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Judoka Claudia Heill ist tot

User Beitrag
Erwinator
31.03.2011 - 21:43 Uhr
http://www.gmx.net/themen/sport/sportmix/747fpbq-olympiazweite-bringt-sich-um
Hugo
31.03.2011 - 21:46 Uhr
Kenn' ich nicht.
Ihre Popularität wird sicher keine neue Diskussion anstoßen.
Schade eigentlich...
Trapezhamster
31.03.2011 - 22:02 Uhr
Ja, jeder einzelne Selbstmord ist tragisch, auch ganz allgemein jeder unnatürliche Tod, auch von meiner Seite ein aufrichtig gemeintes R.I.P.! :(

Eine andere Frage (die bitte von diesem, sicherlich für die Angehörigen furchtbaren, Einzelfall zu trennen ist!) ist die, ob man nun zu jedem verstorbenen Menschen, der einmal 4-5 Minuten mediale Aufmerksamkeit genossen hat, einen Thread eröffnen oder gar kollektive Trauer heucheln muss. Trauriger Einzelfall, außerordentlich tragisch, aber warum ist das gleich eine GMX-Nachricht wert? Das passiert (leider) täglich hundertfach.
Hugo
31.03.2011 - 22:05 Uhr
Ich denke das Problem ist ein anderes.
Prominente sind der Weg, diese Themen in die Gesellschaft zu bringen.
Wer geht denn schon dahin - sofern man nicht betroffen ist oder jemanden im Bekanntenkreis hat - wenn eine Klinik in der Region eine Informationsveranstaltung über Depression, Sucht, Suizidalität gibt.
Ich denke durch prominente "Opfer" wird das Thema weiter getragen.
Trapezhamster
31.03.2011 - 22:30 Uhr
Ich denke das Problem ist ein anderes.
Jeder tragische, unnatürliche Tod eines (vermeintlich!) Prominenten wird von den Boulevardmedien begeistert in eine werbeeinnahmenträchtige Schlagzeile verpackt. Weil das die Leute schockt. Eine Olympiateilnehmerin, wie kann so einem erfolgreichen, sich demzufolge natürlich auf der Sonnenseite des Lebens befindenden Menschen so etwas denn nur passieren? Da nimmt man natürlich Anteil und ist verwirrt. Verkauft sich also.

Den Boulevardmedien eine aufklärerische oder normative Intention zuzusprechen, ist indes gelinde gesagt ein wenig naiv.
Bonzo
31.03.2011 - 22:34 Uhr
Möchtest du nicht erfahren, wenn eine dir bekannte Person stirbt?

Todesmeldungen gibt es auch im kleineren Kreis, sagen wir mal in Verbänden. Wenn ein bekanntes Mitglied stirbt, wird dies auch allen Verbandsmitgliedern mitgeteilt.
Trapezhamster
31.03.2011 - 22:40 Uhr
Möchtest du nicht erfahren, wenn eine dir bekannte Person stirbt?

Doch, aber ich da sehe keinen Zusammenhang zu meinen Statements.
Bonzo
31.03.2011 - 22:42 Uhr
Natürlich. Du fragst dich doch warum das ne GMX-Nachricht wert ist.
Hugo
31.03.2011 - 22:46 Uhr
Wie soll das Thema denn sonst behandelt werden?
Eine Gesundheitssendung auf dem WDR?
Klar, Enke wurde ausgeschlachtet bis zum geht nicht mehr - ohne kaum Auswirkung auf die Akzeptanz der Depression erreicht zu haben.
Ich denke aber, daß die "Schlagzeilen" schon einen Teil dazu beigetragen haben, daß sich ein paar wenige Leute ersnthaft mit dem Thema auseinandergestzt haben.
Hugo
31.03.2011 - 22:51 Uhr
Gerade mal bei wikipedia nachgesehen: sie war nur ein Jahr jünger als ich.
xfiles vienna
31.03.2011 - 22:54 Uhr
irgendetwas stimmt nicht im 3. wiener gemeindebezirk. da sind in den lezten paar monaten schon mind. 4 personen aus einem fenster zu tode gestürzt.

rip!
Trapezhamster
31.03.2011 - 22:54 Uhr
Natürlich. Du fragst dich doch warum das ne GMX-Nachricht wert ist.

