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Radiohead vs. Porcupine Tree vs. Muse

User Beitrag
Lola
20.08.2011 - 18:38 Uhr
Was bist du denn für ein Baby? Hör doch weiter deine Mädchenband, ist mir doch egal. Authentisch, wenn ich das schon höre. Superhypermegaauthentische humorlose Wichtigtuer, das sind Radiohead.
lulu
21.08.2011 - 04:23 Uhr
dass radiohead experimentell, nicht berechnbar und authentisch seien, ist übrigens der größte treppenwitz dieses forums. orphaned schreibt so wirres und selbstüberschätzendes zeugs, dass er bei radiohead meiner meinung nach ganz gut aufgehoben ist.
Orphaned
21.08.2011 - 09:59 Uhr
ich bin immer noch KEIN Radiohead Fan und du hörst immer noch nur Scheißmusik.
Orphaned
21.08.2011 - 10:06 Uhr
zum Thema Experimentiell bleibt nur zu sagen: wenn man Radiohead schon dem Britpop zuordnet muss man zugeben dass Radiohead viel probiert und gemacht haben und die Band kann nichts dafür dass viele ihren Sound oder einige stilistische Mittel kopieren.

ich würde ja Radiohead nicht gleich dem Genre "Experimental" zuordnen, nur finde ich haben Radiohead auch mal etwas probiert und meistens ist es auch gut gegangen, denkt immer daran wie viele sich schon über so einen kleinen Schritt wie Kid A aufgeregt haben, das zeigte nur wie langweilig oder berechenbar die Leute ihr Radiohead nach OK Computer haben wollten.
KID A hat dann dazu geführt dass viele Idioten die eigentlich nichts bei Radiohead verloren haben weil die nicht gepeilt haben worum es wirklich geht herausgefiltert wurden...

logan
21.08.2011 - 10:48 Uhr
@ closed claus:

Wenn es Dir um Progressive/Art-ROCK geht, hol Dir die "Origin Of Symmetry"; wenn es Dir um Progressive/ART-Rock geht, die "In Absentia"; und wenn Du PROGRESSIVEN Art-Rock willst, die "OK Computer"; noch weniger rockig ist der spätere Kram von RADIOHEAD, wobei ich "Kid A" und "Amnesiac" nicht uninteressant aber eher sperrig fand, "Hail To The King" etwas zugänglicher und dennoch interessant, "In Rainbows" hingegen einfach langweilig. Die späteren PORCUPINE TREE-Sachen sind deutlich progressiver als "In Absentia".

Zu den Kindergartenfehden hier à la Meine-Band-boxt-deine-Band-und-Superman-noch-dazu-weg sage ich lieber nichts...
Orphaned
21.08.2011 - 10:50 Uhr
es wird gar nicht geboxt. Man muss halt verstehen wie man die Bands einzuordnen hat, dass ich dann nebenbei von planlosen spastis mit schlechtem Musikgeschmack angemacht werde ändert nichts daran.
bewitch my senses
21.08.2011 - 11:00 Uhr
Also Muse finde ich langsam ziemlich ätzend. Vor allen Dingen die letzte Scheibe. Die Frage, die hier diskutiert wird stellt sich gar nicht. Radiohead spielt in einer ganz anderen Liga.
Allerdings finde ich es lustig, dass alle hier immer ok Computer erwähnen. Zweifellos sind da gute Songs drauf. Aber für mich klingt das stark nach: denn rest haben wir uns gar nicht richtig angehört, versuchen aber mit zu reden. Kid A ist eine hammer scheibe, allein schon, weil sie da was neues wagten, und sich nicht wie andere bands immer und immer wieder selbst kopieren. Meiner Meinung nach verteilen sich die zahlreichen guten Songs auf den Alben.
Orphaned
21.08.2011 - 11:37 Uhr
ich gebe euch beiden da oben Recht, erst ein mal der Person die auch mit Kid A Sympathisiert und die OK Computer ähnlich bewertet wie ich und dann der Person die zwar anderer Meinung ist aber wo man sagen kann er hat sich wirklich mit der Musik auseinander gesetzt.

seht ihr, darum geht es doch, es gibt halt mehr als einfach nur : "mit eigenen Meinungen verhält es sich so wie mit Arschlöchern, jeder hat eins"

man kann sich auf einer anderen Ebene austauschen.

