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Russland

User Beitrag
anarch
28.05.2007 - 19:23 Uhr
Es geht doch wohl zu weit, wenn wir jetzt schon damit beginnen Aussagen Putins zu interpretieren.
justwords
28.05.2007 - 19:25 Uhr
Abgesehen davon, dass diese Aussage auf keinerlei wissenschaftlichen Rechtfertigung fußt (Ich gehe einfach mal davon aus, dass es weitaus gewichtigere Ursachen für demographische Probleme gibt als Homosexualität) ist deine bewußte Schöninterpretierung dieser Aussage tatsächlich mehr als gruselig.
RammBAusteinchen
28.05.2007 - 19:26 Uhr

Ich denke er hatte in diesem Fall das auf jeden Fall das Recht.

Aber natürlich kann er das, so oft und solange er will. Die freie Meinungsäusserung wird Putin, solange er Staatschef ist, gewährt bleiben. Er ist ja kein Schachspieler.

Aber, mir wäre es neu, das man Massendemonstrationen wie sie am Samstag stattfinden werden in St Petersburg zugelassen hat. Es fand letztes Jahr faktisch kein Protest zum G8 statt, und das nicht, weil es kein Interesse dazu gab. Es lag im Sinne des Gastgebers, das es dazu erst garnicht kommt.

Btw, ja gawariu russki jasuik otschen plocho. :/


Sidekick
28.05.2007 - 19:28 Uhr
Utschis!
Patte
28.05.2007 - 19:38 Uhr
@Sidekick:

"Nicht dein Ernst, oder? In Russland gibt es noch zahlreiche Oblasty, deren Bevölkerungen immer noch verdammt arm ist. Und das ist noch euphemistisch ausgedrückt."

Dann hast du mich falsch verstanden. Dagegen ist ja nun überhaupt nichts zu sagen. Nur sollte man nicht alles mit Ökonomie rechtfertigen. So ein "Aufschwung" macht ja gerne mal high und lässt Schmutzflecken und Missstände übersehen, egal in welchem Land.

Ich mag nicht, wie du hier Politkovskaja und die Hardliner-Aktivitäten der russischen Regierung durch die Blume als reine Fußnote in einem Satz abhakst. So kommt es zumindest rüber, das Verhältnis zwischen Lob und Kritik ist mir bei dir zu unausgewogen.

"Dein Vergleich zeugt von derartiger fehlgeleiteter Politbildung, dass sich mir förmlich das Bild des angepissten Ostdeutschen aufdrängt. In etwa die gleiche Technik, du verstehst?"

Ich bin frustiert, richtig. Aber mit irgendeinem ostdeutschen Hintergrund hat das rein gar nichts zu tun. Was den Vergleich angeht mit dem Herrn Stoiber, bin ich nicht neidisch auf den bayrischen Wirtschaftserfolg. Mich kotzt nur das rechtskonservative Gebahren an und wollte unterstreichen, dass dein Wortlaut "hochprofessioneller Politiker" doch von zwei Seiten ausgeleuchtet werden muss, weil es doch arg kaschierend sein kann. Ich hab mir da nur auf deutscher Ebene ein prägnantes Vergleichs-Beispiel rausgepickt. Natürlich trifft es nicht hundert Prozent zu, da Stoiber nie alleinherrschend auf Bundesebene als Kanzler regiert hat und das System ein bisschen anders strukturiert ist.
Ich wollte es nur überspitzt darstellen.

"Jedenfalls hat Putin dem Land zu neuer wirtschaftlicher Stabilität und der Partizipierung am westlichen Lebensstandard verholfen und dafür liebt ihn das Volk und dafür gebührt ihm Respekt, dass er dafür die harte Hand gebraucht hat, war mehr oder weniger Mittel zum Zweck und ließ sich nicht vermeiden."

Ach nein? Wieso ließ sich das nicht vermeiden?
Mittel zum Zweck? Nennt man sowas nicht "verschlagen", wenn jemanden jedes Mittel recht ist, um Erfolg und Respekt zu gewinnen? Dachte ich Klingt für mich auch nach dem zweiten und dritten Mal lesen, verwerflich.

