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Paradise Lost - Faith Divides Us - Death Unites Us

User Beitrag
H,dd,sMii (Abk.)
26.09.2009 - 20:39 Uhr
Im allgemeinen Paradise-Lost-Thread wird zwar schon über das Album gesprochen, ich bin aber der Meinung, dass es einen eigenen Thread verdient hat.
Hier mal meine Kritik zu "Faith Divides Us - Death Unites Us":

Wäre ich der Autor eines Lexikons, würde wohl neben dem Begriff „wandelbar“ ein riesiges Bild von Paradise Lost abgedruckt sein. Es ist unglaublich, wie sich die Band seit ihrem ersten Album „Lost Paradise“ aus dem Jahre 1990 entwickelt hat – mit Death Metal fing es an, dann ging der Stil langsam in den (mit dem Album und -titel „Gothic“ mitgeprägten) Gothic Metal über, was im melancholischen Meisterwerk „Draconian Times“ gipfelte. Mit „One Second“ wurde es zugänglicher, und das sehr elektronische „Host“ hätte auch von Depeche Mode kommen können. Weiter ging es mit mainstreamtauglichem, aber immer noch sehr düsterem Rock (“Believe In Nothing“) und Industrialanleihen (“Symbol Of Life“), mit dem selbstbetitelten zehnten Album wurde es metallischer, und die letzte Veröffentlichung „In Requiem“ (2007) zeigte endgültig, dass Paradise Lost ihre Härte wiedergefunden, aber gleichzeitig die Melancholie nicht verloren haben. Man durfte also gespannt sein, was aus der Wundertüte von Nick Holmes und seinen Jungs diesmal herauspurzeln wurde…

Also, erstmal würde ich nicht empfehlen, „Faith Divides Us – Death Unites Us“ mit voll aufgedrehtem Bassregler zu hören, es sei denn, du wolltest dein Haus sowieso abreißen und dir neue Lautsprecher kaufen. So heftig, wie der Opener „As Horizons End“ aus den Boxen dröhnt, wirst du sie brauchen! Meine Erwartungen waren ja hoch, aber Paradise Lost übertreffen sie spielerisch. Es geht direkt meisterlich los, aber wenn dann die epische, typisch gebrüllsingte Bridge von diesem tiefen Gesang und den ebenfalls typischen, melancholischen Leads abgelöst wird… es ist, als wäre es wieder 1993, nur mit einem viel geileren Sound. Ahhh, da ist schon wieder diese Bridge! Göttlich! Ein ruhiger Mittelteil, eine Steigerung und wieder so ein unfassbares Gitarrensolo, dann wieder der Refrain… einen perfekten Opener für dieses Album könnte ich mir wirklich unter keinen Umständen vorstellen.

Auch „I Remain“ macht gehörig Lärm. Nick Holmes holt schon fast die Growls wieder raus, die Doublebass bollert mit mindestens 2000 PS. Der Refrain ist dagegen wieder sehr melodisch. Toller Song, zieht aber im Vergleich zum vorigen klar den Kürzeren. Ebenso das doomige „First Light“, das sich eher in ruhigeren Gefilden tummelt. „Frailty“ dagegen bollert nach einem PL-typischen Intro dermaßen los, dass man sich fragt, ob man hier im falschen Film ist – das ist ja schon fast Black Metal! Meine Fresse, ich muss es nochmal sagen, DAS hätte ich nicht erwartet. Wohl der schnellste Song, den Paradise Lost je gemacht haben – aber das hält sie natürlich nicht davon ab, auch ein paar melodische Passagen und epische Momente einzubauen.

