Film: Watchmen
User | Beitrag |
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Shyntaru |
20.03.2009 - 23:29 Uhr
Ich beziehe mich mal auf "Die Ermordung des Jesse James", ich persönlich liebe den Film. Seine ruhige Erzählweise, seine Bildsprache, das Gesamtbild inklusive der Geschichte die erzählt wird. Und dennoch gehe ich mal davon aus, dass der Film bei vielen nicht sonderlich gut ankommt. Langweilig und zu lang sind wohl die meisten Wörter, die man im Zuge des Films hört. Und genau hier stellt sich nun die Frage, ob mich das stören sollte oder nicht?Genau gleich verhält es sich mit 300. Ich persönlich mag den Film nicht, aus schon genannten Gründen. Wo also steht geschrieben, dass ich eben jene Meinung nicht kund tun darf? Bzw. inwiefern schmälert meine Meinung den Faktor Unterhaltung anderer? |
wes |
21.03.2009 - 11:37 Uhr
Können wir mal wieder zum Thema Watchmen zurück kommen. Das 300 Gelabere hat in diesem Thread nichts zu suchen. |
polemi |
21.03.2009 - 12:46 Uhr
hab heut das comic gekauft, nachdem ich als eigentlicher nicht-comic-leser den film sehr gut fand.erster eindruck nach den ersten gelesenen seiten: wow. die erzähltechnik und -weise in dieser graphic-novelle zeigt einem eindrucksvoll eine gewisse überlegenheit gegenüber unbebildeten Büchern oder Filmen (auf manchen Gebieten..). Wer mag, kann sich die ersten Seiten des Comic übrigens auch bei Amazon anschauen.. |
manassas |
23.03.2009 - 15:15 Uhr
Ich habe den Film am WE gesehen - auf grosser Leinwand - und bin echt begeistert.Die Vorlage kenne ich nicht, aber wenn sie das Filmniveau vorgibt, Respekt. Allein schon der Vorspann mit der Bob Dylan-Song-Unterlegung war schon toll. Zudem noch ein überraschendes Ende ohne Friede, Freude, Eierkuchen-Finale, das gefällt. Der Supernatural-"Vater" kam als Comedian sehr überzeugend rüber, ein schön zynisches A...loch. Klasse Film ! |
Lavelle |
24.03.2009 - 01:42 Uhr
ich hab ihn mittlerweile auch gesehen.erst mal das positive: die stimme von rohrschach in der deutschen synchronisation ist perfekt. Außerdem fand ich die Änderung des Schlusses ziemlich stimmig (Energiequelle und Gott als Sündenbock statt Gentechnik und Aliens). Allerdings hätte man dann auch einige Aspekte, die es in der Vorlage hauptsächlich gibt, um ein bißchen Vorahnung zu verbreiten, anpassen bzw. weglassen sollen - etwa Bubastis (das Katzending; hätte außerdem noch nen Euro 50 für die leicht unglückliche Animation gespart). Was mich wirklich gestört hat war, dass der Film deutlich zu übertrieben ist. Eine der größten Stärken der GN - neben der selbstredend nicht auf die Leinwand transportierbaren Erzähltechnik - war meiner Meinung nach der Versuch, kostümierte "Helden" realistisch darzustellen bzw. mal durchzuspielen, wie sowas in der wirklichen Welt laufen könnte. Außerdem klebt in der Verfilmung über einem starken Kern eine dicke Schicht Exploitation, die meiner Ansicht nach nur zum Teil durch die Vorlage vorgegeben ist. Natürlich muss Rorschach früher oder später mal jemandem nen Finger brechen, das gehört zur Figur. Der Exzess, der im Film mit dem Brechen aller möglichen Knochen veranstaltet wird, ist allerdings stumpfer Schwachsinn. Dasselbe gilt in ähnlicher Weise für Martial Arts und Sex. Zu guter Letzt ist mir ehrlich gesagt die Musik eher auf die Nerven gegangen. Einen angeberischeren, uninspirierteren Score hab ich noch nie gehört, näherliegender und teilweise abgestandener ("Halleluhja"!) kann man sowas nicht zusammenstellen (wobei, "Born in the USA" und "Satisfaction" wären an den entsprechenden Stellen noch eine Spur dümmer gewesen...) |
