john_flennon
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08.11.2019 - 13:10 Uhr
Angesichts der vielen AfD-Wähler im Osten sollte man darüber nachdenken. |
Given To The Rising
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08.11.2019 - 13:48 Uhr
Und dieses Mal wäre es wirklich ein antifaschistischer Schutzwall. Köttne man nicht die Nazis auch nach Burkina Faso schicken und die Bewohner von dort wegen der Dürre dafür herholen. Mal gucken, ob erstere da auch eine Hochkultur aufbauen können. |
Plattenbeau
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08.11.2019 - 14:57 Uhr
Auch wenn die Kommentare zur Abspaltung des Ostens meist als sarkastische Salven aus dem Westen kommen, so fände ich die Idee als Ossi sogar reizvoll.
Dieser Gedanke kommt bei mir daher, weil ich mich öfter mal frage: Was wäre passiert, wenn der Osten sich nach der politischen Wende als eigenständiges Land hätte entwickeln können, weitgehend ohne die Bevormundung und die Übernahme aller westlichen Gegebenheiten. Im besten Falle hätte man wirklich irgendwann eine Wiedervereinigung auf Augenhöhe anstreben können. Viele Wunden im gegenseitigen Verhältnis, die durch die Angliederung an die Bundesrepublik entstanden sind, und mitunter bis heute nachwirken, hätten vielleicht vermieden werden können. Mir ist natürlich klar, dass der Wunsch zur Wiedervereinigung damals sehr groß war. |
Klaus
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08.11.2019 - 15:09 Uhr
Das Wahlverhalten in Richtung AfD, bzw. die dahinterstehenden Einstellungen sind nicht die Wirkung der Probleme des Ostens, sie sind unter anderem deren Ursache. Und ja, ich weiß, dass es die AfD erst seit 2013 gibt.
Die Einstellungen jedoch sind älter. Und unter dem Begriff #Baseballschlägerjahre kommen diese nun endlich, wenngleich 20 Jahre zu spät, zum Ausdruck. |
Given To The Rising
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08.11.2019 - 15:09 Uhr
Dann würde die DDR so wie Polen heute dastehen. Wiedervereinigung war schon ok, aber es hätte eine Vereinigung sein müssen, keine Vereinnahmung. Deutschland als neutraler Staat (Austritt aus der NATO) mit sozialer Marktwirtschaft, aber kostenlosem Gesundheits- und Bildungssytem, dann wäre auch die Akzeptanz größer. Ein großes Problem war sicher, dass die neuen Bundesländer gleich mit Massenarbeitslosigkeit gestartet sind. Im Westen gab es das Wirtschaftswunder und die AKzeptanz eines Systems hängt halt im Wesentlichen vom wirtschaftlichem Erfolg ab. Wenn wir da jetzt eine Mauer bauen würden, dann wäre der ganze Osten an die REchten verloren sowie schon Polen, Ungarn, Tschechien. |
Bonzo
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08.11.2019 - 15:14 Uhr
Vielleicht hätten sich die Einwohner auch gegenseitig zerfleischt. Die meisten Betriebe wären doch sowieso nicht zu retten gewesen. Die unterschiedlichen Lebensverhältnisse in Ost und West hätten mit der Reisefreiheit zu Zerwürfnissen geführt. Es brauchte schnell das Licht am Ende des Tunnels. Und mit der Wende kam der Besserwessi als gemeinsames Feindbild.
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Plattenbeau
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08.11.2019 - 15:46 Uhr
@Bonzo
Das Argument der Reisefreiheit zählt für mich nicht, denn diese betraf ja nicht nur den Osten Deutschlands, sondern auch die anderen Staaten hinter dem eisernen Vorhang.
Der Westen hätte auch klar kommunizieren können, dass man keine Ostbürger dauerhaft aufnimmt. Aber warum sollte man? Das Ausbluten des Landes war ja auch ein gewisses Druckmittel gegenüber der DDR. |
Bonzo
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09.11.2019 - 10:28 Uhr
Die BRD hatte als Staatsräson schon von Anfang an die Wiedervereinigung ausgegeben. Die DDR wurde nur aus Gründen der politischen Entspannung — unter großen Widerständen aus dem konservativen Lager —als Staat anerkannt. Gleichzeitig hat man in den Siebzigern und 80ern Aussiedler aus dem Ostblock großzügig aufgenommen. Das Argument mit den anderen Staaten zählt für mich auch nicht, weil sie historisch wenig Bezug zu Westdeutschland hatten, z.B. durch Verwandtschaftsverhältnisse, Sprachbarriere, Rundfunk, etc. Zudem gab es die Freizügigkeit wie wir sie heute in der EU kennen nicht einmal im EU-Kernland. Es wurde immer noch sehr stark in Nationen gedacht und die DDR gehörte in den Köpfen einfach zur Deutschen Nation.
Aus rationalen Gesichtspunkten hätte ich wohl auch die Koexistenz präferiert. Aber die oben genannten Punkte plus die von der CDU befeuerte Nationaltrunkenheit nach dem Mauerfall, hätten wohl unweigerlich zu monatlichen Diskussionen á la "was wäre wenn wir jetzt doch eine Nation bilden" geführt. |