"ICh möchte mal festhalten, dass rein faktisch gesehen Putin da nichts Falsches gesagt hat. Gäbe es keine Homosexuellen, wäre die GEburtenrate nach Adam Riese NATÜRLICh höher, dass in dem, was er da gesagt hat jedoch beissender Zynismus steckt, wie man ihn sich auf internationaler Bühne (was es nicht war) nicht erlauben darf, steht dennoch außer Frage."

Ich würde gerne, dass mal jemand Homosexuelles diesen Absatz kommentiert. Ist ja fast schon grotesk. *g*

"Er darf es sich nicht erlauben" heißt aber immer noch, dass er es zumindest heimlich weiterdenken darf, oder? ;-) Okay, war'n Joke, ich unterstelle dir trotz der verqueren Äußerungen keine Homophie.

"Im Übrigen unterscheidet sich die christliche Homophobie in Russland in keinster Weise von den WASPs in den USA (vor allem natürlich im Süden), im mezzogiorno Italiens oder in Papua-Neuguinea. Homophobie ist ein Feind des Christentums, nicht Russlands, aber man stellt gerne Analogien her, wo sie einem zufällig ins Bild passen."

Hör doch auf, es damit indirekt zu rechtfertigen, nur weil es anderswo auf der Welt auch geschieht (ich weiß auch davon)! Hier geht es um Russland, nicht um die USA oder irgendein anderes Land.

"Unreflektiertes Geschwätz. Von Polen scheinst du auch keine Ahnung zu haben, denn dort muss man wie in kaum einem anderen Land zwischen dem tatsächlichen Volk un der Regierung unterscheiden, da sich die Bevölkerung immer mehr zu einem freiheitliche-demokratischen korpus bewegt, der ideologisch in keinster Weise bis auf die christliche Rechte von der Regierung vertreten wird. Dazu empfehle ich Broder."

Die Bevölkerung ist doch für mich in der Hinsicht zweitrangig. Ich spreche hier nur, wie im Falle Russlands, von den jeweiligen Regierungen. Das ändert nichts an der Tatsache, dass die faschistisches Gedankengut streuen. Warum spielst du das so runter?
Ach ja: hat sich Kaczynski die Macht etwa im Laden gekauft oder wurde der nicht von Teilen des - zugegebenermaßen wahlmüden - Volks gewählt?

@anarch:
Du willst mir ernsthaft damit kommen, dass die schlanke Bürokratie ein Vorzug ist, wo wir hier gerade vordergründig über Menschen- und Bürgerrechte reden? *g*
Auch in England halten "die Menschen zusammen". Was beim zweiten Mal hinschauen aber auch Feindlichkeit gegenüber anderen in sich birgt. Muss nicht, kann aber. Hab ich auch erlebt, genau wie überall auf der Welt ebenso.

anarch
28.05.2007 - 19:54 Uhr
@ Patte
also mir und auch niemand anderem wurden Menscherechte jemals beschnitten. Und ich kenne auch keine Geschichten von Bakannten die dort gelebebt, haben denen Menschenrechte jemals beschnitten wurden.
Patte
28.05.2007 - 20:41 Uhr
@anarch:
Es ging mir bei der Homosexuellen-Thematik um die Menschenrechte, das musste dir doch auch einleuchten. ;-)
thesos
29.05.2007 - 20:27 Uhr
Sidekick
"Nicht nur, dass Russland kulturell und wirtschaftlich in der besten Verfassung seiner Geschichte ist"
das sieht man ja an den wöchentlichen Grubenunglücken, die Raumfahrt ist pleite und kann nur mit reichen Amis weiterbetrieben werden, täglicher Verkehrskollaps in Moskau, also wie kommst du auf sowas???
anarch
29.05.2007 - 22:18 Uhr
Dieser Beitrag ist eigentlich nicht einmal einen Kommentar wert.
pelmeni
30.05.2007 - 11:39 Uhr
Russland ist ein bedauernswertes Land. An der Spitze ein schmallippiges Männlein, das aussieht wie ein Kreuzung aus Otto Waalkes und Fantomas und fälschlicherweise meint, das rohstoffreiche aber dünn besiedelte Riesenreich mit Hilfe einer pseudodemokratischen Dikatur, unterstützt von oligarchen Cliquen, Korruption, neo-nationalem Pathos und Getöse plus dem Abbau der Bürgerrechte zurück an die Weltspitze zu pushen. Armes Russland! Du und Deine Bevölkerung hätten so viel Besseres verdient!
German Lolajew
30.05.2007 - 12:56 Uhr
Ich bin ein Nord-Usete und finde Russland scheiße. Nastrowje!
Patte
24.11.2007 - 22:19 Uhr
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,519474,00.html

"Märtyrer" hin oder her, aber sowas verdient doch Applaus. Kasparow hätte doch schon längst das Land verlassen oder woanders hin flüchten können, hatter aber nich.

