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Musik gegen Trinkgeld?

User Beitrag
Platoon
23.03.2007 - 19:09 Uhr
Dave Sitek von "TV On The Radio" hat in einem Interview ein sehr interessantes Bezahlsystem für Musik vorgeschlagen:

Frage: Von dir stammt auch die Idee, dass die Hörer ihre Bands besser direkt bezahlen sollten und nicht via Plattenverkäufe.

Ich denke, dass sich Platten nicht mehr verkaufen und die Preise schrumpfen und sich Bands dank des Internets direkt mit ihren Fans verbinden können. Labels verlieren dadurch mehr und mehr an Sinn. Nun sind sie wenig mehr als eine Bank mit lausigen Zinsen und enorm langen Zeitspannen bis man zurückgezahlt hat.

Da kam mir die Idee: Du und deine Freunde gehen Pizza essen und trinkt dazu zwei Pitcher Root Beer: Das macht 20 Dollar. Und der Person, die euch die Pizza serviert gebt ihr vier oder fünf Dollar Trinkgeld, in den USA zumindest. Sagen wir, ihr gebt ihr fünf. Dann verdient diese Person drei Dollar und siebzig Cent mehr daran, euch eine Pizza zu bringen, als eine Band, die ein Album verkauft und einen guten Plattenvertrag hat.

Wenn also jeder Fan die Band so gut mit Trinkgeld versorgen würde wie den Kellner, dann bliebe der Band am Ende mehr übrig als heute. Verwaltungskosten würden runter gehen. Das ist möglich und ich sehe keinen Grund, warum es nicht passieren sollte.

[Anm. JF: Die Alben würden dann gratis im Internet bereit gestellt. Das “Trinkgeld” wäre der Preis.]

Nachzulesen auch auf seinem Blog:
http://youngliars.blogspot.com/2006_06_01_youngliars_archive.html#115093809278728537

Quelle: http://www.klangschau.com/content/view/526/137/

Eure Meinung ist gefragt: Könnte sich so ein System durchsetzen? Wäre das (endlich?!) der Niedergang der unfairen Major-Label-Politik? Oder könnt ihr auf eure originalen Silberlinge nicht verzichten?
Watchful_Eye
23.03.2007 - 19:17 Uhr
Der Unterschied ist der, dass sie eben im Internet bereitgestellt würden, worüber es deutlich leichter fällt, jemandem sein "Trinkgeld" zu verwehren, als in der Pizzeria, wo der Wirt direkt gegenüber steht.

Außerdem haben viele Downloader-Kiddies den Bezug zum "Wert von Musik" leider völlig verloren.. die würden mit Sicherheit schonmal nichts zahlen.

Wenn überhaupt, würde es nur bei Bands mit eingeschworener Fanbase funktionieren.. ein Beispiel sind dafür auch die "Einstürzenden Neubauten", die mittlerweile ihre Alben privat verkaufen (allerdings nicht gerade für ein Trinkgeld o_O ).
Konsum
23.03.2007 - 19:19 Uhr
Sagen wir, ihr gebt ihr fünf. Dann verdient diese Person drei Dollar und siebzig Cent mehr daran, euch eine Pizza zu bringen, als eine Band, die ein Album verkauft und einen guten Plattenvertrag hat.

Interessante Rechnung. Ich hänge allerdings schon sehr an meinen CDs, bin mir aber bewusst, dass dieses System nicht ewig halten wird. Ob es dann durch eine Bezahlung per Trinkgeld ersetzt wird, ist natürlich eine andere Frage.
Whatever
23.03.2007 - 21:07 Uhr
Wird wohl kaum funktionieren. Leute die Musik lediglich als Dateien besitzen und diese momentan gratis "beziehen" können, werden kaum plötzlich zu zahlen bereit sein. Und die eingeschworenen Fans werden lieber weiterhin einen CD-Rohling mit Booklet resp. Platte besitzen wollen.

Und dem Argument von Watchful_Eye mit dem inpersonellen Kontakt würde ich beipflichten. Man sieht das ja auch mit dem Herunterladen von MP3s, im strengen Sinne ist dies ja auch Diebstahl, jedoch in anonymer Form, man sitzt vor dem Bildschirm und klickt so ein bisschen rum und kann dann Musik hören, da fehlt das Physische um jemandem bewusst zu machen dass dieser Akt nicht legal ist.

In meinen Augen also eine ziemliche Utopie und nicht fair, ich sage nur Trittbrettfahrer-Effekt (es sei denn das Trinkgeld ist fix vorgegeben, aber dann wäre es ja kein Trinkgeld mehr)...
Strombuli
23.03.2007 - 21:15 Uhr
finde ich super! klar nicht so einfach umzusetzen, aber ein Gedanke, den man weiterspinnen sollte. Nach meinem Verständnis von Musik ist "Musikindustrie" sowieso ein Oxymoron und hat in ihrer derzeitigen Form keine Existenzberechtigung.
nameless
23.03.2007 - 22:24 Uhr
Ich schliesse mich Strombuli zu 100% an, genau meine Meinung. Die Frage ist nur, wie das umzusetzen ist...
JimCunningham
23.03.2007 - 22:54 Uhr
ich benutze das trinkegldsystem, indem ich bands bei liveauftritten unterstütze. mit meiner anwesenheit.
mr. pink
23.03.2007 - 22:58 Uhr
i don't tip
Leo Lummerland
24.01.2010 - 12:05 Uhr
Ich auch nicht.

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