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Discographie-Thread mit Bewertung

User Beitrag

AliBlaBla

Postings: 6753

Registriert seit 28.06.2020

04.04.2024 - 15:57 Uhr
TAME IMPALA

Innerspeaker 7,8
Lonersim 8,7
Currents 8,3
The slow rush 8,2

Konsul

Postings: 851

Registriert seit 06.04.2022

06.04.2024 - 20:32 Uhr
Den wollte ich mir auch schon lange in Gänze zu Gemüte führen. Bin leider bisher im noch beim letzten Album hängen geblieben

AliBlaBla

Postings: 6753

Registriert seit 28.06.2020

07.04.2024 - 18:12 Uhr
VAMPIRE WEEKEND

Vampire Weekend 9,6
Contra 9,7
Modern Vampires of the city 9,4
Father of the bride 8,1
Only God was above us 9,6

ZoranTosic

Postings: 1168

Registriert seit 22.04.2020

16.04.2024 - 10:53 Uhr
GENE

Olympian 10/10
Drawn to the deep end 9,5/10
Revelations 9,5/10
Libertine 8/10

Grossartige Britpopband aus den 90ern.

Peacetrail

Postings: 4017

Registriert seit 21.07.2019

17.04.2024 - 18:47 Uhr
Die erste Gene ist richtig geil.

FenomenoVero

Postings: 782

Registriert seit 29.04.2021

22.05.2024 - 16:59 Uhr
Modest Mouse:

1. The Lonesome Crowded West (8/10)
2. Good News For People Who Love Bad News (8/10)
3. This Is A Long Drive For Someone With Nothing To Think About (7/10)
4. The Moon & Antarctica (7/10)
5. We Were Dead Before The Ship Even Sank (7/10)
6. Strangers To Ourselves (6/10)
7. The Golden Casket (5/10)

Viele schöne Momente. Auf Albumlänge können sie mich aber nicht so richtig umhauen.
Insgesamt nicht so ganz my cup of tea.
Nicht schlecht, hatte mir aber mehr erhofft.

Vennart

Postings: 1030

Registriert seit 24.03.2014

22.05.2024 - 17:56 Uhr
@FenomenoVero

Diesen Eindruck zur Diskographie kann ich ziemlich gut nachvollziehen. Auch bei den Alben mit diesem riesigen Legendenstatus sind für mich neben einigen großen Momenten auch immer Sachen dabei, die mich nur schulterzuckend oder teilweise sogar richtig genervt zurücklassen.
Mein Lieblingsalbum von ihnen ist “We Were Dead Before The Ship Even Sank“. Es wundert mich, dass das meistens als eine ihrer schwächeren Platten eingestuft wird.

Felix H

Mitglied der Plattentests.de-Chefredaktion

Postings: 10166

Registriert seit 26.02.2016

09.06.2024 - 21:42 Uhr
The Shins+ (also James Mercers Projekte)

Flake Music: When You Land Here, It's Time to Return (1997) 7,0
The Shins: Oh, Inverted World (2001) 8,0
The Shins: Chutes Too Narrow (2003) 10,0
The Shins: Wincing the Night Away (2007) 9,0
Broken Bells: Broken Bells (2010) 9,0
The Shins: Port of Morrow (2012) 6,5
Broken Bells: After the Disco (2014) 6,5
The Shins: Heartworms (2017) 6,0
The Shins: The Worm's Heart (2018) 5,0
Broken Bells: Into the Blue (2022) 7,5

Mehr dazu hier.

fakeboy

Postings: 5442

Registriert seit 21.08.2019

09.06.2024 - 21:53 Uhr
Port Of Morrow hab ich deutlich besser in Erinnerung und sehe sie notenmässig näher bei der ersten Broken Bells - hab die Platte allerdings auch schon lange nicht mehr gehört...

Felix H

Mitglied der Plattentests.de-Chefredaktion

Postings: 10166

Registriert seit 26.02.2016

09.06.2024 - 21:56 Uhr
Ich hatte sie auch lang nicht mehr gehört und sie zuvor deutlich besser verortet, ehrlich gesagt. Aber mir hat sie nicht mehr so viel gegeben.

