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Welchen Sinn haben Rezensionen?/Ist musikalische Qualität nachweisbar?/Gibt es objektiv guten Geschm

User Beitrag
Zenden
04.04.2002 - 14:52 Uhr
Kann mir den jemand mal erklären?!? *g*
Gründe GEGEN das Schreiben solcher Kritiken.
1.es gibt dauernd Streit mit Leute,die anderer Meinung sind,was mühsam ist.
2.Plattenkritiken sind immer/meistens subjektiv.
3.Selbst eine CD,die hier 1/10 "geschafft" hat,wird von manchen Zeitgenossen die 10/10 erhalten bzw. hoch geschätzt.

ALso.Hat jemand ne andere Meinung dazu?
befürwortet sogar jemand (außer Armin*g*)das Schreiben von Rezensionen?
Fernandez
04.04.2002 - 15:11 Uhr
Ich bin froh, dass es solche Seiten wie Plattentests.de gibt, denn so hat man eine ordentliche Orientierungshilfe....bei der Flut von Neuerscheinungen.


toolshed
04.04.2002 - 15:10 Uhr
Natürlich ist das sinnvoll... dafür gibt's viele Gründe, ich will mal einen ganz wichtigen nennen: Man merkt doch, wie sehr ein bestimmter Rezensent im Großen und Ganzen die eigene Meinung trifft, wenn man Bewertungen von Platten liest, die man selbst hat (und auch eine Meinung dazu). Und dann lässt sich schon viel leichter beurteilen, ob eine bestimmte neue Scheibe etwas für einen sein könnte.
Und ausserdem ist man ja nicht auf eine einzige Rezension angewiesen... in der Summe lässt sich eine Platte schon viel besser einschätzen.
Zu guter Letzt bleibt die Frage, wie du dich hierher verirrt hast, wenn du von Rezensionen gar nichts hältst.
Peter
04.04.2002 - 15:08 Uhr
dass plattenkritiken subjektiv sind, ist gut.

ich will keine objektiv gute jazz platte, weil ich keinen jazz mag.
ich informier mich bei quellen, deren geschmack ich einigermaßen kenne, und so helfen subjektive kritiken, auf neue platten und bands zu stoßen.
Kuschli
04.04.2002 - 15:29 Uhr
ich find plattenkritiken auch gut, einfach auch deshalb, dass ich teilweise ein lied von einer Band gut finde, mir dann z.B. hier ne Plattenkritik durchlese, nachschau, ob da meine Meinung mit dem Lied geteilt wird, und wenn ja, dann guck ich wie die Platte sonst zu sein scheint, und kauf sie mir eventuell...
und um neue bands kennenzulernen ist es ja nun auch nicht schlecht. Weil nur wenn ich einen Namen höre, kann ich mir da noch lange nich drunter vorstellen, was es für musik ist, und selbst wenn ich sowas hab wie ne kategorie, also z.B. "rock" weiss ich noch lange nich genau, welche richtung es ist...
gibt irgendwie noch viel mehr gründe, aber ich hab jetzt keine lust hier so viel zu schreiben...
k.i.
04.04.2002 - 16:22 Uhr
manchmal sind Kritiken ganz nützlich,wie bei der Trail of dead -Scheibe .
kitkat
04.04.2002 - 17:28 Uhr
naja...
Armin
04.04.2002 - 17:55 Uhr
Will uns da etwa jemand arbeitslos machen? :-)
Zenden
04.04.2002 - 18:30 Uhr
Nein. ;-)
Luna
04.04.2002 - 20:37 Uhr
wie oben schon geasgt wurde,ist das wirklich sehr hilfreich weil der markt ja manchmal echt von neu-vö überschwemmt wird und man sich in einer flut wiederfindet in der man nicht mehr weiß wo oben geschweige denn unten ist.
außerdem meine ich,dass die rezensionen meistens wirklich eher die musik an sich beschreiben,die autoren ihre eigene meinung nicht in den vordergrund drängen(meistens)
und alles schön knapp und übersichtlich ist;)
Palablo
04.04.2002 - 20:48 Uhr
@Armin und Zenden doch :-D
Zenden
04.04.2002 - 21:04 Uhr
@Palablo:
Nein!Aber man muss manchmal gewisse Dinge auch kritisch hinterfragen dürfen.
mm
04.04.2002 - 21:45 Uhr
@Zenden:

diejenigen, die meinen, eine kritik wäre falsch (zB weil sie nicht "objektiv" wäre), sind in den meisten fällen schlicht deppen.
Das daraus entstehende "Auseinandersetzen" mit anderen Meinungen kann aber durchaus im gewissen Sinne produktiv sein.
Plattenkritiken sind logischerweise subjektiv -es geht nicht anders.
Und jetzt noch ein bißchen Werbung für mehr Kritiken:
Music Matic



fm1
05.04.2002 - 12:39 Uhr
@mm:
Na das ist ja ein link! hab nur mal eben angeklickt und ein bischen geblättert und nach verhältnismäßig langer Zeit endlich ne Platte gefunden, die mich interessiert, und was muss ich lesen: "Pubertärer Krawall"? Bei Glassjaw? Na, ihr gebt ja bestimmt jede Menge Anreiz zu "produktiven Auseinandersetzungen" ;-)
mm
05.04.2002 - 13:10 Uhr
genau das was ich sage: Diese Platte ist für mich "inszenierter Rock-Krawall" ("Pubertärer Krawall" steht so nicht da).
BlaccLady
05.04.2002 - 13:21 Uhr
Genau! Recht habt ihr *fg*
fm1
05.04.2002 - 13:59 Uhr
@mm:
Ich weiß, "pubertärer Krawall" stand nicht da; ich hab da ein wenig gekürzt ;-) Trotzdem: Für mich ist die Platte weder inszeniert, noch Krawall, noch pubertär!
Noch was: Ich hab gesehen, dass du auch die beiden ersten Harmful-Platten drin hast. Tue dir doch mal die beiden letzten Platten an! Du wirst überrascht sein, wozu die Jungs fähig sind (siehe auch hiesige Rezis).
mm
05.04.2002 - 14:09 Uhr
@fm1:

ich bin halt nicht so der 'Rock'-Fan. Ich meine aber schon, daß Harmful mind. 1 Klasse besser sind GlassJaw.
die "Counterbalance" hab ich letzthin für 3 Euro bekommen, die steht schon auf der Warteliste.
fm1
08.04.2002 - 11:47 Uhr
@mm:

Naja, mit ihrem Debüt waren Harmful m.E. nicht eine Klasse besser als Glassjaw, frühestens mit Counterbalance; dann aber ganz sicher! Ist aber selbstverständlich Geschmackssache! Ich mag die alten Harmful-Scheiben nicht sonderlich, besonders die erste ist für mich schon ein wenig "Krawall" ;-)
Und die Counterbalance für 3 Euro erstanden? Ist ja wohl unglaublich! Wieso schenkt mir keiner solche Platten ;-)
Alexiel
25.10.2002 - 21:30 Uhr
Ihr kennt das: Man zappt sich durch die Kanäle oder liest gerade´ne Zeitschrift und entdeckt das Cover der Lieblingsband plus einer Kritik.
Eine Kritik, die so erbarmungslos auf der Band rumhackt wie gierige Geier in der Sahara. Als erstes haut es euch die Luft aus den Lungen und dann denken wir alle dasselbe: Die haben doch keine Ahnung!!! Meine Band ist die beste!!!

