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Discographie-Thread mit Bewertung

User Beitrag

ijb

Postings: 5855

Registriert seit 30.12.2018

21.11.2021 - 10:15 Uhr
Also doch nicht "schlechter als ihr Ruf"?

Tatsächlich würde ich widersprechen, dass man hier einen Haufen "Standardware" finde und dass es "kein gutes Album" sei. Da sind doch eine ganze Menge Songs drauf, die Queen sonst so nicht gemacht hatten. Mindestens vier davon finde ich Highlights im Queen-Katalog: "The Show Must Go On", "These Are the Days of Our Lives", "I'm Going Slightly Mad" und "Innuendo". Dem Rest würde ich auch an guten Tagen in jedem Fall 3 Sterne geben (also 6 oder 7/10 nach Plattentest-Skala), speziell "The Hitman", "Delilah" und "Don't Try So Hard" finde ich auch nach 30 Jahren noch immer sehr gut. Ich gebe wie gesagt zu, dass ich das Album aus persönlichen Gründen besonders gerne mag, aber dass es ein schlechtes Album wäre, kann ich so nciht stehen lassen.

fakeboy

Postings: 4661

Registriert seit 21.08.2019

21.11.2021 - 11:13 Uhr
Ich finde Innuendo eigentlich das einzige Album von Queen, das wie ein Album funktioniert. Alle anderen bestehen aus 1-2 Hitsingles, 2-3 anderen guten Tracks und Füllmaterial.

MopedTobias (Marvin)

Mitglied der Plattentests.de-Schlussredaktion

Postings: 19947

Registriert seit 10.09.2013

25.11.2021 - 21:52 Uhr
Clap Your Hands Say Yeah

Clap Your Hands Say Yeah 9/10
Some Loud Thunder 8/10
Hysterical 6/10
Only Run 7/10
The Tourist 7/10
New Fragility 8/10

Huhn vom Hof

Postings: 5719

Registriert seit 14.06.2013

01.12.2021 - 17:37 Uhr
The Beatles

Please Please Me 9/10 (Twist And Shout)
With The Beatles 8/10 (All My Loving)
A Hard Day's Night 9/10 (You Can't Do That)
Beatles For Sale 7/10 (Rock And Roll Music)
Help! 8/10 (Yesterday)
Rubber Soul 10/10 (In My Life)
Revolver 10/10 (Tomorrow Never Knows)
Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band 9/10 (A Day In The Life)
Magical Mystery Tour 9/10 (Strawberry Fields Forever)
The Beatles 9/10 (While My Guitar Gently Weeps)
Yellow Submarine -/10 (Hey Bulldog)
Abbey Road 10/10 (Something)
Let It Be 8/10 (I've Got A Feeling)

Mann 50 Wampe

Postings: 3280

Registriert seit 28.08.2019

01.12.2021 - 18:58 Uhr
Interessante Beatles Bewertung. Den größten Teil kann ich zustimmen mit ein paar Ausnahmen.

Please Please Me ist für mich nur eine 8/10
Rubber Soul erreicht nicht ganz die 10/10 eher so 9/10, ebenso Abbey Road
Let It Be ist mit die schlechteste Beatles Platte, 7/10.

Rest passt.

Christopher

Plattentests.de-Mitarbeiter

Postings: 3576

Registriert seit 12.12.2013

01.12.2021 - 19:22 Uhr
The Beatles

Please Please Me 7/10
Einige wirklich fantastische Popsongs, aber insgesamt noch recht primitiv.

With The Beatles 7/10
Ähnlich wie "Please, please me"

A Hard Day's Night 8/10
Hier blitzt zum 1. Mal das Genie der späteren Jahre auf. Leider gibt es 2-3 Füller.

Beatles For Sale 6/10
Ihr schwächstes Album, da etwas orientierungslos.

Help! 8/10
Ich liebe den Titeltrack über alles. Auch sonst viel Gutes.

Rubber Soul 8/10
Konsequente Weiterentwicklung mit einigen Übersongs.

Revolver 10/10
Eigentlich passt nur "Yellow submarine" nicht rein, der Rest ist fantastisch bis überirdisch. DAS Highlight ist für mich "Tomorrow never knows", unfassbarer Song.

Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band 8/10
Rein historisch ihr wichtigstes Album, musikalisch gibt es ein paar Hänger, ich mag v.a. einige von Pauls Songs hier nicht besonders. Trotzdem in der Summe super. Ich liebe "Within you without you" und natürlich "A day in the life".

Magical Mystery Tour 8/10
Praktisch nur Hits, mag nur "Flying" und "The fool on the hill" nicht. Rest ist super.

The Beatles 8/10
Auch hier nerven mich Pauls teils alberne Tracks doch sehr, kann seine Faszination für diesen Music-Hall-Kram nicht nachvollziehen. Ganz schlimm sind für mich "Martha my dear" und "Honey pie". Andererseits sorgt er auch für einige der absoluten Highlights, "Blackbird" ist z.B. großartig. John ist hier in guter Form, George blüht endgültig auf.

Yellow Submarine 7/10
Ein paar solide Songs, mit dem Soundtrack-Teil kann ich nix anfangen.

Abbey Road 10/10
Wahnsinnsalbum, v.a. wenn man bedenkt, dass sie da eigentlich am Ende waren. Irgendwie haben sie sich doch zusammengerissen. "Something" ist göttlich, Johns Songs überzeugen ebenfalls. Pauls Meisterstück ist tatsächlich das Medley, das ja mit Martin ohne große Mitwirkung der anderen gebastelt wurde. (Ausnahmen natürlich "Polythene Pam" und "The end".)