Lichtgestalt

User

Postings: 6183

Registriert seit 02.07.2013

10.06.2024 - 00:42 Uhr
Ich habe sie als gute 7/10 in Erinnerung, muss mal wieder gehört werden.

FenomenoVero

Postings: 782

Registriert seit 29.04.2021

10.06.2024 - 11:32 Uhr
Oh, Invented World 10/10
Chutes Too Narrow 8/10
Wincing The Night Away 9/10
Port Of Morrow 7/10
Heartworms 7/10
The Worm's Heart 6/10

Loketrourak

Postings: 2614

Registriert seit 26.06.2013

10.06.2024 - 11:45 Uhr
Interessant, Chutes... sogar noch hinter Wincing...
Bei mir klar Spitzenreiter, dann Invented, danach der Rest

AliBlaBla

Postings: 6753

Registriert seit 28.06.2020

10.06.2024 - 11:48 Uhr
@FenomenoVero
Das wäre dann auch meine Wertung - ja, doch,die neuesten einen Tick schlechter, aber ansonsten...brauch ich hier nicht rein zu tippen.
Ich liebe auch das Debut und
Wincing the night away> Chutes too narrow, ein wenig

Loketrourak

Postings: 2614

Registriert seit 26.06.2013

10.06.2024 - 13:04 Uhr
Neiiiiiiiiino!

MopedTobias (Marvin)

Mitglied der Plattentests.de-Schlussredaktion

Postings: 20071

Registriert seit 10.09.2013

10.06.2024 - 17:45 Uhr
Oh, Inverted World 7/10
Chutes Too Narrow 9/10
Wincing The Night Away 8/10
Port Of Morrow 7/10
Heartworms 6/10

Gordon Fraser

Postings: 2677

Registriert seit 14.06.2013

10.06.2024 - 18:56 Uhr
Oh, Inverted World 7/10
Chutes Too Narrow 8/10
Wincing The Night Away 9/10
Port Of Morrow 7/10
Heartworms 7/10

Tolle Band.

qwertz

Postings: 1001

Registriert seit 15.05.2013

12.06.2024 - 15:35 Uhr
Seit langem mal wieder durchgehört:

Coldplay

Parachutes 8/10
A Rush of Blood 8/10
X&Y 6/10
Viva la Vida 9/10
Mylo Xyloto 6/10
Ghost Stories 7/10
A Head Full of Dreams 5/10
Everyday Life 7/10
Music of the Spheres 5/10


The White Stripes

The White Stripes 8/10
De Stijl 8/10
White Blood Cells 8/10
Elephant 8/10
Get Behind Me Satan 7/10
Icky Thump 9/10

Loketrourak

Postings: 2614

Registriert seit 26.06.2013

12.06.2024 - 16:19 Uhr
Icky Thump als bestes Werk liest man auch selten.

FenomenoVero

Postings: 782

Registriert seit 29.04.2021

12.06.2024 - 20:25 Uhr
Coldplay

Parachutes 8/10
A Rush Of Blood 9/10
X&Y 7/10
Viva La Vida 6/10
Mylo Xyloto 4/10
Ghost Stories 4/10
A Head Full Of Dreams 3/10
Everyday Life 5/10
Music Of The Spheres 4/10

White Stripes muss ich noch hören. Ist aber sehr weit unten auf der Liste. Konnte ich nie viel mit anfangen

Vennart

Postings: 1030

Registriert seit 24.03.2014

12.06.2024 - 21:27 Uhr
Coldplay

Parachutes 9,5/10
A Rush Of Blood To The Head 10/10
X&Y 10/10
Viva La Vida 9,1/10
Mylo Xyloto 8/10
Ghost Stories 9,2/10
A Head Full Of Dreams 5/10
Everyday Life 9/10
Music Of The Spheres 3,5/10

Konsul

Postings: 851

Registriert seit 06.04.2022

19.06.2024 - 13:50 Uhr
Coldplay

Parachutes 8,5/10
A Rush Of Blood To The Head 9/10
X&Y 9/10
Viva La Vida 6/10
Mylo Xyloto 5/10
Ghost Stories 3,5/10
A Head Full Of Dreams 0,1/0
Everyday Life 0/10
Music Of The Spheres 0/10