Was meint ihr? Gerechte Kritik oder denken die meisten nicht über ihren mickrigen Horizont hinaus?
spinat
25.10.2002 - 21:52 Uhr
kritik ist immer subjektiv. insgesamt wird sich hier zwar mit besserer musik als z.b. in den charts auseinandergesetzt, doch man sollte sich nicht davon abhängig machen.
Skeleton
26.10.2002 - 00:43 Uhr
Man muss damit leben, wenn Kritiker die jeweilige Lieblingsband runtermachen. Außerdem sind Kritiken auch immer nur Meinungen von Menschen und keine objektive Bewertung, die 100%ig der Wahrheit entspricht.
Oliver Ding
26.10.2002 - 15:34 Uhr
In Fragen des Geschmacks gibt es keine Wahrheiten.
ditsch
26.10.2002 - 18:49 Uhr
Trotzdem kann man zwischen gerechten und ungerechten Kritiken unterscheiden. Die Bewertung spielt dabei allerdings überhaupt keine Rolle, gerecht ist eine Kritik dann, wenn der Kritiker sich mit der Platte auseinandergesetzt hat.
mm
26.10.2002 - 18:58 Uhr
Ich bin dafür bekannt, "ungerechte" Kritiken zu schreiben: musicmatic.de

Aber das ist durchaus Absicht.
Oliver Ding
27.10.2002 - 23:47 Uhr
@ditsch: Allerdings sollte man tunlichst nicht davon ausgehen, daß sich Rezensenten bei schlechten Kritiken nicht mit den jeweiligen Scheiben auseinandergesetzt hätten. Das wäre a) ein lediglich billiger Angriff und b) in den allermeisten Fällen vollkommen unzutreffend.
Sven
27.10.2002 - 23:59 Uhr
...and justice for all. Jawollja!
stefan
28.10.2002 - 11:02 Uhr
@mm:
deine seite verursacht augenkrebs!
mm
28.10.2002 - 15:26 Uhr
keine zeit & lust, ein neues design zu machen...
Robin
28.10.2002 - 17:03 Uhr
"Regard all art critics as useless and dangerous"
Manifesto of the Futurists
punknerd
28.10.2002 - 20:07 Uhr
für mich ist es wichtig WER die kritik geschrieben hat. nur so kann ich einschätzen, ob ich evtl. was von dieser meinung halten kann. daher lese ich auch nicht jede rezi, auch wenn sie von meiner lieblingsband ist.
schlussendlich geht es um musik und die ist eigentlich nicht wirklich in worte zu fassen oder wie es (es wird mal wieder zeit *fg*) but alive so treffend sangen: "über musik schreiben ist wie zu architektur tanzen" oder elvis costello. ich hab mal nachgefragt, by the way. und kettcar sänger markus meinte: ich weiss nicht woher ich es habe. ich hatte es einfach in meinem büchlein stehen. :o)
Oliver Ding
28.10.2002 - 22:20 Uhr
@punknerd: http://home.pacifier.com/~ascott/they/tamildaa.htm könnte ganz interessant für die Frage sein, wo Markus den Spruch her hat.
stefan
28.10.2002 - 22:56 Uhr
"über musik schreiben ist wie zu architektur tanzen"
waren das nicht die einstürzenden neubauten? oder verwechsel ich da was?
ditsch
29.10.2002 - 09:12 Uhr
Nein, Frank Zappa! Oder Laurie Anderson! Oder Miles Davis? William S. Burroughs?
Doch lieber Olivers Link checken...
mondangler
21.04.2003 - 11:14 Uhr
Ich möchte hier mal ein Thema ansprechen, das mich schon seit längerer Zeit quält:

Ist es ratsam, sich auf Grund einer positiven Rezension ein Album zu kaufen oder sollte man sich erst das Album kaufen und dann die Rezension lesen?

