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wie nostalgisch seid ihr?

User Beitrag
Hardcover
12.03.2011 - 00:46 Uhr
Auf einer Skala von 1-10?

ich mindestens 7.

Eben gerade schau ich mir Fotos an, die ca. 8 Jahre alt sind und höre dabei die dazugehöige Musik. Und irgendwie verbinde ich das immer mit Wehmut, das nervt mich irgendwie.
logan
12.03.2011 - 01:00 Uhr
ich hatte neulich auch eine handvoll fotos aus dem letzten jahrzehnt in der hand, allerdings eher mit milder verklärung als brennender wehmut. bin ich nostalgisch? ja, irgendwie schon, auch wenn die beste zeit eigentlich fast immer die gegenwart ist, ob nun einfach ausgekostet oder gewürzt mit ein paar schönen erinnerungen an vergangene freuden oder auch mit pläneschmieden und freudigen erwartungen in die zukunft. ich schätze, dass ich die vergangenheit inzwischen eher abgeklärt sehe, obwohl man im rückblick natürlich immer gerne einiges schönt, gebe mir aber trotzdem mal 'ne nostalgische 6/10.
meetzz
12.03.2011 - 01:08 Uhr
hmm ich verbinde das erinnern an vergangene tage auch immer mit wehmut, grade bei sachen die sehr lange her sind. man wird halt immer daran erinnert dass alles mal zu ende geht. aber genau das heißt doch dass man nicht nostalgisch ist weil es einen ja nicht fröhlich macht. normalerweise hätte man dann ja einfach ein wenig spaß beim schwelgen...

daher würde ich mich bei 4/10 einschätzen
Hardcover
12.03.2011 - 01:13 Uhr
"auch wenn die beste zeit eigentlich fast immer die gegenwart ist"

ist dass bei dir tatsächlich immer so oder ist das vielmehr deine Lebenseinstellung (im Sinne von "I never wanna say my best days are behind me" ;)?
Bei mir waren z.B. Bilder dabei die mein Papa von mir gemacht hat, als er mich in mein 8qm Wohnheimzimmer abgeladen hat. Damals war halt alles ungemein neu und spannend, das hatte schon was.
sehr
12.03.2011 - 01:14 Uhr
ich blicke schon mit großem wehmut auf die vergangenheit zurück. alles war so leicht, so unbeschwert und irgendwie besser als heute. die positive ereignisdichte war einfach größer. in der gegenwart empfinde ich mich zwar als vernünftiger, verantwortungsbewusster und erwachsener, aber glücklicher bin ich nicht. ich muss mich kopfgesteuert zu taten und ereignissen zwingen, sage öfter nein zu mir nund anderen. früher ging alles wie von selbst, auch wenn meine persönliche fehlerhäufigkeit größer war.

entweder verhalte ich mich momentan meinem wachsenden alter entsprechend, oder ich werde einfach spießig und langweilig. vielleicht sollte ich einen schritt zurück wagen.

deshalb: nostalgie-faktor 9/10
Hardcover
12.03.2011 - 01:17 Uhr
"aber genau das heißt doch dass man nicht nostalgisch ist weil es einen ja nicht fröhlich macht. normalerweise hätte man dann ja einfach ein wenig spaß beim schwelgen"

guter Punkt, das beruhigt mich ein wenig :) Denn Spaß hab ich eigentlich nicht, d.h. ich bin schon froh um die Erfahrungen, die ich seither gemacht habe und ich möchte auch nicht wieder 19 sein. Ich finds nur schade, dass alles irgendwie vorbei geht. Kann das leider auch nicht besser beschreiben.
Hardcover
12.03.2011 - 01:23 Uhr
@ sehr

das geht mir ähnlich. Aber ich glaube man muss das mit einem Augenzwinkern akzeptieren. Sich einfach die jugendliche Lockerheit zu einem gewissem Grad behalten, ohne dabei auf Berufsjugendlicher zu machen. Ich selbst kannte früher einige wenige Erwachsene, die ich extrem locker und cool fand, ohne dass ich das Gefühl hatte, dass sie sich mir anbieren wollten. So würd ich auch gerne mal sein :)

sehr
12.03.2011 - 01:41 Uhr
@ Hardcover

hm, ich finde das ist gerade das oder unser problem. man denkt viel zu global und plant viel zu weit. macht sich zu viele gedanken über das leben und wie man sich darin positionieren will. alles muss perfekt sein.

