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Welches Buch liest Du gerade? / Welches Buch hast Du zuletzt gelesen? Wie war/ist es?

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The MACHINA of God

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14.07.2019 - 18:17 Uhr
Stephen King - "The stand" 8,5-9/10

Letztes Jahr schon mal gelesen, aber ich wollte es gern nochmal erleben. Hält sich eigentlich ganz gut. Das Beste am Buch sind für mich definitiv die ersten knapp 500 Seiten ("Book One"), welche die direkten Auswirkungen der Katastrophe zeigen. Hier finden sich auch die besten Kapiten: besonders "Chapter 26" mit den gesammelten Protokollen/Mitschnitten von Presse, Radio, TV(!) und Militär. Die Ideen in dem Kapitel sind auf jeden Fall grandios. "Chapter 38" zeigt dann die "zweite" Todeswelle in Form verschiedener Personen.
In der Mitte lässt das Buch etwas nach und es kommt erstmal viel über Gott. Mit dem Aufbau einer Gesellschaft wird es dann wieder interessanter.
Das Ende finde ich persönlich nciht so gut. Wie Las Vegas ausgelöscht wird ist irgendwie komisch, weil es im Prinzip keinen der anderen Charaktere der Hauptstory gebraucht hätte.

Insgesamt für mich ungefähr auf einer Stufe mit "It" und somit hat er für mcih zwei überragende Epen geschreben.
Fange jetzt "The Dark Tower" an.

Marküs

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16.07.2019 - 17:27 Uhr
Yukio Mishima - Spring snow (9/10): A lush story of love and passion in early twentieth century Japan from one of my favourite authors of all time and moreover the start of his big tetralogy.

The MACHINA of God

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18.07.2019 - 16:33 Uhr
Stephen King - "The Dark Tower 1: The Gunslinger" ?/10

Ich sehe mal von einer Bewertung ab, da ich zumindest den zweiten Band abwarten will. Aber ehrlich gesagt musste ich mich teilweise echt durchquälen (und das bei gerade mal 240 Seiten). Ich bin wohl einfach kein Fantasy-Leser und brauche irgendeinen Bezug zur Realität (den ja die meisten King-Bücher haben). Aber hier finde ich bis auf ein paar schöne Bilder keinen Halt. Welche Zeit soll das sein? Welcher Ort (oder welche Welt)? Was sollen all die komischen Dialoge (besonders mit dem Jungen)? Zum Teil ist das für mich vor allem das oft benutzte Wort im Buch: "Palaver".
Wäre es nicht King und nicht Teil von etwas größerem hätte ich wohl nach 100 Seiten kapituliert. So geb ich mir jetzt (auch auf Anraten hier) mal den zweiten Band. Wenn der ähnlich ist, bin ich aber raus.

The MACHINA of God

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18.07.2019 - 16:56 Uhr
Mal ne Frage:

Habt ihr gute Empfehlungen die so in den Bereich USA im 19.Jh. oder Western gehen?

Schaue gerade "Godless" und "Deadwood" und höre viel Johnny Cash und Lanegan und sowas. Hab bisschen Bock auf das "alte" Amerika.

Und kennt jemand Percical Everett?

Jennifer

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18.07.2019 - 17:12 Uhr
Habt ihr gute Empfehlungen die so in den Bereich USA im 19.Jh. oder Western gehen?

Spontan fallen mir da "Butcher's crossing" von John Williams und "Lonesome dove" von Larry McMurtry ein. Letzterer hat übrigens auch das Drehbuch für "Brokeback Mountain" geschrieben.

The MACHINA of God

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18.07.2019 - 17:27 Uhr
Ha! "Lonesome dove" hatte ich zufällig selbst gefunden und wollte es ausleihen. Ist aber leider ein Präsenzexemplar. Welchen Sinn auch immer das bei Romanen macht.

The MACHINA of God

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18.07.2019 - 17:39 Uhr
Ich sag mal ich nehme auch generell Pre-WW2-USA. Hab mir jetzt mal "Grapes of wrath" geliehen. Soll ja mega sein.

Jennifer

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18.07.2019 - 17:46 Uhr
Ich würds Dir ja gern ausleihen, aber eine Öffentliche-Bücherei-Funktion werden wir hier so schnell nicht sehen, glaube ich. :)

Kevin

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18.07.2019 - 21:34 Uhr
Cormac McCarthy, aber wem erzähle ich das?!