Freies Russland!

"Ich kann es nicht glauben, dass die Deutschen Putin einen Demokraten nennen", klagt der 74-jährige Rentner Michail Tschudarkow. Er habe noch unter Stalin in der Armee gedient, erzählt er. "Den würde doch auch niemand als Demokraten bezeichnen", regt sich der ehemalige Journalist und Gründer einer Bürgerrechtsbewegung gegen den Krieg in Tschetschenien auf.
zt
24.11.2007 - 22:32 Uhr
Hat Putin die Gulags wieder in Betrieb genommen, oder was ? So bitter es sich anhört, gerade ein Land wie Russland benötigt einen "gemäßigten" Despoten.
Patte
24.11.2007 - 22:43 Uhr
Russland braucht Leute wie Anna Stepanowna Politkowskaja an der Spitze und keinen Despoten. Aber die haben sie ja leider kaltblütig, wie Hunderte andere, aus dem Weg geräumt.
zt
24.11.2007 - 23:14 Uhr
Mein Großvater, der sich gegen Stalin auflehnte, genauso wie der Bruder meines Vaters, der Ungarn 56 als Kind hautnah miterlebte und mein Vater glauben, das dieses zutiefst zerrissene Land, einen starken Mann braucht und immer brauchte. Mein Großvater fabuliert in dem Zusammenhang immer gern über die Februarrevolution. Um tatsächliche Demokratische Strukturen in Russland zu etablieren, müsste man das Land wohl in Stücke reißen.
vak
24.11.2007 - 23:50 Uhr
die brd hat es ja ´49 zerrissen in brd und ddr, nachdem der starke mann im bunker verreckte..scheint deutschland nicht sonderlich geschadet zu haben, dieses zerreißen..?
Daniela
25.11.2007 - 01:42 Uhr

Expertin bin ich gerade auch nicht, aber jedenfalls bilde ich mir ein, einige wenige Einblicke erhalten zu haben, die vielleicht unbefangener sind, weil ich keine Verwandten, keine Wurzeln dort habe.
Eigenartigerweise ist die Meinung, Russland könne nur durch eine "harte Hand" zusammengehalten werden, in der Bevölkerung weit verbreitet, ja, geradezu populär. Man darf auch nicht vergessen, dass es sich nicht um ein Land mit der Größe und Homogenität Deutschlands oder Frankreichs handelt. Die Kritik ist verständlich, aber sie kommt aus Ländern, die eine andere politische Tradition und nicht zuletzt einen ganz anderen Aufbau von Institutionen besitzen, der sich schon jahrelang bewähren konnte. Russland hat keine demokratische Tradition und einige Föderationen sitzen äußerst lose im Gewande.
Mein Eindruck ist, dass sich die Menschen an die frühen chaotischen neunziger Jahre (die ja durchaus so manche Freiheit mit sich brachten) erinnern, und nach diesem Schock vor allem anderen die Ordnung und Sicherheit schätzen gelernt haben. Und genau diese Errungenschaften schreibt man im allgemeinen Putin zu. Man hat das Gefühl (und vor allem in den Großstädten ist das zu bemerken), dass es aufwärts geht.
Das Bild von Russland in Russland und das Bild im Westen über Russland besitzt kaum Schnittmengen. Ich kann es nachvollziehen, wenn man die Großmachtphantasien eines laxen Demokraten in Europa kritisch kommentiert. Und es ist verständlich, dass es den Russen, die sich gerade erst den Trümmerstaub von den Hosen klopften, gefällt, dass einer ihre Interessen mit einer solchen Deutlichkeit vertritt. Orthodoxie, Nationalismus (manchmal der "russische", manchmal der "russländische") und Antiamerikanismus sind Instrumente, um das Land zu einigen.

