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Studium Kommunikationswissenschaften

User Beitrag
YXC
28.11.2010 - 03:59 Uhr
Welche Berufe kann man nach so einem Studium ausüben? Und: Reicht der Bachelor oder sollte man noch ein Masterstudium "drauflegen"?
bazi
28.11.2010 - 04:18 Uhr
du hast es offenbar noch nicht mitbekommen: der bachelor ist ein besseres praktikum.
zum studiengang: der wird zu 99% von ultrahippen hanswürsten besucht die überall ihre trendigen buzzwörter rumkacken ("social media", "web 5.1") und nur nerven. die profs bilden da keine ausnahme, ganz im gegenteil (chucks).

ein masterstudiengang sollltest du grundsätzlich immer "drauflegen", da du ja immer davon ausgehen musst dass sich für deinen job auch noch 20 andere und 10 chinesen bewerben, natürlich alle mit master, strebernoten, auslandssemester und und und. so läufts halt im biz. vielleicht schiebst du vor dem master noch ein praktikum ein oder so.
YXC
28.11.2010 - 04:25 Uhr
Und welche Berufe kann man mit so einem Studium ausüben?

28.11.2010 - 04:33 Uhr
- prof für kommunikationswissenschaften
- berater
- schriftsteller
YXC
28.11.2010 - 04:46 Uhr
Berater? Kommunikationsberater?
Als Kommunikationsberater könnte man sich auch selbstständig machen oder nicht? Aber ist das nicht ein hart umkämpfter Bereich?
Raiford
28.11.2010 - 04:47 Uhr
Ist eine Geisteswissenschaft wie so ziemlich jede andere. Also wenns dich nicht brennend interessiert, wie z.B. das mit der Informationsvermittlung über Medien funkioniert, würde ich Dir tendentiell eher abraten.
Und werden kannst du damit vieles: Nur eher kein Journalist.
Wo willst Du den Kram denn studieren?
YXC
28.11.2010 - 04:50 Uhr
@Raiford
Es gibt den Studiengang SPRACHE UND KOMMUNIKATION in zwei Städten, Siegen und Marburg.
An dem Studiengang bin ich interessiert.
abc
28.11.2010 - 10:18 Uhr
Das Studium eignet sich hervorragend dazu, um Taxifahrer zu werden. Allerdings musst du dazu dann noch ein paar zusätzliche Prüfungen bestehen, wird also nicht ganz einfach.
naiver Abiturient
28.11.2010 - 10:20 Uhr
Ich will irgendwas mit Medien studieren und mich dann selbstständig machen, später vielleicht auswandern.
bachelor soziologie
28.11.2010 - 10:55 Uhr
wir können auch buzzwörter und attitüde!
Elin
28.11.2010 - 11:12 Uhr
Du könntest für eine Zeitung arbeiten oder ins Lektorat gehen. In einer Werbeagentur könntest du was machen oder an der VHS Kurse anbieten oder an der Uni bleiben und da wissenschaftlich arbeiten. Aber ich finde, du sollstest sehr sorgsam deine Nebenfächer wählen, die sollten möglichst auch was mit dem zutun haben auf das du dich später spezialisieren möchtest. Denn Kommunikatiosnwissenschaften allein hört sich für mich eher schwammig an, einen Großteil der Kompetenzen (Rhetorik, Umgang mit Medien, Repräsentieren von Themen) lernst du fast in allen Studiengängen. Sinnvoller wäre es ja erstmal rauszufinden was du beruflich später machen möchtest und das Studium dann darauf auslegen. Aber ansonsten bist du wahrscheinlich noch jung, also studier erstmal ein, zwei Semester und dann findet sich bestimmt etwas, wofür du dich begeistern kannst....
Confusius
28.11.2010 - 11:15 Uhr
Habe das studiert und kann nur sagen: nie wieder!
knobi
28.11.2010 - 11:15 Uhr
@Elin: was studierst Du, wenn ich fragen darf?
hört sich ja schon so an als hättest Du da den gewissen durchblick.
beulerei
28.11.2010 - 11:49 Uhr
elin studiert kfz auf lehramt? ;)

lasst das mit den kommunikationswissenschaften, hat mit journalistischer praxis nichts zu tun, das ist allein genommen nur staubtrockene materie ohne anwendungsmöglichkeiten!

journalist und medienfuzzi kann man auch mit geographie und soziologie werden, hauptsache es sind praktische erfahrungen dabei.
Elin
28.11.2010 - 12:34 Uhr
Germanistik und Pädagogik auf Magister,
Deutsch, Geo und Politik auf Lehramt.
Hört sich nur viel an, ist es aber im Grunde nicht, die meisten Scheine konnte ich mir doppelt anrechnen lassen.

lasst das mit den kommunikationswissenschaften, hat mit journalistischer praxis nichts zu tun, das ist allein genommen nur staubtrockene materie ohne anwendungsmöglichkeiten!