----------

ich kann allen Zustimmen dass die OK Computer und In Absentia gute Alben sind die eben ein größeres Publikum ansprechen, aber in beiden Fällen stellen diese Werke einfach nicht die stärkste Phase der Band wieder, bei Radiohead würde ich sagen KID A und Amnesiac und bei Porcupine Tree ist es gesplittet, wobei man generell sagen muss dass die Band vor ihrer "metal" Phase besser aufgehoben war... für mich repräsentieren Songs wie Radioactive Toy, Buying New Soul und Russia on Ice perfekt alles was Porcupine Tree können. Mehr kann und möchte ich auch nicht von Porcupine Tree erwarten... dagegen klingt die In Absentia zu "klein" und zu "gebremst"

es fehlt der Freiraum/Spielraum den sich die Band in den längeren Tracks gegönnt hat.

lulu
21.08.2011 - 12:28 Uhr
@orphaned: es ist übrigens jedem klar, dass du hier unter verschiedenen nicks eine diskussion führst. ich spiele in einer ganz anderen liga.
Orphaned
21.08.2011 - 12:39 Uhr
hier? nein.

woanders, ab und zu.
goam
21.08.2011 - 12:56 Uhr
Music-Listener = Dummschwätzer
Orphaned
21.08.2011 - 13:01 Uhr
nunja, viele PT Fans der ersten Stunde sehen das kritischer, zweckoptimisten hingegen teilen deine Meinung und haben keine Bedenken dass PT auf Metal machen...

ich habe meinen Standpunkt ja schon klar gemacht und ich schätze du bist ein klassicher Prog-Hörer, das progressive ist dir besonders wichtig, also das handwerkliche.

ich glaube nicht dass man Tool seelenlosigkeit auf der 10,000 Days vorwerfen kann, gerade der Titeltrack ist einer der "menschlichsten" Songs von tool, dass MJK uns auf einmal so sehr an seinem Innenleben teilhaben lässt ist fast schon überwältigend, da wir ihn anders in Erinnerung haben(bedingt durch sein Auftreten)

The Mars Volta haben mit Bedlam in Goliath ein handwerklich gutes Album abgeliefert, aber im Prinzip haben die uns nichts mehr mitzuteilen, De-Loused und Frances The Mute reichen völlig aus, alles andere ist nur Ergänzung um mehr von der Band zu haben.
logan
21.08.2011 - 16:08 Uhr
es ist immer eine frage der kriterien, die man anlegt. leider hat closed claus seine kriterien/vorlieben kaum offengelegt. bezogen auf die von ihm genannten alben passt das hier ganz gut:

"Radiohead sind ziemlich Introvertiert, dementsprechend selten pathetisch.

Muse sind genau das gegenteil von Radiohead: Sehr pathetisch und immer auf die große Geste aus.

Porcupine Tree sind quasi das Mittelding zwischen diesen beiden. Nicht zu Introvertiert und nicht zu Pathetisch.

Also wenn du dich nicht auf genau EINE richtung festlegen willst, dann entscheide dich für "In Absentia"."

wobei das über RH gesagte auf "ok computer" weniger zutrifft als auf die späteren alben. 'paranoid android' etwa ist für RH-verhältnisse fast schon pathos pur. und ihre früheren alben sind noch eher britpoppig mit einer prise grunge.

man kann hier natürlich auch grundsatzdiskussionen über die bands ingesamt führen (wobei fraglich ist, ob das einem neueinsteiger was bringt...), und da ist dann "ok computer" sicher ein take-off point für die RH-entwicklung, wobei es sicher auch leute geben kann, für die das album eher als brückenalbum innerhalb einer selbstfindungsphase sehen, sofern sie "kid a" und "amnesiac" für DIE radioheadalben schlechthin halten.

wer weniger die albumeinheit als die songs schätzt, wird sich vielleicht eher an das variable aber songwriterisch handfestere "hail to the king" halten, und wer weniger auf abstraktes abfährt, dem taugt "the bends" viel eher. für mich persönlich steht dieses album oben, gefolgt von "ok computer", dann "pablo honey" (mit einigen mittelklassesongs aber dafür auch echten "schrammel"hits) und schließlich "hail to the thief". "kid a" und "amnesiac" waren mir schon zu progressiv und zerfahren, trafen einfach nicht meinen nerv.


