, was für ein tighter Kerl er doch ist, nur seine Musik halt langweilig. Und man darf ja auch nicht vergessen: Ginge es bei Him- oder Creed-Kritiken nur darum, von einem dem Rezensenten unsympathischen Typen auf die Musik zu schließen, wie haben die Bands es dann geschafft, hier eine 7/10, bzw. mehrere überdurchschnittliche Wertungen bis hin zur durchaus nicht so häufig vorkommenden 8/10 abzuräumen?

Kennst du eigentlich die Band The Gathering, bzw. Gathering? Bei mir kamen die unmittelbar nach der Nu Metal-, bzw. Evanescence-Phase, und im Gegensatz zu diesen höre ich sie bis heute sehr gerne, würde ihnen sogar eine gewisse Genialität unterstellen. Grob lassen die sich auch in die Gothic-Metal-Ecke einordnen, obwohl so einengende Genre-Bezeichnungen schon lange nicht mehr zutreffen. Ganz dicke Empfehlung jedenfalls! :)
beende
10.10.2012 - 23:21 Uhr
Wofür sind Punkteskalen bei Rezensionen eigentlich gut? Abschaffen.
alfi
12.10.2012 - 11:12 Uhr
Da hast Du teilweise Recht, ich fand es halt seltsam, dass nur über das Image geredet wird. Man könnte ja auch damit argumentieren, was Du eben gesagt hast. Da würde, falls es Musiker überhaupt lesen, möglicherweise auch dazu bringen, sich anders zu erfinden. Mit Beleidigungen kommt man da nicht weiter. Is halt mein Eindruck.
Was hälst Du von Staind? ich mag Staind.


alfi
12.10.2012 - 11:13 Uhr
Doch genau, das hab ich verstanden. Habe nur den Vergleich kritisiert.


Ich meine nicht die seltenen Ausgaben, die einen Musikgeschmack haben, sondern wollte damit zum Ausdruck bringen, dass es mit Sicherheit auch Musik gibt, welche die Massen und die Rezensionisten gleichzeitig anspricht. Stichwort: die 16 jährigen

5. Ich bin mir hier nicht ganz sicher, was du meinst und was für ein Beispiel du erwartest. Ein Album, zu dem gesagt wird, dass die beteiligten Musiker unsympathisch sind, das aber trotzdem gut bewertet wird? Da fällt mir spontan Oasis ein. Beim ersten Album des Plattentest-Suchergebnisses ist von Arroganz und Größenwahn die Rede, trotzdem wird mit 7/10 bewertet. Ich habe jetzt keine Lust zu suchen, könnte mir aber vorstellen, dass sich viele solcher Beispiele finden lassen. Das Gegenteil - also sympathischer Typ aber nicht so tolle Musik - findet man hier in einigen Jack Johnson-Rezensionen, in denen immer wieder gerne darauf hingewiesen wird, was für ein tighter Kerl er doch ist, nur seine Musik halt langweilig. Und man darf ja auch nicht vergessen: Ginge es bei Him- oder Creed-Kritiken nur darum, von einem dem Rezensenten unsympathischen Typen auf die Musik zu schließen, wie haben die Bands es dann geschafft, hier eine 7/10, bzw. mehrere überdurchschnittliche Wertungen bis hin zur durchaus nicht so häufig vorkommenden 8/10 abzuräumen?

alfi
12.10.2012 - 11:13 Uhr
das war am Anfang so, später nicht mehr. Später wurden die Bewertungen schlechter. Wenn etwas neu ist, wird ja zuerst gut bewertet, wenn es dann unter den Massen beliebter wird, wird bei den Rezensionen unbeliebter. Ist mir nur aufgefallen.
Und v.a. müsste man sich ja mal durchlesen was genau kritisiert wird. Das ist bei HIM die negative Einstellung, sein Hang zum Vampyrismus und bei Creed die pathetische Haltung, wobei Pathos nicht unbedingt was Negatives ist, jedoch als negativ gewertet wird.

Kennst du eigentlich die Band The Gathering, bzw. Gathering? Bei mir kamen die unmittelbar nach der Nu Metal-, bzw. Evanescence-Phase, und im Gegensatz zu diesen höre ich sie bis heute sehr gerne, würde ihnen sogar eine gewisse Genialität unterstellen. Grob lassen die sich auch in die Gothic-Metal-Ecke einordnen, obwohl so einengende Genre-Bezeichnungen schon lange nicht mehr zutreffen. Ganz dicke Empfehlung jedenfalls! :)


ich werd es mir anschauen. :D the Gathering meine ich.
alfi
12.10.2012 - 11:15 Uhr
Wofür sind Punkteskalen bei Rezensionen eigentlich gut? Abschaffen.

die Punkteskalen finde ich in dem Fall gar nicht mal schlecht, weil diejenigen, welche die Rezensionen lesen, gleichzeitig mitentscheiden können, wie sie ein Albun finden, was dem Leser möglichweise, trotz schlechter Rezensionen, dazu ermutigt sich eine eigene Meinung zu bilden und es selbst zu hören.
doeedel
12.10.2012 - 13:09 Uhr
Alfi, das, was viele hier wahrscheinlich schon vermutet haben, hast du nun bestätigt. :)Deine Lieblingsbands wurden hier verrissen und das kränkt dich, greift dich persönlich an. Das kann ich irgendwo verstehen.
Aber, echt jetzt, komm mal klar und leg dir eine gefestigte eigene Meinung zu! Du stellst dich bloß, wenn du in so einem stellenweise zynischen Forum zugibst, dass dein Selbstwertgefühl eng daran gekoppelt ist, was andere über deine Lieblingsmusik sagen. Dabei könnte dir das eigentlich total egal sein, einfach indem du dir wie gesagt eine begründete eigene Meinung zulegst. Vielleicht ein paar Hilfen dazu:
doeedel
12.10.2012 - 13:32 Uhr
rezensionen sind für viele dinge gut!

kannste dir ausdrucken und mit den arsch abwischen. oder papierflieger draus basteln. oder so kleine schiffchen. der phantasie sind keine grenzen gesetzt"!
alfi
12.10.2012 - 14:27 Uhr
wofür denn? hast Du ein Problem mit unangenehmen Fragen oder wars das schon?
doeedel
12.10.2012 - 15:54 Uhr
achso ne sorry ich hab bloss einen anderen hier zitiert, überlies es einfach ;)

Seite: 1 2 3 »
Zurück zur Übersicht

Hinterlasse uns eine Nachricht, warum Du diesen Post melden möchtest.

Einmal am Tag per Mail benachrichtigt werden über neue Beiträge in diesem Thread

Um Nachrichten zu posten, musst Du Dich hier einloggen.

Du bist noch nicht registriert? Das kannst Du hier schnell erledigen. Oder noch einfacher:

Du kannst auch hier eine Nachricht erfassen und erhältst dann in einem weiteren Schritt direkt die Möglichkeit, Dich zu registrieren.
Benutzername:
Deine Nachricht:





Banner, 300 x 250, mit Claim