Let It Be 8/10
Mag da tatsächlich die Naked-Version lieber. Spectors Gedöns nervt mich v.a. bei "The long and winding road" und "Across the universe" doch sehr. Durch die Doku hat das Album gewonnen. "I've got a feeling" und "Dig a pony" mag ich z.B. dadurch mehr als vorher.

ijb

Postings: 5855

Registriert seit 30.12.2018

16.12.2021 - 12:11 Uhr
Tricky

Maxinquaye 10/10
Nearly God 9/10
Pre-Millennium Tension 9/10
Angels with Dirty Faces 7-8/10
Juxtapose 8/10
Remixed 6/10
Blowback 7/10
Vulnerable 4/10
Knowle West Boy 8/10
Tricky Meets South Rakkas Crew 7/10
Mixed Race 8/10
False Idols 9/10
Adrian Thaws 9/10
Skilled Mechanics 8/10
Ununiform 8/10
Fall to Pieces 9/10
Lonely Guest 7/10


PS: Kurzfilm „Lonely Guest“ https://www.youtube.com/watch?v=8jLZRh8KoFE

Zappyesque

Postings: 997

Registriert seit 22.01.2014

16.12.2021 - 12:20 Uhr
Ganz schlimm sind für mich "Martha my dear"[...]

???

Das kann ich eigentlich gar nicht wirklich fassen...

The MACHINA of God

User und Moderator

Postings: 31659

Registriert seit 07.06.2013

16.12.2021 - 16:48 Uhr
ich mag v.a. einige von Pauls Songs hier nicht besonders. Trotzdem in der Summe super. Ich liebe "Within you without you" und natürlich "A day in the life".

JAAAA!

edegeiler

Postings: 2915

Registriert seit 02.04.2014

22.12.2021 - 12:26 Uhr
Lana del Rey (ausgenommen Lana del Ray hehehe)

Born to Die 6/10
Paradise (EP) 6/10
Ultraviolence 7,5/10
Honeymoon 4,5/10
Lust for Life 6,5/10
Norman Fucking Rockwell 8,5/10
Chemtrails over the Country Club 7/10
Blue Banisters 6/10

Sie kann es. Aber regelmäßig halt nicht auf über 60 Minuten Spielzeit.

MopedTobias (Marvin)

Mitglied der Plattentests.de-Schlussredaktion

Postings: 19947

Registriert seit 10.09.2013

22.12.2021 - 12:30 Uhr
Das kann ich so nicht stehen lassen!

Born to Die 7,5/10
Ultraviolence 8/10
Honeymoon 8,5/10
Lust for Life 7,5/10
Norman Fucking Rockwell 9/10
Chemtrails over the Country Club 8/10
Blue Banisters 8,5/10

AliBlaBla

Postings: 4788

Registriert seit 28.06.2020

22.12.2021 - 16:40 Uhr
@edgegeiler
Daaaaaanke für die nochmalige Erwähnung der Künstlerin Lana del Ray ... ;) sie hat es soooo verdient!

AliBlaBla

Postings: 4788

Registriert seit 28.06.2020

22.12.2021 - 17:25 Uhr
@edegeiler
Das ich allerdings,..das ich aus dir "edgegeiler" mache, ..das kann ich mir auch nur mit Väterchen Freud erklären,..tja..

MopedTobias (Marvin)

Mitglied der Plattentests.de-Schlussredaktion

Postings: 19947

Registriert seit 10.09.2013

02.01.2022 - 21:46 Uhr
Stephen Malkmus (+ The Jicks)

Stephen Malkmus 8,5/10
Pig Lib 6,5/10
Face The Truth 7,5/10
Real Emotional Trash 9/10
Mirror Traffic 7,5/10
Wig Out At Jagbags 6/10
Sparkle Hard 7/10
Groove Denied 6/10
Traditional Techniques 8/10

Felix H

Mitglied der Plattentests.de-Chefredaktion

Postings: 9300

Registriert seit 26.02.2016

03.01.2022 - 09:20 Uhr
Lana Del Rey

Lana Del Ray 6,0
Born to Die 7,0
Paradise (EP) 6,0
Ultraviolence 7,5
Honeymoon 7,0
Lust for Life 7,5
Norman Fucking Rockwell 9,0
Chemtrails over the Country Club 7,5
Blue Banisters 8,5

The MACHINA of God

User und Moderator

Postings: 31659

Registriert seit 07.06.2013

04.01.2022 - 14:02 Uhr
"Pig lib" ist leider so unterbewertet in meinen Augen.

Ninetiesman

Postings: 91

Registriert seit 22.12.2021

04.01.2022 - 18:12 Uhr
@The MACHINA of God

Finde ich auch, das Album ist wirklich grossartig. An den ersten 5 Songs gibt's für mich nichts auszusetzen, ganz besonders gut finde ich "Water and a Seat", "Ramp of Death" und "Vanessa from Queens". Die zweite Hälfte ist experimenteller und "Witch Mountain Bridge" gehört für mich in die Top 10 aller Pavement und Stephen Malkmus + The Jicks Songs.
Der Text ist nicht so kryptisch wie viele andere Malkmus-Songs und würde auch in die heutige Zeit passen.

https://www.youtube.com/watch?v=PjvRTO-Sfjo

Ausserdem war bei der Limited Edition noch eine zweite CD mit 5 Bonus-Tracks/B-Seiten dabei, die auch super war.

Die Pavement-Diskographie würde ich so bewerten. Lieblinssongs auszuwählen ist schwer weil das alles so supertoll ist, aber ich versuch's mal.

Slanted and Entchanted 9/10 (Summer Babe)
Crooked Rain Crooked Rain 10/10 (Gold Sounds)
Wowee Zowee 9/10 (Kennel District)
Brighten the Corners 10/10 (Date w/ Ikea)
Terror Twilight 9/10 (Cream of Gold)

Zudem sollte natürlich jeder die Doppel-DVD "The Slow Century" mit allen Musikvideos, dem letzen Konzert/Tour und der ca. einstündigen Dokumentation von Lance Bangs kennen.
Die Band-Biographie "Perfect Sound Forever" von Bob Jovanovic erzählt die Geschichte der Band auf ca. 200 Seiten mit vielen Fotos, Tourplakaten/Promo und sonstigen Goodies.
Sehr unterhaltsam, informativ und kurzweilig.

