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Film: Jud Süß – Film ohne Gewissen

User Beitrag
Sagehorn
12.06.2010 - 00:12 Uhr
Der ein oder andere wird sicher schon davon gehört haben. Der Wedel-Film [ja, genau, haha..] hat auf der Berlinale2010 wohl auch fürn Bissl Stress gesorgt, allerdings immerhin für so wenig, dass ich es überhört hab.

Hatte mir zufällig vor Kurzem das Original reingezogen [Natürlich im Rahmen eines genehmigten Lehrauftrags..was'n sonst!? :P] und dachte erstmal, wow Neuverfilmung? Aber dem ist wohl nicht ganz so. Da wollt ich gleich mal Fragen, ob den schon jemand von euch gesehen hat etc..
Grüße
inb4
12.06.2010 - 00:18 Uhr
Greylight
Kill yr idols
12.06.2010 - 00:36 Uhr
Würg
das schlimmste ist die bestetzung
moretti und bleibtreu
bleibtreu ist die heidi klum des deutschen films
nervtöt
was will er denn noch: hitler, buster keaton,chaplin, che, honecker, stalin?
grauenhaft diese selbstüberschätzung!!!!!!!
fun facts
12.06.2010 - 01:25 Uhr
patte hatte eine kleine rolle in dem film.
manassas
12.06.2010 - 11:50 Uhr
Mir hat schon "Kolberg" gereicht.
Flegel
14.09.2010 - 21:26 Uhr
http://www.filmstarts.de/kritiken/102888-Jud-S%C3%BC%C3%9F-Film-ohne-Gewissen.html

Kinostart: 23.09.
mainzer
14.09.2010 - 22:16 Uhr
Aus Marians echter Frau Maria Byk, die in erster Ehe mit einem Ju.den verheiratet war, wurde im Film Anna Altmann, durch deren Adern jü.disches Blut fließt.

Ich wusste ja gar nicht, daß Carsten Baumgardt ein solcher Vollidiot ist..hätt ich jetzt auch nie gedacht. "Jü.disches Blut", also bitte! Was hat der Kerl geraucht?
Joseph Süß
15.09.2010 - 00:29 Uhr
Nächsten Donnerstag!!
Regisseur mit Gewissen
21.09.2010 - 17:02 Uhr
http://www.spiegel.de/kultur/kino/0,1518,718623,00.html
bittere süße
21.09.2010 - 17:10 Uhr
Fellatio und Faschismus - derart erotoman reduziert hat noch niemand die Wirkungszusammenhänge im Dritten Reich beleuchtet.

cool.
chucky
21.09.2010 - 17:23 Uhr
Ganz schlimmes Schauspiel vom Bleibtreu mit großem Fremdschämfaktor. Da kann er noch so oft sagen, dass er dem Original-Goebbels so nahe wie möglich gekommen ist...
chimäre
21.09.2010 - 17:47 Uhr
http://www.amazon.com/J*ud-Suss-Hol*ocaust-Ferdinand-Marian/dp/B000WGLADS

"Loving J.ud Suss" :D

http://www.amazon.com/Ju*d-Suss-Je*w-Suess-Restored/dp/B0017ZGYR0/ref=pd_sim_d_2

"Enj.oying This Movie Made Me Feel Like A Sc.umba.g" LOLOCAUST :D

offenbar läuft der original-film problemlos in schweizer/österreicher schulklassen, während deutsche kinder bereits genetisch so evil sein müssen, daß man ihnen den film nihct noch extra zeigt, um sie ju.denverachtend anzuheizen (obacht, sarkasmus).

frei nach wittgenstein: wovon deutsche nicht sprechen können (weil sie ju.d süß und andere na.zipropaganda-werke nie gesehen haben, die zensur war schließlich schneller), darüber sollten sie schweigen.

doch warum sollte man über ein so wichtiges thema wie den massenmord an ju.den und die zusammenhänge in diesem organsierten verbrecher-apparat schweigen? und warum verbietet man diese dinge (oder gibt ihnen die aura des verbotenen), wenn der deutsche doch seine finstere geschichte mit allem was dazu gehört, aufarbeiten soll/muss/will?