Und die GMX-News sind dazu da, die Angehörigen und Freunde über den Todesfall zu unterrichten? Oder verstehe ich gerade nicht, was du meinst?
Kenner
31.03.2011 - 22:55 Uhr
Ich denke, dass Leute, die selbst keine Depressionen (oder irgendeine andere Krankheit) haben, sich wohl kaum damit auseinandersetzen werden.
Hugo
31.03.2011 - 22:59 Uhr
@kenner
Sagte ich ja.
Solche Tragödien mögen aber vielleicht für den ein oder anderen genug Anstoß sein (ich sage mal vielleicht ihre Fans).
Psychiatrische Erkrankungen (falls es überhaupt Depressionen waren, Zeugen, daß sie gesprungen ist, gab es wohl noch nicht) sind noch lange nicht in der Gesellschaft angekommen bzw. akzeptiert.
Das wird auch noch Jahrzehnte dauern... mindestens.
Bonzo
31.03.2011 - 23:04 Uhr
@ Trapezhamster

Natürlich nicht.
Durch ihre Olympiamedaille hat sie ja einen gewissen Bekanntheitsgrad in der Öffentlichkeit. Daher sollte diese ja auch informiert werden, da es die Menschen nun Mal interessiert, wenn jemand stirbt der ihnen bekannt ist.



mispel
31.03.2011 - 23:05 Uhr
@Hugo:

Anstoß sein wofür?
Ich finde, dass Depressionen eine sehr "intime" Krankheit sind, weil es halt ein seelisches oder psychisches Problem ist. Über Krebs oder andere Krankheiten kann man sich viel "leichter" unterhalten. Wer kehrt schon gern sein Innerstes nach außen.
Hugo
31.03.2011 - 23:10 Uhr
Drücke ich mich heute so schwer aus?
Also: Anstoß dafür sein, daß irgendwer sich mal mit dem Thema auseinandersetzt, sich beliest. Muß ja nicht gleich in übetriebene Hilfsbereitschaft ausarten.
Aber auch wenn seelische Erkrankungen EIN Individuum betroffen, so gibt es genug ohnmächtige Angehörige, die sich hilflos fühlen oder nicht wissen, was sie tun können.
Mit einem gewissen Background vielleicht schon.
Information schadet doch niemandem.
Hugo
31.03.2011 - 23:13 Uhr
Wenn ich Depressionen hätte, würde ich mir wünschen, Unterstützung zu erfahren, wenn ich selbst nicht in der Lage wäre, mir diese noch zu holen. Aber dafür müsste mein Umfeld eben über ein geringes, aber fundiertes Wissen verfügen.
mispel
31.03.2011 - 23:19 Uhr
Wenn ich Depressionen hätte, würde ich mir wünschen, Unterstützung zu erfahren, wenn ich selbst nicht in der Lage wäre, mir diese noch zu holen. Aber dafür müsste mein Umfeld eben über ein geringes, aber fundiertes Wissen verfügen.

Aber das ist ja grad die Krux an der Sache. Man zeigt es nicht. Meine depressiven Momente behalte ich auch für mich und in letzter Zeit hab ich doch auch einige Leute getroffen, die selbste depressiv sind/waren und ich hab es ihnen nicht angesehen.
Hugo
31.03.2011 - 23:23 Uhr
Eine Depression hat Symptome wie jede andere Krankheit auch. Sicherlich sind diese nicht immer gleich, aber es ist ja nicht so als würde man als Freund/nahestehender Angehöriger so etwas nicht merken.
Ansonsten gäbe es ja keine Depressiven in Kliniken, Fachärzten oder Therapeuten.
Bei dem Bewusstsein, was gesellschaflich vorherrscht, daß Depressive faul sind, keinen Arsch in der Hose haben, verweichlicht sind, über Dinge jammern, die FRÜHER bestimmt viel schlimemr gewesen seien - so lange man solche Vorurteile hört, ist es sicherlich schwer, darüber zu sprechen.
Nur wie soll sich das ändern, wenn das Thema niemanden interessiert oder seelische Erkrankungen durch die Bank als Einbildung oder Verrücksein abgestempelt wird?
Hugo
31.03.2011 - 23:24 Uhr
Grammatikalisch ist hier noch Luft nach oben.^^
Trivialer Glaube
31.03.2011 - 23:24 Uhr
Körperliche Beschwerden = umweltbedingt
Psychische Beschwerden = selbst schuld
mispel
31.03.2011 - 23:29 Uhr
Eine Depression hat Symptome wie jede andere Krankheit auch. Sicherlich sind diese nicht immer gleich, aber es ist ja nicht so als würde man als Freund/nahestehender Angehöriger so etwas nicht merken.