Felix H

Mitglied der Plattentests.de-Chefredaktion

Postings: 10166

Registriert seit 26.02.2016

19.06.2024 - 14:00 Uhr
Coldplay

Parachutes 8,0
A Rush of Blood to the Head 9,0
X&Y 6,5
Viva la vida or Death and All His Friends 7,5
Mylo Xyloto 6,0
Ghost Stories 6,5
A Head Full of Dreams 3,5
Everyday Life 7,0
Music of the Spheres 4,0

NOK

Postings: 262

Registriert seit 04.10.2018

19.06.2024 - 15:53 Uhr
Ich probier es mal mit ein paar Fanboytiraden:

Low

I Could Live in Hope (1994) 10/10

Ein erstes Ausrufezeichen ein Jahr nach der Gründung. Low mögen die Indierock-Subströmung mit dem ungeliebten Namen Slowcore - gern versucht man, eine Opposition zum Grunge zu konstruieren, aber nicht sicher - nicht erfunden haben, aber dieser ätherisch schwebende Paargesang zur klassischen Rockband-Dreierbesetzung zumindest war und ist in der Form absolut singulär und unerhört. Ich finde Anekdoten bemerkenswert wie jene, dass die Band sich zuallererst selbst im Radio hörte, unmittelbar nachdem der Moderator den Selbstmord Kurt Cobains bekanntgegeben hatte, und ich schätze, wie unterschiedlich die Platte auf das Publikum wirkt - von Entspannung über eine ganz eigene Art von Trost bis hin zu totaler Nieder...geschmettert...heit findet man alles. Und die Coverversion am Schluss habe ich lange Zeit als Tongue-in-cheek-Gag abgetan. Fälschlicherweise.

Highlights: "Words", "Lullaby", "Sea"

Long Division (1995) 9/10

Ein Jahr später bereits der Nachfolger mit dem neuen Bassisten Zak Sally, der sich als sehr prägend erweisen sollte, und... an Low ist ja unter anderem so besonders, dass nahezu jedes einzelne der dreizehn Alben ihrer Karriere seine eigene Identität und seine individuellen klanglichen Eigenheiten hat. Und das "nahezu" steht da wegen "Long Division". Ich wusste lange nicht ganz so viel damit anzufangen, weil ungefähr das Rezept von "I Could Live in Hope, selber Produzent (Kramer), nur vielleicht nicht ganz so faszinierend. Das möchte ich mittlerweile ausdrücklich revidieren - auch wenn nicht jeder Song gleich juwelenhaft schimmert, findet sich einiges an Highlights, und gerade im Hinblick auf Mimi Parkers viel zu frühen Tod 2022 schneidet die Leadsingle "Shame" inklusive packendes Video mit dem Wrestlingstar Baron von Raschke sehr tief ein.

Highlights: "Violence", "Shame", "Swingin'"

The Curtain Hits the Cast (1996) 9,5/10

Das radikalste Werk ihrer frühen Reduktionsphase, deutlich mehr Mut zur Lücke, und ich attestierte ihm auch anfangs eine gewisse Sprödigkeit. Wen wundert es auch bei kriechenden Neunminutenkolossen wie "Laugh", die das Rezept von Dylan Carlsons Earth-Neuerfindung auf "Hex" so mal eben neun Jahre vorher vorwegnahmen? Oder angesichts des apokalyptischen Viertelstünders "Do You Know How to Waltz?", der live schon knapp doppelt so lange dauerte, und bei dem ich immer noch darauf warte, dass ein YouTube-User mir endlich die Idee klaut, ein Fanvideo mit bewegten Bildern von Béla Tarrs "Das Turiner Pferd" dazu zu machen? Selbstverständlich fehlen auch die intimen Drei- bis Vierminüter nicht, in denen die Sparhawk-Parker-Gesangsharmonien mehr strahlten denn je - und als sie "Over the Ocean" in Dresden auf Publikumswunsch hin als Zugabe spielten, ist mir ja ohnedies alles aus dem Gesicht gefallen.

Highlights: "Over the Ocean", "Coattails", "Do You Know How to Waltz?"