The MACHINA of God

User und Moderator

Postings: 31659

Registriert seit 07.06.2013

05.01.2022 - 13:00 Uhr
"Witch Mountain Bridge" gehört für mich in die Top 10 aller Pavement und Stephen Malkmus + The Jicks Songs.

So geht es mir mit "Animal midnight". UNd ich mag auch die Prog-Ausflüge.

ijb

Postings: 5855

Registriert seit 30.12.2018

10.02.2022 - 20:21 Uhr

Über die letzten zwei Wochen habe ich als alter Fan alle Phllip-Boa-Alben chronologisch gehört und im Boa-Thread ein paar (anfangs wenige, später zunehmend viele) Worte zu jedem einzelnen geschrieben. Auch für Einsteiger und Gelegenheitshörer verständlich.
Hier die Superkurzfasung:

Most Boring World (EP, 1984) 6,5/10
Philister (1985) 7,1/10
Aristocracie (1986) 7,3/10
Copperfield (1988) 8,5/10
Hair (1989) 8,2/10
Hispañola (1990) 8,6/10
Helios (1991) 10/10
Live! Exile on Valetta Street (1991) 7/10
Boaphenia (1993) 9,7/10
God (1994) 8,4/10
Jesus Killing Machine (Voodoocult, 1994) 6,5/10
Voodoocult (1995) 7,1/10
She (1996) 7,3/10
Fine Art On Silver (Singles Collection) (1997) 8/10
Lord Garbage (1998) 9,7/10
My Private War (2000) 6,8/10
The Red (2001) 7,6/10
C90 (2003) 7/10
20 Years of Indiecult (EP, Feb 2005) 6,6/10
Decadence & Isolation (Aug 2005) 6,8/10
Faking To Blend In (2007) 5,1/10
Diamonds Fall (2009) 7,1/10
Live! Exile on Strait Street (2010) 6,8/10
Loyalty (2012) 7/10
Reduced! – A More Or Less Acoustic Performance (2013) 8/10
Bleach House (Doppelalbum, 2014) 7,2/10
Blank Expression (2 CDs, 2016) 8,4/10
.. CD1: A Collection of Singles 1986-2016
.. CD2: Fresco – A Collection of 12 New Songs
Earthly Powers (Doppelalbum, 2018) 8,2/10

Vereinzelt habe ich hier die Wertungen noch einmal ein klein wenig korrigiert. Zu den Alben der 80er kann man anmerken, dass die noch sehr Indie sind, d.h. für Neuhörer/innen u.U. etwas abschreckend. Die Alben der 90er sind die innovativen Highlights, als Boa sich mit jedem Album komplett neu erfunden hat, fast wie sein Vorbild Bowie in seinen besten Tagen. In den 00ern gehen die Meinungen zu den einzelnen Alben z.T. sehr auseinander; ich mag da eher die Alben, die eigenwilliger und mutiger sind, aber letztlich konnte Phillip Boa auch in diesem Jahrzehnt fast mit jedem der sechs Alben eine ganz andere Seite aufzeigen; wenn man also das poppige „C90“ langweilig findet, wird man mit dem noisigen „The Red“ vielleicht eher glücklich. Hat man keinen Bock auf den straighten Rockreduktionismus von „Decadence & Isolation“, ist vielleicht das Nicht-Ganz-Pop-Album „Diamonds Fall“ mit Jaki Liebezeit eine Entdeckung wert. In den 10ern blieb Boa auf zwar weitgehend einem recht eingängigen „classic indie-rock songwriting“ verschrieben, aber dennoch hat jedes der 4 Alben (davon fasse ich zwei als Doppelalben von 90 bzw. 110 Min. Länge auf) einen eigenen Charakter und bietet etliche Höhepunkte, auch für Neulinge, die den experimentellen oder elektronischen Boa grausig finden.

Felix H

Mitglied der Plattentests.de-Chefredaktion

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Registriert seit 26.02.2016

10.03.2022 - 22:46 Uhr
The Dandy Warhols

Irgendwie mehr Bock auf einen Worst-to-Best-Countdown, also los.
(Irgendwie doof, dass ich nur noch die schwächsten Alben mit einer Rezi bedenken konnte.)

10. Tafelmuzik Means More When You're Alone (2020) 3,5

Gute Frage, ob das überhaupt bewertbar ist oder gar überhaupt nicht erst in die Diskografie gehört. Schließlich sind das zusammengeklaubte Jams, die während der Pandemie als 3,5-stündiges Fanpaket zusammengestellt wurden. Und "für Fans" trifft es wahrlich. "Na, du magst diesen Groove? Willst du ihn mal 36 Minuten lang nur leicht verändert hören? Na? Na?"


9. Distortland (2016) 5,0

Hier fehlt doch irgendwas. Also nicht nur, weil es das kürzeste Dandys-Album ist. Sondern weil das ganze so zusammengeklöppelt ist, wie Reste, die man noch verwerten wollte. Das sorgt für ein paar gute Momente (vor allem gegen Anfang, ich erkenne die geliebte Verpeiltheit in den beiden Openern wieder), aber am Ende ist das ein ziemlicher Flickenteppich.

8. Why You So Crazy (2019) 6,0

Wie "Distortland", nur mit besseren Ideen. Warum das auf Rate Your Music im Vergleich so durchfällt, versteh ich nicht ganz. Klar, der rote Faden ist auch nicht da, aber mir machen so tuckernde Rocker wie "Be Alright" oder dieses zäh-knirschende Elektrozeugs von "to The Church" schon Bock. Ehrensache, dass der Closer wie fast immer aus dem Rahmen fällt. Hier mal ein instrumentales Klavierstück.