Lass sie doch machen. Die Inhalte sind bestimmt auch grundlegend für so Medienberufe. Wie gesagt, Nebenfächer und Praktikas finde ich da viel wichtiger.
p.s Hab mal so einen Berufsratgeber gesehen, der sich mit Ausbildungsberufen in den Medien beschäftigt. Da waren ziemlich viele Ausbildungsberufe verzeichnet auf die man so nicht kommt und der Weg eben nicht nur über viel Glück und ein Studium führt. Die meisten denken bei Irgendwas-mit-Medien immer nur an Zeitungsredaktionen und Fernsehen, aber das will halt jeder machen, weil die meisten nur auf die beiden Nischen kommen. Gibt halt viel mehr was man damit machen kann. Einfach mal googeln, wens interessiert :)
kenna
28.11.2010 - 12:45 Uhr
In Studiengängen wie diesen sammeln sich die Leute an, die absolut keine Vorstellung von Berufsfeldern und ihrer eigenen Zukunft haben.
Ging mir damals auch so und wie die meisten habe ich diesen staubtrockenen und brotlosen Quatsch abgebrochen, der einem für den journalistischen Bereich so gut wie nichts bringt.
Überhaupt muss man da oft naive Vorstellungen zerstören, auf die guten Journalismusschulen kommen nur absolute Top-Leute mit sehr vielen guten Praktika und/oder Vitamin B. Mit täglichen Deadlines zu arbeiten und sich etliche Jahre mit uninteressanten Voluntariaten und schelchtebezahlten Popelredaktionsjobs rumzuschlagen ist auch nicht jedermanns Sache, aber natürlich machbar.
Wenn das Berufsziel Fußballkommentator, Auslandskorrespondent, Nachrichtensprecher o.ä. ist, bitte gleich wieder vergessen, wenn du kein hochbegabter Workaholic mit besten Referenzen und Beziehungen bist.
Einer solchen Threaderöffnung nach zu schließen also eher nicht.
Lehramtsstudent
28.11.2010 - 12:45 Uhr
Süß, Lehramt. Wenn du schon Lehramt studierst, dann achte aber mal auf deine Kommasetzung.
Walt
28.11.2010 - 12:46 Uhr
Ich habe mich für das Studium entschieden, was mich interessiert, total unabhängig davon, was man damit "anfangen" kann. Welche Tätigkeit letztendlich dabei hinauskommt wird sich schon ergeben, bzw. kann ich mir darüber in vier Jahren Gedanken machen, wenn ich das Studium beendet habe.
Sich jetzt schon Vorstellungen zu machen, was den im Idealfall dabei herauskommt, ist natürlich ok, aber auf keinen Fall davon abschrecken lassen, wie Wahrscheinlich es ist, das auch zu erreichen (es sei denn, dir gehts nur ums Geld oder den Beruf als bloße Einnahmequelle...).
kenna
28.11.2010 - 12:51 Uhr
@Elin: Stimmt schon, dass man auch bei Verlagen unterkommen kann oder in einer Online-Redaktion Texte editiert. Aber auch dort bewerben sich dann halt die Leute, die Expertise für das Sachgebiet haben, also z.B. Ernährungswissenschaftler wenn es um Körper & Fitness geht usw. Für 99% der "irgendwas mit Medien oder Journalismus"-Abiturienten muss tatsächlich erst mal viel Desillusionierungsarbeit geleistet werden, sonst passiert es eben langsam und schmerzhafter.
kenna
28.11.2010 - 12:54 Uhr
Walt
28.11.2010 - 12:46 Uhr
Ich habe mich für das Studium entschieden, was mich interessiert, total unabhängig davon, was man damit "anfangen" kann. Welche Tätigkeit letztendlich dabei hinauskommt wird sich schon ergeben, bzw. kann ich mir darüber in vier Jahren Gedanken machen, wenn ich das Studium beendet habe.
Sich jetzt schon Vorstellungen zu machen, was den im Idealfall dabei herauskommt, ist natürlich ok, aber auf keinen Fall davon abschrecken lassen, wie Wahrscheinlich es ist, das auch zu erreichen (es sei denn, dir gehts nur ums Geld oder den Beruf als bloße Einnahmequelle...).