Secret Name (1999) 8,5/10

Die erste LP mit Steve Albini - ruhe er in Frieden - am Pult, und da streckten Low ihre Fühler tatsächlich einmal aus, nachdem man sich schon mit dem Minialbum "Songs for a Dead Pilot" etwas experimentelleren Gefilden geöffnet hatte. Wer glaubt, dass Liz Harris (Grouper) das erfunden hat, höre sich bitte die dortig auffindbare LoFi-Drone-Version von "Will the Night" an. Ende der Neunziger waren auch bereits wundervolle 7"-Singles namens "Venus" und "Joan of Arc" erschienen, die eine gewisse Öffnung zum Popsong anzukündigen schienen, und dann kamen da auch noch die Streicher, die sich einschlichen, um alles ein wenig einladender zu machen. Das Ergebnis war von allem etwas, und man kann das nun als Ganzes sicherlich als zerfasertes Übergangsalbum begreifen. Aber die Klangmalereimomente "I Remember" oder "Don't Understand" funktionieren ebenso wundervoll wie die Popsongs ("Starfire", "Immune") und die Streichereinsätze, die schon vom nächsten Triumph kündeten ("Will the Night", "Weight of Water").

Highlights: "Two-Step", "Immune", "Will the Night"

Things We Lost in the Fire (2001) 10/10

Nochmal Albini, und... sie hätten einen anderen Weg gehen können, zumal sie zu dem Zeitpunkt beim experimentellen Ambient-etc.-Label Kranky waren, das sie problemlos auch etwas im Stil der besagten "Songs for a Dead Pilot"-Version von "Will the Night" hätte machen lassen. Sie beschlossen hingegen, den Weg mit der Öffnung zu etwas Wärmerem mit Streichern weiterzuverfolgen, und da ich Low mit ihren, äh, anstrengenderen Werken kennengelernt hatte, war mir das auf den ersten Blick fast etwas zu viel Wohlklang. Der ist allerdings nur an der Oberfläche - erzählt wird von Krisen, Ambivalenzen hinsichtlich Mimi Parkers Schwanger- und Mutterschaft, ewiger Liebe, die nie kitschig ist, traumatischen Jugenderlebnissen (Parker musste zusehen, wie ein Polizist ihren betrunkenen Vater mit Pfefferspray bearbeitete)... es ist eben kein Zugeständnis an irgendeine Form von Gefälligkeit, es ist ein reifes künstlerisches Statement, das vielleicht die größten Growerqualitäten in diesem Katalog aufgewiesen hat.

Highlights: "Sunflower", "Laser Beam", "July"

Trust (2002) 10/10

Low hätten jetzt natürlich mit ein paar abgeklatschten Crowdpleaseralben für das saturierte Indierockpublikum weitermachen können. Stattdessen setzte es vor einer fantastischen, als Duo aufgenommenen 10" namens "Murderer" noch die nächste Neuerfindung, einen gut einstündigen Koloss, der so viele verschiedene Herangehensweisen vereint, ohne zum Stückwerk zu verkommen. Grundsätzlich gilt: Sie klangen für mich nie schöner als auf "Trust", egal, ob wir jetzt von der unglaublich irreführenden Leadsingle reden, das war ein Indierockstampfer namens "Canada", von dem Ambientexkurs "Shots and Ladders", oder von kompakten Perlen wie "Last Snowstorm of the Year" oder "La La La Song", die sich irgendwo zwischen sieben- bis achtminütigen, ausgebrannten Post-Rock-Klangkathedralen mit abgründigen Texten tummeln, handelnd wahlweise vom Gründer der Mormonen (Sparhawk und Parker sind Anhänger:innen), von Momenten, in denen man sich absolut verloren wähnt, dem im Alten Testament Sterne zählenden Abraham und was zu Teufel auch immer Sparhawk bei "John Prine" im Kopf hatte. Diese fantastische Produktion fuhr den Hall deutlich nach oben und bot haufenweise Details von Kirchenglocken bis unironisch eingesetzter Klospülung. Es gibt hier so viel zu entdecken, mit dem Opener gar den vielleicht besten Song ihres gesamten Katalogs. All das ein Zeugnis davon, dass Low immer den Stillstand vermieden haben, ohne dabei über Gebühr zu verkrampfen.