Zur Problematik:
Seit ich Plattenkritiken lese, habe ich mehr Alben im Schrank. Das ist an sich nichts Ungewöhnliches. Mein Problem dabei ist aber folgendes: Ich habe das Gefühl (oder vielmehr noch die Angst), dass ich mir einzelne Stücke einer CD, die mir zu Anfang nicht gefallen oder die schwer zugänglich sind, solange zurechtdrehe, bis sie haargenau in die Rezensionsschablone passen, d.h., ich versuche sie unter dem Aspekt zu hören, unter dem ihnen auch der jeweilige Experte eine positive Bewertung verpasst hat. Oft ist es dann am Ende so, dass mir das Stück gefällt, dem ich mich am Anfang so vehement versperrt habe. Nun könnte man sagen, es sei eine Entwicklung für mich selbst, ich hätte meinen Musikgeschmack "erweitert", aber ist es nicht viel eher so, dass ich ihn gewollt abwandle, so dass ich einer Rezension zu 100% zustimmen kann?

Ich ziehe hierzu mal das Paradebeispiel musikalischer Konflikte heran: KID A von Radiohead. Ich habe ZUERST die Rezension gelesen, DARAUFHIN das Album gekauft. Igitt, war das kalt. Das konnte ich mir nicht lange anhören, das führte einfach zu weit weg. Ich las aber sicherheitshalber noch ein paar Rezensionen, und diese mehrfach. Da wurde ich auf die Atmosphäre in "How to Disappear Completely" aufmerksam gemacht, die Entrücktheit, das Unwirkliche. Und schwupps, erkannte ich es und gewöhnte mich daran. Dabei hätte ich doch so viel Interpretationsfreiraum für mich selbst gehabt. Aber die Rezension interpretierte den Song eben so, wie es am nahegelegensten schien. Also machte es Sinn und ich nahm es hin.

Aber soll es das sein? Schränken Rezensionen mein Urteilsvermögen ein? Rezensionen = Quelle der Geschmacksverirrung?

Die Frage ist mir sehr wichtig, ich wäre für rege Anteilnahme dankbar. :)
Piepi
21.04.2003 - 12:12 Uhr
Kauf doch einfach nur Alben von Künstlern,von denen du weisst, dass sie dir gefallen. :-) Und selbst wenn dein Lieblingskünstler mal was in den Sand setzt, klingt es oftmals besser , als was von Bands die du nicht magst (Zumindest geht es mir so)

Heiko
21.04.2003 - 12:31 Uhr
Das ist ja auch nicht das wahre....so verpasst man viele Bands, die einem auch gefallen könnten...was sehr schade wäre...
mondangler
21.04.2003 - 12:38 Uhr
Das ist ja auch nicht das wahre....so verpasst man viele Bands, die einem auch gefallen könnten...was sehr schade wäre...

Vollkommen richtig. Ich halte mich generell für jegliche Art von Musik offen und höre auch so Sachen, die mir einfach gefallen, ohne, dass ich je eine Rezension darüber gelesen habe. Aber mich plagt der Gedanke, dass ich mich bei Sachen, die eben länger brauchen, um den eigenen Geschmack zu treffen, nicht auf mein eigenes Urteilsvermögen verlasse...ungefähr verständlich? :/
Piepi
21.04.2003 - 13:27 Uhr
1.) "Kauf doch einfach nur Alben von Künstlern,von denen du weisst, dass sie dir gefallen." sollte nicht heissen kauf dir nur Alben von einem Künstler von dem du 100%tig weisst ,dass er dir gefällt, sondern kauf ,von dem du weisst , dass es dir gefällt! (Ich weiss, das verstehe nur ich,aber ist jetzt auch egal...oder so)
2.) Manche Alben brauchen länger bis man sie mag, aber durch Rezensionnen kann einem die Zeit, bis man es versteht, verkürzen.
3.) Was hat das mit Geschmacksverirrung zutun?
Dazer
21.04.2003 - 13:50 Uhr
ich glaub schon zu verstehen, was du meinst. zu meinen top 3 alben habe ich keine rezi gelesen. und die bedeuten jetzt alles für mich.
aber für die beiden anderen der top5 trifft genau das gegenteil zu. hab' ich wegen reviews gekauft, und das hat sich 100%ig gerechnet.
Raventhird
21.04.2003 - 14:04 Uhr
Das Problem liegt wohl nicht in der Rezension von einzelnen Platten. Es ist meiner Meinung nach sehr wohl möglich ein Album einigermassen objektiv zu beurteilen, zumindest tendenziell. Was mich aber auch aufregt ist die Hervorhebung und interpretatorische Auswalzung einzelner Tracks, wie sie zb auch auf Plattentests.de betrieben wird. Dadurch wird man, wie du schon sagst, quasi gezwungen, dass man selber in einer Art Identifikationsversuch mit dem Autoren des Textes nachvollziehen will, warum der Rezensent eben diesen Track so lobt.
Ich tue es dennoch auch, wenn ich selber Rezensionen verfasse, sogar aus dem selben Grund, nur eben in die andere Richtung: Weil ich will, dass derjenige auf der anderen Seite eben auch die Genialität des ein oder anderen Tracks auf dieselbe Weise wie ich erkennt.
Es ist so ein 50/50 Spiel aus eigener Wahrnehmung und Fremdwahrnehmung, genau wie bei der eigenen Identität, die sich gerade dadurch erst herstellt.
Ich glaub ich hätte heute mrogen nicht für Soziologie lernen sollen.
mondangler
21.04.2003 - 14:22 Uhr
3.) Was hat das mit Geschmacksverirrung zutun?