dann viel Spaß noch xD
@kenna
28.11.2010 - 12:55 Uhr
Walt hat schon prinzipiell Recht, er verfolgt halt beim Studium andere Ziele als du.
kenna
28.11.2010 - 12:56 Uhr
Richtig, nämlich gar keine.
@kenna
28.11.2010 - 12:58 Uhr
Quatsch. Er betreibt sein Studium erstmal zum Selbstzweck für sich selbst, du richtest deines nach dem Arbeitsmarkt aus.
merka
28.11.2010 - 13:01 Uhr
ja, so siehts aus, nur wird das jemand wie kenna nicht erfassen können.
kenna
28.11.2010 - 13:10 Uhr
du richtest deines nach dem Arbeitsmarkt aus.

Kann man natürlich so nüchtern ausdrücken, ist natürlich auch etwas unindie, seh ich ein.

Studieren zum Selbstzweck kann ich ebenfalls nur empfehlen. Wird auf jeden Fall ne gute Zeit. Man braucht aber nicht deswegen sich und anderen (die ich vor meinem Fehler bewahren will!) was vorlügen mit den typisch naiven Hohlphrasen wie "das wird sich in 4 Jahren schon von selbst ergeben" oder "Wahrscheinlich ist es, das auch zu erreichen".
Wenn ich im ersten Semester wäre, würde ich mit solchen Idiotenratschlägen zurückhalten.
Ich will übrigens nicht sagen, dass man ohne Zukunftsplan mit solchen Studiengängen grundsätzlich Taxifahrer wird. Aber bei Leuten wie walt ist die Chance wohl auch nicht gerade gering.
Arbeitgeber
28.11.2010 - 13:12 Uhr
Suche dringend einen Bachelor für Kommunikationswissenschaften. Kennt sich hier vielleicht jemand mit Kommunikationstheorien aus? Würde einen unbefristeten Vertrag anbieten!
kenna
28.11.2010 - 13:16 Uhr
Ich bin selbst nicht der Typ "studier mal BWL, da haste später gute Schangsen".
Mein größter Respekt gilt einer Bekannten, die nun Kunstgeschichte studiert, eben weil es sie sehr interessiert. Sie ist sich aber darüber bewusst, dass ihre Aussichten danach grauenhaft sind, das unterscheidet sie von den meisten Mistudierenden.
Wer es trotzdem macht, hat meine Anerkennung, wer sich was vormacht, mein Mitleid. Ich würde es mich jedenfalls nicht (mehr) trauen.
Fever Haze
28.11.2010 - 13:16 Uhr
Ich kann dieses Taxifahrer-Klischee einfach nicht mehr hören, weil es sich einfach überlebt hat. Lebst Du eigentlich noch in den 70ern, kenna?

Wer sein Studium auf den Arbeitsmarkt ausrichtet, kann genaus so auf die Nase fallen, wenn sich die Konjunktur ändert und bestimmte Spezial(-qualifikationen) nicht mehr nachgefragt wird. Die BWLer-Schwemme anfang des Jahrestausends, die noch bis jetzt reicht ist bspw. so ein Phänomen.

Wenn ich einen Tipp geben würde, dann entweder den einer antizyklischen Prognose über mögliche "Versilberung" des Abschlusses oder den einer generalistischen Ausbildung mit gezielten Vertiefungen (Methoden) aber ohne zu engen Zielkorridor.
kenna
28.11.2010 - 13:17 Uhr
Und walt muss man nach seinen Aussagen nun mal zur zweiten Kategorie zählen.
Elin
28.11.2010 - 13:21 Uhr
Stimmt schon, dass man auch bei Verlagen unterkommen kann oder in einer Online-Redaktion Texte editiert. Aber auch dort bewerben sich dann halt die Leute, die Expertise für das Sachgebiet haben, also z.B. Ernährungswissenschaftler wenn es um Körper & Fitness geht usw

Naja deshalb meine ich ja: Die Nebenfächer den eigenen Neigungen gut anpassen und so :).

Für 99% der "irgendwas mit Medien oder Journalismus"-Abiturienten muss tatsächlich erst mal viel Desillusionierungsarbeit geleistet werden, sonst passiert es eben langsam und schmerzhafter.