bei porcupine tree bewegen wir uns gerade mit "in absentia" im GENRE-prog, was an sich ja schon etwas widersprüchlich ist (genre als mehr oder weniger feststehende kategorie vs. progression als in alle richtungen offene dynamik), so gesehen ist die scheibe recht konventionell. die späteren PT-alben halte ich daher für progressiver, was aus meiner sicht phasenweise atmosphärisch sehr gut funktioniert, wobei mich die meisten songs aber nicht wirklich fesseln konnten. die früheren alben kenne ich leider nicht, vielleicht wären die eher mein fall, sofern das mit der stärkeren psychedelik stimmt, die hier einige male erwähnt wurde.

muse hat mit "origin of symmetry" ein ziemlich gekünsteltes album abgeliefert, das von den im eingangsposting erwähnten sicherlich am ehesten knallt, und da sind auch einige anspruchsvolle läufe dabei, die man bis dahin so noch nicht gehört hatte. das ist jetzt weder genre-prog-typisch, noch war es im bandkontext ein extrem progressiver schritt nach vorne, aber es ist ein eigenständiges stück kunst, und es ist songwriterisch recht kompakt. also zugänglich, sofern man mit der überkandidelten stimme klarkommt.

"origin of symmetry" ist pathetische musik, aber die ist "ok computer" (auf andere weise) auch. "in absentia" hat ebenfalls einen gewisses pathos, gerade in den texten drückt sich das aus, er steht dort allerdings musikalisch weniger im vordergrund, weil es doch ein eher fließendes album ist.
Orphaned
21.08.2011 - 16:15 Uhr
du solltest dir unbedingt mal die von mir genannten alten Songs von Porcupine Tree anhören, vor allem Buying new Soul und Russia on Ice und Radioactive Toy als perfekter GENREvertreter des Progressive-Rock.
weirdo
21.08.2011 - 16:16 Uhr
Von Radiohead sollte du dir am Besten erstmal "Hail To The Thief" zulegen.Es ist im Prinzip die Quintessenz ihres Schaffens.

Von Porcupine Tree würde ich dir eher "Lightbulb Sun" empfehlen. Das ist zeimlich proggig/physidelisch (Russia on Ice,Hatesong) aber auch gleichzeitig ziemlich poppig und leichtgängig(The Rest will Flow,Where We Would Be). Außerdem ist die Produktion viel besser. Schön warm und locker und mit mehr Hall. "In Absentia" ist eher kalt und hart.

Von Muse aber auch ganz klar "Origin Of Symmetry". Es fast alles zusammen was Muse ausmacht(Pathos,harte Gitarren,Bellamys Opern-Stimme) und zwar in Perfektion.
logan
21.08.2011 - 16:19 Uhr
@ "viele PT Fans der ersten Stunde sehen das kritischer, zweckoptimisten hingegen teilen deine Meinung und haben keine Bedenken dass PT auf Metal machen":

Naja, die machen ja nicht nur "auf Metal", und die Metaleinflüsse dürften weniger marketingkalkül sein als einfach daher rühren, dass herr wilson schon länger opeth produziert. die gegenseitigen einflüsse kann man in beiden bands hören, ihr sound hat sich mit der zeit schon etwas aneinander angenähert, auch wenn sie in unterschiedlicher tradition stehen.

ob man das dann auch gut oder zumindest gelungen findet, ist wieder eine andere frage.
goam
21.08.2011 - 16:24 Uhr
Die Metal-Songs von Porcupine Tree wirken meiner Meinung nach immer etwas "stumpf" und "einfach" im vergleich zum rest. Außerdem finde ich ihre Metal-Gitarren immer etwas dünn.
logan
21.08.2011 - 16:25 Uhr
@ Orphaned:

'russia on ice' kenne ich, da finde ich den sound sehr passend zum titel; auch wenn dieses unterkühlte in verbindung mit dem fließenden charakter des stücks nicht unbedingt dazu beiträgt, dass mich das stück fesseln kann, halte ich den song als solchen für gelungen. da kommt einfach eine gewisse atmosphäre rüber, auch wenn es eben recht konventioneller genreprog ist. ich muss nicht immer das rad neu erfunden haben, bloß aus prinzip - ich halte es ja auch nicht für unter meiner würde, mich zum recht konventionellen britpop/rockalbum "the bends" von radiohead zu bekennen, weil mich das auf volle albumdistanz am stück gehört eben meist mehr berührt, mir in der regel leichter reinläuft und mich weniger ermüdet als mitunter immer noch "ok computer", wo ich doch öfters zwischendurch einfach mal 'ne pause brauche.

