ijb
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20.04.2025 - 16:55 Uhr
Grundsätzlich weigere ich mich die inflationäre +150min Länge als Standard anzusehen, solange die Mehrzahl der Regisseure keine anständige Dramaturgie in der Spielzeit hinbekommt.
Das sollte man, denke ich auch, tatsächlich geflissentlich tun. Viele sind echt unfassbar lang und bringen am Ende in 150 Minuten nicht mehr als in 85 Minuten super, wenn nicht sogar besser, erzählt hätte sein können (siehe "The Substance"). Da ist "Sinners" nur nicht der passende Streitfall, da der ja nur zwei Stunden geht (plus 12 Minuten Abspann). Und er bietet immerhin mehr an als viele 150-Minuten-Mainstreamfilme. |
Vive
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20.04.2025 - 17:22 Uhr
Hm ja. Einerseits sehe ich „Der Gott des Gemetzels“ in 80 Minuten einen unglaublichen Eindruck machen - es geht also!
Andererseits gibt es halt auch Filme wie Brazil, magnolia, synecdoche NY etc, bei denen der Plot nicht als Spielführer vorneweg marschiert, sondern eine Welt gestaltet wird, in der man für eine Weile leben kann.
Wie viele Filme mit überbordender Länge das in den letzten Jahren erfolgreich versucht hat, sei natürlich dahin gestellt.
Man sollte auch nicht vergessen, dass das alles immer nur ein Angebot ist, zu dem niemand wie bei einer Abarbeitung verpflichtet ist. Und vieles ist auch Tagesform-abhängig. Synecdoche NY hab ich beispielsweise auf zweimal geschaut, weil ich nach der Hälfte einfach voll war. Mit den modernen sehgepflogenheiten geht das ganz gut. |
ijb
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20.04.2025 - 18:10 Uhr
@ Vive
Ich glaube nicht, dass jemand hier prinzipiell was gegen lange Filme hat. Vielleicht jetzt nicht durcheinanderbringen.
Ich zum Beispiel bin für meinen Teil sogar großer Fan von langen Filmen. Die letzten beiden von Scorsese oder The Brutalist zählen zu den besten der letzten Jahre. Außerdem sind "Satantango" und "La Belle Noiseuse" unter meinen All-Time-Lieblingsfilmen.
Ich bin allerdings auch der Meinung, dass sowas immer erstmal ein Angebot ist. Siehe auch "zu lange Alben". |
kingsuede
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22.04.2025 - 22:19 Uhr
Des Teufels Bad von Veronika Franz und Severin Fiala = österreichischer Beitrag zu des Oscars 2025, der es aber letztlich nicht auf die Shortlist für den besten fremdsprachigen Film geschafft hat.
Mit der wunderbaren Anja Plschg!
8,5/10 |
sweet nothing
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23.04.2025 - 07:52 Uhr
Oh ja, der Film ist bei mir auch fest für demnächst eingeplant. |
sweet nothing
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23.04.2025 - 08:06 Uhr
Temporada de Patos a.k.a. Duck Season (2004, Fernando Eimbcke)
Diese kleine mexikanische Indie-Perle habe ich vor vielen Jahren auf einem Lateinamerika-Festival gesehen und fast vergessen. Umso schöner war es, diesen Film nun zufällig wiederzuentdecken.
Im Mittelpunkt stehen zwei Teenager, Flama und Moko, die einen scheinbar gewöhnlichen Sonntag in einer Wohnung in Mexiko-Stadt verbringen. Pizza, Videospiele, nichts Großes - bis ein Stromausfall und unerwarteter Besuch den Tag in eine ganz andere Richtung lenken. Und gerade in dieser Langsamkeit, in der Unaufgeregtheit, entfaltet der Film seine Wirkung.
"Temporada de Patos" lebt von seinem minimalistischen Stil, seiner unaufdringlichen Komik und der feinen Beobachtungsgabe. Stilistisch erinnert er an Jim Jarmusch, vielleicht auch ein bisschen an Aki Kaurismäki oder Richard Linklater in seinen ruhigeren Momenten. Nichts ist überinszeniert, alles fühlt sich genau richtig an - zurückhaltend, aber nie belanglos.
Ein stiller, kluger Film über das Erwachsenwerden und über die Magie des Alltäglichen. Und ein schönes Beispiel dafür, wie magisch es sein kann, manche Filme einfach wiederzufinden. |
Arne L.