Ach was, wenn man heute aus der Schule rauskommt ist man grad 18, da werden sich die Interessen schon von alleine in den nächsten Jahren entweder vertiefen oder wandeln. Da muss keiner kommen und sagen, dass dieses und jenes keinen Sinn macht. Desillionierungsarbeit finde ich mit am schlimmsten, da hören die Leute irgendwann mit etwas auf und zwar nicht weil sie kein Interesse mehr haben sondern weil sie sich etwas, was sie schon immer wollten, nicht zutrauen. Ich denke, dass schlägt ziemlich aufs eigene Ego. Ich fühle mich nicht im Recht jemanden zu erklären, dass er dieses und jenes nicht schafft. Machen und machen lassen heißt die Devise :-) Ich hab in meinem Umkreis da einfach schon zuviele Überraschungen erlebt. Eine Hauptschülerin die im Heim aufgewachsen ist, die mittlerweile studiert oder einen der aus ner ganz normalen Familie kam, immer in der Schule erfolgreich war, mit 14 wegen diversen Ängsten in der Psychiatrie landete und sich bis heute nicht aufraffen kann. Ersteres führe ich mir gern vor Augen, weil -ich mag Menschen die den gesellschaftlichen Normbestimmungen trotzen :-)
Und was aus uns wird, das kann doch weder das Umfeld, noch der soziale Status noch die Erziehung 100% beeinflussen, am Ende zählt ja nur das was du glaubst und was du tust. Deshalb bin ich eher für gefestigte und glückliche Persönlichkeiten und nicht für welche die desillusioniert in falschen Berufen sitzen und an ein anderes Leben denken.
Und wer als Erstes wieder Bourdieau ruft, kriegt nen Keks. Wobei, ich glaube diesmal bleibe ich davon verschont, immerhin sind wir ja jetzt schon krass am Thema vorbei :-)
Illustrierter Stammuser
28.11.2010 - 13:26 Uhr
Ich stelle mir gerade vor, wie Elin Klassenarbeiten korrigiert und Gedankenversunken Smileys, Elefanten und Blumen auf die Arbeiten der Schüler malt...
kenna
28.11.2010 - 13:27 Uhr
Ich kann dieses Taxifahrer-Klischee einfach nicht mehr hören, weil es sich einfach überlebt hat. Lebst Du eigentlich noch in den 70ern, kenna?


In den 70ern hat das ja eben noch nicht im Geringsten zugetroffen, daher willkommen in der Realität. Der Taxifahrer ist natürlich ein Klischee, sinnbildlich für den studierten Texteditierer mit schlecht bezahltem Fristvertrag in der "Besser essen"-Redaktion.

Wer sein Studium auf den Arbeitsmarkt ausrichtet, kann genaus so auf die Nase fallen, wenn sich die Konjunktur ändert und bestimmte Spezial(-qualifikationen) nicht mehr nachgefragt wird.

Auch ein gern genommenes Schutzargument, das auf einige Berufe durchaus zutreffen mag. Wer Maschinenbau studiert hat, konnte nun wohl erstmal 2 Jahre stempeln gehen, klar.
Viele Stellen sich da so (un)berechenbare sinus-Kurven vor, die für Geisteswissnschaften wie für Natur- Wirtschafts- und Ingenieurswissenschaften gelten, daher dann schwachsinnige Tipps wie "antizyklisch". Man hat übrigens nach wie vor mit Ingeniersstudiengängen und BWL die mit Abstand das geringste Arbeitslosigkeitsrisiko, seit etlichen Jahren und wohl auch auf etliche Jahre hinaus.
Norman Bates
28.11.2010 - 13:37 Uhr
Die Taxifahrergeschichte habe ich damals (1994) auch erzählt bekommen. Glücklicherweise hat sich das als Unsinn erwiesen, denn ich bin ein miserabler Autofahrer...
Fever Haze
28.11.2010 - 13:39 Uhr
iele Stellen sich da so (un)berechenbare sinus-Kurven vor, die für Geisteswissnschaften wie für Natur- Wirtschafts- und Ingenieurswissenschaften gelten, daher dann schwachsinnige Tipps wie "antizyklisch".
Mitnichten. Gerade auf die Geisteswissenschaften trifft dies nicht zu.