Highlights: "(That's How You Sing) Amazing Grace", "John Prine", "Little Argument With Myself"

The Great Destroyer (2005) 8,5/10

"Here's your stinkin' rock record" hieß es vorab von Sparhawk, und unter Dave Fridmann wurde es genau das, was sich auf "Trust" schon durch die Leadsingle "Canada" abzeichnete - schneller, unkomplizierter, mit weniger Berührungsängsten zum Lärm, allerdings auch ähnlich vielfältig und - auch wenn Pitchfork damals widersprach - noch mit einigem, was Low zu Low macht. Es gibt tatsächlich sowas wie Mitwipp-Jangle-Pop ("California", klar, mit dem Titel), eins ihrer schönsten Alan-Mimi-Liebeslieder ("When I Go Deaf"), Reflexionen zur Akustischen über das Auskommen als Musiker, mit denen Sparhawk seinen Vater, der das auch versucht hat, zu Tränen gerührt haben soll ("Death of a Salesman") - und noch weit mehr. Leider geriet die darauffolgende Tour im Vorprogramm von Sun Kil Moon (ob das half?) zum Desaster, Sparhawk erlitt einen psychischen Zusammenbruch, hielt sich für den Antichristen und vergraulte den langjährigen Bassisten Zak Sally, und nicht wenige fragten sich, wie es da weitergehen sollte.

Highlights: "When I Go Deaf", "Broadway (So Many People", "Pissing"

Drums and Guns (2007) 9,5/10

Mein Einstieg, und an alle Kenner:innen der Band, jaha, ausgerechnet. 2007 war ein Jahr, wo ich dem verdammten Musikexpress bereits nichts mehr glaubte, und dann kam da diese seltene Höchstwertung von Albert Koch für ein existenzialistisches Album über Krieg und Tod von einer mir unbekannten Indierockband, die plötzlich ihre politische Ader entdeckt hatte. Ich wusste damit nicht unmittelbar viel anzufangen, blieb aber am Ball, und das war der größte Payoff dieser Art, den ich mit Musik je hatte. Dave Fridmann ließ keinen Stein auf dem anderen und holte spröde, holzgeschnitzte Experimentalarrangements zwischen Glitch, Drone und mehr hervor, und man hatte den Eindruck, dass da Menschen in Auflösung in einer Band in Auflösung über eine Welt in Auflösung singen, falls das nicht zu viele Pathosalarmglocken zum Schrillen bringt. Eine Platte, die nicht annähernd klingt wie auch nur irgendeine andere, die ich kenne. Mit dem Anti-Fundamentalismus-Fanfavoriten "Murderer".

Highlights: "Dust on the Window", "Murderer", "Violent Past"

C'mon (2011) 7,5/10

Alan Sparhawk war nach wie vor etwas außer Gefecht, es gab 2008 eine unrühmliche Episode, in der er seine Gitarre mit voller Wucht in ein Festivalpublikum schleuderte. Ihr schwächstes Album "C'mon" erschien vier Jahre nach dem Vorgänger, und es enttäuschte mich bei Release immens, weil das für mich nach dem ambitionierten "Drums and Guns" etwas wie College-Radio-Rock daherkam. Wie so oft bei Low und mir täuschte das etwas, und auch wenn das mit dem Pop-Produzenten Matt Beckley eingespielte Werk mit dem Naja-irgendwas-mit-Sommer-Song "You See Everything" und der unfreiwilligen Smokie-Hommage "Something's Turning Over" plus Kinderchor zwei mäßige Exemplare enthält, habe ich es darüber hinaus sehr zu schätzen gelernt, sowohl die zugänglicheren Momente als auch den überlangen Gänsehautorkan gegen Ende. Und die Gefälligkeit, die in einem Pitchfork-Review, dem ich zustimme, als Abwesenheit einer "certain restlessness" gedeutet wurde, sollte nicht die letzte Episode bleiben. Man beachte trotz allem gerade die Miniatur "Done", von der schon jemand schrieb, er finde es schade, dass Elvis Presley die nie werde singen können. Ich versteh's.