7. This Machine (2012) 6,5

Gerade sprach ich von den Closern und dann hat gerade dieses Album den wohl "normalsten" – aber auch einen der besten! "Slide" ist einfach wundertoll. Generell ist die Platte sehr zurückhaltend und nüchtern, was erklärt, warum sie von den Post-"Monkey"-Platten oft am besten ankommt. Mir ist das tatsächlich oft zu nüchtern, auch wenn ich die melancholischsten Momente wiederum recht gelungen finde. Tatsächlich fehlt es den Rockern an Idee und Verve.

6. ...Earth To The Dandy Warhols... (2008) 7,0

Ein heilloses Durcheinander, noch konfuser als beim Vorgänger. Die Produktion matscht oft, allerdings halten sich die Songs im Vergleich zu "Odditorium" meist an kompaktere Laufzeiten. Ich finde diesen völlig abgehobenen Vibe aber total ansprechend. Hits gibt es trotzdem noch (mehr als später!), nur halt lustig verpackt. Und ja, dann macht man auch die 14 wabrigen Minuten als Outro mal mit.

5. Welcome To The Monkey House (2003) 7,0

Oft fällt das Wort "Synthpop", aber das ist relativ zu verstehen. Das Keyboard ist deutlich prominenter, aber da hört man sonst schon viel Gitarrenmusik. Die Songs sind meist straffer und die wenigen zielloseren Sachen funktionieren in dem Setting auch oft weniger (looking at you, endloses "Insincere Because I"). "We Used To Be Friends" und "You Were The Last High" sind dagegen unkaputtbare Hits und "Heavenly" und "Plan A" hätten welche sein müssen.
Bonus: 2009 erschien The Dandy Warhols Are Sound, anstatt von Duran Durans Nick Rhodes mit dem Originalmix von Russell Elevado, den die Plattenfirma damals ablehnte. Ich fürchte, hier muss ich den Anzugträgern aber recht geben: Dieser sehr behutsame und lasche Mix spielt total gegen die Stärken dieser Songs.

4. Odditorium Or Warlords Of Mars (2005) 7,5

Ich kann mir nicht helfen, ich hab mittlerweile eine total Schwäche für dieses Album. Von Pitchfork damals sensationell abgestraft, allerorts als wirrer Unfug verschrien, finde ich gerade die langen Tracks als Rückblende zum frühen Sound total stimmig. Eher weniger passen die "Monkey"-artigen Keyboard-Tracks hin. Aber selbst "A Loan Tonight", was ich früher doof fand als endloser Closer, passt für mich mittlerweile. Hier haben sich die Dandys auf eine ausufernde Seite von ihnen selbst fokussiert, die ich schon immer gut fand. Nicht viele andere, aber egal.

3. Dandys Rule OK (1995) 8,0

Damit fing es an: viel Fuzz, viel Shoegaze mit Pop-Verständnis. Wie tief die Hallorgie von "Ride" wirkt und daneben setzen sie noch einen kompakten Hit wie "Nothin' To Do". Großer Star ist natürlich "It's A Fast-Driving Rave-Up With The Dandy Warhols Sixteen Minutes", das im Titel schon alles sagt, was ich dazu schreiben könnte.

2. ...The Dandy Warhols Come Down (1997) 8,5

Im Prinzip die Verfeinerung des Debüts. Mehr Fokus auf klaren Pop-Tracks, eine krassere Hit-Serie wie "Junkie" > "Every Day" > "Good Morning" haben sie nie wieder hingelegt. Trotzdem haben auch verdrogte Ausflüge noch ihren Platz, schließlich endet die Platte mit Flughafen-Vertonung und einem langsam brodelnden, 9-minütigen Instrumental.
Bonus: 2004 wurde The Black Album veröffentlicht, ein verworfenes Album mit ein paar eher zu vernachlässigenden Fassungen von hiesigen Songs. Allerdings gibt es ein paar bis dato unveröffentlichte Perlen. Rechnet man die B-Seiten-Sammlung Come On Feel The Dandy Warhols noch dazu mit dem leider um eine Minute gekürzten, aber immer noch grandiosen "Hells Bells"-Cover, ist das eigentlich unumschiffbar.

1. Thirteen Tales From Urban Bohemia (2000) 9,0

Ihr bekanntestes und auch bestes Album. Ob man "Bohemian Like You" mag oder nicht, den Rest des Albums sollte man auch kennen. Denn gleich die drei Songs am Anfang nehmen direkt eine Viertelstunde mit auf eine fantastische Reise. Danach gibt es Hits und psychedelische Wunderwerke im Wechsel. Nie waren sie so fokussiert, so gut im Songwriting wie hier. Eines der wichtigsten Alben im meinem Leben.

Telecaster

Postings: 1267

Registriert seit 14.06.2013

17.03.2022 - 00:03 Uhr
Eines der wichtigsten Alben in deinem Leben und trotzdem nur 9 von 10?

Felix H

Mitglied der Plattentests.de-Chefredaktion

Postings: 9300

Registriert seit 26.02.2016

17.03.2022 - 08:18 Uhr
Ja, das hat meinen Musikgeschmack damals mit 13 extrem geprägt. Rein "objektiv" ist es "nur" eine 9, wenn ich das jetzt einfach so bewerten müsste. Hätte bzw. habe ich damals auch anders gesehen.

peter73

Postings: 2797

Registriert seit 14.09.2020

23.03.2022 - 14:10 Uhr
paradise lost:

lost paradise 5/10
gothic 8/10
shades of god 7/10
icon 8,5/10
draconian times 8/10
one second 8,5/10
host 7/10
believe in nothing 5/10
symbol of life 6/10
paradise lost 7/10
in requiem 6/10
faith divides us - death unites us 7,5/10
tragic idol 7,5/10
the plague within 6/10
medusa 7/10
obsidian 6/10

kingbritt

Postings: 5161

Registriert seit 31.08.2016

23.03.2022 - 19:33 Uhr
"believe in nothing 5/10" nur? Tut mir sehr weh!
"in requiem 6/10" tut mir auch weh!