Lavelle |
24.03.2009 - 01:46 Uhr
ersetze "score" durch "soundtrack" |
logan |
24.03.2009 - 02:05 Uhr
Naja, wirklich geschadet haben die Exploitation-Momente dem Film auch nicht. Und was die Musik angeht: Der Einsatz war perfekt. Gerade aus der Kombination von Songtext und Filmhandlung ergaben sich desöfteren einige interessante Effekte. Ich hatte jedenfalls mehrmals ein Grinsen im Gesicht. :-) |
Mendigo |
24.03.2009 - 02:10 Uhr
Einen angeberischeren, uninspirierteren Score hab ich noch nie gehört, näherliegender und teilweise abgestandener ("Halleluhja"!) kann man sowas nicht zusammenstellendas war eines meiner hauptprobleme mit dem film. die liedwahl war teilweise ja demaßen daneben das man sich gefragt hat ob da absicht dahinter steckt (lediglich The Times They Are A-Changing während den opening credits hat perfekt gepasst) ansonsten: hab die graphic novels nicht gelesen was möglicherweise ganz positiv ist weil so die einzige erwartung war dass er hoffentlich besser ist als der schreckliche 300. und das war er dann auch. ansonsten teilweise sehr gelungen, vor allem visuell - und das konsequente ende hat auch gefallen. wobei das zweite große problem war dass ich nach dem film noch immer keine ahnung gehabt habe was es jetzt genau mit den superhelden verkleidungen auf sich hatte. ja, es wurde kurz was gestreift, aber diese antwort dass die gangster ebenfalls verkleidet waren klingt ein bisschen gar banal für einen solchen stoff (nehme aber an in den büchern wird das genauer erläutert). teilweise wirkt er leider viel zu skizzenhaft, man bekommt ein paar klümpchen informationen zu allen charakteren aber das wirkt als wäre es nur das absolute minimum (was es wohl auch war). das eigentlich großartige war für mich die welt in der das ganz spielt mit all den politischen konsequenzen, was vor allem am anfang ausgekostet wurde. da hätte ich mir noch mehr solcher details gewünscht. alles in allem wirkt es so als wäre hier ein gewaltiger stoff irgendwie zusammengestückelt worden - bei gelegenheit werde ich mir wohl mal die bücher zulegen, hab ohnehin noch nie graphic novels gelesen. |
Lavelle |
24.03.2009 - 02:59 Uhr
wobei das zweite große problem war dass ich nach dem film noch immer keine ahnung gehabt habe was es jetzt genau mit den superhelden verkleidungen auf sich hatte. ja, es wurde kurz was gestreift, aber diese antwort dass die gangster ebenfalls verkleidet waren klingt ein bisschen gar banal für einen solchen stoff (nehme aber an in den büchern wird das genauer erläutert).Das hat mich auch gestört, diese Erklärung ist lächerlich. Hab's grad nochmal nachgelesen, das wird im Buch wesentlich interessanter gemacht (insgesamt ist die Erschaffung der Hintergrundwelt, das Einflechten von Details durch Benutzung verschiedener Medien (Erzähltechnik, s.o.), mmn die größte Stärke der GN, so auch bei diesem Aspekt. Da werden dann halt zwischen die Bilder einfach mal ein paar Kapitel aus Hollis Masons Buch reinkopiert, darunter eins, in dem er erklärt, wie es dazu kam dass er als Eule rumgeturnt ist). Auch das mit den angekratzten Charakteren seh ich ähnlich. Es wäre besser gewesen, die Autoren hätten die erste Generation komplett weggelassen, das hat den Film überladen. Die toten Lesben beispielsweise sind relativ unmotiviert, ebenso sind die Dynamiken zwischen dem Comedian und den anderen alten Helden nicht nachvollziehbar und im Kontext des Films eigentlich auch überflüssig. Vietnam und die Bemerkung zu Watergate hätten gereicht, um den Comedian nachvollziehbar zu machen und es wäre ausreichend gewesen, ihn einfach das älteste Mitglied des Superheldenteams sein zu lassen, auch ohne Silk-Spectre-Vaterschaft. Dafür hätte man dann bei den verbliebenen Hauptcharakteren ein bißchen mehr Zeit in die Charakterzeichnung investieren können. |
