Studium: Härtefallantrag
User | Beitrag |
---|---|
logan |
08.04.2008 - 16:16 Uhr
@Patte: Wer schreibt "Hochschulen standen schon immer unter dem Diktat der Ökonomie", der hat jeden Anspruch ernstgenommen zu werden verspielt. |
Patte |
08.04.2008 - 16:16 Uhr
@Flux:Weil allein diese Zerstückelung Bachelor/Master unnütz ist (der Zweck dahinter sollte auch dir bekannt sein...). Wenn ich nur einen Bachelor besitze, weil ich auf Master keinen Bock mehr habe, kann ich gleich auf dem Arbeitsmarkt baden gehen, das ist doch ein qualitativ minderwertiger "Abschluss", weil nur die Basis-Module fertig sind. Welcher Sinn steck hinter so einem Blödsinn? Entweder was Ganzes oder gar nix. Und wenn ich den Master zur Komplettierung mit rannehme (was in einigen Bundesländern schon reglementiert ist bzw. teils auf Empfehlungen von Profs angewiesen ist), bin ich international immer noch ein kleines Akademikerwürstchen, die lachen sich schlapp über unsere Flickschustereien-Standards. Wäre ich Arbeitgeber, würde ich diese ganzen Bachelor/Master-Absolventen mit ihrem portionierten "Fachidioten"-Modul-Wissen wieder nach Hause schicken und die Politik anflehen, wieder einen Rückwärtsgang einzuschalten: wenn schon Reformen (was ich auch begrüße), dann bitte nicht an den alten Grundpfeilern Zeit/Muße & Chancengleichheit sägen und das wird mit dem Bachelor/Master-Studium massiv gemacht. Wenn es den Hochschulleitungen und Landeshaushalten nur darum geht, Kosten einzusparen kann ich auch gleich ein Schild mit "alles unter IQ 100 muss draußen bleiben" vor die Uni einpflocken, das erspart ne Menge Arbeit. |
hartman |
08.04.2008 - 16:28 Uhr
@logan: unter was bestanden die hochschulen dann? aus reinem selbstzweck? o-O |
IVIJK (p.b.j.) |
08.04.2008 - 16:35 Uhr
Komisch, ich musste in meinem Studium soviel Schrott lernen, der mich eigentlich nicht interessiert hat. Vom Ansatz wäre das noch ein Studium ohne Grenzen gewesen, weil man praktisch alles behandelt. - Und logischerweise praktisch alles im Examen drankommen konnte.Praktisch wars auch nicht ausgerichtet. Man wollte da keine praktisch veranlagten Arbeitskräfte "züchten". Das Gegenteil war eher der Fall: Wenn man da einen Grund in der Klausur anführt, warum der Täter sich nicht strafbar gemacht hat, gibts einen Punkt. Der Praktiker könnte danach die Akte schließen und wäre fertig. Der Theoretiker an der Universität muss dafür vergeistigte 20 Jahre alten Meinungen aufführen, denen die obersten Gerichte erkennbar nie gefolgt sind, und 20 weitere Gründe anbringen, warum das so ist. Dafür gibts dann Punkte. Würde man in einem Unternehmen so arbeiten, dann wäre man am Ende der Woche wieder auf der Straße. Danke Uni! |
logan |
08.04.2008 - 17:09 Uhr
@hartman: Natürlich standen die Unis in gewissem Maße immer auch unter ökonomischem Druck (wer nicht?), allerdings längst nicht immer so sehr wie heute. Der Bullshit steckt in der Formulierung "unter dem Diktat". Denk mal drüber nach! |
hartman |
08.04.2008 - 17:18 Uhr
"neben" dem diktat? "über" dem diktat? logisch unter dem diktat was sonst! eine rein autonome hochschule gibt es nicht..lichtkind. |
Flux |
08.04.2008 - 17:26 Uhr
