Film: Die Stadt der Blinden
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Leatherface |
16.04.2008 - 22:49 Uhr
Nachdem die Coens, Paul Thomas Anderson und Tim Burton meine Erwartungen nicht ganz erfüllen konnten, obwohl sie natürlich tolle Filme gemacht haben, setze ich all meine Hoffnungen für 2008 nun in Fernando Meirelles (City of God, Der ewige Gärtner) und seinen neuen Film "Die Stadt der Blinden", basierend auf dem großartigen Roman von Literatur-Nobelpreis-Träger Jose Saramago, aufdass das dieses Jahr der perfekte Wurf wird. Es geht um Folgendes:In einer unbekannten Stadt in einem unbekannten Land wird ein Mann, der in seinem Auto sitzt und darauf wartet, daß die Ampel auf Grün schaltet, plötzlich mit Blindheit geschlagen. Aber anstatt in Dunkelheit gestürzt zu werden, sieht dieser Mann plötzlich alles weiß, als ob er "in einem Nebel gefangen oder in einen milchigen See gefallen wäre". Ein barmherziger Samariter bietet an, ihn nach Hause zu fahren (um ihm danach das Auto zu stehlen); seine Frau bringt ihn mit dem Taxi in eine nahegelegene Augenklinik, wo er an den anderen Patienten vorbei in das Behandlungszimmer gebracht wird. Innerhalb eines Tages sind die Frau des Mannes, der Taxifahrer, der Arzt und seine Patienten und der Autodieb allesamt Opfer dieser Blindheit geworden. Als die Epidemie sich ausbreitet, gerät die Regierung in Panik und beginnt, die Opfer in einer leerstehenden Nervenheilanstalt unter Quarantäne zu stellen. Dort werden sie von Soldaten bewacht, die den Befehl haben, jeden, der zu fliehen versucht, zu erschießen. In dieser Gemeinschaft von blinden Menschen gibt es noch ein Paar sehender Augen: die Frau des Arztes hat ihre Blindheit nur vorgetäuscht, um ihren Mann in die Quarantäne begleiten zu können. Als die Zahl der Opfer wächst und das Asyl aus allen Nähten platzt, beginnt die Versorgung zusammenzubrechen: Toiletten laufen über, Lebensmittellieferungen kommen nur noch sporadisch, es gibt keine medizinische Versorgung für die Kranken und keine Möglichkeit, die Toten richtig zu begraben. Zwangsläufig beginnen die gesellschaftlichen Konventionen ebenfalls zu zerfallen -- eine Gruppe der blinden Insassen übernimmt die Kontrolle über die schwindende Lebensmittelversorgung und benutzt sie, um die anderen auszubeuten. Währenddessen bemüht sich die Frau des Arztes, ihre kleine Gruppe von blinden Schützlingen zu beschützen, und führt sie schließlich aus dem Asyl in die mittlerweile schrecklich veränderte Landschaft der Stadt zurück.... Harter Tobak also. Kommt am 23. Oktober mit Julianne Moore, Mark Ruffalo, Danny Glover, Gael Garcia Bernal und Sandra Oh nach Deutschland. Homepage Trailer imdb |
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Konsum |
17.04.2008 - 00:13 Uhr
Oho, wusste nicht, dass es eine Verfilmung dieses großartigen Romans gibt. Der Trailer deutet allerdings auf eine reißerische Umsetzung an. Hm. |
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Robert Dobeleit |
17.04.2008 - 00:16 Uhr
Ja. Hoffentlich keine Verfilmung wie dieses M Shyamalan Zeug. Die Story könnte nämlich leicht zu sowas ausgeschlachtet werden. Hab aber mehr vertrauen in "Mr. City of God". |
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logan |
17.04.2008 - 04:36 Uhr
Das ist ein Buch, das als Film nicht funktionieren kann. |
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Piepi |
17.04.2008 - 11:16 Uhr
Und auch noch Juliane Moore... Das kann nur in die Hose gehen. |
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chucky |
17.04.2008 - 11:21 Uhr
Lustig, da bestell ich mir gestern ohne Böses zu ahnen bei Amazon das Buch und am nächsten Tag gibt es diesen Thread hier :DNaja, immerhin kann ich so demnächst auch mal bei einer Literaturverfilmung mitdiskutieren...^^ |
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mike |
17.04.2008 - 18:30 Uhr