Mann 50 Wampe

Postings: 3280

Registriert seit 28.08.2019

23.03.2022 - 22:56 Uhr
Gothic und Obsidian hätte ich auch höher bewertet.

Telecaster

Postings: 1267

Registriert seit 14.06.2013

25.03.2022 - 11:01 Uhr
Nach Draconian Times wusste ich, dass ich mir niemals, niemals wieder ein Album des Monats im Metal Hammer kaufen würde, ohne vorher reinzuhören.

Kann die Begeisterung für diese Band bis heute nullkommanull nachvollziehen.

NeoMath

Postings: 1676

Registriert seit 11.03.2021

25.03.2022 - 16:27 Uhr
Geht mir ähnlich mit allem, was nach Gothic kam. Shades Of God fand ich seinerzeit schon.... "seltsam" unscharf

Robert G. Blume

Postings: 898

Registriert seit 07.06.2015

01.04.2022 - 13:13 Uhr
Aus aktuellem Anlass:

The Red Hot Chili Peppers - 4/10
Freaky Styley - 5/10
The Uplift Mofo Party Plan - 6/10
Mother’s Milk - 7/10
Blood Sugar Sex Magick - 10/10
One Hot Minute - 8/10
Californication - 8/10
By The Way - 7/10
Stadium Arcadium - 5/10
I’m With You - 7/10
The Getaway - 7,5/10
Unlimited Love - mal schauen

Felix H

Mitglied der Plattentests.de-Chefredaktion

Postings: 9300

Registriert seit 26.02.2016

01.04.2022 - 13:23 Uhr
The Red Hot Chili Peppers - 5,0
Freaky Styley - 6,5
The Uplift Mofo Party Plan - 6,0
Mother’s Milk - 7,5
Blood Sugar Sex Magick - 8,5
One Hot Minute - 8,0
Californication - 9,0
By The Way - 8,5
Stadium Arcadium - 6,5
I’m With You - 6,0
The Getaway - 6,5
Unlimited Love - mal schauen

Christopher

Plattentests.de-Mitarbeiter

Postings: 3576

Registriert seit 12.12.2013

01.04.2022 - 15:51 Uhr
The Red Hot Chili Peppers - 4/10 (Eigentlich unhörbar, aber lustig.)
Freaky Styley - 4/10 (Hörbarer, aber weniger lustig.)
The Uplift Mofo Party Plan - 5/10 (Geht schon klar, aber ist nicht so toll gealtert.)
Mother’s Milk - 7/10 (Hat tolle Momente, aber wirkt noch unrund.)
Blood Sugar Sex Magick - 9/10 (Klassiker.)
One Hot Minute - 6/10 (gute Einzelsongs, aber mich stört die Produktion massiv. Und Kiedis singt hier teils richtig mies.)
Californication - 9/10 (Wenn doch nur der Sound etwas besser wäre... Aber tolles Album.)
By The Way - 9/10 (Meiner Meinung nach ihr kreativer Höhepunkt. Wunderschöne Songs.)
Stadium Arcadium - 8/10 (Nen Tick zu lang, aber v.a. CD1 ist super.)
I’m With You - 4/10 (Kann damit wenig anfangen.)
The Getaway - 5/10 (Besser als der Vorgänger, aber auch nicht sonderlich spannend.)
Unlimited Love - mal schauen, Ersttendenz 6/10.

Mann 50 Wampe

Postings: 3280

Registriert seit 28.08.2019

01.04.2022 - 22:47 Uhr
Kack Band, immer schon gewesen

ijb

Postings: 5855

Registriert seit 30.12.2018

01.04.2022 - 23:05 Uhr
Ich bin mit denen auch nie warm geworden...
Meine Wertung müsste fairerweise daher so aussehen:

The Red Hot Chili Peppers -/10
Freaky Styley -/10
The Uplift Mofo Party Plan -/10
Mother’s Milk -/10
Blood Sugar Sex Magick -/10
One Hot Minute -/10
Californication -/10
By The Way -/10
Stadium Arcadium -/10
I’m With You -/10
The Getaway -/10
Unlimited Love -/10

Greatest Hits (2003) 7,5/10

humbert humbert

Postings: 2406

Registriert seit 13.06.2013

05.04.2022 - 08:44 Uhr
Dum Dum Girls

I Will Be (7/10)
He Gets Me High WP (7/10)
Only in Dreams (8/10)
End of Daze EP (7/10)
Too True (8/10)


+ 1 Extra für den Sound und die Ästhetik. Das Soloalbum und letzte musikalische Lebenszeichen von der Sängerin und Songschreiberin der Band Kristin Kontrol habe ich als nicht ganz so stark in Erinnerung. Ich hoffe trotzdem das mal wieder was von ihr kommt.

AliBlaBla

Postings: 4788

Registriert seit 28.06.2020

05.04.2022 - 10:36 Uhr
@humbert humbert

Aaaaaaaah, da bin ich dabei, alles im Haus

I will be 7
He gets me high 8,5
Only in dreams 8
End of daze 7,5
Too true 8,5

Hastu noch was von ihr solo verfolgt? Ist sie noch mit dem CROCODILES Sänger/Kopf verheiratet? Tolles Paar, kennst du ihre gemeinsame Platte?