The MACHINA of God

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18.07.2019 - 22:55 Uhr
Auf was ist das die Antwort, Kevin? :D

Unangemeldeter

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18.07.2019 - 23:24 Uhr
Steinbeck wäre auch meine erste Empfehlung gewesen, Grapes of Wrath hab ich gerade vor 2 Monaten gelesen und es ist in der Tat toll. Mein Liebling von ihm allerdings bislang "Cannery Row", das kann ich wärmstens empfehlen.

Kurz zum Dunklen Turm: mindestens die Hälfte der ganzen Buchreihe war für mich ganz schönes Gequäle, eigentlich sind nur die Bücher 3-5 (glaube ich) so richtig lesenswert. Das Ende is auch wieder OK. Würde ich auf jeden Fall nie jemandem empfehlen, da braucht man schon einen eigenen Antrieb für.

The MACHINA of God

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18.07.2019 - 23:54 Uhr
Band 2 (bin bei Seite 80 von 450) bekommt mich jetzt schon mal deutlich mehr. Es gibt endlich Eckpunkte, an denen man sich festhalten kann.

Und "The Grapes of Wrath" starte ich auch dieser Tage.

Kevin

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19.07.2019 - 00:25 Uhr
Auf die Frage: "Habt ihr gute Empfehlungen die so in den Bereich USA im 19.Jh. oder Western gehen?"

The MACHINA of God

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19.07.2019 - 00:43 Uhr
Ach der mit "No country for old man". Ok. Was empfiehlst du da ausser dieses Buch? Die Trilogie?

Marküs

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19.07.2019 - 08:10 Uhr
Butcher's crossing ist ganz großes Tennis! John Williams ein hervorragender Autor

Kevin

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19.07.2019 - 18:36 Uhr
@Machina: Die Straße (The road) war das beste, was ich von ihm bislang gelesen habe.

peppermint patty

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Registriert seit 07.05.2019

20.07.2019 - 21:51 Uhr
Hans Fallada - Jeder stirbt für sich allein (10/10)

Gibt denen eine Stimme, die eh keine Chsnce hatten. Hauptsache, Mittäter wie von Stauffenberg werden heute gefeiert

The MACHINA of God

User und Moderator

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22.07.2019 - 14:30 Uhr
Stephen King - "The Dark Tower I: The Gunslinger" 6/10
Hab ja oben schon etwas dazu geschrieben. Mit Band 2 gelesen trau ich mich zu einer Bewertung. Definitiv ein sehr schwieriger Einstieg, der aber langsam etwas mehr Sinn bekommt.

"The Dark Tower II: The Drawing of the Three" 8-8,5/10
Das gefällt mir schon deutlich besser. Alle drei "drawings" sind toll inszeniert. King integriert Themen wie Sucht, Rassismus und was auch immer der Pusher so macht. :D Band 3 beginne ich dann jetzt mal.

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22.07.2019 - 14:49 Uhr
T.C. Boyle - Drop City
etwas schleppender Anfang, da gingen mir die Hippies und ihr Drogenkonsum noch etwas auf die Nerven. Das pendelt sich dann ein und zum Schluss hatte ich die Charaktere schon sehr liebgewonnen und mich in der Geschichte wohlgefühlt. Gerade zum Ende eine 8/10 - ich kann mir aber auch vorstellen, dass einigen Leuten die erste Hälfte besser gefällt.

Volker Kutscher - Marlow
der mittlerweile 7. Roman um Gereon Rath, sehr bekannt geworden durch die Serie "Babylon Berlin". Die Figuren sind hier aber doch noch anders gestaltet. Der Haupthandlungsstrang ist ein solider Krimi, was daneben passiert und wie sich das Leben von Rath, Charly und allen anderen aber entwickelt, verfügt für mich über eine große Sogwirkung. Auch der Irrsinn der Nazis ist einmal mehr eindringlich beschrieben. Ich habe das Buch (gut 500 Seiten) komplett am Wochenende gelesen, dadurch fielen mir einige Dopplungen auf. Die waren in etwa so: "Ah, xy hat also ein Geschäft in z! Deshalb weiß der abc.[...] [1-2 Seiten später] Da xy ein Geschäft in z hat, weiß er natürlich abc." Das war manchmal irritierend - wenn man das Buch nach Kapitelende aber mal für 2 Tage weglegt, könnte das auch hilfreich sein ;)
mit ordentlichem Bonus vom Setting und den Charakteren: ebenfalls 8/10