früher - also unter der obhut der eltern, die einem vieles abnahmen - lebte man in einem viel kleineren kosmos. viel kurzfristiger und spontaner. zumindest ich habe das gefühl, dass man in dieser vergangenen welt viel effizienter gelebt hat, fixierter auf das wesentliche. also persönliches glück und konkrete, kurzfristige aufgaben.

heute mache ich mich wegen viel zu viel verrückt. auch über dinge, die weit entfernt sind. vielleicht ist ds ja die folge des erwachsenenseins und der größeren verantwortung. trotzdem finde ich meine jugendliche lebensweise (die eigentlich gar nicht soo unvernünftig war) im vergleich viel lebenswerter.
logan
13.03.2011 - 22:59 Uhr
@ Hardcover:

>>"auch wenn die beste zeit eigentlich fast immer die gegenwart ist"

ist dass bei dir tatsächlich immer so oder ist das vielmehr deine Lebenseinstellung (im Sinne von "I never wanna say my best days are behind me" ;)?
Hardcover
13.03.2011 - 23:33 Uhr
@logan

wo ist jetzt dein Beitrag? bisher hast du nur meinen kopiert:)

falls du wissen willst wie ich das gemeint habe: Nunja, es kann ja sein, dass es Menschen gibt, bei denen es glücklicherweise immer "Berg auf" ging, und der jeweilige Status Quo kaum zu beantstanden war.
Dann gibt es vielleicht auch Menschen, die das erzwingen wollen, d.h. in alles mit der Einstellung hineingehen "das muss besser werden als alles zuvor".

@sehr: würde das Gespräch gerne noch wietersetzten, gerade fehlt mir die Zeit.
logan
13.03.2011 - 23:55 Uhr
Was heißt schon Lebenseinstellung? Das ist einfach mein Eindruck aufgrund bisheriger Erfahrungen. Und für "immer" gilt das ja auch nicht, sondern - wie ich schrieb - für "fast immer", jedenfalls in letzter Zeit.

Mit wachsendem Erfahrungsschatz steigt einfach die Möglichkeit, Dinge gelassener zu sehen, die einem so oder so ähnlich schon widerfahren sind, weil man weiß, wie man damit umgehen kann - selbst dann, wenn man nicht soviel draus gelernt hat, dass man es nächstes Mal besser machen kann.

Allerdings lernt man meiner Meinung nach mit zunehmender Lebenserfahrung, positive Momente in ihrer Vergänglichkeit eher zu würdigen, schon bevor sie eben bloß noch eine Erinnerung sind. Die Notwendigkeit zur verklärenden Rückschau wird damit weniger dringlich, die Gegenwart relevanter.

Eine Aussage wie "ich bin schon froh um die Erfahrungen, die ich seither gemacht habe und ich möchte auch nicht wieder 19 sein" kann ich jedenfalls problemlos unterschreiben; "my best days are behind me" hingegen ergäbe für mich allenfalls dann einen Sinn, wenn man bereits tot ist, diese Betrachtung folglich aber nicht mehr tätigen kann; denn mit absoluter Gewissheit kann man nie vorhersehen, was da im Leben noch kommen mag. Die Zukunft, ob Wunschtraum, Alptraumszenario oder nüchterne Planung, ist jedenfalls ungewiss, außer dass sie ihren Anfang in der Gegenwart nimmt und in jedem Moment schon zählt, was ich jetzt daraus mache.

Erinnerungen mögen dann bittersüße sein, wenn einem erst in der rückblickenden Bewertung klar wird, dass man einen vergangenen Moment, solange er währte, bewusster hätte genießen sollen, als man das damals getan hat. Ansonsten ist das Schwelgen in Erinnerungen für mein Empfinden eine durchweg schöne Sache, vergleichbar einem feinen, leichten Nachgeschmack.

So, mal gucken, ob der Beitrag im zweiten Anlauf wieder verschluckt wird...
logan
13.03.2011 - 23:59 Uhr
@ "Nunja, es kann ja sein, dass es Menschen gibt, bei denen es glücklicherweise immer "Berg auf" ging, und der jeweilige Status Quo kaum zu beantstanden war.
Dann gibt es vielleicht auch Menschen, die das erzwingen wollen, d.h. in alles mit der Einstellung hineingehen "das muss besser werden als alles zuvor"."