Highlights: "Done", "Especially Me", "Nothing but Heart"

The Invisible Way (2013) 8/10

Meine tiefsitzende Abneigung Wilco gegenüber hab ich ja schon anderswo breitgetreten, ergo war die Nachricht von Jeff Tweedy als Produzent keine bei mir überragenden Jubel erzeugende. Aber man wollte dann doch wieder ein bisschen neue Wege bestreiten und schuf eine pastorale Klavierplatte mit einem überdurchschnittlichen Mimi-Parker-Leadvocalanteil. Fragt man nun Fans von Low nach ihren Lieblingsplatten, man wird am mit Abstand seltensten "The Invisible Way" hören. Das Songwriting hätte in der Tat weniger von Wiederholungen leben können (gibt es jemanden, der den Refrain von "So Blue" aus vollstem Herzen mag?), aber einiges ist immens berührend. Der Text der Single "Plastic Cup", der von einem THC-Test-Pinkelbecher handelt, der Jahrhunderte später ausgegraben und für den Becher des Königs gehalten wird. Der Schneckenhaussong "Amethyst" mit der Amethystmine als schönes Sinnbild persönlichen Rückzugs und dem Resümee "You're nobody's stupid girl". Und warum redet eigentlich niemand über "To Our Knees"? Und...

Highlights: "Amethyst", "Holy Ghost", "To Our Knees"

Ones and Sixes (2015) 8,5/10

Und dann war plötzlich BJ Burton da. "More of a hip-hop guy" (Sparhawk), der den loudness war nicht als etwas zu Vermeidendes ansah, aber eben auch genau wusste, was er tat, und ihn - gasp! - als Stilmittel begriff! Das geht auf "Ones and Sixes" nicht in exakt demselben Maße auf wie auf den Nachfolgern, die noch deutlich mehr "out there" sind, weil mir oft der Mehrwert der komprimierten Abmischung nicht ganz klar ist, aber hier sind tatsächlich einige der schönsten Songs von Low versammelt, die - deutlich mutiger als zuletzt - in ein anindustrialisiertes, elektronisches Klangbad getaucht wurden. Das ließ allerdings nicht annähernd ahnen, was da noch kam.

Highlights: "Gentle", "The Innocents", "Landslide"

Double Negative (2018) 9,5/10

Hui, das war eine polarisierende Geschichte. Und ich wusste nicht einmal, bei welchem Pol ich mich einreihen sollte. Sind Dinge wie "Quorum" oder "Tempest" tatsächlich ihr Ernst? Nun: Low hatten ja schon eine gewisse Historie, wenn es darum geht, Schönes mutwillig zu zerstören. "Double Negative" allerdings war eine auf so viele faszinierende Arten und Weisen grenzensprengende Angelegenheit, wenn es darum ging, auf welche Arten und Weisen man etwas im klassischen Sinne Hübsches nimmt und es dann völlig durch den Fleischwolf dreht, bis das Ergebnis gerade noch erahnen lässt, was daran so wundervoll war, und aus dieser Ahnung macht man dann etwas besonders Reizvolles. Das Ergebnis: Gehämmer mit Andy-Stott-Kratzblurfiltern. Jenseitsballaden mit funky Bassläufen und Parker im Roisin-Murphy-Modus. Klangbreie, die wie sterbende Supercomputer klingen, die Rückschau auf ihr Leben halten, Autotune, der sich mindestens seit dem Debutalbum von Polica nicht mehr so angebracht anfühlte. Und am Schluss doch noch sowas wie ein Popsong. Was für eine Reise.

Highlights: "Dancing and Blood", "Poor Sucker", "Rome (Always in the Dark)"

HEY WHAT (2021) 9,5/10

Ich hätte ja keine Ahnung gehabt, was ich "Double Negative" folgen lassen soll. Low - zum Duo geschrumpft - blieben ein weiteres Mal beim Produzenten BJ Burton und beschlossen, ein Album aufzunehmen, das fast ausschließlich aus Gesang und effektbeladenen Gitarrensounds bestand, wobei der Gesang nicht dazu gedacht war, mit dem Ganzen zu verschmelzen, sondern quasi als ein aus dem hässlichen Sumpf emporgleißender Kontrapunkt. Das funktioniert wunderbar bei Songs wie dem übersteuerten, strukturell konventionelleren Fernwehlied "Disappearing", es ist mehr als erstaunlich, was man aus Gitarren für Teppiche und Schleifen rausholen kann, wie vor allem im überlangen "Hey", und insbesondere wenn man Mimi Parkers Schicksal - sie starb ja 2022 an Eierstockkrebs, was die Bandhistorie von Low auf einen Schlag beendete - bedenkt, ist dieses eine letzte Liebeslied namens "Don't Walk Away" immens berührend, auch wenn es bereits 2014 live gespielt worden sein mag. Was für ein Album als Schlusspunkt, was für eine Band.