Den ersten Band der Knausgard-Werke (Sterben) habe ich mir auch mal besorgt. Eignet der sich für abendliche Lektüre mit 5-10 Seiten pro Tag oder sollte man davon mehr am Stück lesen?

myx

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Registriert seit 16.10.2016

22.07.2019 - 15:47 Uhr
Eignet sich schon für kleinere Portionen, finde ich. Knausgard selber legt immer wieder kleinere Pausen in etwa dieser Grössenordnung ein, wirst sehen. Wünsche viel Vergnügen, Band 1 beginnt ja mit einem richtigen Paukenschlag! :)

The MACHINA of God

User und Moderator

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22.07.2019 - 16:02 Uhr
Naja, ich finde ja 5-10 Seiten pro Tag für jede Lektüre zu wenig. :D

myx

Postings: 4654

Registriert seit 16.10.2016

24.07.2019 - 08:16 Uhr
Karl Ove Knausgard – Leben

Jetzt muss ich zunächst wirklich mal erwähnen, was für einen vorzüglichen Musikgeschmack Knausgard hat. Dieser verhilft ihm etwa dazu, dass er bereits mit 16 Jahren als Plattenkritiker bei einer Lokalzeitung tätig wird und sich mit seiner Sachkenntnis ein paar Kronen verdienen kann.

Besonders in Erinnerung behalten habe ich mir diesbezüglich folgende Stelle in Band 4. Knausgard ist gerade frisch in seine Wohnung in Hafjord (Nord-Norwegen) eingezogen, wo er für ein Jahr als Aushilfslehrer tätig sein wird. Dann schreibt er: "Ich stellte die Stereoanlage auf, lehnte die Platten an die Wand, blätterte sie durch und wählte My Life in the Bush of Ghosts mit Brian Eno und David Byrne aus, eine meiner absoluten Favoriten." (S. 72 f.)

Neugierig gemacht, habe ich mir die Platte umgehend angehört und muss sagen, es ist wirklich ein tolles Ding! Die Kenner hier im Forum werden sicher unschwer etwas damit anfangen können. Laut Wikipedia jedenfalls gehört "My Life in the Bush of Ghosts" zu den Pionieralben der Samplingtechnik. Aber um zurück zu Knausgard zu kommen: Kann ein Mensch mit einem solch erlesenen Musikgeschmack eine langweilige Autobiografie schreiben? Kann er natürlich nicht! :D

Leider bin ich vom Mittelteil des vierten Bandes etwas enttäuscht. Knausgard lässt hier einiges von dem vermissen, was ihn sonst so ausgezeichnet hat: Die Erinnerungen wirken fast ein wenig achtlos hingeklatscht, es fehlen sowohl die poetischen, schönen Formulierungen als auch die nachdenklicheren, reflexiven Passagen, die kleinen essayistischen Exkurse, die ich so an dem Norweger schätze. Aber gut, "Leben" handelt in einer Übergangszeit. Das alte Leben als Gymnasiast ist noch nicht ganz abgeschlossen, das neue Leben als Schriftsteller hat noch nicht richtig begonnen. Vielleicht bewegte er sich einfach zu sehr im Ungefähren, um darüber ins präzise Philosophieren geraten zu können.

Die Romanteile, die im kleinen Kaff Hafjord in Nord-Norwegen mit seinen stets herzlichen und kontaktfreudigen Bewohnern spielen, sind aber wieder gewohnt stark, nicht zuletzt wegen Knausgards auch hier wieder unglaublich schonungsloser Offenheit. Nur konnte ich mich nicht so ganz mit allen seinen Themen identifizieren, etwa mit dem ständigen Komatrinken. Nichts habe ich in diesem Alter mehr gefürchtet, als die Kontrolle über mein Bewusstsein komplett zu verlieren. Beim 18-jährigen Knausgard waren diese vollständigen Selbstentgrenzungen fast jede Woche die Regel. :)

Nun bin ich gespannt auf Band 5, hoffentlich wieder mit durchgängig mehr poetischer Ausdruckskraft und spannenden Ausflügen ins Psychologisch-Philosophische.