'Buying new Soul' und 'Radioactive Toy' werde ich mal anchecken.
logan
21.08.2011 - 16:31 Uhr
@ goam:

bei den sachen, die ich kenne, hörte ich das ähnlich wie du, allerdings würden fette riffs auch weniger zu porcupine tree passen. und frickeldeath à la OPETH oder steril-endlose DREAM THEATER-kopiegenreprogmetalgitarrenläufe sicher noch viel weniger. ;-)
Orphaned
21.08.2011 - 16:32 Uhr
probier auch mal den Song The Sky Moves Sideways part 1, auch wenn der Song fast schon zu lang ist, also die Spannung nicht so aufrecht erhalten kann wie Russia on Ice.

oder die stücke I und II aus der Voyage 34, hebt sich dann aber wirklich total vom sonstigen Material von Porcupine Tree ab, im Prinzip sind es Instrumentalstücke die mit vielen Samples von "probanten" und Timothy Leary unterlegt sind, Thematik: LSD..
Orphaned
21.08.2011 - 16:35 Uhr
Radioactive Toy ist einfach nur ein Bilderbuch Progressive Rock stück, der Aufbau ist mustergültig und die Atmosphäre stimmt, aber es ist kein gefrickel und auch nicht höchstemotional...

Buying New Soul hingegen ist die perfekte Vertonung von Porcupine Tree, so nostalgisch, Sentimental und einwandfrei kriegt man meiner Meinung nach Porcupine Tree sonst nirgends zu hören.
Music-Listener
21.08.2011 - 16:35 Uhr
@ logan

Ja, du hast recht. Also von Metal-Musik sollten Porcupine Tree eher die Finger lassen. Wenn du die Songs "Shallow"(klingt wie ein Bullet For My Valentine Rip-Off) oder "Sleep Toghether" kennst, weißt du, wovon ich spreche...... :)
Liver
21.08.2011 - 16:44 Uhr
A Propos Porcupine Tree:

Ich hab hier ein Interessantes Interview mit Steven Wilson und Richard Barbieri beim Hurricane 2007 gefunden. Echt Sympatische Jungs, die wirklich ahnung vom Business haben.


http://www.youtube.com/watch?v=yMU-07RG50M
Orphaned
21.08.2011 - 16:51 Uhr
Musiker neigen sowieso dazu ihr aktuellstes Album auch als das beste zu sehen, man kriegt sie höchstens dazu zuzugeben dass die aktuelle Platte nur eine Momentaufnahme ist und nicht unbedingt ihre beste Platte.

Die Musiker versuchen halt immer das positive zu sehen und glauben immer eine Rechtfertigung zu finden, die Fanbase sieht das meistens etwas kritischer... und wer weiss, vllt. revidieren viele Künstler im Nachhinein ihre Meinung zu gewissen Alben, bestimmt sogar...

Ich würde gerne Steven Wilson fragen wie in Gottes Namen Buying New Soul als B-Side endete, wo der Song doch für mich ihr bestes Stück ist.

Converge beispielsweise meinen ernsthaft dass die aktuelle Platte ihre beste ist, da muss man doch stark nachfragen "Die beste wenn es wonnach geht?" und das ist nur 1 Beispiel dafür wie sich die Meinung der Fanbase von dem der Künstler unterscheiden kann.
logan
21.08.2011 - 17:47 Uhr
@ Orphaned:

Danke für die Anspieltipps.