Man hat übrigens nach wie vor mit Ingeniersstudiengängen und BWL die mit Abstand das geringste Arbeitslosigkeitsrisiko
Das liegt aber u.a. auch daran, dass bspw. BWLer und Juristen Stellen weit unter Qualifikationsniveau annehmen, bspw. Sachbearbeiterpositionen. Es lohnt sich ein Blick darauf, ob auch qualifikationsgerecht gearbeitet wird. Insofern hast Du mit deiner Taxifahrerphrase natürlich wieder recht...

PS: Übrigens war 2009 die gefragteste akademische Ausbildung die des Sozialpädagogen.
Elin
28.11.2010 - 14:01 Uhr
Ich stelle mir gerade vor, wie Elin Klassenarbeiten korrigiert und Gedankenversunken Smileys, Elefanten und Blumen auf die Arbeiten der Schüler malt...

:-)

In den 70ern hat das ja eben noch nicht im Geringsten zugetroffen, daher willkommen in der Realität. Der Taxifahrer ist natürlich ein Klischee, sinnbildlich für den studierten Texteditierer mit schlecht bezahltem Fristvertrag in der "Besser essen"-Redaktion.

Das sind meistens frustrierte Zuschreibungen von Leuten, die gerne etwas mit ihrem Leben angefangen hätten was sie interessiert. Da aber das Selbstvertrauen fehlte, sitzen sie als Industriekaufmann in irgendeinem Büro-Glasscontainer oder als mittelschlechter BWL-Student in einer Vorlesung bei der sie regelmäßig abschalten. Natürlich sind sie nicht glücklich aber wälzen sich eben in Sicherheit und schöpfen aus der Sicherheit neues Selbstvertrauen und weil die Sicherheit ihnen scheinbar gut tut, erklären sie jene auch zum höchsten Gut im Leben.
Und wenn sie jemanden begegnen der mit der eigenen Lebensgestaltung und Berufsfindung zufrieden ist weil er sich selbst verwirklichen kann, dann kommen solche Leute gerne an und versuchen das mies zu machen mit genau solchen Zuschreibungen.

Ist nicht an dich persönlich gerichtet Keena sondern etwas was mir halt oft auffällt.
Hab ja auch mit dem Lehramt sowas wie nen Plan B, käme aber nicht auf die Idee ,,reine" Geisteswissenschaftler als realitätsfern oder sonst was zu bezeichnen. Einfach weil es nicht wahr ist, du siehst einfach den Leuten nicht an was in ihren Köpfen vorgeht und was sie planen. Evtl. snd sie durch diverse Praktikas, Auslandserfahrung, Vitamin B und Begabung zur Selbstdarstellung in Bewerbungsgesprächen gut vorm Taxifahren abgesichert und wissen das auch. Diese Klischeezuschreibungen werfen also mehr schlechtes Licht auf dich ab als auf die, denen sie eigentlich gelten sollen ;-)

p.s Darf man fragen was du studierst oder welchen Beruf du ausübst?
kenna
28.11.2010 - 14:02 Uhr

Mitnichten. Gerade auf die Geisteswissenschaften trifft dies nicht zu.


Eben das meine ich ja. Die Nachfrage ist bei den meisten konstant niedrig, umgekehrt bei den meisten anderen Wissenschaften konstant hoch, wen auch hier und da mit Schwankungen.


Das liegt aber u.a. auch daran, dass bspw. BWLer und Juristen Stellen weit unter Qualifikationsniveau annehmen, bspw. Sachbearbeiterpositionen. Es lohnt sich ein Blick darauf, ob auch qualifikationsgerecht gearbeitet wird.


Auch das exakt richtig. Auch wenn der Kommunikationswissenschaftler nicht unbedingt arbeitslos oder Taxifaher ist, arbeitet er höchstwahrscheinlich nicht "qualifikationsgerecht", da hat der BWL-Heini einfach die weit besseren Karten.


kenna
28.11.2010 - 14:10 Uhr
Da wurde was verschluckt:



PS: Übrigens war 2009 die gefragteste akademische Ausbildung die des Sozialpädagogen.