7/10

The MACHINA of God

User und Moderator

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24.07.2019 - 18:46 Uhr
Ich fand "Leben" und "Träumen" recht ähnlich, aber vielleicht liegt das eher an der zeitlichen Nähe von Knausgaards Leben. Danke auf jeden Fall für den ausführlichen Bericht.

Voyage 34

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25.07.2019 - 14:18 Uhr
Stephen King - "The Dark Tower X

Die hätte ich auch echt Bock alle noch mal zu lesen, ist viel zu lange her

The MACHINA of God

User und Moderator

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26.07.2019 - 17:33 Uhr
@Voyage:
Also ich stecke grad in Band 3 und weiss nicht, ob ich die Serie zu Ende lese. Ist mir irgendwie alle zu wirr und komisch.

The MACHINA of God

User und Moderator

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26.07.2019 - 17:40 Uhr
John Steinbeck - "The Grapes of Wrath" 9/10
Am Anfang musst ich mich erstmal auf die Sprache einstellen, aber ähnlich wie bei "Trainspotting" kann man nach einer Weile das wichtigste ableiten. Anyway, ein Klassiker der Literaturgeschichte, der einen langsam heranführt, aber einen irgendwann nicht mehr loslässt. Die Armut und der Zusammenhalt der "Okies", die Dynamiken in der Joad-Familie... alles sehr intensiv.
Ein paar Szenen hab ich bzgl. Charakterentscheidungen nicht ganz nachvollziehen können, aber ansonsten absolut zu Recht ein Klassiker. Und diese ganzen "Dust bowl"-Geschichte ist schon ne fatale Sache gewesen (les da bald noch ein Buch zu).

Soundtrack: Bruce Springsteen "The Ghost of Tom Joad", Woodie Guthrie "Dust bowl ballads", Calexico, BMRC u.ä.

Voyage 34

Postings: 958

Registriert seit 11.09.2018

27.07.2019 - 13:27 Uhr
@ Machina

Ist bei mir schon echt lange her, daher kann ich nicht so richtig viel dazu sagen. Hat zweifelsohne seine längen aber insgesamt hab ich es als sehr lohnenswert in Erinnerung trotz des enormen umfangs

The MACHINA of God

User und Moderator

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Registriert seit 07.06.2013

27.07.2019 - 16:22 Uhr
Ach, Längen find ich nicht. Und 500 Seiten würde ich jetzt nciht als enormen Umfang sehen. :)

The MACHINA of God

User und Moderator

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Registriert seit 07.06.2013

27.07.2019 - 16:50 Uhr
Ah mein Fehler. Du redest ja von King.
Da sind es weniger Längen als komische Welten und Dinge die ich nicht verstehe.

maxlivno

Postings: 2744

Registriert seit 25.05.2017

27.07.2019 - 18:00 Uhr
Max Frisch - Montauk 9,5/10

Frisch öffnet sich komplett für den Leser. Autobiographisch erzählt der 63-jährige von einem Wochenendtrip mit einer deutlich jüngeren Frau nach Montauk. Der Mut zur absoluten Ehrlichkeit zeichnet dieses Buch ein Stück weit aus. Immer wieder erinnert sich Frisch an verschiedene Passagen seines Lebens zurück und an bestimmte (prägende) Personen. Er beschreibt die Umgebung und seinen Umgang mit anderen Menschen ganz nüchtern und denkt nach über das Sterben.
Es fühlt sich so an, als ob Max Frisch einen an die Hand nimmt und sagt: „Schau dir ruhig alles an, so bin ich.“

Ein großer Autor des 20. Jahrhunderts

Voyage 34

Postings: 958

Registriert seit 11.09.2018

28.07.2019 - 14:31 Uhr
@Machina

ich meine doch die komplette Dunkler Turm Reihe :-D

Randwer

Postings: 2757

Registriert seit 14.05.2014

29.07.2019 - 15:01 Uhr
Philipp Hübl - Die aufgeregte Gesellschaft
Wie Emotionen unsere Moral prägen und die Polarisierung verstärken.

