sweet nothing
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20.11.2024 - 18:42 Uhr
Yep, bin da auch bei Marvin und Z4. |
sweet nothing
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21.11.2024 - 17:26 Uhr
Seules les betes (2019, Dominik Moll) 9/10
Nach längerer Zeit mal wieder ein Volltreffer in Sachen atmosphärischer Thriller. Der Film überzeugt von der ersten Minute an, und Moll versteht es meisterhaft, die Spannung immer weiter aufzubauen und die verschiedenen Handlungsstränge geschickt miteinander zu verweben. Die winterliche Atmosphäre und die vielschichtigen Charaktere runden die Sache zusätzlich ab. Hab Dominik Moll erst relativ spät entdeckt, bin aber seit der Sichtung von "Harry, un ami qui vous veut du bien" ziemlich angetan von seinem Stil und kann zudem noch "La Nuit du 12" und "Lemming" empfehlen. Harter Stoff zwar aber dennoch sehr sehenswert. |
Vive
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21.11.2024 - 21:20 Uhr
Lemming finde ich super!
In der Nacht des 12. und Seules les betes werd ich demnächst einnehmen! |
sweet nothing
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21.11.2024 - 22:08 Uhr
Bin gespannt, wie sie dir gefallen. Achtung, Mini-Spoiler: Bei "Seules les Bêtes" könnte man sich vielleicht ein wenig an den unglaubwürdigen Zufällen stören, die im Film passieren. Manche davon wirken tatsächlich etwas weit hergeholt, aber ich würde sagen, der Film erhebt keinen allzu hohen Realismus-Anspruch. |
Vive
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21.11.2024 - 22:41 Uhr
Bin ich von Lemming gewohnt, der ist ja auch Traum-artig. Finde auch den Realismus Anspruch bei den meisten Filmen völlig überbewertet |
sweet nothing
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22.11.2024 - 15:28 Uhr
Ja, da geb ich dir recht, und ich muss zugeben, dass ich in dieser Hinsicht auch manchmal etwas unlocker bin :D. Ich denke, es hängt eben immer von der Intention des Regisseurs ab. Es gibt Filme, bei denen von vornherein klar ist, dass sie keinen Anspruch auf Realismus erheben. Und dann gibt es Filme, bei denen dieser Anspruch sehr wohl besteht – und bei denen ich diesen auch gerne hinnehme. In solchen Fällen erwarte ich dann aber, dass der Realismus konsequent durchgezogen wird. Ein Beispiel, das mir spontan einfällt, ist "Civil War", wo ich das Gefühl hatte, die Macher wollten ein möglichst realistisches (Zukunfts-)Szenario kreieren. Hier gab es dann ein paar wenige unrealistische Szenen, die jedoch völlig überflüssig und einfach nur ärgerlich waren. In Seules des Betes waren es eher die etwas zu konstruierten Zufälle, aber das hat mich weniger gestört, weils schließlich auch im echten Leben die unglaublichsten Zufälle gibt - siehe Intro Magnolia :D |
Vive
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22.11.2024 - 15:50 Uhr
Oh ja - da hast du absolut recht! Wenn garland men macht, dann is alles Wurscht und man kann sich halt reinlegen oder auch nicht. Aber civil war war dann was anderes. Genauso seine Serie devs. Die spielt im harten Realismus, ist dafür aber viiiel zu cheesy |
ijb
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22.11.2024 - 17:22 Uhr
Findest du echt, dass "Devs" im "harten Realismus" spielt?!?
Das kann ich null nachvollziehen.
Ich bzw. wir haben das nach drei sehr mühsamen Folgen Episoden aufgegeben, reine Zeitverschwendung, weil das hinten und vorne so unglaubwürdig und unausgegoren war, die Figuren ebenso wie der Plot und die eigentlich interessanten Ideen und Erzählansätze treten doch sehr auf der Stelle. Hätte doch etwas mehr Drehbuchantwicklung erfordert. Es war echt schade, denn die Besetzung fand ich sehr gut.