Z4

Postings: 8074

Registriert seit 28.10.2021

05.04.2022 - 10:42 Uhr
The Red Hot Chili Peppers -/10
Freaky Styley 8/10
The Uplift Mofo Party Plan 8/10
Mother’s Milk 9,2/10
Blood Sugar Sex Magick 9,0/10
One Hot Minute 8,8/10
Californication 7,8/10
By The Way 7,5/10
Stadium Arcadium 6,2/10
I’m With You -/10
The Getaway -/10
Unlimited Love -/10

humbert humbert

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05.04.2022 - 10:43 Uhr
@AliBlaBla
Gemeinsame Platte? Sagt mir gar nichts, muss mir irgendwie durchgerutscht sein. Wie heißt sie denn? Bin jetzt echt neugierig ..

AliBlaBla

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05.04.2022 - 10:54 Uhr
@humbert humbert
Fantastischer Name, b.t.w. !
Ja, sie heißt "HAUNTED HEARTS" von, nunja: HAUNTED HEARTS, stammt aus dem Jahre 2014 (auch inzwischen schon) und klingt ziemlich so, wie man sich eine Mischung aus DUM DUM GIRLS und CROCODILES vorstellt, vielleicht etwas ..softer, is ja n Pärchen- Album ;)

humbert humbert

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05.04.2022 - 11:00 Uhr
Danke. Werde ich mir im Verlauf der Woche mal anhören. Bisschen Schmusi-Musi tut ja in Zeiten von Krieg und Pandemie ganz gut.

AliBlaBla

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05.04.2022 - 11:02 Uhr
@humbert humbert
Exakt, sehe ich auch so. Schöne Woche und schöne Hörerlebnisse dann. Freitag dann WET LEG debut, viell was für dich?

ijb

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20.04.2022 - 23:45 Uhr
Gianna Nannini

Gianna Nannini (1976) 6/10
Una radura (1977) 6/10
California (1979) 9/10
G. N. (1981) 7/10
Latin Lover (1982) 9/10
Puzzle (1984) 8/10
Tutto Live (1985) 9-10/10
Profumo (1986) 8/10
Malafemmina (1988) 6/10
Scandalo (1990) 10/10
Giannissima (1991) 8/10
X Forza e x amore (1993) 8/10
Dispetto (1995) 8/10
Bomboloni (1996, compilation + unveröffentlichte Songs) 8/10
Cuore (1998) 9/10
Momo (2002, soundtrack) 6/10
Aria (2002) 7/10
Perle (2004) 9/10
Grazie (2006) 9/10
Pia come la canto io (2007) 7/10
GiannaBest (2007, compilation + unveröffentlichte Songs) 9/10
GiannaDream – Solo I Sogni Sono Veri (2009) 7/10
Io e te (2011) 6/10
Inno (2013) 5/10
Hitalia (2014) 7/10
Amore Gigante (2017) 7/10
La differenza (2019) 8/10

fakeboy

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21.04.2022 - 09:26 Uhr
Oha, ein Gianna Nannini-Fan!

Ich habe Gianna lange als eine Art wandelndes Italo-Rock-Klischee wahrgenommen und mich kaum darum gekümmert. Hellhörig wurde ich durch eine Conny Plank-Doku, als ich diese eigenartige Krautrock/Italo-Rock-Achse entdeckte. Faszierend, wie diese Welten zusammenfanden. Dadurch hab ich mich mit einigen der früheren Alben etwas beschäftigt und die sind schon sehr klasse. Latin Lover ist aber das einzige, das ich wirklich kenne und auf LP besitze. Die Produktion ist schon sehr stark.

The MACHINA of God

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21.04.2022 - 10:08 Uhr
"Dispetto" war mit 11 Jahren meine 2. selbstgekaufte CD überhaupt. Meine Mutter hat wegen ihr in den 80ern italienisch gelernt (in der DDR wohlgemerkt). Liegt mir immer noch sehr am Herzen. Danke für die Liste, werde mal mehr reinhören.

ijb

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21.04.2022 - 10:40 Uhr
Ja, man kann sagen, dass G.N. mich zeitlebens begleitet und meinen Musikgeschmack von Anfang an geprägt hat [inkl. einer starken Vorliebe für kraftvolle weibliche Rockstimmen (Patti Smith, PJ Harvey, Marianne Faithfull usw.], da meine Eltern seit 1979 ihr Album "California" im Regal stehen hatten. Immer wieder bin ich beeindruckt, wie vielseitig ihr Katalog über diese fast 50 Jahre ist, obwohl sie natürlich im Grunde eine recht schmale Schublade von (Mainstream-)Rock/Pop abdeckt. Recht viele ihrer Alben – auch "Dispetto" und "X Forza X Amore" – sind in der Tat seit langem mehr beachtet, und jede/r denkt immer an "Bello e impossibile" oder "Un estate italiana", dabei gibt es soooo viele starke Songs über diese Jahre hin. Und immer wieder andere Facetten.

Ich mag "Perle" sehr gerne; da bietet alte Songs in neuen, teils sehr reduzierten Arrangements (solo piano, Streichquartett, Elektronik, Chor...) und hat einige fantastisch gesungene Stücke (aber, kleine Vorwarnung, auch das eine oder andere kitschige Stück) – insgesamt aber eine ganz tolle Mischung, mit starkem Fokus auf ihre Stimme und die sehr guten Songs.

Von den späteren ist "La differenza" eine kleine Überraschung; nach vielen Jahren mal ohne Streicher und mit neuem Produzent, mit Session-Musikern in Nashville aufgenommen (und sogar ein Cover von Nena ist drauf!).