Ein äußerst interessantes Buch, das mir dabei hilft viele gesellschaftliche Phänomene zu verstehen und auch dabei dem eigenen moralischen Wertekanon auf den Grund zu gehen.

Kevin

Mitglied der Plattentests.de-Chefredaktion

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Registriert seit 14.05.2013

01.08.2019 - 03:04 Uhr
Marcel Reif - Nachspielzeit - ein Leben mit dem Fußball

#10: Kurzweilige (Klo)Lektüre der Kommentatorenlegende Marcel Reif. Relativ unterhaltsam erzählt Reif von einprägsamen Begegnungen, besonderen Spielen und den besten Restaurants in London, Mailand oder Barcelona. Natürlich keine große Literatur, für Fußballfans aber ein klares Kann. 6/10

Haruki Murakami - Wilde Schafsjagd

#11: Normalerweise bin ich ja ein Verfechter Murakamis, aber "Wilde Schafsjagd" hinterlässt mich schon einigermaßen ratlos. Viele klassische Murakami-Elemente finden sich hier, im Großen und Ganzen wirkt der Roman jedoch sehr orientierungslos, ganz so, als habe Murakami einfach mal drauflosgeschrieben. Entsprechend willkürlich wirken die Wendungen und auch der Schluss. 5/10

Affengitarre

User und News-Scout

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Registriert seit 23.07.2014

01.08.2019 - 13:57 Uhr
Die Schafsjagd mochte ich zwar, ist aber auch nicht unbedingt ein Highlight aus seinem Schaffen für mich. Das ist ja noch ein ziemlich frühes Werk und irgendwie auch Teil 3 einer vierteiligen Serie über den Charakter Ratte.

Den Nachfolger "Tanz mit dem Schafsmann" würde ich dir aber dennoch ans Herz legen. Nicht unbedingt aufgrund der ausgefeilten Geschichte oder der Wendungen, sondern einfach wegen der liebenswürdigen und tragischen Charaktere. Hat mir sehr gepackt.

Marküs

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Registriert seit 08.02.2018

01.08.2019 - 14:09 Uhr
@ Maxlivno: Max Frisch - Montauk (10/10), nie war Frisch berührender, nie reduzierter, nie besser

Kevin

Mitglied der Plattentests.de-Chefredaktion

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Registriert seit 14.05.2013

01.08.2019 - 14:21 Uhr
@Affengitarre: Werde mir "Tanz mit dem Schafsmann" schon noch besorgen, bei Murakami bin ich Komplettist.

Affengitarre

User und News-Scout

Postings: 10796

Registriert seit 23.07.2014

01.08.2019 - 14:52 Uhr
Ja schön. :) Die beiden ersten Werke würde ich mir aber bis zum Schluss aufheben, denke ich. Also "Wenn der Wind singt" und "Pinnball 1973". Es ist zwar spannend und interessant zu lesen, wie die ersten Gehversuche (seine sogenannten Küchentischromane) schon sehr viel von dem besitzen, was seine späteren Sachen dann auch ausmacht, aber als eigenständige Romane funktionieren sie nur bedingt. Fantastische Szenen sind dennoch dabei.

Ansonsten gerne die autobiografischen "Wovon ich rede, wenn ich vom Laufen rede" und "Vom Beruf Schriftsteller" lesen, falls noch nicht bekannt. Im erstgenannten spricht er über seine Liebe zum Laufen und erzählt auch drumherum einiges über seinen Schriftstelleralltag, im zweiten Buch geht es dann fast ausschließlich darum. Fand die beiden jedenfalls sehr spannend.

Kevin

Mitglied der Plattentests.de-Chefredaktion

Postings: 1023

Registriert seit 14.05.2013

01.08.2019 - 14:59 Uhr
Die beiden ersten Werke hatte ich bereits letztes Jahr gelesen und stimme Dir in Deinem Urteil vollumfänglich zu. Nette Szenen, aber kaum auf dem Niveau späterer Werke.

Jetzt steht erstmal ein anderes Mammutprojekt an: "Der Distelfink" von Donna Tartt. Über 1000 Seiten dick, mal schauen, wie gut ich durchkomme.