'Radioactive Toy' ist gewissermaßen wirklich einfach nur ein Bilderbuch-Prog-Rock-Stück. Da vereint sich der Sound des frühen Progressive Rock, den Wilson ja so sehr schätzt, mit behutsam modernisierten und eigentümlich PORCUPINE TREE-mäßigen Elementen, das ganze ist schön songdienlich durchkonstruiert, gleitet weder in Selbstzweckfrickelorgien, noch in allzu ausgelutscht-genretypische Facettenmosaikspiele mit Epigonencharakter und erst recht nicht in halbgare Experimente aus. Es ist quasi handwerklich perfekter Middle of the Road Prog mit Wiedererkennungswert. Allerdings merke ich einmal mehr, dass das zwar alles sehr hübsch ist, ich die rein melancholischen Phasen auch durchaus zu würdigen weiß und teilweise richtig schön finde, dass die Gitarren aber, sobald sie elektrischer surren, bei mir den gerade sich einstellenden Effekt des Darinversinkens hinwegspülen oder zumindest relativieren, und dass ich emotional von dieser Musik nie so ganz ergriffen werde, wie es den wahren PT-Fans wohl ergeht. Das ist allgemein mein Problem mit der Band, dass sich ein gewisses Bauchgefühl nur sehr selten einstellen mag, selbst in den atmosphärischeren Songs. Wenige Ausnahmen bestätigen die Regel. Wo sich die Band auf ein Spektrum ihres Schaffens konzentriert, finde ich sie am stärksten. Mein liebstes Stück ist 'Collapse The Light Into Earth' ( http://www.youtube.com/watch?v=6Vc1uktH5lQ ) - mit Abstand. Zu 'Buying New Soul' ist der Abstand allerdings nicht ganz so groß wie zu manch anderem Stück. Fein!

Mit den um 16:32 Uhr empfohlenen Stücken beschäftige ich mich lieber ein anderes Mal. Mein Aufnahmefähigkeitspensum in Bezug auf für mich neue Musik ist für heute erschöpft.

@ "Musiker neigen sowieso dazu ihr aktuellstes Album auch als das beste zu sehen, man kriegt sie höchstens dazu zuzugeben dass die aktuelle Platte nur eine Momentaufnahme ist und nicht unbedingt ihre beste Platte.
[...]meinen ernsthaft dass die aktuelle Platte ihre beste ist, da muss man doch stark nachfragen 'Die beste wenn es wonnach geht?'"

Das sollte man sowie immer mitfragen. Gerade weil es immer eine Momentaufnahme ist, ist es für ein tieferes Verständnis sinnvoll, in Erfahrung zu bringen, worum es den Künstlern gingt, welche Aspekte ihnen besonders wichtig waren, worauf sie ihre Aufmerksamkeit richteten, nach welchen Kriterien sie ihr Werk ausrichten. Ansonsten bleibt man eben beim reinen Bauchgefühl stehen. Klar, letztlich ist das Bauchgefühl am wichtigsten, wenn es darum geht, ob einem ein Album gefällt. Aber dafür, den ersten oder auch einen tieferen Zugang zu finden, kann ein verständnisvolleres, bewussteres Hören entscheidend sein.
Orphaned
21.08.2011 - 17:54 Uhr
PT waren für mich auch nie eine Band mit der ich mich identifizieren konnte bzw. die mich emotional mitreissen konnte, für mich sind PT eine "darstellende" bzw. "inszenierende" Band.

Collapse Light Into Earth ist ziemlich nahe an den herkömmlichen und diversen Radiohead stücken, wo ich den unterschied mache ist hier dass Steven Wilson angenehmer singt, das heißt aber auch glatter und emotionsloser, Thom Yorke hingegen kann bei mir schon mehr Gefühle auslösen, klingt aber allgemein wohl dem einem oder anderen zu "roh", genauso wie viele nichts mit dem Gesang bei Neurosis oder Converge anfangen können, ich hingegen bin ein großer Fan von Scott Kelly,Steve von Till und Jacob Bannon....weil ihr Gesang in aller erster Linie eben sehr emotional ist. Ich langweile mich schnell bei zu glatten und braven gesang, ich meine es gibt sooooooo viele gute Sänger, vor allem im Zeitalter von vocoder und autotune, wo bitte macht man da einen unterschied?

ich war auch schon immer ein großer Fan von Kurt Cobains Gesang, da kommt auch viel Gefühl rüber und das ist mir im Endeffekt das wichtigste.

