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14.08.2020 - 16:41 Uhr
George R. R. Martin - A Game of Thrones
Jetzt, wo der Hype um die Serie verflogen ist, kann ich mir das ganz in Ruhe geben, ohne dass überall Spoilers lauern. |
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15.08.2020 - 18:43 Uhr
Super! Wenn du durch bist, kannst du dich auch mit allen anderen darüber ärgern, dass Band 6 vermutlich gar nicht mehr kommt, wenn George so weitermacht. |
The MACHINA of God
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15.08.2020 - 19:32 Uhr
In seinem Blog meinte genau heute, dass eer grad weiterschreibt. Aber was bedeutet das schon. :D
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16.08.2020 - 17:25 Uhr
Ich bin zum Glück ein langsamer Leser. Bis ich durch 5 dieser Backsteine durch bin, dauert es noch etwas :D |
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17.08.2020 - 09:45 Uhr
Jaja, er wollte das Buch ja zu irgendeiner Messe in Neuseeland fertig haben. Die Messe war vor ein paar Wochen angesetzt, dann abgesagt. Ich freue mich, falls da tatsächlich noch was kommen sollte. Nur so richtig glaube ich nicht dran. Leider hab ich die ganzen 1b-Charaktere und deren Schicksale schon wieder halb vergessen, sodass ich nochmal von vorne anfangen muss ;) |
Superhelge
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17.08.2020 - 22:44 Uhr
Sturmhöhe von Emily Brontë
...bin durch Kate Bushs 'Wuthering Heights' über eine Arte-Doku auf die Romanvorlage aufmerksam geworden. Bin mal gepannt ob es seinen heutigen Legendenstatus zu recht innehat, ist eigentlich so gar nicht meine Lesart... ;-) |
seno
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18.08.2020 - 08:54 Uhr
Ich bin zum Glück ein langsamer Leser. Bis ich durch 5 dieser Backsteine durch bin, dauert es noch etwas :D
So haben wir alle mal gedacht. Ich habe 2003 mit der Reihe angefangen und hätte nie im Leben gedacht, dass sie 2020 noch nicht beendet ist.
Ich persönlich erwarte gar nichts mehr vom Schorsch. |
Voyage 34
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18.08.2020 - 13:09 Uhr
Jon Krakauer - Into Thin Air
Ausfühlicher Bericht über das tödliche Everest Frühjahr '96, in dem Krakauer selbst an einer der fatalen Führungen teilnahm. Hat mich sehr gefesselt und seltsamerweise auch inspiriert (nicht zur Himalaya-Besteigung) |
ExplodingHead
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20.08.2020 - 16:04 Uhr
"...Hat mich sehr gefesselt und seltsamerweise auch inspiriert (nicht zur Himalaya-Besteigung) "
Haus bauen, Baum pflanzen, Kind zeugen? |
derdiedas
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20.08.2020 - 16:23 Uhr
So haben wir alle mal gedacht. Ich habe 2003 mit der Reihe angefangen und hätte nie im Leben gedacht, dass sie 2020 noch nicht beendet ist.
Ich persönlich erwarte gar nichts mehr vom Schorsch.
Seine letzten Blogeinträge klingen wirklich viel optimistischer, als alles was er in den Jahren zuvor zum nächsten Buch gesagt hat, ich glaube wirklich, dass es in den nächsten 1-2 Jahren rauskommt.
Ob er aber danach die Serie noch zum Abschluss bringen kann, das ist dann doch recht fraglich. |
The MACHINA of God
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23.08.2020 - 14:45 Uhr
Kleinene Zusammenfassung der letzten 3 Monate:
Nicholas Schaffner - "A saucerful of secrets" (Pink Floyd) 7,5/10
Arthur Conan Doyle
"The Lost World" (Challenger #1) 8/10
"The Poison Belt" (Challenger #2) 7/10
"The Land of Mist" (Challenger #3) 6/10
Die berühmte Dinosaurier-Geschichte ist sehr gut. Als der letzte Challenger-Teil rauskam, hat Doyle leider schon etwas zu sehr an Elfen geglaubt. "The Land of Mist" ist daher leider etwas "too much".
