Enrico Palazzo
Postings: 5909
Registriert seit 22.08.2019
|
29.04.2025 - 12:41 Uhr
Das stimmt dann wiederum! :) |
ToRNOuTLaW
Postings: 870
Registriert seit 19.06.2013
|
29.04.2025 - 12:47 Uhr
Ich habe den übrigens nicht als zu lang empfunden.
Die Auseinandersetzung zwischen Settembrini & Naphta und Hans Castorps Zustimmung zu mal dem einen oder anderen verstehe ich als Kritik an den deutschen politisch-ideologischen Diskursen, die in höchstem Maße dialektisch und nicht-substanziell geführt wurden. Nach und nach tauschen beide ihre Standpunkte, stehen aber immer in Oposition zum Standpunkt des anderen. Da geht es um eine kranke Art von Parteilichkeit und Gegnerschaft, die nicht daran interessiert ist, zu einem Konsens oder auch nur einer gemeinsamen Grundlage für Verständigung zu gelangen. Zwar werden die Streitgespräche zwischen den beiden Figuren auf einem gewissen intellektuellen Niveau geführt, trotzdem nehmen sie in meinen Augen das augenblickliche Zerwürfnis der westlichen Gesellschaft vorweg, in dem nicht ernsthaft auf die Sache eingegangen und diskursive Tugenden immer mehr ignoriert werden |
Enrico Palazzo
Postings: 5909
Registriert seit 22.08.2019
|
29.04.2025 - 13:08 Uhr
Jo, klar. Mir wars einfach zu viel, zu lang, zu detailliert in dem Punkt. Hat mich einfach nicht interessiert. Aber das ist ja mein Problem :) |
Hier stand Ihre Werbung
Postings: 2197
Registriert seit 25.09.2014
|
30.04.2025 - 07:54 Uhr
H. G. Wells - The Time Machine
Interessant, dass in diesem frühen Science Fiction-Roman Technologie kaum eine Rolle spielt, dafür aber Darwins Thesen und Evolution. Insgesamt zog sich die erste Hälfte für meinen Geschmack etwas, erst bei den Morlocks wurde es spannender und der Schluss war dann sogar etwas abrupt. Ich fand ein es bisschen unangenehm, wie der Mensch am ende des 19. Jahrhunderts quasi als Krone der Schöpfung beschrieben wird und die Wesen der Zukunft entweder doof oder böse sind, auch wenn das natürlich eine Kritik an den Verhältnissen mit Besitzer- und Arbeiterklasse ist.
7/10
|
The MACHINA of God
User und Moderator
Postings: 34749
Registriert seit 07.06.2013
|
05.05.2025 - 17:58 Uhr
"Everything is illuminated" fand ich nach anfänglichen Schwierigkeiten sehr intensiv und gut.
Habe jetzt vor "Birnam Wood" noch schnell "Demon Copperhead" von Barbara Kingsolver gepackt. Das wird ja sehr gefeiert. Und eine 4.48 bei rund 650.000 Ratings auf goodreads muss man auch erstmal schaffen. Bin gespannt. |
The MACHINA of God
User und Moderator
Postings: 34749
Registriert seit 07.06.2013
|
06.05.2025 - 10:44 Uhr
Direkt mal 100 Seiten weggelesen. |
Unangemeldeter
Postings: 1717
Registriert seit 15.06.2014
|
06.05.2025 - 12:21 Uhr
Oh das klingt gut, danke für den Tipp. Kostet als E-Book bei Thalia gerade auch nur 2,99, habe ich mir direkt mal gekauft.
Ich lese gerade noch Circe von Madeline Miller und kann es nur wärmstens empfehlen. Toll geschrieben und wahnsinnig unterhaltsam. |
myx
Postings: 5541
Registriert seit 16.10.2016
|
06.05.2025 - 13:25 Uhr
Mit Kingsolver habe ich stets geliebäugelt die letzten Monate, steht ziemlich weit oben auf meiner Geplant-Liste. Dann warte ich jetzt gerade noch, bis das Taschenbuch erscheint (kommt am 12. Juni), und greife dann auch zu. Danke fürs Empfehlen, Machina. |
Deaf
Postings: 3219
Registriert seit 14.06.2013
|
06.05.2025 - 13:31 Uhr
Habt ihr denn alle "David Copperfield" bereits gelesen? Vermutlich wird einem ansonsten einiges entgehen bei der Lektüre von "Demon Copperhead". |
The MACHINA of God
User und Moderator
Postings: 34749
Registriert seit 07.06.2013
|
06.05.2025 - 13:44 Uhr
Habt ihr denn alle "David Copperfield" bereits gelesen? Vermutlich wird einem ansonsten einiges entgehen bei der Lektüre von "Demon Copperhead".