ein führwahr komisches volk! re-edu.cation gone wr.ong? unabhängiges bild machen? unmöglich...

p.s.: ich verachte (neo)na.zis, ju.denfeinde und rassisten (das wir uns hier nicht falsch verstehen)

21.09.2010 - 17:54 Uhr
p.s.: ich verachte (neo)na.zis, ju.denfeinde und rassisten (das wir uns hier nicht falsch verstehen)


Ja klar, deshalb auch diese projektive Aussage.
bittere süße
21.09.2010 - 17:55 Uhr
Ganz schlimmes Schauspiel vom Bleibtreu mit großem Fremdschämfaktor. Da kann er noch so oft sagen, dass er dem Original-Goebbels so nahe wie möglich gekommen ist...

du hast es erraten, es ging bleibtreu darum zu zeigen, wie goebbels wirklich war: ölig, schleimig und unglaublich einnehmend. kurzum, (original-)goebbels war die fremdscham hoch drei!
wehret den Anfängen
21.09.2010 - 17:59 Uhr
21.09.2010 - 17:54 Uhr = Lyxen


was ein Arschloch!
chimäre
21.09.2010 - 18:01 Uhr
ach, was ist denn an meiner aussage so provokativ? die intention hinter der zensur ist doch die, daß man deutsche nicht für mündig genug hält, aufgrund der deutschen vorgeneration. aber genau diese intention ist wiederum rassistisch und volksverhetzend, wie die furchtbaren aussagen eines sarrazin, der ju.den für intelligenter als muslime hält.

re-education bedeutet doch aufklärung. oder nicht?
wehret den Anfängen
21.09.2010 - 18:06 Uhr
du darfst Lyxen nicht ernst nehmen, der lauert den ganzen Tag hier gezielt auf solche Threads, um jemandem die Na.zi- oder An.ti.sem.itismus- Keule überzuziehen. Eine forenbekannte, sehr traurige Figur.
lasalle
21.09.2010 - 18:21 Uhr
Als Charlotte Knoblauch den Film als "antise-mitisch" verurteilte, dachte ich: hey, den muss ich sehen! :D

21.09.2010 - 18:23 Uhr
Ly.xen - User ohne Gewissen.

21.09.2010 - 18:24 Uhr
chimäre
21.09.2010 - 18:01 Uhr
ach, was ist denn an meiner aussage so provokativ? die intention hinter der zensur ist doch die, daß man deutsche nicht für mündig genug hält, aufgrund der deutschen vorgeneration. aber genau diese intention ist wiederum rassistisch und volksverhetzend, wie die furchtbaren aussagen eines sarrazin, der ju.den für intelligenter als muslime hält.

re-education bedeutet doch aufklärung. oder nicht?


Provokativ war daran nichts, nur projektiv. Die Deutschen werden nicht für mündig gehalten? Weg ein paar zensierten Filmen? Das gibt es in vielen Länder, ist also mehr oder minder normal. Dass diese Filme verboten wurden, hatte die Intention, dass sie Teil einer menschenverachtenden Propaganda waren. Rassistisch nd volksverhetzend ist daran gar nichts, genauso wie bei Sarrazin nicht alles rassistisch ist. Ob die Zensur noch richtig ist oder war, ist eine andere Frage. Dich hier als Opfer zu inszenieren ist jedoch lächerlich. Niemand hält die Deutschen für unmündig, im Gegenteil.
wehret den Anfängen
21.09.2010 - 18:31 Uhr
diese feigen und selbstgefälligen Unterstellungen sind der Grund, warum ihn in diesem forum niemand mehr ernst nimmt

21.09.2010 - 18:56 Uhr
L.y.xen, deine Aussagen sind mal wieder total pej.orativ.

Natürlich bedeutet Zensur immer auch Ent-mündigung. (Was denn sonst?!)
Ähnliches geschieht bei Kindern mit der (vernünftigen) abgewogenen Altersfreigabe der F.SK. Welchen Sinn hat es also den Deut.schen die Pro.pag.andafilme der N.S-Zeit vorzuenthalten? Eine Verban.nung bis in alle Ew.igkeit hat doch nichts mit kritischer Aufarbeitung / Aufklärung zu tun. Ly.xen, was hast du denn so zu verbergen, daß du vielschcihtige Aufarbeitung verhindern willst?
Cabeza
21.09.2010 - 19:15 Uhr
Natürlich bedeutet Zensur immer auch Ent-mündigung. (Was denn sonst?!)