Sarah Jensen & Maynard James Keenan - "A Perfect Union of Contrary Things" 7,5/10
Im Prinzip ist es hier: Die ersten 200 Seiten 9/10, danach (ca. 70 Seiten) leider eher 5/10. Wie oft bei Biographien, geht den Autoren irgendwann die Luft raus. Die ersten 200 Seiten geben einen wunderbaren Einblick in die Person MJK. Danach wird es leider ausgefranzt, sprunghaft und wirr. Wirkt etwas, als wären die ersten 200 Seiten bereits Mitte der 00er fertiggewesen und man hat dann irgendwann noch schnell den Rest zusammengeschustert. Schade eigentlich.
Stefan Üblacker - "Das Buch Ä" 10/10
Die ersten Seiten dachte ich: "Ohoh, hoffentlich komm ich mit dem Stil klar." Das war ein paar Seiten später gegessen und ich habe das Buch (und die Band) bis zum Ende nach 700 Seiten (tatsächlich die umgfangreichste Musikerbio, die ich je las) geliebt. Absolut fantastisch.
(to be continued...)
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The MACHINA of God
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23.08.2020 - 14:51 Uhr
H.G. Wells - "The war of the world" 9/10
Schon echt krass, dass das Ding noch vor 1900 rauskam. Wie auch bei seinen Short Stories muss man echt sagen, dass Wells ziemlich gut in Zukunfts-Szenarien war. Auch schön, wie das Buch aus der Ich-Prespektive erzählt wird. Absolut klasse.
H.G. Wells - "The first men in the moon" 6,5/10
Hier hat ihn die Zukunft leider eingeholt und die Reise zum und in den Mond wirkt heute leider veraltet. Trotzdem unterhaltsam, aber kein Vergleich zu "War of the worlds".
H.G. Wells - "The complete short stories" 8/10#
David Buckley - "Strange fascination" (David Bowie) 9/10#
Tolle Bowie-Biographie, die mich selbst beim zweiten Mal durchweg fasziniert hat.
Paolo Hewitt - "Getting high" (Oasis) 10/10
Hab ich schon mal ausführlich was zu geschrieben. Musst ich einfach nochmal lesen. Grandios.
(to be continued...)
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23.08.2020 - 14:55 Uhr
Michael Diamond & Adam Horrowitz - "The Beastie Boys Book" 9/10
Ein schönes, wunderbar illustriertes Buch über das New York der 80er, den Aufstieg des Hiphop, die Beastie Boys und nicht zuletzt über den leider verstorbenen Adam Yauch. Leider acuh hier gegen Ende etwas "verhuscht", aber trozdem absolut empfehlenswert, wenn man die Band mag.
Nick Rennison - "The unauthorized biography of Sherlock Holmes" 9/10
Herrlich. Rennison schreibt eine Biographie, als hätte es Holmes wirklich gegeben und Doyle hätte nur mit Watson zusammengearbeitet und ihn nicht erfunden. Das Ganze wird chronologisch aufgezogen und mit echten Ereignissen verwoben (die ja auch Doyle selbst immer mit einfliessen ließ). Klasse Idee, klasse umgesetzt. |
The MACHINA of God
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23.08.2020 - 15:00 Uhr
Cormac McCarthy
"All the pretty horses" (Border trilogy #1) 8/10
"The Crossing" (Border trilogy #2) 9/10
"Cities of the plain" (Border trilogy #3) 8,5/10
Gesamt: 8,5/10. Hat perfekt zum Hitze-Wetter gepasst. Unfassbar trocken und trotzdem bewegend, diese Grenzgänge zwischen dem Süden der USA und Mexico.
Cormac McCarthy - "Blood meridian" 8,5/10
Was für ein abgefucktes Buch. Basierend auf einer realen "Gang" Mitte des 19. Jahrhundert, ist das hier quasi eine Aneinanderreihung von Massakern zwischen Indianern, Mexikanern und der vermeintlich "amerikanischen" Bande. Das ist alles so blutig und hoffnungslos, dass man oft schlucken muss. Selten so ein trostloses Buch gelesen.