Und die Europäer, die alten Besserwisser, in ihren homogenen Nationalstaaten, protektioniert von Amerika, die schnippsen Putin jedes Krümelchen vom Anzug. So sehen das die Russen.

Ich hab da noch nen guten Text in der Le monde diplomatique des letzten Winters.
Daniela
25.11.2007 - 01:43 Uhr

http://www.taz.de/nc/5/le-monde-diplomatique/le-monde-diplomatique-archiv/le-monde-diplomatique-ausgabe/lmd-archiv-artikel/?ressort=lm&dig=2007%2F01%2F12%2Fa0006&src=GI&cHash=0283a3d017
Daniela
25.11.2007 - 01:44 Uhr

Korrekter muss es da oben 'Föderationsobjekte' heißen.
Richard
25.11.2007 - 14:49 Uhr
Und es geht ja tatsächlich bergauf. Allein die riesigen Rohstofferlöse. Putins Wirtschafts- und Reformpolitik greift und das Gesundheits und Bildungssystem wird schrittweise Modernisiert, also warum sollten sich die Russen dies kaputtreden lassen ?
Patte
25.11.2007 - 15:26 Uhr
@Richard:
Und wieso darf Kasparow nicht mit seiner Oppositionspartei bei den Wahlen antreten?? Wieso dürfen Journalisten nichts regierungskritisches berichten, ohne um gleich ihre Existenz oder in schlimmeren Fällen ihr Leben fürchten zu müssen?
anarch
25.11.2007 - 15:55 Uhr
Kasparow ist nix weiter als ein Millionär der amerikanischer Staatsbürger ist und den die Russen sowieso nicht leiden können. Und vielleicht darf er aus dem gleichen Grund nicht antreten, wie die GDL es bei uns in Deutschland nicht darf. Nämlich weil er keine Partei besitzt. Und kennst du russisches Fernsehen? Ich ja.
Daniela
25.11.2007 - 17:25 Uhr

Bei den Medien muss man stark differenzieren. Es gibt durchaus kritische Zeitungen (auch neben der Novaja Gazeta), zum Beispiel die Novoe vremja, oder einiges aus dem Hause Kommersant'. Auch Radio, Echo Moskvy zum Beispiel. Wirklich einseitig (und dazu größtenteils schlecht) ist allerdings das Fernsehen.
Aber nochmal: ich hatte den Eindruck, die Leute wollen diese Zeitungen gar nicht lesen. Die Bevölkerung hat Kritk und Opposition bisher nur als Störenfriede kennengelernt. Die Werte sind einfach anders gesetzt, ein Kompromiss gilt als Schwäche, nicht als Produkt einer funktionierenden Demokratie.
Und noch was: Kasparaov hätte nicht den Hauch einer Chance. Wer so offensichtlich mit dem Westen kooperiert, der wird in Russland nicht gewählt werden.
Daniela
25.11.2007 - 19:25 Uhr

Hmmm, wollte auf die Zeitungen verlinken, das schein ich aber nicht zu dürfen, schade.
Daniela
27.11.2007 - 18:57 Uhr

Nochmal: die newtimes . ru hat zum Beispiel ein Buch Politkovskajas im Internet publiziert. Leider gibt es von der Seite keine Englische Version. Von www . kommersant . com aber durchaus.
Stalin war schlimmer als Hitler
02.12.2007 - 21:16 Uhr
bei der russischen wahl herrschen ja zustände wie in der DDR, jesus maria - früher hat die SED auch angerufen,wenn jemand nicht zur wahl ging..
Daniela
03.12.2007 - 23:41 Uhr

Bei der Kampagne halte ich die 63% geradezu für eine Niederlage.
Patte
04.12.2007 - 21:28 Uhr
Ich fand diesen Kommentar hier ganz treffend:

"Hallo, ungewaschenes Russland"
(schreibt die Internetzeitung "Eschedjewnij Journal")

"Wenn mehr als 60 Prozent für den Plan Putins stimmen, ohne zu fragen, woraus dieser Plan besteht, wenn sie für die Heimat und für Putin stimmen, ohne darüber nachzudenken, wohin er uns morgen führt und es sie nicht stört, dass der Präsident bis heute seinen Wählern nicht verrät, was er vorhat zu tun, dann ist das Russland. Solch ein Volk ist nur bereit für ein Recht einzutreten: für das Recht, keine Rechte zu haben. Damit das Volk auf keinen Fall selbst über sein Schicksal entscheiden muss."