Otto Lenk

Postings: 772

Registriert seit 14.06.2013

04.08.2019 - 14:59 Uhr

Auf Erden sind wir kurz grandios von Ocean Vuong

9/10

peppermint patty

Postings: 1904

Registriert seit 07.05.2019

04.08.2019 - 15:22 Uhr
Beim Distelfink ist die Geschichte der Star, da wird man nicht durch ellenlange Reflexionen im Lesefluss aufgehalten. Ein im besten Sinne uneitles Buch, das einen nicht überfordern will.

myx

Postings: 4654

Registriert seit 16.10.2016

04.08.2019 - 15:41 Uhr
@Otto Lenk: Die hochgelobte Neuerscheinung ist auch bei mir seit Kurzem im Regal. Da freue ich mich drauf.

slowmo

Postings: 1128

Registriert seit 15.06.2013

05.08.2019 - 21:55 Uhr
David Foster Wallace: Die wahre Traurigkeit der Erwachsenen (Essays & Reportagen)


Ein Hörbuch gelesen von Moritz von Uslar, Lars Eidinger und Christian Ulmen

Die Essays sind in vier Texte aufgegliedert. Der erste Teil ("Der Planet Trillaphon im Verhältnis zur Üblen Sache"), ist eine eher autiobiografisch geprägte Abhandlung über die Depression von David Foster Wallace.

Im zweiten Teil berichtet Wallace von den "Annual Adult Video Awards", einer jährlichen Preisverleihung inkl. Messe der amerikanischen Pornoindustrie.

Im dritten Teil geht es um ein Hummer-Festival in Maine.

Der vierte Teil ist eine Abschlussrede von Wallace "This is Water", die er ursprünglich 2005 hielt und an die Absolventen des Kenyon College gerichtet war.

Während der erste Teil wirklich ein unglaubglich nahegehender, in seiner Destruktion kaum topbarer und nur äußerst schwer zu ertragender Einblick in einem bis auf das Maximum an einer Depression Erkrankten ist, zieht sich leider der zweite und dritte Teil ziemlich zäh und unnötig in die Länge. Die Rede am Ende gehört hingegen mit zu dem Ergreifensten, was ich in dieser Art je zu Gehör bekommen habe und läd wirklich zum intensiven nachdenken über alles ein. Gerade diese kann ich wirklich nur zwingenst empfehlen mal anzuhören.

slowmo

Postings: 1128

Registriert seit 15.06.2013

05.08.2019 - 21:56 Uhr
@Otto Lenk

habe ich auch gerade fast durchgelesen.

Als nächstes kommt Tommy Green. ;)

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Registriert seit 25.09.2014

16.08.2019 - 16:45 Uhr
Patrick Deville - Viva

Hm. Ich kenne mich mit der Geschichte Lowrys und Trotzkis nicht aus, deshalb ist es manchmal sehr schwer dem Text zu folgen. Durchaus schön geschrieben, aber keinesfalls leichte Lektüre. Dadurch ergibt sich für mich auch kein großer Lesefluss. Mal gucken, ob ich das zu Ende lese oder mich dann Knausgard widme.

The MACHINA of God

User und Moderator

Postings: 31725

Registriert seit 07.06.2013

17.08.2019 - 20:28 Uhr
Robert Shelton "No Direction Home: The Life and Music of Bob Dylan" - 7-7,5/10

Meine dritte Dylan-Bio und leider auch die schwächste. Dabei wohl die einzige, bei der Dylan je aktiv mitgearbeitet hat. Shelton schrieb sonst wohl vor allen Dingen Artikel und Rezensionen zu Musik. Das könnte auch der Grund für das größte Problem des Buches sein: die Struktur. Dass das Buch nur bis "Street-Legal" (1978) geht: ok, ist halt so. Aber wie Shelton das ganze erzählt ist leider so sprunghaft und anstrengend im "pacing", dass man zum Teil echt zu tun hat. Auch handelt ein Viertel des Buches nur von den Jahren '63 und '64, während andere Jahre z.T. in ein paar Absätzen abgehandelt werden. Klar sind das sehr wichtige Jahre, aber die Gewichtung dieser ist vor allem einer Sache geschuldet: dass Shelton in dieser Zeit viel mit Dylan zu tun hatte. Und so sind Anekdoten, bei denen Shelton mit dabei war, so zahl- und detailreich, dass es leider oft auch einfach uninteressant ist und man das Gefühl hat, es war ihm wichtig zu zeigen, wie gut er Dylan kannte und wie sehr dieser ich mochte. Das gibt auch oft neue Einblicke, die man sonst nirgends liest, aber leider eben auch viel "yeah, ok, we get it"-Gefühle während des Lesens.
Warum trotzdem 7-7,5/10? Weil es immer noch Dylan ist und da einfach viel interessantes zu holen ist. Und Shelton hat auch einen tollen Stil und analysiert Dylans Texte auch oft sehr treffend (die Musik kommt leider seltener zur Sprache). Er ist sicher ein guter Musik-Journalist. Nur für eine Biographie fehlen hier leider zuviel Struktur und eine ausgelichenere Gewichtung.