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So, sorry für soviel, aber ich bin nicht dazugekommen die letzten Wochen und jetzt muss alles raus. |
Affengitarre
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23.08.2020 - 15:02 Uhr
"Kleine Zusammenfassung". :D Bei "Getting High" und dem "Buch Ä" kann ich dir nur zustimmen, tolle und herzliche Biografien, bei dem über Beastie Boys bin ich noch dabei, mag es aber bisher sehr. Diese Biografie über Holmes klingt tatsächlich sehr interessant, werde ich mir auch mal zulegen müssen. |
The MACHINA of God
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23.08.2020 - 15:06 Uhr
Ja, die ist echt sehr unterhaltsam. Musste auch oft lachen. Irgendwann glaubt man wirklich, Holmes und Watson gab es wirklich.
Noch vergessen:
Edgar Allen Poe - "Complete stories" Poe/10 |
AndreasM
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25.08.2020 - 09:12 Uhr
@ Kevin
Leif Randt - Allegro Pastell
#11: Interessanter Roman des Autors von "Planet Magnon". Es geht um moderne Paarbeziehungen, um die Konstruktion von Liebe und Nähe, um gesellschaftliche Erwartungen und Pop-Kultur. Der Schreibstil ist nach wie vor sehr eigen, aber ich mag diese Distanz, die Randt zu seinem Personal aufbaut, wenngleich seine Texte dadurch manchmal "überironisiert" wirken.
Habe ich auch gerade ausglesen und sehr gemocht. Ich mag den Stil von leif Randt sehr und kann aber gar nicht so Recht beschreiben warum. Als "überironisiert" wirkt er auf mich nicht, eher hat er für mich manches Mal sogar eine gewisse Leichtigkeit (Flauschigkeit?), die den Texten etwas Eigenes verleiht. Ich mochte schon "Leuchtspielhaus", "Allegro Pastell" gefiel mir jetzt aber noch besser, auch weil er dieses Mal auf die zweite Ebene im Roman (wie eben in Leuchtspielhaus) verzichtet hat.
In der Tat hat es "Allegro Pastell" aus meiner Sicht gut geschafft, eine Paarbeziehung am Ende der 10er-Jahre (so ja auch der Klappentext) zu beschreiben. |
Voyage 34
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25.08.2020 - 10:59 Uhr
Haruki Murakami - Blind Willow, Sleeping Woman
Hab diese Kurzgeschichtensammlung vor längerer Zeit begonnen und nach längerer Pause mal wieder aufgeschlagen. Chance Traveller hat mir direkt wieder in den typischen Murakami Bann gezogen, diese Banalität im Plot, die melancholischer Atmosphäre, die Menschlichkeit der Figuren...
Einer meiner Lieblingsautoren, auch im Kurzgeschichtenformat. |
Kevin
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28.08.2020 - 14:52 Uhr
@AndreasM: Du empfindest also nicht, dass Randt teils stark ironisiert? Seine Gegenwartsbetrachtungen sind in meinen Augen doch komplett durchwirkt von Ironie und der daraus entstehenden Distanz zu seinen Figuren. Gefallen hat mir der Roman aber auch, wenngleich ich darin nicht das Meisterwerk erkenne, das Ijoma Mangold (Zeit) zum Beispiel darin sieht.
