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Künstler legt GEMA mit Musik lahm

User Beitrag
Leatherface
20.08.2008 - 10:51 Uhr
70.200 Samples: Künstler legt GEMA mit Musik lahm
Der Künstler Johannes Kreidler hat ein Stück komponiert, in dem 70.200 Samples verwendet werden. In einer Aktion gegen das bestehende Urheberrecht will er ebenso viele Anmeldeformulare der GEMA übergeben.

"Kopieren ist eine Kulturtechnik!"
Berlin (loc) - Als elektronischer Komponist und Avantgarde-Musiker weiß Johannes Kreidler, dass man Zitate geltend machen muss. Das heißt etwa im Falle von Samples: Jedes Schnipselchen, und sei es noch so klein, muss bei der GEMA angemeldet werden.

Doch was in der digitalen Welt das Eigene und was das Fremde an einer schöpferischen Leistung ausmache, sei kaum mehr feststellbar, findet Kreidler: "Jeder Künstler ist eine Verwertungsgesellschaft!

Johannes Kreidler hat deswegen ein Stück komponiert, dass zwar nur 33 Sekunden dauert, aber trotzdem in rasender Geschwindigkeit satte 70.200 verschiedene Samples beinhaltet.

Dieses Musikstück will Kreidler am 12. September bei der GEMA einreichen, um die erforderlichen Einzelnachweise für die im Stück verwendeten Referenzen per Formular zu überbringen. Denn zuvor hatte er sich schon mal per Telefon schlau gemacht und von einer entsetzten GEMA-Mitarbeiterin erfahren, dass solche Mengen im Online-Formular der GEMA nicht vorgesehen sind.

Konsequenterweise marschiert er nun öffentlichkeitswirksam vor der GEMA-Generaldirektion in Berlin auf, um sein Musikstück samt brav ausgefülltem 70.200 Blätter starken Formularwald der Behörde zu übergeben.

"Ich möchte mit der "Materialisierung" der Urheberrechtsfrage im digitalen Zeitalter eigentlich eine Lösung erzwingen. Die haben dann ja ein handfestes Problem, diese Formularberge abzuarbeiten", erklärt Kreidler.

Die Zahl 70.200, so Kreidler, sei übrigens "reine Bescheidenheit". Es gehe nicht darum, die GEMA zu quälen, sondern das momentan geltende Urheberrechtssystem visualisiert in Frage zu stellen. Denn eigentlich seien pro Sekunde Musik bis zu 44100 Bits, also auch verschiedene Samples möglich.

"Die heutigen Technologien ermöglichen es, Kulturgüter in gigantischen Dimensionen zu verbreiten und kreativ weiterzuverarbeiten", findet Kreidler. Dem stehe leider das veraltete Urheberrecht im Weg.
acid
20.08.2008 - 11:25 Uhr
richtig so! die GEMA is nunmal ein kackverein, wenn man sich mal durchliest, was so alles auf deren mist gewachsen is
Piepi
20.08.2008 - 11:27 Uhr
Stimmt, wie kommt man nur auf die Idee, dass Künstler Geld für die Verwertung ihrer Songs bekommen sollen.
acid
20.08.2008 - 11:28 Uhr
sie nur mal auf wikipedia bei kritik...
IVIJK (p.b.j.)
20.08.2008 - 11:28 Uhr
Die Samples sind in dieser Kürze doch überhaupt nicht mehr individualisierbar.
blu3m4x
20.08.2008 - 11:39 Uhr
äh...genau das soll doch der witz bei der sache sein...zumindest hab ich das so verstanden.

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