Echt? Und wie viele sind davon als Sachbearbeiter beim örtlichen Jugendamt?
Ich meinte es auch nie so pauschal, mir durchaus bewusst, dass sowieso Lehrer, Psychologen, Soziologen aber auch Sozialarbeiter und Sozialpädagogen immer wieder hoch nachgefragt sind. Kommunikationswissenschaftler aber eben eher nicht, und daher rate ich davon ab. Auch weil es nicht so interessant ist wie es bei Durchsicht des Studienführers klingt. Daher denke ich, ich gebe dem Fragenden den weit wertvolleren Rat als die anderen Kommunikationswissenschaftler, die sich hier gegensaitig Mut zusprechen.
kenna
28.11.2010 - 14:25 Uhr
@Elin: hatte befürchtet, dass es schnell auf die persönliche Ebene abdriftet. Danke für deine sehr faszinierende Ana.lyse, hab schon bessere gelesen aber immerhin 4/10.
Ich werde mich vor dem sich anbahnenden Biographie-Schwanzvergleich nun verabschieden, aber ich sags dir trotzdem: Ich bin jetzt ein langweiliger Ingenieur und bin sehr glücklich damit. Vielleicht ist ein bißchen Sicherheit dabei, aber auch das Gefühl, wirklich etwas zu können, das andere Menschen (oder böse böse Firmen) gebrauchen können. Kann inzwischen ehrlich sagen, dass ich es bei weitem interessanter finde als Kommunkationswissenschaften, obwohl ich natürlich nichts gegen ein prestigeträchtiges und interessantes "Nebenfach" wie Psychologie nichts einzuwenden hätte. Ich lerne ständig Dinge dazu, die sich anwenden lassen und funktionieren. Das ist befriedigend und liefert mir auch Fremdbestätigung und viel Energie, mich auch außerhalb des Berufs zu verwirklichen.
Deine Gleichung
Nicht-Geisteswissenschaften != Selbstverwirklichung = Geisteswissenschaften
ist übrigens nicht weniger kleinkariert.

Eines kann ich übrigens voll unterschreiben:

durch diverse Praktikas, Auslandserfahrung, Vitamin B und Begabung zur Selbstdarstellung in Bewerbungsgesprächen gut vorm Taxifahren abgesichert und wissen das auch.

Das gönne ich jedem. Nur muss man kein frustrierter mittelschlechter BWLer mit Neid auf die "Selbstverwirklicher" sein, um auf die Realität hinzuweisen, dass dies nicht unbedingt für die Mehrzahl gilt.
kenna
28.11.2010 - 14:28 Uhr
letzte Frage noch: Warum hast du denn zunächst auf Magister studiert und bist dann ganz klassisch auf Lehramt gewechselt? Na, erwischt? =)
jens migge
28.11.2010 - 14:58 Uhr
das war wegen den elinfanten!!!!
Juristenarschloch, wahrscheinlich FDP-Wähler
28.11.2010 - 15:18 Uhr
Das sind meistens frustrierte Zuschreibungen von Leuten, die gerne etwas mit ihrem Leben angefangen hätten was sie interessiert.

Oder von Leuten, die schon etwas mehr gesehen und dementsprechend Plan vom Leben haben als kleine Studentinnen in ihrer von Papi durchfinanzierten Blümchenwelt.

iletzte Frage noch: Warum hast du denn zunächst auf Magister studiert und bist dann ganz klassisch auf Lehramt gewechselt? Na, erwischt? =)

Nice one!
Walt
28.11.2010 - 15:19 Uhr
@kenna: Hier gehts immer noch um Geisteswissenscjaften, die du ja als nicht gerade zukunftsträchtig ansiehst. Selbstverständlich - und das hat hier noch keiner ausdrücklich bestritten - kann man sich auch wahrhaft für Maschienenbau etc interessieren.


Und ich mache mir keineswegs etwas vor. Ich mache mir lediglich über etwas keine Gedanken, was für mich momentan absolut keine Relevanz hat. Was ich konkret mit meinem Studium (bildende Kunst wie ich hoffe btw) anfangen kann, wird sich höchstwarscheinlich während meinem Studium ergeben, da ich das Studium ja nicht allein mache, also mich teilweise an Mitstudierenden orientieren kann, wie die ihr Geld verdienen wollen z. B.) und auch Kontakte knüpfen kann.
Ansonsten schließe ich mich Elins Meinung an.
Walt
28.11.2010 - 15:59 Uhr
Ich könnte es auch so ausdrücken, dass ich ganz bewusst erstmal naiv an mein Studium herangehe. Die Realität und Geldsorgen werden schon früh genug kommen, aber ich sehe keinen vernünftigen Grund, schon bevor das anfängt Sorgen deswegen zu haben. Ich habe keine hohen Ansprüche was Wohnung etc angeht, solang mir mein Selbstvertrauen nicht genommen wird, bin ich auch bereit, als "geringverdienend" zu gelten und auch mal nur mal eben so über die Runden zu kommen.
Aber noch bin ich jung und werd ich doch auch noch ein bisschen träumen dürfen, solang es noch geht.
Elin
28.11.2010 - 16:24 Uhr
hatte befürchtet, dass es schnell auf die persönliche Ebene abdriftet. Danke für deine sehr faszinierende Ana.lyse, hab schon bessere gelesen aber immerhin 4/10.