gut, er hat sich mit city of god gehörig kredit erfilmt. es wird sich also zeigen, ob er der versuchung widerstanden hat, eine sentimentale, reisserische adaption dieses grossartigen buches zu drehen. aber es steht schon zu befürchten, dass es, wie so oft bei verfilmungen grosser literarischer stoffe, gehörig abfällt. aber eben, erstmal abwarten |
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vheissu1 |
18.04.2008 - 08:30 Uhr
Für mich auch unverfilmbar, das Buch. |
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Pelo |
18.04.2008 - 18:45 Uhr
Da ich menem Motto treu bleibe " Jeden Film anzugucken, bei dem Leatherface den Thread eröffnet hat" werde ich ihn angucken. ;) |
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Leatherface |
27.05.2008 - 19:46 Uhr
Jose Saramagos erste Reaktion auf den Film |
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chucky |
27.05.2008 - 20:16 Uhr
Grade das Buch beendet und immernoch geschockt. Auf jeden Fall das Buch in meiner Lesekarriere, dass mir die größten Klöße in den Hals gesetzt hat! Diese fies-beiläufige Art, in der er die Grausamkeiten beschreibt. "Sie befahlen Frauen zu sich kommen zu lassen, was ja eigentlich völlig verständlich ist." Wie soll ein Film denn bitte diesen Abscheu und den Ekel transportieren, ohne viel zu plakativ rüberzukommen? Aber ich lasse mich mal überraschen... |
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chucky |
27.05.2008 - 20:18 Uhr
Ok, Saramagos Reaktion zeigt ja, dass es anscheinend doch geklappt hat. Aber ich bleibe skeptisch ;) |
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huh |
27.05.2008 - 20:29 Uhr
Is that the Weezer bassist talking to Saramago?Ich musste lachen, während Saramago weint... |
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Leatherface |
03.07.2008 - 16:04 Uhr
Auf YouTube gibt es schon 2 kurze Szenen zu sehen:Nothing The King |
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Leatherface |
03.07.2008 - 16:12 Uhr
Hier ist noch eine: Morning |
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ToRNOuTLaW |
03.07.2008 - 16:19 Uhr
Die Wertungen bei imdb.com sind unterhalb der 1000 Stimmen Marke sicher noch nicht eingependelt, bei einem jetztigen Rating von 6.5 sieht es aber nicht danach aus, als könne der Film NCFOM und TWBB überflügeln. |
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Leatherface |
03.07.2008 - 16:27 Uhr
Von den 500 Stimmen kann man nochmal mindestens die Hälfte abziehen. Da sind dann Fanboys, die ungesehen ne 10 geben und Hater von Regisseur oder irgend einem Schauspieler oder einfach Buchfans, die gegen die Verfilmung sind. Selbst 1000 Stimmen sind bei IMDb noch nicht besonders aussagekräftig. Das geht dann erst so bei 5000 los, jedenfalls bei bekannteren Filmen mit großen Namen. |
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ToRNOuTLaW |
20.11.2008 - 22:46 Uhr
Und, schon jemand gesehen? Bin durch die schlechte Metacritic Wertung und die auch sonst nicht eben enthusiastischen Besprechungen verunsichert. |
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Dan |
20.11.2008 - 22:53 Uhr
zumindest die wunderbare Julianne Moore wieder in einem Film zu sehen... der letzte mit ihr, "Savage Grace", klingt auch ziemlich interessant |
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Evon |
20.11.2008 - 23:13 Uhr
Bin sehr gespannt auf den Film. Das Buch zählt zu meinen 5 absoluten Favoriten und schon als ich es las, dachte ich mir, dass es eigentlich unmöglich scheint das Buch gleichwertig zu verfilmen |
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Leatherface |
02.12.2008 - 15:21 Uhr
Gut, aber nicht überragend. 7/10 |
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Daniela |
02.12.2008 - 16:25 Uhr
Bin ich eigentlich de einzige, die das Buch so richtig schlecht fand? |
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Leatherface |
02.12.2008 - 16:29 Uhr