Was ist denn der Zweck? Es hindert dich doch niemand daran, nach dem Bachelor den Master noch anzuhängen (oder doch?). Hingegen müssen die, die nach der Hälfte keinen Bock mehr haben, sich weder durchbeissen, noch mit leeren Händen von der Uni gehen, stattdessen haben die einen Bachelor in der Tasche. Und dass dieser nichts wert sei, stimmt auf dem angelsächsisch orientierten Markt nun mal ganz und überhaupt nicht.Inwiefern unterscheidet sich denn der Studiengang Master von dem Diplomstudiengang? Also hier hat sich genau nichts geändert, nur eben dass man noch Zahlen hinter die Vorlesungen schreibt (und diese ECTS-Punkte nennt) und dass die Prüfungsdichte etwas höher ist. Und ich weiss nicht was ihr von eurer Uni erwartet, ich erwarte auf jeden Fall keine praxisorientierte Vorbereitung aufs Berufsleben. |
logan |
08.04.2008 - 19:49 Uhr
@ hartman: Bist du so doof, oder tust du nur so? Schlag mal im Lexikon unter "Diktat" nach. Wenn du's dann nicht begreifst, tust du mir leid. |
MASTER |
08.04.2008 - 19:57 Uhr
dürfen nicht alle machen! Nur die Besten! Und manchmal nur mit Empfehlung eines "Professors". |
Piepi |
26.04.2008 - 21:13 Uhr
http://www.youtube.com/watch?v=oPBS9jJQWk4 |
Patte |
26.04.2008 - 22:06 Uhr
Theo Koll: "Die (Wieder)Entdeckung der Langsamkeit" Das fordere ich nun schon seit ein paar Jahren, das war doch ganz rational abzusehen. :(Video Link @logan: Sicherlich in der Form etwas übertrieben ausgedrückt, aber das was der Autor im Kern meint (Hochschulen haben schon immer unter einem wie auch immer gearteten "Diktat" gestanden, mal mit extrem langer, heute mit extrem kurzer Leine), sehe ich eigentlich genauso. @MJK: Bei allem Verständnis für das von dir genannte "nervige", vergisst du dabei nicht, dass gerade das "in die Breite gehen" (auch alte vergeistigte 20 Jahre alte Meinungen aufgreifen) deines damaligen Studiums ein (auf den ersten Blick nicht so leicht erkennbarer) Vorteil ist? Stell dir doch einfach mal vor, dieser "unbequeme Teil" wäre weggefallen...du zehrst doch bestimmt unterbewusst auch heute noch von diesen "Nebensächlichkeiten", oder? Wenn ich jetzt nur nach unternehmerischen Maßstäben gehe, müsste ich ganze Soziologie- oder Philosophie-Studiengänge zusammenstreichen. Denn die sind in den meisten Fällen alles andere als "evaluierbar" (zum Glück, möchte ich hier ausrufen;-)). http://www.faz.net/s/RubC3FFBF288EDC421F93E22EFA74003C4D/Doc~E1D95D73DFD714F029496E13A338C03D6~ATpl~Ecommon~Scontent.html |
IVIJK (p.b.j.) |
26.04.2008 - 22:21 Uhr
@PatteNein, leider überhaupt nicht. Die Praktik braucht das leider auch überhaupt nicht. Und auswendig lernen und reproduzieren ging auch an der Wirklichkeit vorbei. Das einzige wo man das brauchen könnte, ist für die eigene Promotion oder das Entwickeln einer eigenen Theorie zu bestimmten Problemen. Aber wo soll der Sinn sein, wenn ich für einen Mandanten eine "für ihn günstige Theorie" finde, die der Richter vor Ort nicht anwendet? Und das Aufsuchen und abschreiben einer Meinung, die ich dann immer noch im Fall der Fälle machen kann, sollte nicht Teil einer Klausur sein. |
Patte |
26.04.2008 - 23:06 Uhr
"Das einzige wo man das brauchen könnte, ist für die eigene Promotion oder das Entwickeln einer eigenen Theorie zu bestimmten Problemen." Genau darauf wollte ich in letzter Instanz auch hinaus. ;-) Klar wird das in Einzelfällen niemals gebraucht werden, aber in der Masse gesehen finde ich es trotzdem ganz hilfreich (Grund siehe oben), man sieht den Nutzen halt nur nie, vielleicht ist es das, weil es eben nichts ist, was man mal so eben in einem Test abfragen kann oder "evaluieren" kann, dazu ist das 'zu' plastisch (meine Meinung). Jetzt wäre die Frage, wie man sowas noch auf andere Art und Weise alternativ fördern könnte, ohne dass es das von dir angesprochene "Nervige" beinhaltet. (ich kann mir jedoch nicht vorstellen, wie das gehen soll, bin aber - natürlich - für Vorschläge offen...) |