Schade, dass du dich persönlich angegriffen fühlst. Wie schon erwähnnt wollte ich das damit nicht erreichen. Und meine An*alyse mag eine 4/10 sein, sie entspricht jedoch bloß Eindrücken die ich allesamt von Leuten hatte, mit denen ich solche Gespräche geführt habe. Es waren komischerweise nie die fertigen Geisteswissenschaftler selbst, die dieses Taxifahrerklischee neu aufgerollt haben, sondern immer BWLer, Juristen, Auszubildende etc. Persönlich verstehe ich, dass Jemand seine Interessen der Sicherheit opfert oder Jemand auch seine Sicherheit den eigenen Interessen zuliebe. So sind Menschen nunmal. Nur für solche spöttischen Zuschreibungen (Du studierst ein nutzloses Fach, du kriegst garantiert nur nen Scheiß Job) habe ich einfach kein Verständnis, weil sie vorallem nur ein Ziel haben: Die Wertvorstellungen einer Person (der es eben nicht nur um Geld und Sicherheit geht), die Kompetenzen die sie sich mühsam angeeignet hat und die eigene freigewählte Lebensgestaltung schlechtzumachen bzw. jene den eigenen glanzreichen Lebensentwürfe unterzustellen.
Weil: Tatsachen entsprechen diese Taxifahrer-Klischees nicht oder kannst du dich da auf Studien berufen die was anderes herausgefunden haben?

Warum hast du denn zunächst auf Magister studiert und bist dann ganz klassisch auf Lehramt gewechselt? Na, erwischt? =)

Ich hab nicht gewechselt. Ich machs immernoch im Doppelstudium. Wie schon erwähnt wars ein guter Plan B, da hatte ich halt Glück :-). Weil ich auch zuvor zwecks Pädagogik-Studium im Magister viel mit Kindern und Jugendlichen zu tun hatte, ist das für mich ein Beruf den ich mir vorstellen kann einige Jahre zu machen. Ich kann mir genauso gut aber vorstellen in die sozialpädagogische Ecke zu gehen oder an der Uni zu bleiben. Da halte ich mir die Optionen offen bzw. koste mal alles aus was geht.

Oder von Leuten, die schon etwas mehr gesehen und dementsprechend Plan vom Leben haben als kleine Studentinnen in ihrer von Papi durchfinanzierten Blümchenwelt.

Ich hab schon irgendwo erwähnt, dass ich nichts finanziert kriege und habe nicht wirklich Lust dieses Thema neu aufzurollen. Aber wenn du so willst: Ja ich bin so unerfahren und relitätsfern, huhu und kriege ganz viel Geld von meinen total reichen Eltern in den Hintern geblasen, deshalb mache ich nur das was mir gefällt und studiere Porzellan bemalen und Blümchen pflücken :-)
ps. Wieviel Weisheit und Welterfahrung muss denn jemand haben um bei dem Studienwahlblättchen das richtige Kreuzchen zu setzen und sich anschliessend paar Mal die Woche in den kuscheligen Hörsaal zu setzen, hmm? Da muss man schon viel gesehen und nen echt krassen Plan vom Leben gehabt haben... süß, hast du noch etwas mehr zu bieten, du klingst nämlich so?

Und @ alle Anderen
Viel Erfolg für die Berufs-und Studienwahl bzw. viel Glück für den weiteren Studienverlauf, hört nicht auf eure Eltern, hört nicht auf Kenna, hört nicht auf mich, hört auf euch ;-) Im Leben kommts aufs Leben an und nicht auf den Erfolg desselbigen, hat mal Goethe gesagt. Und wer sich noch nie verirrt hat, wer noch nie etwas gewagt und wer noch nie Fehler gemacht hat, der hat es aus einem Grund nicht getan: Weil er sich das nicht zugetraut hat :)
Daher, nur Mut und so. Was jetzt übrigens heißen soll: Ich klick mich raus aus der netten Diskussion. Euch aber weiterhin viel Spaß ;)

Fever Haze
28.11.2010 - 16:33 Uhr

PS: Übrigens war 2009 die gefragteste akademische Ausbildung die des Sozialpädagogen.