Junot Díaz - Das kurze wundersame Leben des Oscar Wao
#12: Hier im Thread wurde das Buch schon ein paar mal besprochen, glaube ich mich zu erinnern. Ich kann mich dem generell positiven Urteil der meisten anschließen, auch wenn mich das Buch letztlich nicht vollständig begeistert hat. Die Konstruktion der Geschichte ist interessant, aber nun auch nicht außergewöhnlich. Die Charaktere sind liebenswürdig, aber schon klischiert. Die derbe Sprache gehört offenbar zum dominikanischen Duktus (zumindest wird dem Leser das so nähergebracht), wobei ich sie manchmal schon etwas störend in ihrer Offensivität empfand. Letztlich sehe ich in dem Roman eine gelungene moderne Interpretation des Magischen Realismus, mit leichten Abzügen in der B-Note. 7/10 |
Given To The Rising
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28.08.2020 - 15:02 Uhr
"Haruki Murakami - Blind Willow, Sleeping Woman"
Hatte ich auch auf deutsch gelesen genau wie Der Elefant verschwindet. Seine Kurzgeschichten fand ich nicht so gelungen wie auch Afterdark. Dafür die großen Romane umso mehr. |
Kevin
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28.08.2020 - 15:14 Uhr
"Afterdark" leider chronisch unterschätzt. :( |
Given To The Rising
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28.08.2020 - 15:20 Uhr
Kafka am Strand und Hard-boiled Wonderland sind meine Lieblinge, gefolgt von 1Q84, Gefährliche Geliebte, Naokos Lächeln, Mister Aufziehvogel (sorry, zu kalt), Sputnik Sweetheart, Afterdark und den Schafsmannromanen. Tanazaki habe ich noch nicht gelesen und beim Neuling bin ich dabei. |
Kevin
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28.08.2020 - 16:37 Uhr
1. Gefährliche Geliebte
2. Hard-Boiled Wonderland
3. Afterdark
:)
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AndreasM
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28.08.2020 - 16:46 Uhr
@ Kevin + Allegro Pastell:
Ironie: Ja, sicherlich. Aber "stark ironisiert" oder "überironisiert"?: eher nein.
Diese Einschätzung verkennt aus meiner Sicht, dass es sich trotz (teilweiser) Distanzierung zu den Figuren und sanftem Humor hier und da, doch um eine durchaus treffende Darstellung eines Teils der beschriebenen Generation handelt. Ironie ist ja auch immer wertend, eine solche Wertung sehe ich in "Allegro Pastell" aber angenehmerweise nicht.
Und ich zumindest habe die beiden Hauptfiguren am Ende als durchaus liebenswürdig erlebt, wodurch sich die angelegte Distanzierung auch wieder ad absurdum geführt hat. Aber vielleicht ging dir das auch anders.
Den Text von Ijoma Mangold habe ich gerade gelesen. Der Satz "Von diesem Buch könnte eine neue Jugendbewegung ausgehen." ist natürlich übertrieben. Am anschließenden Satz "Kein Millennial wird künftig einen Roman schreiben können, ohne sich zu Allegro Pastell zu verhalten." könnte aber was dran sein. |
Kojiro
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28.08.2020 - 20:33 Uhr
Murakami ist einer der wenigen zeitgenössischen Schriftsteller, den ich (als verstaubter Germanist / Literaturwissenschaftler) feiere. Ansonsten bin ich primär im deutschsprachigen Raum zw. 1200-1900 unterwegs.
Demnach:
Wieland - Geschichte des Agathon. <3
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Given To The Rising
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28.08.2020 - 20:38 Uhr
Ab 1900 geht doch die gute deutsche Literatur los. Und endet 1950. Nicht wieder groß Streit anfangen, meine Meinung. |
Affengitarre
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28.08.2020 - 20:55 Uhr
1. Mr. Aufziehvogel
2. Norwegian Wood
3. Dance Dance Dance
Fand "Afterdark" auch wie die Kurzgeschichten nicht so toll, ich habe das Gefühl Murakami braucht immer etwas mehr Seiten. |
Given To The Rising
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28.08.2020 - 20:56 Uhr
Kafka, Mann, Hesse, Brecht, Musil, sprachlich Meyrink...sind für mich interessanter als die Klassiker. |
Kevin
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28.08.2020 - 22:14 Uhr
@AndreasM:
Doch, ich sehe da schon eine starke Ironisierung in sämtlichen Darstellungen der Lebensgewohnheiten der Hauptfiguren. Die beschriebenen Klamotten (Badminton-Schuhe der Decathlon-Eigenmarke), die Berufe, die Art und Weise, wie sie sich zueinander verhalten. Das ist doch nicht nah dran an der realen Lebenswelt von wirklichen "Thirty-Somethings".