Weiß nicht, klang einfach cool...;-) Nein, Spaß beiseite - damit meine ich, dass sich mein Geschmack manchmal in Gefilde verirrt, die nicht im heimischen Garten liegen, soll heißen: Ich lasse mir offensichtlich meine Meinung verdrehen, damit ich eine Platte gut finde. Aber finde ich sie wirklich gut oder nur, weil der Rezensist das sagt...?

aber für die beiden anderen der top5 trifft genau das gegenteil zu. hab' ich wegen reviews gekauft, und das hat sich 100%ig gerechnet.

Natürlich, für mich rechnet sich das fast immer (von Ausnahmefällen mal abgesehen). Der Knackpunkt liegt nur darin, dass ich inzwischen nicht mehr genau weiß, ob das an mir liegt. Get it? *g*

Ich glaub ich hätte heute mrogen nicht für Soziologie lernen sollen.

Und ich finde, dass das aber so ungefähr am allergenauesten das trifft, was ich sagen wollte. :) Jetzt brauchen wir nur noch die Auflösung des Rätsels und voilà!
mm
21.04.2003 - 14:29 Uhr
das oben geschilderte Dilemma ist schon gut erkannt. Tja, entweder Reviews nicht lesen oder versuchen, eine konträre Haltung zu dem Gelesenen einzunehmen. Wenn dir das Stück dann trotzdem noch gefällt, kannst du nicht so viel falsch gemacht haben ;)
mondangler
21.04.2003 - 14:34 Uhr
...versuchen, eine konträre Haltung zu dem Gelesenen einzunehmen.

Genau das hab ich mir auch gedacht. Aber weißt du, wie schwer es ist, eine konträre Haltung gegenüber einer Rezension einzunehmen, die eine "Anti-Konträrhaltung"-Mauer um sich herum aufgebaut hat, weil einfach verdammt nochmal ALLES stimmt?? (Herr Ding, das war ein Lob, die Blumen stehen in der Eingangshalle zum Abholen bereit.) Bei schlechteren Rezensionen, bei denen die Interpretation weit über den Wahrheitsgehalt hinausschießt, ist das ja noch relativ einfach. Und es reizt doch irgendwie auch, mal zu sehen, was andere über die Platte denken, oder? Und ich will nicht mein ganzes Leben damit verbringen, schlechte Reviews zu lesen. ;-)
Oliver Ding
21.04.2003 - 19:05 Uhr
@Raventhird: Es ist meiner Meinung nach sehr wohl möglich ein Album einigermassen objektiv zu beurteilen, zumindest tendenziell.