Ja. |
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chucky |
02.12.2008 - 18:37 Uhr
Wie kann man das Buch schlecht finden? Hat mich mitgenommen, wie nur wenig Litararisches zuvor! |
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Agent Cooper |
02.12.2008 - 18:50 Uhr
Also schlecht fand ich es nicht. Aber was daran besonders bzw. besonders gut sein soll erschließt sich mir nicht. War ne interessante Story solide erzählt. |
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Daniela |
02.12.2008 - 19:52 Uhr
Ausgehend von der Tatsache, dass es immer noch schlechtere Bücher gibt und der Herr immerhin Nobelpreisträger und sicherlich kein literarischer Narr ist: Was ich nicht mag: die Überstrapazierung von Allegorien. In dem gesamten Buch wird vermutlich keine einzige tragfähige Metapher rund um Blindheit und Licht ausgelassen. Ich empfand es als überladen und bemüht. Im Vergleich zu anderen allegorischen Autoren, wie Kafka oder Ionesco in den Nashörnern, wählt er für meinen Geschmack zu abgenutzte Bilder. Allzu bildhafte Romane sind mir auch immer etwas verdächtig, sich im Grunde nur hinter den scheinbar bedeutenden Metaphern zu verstecken. Überhaupt finde ich den moralischen Verfall von Menschen kein besonders spannendes Thema. Houellebecq macht das besser. Ich bin noch dabei, zu enträtseln, was José Saramago, Carlos Ruis Zafón, Paulo Coehlo und Fernando Pessoa (abgesehen von ihrer spanisch-portugiesisch-braslilianischen Herkunft) gemeinsam haben. Die mag ich alle nicht. Obwohl es für die anderen drei sicherlich ungerecht ist, Coelho hier zu nennen. |
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brny |
02.12.2008 - 20:24 Uhr
houellebecq macht das ganz bestimmt NICHT besser. von saramago sollte man übrigens mehr als ein, zwei bücher gelesen haben, um über seinen stil zu urteilen. |
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Daniela |
02.12.2008 - 20:31 Uhr
Houellebecq ist sicherlich kein genialer Schriftsteller. Aber in diesem Punkt ziehe ich ihn jedenfalls vor. |
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Literat |
02.12.2008 - 20:40 Uhr
copypastest du eigentlich das wort "uhelbeck" oder tippst du das aus dem gedächtnis?reine neugierde. |
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Daniela |
02.12.2008 - 20:46 Uhr
Ich? Ich tippe das. Kann ich gut. Houellebecq, Houellebecq, Houellebecq, Houellebecq. |
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brny |
02.12.2008 - 21:39 Uhr
ich hingegen gebe zu, bei houellebecq nicht sicher gewesen zu sein und mich einfach auf Daniela verlassen zu haben. im übrigen ist h. tatsächlich kein genialer schriftsteller, wenngleich recht unterhaltsam. saramago hingegen ist genau das: in seinen ideen und seinem stil schlicht genial - wobei ich nur die deutschen übersetzungen kenne und deshalb nicht weiß, inwiefern die genialität vielleicht auch beim übersetzer liegt. ich empfehle, neben der "stadt der blinden", z.B. "das memorial", "der doppelgänger", "die geschichte der belagerung von lissabon" und das oft unterschätzte "alle namen". und für einsteiger die kleine aber feine "geschichte von der unbekannten insel" |
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Dan |
01.06.2009 - 18:03 Uhr
hat mir sehr gut gefallen. 8/10 |
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Ösi |
15.05.2011 - 15:22 Uhr
mir auch |
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rainstorm |
08.06.2011 - 15:57 Uhr
unrealistisch und dumm, als parael zu platt. |
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rainstorm |
08.06.2011 - 15:58 Uhr
*parabel |
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stormrain |
09.06.2011 - 07:18 Uhr
unrealistisch und dumm, als parael zu platt.Fehlenden Realismus bei einer "Science Fiction"-Geschichte als Kritikpunkt zu nennen, ist sehr dumm. |
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