Ja. Aber ich muss auch sagen: selbst wenn man es nicht gelesen hat, ist das ein wunderbares Buch. Von daher halte ich das nicht für eine zwingende Vorraussetzung. Und es entgehen einem ja vor allem Referenzen... und nicht die Handlung des Buches. |
The MACHINA of God
User und Moderator
Postings: 34749
Registriert seit 07.06.2013
|
06.05.2025 - 13:46 Uhr
Was ich meine: Ohne Lektüre von "David Copperfield" versteht man kein Stück weniger von "Demon Copperhead". Man sieht nur einfach keine Parallelen mit einem anderen Buch. |
Deaf
Postings: 3219
Registriert seit 14.06.2013
|
06.05.2025 - 13:55 Uhr
Ja, das meinte ich. Wäre doch irgendwie schade, diese Parallelen aus Unkenntnis nicht zu bemerken. Aus irgendeinem bestimmten Grund wird die Autorin ja genau diesen Klassiker als Referenzwerk genommen haben. |
myx
Postings: 5541
Registriert seit 16.10.2016
|
06.05.2025 - 13:56 Uhr
Kenne die "Vorlage" nicht, aber genau so habe ich es mir gedacht, danke. Bin gespannt! |
The MACHINA of God
User und Moderator
Postings: 34749
Registriert seit 07.06.2013
|
06.05.2025 - 14:04 Uhr
Wäre doch irgendwie schade, diese Parallelen aus Unkenntnis nicht zu bemerken.
Naja, aber dann hat man doch immer noch das Buch. Dann bemerkt man halt keine Parallelen... aber das Buch wird dadruch ja nicht schwächer.
Aus irgendeinem bestimmten Grund wird die Autorin ja genau diesen Klassiker als Referenzwerk genommen haben.
Wahrscheinlich weil Dickens ein weltberühmter Autor ist und man solche Geschichten recht einfach in die heutige Welt übertragen kann. Finde das jetzt nicht sooo weltbewegend. |
Deaf
Postings: 3219
Registriert seit 14.06.2013
|
06.05.2025 - 14:22 Uhr
Möglich. Da ich bisher keine grosse Lust auf Dickens verspürt habe, werde ich wohl irgendwann auch eher zum Buch von Barbara Kingsolver greifen.
Ausserdem soll auch der andere Roman, der den Pulitzer-Preis im selben Jahr erhalten hat, ganz interessant sein: Hernan Diaz - Treue (Trust). |
The MACHINA of God
User und Moderator
Postings: 34749
Registriert seit 07.06.2013
|
06.05.2025 - 14:45 Uhr
Möglich. Da ich bisher keine grosse Lust auf Dickens verspürt habe, werde ich wohl irgendwann auch eher zum Buch von Barbara Kingsolver greifen.
Ach so, du hast "David Copperfield" gar nicht gelesen?
Wenn ich das bisher richtig lese und deute, ist es vor allem die Struktur des Romans sowie die ungefähr vergleichbare Geschichte, die auf "David Copperfield" anspielt.