The MACHINA of God

User und Moderator

Postings: 31725

Registriert seit 07.06.2013

24.08.2019 - 18:43 Uhr
Philip Roth - "Sabbath's theater" 9,5/10

Puh. Hatte vor ein paar Jahren mal dieses Buch sowie "The dying animal" und "American Pastoral" von Roth gelesen und hatte das als bestes der drei in Erinnerung. Und das zurecht. Ein verstörender Abgrund aus sexuellen Eskapaden, Nihilismus, Verbitterung und Selbsthass, gegen den einige Charaktere von Houllebecq wie die Teletubbies wirken. Das ganze wird mit einer grandiosen Sprache versehen und Dialogen, die in ihrer rücksichslosen Ehrlichkeit erschüttern.
Werde mir jetzt mal seinen Klassiker "Portnoy's complaint" vornehmen.

annette4051

Postings: 2

Registriert seit 24.08.2019

24.08.2019 - 19:07 Uhr
ich lese gerade "the secret" tolles Buch. Kann ich sehr empfehlen, wer sich für Persönlichkeitsentwicklung interessiert.

Beste Grüße
Angie von
https://samtmöbel.de

myx

Postings: 4654

Registriert seit 16.10.2016

26.08.2019 - 09:18 Uhr
Ich reiche noch die Kurzbesprechung des Romans "Väter und Söhne" von Iwan S. Turgenjew nach:

Leider philosophisch nicht ganz so prickelnd, wie ich es erwartet habe. Die Hauptfigur, Basarow, ist ein allzu kruder Nihilist, der schlichtweg alles Hergebrachte in Bausch und Bogen verwirft, ohne etwas Vernünftiges an dessen Stelle zu setzen. Stattdessen seziert er Frösche und empfiehlt den Älteren die Lektüre von Büchners "Kraft und Stoff". Ein Werk, das bezeichnenderweise dem Vulgärmaterialismus zugerechnet wird, der mit geistig-kulturellen Inhalten wenig anzufangen weiss. – Aber "Väter und Söhne" ist natürlich ein Roman und keine philosophische Abhandlung, und der Typus des extremen, renitenten Nihilisten mag um 1860 in Russland unter der naturwissenschaftlich gebildeten Jugend tatsächlich weit verbreitet gewesen sein. Von daher alles ok.

Überzeugend finde ich den Roman besonders in psychologischer Hinsicht. Dass Autonomie und Intimität, Freiheit und Geborgenheit ein Gegensatzpaar bilden, hat Turgenjew sehr schön an den Figuren Basarow und Arkadi Kirsanow herausgearbeitet: Wer nach absoluter Selbstbestimmung strebt, bleibt in letzter Konsequenz sein Leben lang bindungsunfähig. – Ein Roman für die einsame Insel (so Thomas Mann) ist "Väter und Söhne" für mich nicht, hat mir aber in seiner Kompaktheit besser gefallen als "Der Idiot" und "Anna Karenina" (beide vor drei Jahren gelesen), wo ich mich über gewisse Strecken immer mal wieder gelangweilt habe.

7/10

Voyage 34

Postings: 958

Registriert seit 11.09.2018

26.08.2019 - 15:44 Uhr
Ich reihe mich mal in Philip Roth ein:
- Goodbye Columbus 8,5/10 im schnitt bisher (Kurzgeschichten)

Daudi

Postings: 110

Registriert seit 22.08.2019

26.08.2019 - 16:19 Uhr
Helen Dunmore - Im ersten Licht des Tages
Gerade angefangen. Es geht wohl um Geschwisterbeziehungen.

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