Da hast du natürlich Recht. Es geht ja nicht unbedingt darum, "die Deutschen" im Unterschied zu "den Österreichern" zu entmündigen, sondern jede Gesellschaft entscheidet für sich auf mehr oder weniger demokratischen Wege selbst über das Dilemma, wie viel Freiheit sie opfern will, um Schmutz von sich fern zu halten. Sinnvoller Aufklärung stehen da halt Filmvorführungen im Neonazi-Milieu und Verbreitung über Tauschbörsen gegenüber, die man so gut es geht vermeiden will.

Aber..

Dich hier als Opfer zu inszenieren ist jedoch lächerlich. Niemand hält die Deutschen für unmündig, im Gegenteil.

wenn ich diesen Hass schon wieder rauslese, halte ich es für sinnvoller, zunächst mal Lyxen zu entmündigen und die Diskussion ohne ihn fortzuführen.
Cabeza
21.09.2010 - 19:15 Uhr
Natürlich bedeutet Zensur immer auch Ent-mündigung. (Was denn sonst?!)

Da hast du natürlich Recht. Es geht ja nicht unbedingt darum, "die Deutschen" im Unterschied zu "den Österreichern" zu entmündigen, sondern jede Gesellschaft entscheidet für sich auf mehr oder weniger demokratischen Wege selbst über das Dilemma, wie viel Freiheit sie opfern will, um Schmutz von sich fern zu halten. Sinnvoller Aufklärung stehen da halt Filmvorführungen im Neonaci-Milieu und Verbreitung über Tauschbörsen gegenüber, die man so gut es geht vermeiden will.

Aber..

Dich hier als Opfer zu inszenieren ist jedoch lächerlich. Niemand hält die Deutschen für unmündig, im Gegenteil.

wenn ich diesen Hass schon wieder rauslese, halte ich es für sinnvoller, zunächst mal Lyxen zu entmündigen und die Diskussion ohne ihn fortzuführen.

21.09.2010 - 19:19 Uhr
Sinnvoller Aufklärung stehen da halt Filmvorführungen im Neonaci-Milieu und Verbreitung über Tauschbörsen gegenüber, die man so gut es geht vermeiden will.

Offensichtlich will man sie nicht vermeiden.
Eine Aufhebung des Verbots würde den Glatzen nämlich massive Einbußen bei dem Verkauf der Werke (im Untergrund) einbringen. So überlässt Vater Staat den Glatzen das Feld..armselig.
Cabeza
21.09.2010 - 19:24 Uhr
Ist das denn wirklich so, dass der Film kommerziell im Untergrund vertrieben wird? Wusste ich nicht.
Also für mich ist dies nicht so einfach zu lösen, ich sehe auch den Volksverhetzungs-Paragraphen zwiegespalten, den es ja in den USA so niemals geben würde.
m.a.n.a.s.s.a.s
21.09.2010 - 20:03 Uhr
Ebenso überflüssig wie der aktuelle Film über die Geschichte der Verfilmung.

"Kolberg" hat mir schon gereicht. Allein schon diese "arischen" Schönheitsköniginnen.... schrecklich.

In gewissen Teilen der nationalen Presse (Junge Freiheit) wird jetzt die Gelegenheit genutzt, Harlan ein bisschen reinzuwaschen,"er musste diesen Film drehen, sonst wäre er ins Lager" gewandert.." und so.

Problem ist bei Propagandafilmen immer die schlechte Trennbarkeit von akzeptabler formaler Gestaltung und agitatorischem Inhalt, sowie dem Zweck des Films. Und der ist ganz klar rassistisch-faschistisch.
padawan
22.09.2010 - 16:54 Uhr
In Roehlers "Agnes und seine Brüder" und "Elementarteilchen" hat mir der Bleibtreu gut gefallen. Dem Film gegenüber bin ich skeptisch. Ich werde ihn mir aber wohl zu Gemüte führen, muss man wohl machen, wenn man mitreden möchte. Und zumindest der Soundtrack scheint den Kino-Besuch schon zu lohnen.
verfemt, verhasst, verjüdelt
11.01.2011 - 18:17 Uhr
DVD-VÖ: 01.03.2011
knallerbse
11.01.2011 - 18:24 Uhr
Oh mann, der Trailer...Ralf Bauer als blonder Na+zi? - Hammer, muss ich sehen. :D
logan
11.01.2011 - 22:00 Uhr
Nee, muss man wirklich nicht sehen...

