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Phillip Boa & The Voodooclub

User Beitrag

ijb

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Registriert seit 30.12.2018

07.02.2022 - 19:57 Uhr
Blank Expression (2016) 8,4/10

Nachdem „Loyalty“ und „Bleach House“, so las man, unerwartet große (Verkaufs-)Erfolge waren, gab’s 2016 also wieder einmal eine „Singles Collection“; diesmal aber nicht nur drei neue Songs oder ein paar B-Seiten als Kaufanreiz, sondern sogar – wie z.B. bei Michael Jacksons „HIStory – Past, Present and Future Book I“ – ein komplettes neues Album dazu, das auch nicht als Einzel-CD erhältlich gemacht wurde.

Geboten wird:
(CD1) „A Collection of Singles 1986-2016“ – mit einem klaren Fokus auf eingängige (Pop- und Rock)nummern, so dass auf „This is Michael“ erstmal „Loyalty“ folgt, und „Standing on the Rooftops“ gemütlich zwischen „Annie“ und „Albert“ Platz findet. Rockmusik prägt die erste Hälfte der CD, in der zweiten finden sich eher die Popsongs: „Diamonds Fall“, „Bells of Sweetness“ (Albumversion!), „Rome in the Rain“, „Til the Day we are both forgotten“, „And then she kissed her“, und „Deep in Velvet“ darf sogar in der neuen, sehr feinen „Reduced“-Akustikversion dabei sein.
Die ganze CD ist eine einzige Party. Wer Phillip Boas Alben nicht kennt, könnte meinen, er hätte nur zupackende und melodische Hits geschrieben. So passt sogar die neue „Fresco“-Single „Twisted Star“ elegant zwischen „Fine Art in Silver“ und „Love on Sale“. Natürlich fehlen Schrägtöner-Singles wie „Eugene“, „When I’m bored“, „Slipstream“, „Diana“, „Lunatics over Brighton“ usw. – glücklicherweise aber auch Okayes wie „Lord have Mercy with the 1-Eyed“, „On Tuesday I’m not as Young“, „So What“ oder „Johnny the Liar“. „Starman“ fehlt sowieso. Für mich hätte wenigstens „Burn all the Flags“ auch noch reingepasst – oder/und vielleicht auch eine der „C90“-Singles. Aber wie gut, dass er auf „Kiss my Soul“ nicht verzichtet hat, als Abschlussnummer (leider hört man dem an, dass es, anders als die anderen Stücke hier, nicht remastered wurde).
Allerdings: Gab es von „Diamonds Fall“ überhaupt eine Single? Laut Discogs waren „Lord have Mercy“, „Jane Wyman“ und „Valerian“ die Singles des Albums. Aber egal… ein bisschen Schummeln ist auch okay, das passt alles gut zusammen, und „Diamonds Fall“ ist sicher die bessere Wahl aus der CD als die drei genannten Singles. Überhaupt: das komplette Jahrzehnt bleibt ansonsten ausgespart: Von „The Red“, „C90“, „Decadence and Isolation“ und „Faking to blend in“ hat Phillip nichts ausgewählt – was darauf hindeutet, dass er selbst da nicht mehr viel Erinnerungswürdiges findet. „Loyalty“ und „Hair“ sind die einzigen Alben, die mit mehr als einem Song hier vertreten sind.

(CD2) „Fresco – A Collection of 12 New Songs“: Irgendwo hatte ich bei der Veröffentlichung gelesen, dass „Fresco“, so erklärte Boa den Titel, eine Art „Übermalung“ früherer Songs aus 30 Jahren Voodooclub sei. Leider habe ich nirgendwo Genaueres dazu gefunden, hätte großes Interesse mehr zu erfahren, wie er diese zwölf Songs versteht und wo er seine Inspirationen fand. Tatsächlich kann man festhalten, wie ich/wir bereits über frühere Alben ab 2000 („My Private War“) geschrieben hatte(n): Man kann überall in „Fresco“ Anklänge an frühere Stücke heraushören – muss aber dazu das Werk echt gut kennen. Ist „Death is a Woman“ ein Update von „Death in Venice“, mit dem Rhythmus von „Life in a Shellform“ (und Moskitos kommen auch vor)? „Wanna No No“ ein Update vom „No No Song“, mit dem Gitarrenriff von „International Moskito“? Ist „Broke & Sons“ ein Nachzügler aus der „Faking/Diamonds“-Phase?
„Twisted Star“, das wir ja bereits von der „Collection of Singles“ kennen, dürfte nicht zufällig ein wenig an die Gitarren von „Diabolique“, aber auch an die Atmosphäre von „Love on Sale“ oder „Kiss my Soul“ erinnern. Und „Kill your Vacation“ natürlich nicht zufällig an „Kill your Ideals“ (und „Kill the Future“)… allerdings mit Voododrums und „Hispañola-Melodien. „Sisters under the Sea“ ist wohl eine Referenz an „And Still bows the Sea“… Hat „Blackout“ nicht auch ein an „Hispañola“ anknüpfendes Intro, mit der Melancholie von „Diamonds Fall“?
Und erinnert nur mich „Fake Burberry Scarf“ an „Eugene“?