humbert humbert |
24.03.2009 - 10:09 Uhr
Bisher habe ich nur das Comic gelesen. Kenne gar nicht das Buch (GN) dazu. Lohnt es sich? |
arnold |
24.03.2009 - 10:35 Uhr
Und ich dachte schon, dass ich der einzige wär, der den Soundtrack lahm fand. |
Lavelle |
24.03.2009 - 11:29 Uhr
Bisher habe ich nur das Comic gelesen. Kenne gar nicht das Buch (GN) dazu. Lohnt es sich?Ich meine jeweils den Comic, sorry für die Unklarheit. |
humus |
24.03.2009 - 12:53 Uhr
@lavelle: wenn die du minutemen weglassen würdest könntest du watchmen als verfilmung auch gleich weglassen, die verfilmung wirkt nicht überladen sondern sehr gehetzt, was sich dann im ursprünglichen cut der im herbst auf dvd erscheinen wird hoffentlich beseitigt wird... |
Dan |
24.03.2009 - 13:23 Uhr
Gehetzt fand ich es gar nicht |
logan |
24.03.2009 - 14:45 Uhr
@ humbert humbert: Graphic Novel (GN) heißt einfach Roman in Comicform. Das ist dann aufgrund des Umfangs ein Buch. Hoffe, das hilft weiter. |
humbert humbert |
24.03.2009 - 20:23 Uhr
Danke logan. Die Sache ist mir aber trotzdem nicht ganz klar. Watchmen war eine Comicheftreihe mit sechs Heften. Später erschien ein Sammelband mit allen sechs Bänden und nun heißt die Comicheftreihe Graphic Novel. Ist dann das lustige Taschenbuch auch eine Graphic Novel? Und wenn ich Ausgabe 354 bis 362 von The Amazing Spiderman oder Hulk als ein Band zusammenfasse und rausbringe, ist das dann auch eine Graphic Novel? |
Raventhird |
24.03.2009 - 20:34 Uhr
@humbert: Das Stichwort lautet "zusammenhängend". Das LTB und die anderen Beispiele erzählen klassische Einzelstories auf jeweils ein paar Seiten, Watchmen erzählz eine durchgehende Geschichte auf einer Tonne Seiten. |
logan |
24.03.2009 - 20:35 Uhr
Naja, so wie ich es verstanden habe (und bislang habe ich "Watchmen" nicht gelesen), dann war die Comic-Heft-Serie von Anfang an als abgeschlossene, zusammenhängende Geschichte geplant; war dann aber so erfolgreich, dass sie später auch in Buchform erscheinen konnte. Das Vorgehen erinnert an die Literatur des 19. Jahrhunderts, als z. B. die Romane von Charles Dickens & Co. vorab als Fortsetzungsroman in Zeitschriften erschienen. Beim lustigen Taschenbuch hast du ja in der Regel abgeschlossene Stories. Da wäre ein Sammelband dann einfach nur das, vergleichbar einer Kurzgeschichtensammlung im Non-Comic-Bereich. Bei Spiderman, Hulk usw. gibt's Zwischendinger, die heißen dann glaube ich Mini-Series, wenn sie auf Heftform in Serie über n Ausgaben veranschlagt sind, aber für eine Graphic Novel zu kurz oder sonstwie (z. B. mangels Charaktereinführung, bzw. Wiederaufbereiten von Hintergrund-Details, die man bei Stammlesern voraussetzen kann) nicht in sich geschlossen sind. Allerdings: Es soll - soweit ich das mitbekommen habe - seitens mancher Verlage hin und wieder auch Versuche geben, einfach mal dessen ungeachtet irgendein Altpapier gebündelt als "Graphic Novel" umzuetikettieren, in der Hoffnung, dass es sich dann an ein distinguierteres Publikum verkauft, das etwas mit dem 'Comic'-Label versehenes sonst nur mit der Kneifzange anfassen würde. |
Raventhird |
24.03.2009 - 20:36 Uhr
Ich lese es übrigens inzwischen auch in Comicform. Wesentlich besser als der Film, kann ich uneingeschränkt weiterempfehlen. |
humbert humbert |
25.03.2009 - 01:44 Uhr