Patte |
26.04.2008 - 23:11 Uhr
Das hier wollte ich noch kommentieren:"Aber wo soll der Sinn sein, wenn ich für einen Mandanten eine "für ihn günstige Theorie" finde, die der Richter vor Ort nicht anwendet? Und das Aufsuchen und abschreiben einer Meinung, die ich dann immer noch im Fall der Fälle machen kann, sollte nicht Teil einer Klausur sein." Vielleicht ist es ja eben gerade nicht entscheiden, NUR für den Beruf zu studieren, sondern eben auch was "fürs Leben insgesamt" mitzunehmen. Vergleich: http://lexikon.meyers.de/meyers/Humanistische_Bildung |
IVIJK (p.b.j.) |
26.04.2008 - 23:17 Uhr
Bücher lesen und Meinungen suchen konnte ich schon vor dem Studium, Patte. |
Patte |
26.04.2008 - 23:29 Uhr
Du vielleicht, mag sein, aber was machten die anderen, die "noch nicht so weit waren"? ;-) |
IVIJK (p.b.j.) |
26.04.2008 - 23:33 Uhr
Will heißen: Strukturen lernen und lehren wäre mir lieber gewesen. Die Lernmäuse aus der 11. Klasse sind da leider gut bedient. Die lernen ohne Sinn und Verstand 20 Bücher auswendig (Sicher auch eine Leistung) und kommen so viel weiter. Mit Logik kommste bei Jura (leider) nicht weit. |
Patte |
26.04.2008 - 23:42 Uhr
An dem Punkt sprichst du was wahres an: jeder Studiengang erfordert im Normalfall eine unterschiedliche, und somit faire Behandlung, weil die Anforderungen individuell anders sind (Lesepensum usw.). Die Praxis sieht leider anders aus.Wobei: "auswendig lernen"...naja, haben sie die Bücher denn auch "verstanden"? ;-) |
DoktorMS |
28.04.2008 - 18:41 Uhr
"Gut Ding will Weile haben". Dieser Spruch ist gerade in der Bildung wahr! Selbst 5 Jahre Studium sind für manche Fächer noch zu wenig. Wer wirklich kompetent in seinem Fach sein will, der benötigt deutlich länger. Inklusive Promotion habe ich im Bereich Informatik / Elektrotechnik 13 Jahre an der Uni verbracht. Inklusive mehr als 3 Jahre Tätigkeit in einem Industrieprojekt. Mir kann in Informatik keiner mehr ein X für ein U vormachen. Da mein Wissen wirklich "geerdet" ist. Und so kompetent sollten eigentlich die meisten Studenten sein, wenn sie ihr "Diplom" in der Tasche haben. Die Realität sieht ganz anders aus. Die Uni produziert mit den Bachelors/Masters sehr viele Schmalspur-Wissende. Und die wollen später dann Flugzeuge und Autos konstruieren, oder IT-Systeme für Atomkraftwerke. Am besten noch in PHP! |
BachelorXL |
28.04.2008 - 23:27 Uhr
Könnte es sein, dass die das schaffen und du nicht? |
aprilyoung Postings: 7 Registriert seit 06.11.2020 |
14.10.2021 - 17:06 Uhr
Meine Mutter hat mir beigebracht, wie man kocht. Sie war Chefkoch in unserer Familie. Zumindest hatte ich immer das Gefühl, dass meine Mutter am besten kocht. Und insgesamt war ich immer daran interessiert zu wissen, wie sie kocht und nicht nur kocht. Ich genieße es, mein ganzes Leben lang zu lernen, dass ich auch hier SCA lerne und Freude daran habe. |
Seite: « 1 2
Zurück zur Übersicht
Hinterlasse uns eine Nachricht, warum Du diesen Post melden möchtest.
Einmal am Tag per Mail benachrichtigt werden über neue Beiträge in diesem Thread
Teile uns Deine E-Mail-Adresse mit, damit wir Dich über neue Posts in diesem Thread benachrichtigen können.