Dieser Film ist von seinem ganzen Wesen her so furchtbar ba-nal und egal, dass selbst der gute Hauptdarsteller aus dem miesen Drehbuch unter der im schlechtesten Sinne routinierten Regie nicht mehr viel rausholen konnte. Saft- und kraftlos plätschert das Filmchen so vor sich hin, hakt hier und dort die eine oder andere Station ab, die man von so einem Werk halt erwartet, streut da und dort noch ein paar halbherzige Possen bzw. Emoszenen ein, die zusammen kein Ganzes ergeben, weil die Filmemacher offenbar nicht so recht wussten, womit sie damit eigentlich hin wollten, und scheitert letztlich daran, dass in dieser Umsetzung aus der eigentlich interessanten Story weder echte Identifikationsfiguren noch überhaupt interessante Charaktere herausgearbeitet wurden, und dass man sich um moralische Fragen weitgehend gedrückt hat. Die klischeehaft plumpe Goebbelszeichnung wirkt dabei als einzige nicht völlig farblos, dafür aber reichlich unpassend, weil sie in ihrer Abziehbildchenhaftigkeit eher einem "Doktor Mabuse"-Film oder der Stilistik eines nun gegen die Na-zis gewandten antise-mtischen "Stür-mer"-Stereotyps entspricht. Viele der Szenen passen nicht recht zueinander, wirken stationär und stilistisch heterogen, sodass man sich zunehmend fragt: Was soll das eigentlich sein? Satire (wie in den Goebbels-Szenen)? Melodrama (mit der besoffenen Ehefrau)? Komödie (quasi als die deutsche, dafür leider jedoch arg feige, weil viel zu handzahm geratene, Antwort auf "Inglourious Basterds" - wie in der sinnfreien Balkonf;ckszene)? Der Film zeigt zwar an und für sich nicht uninteressante Dinge, aber er bleibt trotz irritierend wechselhaftem Ton in seiner letztlich trockenen Berichtsperspektive stecken; er hat nichts zu erzählen, weder konkret (ausgearbeitete, vielschichtig beleuchtete Charaktere? - Niente!) noch abstrakt (A-nalyse des N.S.-Filmsystems? Nö...); es fehlt ihm einfach ein rote Faden, denn das wenige bisschen, was er dann doch zu berichten hat, das beschränkt sich auf das "irgendwie" Leiden eines deutschen "irgendwie" Täters, der "irgendwie" halt auch Opfer ist. Ja und, was juckt es mich als Zuschauer, wenn der Film diese Person in keinster Weise nachvollziehbar macht, bei dieser Person nie in die Tiefe geht oder auch nur an der Oberfläche kratzt, das Drehbuch weder ein moralisches Dilemma schildert noch überhaupt irgendeinen inneren Konflikt sichtbar macht, ja nicht einmal die Beweggründe des Protagonisten erforscht, sondern einfach nur sein Verhalten vorführt und alles andere an den Darsteller delegiert, der dieser blanken Unperson dann immerhin noch eine "irgendwie" unglückliche Mimik auf das gesichtslose und weitgehend textlose Gesicht zaubern darf. Selbst der allerletzte Na-zi-Exploitation-Trash wird damit unterhaltsamer, weil er dem Zuschauer immerhin noch etwas Reibungsfläche bietet. "Jµd Süß - Film ohne Gewissen" hingegen ertrinkt in seiner eigenen Seichtigkeit. Man hat das Gefühl, der Film will nichts, außer die Zeit totschlagen und dabei möglichst wenig wehtun. Im Gegensatz zu einem Film, bei dem klar ist, was er hätte werden sollen und können, dann aber scheitert, worüber man sich ärgern oder traurig sein kann, reicht dieses Herumgeeier nicht einmal für ein wirkliches Ärgernis, sondern ist im Endeffekt einfach nur langweilig und überflüssig. Meh.