OK! Wenn ich also die ersten sechs Alben (a 46 Seiten) von LeGalls Theodor Pussel, die eine zusammenhängende Geschichte erzählen, als Sammelband veröffentliche nennt es sich Graphic Novel. Sind die sechs Einzelbände jetzt trotzdem eine Graphic Novel oder doch ein Comic? |
logan |
25.03.2009 - 03:59 Uhr
Ein Comic ist weitgefasst alles, was in fortlaufender Bild/Zeichen-Kombination als Text fungiert. Eine Graphic Novel ist also immer auch ein Comic. Wenn die Comic-Geschichte in sich geschlossen ist und deutlich romanhafte Züge trägt, dann kann man sie als Graphic Novel bezeichnen. Sonst nicht. Keine Ahnung, ob das jetzt auf "Theodor Pussel" zutrifft, klingt mir aber danach. |
Grim13 |
25.03.2009 - 08:27 Uhr
Zu dem Thema sei das Buch "Comics richtig lesen" von Scott McCloud empfohlen. |
humbert humbert |
25.03.2009 - 09:51 Uhr
Ich glaube der Begriff Graphic Novel ist einfach ein Marketingbegriff der dazu dient Erwachsenen Menschen Comics zu verkaufen ohne das Wort Comics zu erwähnen. |
Orion |
25.03.2009 - 11:54 Uhr
Wikipedia erklärt euch, was eine Graphic Novel is.Und außerdem besteht Watchmen aus einer 12-teiligen Serie. |
Dan |
25.03.2009 - 12:04 Uhr
... die in einem TPB zusammengefasst immer wieder aufgelegt wird |
logan |
25.03.2009 - 16:04 Uhr
Ja, der von Grim13 erwähnte Scott McCloud hat's in seinem Comic-Sachbuch gut rübergebracht, und überhaupt ist das ein sehr erhellendes und schön geschriebenes/gezeichnetes Werk. Die Wikipedia-Erläuterung ist eher schwammig. Jedenfalls die unter dem Eintrag "Comic" taugt nix. Die geht nämlich in Richtung von humbert humberts Vermutung. An der ist zwar auch was dran, aber als Definition ist es eben völlig untauglich. Das wäre so, als würde man Ast als Waffe definieren, weil irgendwelche Shaolinmönche das Bo-Kämpfen erfunden haben. ;-) |
Grim13 |
25.03.2009 - 17:53 Uhr
Wie Logan sagt, ein sehr erhellendes Werk wie auch seine Nachfolger "Comics neu erfinden" & "Comics machen".McCloud definiert den Begriff "Comic" so: "Zu räumlichen Sequenzen angeordnete, bildliche oder andere Zeichen, die Informationen vermitteln und/oder eine ästethische Wirkung beim Betrachter erzeugen sollen." ..und nun kann sich weitergestritten werden:) |
logan |
25.03.2009 - 19:59 Uhr
Tja, wenn ich "andere Zeichen" nehme und "in räumlichen Sequenzen anordne um Information zu vermitteln", dann erfüllt das seine Minimalanforderung an einen Comic. Also wäre dieser Satz nach seiner Def. ein Comic. Das ist aber auch der einzige Fehler, den ich in seinem Werk finden konnte. Allerdings ein Schnitzer, den ich um so ärgerlicher fand, als der Rest des Buches wirklich top ist. (Vielleicht isses aber auch nur ein Fehler der deutschen Übersetzung. Das habe ich nicht überprüft.) |
Raventhird |
25.03.2009 - 21:34 Uhr
Ich würde da eher bei dem Begriff der "Novel" anfangen, rein von der Länge her. Ein dreiteiliger Garfield-Strip ist sicher keine "Graphic Novel". Aber exakte Definitionen werden sich da eh nicht finden lassen. |
logan |
25.03.2009 - 22:22 Uhr
@ Ravy: Bezogen auf die Graphic Novel sicherlich. Novel ist ja auch der Kopf des Begriffs, von da ausgehend muss der olglich gedacht werden. Aber wir waren jetzt ja beim Thema Comics allgemein. McCloud ist's an einen möglichst weitgefassten Begriff gelegen, was ja auch legitim ist, nur schießt er m. E. (wie gesagt: In Übersetzung, das Original kenne ich leider nicht) über's Ziel hinaus. Er macht aber auch deutlich, wieso er Schwierigkeiten hat, den Begriff klar zu definieren; erwähnt dabei auch allerlei Definitionsversuche anderer. Die Suche nach einer guten Def. ist quasi der rote Faden durch's Buch. Unterwegs analysiert er dann das Wesen der Comics, ihre künstlerischen Möglichkeiten, Grenzen, Gemeinsamkeiten und Unterschiede mit Film und traditioneller Literatur. Das coole ist, dass das Werk sowohl für blutige Laien als auch für Literaturwissenschaftler ansprechend und interessant ist. |