Nicht wirklich. Musikkritik ist immer zu allererst subjektiv. Man kann zwar versuchen, die Beurteilung dahingehend einem objektiven Standpunkt anzunähern, indem man versucht, die Musik mit den Ohren anderer zu hören, aber da man eben keine Kontrolle über diese Gehöre hat, wird auch das nur eine Interpretation sein.

Was mich aber auch aufregt ist die Hervorhebung und interpretatorische Auswalzung einzelner Tracks,

Warum das denn? Wenn es herausstechende Merkmale gibt, werden diese eben intensiver beleuchtet. Das ist nicht nur völlig legitim, sondern ein Weg, den eigenen Zugang zu der Platte für die Leser der Rezension darzulegen.

@mondangler: Aber weißt du, wie schwer es ist, eine konträre Haltung gegenüber einer Rezension einzunehmen, die eine "Anti-Konträrhaltung"-Mauer um sich herum aufgebaut hat, weil einfach verdammt nochmal ALLES stimmt??

:-)
fm1
22.04.2003 - 11:16 Uhr
@mondangler: Es ist ja an sich auch unsinnig, der Meinung des Rezensenten mit der gegenteiligen zu begegnen; dann hat dieser es ja dennoch geschafft, Dich zu beeinflussen. ;-)
Ich denke auch, dass Raventhird es mit dem "50/50 Spiel" sehr gut getroffen hat. Ansonsten kommt es doch eigentlich auch nur auf die Einstellung an, mit der man einer Rezension gegenüber steht: Nimm sie doch einfach als Meinung des Rezensenten, nicht mehr und nicht weniger. Und mit dem eigenen Geschmack ist es nun mal so, dass dieser bei einem vernünftigen Menschen immer durch äußere Einflüsse verformt werden wird; so lange das nur gute Rezensionen sind, ist doch alles im grünen Bereich ;-)
Raventhird
22.04.2003 - 13:16 Uhr
@Oliver (mr.Mirimmerwidersprecher):
"Nicht wirklich. Musikkritik ist immer zu allererst subjektiv." -> Ist das nicht das ganze Leben ? Schönheit, Spass, Genuss, Liebe, Leistung, was auch immer. Waren Nirvana ne gute Band ? - Ja. Meistens sind die Dinge eben nicht wirklich subjektiv, auch wenn man von der Logik her empfindet, sie müssten es sein. Es ist wohl eher so eine Art kollektive Subjektivität (was ich mit Objektivität gleichsetzen würde), die bei den meisten Platten entscheidet, oder sie qualitativ was taugen sind oder nicht. In manchen Fällen funktioniert das sicher nicht, aber meistens eben doch.
Zur Beurteilung eigener Tracks:
"Das ist nicht nur völlig legitim, sondern ein Weg, den eigenen Zugang zu der Platte für die Leser der Rezension darzulegen."
Eben. Und genau dieser "eigene Zugang" ist der Punkt, an dem eine tatsächlich subjektive Meinung eines Rezensenten ins Spiel kommt, und den Hörer direkt beeinflusst, was ich als störend empfinde. Schon von der blossen Aussage her wiedersprichst du Dir nämlich hier ein bisschen: Der "eigene Zugang" und dem Leser "nahelegen" sind ganz klar konträre Begriffe, so als ob ich (überspitzt) sagen würde: OK, es muss wirklich jeder seinen eigenen Weg von Punkt A nach B finden, aber hier hast du eine Karte, benutz sie ruhig.


Stretchlimo
22.04.2003 - 13:48 Uhr
Waren Nirvana ne gute Band ? - Ja.

Auch wenn ich dieser Aussage zustimmen würde, maße ich mir nicht an, in dieser subjektiven Empfindung auch nur ansatzweise etwas objektives zu sehen.

Meistens sind die Dinge eben nicht wirklich subjektiv, auch wenn man von der Logik her empfindet, sie müssten es sein.

Meistens sind auch Dinge, die von anderen ähnlich interpretiert werden, nichts als subjektive Empfindungen.