Highlights: "Disappearing", "Don't Walk Away", "More"

ZoranTosic

Postings: 1168

Registriert seit 22.04.2020

19.06.2024 - 18:12 Uhr
Noch ein Low Fanboy ;-) sehr schön. Die Texte habe ich noch nicht durchgelesen, aber eine klarere 10 als die Secret Name kann es in meinen Ohren kaum geben (gilt auch für die letzten beiden :-)). Mal schauen, vielleicht versuche ich mich in den nächsten Tagen auch mal.

Lichtgestalt

User

Postings: 6183

Registriert seit 02.07.2013

19.06.2024 - 20:39 Uhr
Hier noch ein Low-Fanboy. ;)

Gehe die Bewertung des Katalogs weitestgehend mit, allerdings ist "Ones and Sixes" mein Favorit und für mich eine 10/10.

NOK

Postings: 262

Registriert seit 04.10.2018

19.06.2024 - 21:24 Uhr
"Secret Name" erfüllt halt wirklich einige Kriterien des Begriffs "Übergangsalbum" und ist das einzige der dreizehn, dem ich keine wirklich konzise, klare künstlerische Vision zuordnen kann - da haben Low eher ausprobiert, was möglich ist, weil Kranky sie das auch bereitwillig hat machen lassen, und... ich will es nicht schlechtreden, und neben der 8,5 sollte es auch Bände sprechen, dass ich es ihnen bis heute nicht verzeihe, dass sie "Two-Step" bzw. "Will the Night" als Neunziger-Jahre-Quotensongs auf ihrer letzten Europatour 2022 pünktlich in Wien aus ihren Setlists gestrichen haben. Aber manches funktioniert auf dem Album noch eine Spur besser als anderes, und ich hatte nie den ultimativen Draht zum recht... nüchternen "Starfire", und auch zu "Days of...", wo noch ein wenig der Vorgänger nachhallte, glaub ich manchmal.

Und bei "Ones and Sixes" ist für mich deshalb eher in der hinteren Hälfte, weil ich... also, ich liebe genug darauf, neben den genannten Songs insbesondere die Popminiatur "What Part of Me" und das durch die Serie "Devs" zu Ruhm gekommene "Congregation". Und es gibt ja so gut wie keine Low-Songs, die ich nicht mag, was auch eine Leistung für sich ist. Aber ich empfinde "Into You" und "Kid in the Corner" als etwas füllerhaft und mag alles auf den beiden Nachfolgern lieber, und bei "Lies" würde es sehr helfen, wenn ich bei der Akkordfolge nicht permanent an "Viva la vida" von Coldplay denken müsste (eine weitere Referenz wäre "Unravel" von Björk, aber das ist noch weniger ein Problem :D).

VelvetCell

Postings: 7519

Registriert seit 14.06.2013

20.06.2024 - 10:38 Uhr
Low-Fanboy? Da bin ich dabei!

Danke, NOK, für deine ausführliche Bewertung, die ich im Großen und Ganzen mitgehe.

Ich habe allerdings eine Schwäche für das eher unbeliebte C'mon und würde der Platte locker einen Punkt mehr geben. Alleine schon wegen dem gewaltigen Nothing but Heart. Und Try to sleep ist vielleicht ihr bester Popsong.

The MACHINA of God

User und Moderator

Postings: 33489

Registriert seit 07.06.2013

20.06.2024 - 10:44 Uhr
@NOK:
Riesendank für die Texte. Ich kannte von Low früher immer nur das Debut und fand das schön.. so richtig bekommen haben sie mich aber mit den Klangwelten der letzten beiden Alben. Über deine Texte kann ich mal etwas in den Rest reinschnuppern.

fakeboy

Postings: 5442

Registriert seit 21.08.2019

20.06.2024 - 11:39 Uhr
Hey What und Double Negative würde ich beiden eine 10/10 geben. Es ist einfach der Wahnsinn, wie sich die Band hier nochmals neu erfunden hat und komplett einnehmende und in sich geschlossene Klangwelten erschaffen hat.