Raventhird |
25.03.2009 - 22:38 Uhr
@logan: Kannst Du mir nochmal den genauen Titel des Werkes sagen? Würde ich mir wirklich gerne mal ansehen, gerade in Bezug auf Watchmen scheint das ja interessant zu sein wg. dem Verhältnis Film/Comic/geschriebene Passagen (die in der Graphic Novel auch vorkommen neben den gezeichneten Teilen). |
logan |
25.03.2009 - 22:44 Uhr
Scott McCloud: "Comics richtig lesen." (Auf den habe ich mich oben bezogen.) Sein Nachfolgeband "Comics neu erfinden" beschäftigt sich mit den Auswirkungen der digitalen Revolution auf Produktion, Verlagswesen, Selbstdistributionsmöglichkeiten etc. Den dritten kenne ich nicht. |
humber humbert |
25.03.2009 - 22:49 Uhr
Jetzt doch noch mal zu "Graphic Novel":Ich bleib dabei, der Begriff dient nur dazu um damit ein neues erwachseneres Zielpublikum zu erreichen. Die Packung bleibt die selbe, nur der Name des Produkts klingt jetzt schicker und intelligenter. |
humber humbert |
25.03.2009 - 23:01 Uhr
Das im Bereich Comic noch einiges geht zeigt übrigends wieder mal Alan Moore mit "The League of Extraordinary Gentlemen: Black Dossier". |
Raventhird |
25.03.2009 - 23:01 Uhr
@humbert: Die Wikipedia-Definition scheint ihn doch ganz gut abzugrenzen: Obwohl der Begriff Graphic Novel sowohl vom Handel als auch von Konsumenten und Kritikern benutzt wird, lässt er sich nicht eindeutig definieren. Häufig werden längere, im Regelfall einbändige Comics so bezeichnet, die ohne Beschränkung auf eine vordefinierte Anzahl von Seiten epische, teilweise komplexe Geschichten erzählen. Eine Graphic Novel muss kein in sich abgeschlossenes Werk sein, sondern kann ebenso zu einem größeren Gesamtwerk gehören, wie beispielsweise die Sandman-Bände von Neil Gaiman. Mit dem Begriff verbindet sich oft die Vorstellung eines ernsthaften Comics, der wie ein literarisches Werk eine Geschichte aufbaut und sich damit von den typischen Comics für Kinder und Jugendliche unterscheidet. Klingt für mich schon schlüssig, zumal der Begriff jetzt ja nicht irgendwie inflationär gebraucht wird. Lustige Taschenbücher würde ich jedenfalls nicht als "Graphic Novels" akzeptieren, rein tendenziell, und Roman, Novelle und Kurzgeschichte sind genauso wenig eindeutig voneinander abgrenzbar. |
logan |
25.03.2009 - 23:14 Uhr
Beim "Sandman" würde ich allenfalls in seiner Gesamtheit von einer Graphic Novel (in mehreren Bänden) sprechen. Für mich ist das Kriterium der "inneren Geschlossenheit" (was in der Postmoderne schwammig genug ist ;-)) ein klares Ausschlusskriterium. Dass es in der Praxis anders aussehen mag: I blame the publishing houses! (siehe humbert humbert). Dennoch halte ich es literarisch für sinnvoll innerhalb der Comic-Kunst zwischen den (idealtypischen) Formen "Strip" (in sich geschlossene Kürzest-/Kurzgeschichte vor dem Hintergrund einer durch die Gesamtheit der Strips geschaffenen fiktiven Welt), (fortlaufende Endlos-) "Serie" (mit offenem Ende, möglicherweise auch Re-Cons etc.) und "Graphic Novel" (abgeschlossene romanartige Form) zu unterscheiden. Wikipedia hat's m. E. nicht begriffen: Nicht "Obwohl", sondern im Gegenteil gerade WEIL "der Begriff Graphic Novel sowohl vom Handel als auch von Konsumenten und Kritikern benutzt wird, lässt er sich nicht eindeutig definieren." :-P |
Raventhird |
25.03.2009 - 23:23 Uhr