Aber meine Favoriten gehen aus der Liste ja gut hervor...

ijb

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21.04.2022 - 10:41 Uhr
*sind in der Tat seit langem kaum mehr mehr beachtet

ijb

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21.04.2022 - 10:50 Uhr
Apropos Produzent, kleine Anmerkung: Nachdem G.N. wie erwähnt mit Conny Plank recht dicke war, wurde ihre Depression durch seinen Tod verstärkt (beschreibt sie in ihrer Autobiografie). Ende der Achtziger, nach dem Bestseller "Profumo", der letzten Plank-Zusammenarbeit, arbeitete sie dann für ein Album mit Alan Moulder als Produzenten. Leider kein Höhepunkt in ihrem Schaffen, auch wegen des arg dünnen Achtziger-Sounds. Aber erwähnenswert ist die Kombination natürlich schon – Moulder arbeitete danach ja für mehrere Aufnahmen mit My Bloody Valentine und anderen Shoegaze-Bands, dann ab "Downward Spiral" viel mit Nine Inch Nails und M. Manson, war Co-Produzent von U2s "Pop" und Pumpkins' "Mellon Collie" und sehr vielen anderen beliebten Alben, bis zuletzt Interpol und Beach House.

The MACHINA of God

User und Moderator

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Registriert seit 07.06.2013

25.04.2022 - 13:47 Uhr
und jede/r denkt immer an "Bello e impossibile" oder "Un estate italiana"

Ich denk immer an "Meravigliosa creatura". Absoluter Übersong.

edegeiler

Postings: 2915

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25.04.2022 - 14:38 Uhr
Weil Neues Album und so:

Red Hot Chili Peppers

1. The Red Hot Chili Peppers (1984)
Hmmm. Räudiges Rotzwerk mit betont affiger Gesangsperformance und ebenso albernen Texten, aber das gehört wohl zum Konzept. Es wird noch gerappt oder einfach gebrüllt. Ausgefeilt wird es genau ein einziges Mal: Auf „Mommy, Where’s Daddy?“ (jedenfalls bis Anthony wieder rumgekiedist). Ansonsten geht es bei den punkigen Funkrock-Stücken um die treibende Energie, die nur – auch aufgrund der grausigen Produktion – nicht so richtig rüberkommt. Nicht gut. 3/10
Lieblingssongs: Das Bass-Solo in “Out in L.A.”, ansonsten “Mommy, Where’s Daddy?”

2. Freaky Styley (1985)
Polierte Version des Debüts. Die Einflüsse von Parliament/Funkadelic sind (einen Tick zu) offensichtlich – Bläser gibt’s hier in fast jedem Song und generell ist das hier eher auf der „Funk“ Seite von „Funkrock“. Der klarere Sound tut gut und zeigt erstmals die musikalische Qualität, verdeutlicht aber auch die Diskrepanz zwischen Instrumental Sektion und Gesang. Dennoch auf allen Ebenen besser als das Debüt. 5/10
Lieblingssongs: “Jungle Man”, “The Brothers Cup”, “If You Want Me To Stay”

3. The Uplift Mofo Party Plan (1987)
Die klare Funk-Produktion wurde gegen die Beinhornsche fette Bassdrum eingetauscht und der Verstärker aufgedreht. Wo „Freaky Styley“ den „Funk“ in „Funkrock“ betonte, ist es hier der „Rock“. Keine Bläser mehr, dafür rockige Produktion, rockige Gitarrensoli. Deswegen weniger das Gefühl der kulturellen Aneignung, welches ich beim Vorgänger noch teilweise hatte - das Thema wird in „Funky Crime“ sogar angesprochen. Kiedis liefert hier zum ersten Mal vernünftig ab. Die zweite Hälfte fällt aber ein wenig ab. 6/10
Lieblingssongs: “Fight Like a Brave”, “Funky Crime”, “Me and My Friends”, “Skinny Sweaty Man”, “No Chump Love Sucker”

4. Mother’s Milk (1989)
Der logische, wildere Nachfolger zu „Uplift Mofo Party Plan“ teilt viele kreative Entscheidungen des Vorgängers (Rock- bis Metallastige Produktion), aber lässt sich mehr in den Wahnsinn fallen. Die Songs sind schnell, rücksichtslos und BALLERN. Kiedis hat Bock und feuert eine absurde Stimmverrenkung nach der anderen ab. Funkpunkmetal auf Speed, macht Spaß. 7,5/10
Lieblingssongs: „Higher Ground“, „Subway to Venus”, “Nobody Weird Like Me”, “Stone Cold Bush”, “Fire”, “Johnny, Kick a Hole in the Sky”

5. Blood Sugar Sex Magik (1991)
17 Songs wären zwar nicht nötig gewesen, aber der Großteil ist famos produzierter, grooviger Funkrock (insbesondere das Schlagzeug klingt absolut göttlich). Nicht so wild wie die zwei Vorgänger, eher slick und erwachsener. Grooves zum drin-Verlieren. Aaaaber: Nach „Under the Bridge“ kommt mit „Sir Psycho Sexy“ noch ein einziger guter Song. Der Rest bläht das Album mit unnötiger Masse auf, ein Problem, was in Zukunft noch öfter vorkommen sollte. Dennoch ein Klassiker, 8/10.
Lieblingssongs: „If You Have to Ask“, „Suck My Kiss”, “Mellowship Slinky in B-Major”, “Blood Sugar Sex Magik”, “Sir Psycho Sexy”

6. One Hot Minute (1995)
Najaaaa. Es fängt richtig stark an und es wird zwischendurch amtlich Holz gehackt („Deep Kick“, „Coffee Shop“). Genau ab Minute 1:10 von „One Big Mob“ geht’s aber bergab. Ab da schlängeln sich ne Reihe Songs durch so ne Midtempo-Heavy-Psychedelic Soße und sind bissl nervig („Walkabout“ ist ne Frechheit UND DAUERT 5 MINUTEN). Generell sind viele Songs ne Minute zu lang. Vom Vibe her eher ein dunkleres „Mother’s Milk“ als die Fortführung von „Blood Sugar…“, aber ohne die Lockerheit und mit wenig Funk. Der Kurs Richtung Alternativ-Rock ist gesetzt. Im Ergebnis durchwachsen. 5/10
Lieblingssongs: “Deep Kick”, “Coffee Shop”, “Aeroplane”