War ich eben noch der Meinung, den Opener könnte man in keinem Fall übertreffen, dann muss ich mich jetzt kurz korrigieren. Sie tun es nämlich, und zwar mit dem Titeltrack. Wieder ein ruhiger Beginn, der schon nach weniger als einer Minute in diesen unglaublichen, übermächtigen Refrain übergeht, in dem sich wütendes Gebrüll und ein schon fast sakrales „Faith divides us! Death unites us!“ duellieren und dabei eine perfekte Symbiose bilden. Die Strophen sind zwar toll, dienen aber irgendwie hauptsächlich dazu, dass das Lied nicht nur aus dem Refrain besteht. Der Mittelteil klingt dann wieder ganz anders – entschlossener, geradeaus nach vorne marschierend. Das von Keyboards untermalte Gitarrensolo treibt einem die Gänsehaut über den ganzen Körper, und dann wieder dieser unfassbar geile Refrain! Das, meine Damen und Herren, ist der Song des Jahres. Keine Frage.

Paradise Lost wissen, dass sie jetzt nicht nachlassen dürfen und kotzen dem verneigten Hörer mit „The Rise Of Denial“ einen äußerst heftigen Hassbrocken vor die Füße. Sagte ich eben noch, die Growls wären fast wieder zurück, muss ich jetzt das „fast“ zurückziehen – der Song hätte genauso gut auf einem der ersten vier Alben stehen können und wäre auf jedem davon ein Highlight gewesen. Das Anfangsriff von „Living With Scars“ erinnert mich an irgendwas… ich weiß nicht an was, aber diese quietschende Gitarre kommt mir irgendwoher bekannt vor. Der Song ist jedenfalls etwas gemäßigter als der vorherige, zwar recht hart, punktet aber wieder mal mit einem sehr melodischen Refrain.

So einen hat auch „Last Regret“, der Track verzichtet jedoch auf die Härte. Stattdessen erinnert die Band hier an die Doom-Altmeister von My Dying Bride – und sie macht ihren Job mehr als gut! Die beiden letzten Songs „Universal Dream“ und „In Truth“ sind leider etwas unauffällig… nicht, dass sie schlecht wären, aber es sind halt keine Kracher wie der Opener, der Titeltrack oder „The Rise Of Denial“. Vielleicht hätte man den Titeltrack auch als letzten Song nehmen sollen, um dem Album einen besseren Abschluss zu geben – ich will hier aber auch gar nicht meckern, denn auch mit zwei nicht ganz so genialen Songs ist dieses Album immer noch eine dicke Überraschung. Zwar deutete „In Requiem“ schon irgendwie an, was in Zukunft noch kommen würde, aber dass Paradise Lost noch einmal so ein heftiges, geniales Hammeralbum veröffentlichen würden, hätte ich trotzdem nicht erwartet. Hier stimmt einfach alles: Der Sound ist der beste, den sie je hatten, von Raserei über Doom bis zu Poprefrains (obwohl es von denen hier erstaunlich wenige gibt) ist alles vertreten, wofür ich die Band liebe, und es ist einfach toll zu sehen, dass eine Band vom Formate Paradise Losts auch nach über 20 Jahren immer noch zu begeistern vermag und die oft als Meisterwerke bezeichneten Alben „Gothic“, „Icon“ und „Draconian Times“ mühelos einholen, wenn nicht sogar übertrumpfen kann. Ganz große Klasse und definitiv eins der besten Alben des Jahres.

9,5/10
geniales "Comeback"
26.09.2009 - 22:00 Uhr
9/10 gehen in Ordnung
Laradise Post
27.09.2009 - 01:26 Uhr
Kaum zu fassen, dass PL nach langjährigen Ermüdungserscheinungen (1995-2002) wieder zur Hochform auflaufen. Posiviste Überraschung des Jahres.
Kein schlechter Song auf dem Album, das Ding rockt, rumpelt und berührt dich ohne Ende.

Nah an der Höchstwertung.
Rumo
27.09.2009 - 15:57 Uhr
die platte ist einfach der hammer, beim ersten hören vielleicht ein wenig sperrig, dann knallt das teil aber gewaltig rein. kompliment meine herren, diese rückbesinnung ist absolut gelungen und so geile gitarren hab ich wirklich letztmalig auf draconian times gehört!!!
Laradise Post und der fehlende Schlaf
27.09.2009 - 16:47 Uhr
"Positivste..." sollte das oben heißen
Nowe75
05.10.2009 - 21:08 Uhr
Ich höre das Teil jetzt zum 3. Mal und bin absolut verzückt. Nach vielen schwachen Alben stechen Herr Holmes und Co. wieder voll ins schwarze. Definitiv eines meiner Alben des Jahres, grandios!