@logan: "Obwohl" spräche ja für die Meinung von humbert, dass der Begriff einfach überall draufgepappt wird, um Geld zu machen. |
humber humbert |
25.03.2009 - 23:28 Uhr
...von Konsumenten und Kritikern benutzt wird..., vielleicht von denen, aber ein großer Anteil von Comickünstlern lehnt diesen Begriff ab (Moore, Gaiman, J. Smith, Clowes).@ Raventhird Genau das ist das Problem. |
logan |
25.03.2009 - 23:54 Uhr
Würde ich mich als Comickünstler begreifen, würde ich mich auch dagegen verwahren, dass in der Öffentlichkeit Comic in A und B unterschieden wird, wobei A dann im Volksmund als "anregend, lang, anspruchsvoll, aufwendig gebunden, Literatur" gilt und B als "jugendgefährdend, kurz, trivial, billig aufgemacht, Schundheft". Und gerade das scheint das Problem zu sein; wobei dann A = "Comic" & B = "Graphic Novel" (Konnotation: gar kein "richtiger" Comic) gesetzt wird. Zumal damit verkannt wird, dass Comic eine eigenständige Kunstform ist, die ihren eigenen inneren Gesetzen gehorcht, ist das hochproblematisch. Wird aber aus kommerziellen Gründen von Verlagen, die sich auf Graphic Novels kaprizieren, mitunter so verkauft. Wie gesagt: Die oben von mir angeführte Klassifikation erscheint mir da sachlogisch sinnvoller. |
humbert humbert |
26.03.2009 - 00:07 Uhr
Sehr gut und sehr richtig von dir geschrieben logan. |
Grim13 |
26.03.2009 - 18:48 Uhr
http://www.youtube.com/watch?v=_zUgBK0-qboYeah, so wird Watchmen ein Genuss:) |
Grim13 |
25.04.2009 - 18:55 Uhr
...die beste Stelle is am Ende der Welt, wenn Rorschach den Kragen hochschlägt und warme Kleidung auschlägt."Geht schon." |
humber humbert |
28.07.2010 - 13:23 Uhr
Gestern gesehen und sogar im Director's Cut. War ganz OK, reicht aber natürlich nicht an die Vorlage ran. Schlecht fand ich den Schauspieler von Nite Owl II, der meiner Meinung fehlbesetzt war. Die Musikauswahl war oft unglaublich unpassend & unfreiwillig komisch. Das Ende hat mir auch nicht gefallen, was u.a. an den oberflächlichen Chrakter Adrian Veidts im Film lag. 7/20 |
klumf |
13.02.2011 - 20:18 Uhr
ich fand den theatrical cut ziemlich gelungen und jetzt zieh ich mir den ultimate cut rein. hoffentlich hab ich genug sitzfleisch. 215 minuten. uff. |
Neytiri |
13.02.2011 - 22:40 Uhr
Der grandioseste Film der letzten Jahre, der beste Soundtrack überhaupt und aufgrund der leichten Abweichung am Ende gegenüber der Vorlage sogar besser als das zweifellos grandiose Comic (abgesehen davon, dass die Zeichnungen stellenweise einfach zu schwach sind). |
Bewerter |
14.02.2011 - 08:04 Uhr
Zufälligerweise habe ich mir den Film Samstag Abend das erste mal nach dem Kinobesuch angeschaut. 8-8,5/10 Starker Film! |
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14.02.2011 - 08:05 Uhr
der dr. manhattan plot ist ganz gut. der rest, meh. |
Tobson |
07.01.2013 - 12:14 Uhr
Habe vor einiger Zeit angefangen, mich für die Materie zu interessieren. Buch und Film sind bestellt. Bin mal gespannt... |
dódeI |
07.01.2013 - 13:08 Uhr
Der grandioseste Film der letzten Jahre, der beste Soundtrack überhaupt und aufgrund der leichten Abweichung am Ende gegenüber der Vorlage sogar besser als das zweifellos grandiose Comic (abgesehen davon, dass die Zeichnungen stellenweise einfach zu schwach sind).sehe ich ähnlich. SO muss eine comicverfilmung aussehen! ich finde ihn genauso stark wie the avengers, danach kommt erstmal lange zeit nichts. |
Tobson |
13.01.2013 - 11:56 Uhr
So, den Comic hab ich durch und bin schwer beeindruckt. Mal gucken, ob der Film da mitziehen kann. |
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