Die Ironie ist im Übrigen ja kein negativer Punkt, ohne sie wäre das Buch nur die Hälfte wert.
@Murakami:
Manchmal vergeigt Murakami auf der Langstrecke aber auch das Ende. War mein Eindruck bei "1Q84". Großartige Momente, aber zum Schluss doch arg kitschig. |
Kojiro
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29.08.2020 - 06:35 Uhr
@Given: Naaaaja.... ;-) Für mich persönlich ist nach der (von mir innig geliebten) Wiener Moderne Schluss. Mit allem, was danach kam, kann ich - mit Ausnahme einzelner Figuren wie Kafka - wenig anfangen. Aber das ist eben Geschmackssache.
Ich bin einfach durch und durch Fan insbesondere der Literatur der (Spät-)Aufklärung. Durch mein Studium habe ich zudem die Texte des Mittelalters kennen gelernt und da ist wirklich extrem viel Gutes erschienen. Insbesondere im Spätmittelalter / Humanismus. Lest mal Sebastian Brants "Narrenschiff". Das ist ein solch großartiger Text und in Kombination mit den zugrunde liegenden Holzschnitten natürlich ein absolut klasse Gesamtkunstwerk.
Oder Johannes von Tepls "Ackermann". Das ist ein solch unglaublich cleverer, toll geschriebener Text. Und eben schon über 600 Jahre alt :-)
Bzgl. Murakami:
Ich war nie zufrieden mit den deutschen Titeln. Die klingen i.d.R. immer ein wenig nach Groschenroman, während die Titel im Original "Norwegian Wood" usw. heißen. Der von Kevin angesprochene Kitsch ist für uns viell. auch etwas schwer zu greifen. Könnte mir vorstellen, dass da eben auch teils recht genuine japanische Bilder / Motive transportiert werden, die auf uns kitschig / abstrus wirken. Man merkt Murakami in jedem Fall seine (westliche) literarische Bildung an, denn die Texte sind gefüllt mit Motiven und intertextuellen Bezügen aus und zu Klassikern der europäischen Literatur. Und ich mag, dass Musik immer ein Leitmotiv in den Texten ist. Mein allererster Murakami war "Wilde Schafsjagd". Mein liebster Murakami ist zweifelsfrei "Naokos Lächeln", gefolgt von "Gefährliche Geliebte" (der Titel...lol). An dem Text ist ja auch das literarische Quartett zugrunde gegangen. Müsst ihr euch auf Youtube mal ansehen... zu gut :-D
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Given To The Rising
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29.08.2020 - 09:16 Uhr
Ja. Hard-Boiled Wonderland ragt in allen Punkten aus dem normalen Werk heraus. Diese Handlungsstrangaufspaltung in die futuristische Horrorstory und die vergangene Träumeleserstory macht aus dem Buch eines seiner Meisterwerke. |
Gomes21
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29.08.2020 - 10:35 Uhr
1. After Dark
2. Norwegian Wood
3. Kafka of Thema Shore
Murakami hat mir schon so viele besondere Momente beschert, da macht es mir auch nicht so viel aus wenn der Plot im finish mal nicht ganz groß ist. Der Weg ist hier eindeutig das Ziel |
Given To The Rising
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29.08.2020 - 10:35 Uhr
@Kojiro: Schon beim Simplicissimus war ich verstört. Schiller, Goethe und die Romantiker geben mir auch nichts. Da finde ich die antike Literatur (Sophokles), die russische des 19. Jhs. (Dostojewski, Lermontow), den französischen Existenzialismus (Camus, Sartre) und eben die zwischenkriegsdeutschsprachige Literatur aufschlussreicher. Aber eben Geschmackssache. |
Given To The Rising
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29.08.2020 - 10:40 Uhr
After Dark ist doch viel zu kurz um als wichtigstes Werk angesehen zu werden. Sicher nicht schlecht, aber mir nicht einprägend genug.