Müsste mal wieder Dickens lesen, aber es ist jedes Mal ein ziemlicher Kraftakt. |
Kevin
Mitglied der Plattentests.de-Chefredaktion
Postings: 1068
Registriert seit 14.05.2013
|
08.05.2025 - 17:22 Uhr
#6: Jules Verne - In 80 Tagen um die Welt
Ein Klassiker, der schon seit ein paar Jahren in meinem Regal auf seinen Einsatz wartete. Fand den Stil schon etwas antiquiert und die Charaktere sicherlich etwas flach, aber als Abenteuerroman hat er gut funktioniert. 7/10
#7: Nele Pollatschek - Kleine Probleme
Ein hochkomischer Roman, der wirklich furios beginnt, gegen Ende aber etwas abflacht. Erzählt wird die Story eines mittelalten Mannes, der im Begriff ist alles zu verlieren. Es ist Silvester und in den letzten verbliebenen Stunden des Jahres möchte er das Ruder herumreißen: Möbel aufbauen, Steuererklärung, Ehe retten. 7/10
#8: Christian Kracht - Air
Ein seltsamer Kracht, der mich am Ende recht ratlos zurückließ. Die Story, die den Leser irgendwann ins frühe Mittelalter (?) katapultiert (!), wirkte in meinen Augen etwas unausgegoren. 6/10
#9: Anthony McCarten - Going Zero
Spannender Roman, der schon fast thrillerhafte Züge annimmt. Natürlich sind auch hier die Charaktere etwas schablonenhaft angelegt und ihre realen Vorbilder (Elon Musk!) klar ersichtlich, doch letzthin war das Buch ein guter Pageturner. 7/10
#10: Paul Auster - Baumgartner
Als Hardcover vom Grabbeltisch geangelt, da es wirklich kaum merkliche Mängelexemplar-Spuren hatte. Fand das erste Kapitel sehr stark, hinten raus aber schon etwas zäh. Dass Auster hier auch ein Stück weit seine eigene Biografie verarbeitet, sorgte im Umkehrschluss dafür, dass einige klassische Trademarks in den Hintergrund rückten. 6/10
#11: Jan Müller & Rasmus Engler - Vorglühen
Startet etwas mühsam und hat seine Längen, lieferte aber auch lustige und skurrile Einblicke in das Leben und die Genese einer Band auf St. Pauli in den 90er-Jahren. Klar von "Herr Lehmann" beeinflusst, ohne Regeners Qualität zu erreichen. 6/10 |
Enrico Palazzo
Postings: 5909
Registriert seit 22.08.2019
|
08.05.2025 - 17:29 Uhr
@Kevin
Ging mir mit Pollatschek sehr ähnlich. Am Anfang furios und unglaublich witzig, hinten raus eher schleppend. Schade, da hätte was ganz großes draus werden können. |
Mr Oh so
Postings: 3298
Registriert seit 13.06.2013
|
08.05.2025 - 17:35 Uhr
Pollatschek habe ich abgebrochen. Das ist ungefähr 20 Seiten witzig, dann wiederholt sich alles nur. Vielleicht eine Idee für eine Kurgeschichte, aber mit einem Roman hat das nix zu tun. Hatte mir eigentlich von dem Buch viel erhofft. Ärgerlich. |
Lucas mit K
Postings: 107
Registriert seit 19.07.2024
|
08.05.2025 - 18:20 Uhr
„Demon Copperhead“ habe ich nach knapp der Hälfte abgebrochen. Viel zu lang. Es wirkte auf mich, als hätte da kein Lektorat dran gearbeitet. Außerdem kam ich mit der schnodderigen Sprache nicht zurecht – irgendwann dachte ich auf jeder zweiten Seite: So redet doch kein Mensch … Wahrscheinlich muss man das im Original lesen. Ich hatte hohe Erwartungen und wurde ziemlich enttäuscht. |
The MACHINA of God
User und Moderator
Postings: 34749
Registriert seit 07.06.2013
|
08.05.2025 - 18:48 Uhr
Klingt eher nach ner schwachen Übersetzung. Bin nach 200 Seiten mehr als angetan. Und zu lang finde ich es auch nicht, ich mag aber auch einfach umfangreiche Bücher. |
The MACHINA of God
User und Moderator
Postings: 34749
Registriert seit 07.06.2013
|
08.05.2025 - 18:51 Uhr
Letztens im Buchclub hatten wir Toni Morissons "Salomon'S song". Ein paar hatten es auf Englisch, ein paar auf Deutsch gelesen. Da waren die Unterschiede schon deutlich. Grad so African-American Vernacular English ist schlichtweg wohl einfach nicht gut übersetzbar. Man kann es aber auch richtig verhauen und wie in diesem Fall z.B. "baby-girl" tatsächlich mit "Baby-Mädchen" übersetzen (und ähnlich haarsträubendes). |
myx
Postings: 5541
Registriert seit 16.10.2016
|
08.05.2025 - 18:54 Uhr
@Lucas mit K:
Interessant ... Und ich war mir sicher, dass ich mich u. a. auch auf die Übersetzung von Dirk van Gunsteren freuen darf, da ich seine Arbeit bei "Nemesis" von Roth noch in bester Erinnerung habe und einzelne Rezensionen von "Demon Copperhead" laut "Perlentaucher" die deutsche Übertragung ausdrücklich loben ("bravourös" etwa bei Deutschlandfunk Kultur). Also mal schauen, wie es sprachlich auf mich wirken wird. |
Lucas mit K
Postings: 107
Registriert seit 19.07.2024
|
08.05.2025 - 19:06 Uhr
@The MACHINA of God:
Nach 200 Seiten war ich auch noch angetan, nach 400 dann nicht mehr. Ich glaube, ich war einfach nicht invested genug. Dafür hätte mir die Geschichte einfach ein bisschen zügiger erzählt sein können. Grundsätzlich mag ich auch lange Romane, aber manchmal funktioniert es einfach nicht. Die Sprache fand ich anfangs auch noch okay, aber mit zunehmender Länge einfach nur zehrend … |