Warum habe ich mir diesen Schwachsinn dann überhaupt bis zu Ende angesehen? Weil er aus rechtlichen Gründen als vorgeschalteter Pflichtteil im double feature mit der N.S.-Verfilmung von "Jµd Süß" nun mal abgesessen werden musste, um danach einen interessanten Einblick in die handwerkliche Größe der N.S.-Propaganda zu bekommen.

Es ist hochnotpeinlich, aber leider Fakt: Künstlerisch kann "Jµd Süß - Film ohne Gewissen" dem Propagandafilm "Jµd Süß" nicht annähernd das Wasser reichen.
sn0b
11.01.2011 - 22:52 Uhr
bei den satirischen deutschen filmen über die n*s-zeit gibt es irgendwie fast immer nur verrisse, sei es jetzt ju*d süß oder vor ein paar jahren mein fü*hrer.

wieviele roehler-filme kennst du, logan?
logan
11.01.2011 - 23:02 Uhr
Gar keinen. Es war halt dem Zufall geschuldet, dass ich diesen hier sah. Gibt es denn welche, die sich lohnen?
Reichsbumsminister
11.01.2011 - 23:03 Uhr
@logan: Keine An.alyse, nirgends? Achte mal darauf, wie der Film die ganze N.azi-Chose als einziges 'Fickstadl' entlarvt (im SPIEGEL stand damals auch soetwas ähnliches). Ist das eine banale Erkenntnis? Vielleicht. Kommt der Film der Realität der damaligen Zeit näher? Ich denke schon. Goebbels war doch ein unglaublicher Stelzbock. Wie die Na.zis im Verborgenen herumgehurt haben, schlug dem Adler das Zepter aus den Klauen...

Die Frage ist, was hast du vor dem Gucken erwartet?
sn0b
11.01.2011 - 23:08 Uhr
@logan:

und ob! ich empfehle "agnes und seine brüder"(!), "der alte affe angst", "die unberührbare" und danach - wenn auch etwas schwächer - die verfilmung von "elementarteilchen", der erste und der letztgenannte sind auch wieder mit bleibtreu.
starving
11.01.2011 - 23:15 Uhr
Ich kann mich eher der Kritik der "Münchner abendzeitung" anschließen: Aber der stets risikofreudige Roehler hat eben kein Biopic und keine Historiendoku gedreht. Hier geht es um Kino - saftiges, pralles, rückhaltlos unterhaltsames Kintopp. Ein echter Roehler-Film mit einem grandiosen Schauspieler-Team (allen voran Tobias Moretti und Moritz Bleibtreu), perfidem Humor, deftigem Sarkasmus und emotionaler Dichte in den stillen, gefährlichen Szenen. "Kintopp, perfider Humor" - genau das trifft´s!

@logan: Die großen Themen wie Verführbarkeit von Künstlern und die (Homo)Erotik der Macht sind offensichtlich an dir vorbeigegangen? Schade.

11.01.2011 - 23:17 Uhr
moretti wird so oft vergessen. dabei war der so gut wie seit "speer und er" nicht mehr.
logan
11.01.2011 - 23:55 Uhr
@ starving:

Ja, diese Themen plätscherten _hier_ halt ziemlich belanglos an mir vorbei, derart oberflächlich und plakativ, wie die Regie sie in ihrer drögen Umsetzung im Vorbeigehen lieblos angerissen und dann links liegengelassen hat.
Interview
12.01.2011 - 20:21 Uhr
http://www.fr-online.de/kultur/spezials/-jud--suess---geschichte-eines-na zi-propagandafilms/-/1473358/2717432/-/index.html