Bisher 8,5/10
Haieckige 4
05.10.2009 - 21:26 Uhr
Die "vielen" schwachen Alben sind nun aber auch schon ein Weilchen her ;) Und waren IMO nur drei: Host, BIN und SOL.
Nowe75
05.10.2009 - 21:30 Uhr
Viel war vielleicht ein wenig übertrieben, Host halte ich übrigens für kein schwaches Album. Egal hier geht es um´s neue und das ist gewaltig.
Tim
06.10.2009 - 19:23 Uhr
. . . von der wunderschönen Limited Edition ganz zu schweigen. SO müssen Alben präsentiert werden. Da stimmt Inhalt und Verpackung.

Tim
Haieckige 4
06.10.2009 - 19:25 Uhr
Hallo Namensvetter ;)
Heino
06.10.2009 - 19:48 Uhr
Sooo viel Ramm-Tamm-Tamm, die ganze platte Platte über Ramm-Tamm-Tamm.
Mein blonde Mähne weht - obwohl kein Wind geht. Unkontrolliert schüttel ich den Kopf hin und her, o du lieber Helikopter, du fehltest mir sehr!
Ramm-Tamm-Tamm, Ramm-Tamm-Tamm, Ramm-Tamm-Rattattattat ...
@Heino
06.10.2009 - 19:54 Uhr
Schön gesagt. Die Platte werd ich mir nach deiner Rezi auf jeden zulegen. Ramm-Tamm-Rattattattat
@ @Heino
06.10.2009 - 20:02 Uhr
ich weiss es klingt unglaublich, aber du musst es wirklich selbst anhören, bitte:
Neben Ram-Tam-Tam-Tam-Tam und Ra-ta-ta-tat in Endlosschleifen hat es auch noch Wum-pum-pum-pum-pum ohne Ende .

Hätte ich doch noch meine Matte, als ich die noch hatte, machte der Helikopter Surr-Surr-Surr-Surr zum Sound of Ramm-Tam-Tam-Tam-Tam

@@Heino: Frag unbedingt Mami ob sie dir diesen Kauf erlaubt
Heino
06.10.2009 - 20:35 Uhr
Sch(m)erz beiseite:
Aber diese Fotos von den düsteren Kapellmeistern Holmes, Mackintosh und Co. sind echt sehr, sehr lustig.

Wahrscheinlich lacht sich Nick den Ast ab wenn er die Kutten in Mittelalter-Design sieht, und läuft fröhlich zu Hause in Bradford im Garten im pinken T-Shirt ohne Perücke rum und summt "under my umbrella - ella - ella -ella ..."
@Heino
06.10.2009 - 20:36 Uhr
Go-thic Dich selbst.
Nori
08.10.2009 - 11:28 Uhr
Ein Hammer von einem Album! Ein echtes Brett! Und gegen das Mittelalter-Design gibt's aus meiner Sicht nichts einzuwenden, passt einfach zur Mucke. So what's the fucking problem?
Aaron Eatme
08.10.2009 - 13:30 Uhr
Ich habe auch keine Skalphaare mehr. Jetzt macht halt mein Barthaar den Helikopter. Schön das. Hat nur den Nachteil, dass mein Hirn manchmal kurzzeitig aussetzt, ist aber meist nach 5-10 Minuten wieder o.k.