Alles in Allem ist „Fresco“ ein absolut rundes, reifes und recht melodiefreundliches Boa-Pop&Rockalbum mit vielen Ecken und Kanten, das für Boa-Fans wohl viel mehr Interessantes bietet als „Loyalty“ und „Bleach House“ und viele versteckte Überraschungen parat hält. Von allen 2010er Alben halte ich es für das beste. Und in Kombination mit dem Party-Album auf CD1 ist „Blank Expression“ eine unschlagbare Kombi.

Auf einer teuren Sammler-Edition gibt’s noch:
(CD3) Live 2013-2015 (14 Live-Tracks) – da sind fast nur „Deep Cuts“ drauf, „Hyperactive Cracker“, „For What Bastards“, „When My Mother Comes Back“, „Get terminated“, „My Sweet Devil In The Sky“ und sogar „Starman“ in einer reduzierten Soundcheck-Aufnahme… aber auch Claire, Michael und Annie. Nicht spektakulär (ich denke, da wäre mehr drin gewesen), aber für Fans cool zu hören

(10“ EP) 4 New Recordings of Now Classics
Das fand ich ziemlich schwach bis sogar nervig. Neue Einspielungen von „And Then She Kissed Her“, „Bohemian Life“, „Bells of Sweetness“ und „Boy Scout“ (alle mit Pris statt Pia). Ich fand das zu durchschnittlich … bis uninspiriert. Keine Ahnung, was das sollte. Nicht der Rede (und das Geld) Wert.

köttbullar

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Registriert seit 03.10.2019

07.02.2022 - 22:10 Uhr
@ijb: nicht das du denkst ich wäre raus, aber ich brauche Zeit zum hören, da ich die Alben ab loyalty nicht kenne. Was ich schon mal sagen kann: Bleach House finde ich ziemlich fresh, und es gefällt mir besser als Loyalty. Der Abgang von Pia wird nahtlos kompensiert. Auch auf Bleach House finden sich etliche Selbstzitate, aber ich finde den Sound sehr frisch. Standing blinded finde ich zB absolut umwerfend. Die lauteren Stücke finde ich trocken auf den Punkt. Die Gitarren fett und mitunter krautig. Die hübschen Pop-Stücke wie Are you the one…., The fear that falls oder Chronicles sehe ich alle auf hohem Niveau. Und Icons of Anarchy ist ein richtig richtig geiler Closer. Ich feier die Platte und bin damit gestern in aller Frühe im strömenden Regen joggen gegangen. Spitze :-))))

ijb

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07.02.2022 - 22:17 Uhr
Oha, schön. Das freut mich.
Ich muss sagen, dass ich bei den beiden Alben so ein bisschen hin- und hergerissen bin, was mein Gesamturteil betrifft, habe aber auch dazu tendiert, "Bleach House" besser zu bewerten als "Loyalty", hab dann nur deshalb die gleiche Wertung gegeben, weil es am Ende doch auf ein wenig boa-spezifisches Album rausläuft; will sagen: auch wenn das alles total gut ist, fehlen mir da vielleicht ein paar Eigenheiten, Ecken und Kanten. Deshalb habe ich es, um ehrlich zu sein, gar nicht so oft gehört wie z.B. die letzten beiden Alben.

Aber ja, deine Zusammenfassung gehe ich absolut mit. Die Selbstzitate fand ich auf jeden Fall deutlich subtiler und souveräner als auf den Alben zwischen 2000 und 2009.
"Krautig" ist mir allerdings gar nicht so aufgefallen; wo hast du diesen Eindruck? Da hör ich nochmal genauer hin.

Autotomate

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Registriert seit 25.10.2014

07.02.2022 - 23:05 Uhr
Ich lese natürlich auch noch mit! Bin weiterhin auf dem Boa-Trip, aber gerade noch von der "Helios" aus in Richtung Vergangenheit unterwegs.

köttbullar

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Registriert seit 03.10.2019

08.02.2022 - 10:15 Uhr
@ijb: vielleicht will ich das auch nur wegen Oli Klemm und seiner Affinität zu Krautrock hören :-)) Generell finde ich aber, dass das Gitarrenspiel auf Bleach House extrem gut ist. Vor allem wenn ich mir Songs wie The One who howls at the moon oder Beatsy Youth anhöre. Kannst ja auch noch mal in die Tiefen hören :-)

