ijb
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24.01.2021 - 17:50 Uhr
Auf ganz ok können wir uns offenbar einigen.
Ich hatte sie damals mit 4 von 6 Sternen bewertet. "Fixion" allerdings schlechter:
»Die neue Trentemøller« (wie man bei einem Popstar dieses Größe mehr als geneigt ist zu sagen) flattert ohne jegliche Infos als superbillig in einer Klarsichthülle steckende CD in den Briefkasten – keine Infos zu Komposition, Mitmusikern, Aufnahmedetails, nicht mal den diversen Gastsängerinnen, die ja bei Trentemøller seit jeher dazu gehören. Na gut, vielleicht ist es als Statement gemeint: Die Musik allein soll überzeugen. Wäre auch schön, doch leider tut sie das nicht. Nach dem stilbildenden Debüt, dem durchwachsenen, aber größtenteils hinreißenden Nachfolger und dem zahlreichen Mix-Alben folgenden, passablen »LOST« hätte man nach drei Jahren Pause eine Rückkehr zur Form und zum Hit erwartet – oder wenigstens erhofft.
Unter den 12 Nummern über 57 Minuten des mit ebenso albernem Titel wie uninspiriertem Cover ausgestatteten »FIXION« lassen sich nur mühsam Höhepunkte ausmachen, etwa die umwerfende Savages-Sängerin Jehnny Beth (Trentemøller hatte als Mixer zuletzt aus dem zweiten Album der herausragenden Band etwas den Punch herausgefiltert), die zwei okaye Songs veredelt. Die übrigen Gäste sind entweder [zumindest dem Rezensenten] unbekannt oder aus anderen Gründen nicht markant. Obwohl »FIXION« sich um Vielseitigkeit bemüht, klingt alles irgendwie gleich – und vor allem, was wirklich traurig ist: gleich uninspiriert. Es fehlt der Schwung, es fehlen eigene Ideen, es fehlt alles, was über solides Handwerk und Zitate von Peter Hook, Jean-Michel Jarre, Krautrock, Depeche Mode, Daft Punk, Dream-Pop, frühe Eighties und Indie hinausgeht. Malen nach Zahlen. Die immergleichen Rhythmen und die altbackenen Sounds nerven jedenfalls schnell. Enttäuschend.
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"Obverse" fand ich, glaube ich, auch wieder etwas besser, habe sie aber, soweit ich mich erinnere, fast gar nicht gehört. |
ijb
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24.01.2021 - 17:52 Uhr
@ Fiep:
Der Vergleich mit UNKLE ist interessant. Dem kann ich mich anschließen, "War Stories" gefiel mir lange Zeit sehr gut, ist aber auch schon wieder ne ganze Ecke her, seit ich die gehört habe. |
Fiep
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24.01.2021 - 18:00 Uhr
Sind ja 2 alben seit der lost. sollt wohl einfach die ganze discographie nochmal hören.
Ja, Unkle war nach der eher hiphop inspirierten anfängen mehr richtung triphop gewandert mit der Never Never Land,(Massive attack mit 100th window und Mezanine) bevor dan mehr rock elemente eingepflegt wurden in War stories, um dan das ganze noch etwas weicher zu waschen un Where Did the night fall (End Titles zähl ich mal nicht, ist eine mischung aus filmmusik-versuchen und b-seiten von War Stories in meinen augen, mit guten momenten, aber weniger "album" feel,...quasi auch bestätigt)
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kingbritt
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24.01.2021 - 18:14 Uhr
https://www.plattentests.de/rezi.php?show=10664
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ichreitepferd
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11.02.2022 - 09:41 Uhr
Neues Album ist heute erschienen. |
Klaus
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11.02.2022 - 09:53 Uhr
Würde mich sehr freuen, wenn er mal wieder hörbare Songs veröffentlichen würde und nicht einen verwaschenen Mix aus Shoegaze, The Cure und drübergelegten weiblichen Vocals. |
ijb
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11.02.2022 - 10:29 Uhr
@ Klaus
Das denke ich auch seit einigen Jahren.
Hab das neue Album gestern auch angehört und kam zum selben Ergebnis. |