Mein bisheriger Lebenslauf war weder eine Gerade mit konstanter Steigung, noch habe ich den Anspruch, immer alles besser machen zu müssen als bisher.

Castorp
14.03.2011 - 11:59 Uhr
@Hardcover/logan:
Wollte ich auch schon schreiben, genau meine Gedanken. Ich denke mir dann auch immer "Ich möchte nicht mehr 14 sein".

Man neigt dazu, die Vergangenheit in der Erinnerung zu kleinen Kurzfilmen mit Hollywood-Gloss zu schneiden. Doch woher kommt dieser Impuls? Hängt es damit zusammen, dass man die Verantwortung für die Gegenwart und Zukunft des eigenen Lebens subtil von sich zu schieben versucht (auf einer so bewussten Ebene läuft ja das nicht ab, was es für viele schwieriger macht, darüber zu reflektieren)? Wenn man in die Vergangenheit "sehnsüchtig flüchtet" anstatt sie gelassen "nur zu besuchen", dann, denke ich, schon.

Uwe Steimle hat dieses Phänomen mal in einem schönen Satz einer seiner Kabarettfiguren auf den Punkt gebracht: "Früher war's schöner. Aber noch früher, da war's noch schöner...".
Elin
14.03.2011 - 17:32 Uhr
Doch woher kommt dieser Impuls?

Ich denke wenn wir einen Kurzfilm von vergangenen Augenblicken hätten die mies waren (also wenn wir uns eher intensiv an Verzweiflung, Trauer etc. erinnern könnten), dann würden wir in der Gegenwart wie depressive Zombies rumrennen. So verdrängt das Gehirn so Einiges und die Zeit heilt bekanntlich auch die ganz tiefen Wunden. So dass die meisten Menschen in der Gegenwart psychisch einigermaßen stabil funktionieren können.

Vielleicht sollte man sich das immer in Erinnerung rufen, dass nicht alles toll war und das Gehirn einen nur vieles vorgaukelt.
Wichtig ist vielleicht dennoch zu versuchen die Dinge und die Menschen die einen in der Vergangenheit gut taten auch in die Gegenwart zu integrieren. Dann vermisst man ja vielleicht nicht mehr ganz soviel :)
Hardcover
14.03.2011 - 18:56 Uhr
Die Gründe für das "Flüchten in die Vergangenheit" können denke ich durchaus vielfälitg sein.

Ein ganz wesentlicher Grund ist wahrscheinlich, wenn die Vergangenheit im Bezug zu einem aktuellen Lebensabschnitt, tatsächlich mehr zu bieten hatte.
Ich für meinen Teil habe z.B. gerade mein Studium beendet, hier verflüchtet sich nun alles und irgendwie steh ich relativ ungewiss vor einer neuen Aufgabe. In dieser Situation ist es ein leichtes, sich wehmütig an die Jahre zurückzuerinnern in denen hier alles locker und leicht war.
Das einzige Rezept ist wohl, neue Aufgaben anzunehmen und sich bewusst zu sein, dass wenn man denn will, diese genau so schön werden können, dass man sich in ein paar Jahren vielleicht ebenso wehmütig an sie zurückerinnern wird.

@Elin

"Vielleicht sollte man sich das immer in Erinnerung rufen, dass nicht alles toll war"

Da ist wirklich was drann!
Hardcover
05.03.2012 - 17:54 Uhr
Man, ist dieser Beitrag schon fast wieder ein Jahr her. Irgendwie hat sich wenig verändert. Mir ist die Leichtigkeit des Lebens irgendwie abhanden gekommen. Entweder muss ich etwas ändern oder das ist eine normale Begleiterscheinung des älterwerdens..
frägende Ente {nur echt mit kleinem F}
05.03.2012 - 17:57 Uhr
Ist es Nostalgie, wenn man sich geliebte Game-Boy-Spiele wieder anschafft, die einst von den Eltern auf 'nem Trödelmarkt verkauft wurden?
Orphaned
05.03.2012 - 17:59 Uhr
eher immer weniger, langsam aber sicher freunde ich mich mit dem Elend der heutigen Zeit an, Stockholm-Syndrom-Style.

P.S. Konsumgeilheit

P.S2. THE OFFICE!!!!!11

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