7. Californication (1999)
Furchterregender Schepperproduktion, aber ansonsten fast tadellos. Wir sind endgültig im Alternative Rock angekommen, Funk gibt’s nur in Ausnahmefällen. Aber die Songs funktionieren gut, mit Blaupausen-Melodieführungen und Harmonien in „Otherside“ (Karrierehighlight!) und „Road Trippin‘“. Letztlich wohl ihre beste Sammlung an Songs, genau in der Mitte von zunehmender Melancholie und ausklingenden Energie der frühen Peppers. 8,5/10
Lieblingssongs: “Parallel Universe”, „Scar Tissue“, “Otherside”, „Get on Top“, “Savior”, „Road Trippin‘“

8. By the Way (2002)
Ah ja, das mag ich auch. Fand immer, dass ihnen der Sommersound mit Beach Boys Gesangsharmonien ziemlich gut gestanden hat. Mit einigem Abstand ihr poppigstes, ruhigstes und weichestes Album, vertonte kalifornische Sonne. Problem mal wieder: Zu lang, einiges an Füllern („Cabron“, „I Could Die For You“, „This is the Place“ usw.). Dennoch: Vor allem im Sommer richtig stark und (bis heute) das letzte Album mit einem eigenen markanten Stil. 8/10
Lieblingssongs: “Universally Speaking”, „Dosed“, “Don’t Forget Me”, „Mindnight“, “Warm Tape”, „Venice Queen“

9. Stadium Arcadium (2006)
„Und was jetzt? Keine Ahnung, spiel doch mal ein Solo, John!“
Hab schon alles zu „Stadium Arcadium“ gesagt: Es ist viel zu voll, an schlechten Tagen kann ich auf über 10 Songs verzichten. Es ist pappig produziert. Es nervt mit zweihunderttausend 70s Gitarrensoli. Die erste CD geht noch meistens, auf der zweiten wird’s schnell duster. 5/10
Lieblingssongs: “Slow Cheetah”, “We Believe”, “C’mon Girl”

10. I’m with You (2011)
Strunzend langweiliges Annäherungsprojekt zwischen der Band und Klinghoffer, der sich hörbar noch nicht richtig traut, beim Songwriting auf Augenhöhe mitzuspielen und deswegen eher fremdelt. In dieser Findungsphase entstehen so mutlose Machwerke, die heute wirklich keine Sau mehr jucken. Die wenigen gelungenen, reiferen Songs können die schiere, überproduzierte Ödnis auch nicht retten. 4/10
Lieblingssongs: “Monarchy of Roses”, “Brendan’s Death Song”, “Police Station”

11. The Getaway (2016)
Klinghoffer’s zweiter und letzter Beitrag gelingt wieder besser. Danger Mouse lockt die Band wenigstens stellenweise aus ihrer Komfortzone. „Dark Necessities“ war dann ihr bester Song der letzten 15 Jahre. Ansonsten? Viel Abwechslung, bunter Sound, aber es funktioniert beileibe nicht alles. Mag das letzte Drittel am liebsten und vor allem den Closer. So ernsthaft und reflektiert hat man sie nie vorher gehört. 5,5/10
Lieblingssongs: “Dark Necessities”, “This Ticonderoga”, “Encore”, “Dreams of a Samurai”

12. Unlimited Love (2022)
Joa. Ist ja noch nicht so lange draußen. Der Hype war bei mir spätestens nach dem Rohrkrepierer “Poster Child” vorbei. Das Album krankt an denselben Leiden wie viele andere Alben (zu viele Songs, schwache Performance von Kiedis). Neu ist dafür eine gewisse Trägheit, die das mit 17 Songs (mal wieder) überladene Werk teils langatmig werden lässt. Ich bin ihnen hier aber nicht wirklich böse. Vielleicht kommt ja noch eins mit Frusciante. 5/10
Lieblingssongs: “Black Summer”, “Aquatic Mouth Dance”, “She’s a Lover”, “Tangelo”

Chris Mars

Postings: 170

Registriert seit 13.04.2021

25.04.2022 - 17:53 Uhr
Sehr interessante Bewertungen, die ich nur tw. teile. Beispielsweise kommt mir die „Stadium Arcadiium“ fast immer zu schlecht weg. Ich habe sie kürzlich nach langer Zeit mal wieder gehört, und sie hat mir eigentlich gut gefallen. Zudem ein toller Sound schon fast in der Nähe der Referenz-Klasse.
Was mit dazu noch eingefallen ist, dass die RHCP zu Beginn eine abgefahrene und klamaukige Bühnenshow hatten. Damals wurde im Fernsehen mal ein Konzert von der Loreley übertragen, bei denen die Band am Ende völlig nackt war, nur noch mit Socken auf dem Allerwertesten. Die funklastige hippelige Musik mit rap-artigen Gesang hat mir seinerzeit auch nicht wirklich gefallen. Das alles ist der Band heute bestimmt eher peinlich.

NeoMath

Postings: 1676

Registriert seit 11.03.2021

25.04.2022 - 18:17 Uhr
https://www.youtube.com/watch?v=FWoKK2KEwrM

fakeboy

Postings: 4661

Registriert seit 21.08.2019

25.04.2022 - 20:55 Uhr
Das ist der Band sicher nicht peinlich. Das mit den Socken war DAS Markenzeichen der Band, damit wurden sie bekannt.

Und: die Energie dieses Auftritts ist schon beeindruckend. Schwache Songs aber Power ohne Ende. So hat man damals Karrieren lanciert.

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