Hornrabe 1

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Registriert seit 14.05.2018

08.02.2022 - 18:35 Uhr
Die Bewertungen der letzten Alben kann ich so zwar nicht teilen, aber Geschmäcker sind halt verschieden.
LOYALTY und BLEACH HOUSE würden bei mir locker eine 9/10 bekommen.
Sie sind bis ins feinste Detail genial produziert. Es steckt unendlich viel Herzblut vom Meister darin.
Ich persönlich ziehe mir sogar die LOYALTY noch ein bisschen vor.
Ich persönlich finde es herrlich, wenn Boa nach Boa klingt. Das zeichnet einen Künstler doch am Ende aus. Da erfindet niemand mehr das Rad neu. National klingt nach National, U2 nach U2, selbst Bowie klang meist nach Bowie. Hat ja jeder seinen Stil.
Zudem hat der Meister auf den neueren Alben auch andere mit an den Tracks schreiben lassen. Maik Timmermann, Pris, Toett, auch Moses waren an den Tracks beteiligt.
BLACK SYMPHONY ist so ein Hammer Opener, ERNEST 2 traumhaft romantisch schön. YOU ARE BEAUTIFUL AND STRANGE von der schönsten Gitarre des Meisters Klemm durchzogen, WHEN THE WALL OF VOODOO BREAKS einfach galaktisch genial!
Die BLEACH HOUSE ist ein wenig rauer. KILL THE FUTURE ist nicht so ganz mein Ding, aber danach kommen eigentlich nur noch Kracher. YOU ARE THE ONE FROM HEAVEN ist einer der schönsten Popsongs, die Boa jemals geschrieben hat. BABY PLEASE GO HOME ein Kracher in Reinkultur.
FRESCO ist auch gut, aber hat für mich zumeist Demo Charakter. Sehr gute Songs, aber nicht mit der Liebe ausproduziert, wie es bei einer normalen VÖ sicher der Fall gewesen wäre. BROKE & SONS ist zum Bsp. aus der Feder von Maik T.
Mal sehen, wie EARTHLY POWERS demnächst hier abschneidet.

Die LORD GARBAGE ist eine sehr gute Scheibe, stellt für mich aber auch eine Art Zwischenspiel dar. Nach dem Ausstieg von Pia war Boa weder Fisch noch Fleisch.
MY PRIVATE WAR war zurück zu alter Stärke. Finde ich Hammergeil die Scheibe.
THE RED fand ich auch immer ein wenig verstörend und zerstörend. Was auch mutwillig vom Meister war.
C90 ist ein traumhaft schönes Popalbum. D&I wie aus einem Guss, das fand ich damals und auch noch heute extrem genial!
FAKING TO BLEND IN hat mich nicht zu 100% überzeugt, brilliert aber dafür mit einigen der besten Songs von Boa. DRINKING AND BELONGING TO THE SEA, IN A LIFETIME, IN TODAYS PARTY'S sind über jeden Zweifel erhaben!
DIAMONDS FALL ist ein Gesamtkunstwerk!!! Das verschleppte Drumspiel von Jaki Liebezeit, unerreichbar schön!

Boa ist Gott.

köttbullar

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Registriert seit 03.10.2019

08.02.2022 - 19:20 Uhr
@Hornrabe: sehr schön geschrieben. Ich tendiere in einer Kernaussage ja genau in deine Richtung, nämlich das Boa nach Boa klingen soll und darf. Daher für mich auch insbesondere C90 und Bleach House ganz weit vorne was die Alben der 2000er angeht. Fresco war heute dran und ich finde es ähnlich wie du nicht zuende gedacht und produziert. Dürfte ich 3 Alben der 2000er wählen wären es aktuell C90, Faking to Blend in, Bleach House. Allerdings muss ich Loyalty noch intensiver hören und Earthly Powers komplett erarbeiten.

Was deine Aussage zu You are The One from heaven betrifft: sehe ich sehr ähnlich und würde Cronicles noch dazu nehmen. Auf der Bleach House sind ganz ganz große Momente.

Schön das alles nach- und aufzuarbeiten.

ijb

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Registriert seit 30.12.2018

08.02.2022 - 19:39 Uhr
Die Bewertungen der letzten Alben kann ich so zwar nicht teilen, aber Geschmäcker sind halt verschieden.
LOYALTY und BLEACH HOUSE würden bei mir locker eine 9/10 bekommen.


Vielleicht muss ich nochmal dazu sagen, dass ich meine Bewertungen wirklich gan bewusst versucht habe, nicht durch die "Fan-Brille" zu vergeben, sondern so, wie ich das tun würde, wenn ich "objektive Rezensionen" verfassen würde. Also wie würde ich jemanden, der Phillip Boas Werk gar nicht kennt, einen Leitfaden geben. Und daher würde ich "Bleach House" als eher wenig nach typisch Boa klingende Alben einfach ein bisschen strenger bewerten als sagen wir "Copperfield" und "Boaphenia". Ich finde die beide (und wie ich ja sagte, selbstredend auch "My Private War") ebenfalls sehr gut, aber ich hatte sie (wie auch "C90" und "Faking..") gerade deshalb nicht so hoch bewertet wie andere, weil auf Boa auf denen weitaus weniger sein unverwechselbares Ding macht als z.B. auf "Diamonds Fall" oder "The Red" oder eben "Fresco". Ich schätze die Musiker und deren Alben (oder auch andere Künstler, wie Filmemacher usw.) normalerweise dann am meisten, wenn sie etwas machen, das wirklich unverwechselbar ist. Im Zweifelsfall werte ich das dann höher als eine Album, das super klingt und professionell produziert ist. Das heißt aber überhaupt nicht, dass ich das schlechter finde.