Da irrst du dich gewaltig. Das weiß ich aus eigener Erfahrung. Wenn man will, lässt man sein Umwelt nur das sehen, was sie sehen soll oder will.
Hugo
31.03.2011 - 23:32 Uhr
Ich bin sicherlich etwas berufsblind und ich weiß, daß die Menschen, die in den Kliniken sitzen/liegen oder sich aktiv Hilfe suchen, nur die Spitze des Eisberges sind.
Du fährst aber auch einen argumentativ harten Kurs.
Wo soll man denn ansetzen?
Hugo
31.03.2011 - 23:34 Uhr
Wenn ich die durchschnittliche Belegung auf der Station sehe,auf der ich arbeite, machen Depressionen mind. 50% aus, Tendenz steigend.
Hugo
31.03.2011 - 23:35 Uhr
Die sind ja da, und mehr als die Hälfte von denen kommen auch ohne Suizidversuche im Vorfeld oder durch die Iniatiave von Angehörigen.
mispel
31.03.2011 - 23:43 Uhr
Naja, man darf bei dem Thema halt nicht pauschalisieren.
Wo man ansetzen soll, ist eine sehr schwere Frage. Am besten wäre es natürlich die Auslöser einer Depression einfach abzustellen, aber da diese sicherlich sehr vielfältig sind, sehe ich dafür keine Möglichkeit. Vielleicht könnte man die Betroffenen ermutigen sich zu öffnen, was ich in unserer oberflächlichen, gefühlskalten Welt, in der man einfach nur funktionieren muss, aber auch für sehr schwierig halte.
Mehr kann ich dazu im Moment nicht sagen. Bin einfach zu müde und klinke mich daher mal aus der Diskussion aus.
Hugo
31.03.2011 - 23:49 Uhr
Abstellen geht meist nicht. Das hat mit der eigenen Vulnerabilität zu tun, mit den sog. Lifetime-Events, also "Schicksalsschlägen" und natürlich aktuellen Lebensereignissen. Auf sich selbst zu achten, Mut finden, über sein Seelenleben zu sprechen, Stressoren zu analysieren und adäquat zu integrieren bzw. zu minimieren, sind sicherlich die Wege, die man gehen sollte.
Patentrezepte gibt es natürlich nicht.
Psychoedukation für den Betroffenen, aber auch dessen Angehörige sind nützlich, muß auch noch intensiviert werden.
Hugo
31.03.2011 - 23:52 Uhr
Problem daran ist natürlich: man muß erstmal in professioneller Hand sein. Mancheiner wird gezwungen (Einlieferung nach Suizidversuch) bzw. hat diese Chance (so zynisch sich es vielleicht anhören mag), aktive Mitarbeit ist aber vorauszusetzen. Zwingen kann man jemanden auch nicht, auch wenn Psychiatriegegner gerade Begriffe wie "Zwang" oder "freiwillig" abgehen wie ein Fruchtnappo.
Claudia Heill
01.04.2011 - 00:31 Uhr
April, April! :D
Juno
01.04.2011 - 01:10 Uhr
lol die Claudia ey :o
omg
01.04.2011 - 08:40 Uhr
Scheiße, jetzt musste ich lachen :/
@du Arsch
01.04.2011 - 10:55 Uhr
Sagt doch nur, was der verbreitete Volksglaube ist, der leider immer wieder durchsickert, so falsch er auch ist.
umpf
01.04.2011 - 10:59 Uhr
@Hugo:
aktive Mitarbeit ist ein zentrales Problem

Manch einer gefällt sich bewusst/unbewusst in der Rolle des Leidenden; es ist schwer tatsächlich glücklich zu sein,wenn die Umstände dies objektiv eigentlich zulassen.Man muss glücklich sein wollen.So wie ich Depressionen erlebt habe und erlebe,habe ich das Gefühl,man müsste einfach nur einen Schalter umlegen.Denn es genügen an manchen Tagen Kleinigkeiten,die wenn sie richtig laufen ein Stimmungshoch verursachen.Dann kommen aber wieder andere Störfaktoren,die objektiv gar nicht da sind.Das fängt als ein Gedanke an und man fängt immer mehr an,sich in etwas reinzusteigern.Man muss sich dagegen innerlich wehren,sich ablenken.Es gehört aber zur Depression dazu,dass man sich dazu nicht aufraffen kann.Das ist m.M ein zentraler Punkt.