The MACHINA of God
User und Moderator
Postings: 34749
Registriert seit 07.06.2013
|
08.05.2025 - 19:12 Uhr
400 Seiten ist bei mir kurz vor Schluss. :) Aber du hattest sicher ne andere Ausgabe.
Kann trotzdem nur zum Original-Lesen raten bei einer Sprache, die man gut beherrscht. Aber jut, die Diksussion gibt es hier ja aller 2 Seiten. :D
Die Erzählung ist defintiv sehr lang und detailliert. Aber ich mag es, wie bei Dickens auch. Mal sehen, wie es sich entwickelt... |
Lucas mit K
Postings: 107
Registriert seit 19.07.2024
|
09.05.2025 - 06:36 Uhr
Ja, ich hatte das Hardcover mit 864 Seiten :—) |
The MACHINA of God
User und Moderator
Postings: 34749
Registriert seit 07.06.2013
|
11.05.2025 - 13:43 Uhr
Lukas:
Seit er bei Angus und diesem Football Coach angekommen ist, zieht sich das Buch für mich leider doch deutlich. Mal schauen, ob es wieder anzieht... |
Lucas mit K
Postings: 107
Registriert seit 19.07.2024
|
11.05.2025 - 17:58 Uhr
@The MACHINA of God:
Ja, ich erinnere mich. Im Laufe dieser Storyline bin ich irgendwann abgesprungen. Schade, dass es dir ähnlich geht. Ich wollte das Leseerlebnis nicht mutwillig getrübt haben … |
The MACHINA of God
User und Moderator
Postings: 34749
Registriert seit 07.06.2013
|
12.05.2025 - 19:06 Uhr
Haha, nee, ich glaube nicht, dass du mich beeinflussst hast. Aber seit dem Football-Ding ist es wirklich sehr zäh finde ich. Da werden wirklich einige Dinge erzählt, die ich nicht gebraucht hätte. Ich bleib aber mal dran, bin immerhin bei 2/3. Die ersten 100 Seiten sind aber definitiv die besten bisher. |
Lucas mit K
Postings: 107
Registriert seit 19.07.2024
|
13.05.2025 - 06:06 Uhr
Da werden wirklich einige Dinge erzählt, die ich nicht gebraucht hätte
Genau das. Die Autorin – ihr Lektorat – hätte besser aussortieren müssen. Es fehlen die Höhen und Tiefen. |
The MACHINA of God
User und Moderator
Postings: 34749
Registriert seit 07.06.2013
|
13.05.2025 - 15:47 Uhr
Es fehlen die Höhen und Tiefen.
Ja genau. Was ich auch etwas komische fand: Es gibt so nach etwa einem Viertel eine ganz furchtbare Szene (SPOILER: Da wo dieser Stoner gewalttätig gegen ihn und seine Mutter wird), die wirklich schwer zu lesen war... und danach sagt Demon im Buch sinngemäß: "Das war furchtbar, aber alles was kommen sollte, würde noch viel furchtbarer sein." Allerdings ist alles danach deutlich weniger furchtbar in meinen Augen. Fand ich irgendwie eine komischer Verfahrensweise. :) |
Kojiro
Postings: 4368
Registriert seit 26.12.2018
|
13.05.2025 - 17:39 Uhr
Jüngst:
Octavia Butler - Die Parabel vom Sämann
Sarah Darwin & Johannes Vogel - Das Parlament der Natur |
Telecaster
Postings: 1363
Registriert seit 14.06.2013
|
15.05.2025 - 17:39 Uhr
Elif Shafak - Unerhörte Stimmen
Schön erzählt, gleichermaßen aber auch ein nicht immer schöner Streifzug durch die jüngere Geschichte der Türkei und deren Kultur.
Bin grade bei der Hälfte, liest sich gut. |
regger
Postings: 347
Registriert seit 31.03.2021
|
17.05.2025 - 13:40 Uhr
Wolf Haas - Wackelkontakt 10/10
Was für ein Buch. Geniale Sprachspiele und ein unkonventioneller Plot der dermaßen Spaß macht. |