Deshalb sehe ich z.B. bei "Fresco" viel mehr boa-typisches (finde das auch überhaupt nicht demomäßig bzw. nicht zu Ende gedacht, sondern im Gegenteil sehr angenehm leise, sensibel, nicht auf "groß" und "Knaller" hin gemacht, sondern eben viel individueller und persönlicher als z.B. "Loyalty").

ijb

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Registriert seit 30.12.2018

08.02.2022 - 19:56 Uhr
Was "C90" betrifft, muss ich aber mein sehr kritisches Urteil etwas revidieren. Ich hab die Songs in den letzten Tagen noch ein paar mal vertiefter gehört, und würde das in jedem Fall nachträglich besser bewerten und besser einschätzen.

Ich denke, mein Hauptproblem damals (und auch im direkten Vergleich mit den anderen, vor allem allen vorhergehenden Alben) mit dem Album ist, dass es so wenig nach Boa klingt wie kein Album zuvor. Das ist natürlich an sich nichts Schlechtes, im Gegenteil. Einerseits. Denn ich finde es einerseits total super, dass es so krass anders ist als der / die Vorgänger, speziell "The Red" (das ich halt wegen seiner Power, seiner großen Spielfreude und seinen starken Kanten sehr mag). Es ist halt eher ein Popalbum, auf dem einige Songs sind, die Elemente von "Boa früher" haben, aber wie diese zusammengesetzt sind, ist dann doch so anders, so viel poppiger (um nicht gar zu sagen "angepasster") als auf allen vorigen Alben. Mittlerweile stimme ich köttbullar zu, dass "V" vielleicht das einzige richtig schwache Stück auf der CD ist. Ein paar finde ich richtig gut - vor allem in der ersten Hälfte.

Es sind echt viele schöne Momente und auch sehr viele unerwartete Elemente auf dem Album – mit denen ich damals (2003) einfach nicht so viel anfangen konnte und sie gegenüber Boas vorherigem Werk echt langweilig fand.

Aber dann finde ich von den 16 Songs (61 Minuten) im Endeffekt doch einige eher nur ganz gut (ich sag mal 6/10 Punkte), z.B. "Courtney Love" oder "Murder To Music 6/10", so dass ich vielleicht 5 oder 6 wegstreichen würde - und dann gefällt mir das Album schon gleich viel besser als gesamtes Album.

Richtig gut finde ich "Slipstream" (weil eben very boa und zugleich sehr untypisch – und auch noch total anders als was er zuvor gemacht hatte), "Punch & Judy Club" (auch total anders, ein total geradliniger Popsong, ziemlich boa-untypisch, aber ein echt schöner Song), "It's Not Punk Anymore.." (ist jetzt nicht total ungewöhnlich, aber sehr auf den Punkt geschrieben, ohne Firlefanz, und der hat so einen sehr guten Humor und ist irgendwie sympathisch bescheiden, wie man es auch nicht so oft bei Boa gehört hatte bis dahin – bei "I'm An Ex 1/2-Popstar" funktioniert das gleiche dann nicht ganz so gut, das wirkt im Vergleich ein bisschen lustlos, ist nicht ganz so souverän komponiert und ist doch zu gewollt auf Selbstironie getrimmt) und "The Strollers" (einerseits was Neues, andererseits aber auch ein sehr eingängiger, unkomplizierter Refrain).
"Stutter Shop" mag ich auch gerne, der könnte fast genau so auch auf "Decadence & Isolation" sein.
"By A Soul In Hell" ist auch total ungewöhnlich und boa-untypisch. Ich denke, deshalb wollte ich das damals nicht mögen. Genau wie "Sunfeel" (bei dem ich nur finde, dass er ein bisschen wenig Entwicklung hat). "Felt A Great Moment" ist auch ein schöner Schlusssong, der in die ungewöhnliche/unerwartete Schublade passt, die Boa mit "C90" (und sonst nie wieder in dieser Form) aufgemacht hat.

ijb

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Registriert seit 30.12.2018

08.02.2022 - 20:05 Uhr
Also wenn ich "C90" auf ein kompakteres 10-Track-Album verdichten würde, dann sähe das so aus und würde von mir heute mindestes 8/10 bekommen:

Slipstream
Down
It's not Punk anymore
Punch & Judy Club
Stutter Shop
By a Soul in Hell
Sunfeel
The Strollers
The Age of Reason
Felt a great Moment

Die anderen sechs haben B-Seiten-Charakter (wiederholen eher bereits bekannte Elemente, was z.T in den oben genannten besser ausgeführt wurde, oder sind einfach nicht ganz so klasse komponiert/arrangiert) für Fans und könnten Bonus-Tracks sein wie die zusätzlichen auf "Bleach House".

Also für die einstündige 16-Track-Albumfassung würde ich jetzt eher 7/10 geben.

ijb

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Registriert seit 30.12.2018

08.02.2022 - 20:40 Uhr
Die LORD GARBAGE ist eine sehr gute Scheibe, stellt für mich aber auch eine Art Zwischenspiel dar. Nach dem Ausstieg von Pia war Boa weder Fisch noch Fleisch.
MY PRIVATE WAR war zurück zu alter Stärke. Finde ich Hammergeil die Scheibe.