Nicht jeder depressive mensch versteckt seine Gefühle.Ich habe durchaus hin und wieder das Bedürfnis nach,wie soll ich sagen,Aufmerksamkeit,Mitgefühl.Wenn das nicht erfüllt wird,hat man natürlich das Gefühl,allen egal zu sein.Das verstärkt die Depression.Dann lässt man den Versuch drüber zu reden beim nächsten mal lieber bleiben und frisst es in sich rein.

Ich bin mir da auch nicht sicher,ob mit Therapeuten drüber reden wirklich hilft geschweige denn nachhaltig.
Meine erfahrungen sagen mir da was anderes.
Ursachen liegen häufig in der Vergangenheit.Die lässt sich nicht ändern.Wenn man drüber spricht,denkt man darüber ständig nach.Zur Verarbeitung trägt dies nicht bei.Im Gegenteil dreht man sich im Kreis.Muss nicht so sein,habe ich aber so erlebt.
letzenendes muss man jede gemachte Erfahrung als solche behandeln.Man muss halt irgendwie versuchen die positiven Erinnerungen zu betonen und sich im noch so stressigen Tagesablauf positive Eckpunkte setzen,Ruhezonen einrichten.

Dies allerdings vergleiche ich mit Gewicht abnehmen.Auch da ist das Problem,dass man selbst den Arsch hochkriegen muss.Wenn man krank ist,hat man offenbar das Gefühl,der Arzt hat eine Bringschuld.Depression ist aber keine Erkältung.


Genug geschwafelt....:-)
realo
01.04.2011 - 13:07 Uhr
das entscheidende checkt mal wieder keiner: jeder selbstmord ist ein großes FUCK YOU an uns! tja. unvorstellbar wie man zu sowas getrieben werden kann, gell? es ist ein zeugnis darüber, wie scheiße und nervig wir alle sind.
und jetzt weiter im betroffenheits-programm:
Doppelmocht
01.04.2011 - 18:57 Uhr
roflollo
das scheint ja echt keinen zu jucken, nich mal RTL kaktuell berichtet darüber.
¿ ?
01.04.2011 - 19:03 Uhr
Claudia Heill war nun mal kein Enke.
unfreier Wille
01.04.2011 - 19:17 Uhr
Jeder an Stelle von Heil (also mit exakt ihrem Umfeld und ihren Genen) hätte genau so gehandelt wie Heil.
:D
05.04.2011 - 13:40 Uhr
Heillige Scheiße! ;-)
Genauer Ablauf:
05.04.2011 - 13:45 Uhr
10 Uhr. Claudia fährt in das Trainingszentrum Südstadt, wo sie bis Ende Februar als Trainerin gearbeitet hat. Dort nimmt sie an einer Trainingsstunde teil, trinkt in der Kantine mit Ex-Kollegen Kaffee.

12 Uhr. Danach fährt Claudia nach Hause zurück. Sie telefoniert mit ihrer Mutter. Sie erzählt, dass sie später mit ihrer besten Freundin Babsi Schwartz (Ex-Tennisstar) essen geht. Dann blödeln sie am Telefon. Am Ende verabreden sich Mutter und Tochter für Samstag zum Essen.

18.30 Uhr. Claudia trifft Babsi in Mödling zum Essen. Sie trinken gemeinsam einen Radler.

21 Uhr. Die beiden Freundinnen fahren zu Babsis Wohnung in Mödling.

22 Uhr. Von ihrer Freundin aus ruft Claudia ihre Ex-Lehrerin aus der Südstadt, Helga F., an. Sie vereinbaren einen Treffpunkt für den nächsten Tag um 9 Uhr. Den restlichen Abend verbringt sie mit Babsi vor dem Fernseher.

1 Uhr. Claudia fährt mit ihrem Mercedes Cabrio zurück nach Hause in die Landstraßer Hauptstraße.

3.15 Uhr. Die 29-Jährige stürzt aus dem Schlafzimmerfenster ihrer Wohnung in den Hof. Warum, wird vielleicht für immer ein Rätsel bleiben.
B. Troffen
05.04.2011 - 19:09 Uhr
echt heftig

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