Der letzte Satz (oder besser die letzten beiden) passt auch gut zu dem ewigen dümmlichen Gerede vom "starken Mann/der starken Hand" (ich würd mir ja zur Abwechslung mal 'ne starke Frau an der Spitze Russlands wünschen...;-)). Wenn einige (nicht alle, zum Glück) russische Bürger sowas sagen, sind sie feige und haben Angst vor der Verantwortung. Vielleicht sollte ihnen mal jemand klarmachen, dass wir 2007 haben, die Zeit der Zaren von anno dazumal ist vorbei. Hinzu kommt noch, dass eigentlich jedwede Kritik als "Arroganz des Westens" abgebügelt wird. Sowas ist ignorant und lässt auf mangelnde Reflektion schließen.
Den
04.12.2007 - 21:43 Uhr
Wenn die Russen einen Despoten wollen, dann wollen die Russen einen Despoten, geht den Westen nichts an.
@Den
04.12.2007 - 21:57 Uhr
richtig!
Daniela
04.12.2007 - 22:02 Uhr

@Patte:

Hast du meinen ersten Kommentar da oben gelesen? Die Russen sind nicht "feige", sie haben einfach eine andere politische Kultur. Damit will ich nicht die Politik Putins als "demokratisch" rechtfertigen, sondern zum Verständnis für den Otto-normal-Russen bewegen.

Wer den arroganten Tonfall nicht aus den Mundwinkeln bekommt, wenn er über Russland spricht, der wird die Meinung in Russland nur festigen, dass der westliche Weg nicht der russische sei.
Patte
04.12.2007 - 22:33 Uhr
@Den:
Naja, die Frage ist nur, "wie sehr" sie es wollen. :-)

@Daniela:
Doch, hab ich gelesen. Ist mir wohl bewusst, dass es dort "anders" ist. Deswegen darf man es doch aber auch scharf kritisieren, der Russe an sich ist doch abgehärtet und besteht nicht aus Zimperpüppchen?
Aber du siehst ja selbst, dass egal was man sagt, es gleich als "arrogante Einmischung des Westens" gilt.
russland den russen
04.12.2007 - 22:44 Uhr
http://www.taz.de/1/politik/europa/artikel/1/rassismus-mit-rueckenwind/?src=SZ&cHash=b57e948fab
Den
04.12.2007 - 22:49 Uhr
Wenn ich bedenke, dass die zweitstärkste Partei die der Kommunisten ist, stelle ich mir schon die Frage inwiefern die Russen nach der Westlichen Demokratie lechzen.
Daniela
04.12.2007 - 23:13 Uhr

Ochnneee ich hab was voll langes geschrieben und jetzt ist es putt.
Daniela
04.12.2007 - 23:43 Uhr

Also nochmal. Hmpf.

Ich bin weit davon entfernt, den Russen einen "Prinzessin auf der Erbse"-Status zuzubilligen. Ganz im Gegenteil. Ich nehme sie sehr ernst.