Ich denke, "My Private War" ist sicherlich die typischere Boa-Scheibe, weshalb sie bei den Fans wahrscheinlich mehr gemocht wird.
"Lord Garbage" ist im Vergleich (und natürlich auch nach den vorhergehenden) sehr viel klassischeres Songwriting, also wirklich in dem Anspruch entstanden, auf komplett andere Stärken zu setzen als auf den vorigen Boa-Alben, ganz besonders natürlich "She" und so.
Ich halte das in Boas an Neuorientierungen so gar nicht armem Schaffen für erstens eine so starken Umbruch wie "Boaphenia" (währnend "My Private War" dann wieder mehr auf gewohnte und geschätzte Stärken setzt); und zweitens sehe ich in dem Album quasi fast alles angelegt, was er seither auf den folgenden Alben weitergeführt und in allen möglichen Facetten variiert hat, besonders auch in den letzten vier, fünf seit "Diamonds Fall", die alle wirklich sehr ähnlich stark sind und ähnlich deutlich auf "klassisches, sehr gekonntes Songwriting" setzen. Auf den Alben von 2000 bis 2007 geht's dann immer so ein wenig hin und her, mal hierhin, mal dorthin (also mal mehr ausgefeilten Popappeal auf "C90", mehr Konfrontation auf "The Red", mehr elektronische Basteleien und Beats auf "My Private War", Produktions-Minimalismus und "nur Songs" auf "Decadence & Isolation"...)

In "Lord Garbage" zeigt sich der souveräne Songwriter von seiner besten Seite, mit vollendeten Songs – wogegen er auf "My Private War" wieder mehr Songs einfach so raushaut und die auch stehen lässt und mit allen möglichen komplexen Sound- und Produktionsideen ausgestaltet, wenn sie vielleicht noch nicht "vollendet" geschrieben sind. Sicherlich hatte "My Private War" im Jahr 2000 wieder mehr von dem 1998er Boa von "Lord Garbage".

köttbullar

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Registriert seit 03.10.2019

08.02.2022 - 21:33 Uhr
Mal zwischendurch was anderes. Weiß jemand was der Meister aktuell macht? Kommt da was in 22?

VelvetCell

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Registriert seit 14.06.2013

09.02.2022 - 09:17 Uhr
Es gibt neue Pullover ... ;)

ijb

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Registriert seit 30.12.2018

10.02.2022 - 12:30 Uhr
Earthly Powers (2018) 8,2/10

Wenn „A Crown for the Wonderboy“ loslegt, glaubt man erst mal, man habe versehentlich ein Album von Pearl Jam eingelegt – „Earthly Powers“ knüpft direkt an der Art Power-Rock an, mit der uns (die Standard-Version von) „Bleach House“ vier Jahre zuvor verlassen hatte. Mit „Cowboy on the Beach“ dann allerdings wechselt die Tonart gleich zu etwas ruhiger Erzähltem, und dieser Gestus prägt dann, in vielerlei Varianten, fast alle Songs dieses Albums. Boa erzählt wieder seine Geschichten, und diese Art von locker dahin stolperndem Erzähl-Song hätte auch 15 Jahre zuvor auf „C90“ zu finden sein können oder 20 Jahre zuvor auf „Lord Garbage“. Ich finde, dass auf diesem Album von Anfang an, auch zwischen den rockigen Zeilen eine ziemlich markante Melancholie und ein Gefühl des entspannten Rückblickens herrscht. Oder bilde ich mir das ein? Wusste Boa, dass er danach für (bislang fast vier) Jahre nichts veröffentlichen würde?
Auch in „Nightclub Flasher“ höre ich dies, es erinnert mich immer an „Johnny the Liar“ – diese seltsam melancholischen Boa-Geschichten, die so an der Grenze von schrägen Vögeln und „lyrischem Ich“ sind, die Autobiografie zum Material für andere Geschichten machen – oder andersrum, sich Geschichten anderer einzuverleiben und als behauptete Autobiografie zurückzuwerfen. Erinnert er sich hier an Geschichten, die er früher einmal erzählt hat – oder sind es nur wir, die Hörer, die uns an seine Geschichten erinnern, an Johnny, an den Wind, der nach Gnade ruft, und an das Lamento über die Zeiten in „1996“, „Murder To Music" und „The World Is A Strangler“, an die Stories vom Lord Garbage und den Satellite Man, an das Coppergirl und DJ Baron, den Taxifahrer…? Selbst an den „Sound of Mothballs“ erinnert er sich konkret in einem Song.