Lichtgestalt

User

Postings: 6183

Registriert seit 02.07.2013

20.06.2024 - 17:15 Uhr
> so richtig bekommen haben sie mich aber
> mit den Klangwelten der letzten beiden Alben.

Hast du gute Kopfhörer, die gut Bass und Lautstärke können?
Dann höre mal "Gentle" von der "Ones and Sixes".

Beim ersten Durchgang dachte ich, "Damn, meine Sennheiser sind Schrott" (zumal ich eh mit denen unzufrieden bin), dann wurde mir klar, das soll so sein. :D



The MACHINA of God

User und Moderator

Postings: 33489

Registriert seit 07.06.2013

20.06.2024 - 17:23 Uhr
Hast du gute Kopfhörer, die gut Bass und Lautstärke können?
Dann höre mal "Gentle" von der "Ones and Sixes".


Werd ich. Danke.

Felix H

Mitglied der Plattentests.de-Chefredaktion

Postings: 10166

Registriert seit 26.02.2016

20.06.2024 - 19:26 Uhr
"Spanish Translation" von der "Ones and Sixes" könnte mein Lieblingssong von ihnen sein. Auf jeden Fall einer der schönsten.
Schöne Übersicht, NOK!

The MACHINA of God

User und Moderator

Postings: 33489

Registriert seit 07.06.2013

20.06.2024 - 19:33 Uhr
Was ich auch interessant finde: Dass der Bassist bei "Double negative" noch dabei war, aber bei "HEY WHAT" nicht mehr. Für mich klingen die recht ähnlich in der "Instrumentierung".

NOK

Postings: 262

Registriert seit 04.10.2018

20.06.2024 - 19:39 Uhr
Vielen Dank für das viele Lob!

"Gentle" ist für mich der vielleicht im klassischen Sinne allerschönste Song der finalen Burton-Phase, das liegt aber deutlich mehr an der Komposition und dem klanglichen Einfallsreichtum (diese Kombination aus spröden Zeitlupenhämmerbeats und fragil anmutendem E-Piano ist halt schon immens wirkungsvoll) als an der Abmischung.

NOK

Postings: 262

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20.06.2024 - 19:47 Uhr
MACHINA, guter Punkt mit dem Bassisten, abgesehen von der fantastischen Bassline von "Fly" natürlich. :) Ich persönlich weiß nicht, inwieweit sich Steve Garrington tatsächlich kreativ eingebracht hat (ich habe VIELE Low-Performances und Interviews bei YouTube gesehen und kenne ein einziges Video, in dem er überhaupt einmal den Mund aufmacht!), aber einerseits war es bei "Double Negative" und "HEY WHAT" schon noch so, dass die experimentellen Arrangements in der Liveumsetzung für eine Standard-Dreier-Rockbandbesetzung emuliert wurden, andererseits hab ich Garrington immer als deutlich mehr gesehen als als bloßen Tourmusiker.

(Da gab es andere, auf die das Prädikat eher zutraf, etwa Eric Pollard, den man bei den Livepräsentationen von "C'mon" ans Keyboard setzte, oder Liz Draper, die fünfte und letzte Bassistin, die man für die "HEY WHAT"-Gigs anheuerte - wobei, wer weiß, was mit der gewesen wäre, wenn "HEY WHAT" einen Nachfolger bekommen hätte.)

NeoMath

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12.10.2024 - 15:08 Uhr
Chelsea Wolfe:

Pain Is Beauty 10/10
Abyss 9/10
Hiss Spun 9/10
She Reaches Out To She Reaches Out To She 8/10
Birth Of Violence 7!0
Apokaylypse 7/10
Mistake In Parting 7/10
The Grime And The Glow 6/10

Specials:
mit Converge - Bloodmoon: I 8/10
Live At Roadburn 7/10
Unknown Rooms: A Collection Of Acoustic Songs 6/10
Soundtrack VHS / Gold 5/10
mit Tyler Bates - X 4/10

NeoMath

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12.10.2024 - 15:09 Uhr
Kay oder wie der Typ auch heißt hat natürlich mit der Apokalypse nix zu tun ^^

Ἀποκάλυψις

NeoMath

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12.10.2024 - 15:10 Uhr
Das dachte ich mir... den Zahlenquatsch gibt es (natürlich), wenn man den Originaltitel des Albums eingibt.

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