Es gibt ein schwer zu überwindendes Dilemma in den europäisch-russischen Beziehungen. Ich denke, dass das vorallem in den unterschiedlichen Selbst- bzw. Fremdwahrnehmungen der beiden wurzelt.
Einerseits Europa, von Russland aus gesehen ein Zwerg mit überdimensionalem Kopf (Wirtschaftlich-Technologischer Riese, aber politisches Leichtgewicht), der selbst von Amerika protegiert werden muss und frühere Sowjetrepubliken mit dem Zuckerbrot abwarb.
Andererseits Russland, aus Europa betrachtet ein aufgeblähter Gockel auf der politischen Bühne, aber wirtschaftlich zu schwach, um die Bevölkerung ordentlich zu versorgen.
Jeder neue Fingerzeig auf menschenrechtliche Versäumnisse, auf grassierende Korruption oder sonstiges, führt aber einzig zu einer Bestätigung für den Russen, dass Europa nur daran gelegen sei, Russland klein zu halten und als "unmoralisch" abzustempeln. Ein so großes Land wird belehrt von einem solchen Winzling: das kann ein Russe nicht ertragen, der die Sowjetunion erlebt hat.
Russland wird nie den Weg des Westens einschlagen, oder nur in dem Maße, als es sich im Inneren aus nationalen Gründen rechtfertigen lässt. Russland sieht sich gerne dazwischen: asiatisch und europäisch, christlich und muslimisch. Vor allem aber will es ein leitendes Land sein. Aus diesem Grund ist die Befolgung westlicher Anweisungen tabu - auch wenn wir sie für richtig halten.
Bislang sehe ich keine wirkliche Lösung. Wieviel Respekt kommt noch keinem Verrat an den missachteten Menschenrechten gleich? Oder wie lässt sich "Druck ausüben", ohne dass einer sich gedemütigt fühlt? Ich kann auch nicht abschätzen, ob Zugeständnisse nur zu einer Bestätigung der Annahme führen, Russland müsse eine Weltmacht werden. Oder ob dann im Gegenteil der Anlass fehlt, zu rebellieren und es zu einer Art Partnerschaft kommt.
aus der " Welt" von heute
07.12.2007 - 15:03 Uhr

Wie Wladimir Putin im Kreml bleiben könnte
Russlands Präsident hat wiederholt erklärt, dass er nach dem Ende seiner Amtszeit im Mai 2008 als Staatschef zurücktreten wird. Zugleich kündigte er aber an, weiter die Geschicke des Landes bestimmen zu wollen. Bislang war bislang unklar, wie er das bewerkstelligen will. Jetzt gibt es eine Theorie.


Die Schleier über der Zukunft des russischen Präsidenten Wladimir Putin scheinen sich zu lüften. Eine vor längerer Zeit bereits debattierte Variante kommt wieder zu Ehren: Putin, so berichten russische Medien unter Berufung auf Kreise des weißrussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko, wird Präsident des Unionsstaates "Russland-Weissrussland". Der Kreml dementierte umgehend.
Der Moskauer Rundfunksender "Echo Moskwy" hatte am Freitag gemeldet, dass der lange angekündigte gemeinsame russisch-weissrussische Staat nun endlich gegründet werden soll. Putin werde am 13. und 14. Dezember in Minsk weilen, und einen Verfassungsakt unterzeichnen, mit dem der neue Staat ins Leben gerufen werde.
Seit Jahren arbeiten die beiden Länder mit schwindendem Erfolg an der Verwirklichung des nach dem Zerfall der Sowjetunion geschlossenen Unionsvertrages. Experten vermuten seit längerem, dass jene Politiker in Moskau auf ein solches Szenario setzen, die beim Abschied Putins aus dem Kreml um ihre politische Zukunft fürchten müssen.
Nachdem er seinen Posten als Präsident der russischen Föderation am 7. Mai kommenden jahres niedergelegt hat, werde der Kremlchef Präsident dieses neuen Staatengebildes werden, hieß es laut Echo Moskwy in Minsk. Lukaschenko werde dann Chef des Unionsparlaments, der gegenwärtige russische Premier Viktor Subkow übernehme den Posten des Unions-Ministerpräsidenten.
Schlagworte
Russland Wladimir Putin Weißrussland Union Radiosender Spekulationen
Ein Kreml-Sprecher sprach in seinem Dementi, das von Interfax verbreitet wurde, von „spekulativen Fantasien“.



Russlands Präsident hat wiederholt erklärt, dass er nach dem Ende seiner Amtszeit im Mai 2008 als Staatschef zurücktreten wird. Zugleich kündigte er aber an, weiter die Geschicke des Landes bestimmen zu wollen. Bislang war bislang unklar, wie er das bewerkstelligen will. Jetzt gibt es eine Theorie.