Toby Driver ist auch so ein heikles Thema, gibt genügend Leute die nichts mit dem Gesang anfangen können, ich für meinen Teil finde dass es zwar technisch nicht besonders wertvoll ist aber emotional durchaus gehaltvoll klingt, vor allem auf der Choirs of the Eye.
Orphaned
21.08.2011 - 18:01 Uhr
ich beschreibe mal zum Verständnis warum mir Buying New Soul so gefällt:

es fängt mit nostalgischen klängen an und hält auch was es verspricht, ein verträumter, melodiöser und unbefangener Song mit weichen übergängen, ein Song den ich mir gleich mehrmals hintereinander anhören kann und ich bin nicht der Typ der ein Lied gerne sofort wiederholt. Die Lyrics, Der Gesang, all das technische passt hier, auch das Arrangement ist nicht langweilig, im Endeffekt überragt aber die Tatsache dass der Song eben keine harten übergänge oder klischee Strukturen hat und kein eindeutiges Highlight und dass es nicht wichtig ist dass es kein Highlight gibt, es hört sich einfach natürlich/homogen an und ich fühle mich von der ersten bis zur letzten Sekunde an wohl, jede note am richtigen Ort. Ein perfektes Beispiel für einen NICHT schmalzigen sentimentalen Song.

darum ist es für mich der perfekte Porcupine Tree Song.

------------

du könntest auch noch in Even Less reinhören, prinzipiell sehr gut und auch auf der "Recordings" aber dieser Song ist weniger verträumt und unterliegt noch mehr den progressiven Strukturen, daher reicht er für mich nicht an das wunderbar fliessende Buying new Soul heran.

@Orphaned
21.08.2011 - 18:03 Uhr
Sag mal was zu "Stupid Dream" und "Lightbulb Sun"!
Orphaned
21.08.2011 - 18:08 Uhr
dazu muss ich mir erstmal diese Album anhören, wie gesagt habe auch ich damals mit der In Absentia angefangen, weil die eben aktuell und populär war. Dann hielt ich mich einfach daran was gerade das aktuelle war und merkte aber dass mir die Richtung nicht gefällt die Porcupine Tree eingeschlagen haben..

so habe ich mich mal nach PT-Klassikern umgehört und stieß auf diverse Songs... aber ich hatte nicht die Motivation direkt ganze Alben durchzuhören, dass ich mir bewusst war dass es sich wie bei PF verhält, epische Stücke gemischt mit mehr oder weniger belanglosen Stücken..

daher habe ich mich aus bequemlichkeit direkt an den vermeintlich epischsten Stücke gehalten.

Das passt auch besser zu meinem musikalischen Profil, am Ende des Tages stehen bei mir bei fast jeder Band die überlangen Tracks ganz oben sofern diese auch "funktionieren", denn es gibt auch beispiele dafür dass Länger nicht gleich besser bedeutet, Mastodon mag ich lieber im bereich von 3-7 Minuten, ich finde nicht dass die großartige Überlange Tracks schreiben können, eher mittelmaß. Aber ich bin ja auch ziemlich verwöhnt was das angeht und lasse mich da nicht zu schnell beeindrucken. Das bringt die Routine mit sich.
@Orphaned
21.08.2011 - 18:13 Uhr
Und was hälst du von Radiohead und Muse? Hast du ein paar Alben von denen? Oder hast du nen Lieblingssong?
Orphaned
21.08.2011 - 18:15 Uhr
ich verstehe...
logan
21.08.2011 - 18:16 Uhr
Hey Orphaned, ich mag u. a. die Stimmen von Tom Waits, Cronos, David Bowie, PJ Harvey, Kurt Cobain, Kat Bjelland, Attila Csihar, Maynard James Keenan, Kvohst und einigen anderen Gesangsexzentrikern. Markanz ist mir wichtig, sonst kann man den Gesang auch gleich weglassen. Bei Porcupine Tree stört er immerhin nie, das ist auch schon mal was wert. Es gibt nichts übleres als Sänger_innen, die unmotiviert wirken.
Orphaned
21.08.2011 - 18:19 Uhr
es verhält sich mit dem Gesang genauso wie mit der Produktion, zu glatt und zu stark poliert gefällt mir einfach nicht und ist mir zu steril zu kalt, da geht einfach etwas verloren, das ist schon ein bisschen so als hätte man Van Gogh gebeten nach Zahlen zu malen, wenn ihr versteht.

logan
21.08.2011 - 18:22 Uhr
Ja, verstehe ich. PT wirkt auf mich mitunter allerdings schon zu glatt.
Orphaned
21.08.2011 - 18:28 Uhr
da sind wir ja einer Meinung.