Ich habe „Earthly Powers“ vielleicht etwas häufiger gehört als „Loyalty“ und „Bleach House“, vielleicht schätze ich deshalb die größere Vielseitigkeit und dass es mich oft an „Lord Garbage“ erinnert (auch wenn ich zugebe, dass die Songs nicht ganz so unmittelbar einprägsam sind wie die auf den beiden anderen Alben). Und insgesamt mag ich auch den transparenteren Sound und die größere Liebe zu Melodien und Hymnen hier etwas mehr. Wie oft hat Boa eine verhaltene Akustikgitarren-Nummer wie „Strange Days After the Rain“ herausgebracht? Noch nie vielleicht? Ich finde, diese Nummer ist schon ein sehr ungewöhnliches Kapitel in seinem Gesamtwerk. Auch das zauberhafte (verzaubernde?), sechseinhalb Minuten lange „Cruising“ ist eine Nummer, die es in dieser Form so noch nicht gab. Die meisten dieser Songs allerdings sind weniger unmittelbar, vielschichtiger, springen einen nicht sofort so an wie "Black Symphony", "Loyalty", "Standing Blinded On The Rooftops" oder "Twisted Star".

Die Verwandtschaft zu „Lord Garbage“ kommt wohl auch daher dass es hier (wie sonst doch wohl nur bei „Lord Garbage“) keine weibliche Duettpartnerin gibt, nur gelegentlich ganz zarte weibliche Backing Vocals.


„Earthly Powers“ erschien als einstündiges Einfach-Album mit 12 Songs und als super limitiertes Doppelalbum mit weiteren 11 Tracks und 54 Minuten. Das heißt, es ist mit 110 Minuten Laufzeit Boas mit Abstand längstes Album. (Bei „Bleach House“ sind’s mit allen 11 Bonus-Tracks nur 87 Min.) Ganze acht Songs gehen über fünf Minuten (in Boas bisherigem Schaffen kam das, in Anbetracht der 400 Songs tatsächlich recht selten vor, vielleicht 15 mal), und die beiden längsten Songs in Phillip Boas Diskografie sind auf diesem Album, „Cruising“ und „Cyber Fame“. [In der Rangliste folgen dann übrigens – es gibt, Remixes ausgenommen, nur zwei weitere Songs über 6 Minuten – „When the Wall of Voodoo Breaks“ und, wieder von „Earthly Powers“: „So Lonely Are The Brave“.]

Und tatsächlich führt die zweite CD dieses Doppelalbums melancholisch-melodische Seite noch weiter aus – aber nimmt sich überhaupt mehr Freiheiten als der „offizielle“ Teil des Albums. Die zweite scheint eher ein Geschenk an die Fans, und so mag ich die zweite in gewisser Hinsicht noch mehr als die erste, habe sie sogar häufiger gehört, auch weil sie noch mehr auf die ruhigen und schwebenden, melancholischen Boa-Epen („So Lonely Are The Brave“ ist ein Wahnsinns-Song) setzt. Und auf dieser CD ist sogar ein ungewöhnliches Cover von „Pale Blue Eyes“ versteckt, das einzige Lied hier, das von einer weiblichen Stimme getragen wird; keine andere Band hat Boa so oft gecovert wie Velvet Underground (fünf oder sechs Songs müssten es sein, „I can’t stand it“ sogar zwei mal).

In den 2000ern veröffentlichte Boa sechs Studioalben/CDs (2000, 2001, 2003, 2005, 2007, 2009),
in den 2010ern laut der Wikipedia-Lesart nur drei; bedenkt man allerdings, dass sowohl „Bleach House“ als auch „Earthly Powers“ Doppelalbum-Charakter haben und „Fresco“ auch ein vollwertiges Album ist, kommt auch dieses Jahrzehnt auf sechs CD-Studioalben.

VelvetCell

Postings: 6497

Registriert seit 14.06.2013

10.02.2022 - 14:35 Uhr
Earthly Powers finde ich ganz großartig. Das beste Album seit ... naja, seit langem. Und dabei schätze ich auch Bleach House sehr!

köttbullar

Postings: 183

Registriert seit 03.10.2019

10.02.2022 - 20:47 Uhr
Leute, ich bin endgültig wieder am Start, wieder Member :-) Boa-Ohrmwürmer hatte ich seit gefühlten Ewigkeiten nicht mehr. Ich habe ja bereits erwähnt dass ich durch Übersättigung, Lebenssituation etc. die Bindung verloren hatte. Die ist jetzt wieder da. Die Alben die ich gar nicht mehr gehört habe (ab Loyalty) sind allesamt Kracher. So viel Boa-Zeig auf einmal entdecken ist ein multipler Genuss. Danke für diesen Thread hier.

n00k

Postings: 187

Registriert seit 26.01.2021

10.02.2022 - 20:54 Uhr
Habe heute auch seit langem mal wieder die Earthly Powers gehört und kickte mehr als zur Erscheinungszeit.

n00k

Postings: 187

Registriert seit 26.01.2021

19.04.2023 - 11:46 Uhr
Im Mai kommt eine Jubiläumsausgabe zum 30. Geburtstag der Boaphenia mit 11 neuen Songs:

Aus der Ankündigung bei FB/Instagram:

💥 Coming soon: BOAPHENIA • 30 Jahre Jubiläumsedition

Wir sind stolz & freuen uns: Tausende Stunden liebevoller Arbeit ... endlich vollendet! Die Sensation zusätzlich: Es gibt 11 brandneue Songs als Bonus! Als Phillip und David Vella die 1993er Originalspuren für die geplante Jubiläumsedition abhörten, fanden sie 2 unveröffentlichte, bruchhafte Songs mit Pia's Gesang und Phillip's Komposition. Daraus entstanden 2 "neue" Songs ... einmal dabei, trafen sich David Vella und Phillip und schrieben 9 weitere neue Songs. Neu zwar, aber im Geiste der Tradition von "Boaphenia", transferiert in das Jahr 2023. Eine gewisse Euphorie wehte durch die Temple Studios, man liess den finalen Mix von Meistermixer und Boa-Weggefährte Tobias Siebert durchführen und von Robin Schmidt (u.a. Pixies, Liam Gallagher, The 1975, Wolf Alice, Sam Fender, Lewis Capaldi) mastern. Originalalbum und Archiv wurden von Mastering-Guru Eroc organisch + analog gemastert, Artwork & Design von Dirk Rudolph in ein zeitgemäßes Gewand adaptiert.
Das Ergebnis: "Boaphenia 1993 meets Boaphenia 2023" ... und wir sind heftigst stolz!!!

VelvetCell

Postings: 6497

Registriert seit 14.06.2013

19.04.2023 - 12:36 Uhr
Das klingt interessant. Freu mich drauf!

Autotomate

Postings: 6174

Registriert seit 25.10.2014

19.04.2023 - 12:46 Uhr
Muss natürlich angeschafft werden! Die "Boaphenia" gehört zu diesem irren Viererblock von "Helios" bis "She", in dem er einfach mal direkt nacheinander seine vier mMn besten Alben rausgehauen hat.

ijb

Postings: 5889

Registriert seit 30.12.2018

19.04.2023 - 13:18 Uhr
Muss natürlich angeschafft werden! Die "Boaphenia" gehört zu diesem irren Viererblock von "Helios" bis "She", in dem er einfach mal direkt nacheinander seine vier mMn besten Alben rausgehauen hat.

...wenn schon, dann die Spanne unbedingt noch ein Album ausweiten, bis "Lord Garbage", eines der vielleicht drei besten überhaupt.

Bin ja mal schwer gespannt, was auf der zweiten Boaphenia-CD angeboten wird. Die Pause seit dem letzten Album ist ja nun bereits 5 Jahre, oder? So lang wie noch nie.

köttbullar

Postings: 183

Registriert seit 03.10.2019

21.04.2023 - 19:43 Uhr
Da bin ich auch auch hot. Wenn ich lese das Phil und Vella altes Material in den Temple Studios gehört haben und dann in einen Flow gekommen sind wird mir warm unten rum.

Hornrabe 1

Postings: 83

Registriert seit 14.05.2018

28.04.2023 - 16:20 Uhr
Neuer Song, HEUTE!!!! Bay Rum. Grandios.

köttbullar

Postings: 183

Registriert seit 03.10.2019

28.04.2023 - 16:56 Uhr
Ich drehe gerade durch. Malta/Vella Vibes. Ein Traum.

Autotomate

Postings: 6174

Registriert seit 25.10.2014

28.04.2023 - 17:39 Uhr
Hübsch... Falls das mal jemand von den Scouts und Bläulingen einbetten möchte, hier der Link.

Der Horst

Postings: 42

Registriert seit 02.08.2014

28.04.2023 - 17:44 Uhr
Sehr schön

MM13

Postings: 2359

Registriert seit 13.06.2013

06.05.2023 - 12:07 Uhr
hab mir jetzt das boxset gekönnt, muss sein,jetzt müsste es nur schon da sein, freu mich auf freitag.

Der Wanderjunge Fridolin

Postings: 4355

Registriert seit 15.06.2013

06.05.2023 - 12:13 Uhr
Ach, hab ich auch mal wieder Bock drauf.

Autotomate

Postings: 6174

Registriert seit 25.10.2014

06.05.2023 - 13:49 Uhr
Das Boxset ist mir ein bisschen zu viel, hab mir die 2CD-Version bestellt.

MM13

Postings: 2359

Registriert seit 13.06.2013

06.05.2023 - 14:26 Uhr
ich wollte einfach nicht nur downloaden,da boa immer wirklich was besonderes bietet,bei seinen sets,egal ob 2cd oder mehr.