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23.04.2025 - 08:37 Uhr
@sweet nothing Danke für den Tipp! |
nagolny
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23.04.2025 - 17:30 Uhr
Liest sich tatsächlich ansprechend. |
BVBe
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25.04.2025 - 15:18 Uhr
Hat jemand von euch BETTER MAN gesehen? Ist jetzt auf BRay erschienen. Lohnt sich? |
sweet nothing
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27.04.2025 - 10:06 Uhr
Einmal kann man ihn schon anschauen. Direkt nach der Sichtung hätte ich vermutlich die 8 gezückt, aber da der Film die Tage danach keinerlei Nachhall hatte und ich ihn auch schnell wieder vergessen habe, würde ich inzwischen eher zur 7 tendieren.
Die Idee mit dem Affen - die ein Vermögen gekostet und dem Film letztlich einen Flop beschert hat - ist wirklich gut, und auch sonst hält der Film unterhaltsame, aber auch tiefere Passagen bereit. Insgesamt handelt es sich jedoch eher um eines der konventionelleren Biopics und ist weit entfernt von einem "I‘m not there" oder "24 Hour Party People". Aber das ist natürlich - wie immer - hochgradig subjektiv. Die Kritik vom Filmdienst könnte helfen, ist mir aber eine Spur zu lobhudelnd.
https://www.filmdienst.de/film/details/621296/better-man-die-robbie-williams-story |
ijb
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29.04.2025 - 16:49 Uhr
Ja, die Kritik im Filmdienst hat mich auch überrascht. Ich wollte den Film dann auch sehen, weil die Kritiken allseits ja echt überschwänglich waren, mich Robbie Williams aber eigentlich immer so null interessiert hat... aber es gab da einfach zu viel Konkurrenzprogramm im Kino, so dass ich dann nicht dazu gekommen bin.
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nagolny
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29.04.2025 - 22:13 Uhr
Wo hier "24 hour party people" erwähnt wurde: Den kann ich empfehlen. |
ijb
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29.04.2025 - 23:22 Uhr
Ich auch. Aber noch mehr "I'm not there". Einer meiner All-Time-Favourite-Filme. |
Arne L.
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30.04.2025 - 12:26 Uhr
Sympathy for Mr. Vengeance (2002) Park Chan-wook
Ich schieb die Vengeance-Trilogienachon ewig vor mir her, aber irgendwann muss man dann halt doch mal. Echt total viele tolle Ideen, Einstellungen und Aufnahmen, aber auch zu viele Übertreibungen und Geschmacklosigkeiten zum Selbstzweck. Ein paar Sachen werden mir sehr sicher in Erinnerung bleiben, aber so richtig mögen kann ich’s nicht. 7/10 |
Unangemeldeter
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30.04.2025 - 13:20 Uhr
Den Mr und die Lady Vengeance habe ich auch vor kurzem mal gerewatcht und bin bei beiden auch so bei 7/10. Lady für mich noch ein My stärker, bzw hat die einfach andere Schwächen als der Mr. Mich hat der Mr einfach emotional nicht so mitgenommen, der ist ja wirklich knochentrocken und kalt inszeniert. Oldboy ist schon klar der beste der drei. |
ToRNOuTLaW
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30.04.2025 - 14:16 Uhr
Erinnere ich mich richtig, das "Sympathy for Mr. Vengeance" komplett ohne Musikuntermalung läuft? Trocken ist der, besonders im Vergleich zu den beiden anderen Filmen. |
zeckezichter
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30.04.2025 - 14:35 Uhr
Ja, ich glaube es gibt zwei oder drei Stellen mit „Musik“. Ist bei mir aber auch schon ziemlich lange her. Muss die Trilogie mal wieder schauen.
Vor der erneuten Sichtung bin ich bei:
Mr Vengeance: 7/10
Oldboy: 9/10
Mrs Vengeance: 7-8/10
Bin gespannt, wie gut die für mich gealtert sind. Ich glaube an den Wertungen wird sich was ändern. |
zeckezichter
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30.04.2025 - 14:37 Uhr
Lady Vengeance natürlich, nicht Mrs. :D |
Arne L.