gerade dass ist ja was mir an Radioheads stücken(siehe Collapse Light into Earth vs you and whose army oder Pyramid song um bei Pianogeswchwängerten Stücken zu bleiben) besser gefällt, die Musik atmet noch mehr und ist vllt. allgemein betrachtet gesanglich nicht so "schön", bringt aber meiner Meinung nach mehr Emotionen rüber und hat einen höheren Wiedererkennungswert... der musikalisch-technische Anspruch hingegen ist eine andere Sache.

wenn ich mich zwischen perfekt inszeniertem Album und dem emotionalerem und explosiverem Album entscheiden müsste neige ich persönlich zu letzterem, beispiel NIN: TDS vs TF, früher TF vernarrt aber langfristig hat sich die The Downward Spiral durchgesetzt, auch wenn ich problemlos zugebe dass the fragile das rein musikalisch bessere Werk ist(nach diesen Maßstäben, wie Songwriting und in technischen Dingen).
lalelu
22.11.2011 - 00:13 Uhr
radiohead sind alte familienväter geworden; sie haben sich schon seit den letzten zwei alben kaum noch weiterentwickelt. als ehemaliger fan seit "the bends"- zeiten habe ich selbst lange geglaubt, dass sie ungeheuer innovativ und speziell für eine rockband seien, bis ich so viel andere tausend mal interessantere ( aber meist viel unbekanntere) musik kennengelernt habe und festgestellen konnte, dass radiohead auch nur gute rock n roll thieves sind, was ja an sich nicht schlimm ist. nur die musik und vor allem die "entwicklung" dieser band hat nicht diese enorme aufmerksamkeit verdient...
Sonnenvolt multipliziert endlos
22.11.2011 - 00:21 Uhr
"OK Computer" ist kein gutes Einstiegsalbum in die Radiohead-Welt. Würde eher "The Bends" oder "In Rainbows" empfehlen, diese sind weniger depressiv als Erstgenanntes.

Die Entwicklung der Band seit TKOL ist in der Tat bedenklich, zu viel herzloses Elektronikgefrickel.
Konsum
22.11.2011 - 12:24 Uhr
Frag Hundert Leute und Du bekommst 1000 Meinungen. Hat schon jemand pablo honey als einstieg empfohlen? Ist ja schließlich das Debut?
pusher
04.12.2011 - 18:14 Uhr
*push*
Efren
04.12.2011 - 18:29 Uhr
"OK Computer" ist kein gutes Einstiegsalbum in die Radiohead-Welt.

Haben nur Millionen von Fans damit den Einstieg gefunden.
ghoulie
04.12.2011 - 19:08 Uhr
wenn eine der 3 bands,dann radiohead. ok computer,kid a und als bonus noch the bends und amnesiac reichen aber aus.

muse & porcupine tree sind kompletter mist. die genesis oder marillion des 21 jhdts.
ideal für leute, die sich va gern damit brüsten "innovative" und "anspruchsvolle" musik zu hören.
Efren
04.12.2011 - 19:17 Uhr
Im Gegensatz zu solchen, die sich mit ihrer musik v.a. cool vorkommen wollen und alle Pitchfork-Hypes rauf- und runterhören.
timmie
05.12.2011 - 08:32 Uhr
Ganz klar: MUSE

Live sind sie sowieso unschlagbar und auf Platte immernoch was ganz besonderes!!
walda
05.12.2011 - 09:02 Uhr
Muse? Diese überkanditelte Scheiße? Oh, man.....Wo sind die Leute mit gutem geschmack geblieben?
@walda
05.12.2011 - 09:11 Uhr
HIER bin ich doch!! :)
bakima
05.12.2011 - 09:20 Uhr
I Would Say: Porcupine Tree
@walda
05.12.2011 - 11:03 Uhr
ja mann! HIER!!
Greylight
05.12.2011 - 13:04 Uhr
Porcupine Tree > Radiohead > Muse

Wobei ich nicht so ganz nachvollziehen kann, wieso manche Porcupine Tree als zu wenig emotional empfinden. Muse sind mir hingegen zu dramatisierend.
Greylight
05.12.2011 - 13:09 Uhr
@Porcupine-Fan

Genau.
Klarsteller
05.12.2011 - 13:42 Uhr
Radiohead= Overhyped
Porcupine Tree= Belanglos
Muse= Mainstream

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