Roehler: "In früheren Filmen werden die Na.zis - bis auf wenige Ausnahmen - oft als Knallchargen dargestellt. Es wird meist nur die Opferseite beleuchtet. Wir gehen mit unserem Film ins Innere der Salons der Na.zis, wir sind mitten in der Na.zi-Highsociety. Es wird gezeigt, wo die Charaktere herkommen, wie zum Teil unglaublich philosophisch und bibelfest sie waren, wie schneidend ihre Dialektik war und wie gut sie als Verführer und Manipulateure funktionieren. Es geht darum, dass es nicht nur eine Horde stumpfer Dummköpfe war wie das ganze Fußvolk, das immer dargestellt wird. Es war eine Zeit unglaublichen gesellschaftlichen Drucks, eine Zeit, die kein Versagen zuließ. Denn hinter dem Versagen standen der Kerker und der Tod, die Vernichtung der eigenen Familie. Es war eine unglaublich erfolgsorientierte Gesellschaft, viel, viel stärker als heute. Wenn wir erkennen wollen, was an unserer Kultur pervertiert wurde, wozu unsere Kultur der Philosophie und Dichtung missbraucht wurde, dann muss man sich das sehr genau anschauen. Die Na.zis haben nämlich die Vorbilder manipuliert. Sie haben mit dem deutschen Gedankengut gearbeitet und es umgemünzt. Das deutsche Volk hat seine eigene Kultur ad absurdum geführt."
gonzo
12.01.2011 - 20:54 Uhr
@chucky: So war der echte Goebbels aber! Du hast ja keinen blassen Schimmer, du Greenhorn.

Die Besetzung mit Bleibtreu (interessant: ähnliche Sextrieb-Figur auch in Roehlers "Agnes und seine Brüder" und "Elementarteilchen") als Goebbels ist genial, weil Bleibtreu beim jugendlichen deutschen Publikum als eher beliebt und sympathisch gilt (nicht so wie bei Sylvester Groth, vor dem man sich gleich dreimal soviel fürchtet! Obwohl der auch eine geniale, wenn auch völlisch andere Performance abjeliefert hat), also wird die Verführbarkeit des Zuschauers noch gesteigert! (genial perfide) Deshalb vielleicht auch die Buhrufe bei der Festival-Premiere: innerlich haben sie gemerkt, dass sie verführt werden und wollten diesen "Tabubruch" mit ihrem "Liebling" nicht wahrhaben. (Der Roehler, das is aber auch ´n gemeiner Hund, doo.)
bonny
05.02.2011 - 14:19 Uhr
veröffentlichung am 14.04. - schon schön vorbestellt!
süßsauer
09.04.2011 - 15:35 Uhr
ich glaube, den muss ich mir mal ansehen.
pietätlos
27.05.2011 - 12:13 Uhr
wie milan peschel den juden nachäfft, har. :D
Oskar Roehler
10.11.2013 - 13:58 Uhr
Jud Süß - Film ohne Gewissen

Heute, ARD, 23:55 Uhr.

Castorp

Postings: 2788

Registriert seit 14.06.2013

10.11.2013 - 21:35 Uhr
Roehler schält in diesem Film die "Triebfeder Sex" unter den Naz.is sehr gut heraus, finde ich.

Und wenn manche Kritiker Moritz Bleibtreu als "schmierig" verreißen, sehe ich das eher als Lob, denn Zeitzeugen schildern Goebbels als genau das: schmierig. :D

Bleibtreus Darstellung ist vor allem deshalb gelungen, weil er es schafft, den Druck auf Marian sehr glaubhaft herüberzubringen.

P.S.: Den Roehler hatte ich erst Anfang Oktober zufällig in einem Bus gesehen. Zuerst dachte ich: die Stimme kennste doch...und dann sah ich den Roehler telefonieren. ;) (ich sag aber nicht in welchem Stadtbezirk, wir sind ja hier nicht bei BILD-Leser-Reporter, hehe)
nach wissenschaftlichen merkmalen geprüft
11.11.2013 - 04:00 Uhr
"weil er es schafft, den Druck auf Marian sehr glaubhaft herüberzubringen."


aha!

Castorp

Postings: 2788

Registriert seit 14.06.2013

11.11.2013 - 10:24 Uhr
Das ist nur meine Meinung, wenn du die nicht akzeptieren kannst, solltest du mal dein Ego überprüfen. (Oder dir zuallererst vielleicht mal den Film ansehen, um dir eine eigene Meinung dazu zu bilden...)

Seite: 1
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