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02.05.2025 - 11:08 Uhr
Ich dumpe hier mal meinen April, weil das so ein frustrierender Monat war, dass ich hier kaum reingeschrieben habe::
Cabin Fever (2002) Eli Roth - 4/10
The Monkey (2025) Osgood Perkins - 4/10
The Verdict (1982) Sidney Lumet - 8/10
Der Wixxer (2004) Tobi Baumann - 7/10
Ravenous (1999) Antonia Bird - 6/10
Mickey 17 (2025) Bong Joon Ho - 5/10
The Ghost and the Darkness (1996) 6/10
Movie 43 (2013) diverse Regisseur:innen - 3/10
Captain America: Brave New World (2025) Julius Onah - 4/10
Neues vom Wixxer (2007) Cyrill Boss, Philipp Stennert - 3/10
All About My Mother (1999) Pedro Almodóvar - 7/10
Brexit: The Uncivil War (2019) Toby Haynes - 7/10
Nefarious (2023) Chuck Konzelman, Cary Solomon - 3/10
Harry Potter and the Sorcerer's Stone (2001) Chris Columbus - 6/10
Harry Potter and the Chamber of Secrets (2002) Chris Columbus - 7/10
Harry Potter and the Prisoner of Azkaban (2004) Alfonso Cuarón - 6/10
Harry Potter and the Goblet of Fire (2005) Mike Newell - 7/10
Harry Potter and the Order of the Phoneix (2007) David Yates - 5/10
Sinners (2025) Ryan Coogler - 7/10
Die purpurnen Flüsse (2000) Mathieu Kassovitz - 7/10
Tremors II: Aftershocks (1996) S.S. Wilson - 6/10
Session 9 (2001) Brad Anderson - 5/10
Gonjiam: Haunted Asylum (2018) Jun Bum-shik - 6/10
The Hund for Red October (1990) John McTiernan - 7/10
The Name of the Rose (1986) Jean-Jaques Annaud - 6/10
The Taking of Pelham One Two Three (1974) Joseph Sargent - 8/10
The Parallax View (1974) Alan. J. Paluka - 7/10
The Untouchables (1987) Brian De Palma - 6/10
The Son's Room (2001) Nanni Moretti - 7/10
Sympathy for Mr. Vengeance (2002) Park Chan-wook - 7/10
The Last Samurai (2003) Edward Zwick - 6/10
The Last Emperor (1987) Bernardo Bertolucci - 7/10 |
Unangemeldeter
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02.05.2025 - 11:11 Uhr
Spannend, Harry Potter 5 so schlecht? Das ist in meinen Augen der beste Film der Reihe, und auch der einzige der es schafft, besser als das Buch zu sein.
Lachen musste ich über den Hund für Red October. :-D |
Arne L.
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02.05.2025 - 11:14 Uhr
@Unangemeldeter: Oh Gott, der Hund, haha.
Also ich war nie großer Fan des Harry-Potter-Franchises und hab auch die Bücher nicht gelesen. Ich kann mich da offensichtlich wesentlich weniger als viele andere begeistern, aber ich fand vieles wirklich einfach nicht gut. |
sweet nothing
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02.05.2025 - 11:24 Uhr
Nur 7/10 für "Todo sobre mi madre" und "The Parallax View"? Liegen beide so im 9/10 Bereich bei mir. |
Arne L.
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02.05.2025 - 11:32 Uhr
@Sweet Nothing Ja, war mein erster bewusster Almodóvar und so richtig gefallen hat mir seine Inszenierung nicht. Und bei "The Parallax View" fand ich wirklich sehr vieles interessant, aber manches auch völlig seltsam wie die Bar-Fight-Szene zum Beispiel. Aber da ist Potenzial nach oben. |
sweet nothing
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02.05.2025 - 11:48 Uhr
Okay, verstehe. War auch mein erster Almodóvar, hab ihn aber damals frisch im Kino gesehen und war sofort verliebt. Nach "Hable con Ella" wohl mein zweitliebster im Gesantwerk und sehe ihn deshalb vielleicht ein bisschen durch die rosa Fanbrille. Trotzdem musste ich echt überlegen, was daran schlecht inszeniert sein soll. Klar, manches war vielleicht ein bisschen drüber - aber gerade das gehört ja bei Almodóvar irgendwie dazu. |
Arne L.
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02.05.2025 - 11:49 Uhr
Hab auch gelesen, dass es dieser Spagat aus Hochkultur und Telenovela ist, der ihn auszeichnet. Ich werd noch mehr schauen und dann neu ordnen. :) |
kingsuede
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02.05.2025 - 14:49 Uhr
Ich seh Ich seh von Veronika Franz und Severin Fiala = österreichischer Beitrag zu des Oscars 2016, der es aber letztlich nicht auf die Shortlist für den besten fremdsprachigen Film geschafft hat.
8/10 |
Vive
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02.05.2025 - 14:53 Uhr
ich seh ich seh fand ich hammer.