MM13

Postings: 2359

Registriert seit 13.06.2013

13.05.2023 - 13:59 Uhr
so,erste grobe durchgänge mal durch,
cd1: boaphenia,brauch man glaube ich nicht dazusagen,einfach erstklassik.
cd2:the porcelain files,neue songs, alle bis auf mercer eher ruhiger im midtempo gehalten aber ziemlich gut.
cd3(bonus+rare tracks) paar schöne sachen für boa fans.
cd4: live 1993 in köln,boa live immer eine bank.
10“vinyl: auch eine schönes schmankerl
das ganze in einer art buch mit vielen fotos gehalten.
brauch nicht jeder, für mich trotzdem eine schöne lohnende investition.

köttbullar

Postings: 183

Registriert seit 03.10.2019

13.05.2023 - 16:20 Uhr
Die Porcelain Files sind super. Richtig fluffige Songs für den Sommer. Dynamite Cocoa, Happy Reptile etc. Richtig richtig gut.

ijb

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Registriert seit 30.12.2018

13.05.2023 - 17:33 Uhr
Ich hab die Doppel-LP gekauft, weil ich von "Boaphenia" schon drei verschiedene CD-Editionen hatte (jetzt hab ich nur noch die 2011-Reissue mit den 7/8 Bonus-Tracks; da gefällt mir allerdings das orangene Cover gar nicht), plus die ganzen Maxis... die "bonus & rare tracks" kenne ich also sehr gut... von wenigen "previous unreleased"-Sache abgesehen. Was z.B. ist denn "Maybe What We Found Was Love"?
"Spin My Blood" und "Life & Crime" waren ja die zwei neuen Tracks auf der 1997er-Retrospektive, "Hi-Jack Me" B-Seite von "Starman" (1997). Auch interessant, dass die jetzt hier auftauchen.

Meine B-Seiten-Favoriten waren da immer "Life in a Shellform" und der NY club mix von "Get terminated".

ijb

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Registriert seit 30.12.2018

13.05.2023 - 17:33 Uhr

Die Porcelain Files sind super. Richtig fluffige Songs für den Sommer. (...) Happy Reptile etc. Richtig richtig gut.

Ja? Ich finde einige Songs bislang ein bisschen ... nun ja ... mittelmäßig. Leider. Auch finde ich den Sound in mehreren Songs ein wenig schwach – diese Art recht okayer Keyboard-lastiger Songs ("Stomping White Horses", "Happy Reptile", "Bay Rum", "Seaside Postcard", "Please Lighten Up") ist allerdings schon ein Novum bei Boa. Insgesamt hat das irgendwie doch eher so ein Demo-Feeling (was manche über das "Fresco”-Album gesagt hatten... da fand / finde ich das gar nicht so).
Bislang allerdings finde ich die Kombination mit den sehr kraftvollen "Boaphenia"-Songs eigenartig und gar nicht so passend. Ich hoffe, das gewinnt noch durchs Öfter-Hören. Ein paar der dynamischeren / kantigeren Stücke fand ich aber schon mal ziemlich gut.

Interessante Wahl auch, dass vom alten Album "Master of Demona" getilgt wurde. Der Song auf "Boaphenia", den ich speziell so mit gesunder Distanz etwas unfertig und recht schwach finde, ist doch eher "Beat me up!"
Auf der orangenen 2011-Edition wird "Where my Rats..." auch als Bonus Track geführt. Ich finde, das ist einer der zwei, drei besten Songs des Albums.

köttbullar

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13.05.2023 - 18:58 Uhr
Ich verstehe was du bei den PF meinst. Exakt das gefällt mir. Nicht wirklich verkopft, irgendwie einfach gehalten, sehr präsente Hooks…. Hab’s jetzt auch auf hot rotation gehört, und es ist immer besser geworden. Stimmiger im Ohr sozusagen. Die Kombi mit Boaphenia sehe ich wie du. Es passt nicht wirklich. Man hört die 30 Jahre dazwischen, was ich jetzt weder schlecht noch gut finde… einfach wertfrei. Ich hab’s nur einmal komplett gehört und betrachte es getrennt.

Warum hat Boa eigentlich MoD gekilled? Fand’s immer super.

ijb

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Registriert seit 30.12.2018

13.05.2023 - 19:36 Uhr
Verstehe. Ja, wie gesagt, ich denke, das braucht einfach n bisschen Zeit. Frag mich in nem haben Jahr noch mal ;-)

Ja, ist sicher eher ne luftige, tendenziell sogar sommerliche Platte.

Brian Eno hat kürzlich mal was ähnliches gemacht: Zum Album "Apollo" (mit Roger Eno und Daniel Lanois) haben die drei nach 35 Jahren ein zweites Album gemacht, das inhaltlich, thematisch, stimmungsmäßig etc an das erste anknüpft, "For All Mankind". So ist es jetzt ein Doppelalbum:

https://en.wikipedia.org/wiki/Apollo:_Atmospheres_and_Soundtracks#Track_listing

Kann ich sehr empfehlen –  das alte sowieso, aber auch die Doppel-Album-Version.

ijb

Postings: 5889

Registriert seit 30.12.2018

13.05.2023 - 19:39 Uhr
Allerdings muss ich sagen, dass ich ausgerechnet "Bay Rum" fast den langweiligsten Song finde. Vor allem diese demo-feeling-Keyboardsounds finde ich da echt ... hm, schwierig. Das klingt einfach wie ein Entwurf, aber nicht wie eine fertigproduzierte Nummer, schon gar nicht wie ne Single.

Matjes_taet

Postings: 1875

Registriert seit 18.10.2017

15.10.2023 - 14:02 Uhr
Keine Lust eine Umfrage aufzumachen weil das Ergebnis wohl eindeutig feststünde, ihr bester Song ist:
"Punch & Judy Club"

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