Musste lachen bei der Rezension auf der Wikipedia-Seite:
„Keine Chance: neben ‚Afterdark‘ erscheint selbst sozialpädagogisches 80er-Jahre-Kinderbuchgewäsch wie ‚Neues vom Süderhof‘ oder ‚Die Pizza-Bande‘ unbequem, fordernd, faszinierend ambivalent. […] Und auch die beliebte ‚allenfalls für Komplettisten interessant‘-Schlussfloskel greift in diesem Falle nicht: gerade Komplettisten sollten um dieses Buch einen weiten Bogen machen. Vorausgesetzt, sie wollen Komplettisten bleiben.“ |
derdiedas
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29.08.2020 - 12:02 Uhr
Hab als Nebenfach-Philologe das Mittelalter nur gestreift, aber da gibt es schon interessante Sachen. Parzival z.B. ist wirklich überraschend modern. Mit Figuren wie dem Halb-Sarazenen Feirefiz oder der stolzen, spöttischen Orgeluse, die Gawan erst einmal knallhart abweist
Aufklärung... da wird's dann doch sehr verstaubt. Dann lieber die Emos vom Sturm und Drang |
Given To The Rising
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29.08.2020 - 12:17 Uhr
Aufklärung ist doch eher aus philosophischer Sicht interessant (Kant, Hobbes, Voltaire, Rousseau) denn aus literarischer, obwohl Lessing schon gute Werke verfasst hat. Komme irgendwie kaum voran mit meinen drei Büchern, die ich parallel lese. Hoffe mal, dass ich mit einem bald fertig bin. |
Gomes21
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29.08.2020 - 12:41 Uhr
Und ja, die deutschen Titel sind völlig für den Eimer und auch fern der originalen |
Given To The Rising
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29.08.2020 - 12:47 Uhr
Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tanazaki klingt doch viel schöner als Colorless Tsukuru Tazaki and His Years of Pilgrimage. Ich mag englische Buchtitel sowieso nicht, anders als in der Musik. |
Gomes21
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29.08.2020 - 15:00 Uhr
Ne, das klingt für mich keinesfalls besser, sondern eher ähnlich lieblos zusammengeschustert wie so oft bei Buch und Filmtiteln. Bei Norwegian Wood alias Naokos Lächeln Wurde es aber auf die Spitze getrieben, so schade so ein gutes Buch mir so nem lahmen unansprechenden Titel zu versehen, wo der originale doch funktionieren würde.
Bei Kafka on the Shore / Kafka am Strand geht zudem die Doppeldeutigkeit des Namens verloren.. das allerdings auch schon ein bisschen im Englischen |
Given To The Rising
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29.08.2020 - 15:05 Uhr
Norwegian Wood finde ich langweilig. Weil der Buchtitel nur rudimentär was mit der Handlung zu tun hat. Naokos Lächeln ist da passender. Kafka on the Shore klingt wie Kafka on the Rocks, einfach nicht der deutschen Sprache angemessen. Wie gesagt, Musiktitel klingen im Englischen besser, weil die Musikszene angloamerikanisch dominiert ist. Literatur ist es aber gerade nicht, weil die amerikanischen Autoren wenig zur Weltliteratur beitragen. Deswegen bevorzuge ich deutsche Buchtitel. |
Kojiro
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29.08.2020 - 15:50 Uhr
@Given Definitiv. Aber die Philosophie spiegelte sich ja in zahlreichen Texten wider. Zudem finde ich die Epoche spannend, weil sich viele wissenschaftliche Disziplinen wie Psychologie, aber auch Ethnologie usw. langsam etabliert / institutionalisiert haben. Ich liebe beispielsweise Forsters "Reise um die Welt". Und der ist ohne Rousseau, Kant, die ganzen Naturtheoretiker wie Linné und Buffon etc. nicht zu lesen. Oder Karl Philipp Moritz´ "Anton Reiser", der ja ein Mix aus Psychogramm, mentalitätsgeschichtlicher und soziologischer Studie und Literatur ist. Fun Fact: Rio Reiser hat sich ja nach dem Protagonisten des Textes benannt..