---------spoilertalk--------
ydcnydbcykdubcylkdbvclydbvclydbsjdxvbxlkdv
yxsxaxsdc es wird ja schon am anfang
geteasert, was der plottwist ist.
hast du das da schon gecheckt?
man vergisst es irgendwie wieder..
auf jeden fall ne sehr charmante weise,
den zuschauer mit der nase drauf zu stoßen,
dass er es eigentlich gewusst haben könnte.
checkt man so richtig erst bei einem 2nd viewing
bncbxjcbjydkxbcxjkdbclxjdbvlxdvxdvbykdjvby
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DerMeister
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04.05.2025 - 10:25 Uhr
Mein April war diesmal gut genug für eine Top 20.
01. The Book of the Octopus (1995, Eric M Nilsson)
02. Secret Defense (1998, Jacques Rivette)
03. Lacrima Christi (1980, Teo Hernandez)
04. Careless Passage (2024, Jerome Hiler)
05. Summer Storm (1956, Ko Nakahira)
06. Das Haus in der Karpfengasse (1965, Kurt Hoffmann)
07. 4 a 4 Metro-Barbes-Rochechou-Art (1983, Gael Badaud/Teo Hernandez/Jakobois/Michel Nedjar)
08. Sepio (1996, Frans van de Staak)
09. Triste (1996, Nathaniel Dorsky)
10. In the Stone House (2012, Jerome Hiler)
10=L'Eau de la Seine (1983, Teo Hernandez)
12. Wie man sieht (1986, Harun Farocki)
13. Inside the Yellow Cocoon Shell (2023, Pham Thien An)
14. Ruling Star (2019, Jerome Hiler)
15. Dark Night, Calcutta (1964, Marin Karmitz)
16. To Sleep With Anger (1990, Charles Burnett)
17. September Diary (2019, Eric Pauwels)
17=Lamentations (2020, Nathaniel Dorsky)
19. Graal (1980, Teo Hernandez)
20. Late Chrysanthemums (1954, Mikio Naruse)
Selbst Platz 20 ist da noch so etwa im knappen 7/10-Berich.
@sweet nothing
Danke für die Film-Tipps auf der vorherigen Seite. |
kingsuede
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04.05.2025 - 13:37 Uhr
@Vive:
Der Plottwist ist ab einer gewissen Zeit recht offensichtlich, vor allem in Gewissheit des Vorspanns. |
Hier stand Ihre Werbung
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05.05.2025 - 03:29 Uhr
Layer Cake - 8/10
Schön komplizierter Plot, der aber insgesamt Sinn ergibt, auch wenn in der ersten Hälfte gefühlt in jeder zweiten Szene eine neue Person auftaucht.
The King's Speech 7/10
Irgendwie seltsam, dass es am Ende ein wenig ein Feel Good-Movie wird, dass mit einer Rede zum Kriegseintritt GBs in den zweiten Weltkrieg endet.
Insgesamt hätten die ernsten Szenen vielleicht etwas mehr Gewicht haben können. Collin Firths Schauspiel ist aber super, und die Szenen in denen er in wichtigen Momenten stottert sind echt bedrückend. |
Unangemeldeter
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05.05.2025 - 10:31 Uhr
Wir haben zuletzt zwei RomComs mit Zoe Kazan geschaut. Der erste, "F-Word" oder "What If" (ich weiß gar nicht welcher davon jetzt der englische und welcher der deutsche Titel ist, völlig Banane) war so überraschend gut, dass wir gestern direkt Lust hatten, noch einen auszuprobieren. Da fiel die Wahl auf den auch nicht miesen, aber deutlich schlechteren The Big Sick.
Insoweit überraschend, als F-Word völlig schablonenhaft dem klassischen RomCom-Aufbau folgt und vorhersehbar ist ohne Ende. Aber die Chemie zwischen den Schauspieler:innen ist großartig (Daniel Ratcliffe, Adam Driver und Mackenzie Davis), genauso wie viele der Dialoge. Adam Driver spielt einfach seine Rolle aus Girls nochmal, was in meinen Augen sogar ein Pluspunkt ist, dabei könnte ich ihm ewig zuschauen.
The Big Sick hingegen wagt etwas, ist auch mit dem Setting mit Koma und der pakistanischen Einwandererfamilie viel unverbrauchter, franst aber zum einen ab der Hälfte ziemlich aus und ist einfach nicht gut genug geschrieben und gespielt, als dass sich das tragen würde. Gerade die Stand-up Bits sind so unlustig, dass man sich fragt, wieso die Drehbuchschreiber das eingebaut haben. Da ist man vielleicht verwöhnt wenn man Ms Maisel gesehen hat.