Echt? Und wie viele sind davon als Sachbearbeiter beim örtlichen Jugendamt?


Ich sehe da keinerlei Diskrepanz. Das ist ein völlig qualifikationsgerechter Einsatz von Sozialpädagogen und glaube mir; im Gegensatz zu den freien Trägern der Jugendhilfe gar nicht mal unlukrativ. Die (Stellen-)Krise der Sozialwissenschaftler ist übrigens lange vorbei. Nach den jüngsten Verbleibstudien (u.a. LMU München) schneiden diese erheblich besser ab, als Studiengänge wie BWL, VWL oder Jura. Dies betrifft sowohl das Verhältnis von Angebot zu Nachfrage als auch der qualifikationsgerechte Einsatz, die Suchzeiten (Vakanzen) und der quantitative Stellenumfang.

Kommunikationswissenschaftler aber eben eher nicht, und daher rate ich davon ab

Das würde ich keinesfalls unterschreiben. Die Stellen sind vielfältig auffindbar. Ich habe in einer Stellenbörse ad hoc 102 freie Stellen gefunden. Da war von Referent für Ö-Arbeit, Projektmitarbeitern, PR-Trainess u.a. alles dabei. Wenn man eine Idee hat, wohin die Reise gehen soll, dann ist man auch damit gut aufgehoben.

PS: Ich gehe nicht davon aus, dass die Eingangsfrage für den Fragenden zufriedenstellen beantwortet werden kann.
mathematik+physik
28.11.2010 - 19:11 Uhr
Hört sich nur viel an, ist es aber im Grunde nicht, die meisten Scheine konnte ich mir doppelt anrechnen lassen.

so eine scheiße, wie ungerecht. und ich quäle mich hier mit dem bachelor+master und die anrechnungen sind rein willkürlich. was für ne spastische bildungsgesellschaft...kotz
Elin
28.11.2010 - 19:35 Uhr
Ja habe ich auch gedacht. Beim Bachelor im Doppelstudium studieren, ist glaube ich garnicht machbar. Es sei denn du willst wirklich 7 Tage die Woche zu jeweils 20 Stunden mit deinen Studienunterlagen beschäftigt sein. Schade für Leute mit vielseitigen Interessen, die einen Großteil davon garnicht mehr ausleben können.
Da kann man nur hoffen, dass der Bachelor gelockert und auf alle Fälle nochmal überarbeitet wird.
mathematik+physik
28.11.2010 - 20:41 Uhr
Es sei denn du willst wirklich 7 Tage die Woche zu jeweils 20 Stunden mit deinen Studienunterlagen beschäftigt sein.

absolut. oder alternativ halt so weitsichtig sein um zu wissen(!), daß einen das auf dauer nur krankmacht (der blick zum nachbarn reicht da oftmals aus) und von vornherein nur soviel studieren, wie man auch tatsächlich schafft (ich ernte immer komische blicke wenn ich das jemandem außerhalb erläutere, innerlich muss ich da immer lachen, wie ignorant manche penner doch sind, sich die lebenswirklichkeiten einer von ihm/ihr verschiedenen person einfach nur mal für fünf sekunden vorzustellen, hergott nochmal!!!), neben dem 15-stunden-job an der tanke und dem anderen buchkram, den man aus persönlichem interesse lesen will..

der hohe preis: ca. 20 semester studienzeit (master inbegriffen, sofern man denn auch wirklich reibungslos nach dem bachelor weiterstudieren darf!), der allmonatliche spott der mitstudierenden (man härtet da ab) und kein staatliches bafög-darlehen.
mathematik+physik
28.11.2010 - 20:44 Uhr
@elin: ich kann natürlich bei meinem posting nur von mir sprechen, das mit dem doppelstudium wäre aber sicher ähnlich.
schnatterschnatter
29.11.2010 - 09:09 Uhr
Und wer sich noch nie verirrt hat, wer noch nie etwas gewagt und wer noch nie Fehler gemacht hat, der hat es aus einem Grund nicht getan: Weil er sich das nicht zugetraut hat :)

..und wer vorher schon genug (finanzielle) Sicherheit hatte, sich überhaupt Fehler erlauben zu können. Deine bedenkliche Naivität muss man sich auch erstmal erlauben können, Fräulein.

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