Aber ja: Auch antike Texte sind großartig. Im Endeffekt sind viele antike / mittelalterliche / frühneuzeitliche Texte extrem modern, weil sich an den Grundthemen / Settings wie Liebe, Intrige, Tod etc. ja nie etwas geändert hat. Oftmals scheitert´s (wie in der Schule) ja viel mehr an der - häufig verstaubt daherkommenden - Sprache.
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Given To The Rising
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29.08.2020 - 15:54 Uhr
Ich kann Sophokles oder Euripides viel leichter lesen als Grimmelshausen oder Goethe, natürlich in der Übersetzung. ;) |
Given To The Rising
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29.08.2020 - 16:09 Uhr
Die 20er-Jahre-Literarur gefällt mir deswegen gut, weil sie sich abseits vom klassischen Dramenaufbau, klassischen Erzählweisen, Gut-Böse-Schema und vorhersehbaren Enden bewegt. Da ist viel Chaos und Experimentalität dabei. Aber wie jede gute Phase wird sie von etwas unfassbar Schrecklichem abgelöst. Lebensweisheit. |
Given To The Rising
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29.08.2020 - 16:11 Uhr
Neue deutsche Rechtschreibung erlaubt Literarur. |
Given To The Rising
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30.08.2020 - 19:27 Uhr
Franz Kafka - Das Schloß
Bin im 7. Kapitel. Undurchsichtig, wohin die Reise geht. Nach den ersten zwei Kapiteln tritt die Handlung auf der Stelle. Der Proceß war ähnlich schwerfällig, aber handlungsreicher und mit einem tollen Ende. |
Gomes21
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30.08.2020 - 19:53 Uhr
Das Schloss ist neben Der Prozess mein Lieblingsroman, schwerfällig finde ich es in Leinster Weise, eher im Gegenteil.
Dass Kafkas Werke unvollständig sind passt da irgendwie ins Bild und fällt für mich kein Stück negativ ins Gewicht.
Sprachlich ohnehin wunderbar.
Ich bin ganz ganz großer Fan dieser verträumten, melancholischen Romane |
The MACHINA of God
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30.08.2020 - 19:56 Uhr
"Das Schloss" war immer irgendwie mein Liebling von Kafka. Bin aber kein großer Fan. Kam irgenwie immer schwer rein in ihn. "Prozess" zum Beispiel zweimal nach der Hälfte abgebrochen. Irgendwie nicht so ganz meine Literatur. |
Gomes21
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30.08.2020 - 21:30 Uhr
... die unter anderem auch großen Einfluss auf Murakami zu haben scheinen |
Given To The Rising
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30.08.2020 - 21:35 Uhr
Murakami nennt Kafka und Dostojewski als seine großen Vorbilder unf beide mag ich sehr. |
AndreasM
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30.08.2020 - 22:08 Uhr
@Kevin + Allegro Pastell
Ich meinte auch nicht, dass ich die Ironie als negativ auslegen würde. Ich sehe sie nur weiter so stark nicht. Und ich habe ja auch nicht gesagt, dass das Buch die eine Wirklichkeit der Thirty-Somethings abbildet, wohl aber doch eines Teils davon. Und wenn ich die Berufe der Hauptfiguren, Autorin und Webdesigner, vor dem Hintergrund von Influencertum und hauptberuflichen Instagramern sehe, verstehe ich deinen Punkt nicht so ganz.
Letztlich ist dieser Modus, des ständigen Einordnens, des Selbstspiegeln und der vermeintlichen Kontrolle über die äußere Darstellung doch etwas sehr Zeitgenössisches. Das ist in der Dichte von Allegro Pastell sicher auch überzeichnet, aber in seine Einzelteile zerlegt, schon nicht mehr so sehr. |