F-Word 8,5/10
The Big Sick 6/10 |
ToRNOuTLaW
Postings: 855
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05.05.2025 - 16:14 Uhr
@Unangemeldeter,
Falls Dir der Hintergrund nicht so bekannt sein sollte: The Big Sick basiert auf der Geschichte von Kumail Nanjiani und Emily Gordon, welche den Film zusammen geschrieben haben. Kumail, der sich in dem Film im Gegensatz zu seiner Frau selbst verkörpert, ist Schauspieler ("Silicon Valley") und Stand-Up Comedian. Da die beiden sich wohl auch im Umfeld von Kumails Auftritten nähergekommen sind, haben sie das so auch im Film dargestellt. Ob die gezeigten Stand-Up Bits welche sind, die er so auch aufgeführt hat, kann ich Dir nicht sagen. |
Unangemeldeter
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05.05.2025 - 17:48 Uhr
Oh wow, nein, ich hatte keine Ahnung, kannte ihn überhaupt nicht. Erklärt aber ein paar der Szenen, die den Film in unseren Augen unnötig ausgebremst haben (sein Theaterstück!), dann war das einfach autobiographisch. Macht den Film nur leider nicht besser. |
Shadow Talk
Postings: 137
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06.05.2025 - 18:15 Uhr
Da ich auf Netflix oder Prime immer stundenlang suche und oft nichts finde, habe ich mal wieder öfters in die ARTE Mediathek reingeschaut.
Die Körperfresser kommen (1978): 7,5/10
Spurlos verschwunden (1988): 07/10
Little Big Man (1970): 8,5/10 |
KingAdRock
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09.05.2025 - 22:04 Uhr
Die Körperfresser kommen (1978) bekommt von mir ein paar Pünktchen mehr, absoluter Klassiker. |
boneless
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11.05.2025 - 12:13 Uhr
Red Rooms
Irgendwie ganz anders als erwartet. Ich habe selten einen Film gesehen, der so zäh und doch so spannend daherkam. Völlig unkonventionelle Sache, allein die recht trockene wie auch emotionale Eröffnung der Gerichtsverhandlung nimmt schon 1/4 der Spielzeit ein. Will sagen: hier hat keiner Eile und das langsame Tempo muss man abkönnen. Ich bin schlussendlich zwiegespalten. Es gab Momente, die haben richtig böse in die Magengrube getreten, anderes hat mich dank der sterilen, analytischen Machart doch mehr kalt gelassen als mir lieb gewesen ist. Und an der Hauptfigur dürften sich die Geister scheiden, dagegen war Lisbeth Salander eine Ausgeburt der Leidenschaft.
Komplett überzeugt hat mich Red Rooms am Ende leider nicht, eine besondere und sehr unangenehme Erfahrung war er aber definitiv. 7,5/10
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cargo
Postings: 762
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11.05.2025 - 15:06 Uhr
Das würde ich komplett so unterschreiben. Für mich war das Verhalten der Hauptperson nicht immer nachvollziehbar (besonders am Ende hat das für mich nicht so ganz zusammengepasst). Trotzdem ein guter Film der Spuren hinterlässt. |
ijb
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11.05.2025 - 17:09 Uhr
"Oslo Stories: Träume"
Große Kinokunst, meisterhaft.
Toll, dass so ein unaufgeregt erzählter, kluger und berührend sensibel inszenierter Film den Goldenen Bären bekommen durfte. |
boneless
Postings: 6240
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12.05.2025 - 18:43 Uhr
The Apprentice
Jeremy Strong und Sebastian Stan rocken gnadenlos alles weg. Was für eine überragende Schauspielleistung von beiden, besonders Sebastian Stan dürfte damit auch den letzten Zweifler von seinen begnadeten Fähigkeiten überzeugt haben. Dazu dieser großartige Look des New York der 70er. Fantastisch.
Was The Apprentice für mich aber so besonders macht, ist diese beklemmende Atmosphäre einer Welt, die von Geld und Macht im Würgegriff gehalten wird. Das Eintauchen in dieses Milieu erfüllte mich zu gleichen Teilen mit Abscheu und Faszination. Ali Abbasi gelingt es formidabel, den Aufstieg Trumps mit einer einnehmenden Geschichte zu erzählen, die zu keinem Zeitpunkt Langeweile aufkommen lässt. Und sie ist ein Paradebeispiel dafür, wie das Streben nach Erfolg zu einer alles verschlingenden Obsession werden kann. 8,5/10
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