pol
02.03.2008 - 13:53 Uhr
Viel Glück, "Äh - Med - äh - Meddewedde, äh - whatever".
Patte
02.03.2008 - 20:58 Uhr
Hmmm, Kasparow war gar nicht auf meinem Wahlzettel zu finden...das muss 'n Druckfehler sein...halt! Rückruf!
Petr
02.03.2008 - 23:25 Uhr
wow, weniger als 70 % der stimmen für medvedev... ;)
Merlin
03.03.2008 - 20:53 Uhr
Mich würd mal interessieren was unser alter Kanzler Schröder zu den Wahlen in Russland sagen würde. Damals hat er Putin immerhin als lupenreinen Demokraten bezeichnet..
Wie die Wahrheit aussieht ist so klar wie eissgekühlter Bommerlunder:
Manipulation, Betrug, Behinderung der Opposition, Einschränkung der Pressefreiheit und die Fäden zieht nachwievor Putin, sein Nachfolger ist nichts weiter als ein Strohmann.
Ausserdem bereitet mir der fortschreitende Nationalismus Unmut. Immerhin wurden die Abrüstungsverträge die man früher mühsam mit dem Westen vereibart hatte für gegenstandslos erklärt.
Deutschland sollte vorbeugen und sich so unabhängig wie möglich von russischen Rohstoffen machen, denn wenn die uns dann mal wieder den Hahn abdrehn könnten wir auf Alternativen zurückgreifen.
hector
03.03.2008 - 21:10 Uhr
Naja, dass man die Abrüstungsverträge annulliert hat, ist dem kommenden Amerikanischen Raketenschild zu verdanken. Desweiteren war Russland in Vergangenheit immer ein zuverlässiger Lieferant, warum also nicht auch in Zukunft ?
was
04.03.2008 - 01:07 Uhr
Mich würd mal interessieren was unser alter Kanzler Schröder zu den Wahlen in Russland sagen würde. Damals hat er Putin immerhin als lupenreinen Demokraten bezeichnet..

was soll er dazu schon sagen? letztendlich kommt keiner der irgendeine regierungsverantwortung innehat umhin, sich auf diese leute an der spitze rußlands - wie widerlich sie letztendlich sein mögen - einzulassen. was wäre auch die alternative? rußland ignorieren? mehr als sagen was einem nicht passt, dürfte außenpolitisch nicht drin sein.
Filio
04.03.2008 - 09:45 Uhr
Was soll der Schröder schon dazu sagen ? Solange der durch die Russen Kohle verdient wird er sich nie negativ äußeren. Politiker sind unmoralische Menschen, zuerst streben sie nach Macht, dann nach Kohle und das dumme Volk ist der Wegbereiter.
Russland sollte man jedoch nicht unbedingt an westlichen Werten messen, Russland hat politisch eine andere Geschichte und eine andere Kultur, die Mehrheit der Russen möchten als Führer immer eine starke Persönlichkeit und nehmen es mit der Demokratie nach westlichem Standard nicht so ernst.
Nichtsdestotrotz passt Russland eher nach Europa als z.B. die Türkei.
was sonst
04.03.2008 - 09:47 Uhr
sanktionen gegen rußland wie gegen iran, was sonst?
era
04.03.2008 - 12:06 Uhr
Und Sanktionen gegen die USA, wegen Guantanamo und einem Völkerrechtswidrigem Krieg. Aber leider stehen die ständigen Mitglieder des Sicherheitsrates über dem Gesetzt.
was
04.03.2008 - 14:41 Uhr
sanktionen gegen rußland, ok. und welche? einfrieren der handelsbeziehungen? und wer macht alles mit, ein paar eu-länder? die usa ja wohl nicht. und wäre die befürchtung vor einem neuen kalten krieg defätismus? ob der iran sanktioniert wird oder nicht interessiert keine sau, da kein global player bzw. (noch) kein ernstzunehmender feind.
Hier sind ja so viele so doof
04.03.2008 - 15:27 Uhr
Sanktionen gegen Russland ? LOL
Die drehen euch das Gas ab, dann habt ihr einen neuen Kalten Krieg
Daniela
04.03.2008 - 19:00 Uhr

Das stimmt so nicht. Weil Öl und Gas nur über ein Pipelinenetz vertrieben werden können (bzw. die anderen Transportarten sich noch nicht lohnen), ist die Russische Föderation ebenso abhängig von den Abnehmern am Ende der Pipelines, wie die europäischen Staaten es von Russland sind.
Eine sehr interessante Situation.
era
04.03.2008 - 19:15 Uhr
Wobei die Herstellung und der Transport von Flüssigem Erdgas durchaus rentabel geworden zu sein scheint.

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