Moment: Wer zum Teufel hat mir nochmal diese abscheuliche Mittelalterkutte umgelegt ??? Wen ich den Schuft kriege ...
GOTHIC-GOTT
08.10.2009 - 15:01 Uhr
Sorge Dich nicht, ich bin wieder da, mein Sohn.
GODFATHER OF GOTH
08.10.2009 - 15:10 Uhr
Ich bin der wahre Gotik-Chef.
Du sollst keine anderen Goticker neben mir haben. Howgh.
C. McCoy
Heino
08.10.2009 - 15:12 Uhr
und weils so schön war gleich noch mal:
ella - ella - ella - e - e - e- ee
Nick @ Heino
08.10.2009 - 16:14 Uhr
No Heino
It's not true!
I am a true Metaller!
A true Believer!
Believe in my new Church of Holmes!
Visit my Web-Site www.churchofholmes.co.uk
Rent Reznor!
09.10.2009 - 08:45 Uhr
Mein I-Pod hat mir gerade den Titeltrack vom Album Symbol of Life geshuffelt, schon lange nicht mehr gehört. Was für eine geile Hymne voller Pathos, Atmosphäre und Druck. Hab mir dann optisch sehr ansprechende Digi-Pak-CD aus dem Regal geholt und die Fotos im Booklet angeschaut. Da haben die Jungs Holmes, Mackintosh und Co. richtig gut ausgeschaut, moderne selbstbewusste Rocker.

Finde dass auch auf dem neuen Album (wie auf jedem der Band) wieder ein paar richtig gute Lieder dabei sind. Der Richtungswechsel back to the roots steht ihnen auch grundsätzlich gut.

Trotzdem klingt der Sound teilweise einfach uralt, die Fotos im Booklet sind einfach lächerlich. Finde es schade, dass (mal wieder) das konservative, das Bewahrende, über das moderne, progressive gesiegt hat. Schade für die Jungs.

Ich glaube Metaller sind die veränderungsbeständigsten Menschen der Welt, und die kleinkariertesten, intolerantesten dazu. Kein Deut besser als die sogenannten "Spiesser" von denen sie sich peinlichst abzugrenzen trachten.

Nicht meine Welt.
brny
09.10.2009 - 09:48 Uhr
@rent: keine angst, da draussen in der metalszene laufen nicht nur lauter danzigs und manowars rum.
Rent Reznor
09.10.2009 - 09:59 Uhr
@brny: yes i know. Gottseidank :-)
R R!
09.10.2009 - 10:23 Uhr
ab und zu ein bisschen Metaller-Bashing kann nicht schaden, dann kommen die eingeschlafenen, selbstgefälligen Kutten mal wieder ein bisschen in Bewegung :-)
sugar ray robinson
09.10.2009 - 12:19 Uhr
Muss mich auch mal zu Wort melden. War mal ziemlicher PL Fan. Vor allem Gothic, Icon und Draconian Times fand ich sehr gut. Hab PL 1995 3x live gesehen (Dynamo, Bizarre, Offenbach). Das Album nach DT fand ich sehr schwach. Danach hat sich mein Musikgeschmach etwas verändert und ich hab PL aus den Augen verloren. Das 2007er Album hab ich mal probiert, fands aber auch nicht so toll. Das neue Album dagegen ist wirklich gelungen, auch wenn es bei weitem nicht an die ersten Alben heranreicht, aber den Opener, das Titelstück und First Light find ich wirklich gut. Damit hab ich nicht mehr gerechnet, v.a. wenn man bedenkt was so aus anderen alternden Metal Bands geworden ist...
12Uhr90
09.10.2009 - 12:20 Uhr
Lüger!!1

Neue Album super ist! Metaller auch trüe schlafen nix ein
12Uhr94
09.10.2009 - 12:38 Uhr
OS war teilweise toll, DT ein Selbstplagiat.
Magoose
23.11.2009 - 23:45 Uhr
So gut mir die neue Platte gefällt, so beschissen war der Live Auftritt. Atmosphärisch enttäuschend, Sound auch eher schwach.

Nach 50 Minuten aber von der Bühne zu gehen und sich dann nochmal ca. 5-10 Minuten mit der Rückkehr Zeit zu lassen ist ist für eine Band mit ca. 10 Alben richtig frech.

Fazit: CD hui, Live buh
Dachsonian Teims
03.08.2011 - 16:45 Uhr
jau, frech! solche frechdachse!

supi album

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