Es ist wohl eher so eine Art kollektive Subjektivität (was ich mit Objektivität gleichsetzen würde),

Blödsinn. Das ist maximal eine Annäherung, dabei aber massivst fehleranfällig und bedenklich nahe an der "Freßt Scheiße! Millionen Fliegen können nicht irren"-Theorie.

die bei den meisten Platten entscheidet, oder sie qualitativ was taugen sind oder nicht

Nö. Da entscheidet exakt *mein* Ohr. Niemand sonst.
Raventhird
22.04.2003 - 14:16 Uhr
@Stretchlimo: Nach deinen Behauptungen gäbe es soetwas wie Objektivität gar nicht mehr. Nenn mir doch mal irgendwas, was man objektiv einordnen könnte, und mit deiner Logik vereinbar wäre, was nicht eine blosse Sinneswahrnehmung ist. Du hebst jegliche Moral, jegliches Gut & Böse auf, ach, eigentlich so ziemlich die ganze menschliche (und teilweise tierische Kultur) wenn du die Existenz einer kollektiven Subjektivität verneinst.
Entscheidest du wirklich alles selbst ? Was war heute morgen ? Es ist ein warmer Tag. Warum bist du nicht nackt aus dem Haus gegangen ? Weil du entschieden hast, dass es besser wäre, Klamotten zu tragen ? Nö. Weil die Gesellschaft sagt, dass nackt rumlaufen negativ zu bewerten ist.
Ich will das jetzt nicht (vom Endgültigkeitsgrad der Bewertung) mit der qualitativen Einschätzung von CDs gleichsetzten, aber die Richtung ist dieselbe.
Warum ist Goethe ein hochgeschätzter Literat, warum ist Stephen King dagegen trivial ? Mit der Argumentation "Massengeschmack" kommst an dem Punkt du leider auch nicht weiter (siehe Nirvana, die waren ziemlich kommerziell erfolgreich).
Es gibt sehr wohl eine Art von Objektivität, die aus einer Art kollektivem Denken der Menschen entpringt. Anders wäre nicht zu erklären, warum man überhaupt CD Rezensionen schreiben sollte. Wo sind denn die Leute, die Britney Spears so toll finden und über 20 Jahre alt sind. Wo sind die Legionen von Nirvana Hassern ? Marginale Grössen. In der Physik würde man das "zu vernachlässigende Geringstmengen" nennen, und eine allgemeingültige Formel daraus machen.
Ben
22.04.2003 - 14:33 Uhr
Ich achte meistens erstmal auf die Beschreibung der Musik - also Rock, Pop, Country, in Richtung Nirvana, die 3 Tenöre oder wer auch immer... ;-) Wenn es einigermaßen im Rahmen dessen ist was ich mir näher antun will (es hat quasi so ziemlich jede ernsthafte Musikrichtung dabei seine Chancen) hör ich mir unabhängig von den Rezis ein paar Lieder an - ja, auch Avril Lavigne stand bei mir mal zur Debatte, hielt sich aber nicht lange (und das lang bevor hier überhaupt an ne Rezi gedacht wurde *g*). Gefallen mir diese Lieder hat die Gruppe / der Musiker einen potentiellen Fan mehr, gefallen mir diese nicht ist es mir auch egal was die Rezensionen aussagen. Allerdings ist es keineswegs so dass mir die Lieder beim ersten mal anhören gleich richtig toll gefallen müssen und ansonsten --> Papierkorb. Ich merk da schon ob die Lieder überhaupt erst eine Chance bei mir haben oder ob ich sie absolut nicht brauchen kann... zwingen muss ich mich da nicht ;-) Und erst danach nehm ich mir die Rezis mal genauer vor, vergleiche die Wertung mit meiner eigenen und reg mich drüber auf dass mal wieder die falschen Lieder hervorgehoben wurden... *g* Es ist für mich eher nur wie ein kleines Spielchen, den Kaufentscheid würde ich mir nie und nimmer von solchen Texten abhängig machen.

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