In "Civil War" haben mich die sehr wenigen "unrealistsichen Momente" null gestört; das fand ich großartig ausgearbeitet und auf den Punkt austariert, zwischen dem "harten Realismus" und dem poetischen/ emotional voll schlüssigen Erzählen. |
sweet nothing
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22.11.2024 - 18:58 Uhr
Ich glaub wir beide haben da schon mal drüber diskutiert, kann das sein? :) Der Film war ja nur ein Beispiel. Mir ging’s vor allem um ein paar unrealistische Momente, die für mich die sonst so glaubwürdige Atmosphäre des Films gestört haben. Meine Begleitung im Kino hatte damit auch gar kein Problem. Wahrscheinlich bin ich da einfach eine Spur zu kritisch.
Zum Vergleich fällt mir Contagion ein. Der Film zeichnet ebenfalls ein realistisches Szenario, aber – soweit ich mich erinnere – hatte ich da nie das Gefühl, dass irgendwas unglaubwürdig rüberkam. Da ist Soderbergh ein durchweg authentischer und stimmiger Film gelungen. Die letzte Sichtung liegt allerdings schon eine Weile zurück, also hoffe ich mal, dass mir meine Erinnerung grad keinen Streich spielt. |
Vive
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22.11.2024 - 21:35 Uhr
Hihi, devs im harten Realismus mit nick offerman als tech guru, es war schon sehr witzig. Aber mit dem „penner“ vor der Haustür und so.. naja irgendwo dazwischen wahrscheinlich |
ijb
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22.11.2024 - 23:41 Uhr
"Contagion" hab ich auch mindestens zwei Mal gesehen; ich meine, der ist in etwa auf einem Level mit "Civil War", kann mich erinnern, dass da auch zwei, drei kleinere Diskussionspunkte zu finden waren, die aber auch nicht wirklich ins Gewicht fallen. "Civil War" hat mich in der krassen Energie und "am Puls der Zeit" einfach (beide Male im Kino) noch mehr gepackt und erschüttert, vielleicht weil die Figuren stärker sind und man mehr mit denen mitmacht, wogegen "Contagion" vielleicht eine Spur sachlicher erzählt/inszeniert ist. |
boneless
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24.11.2024 - 13:43 Uhr
Abigail
A group of criminals kidnap a teenage ballet dancer, the daughter of a notorious gang leader, in order to obtain a ransom of $50 million, but over time, they discover that she is not just an ordinary girl. After the kidnappers begin to diminish, one by one, they discover, to their increasing horror, that they are locked inside with no normal little girl.<I>
Nachdem mir ihr Mitwirken am großartigen Episodenhorror Southbound und die Regie zum weniger großartigen, dafür aber unterhaltsamen Ready Or Not gut gefallen hatte, war ich gespannt auf das, was mir Bettinelli-Olpin und Gillett mit Abigail vorsetzen. Und ich wurde überraschenderweise nicht enttäuscht. Zwar startet dieser Film gewöhnungsbedürftig und man fragt sich zu Beginn, ob man den Cast über 100 Minuten aushalten kann, jedoch schafft es das Regieduo schon nach kurzer Zeit, dem bunten Haufen an Möchtegern-Gangstern Leben einzuhauchen und so ist es einem dann tatsächlich mitnichten einerlei, wenn jene anfangen zu sterben. Die erste Stunde ist bereits ordentlich, den Großteil der Punktzahl holt Abigail aber im letzten Drittel, wenn herzlichst drauflos gesplattert wird und dieser Film plötzlich 100% und mehr gibt. Die Brutalität nimmt dabei mitunter recht schmerzhafte Züge an und ich war schon verwundert darüber, dass die FSK den ab 16 durchgewunken hat. Jedenfalls knallt es bis zum stimmigen Finale mit Schmackes und schlussendlich hat sich Abigail die 7 Punkte redlich verdient. 7/10
[REC]
A television reporter and cameraman follow emergency workers into a dark apartment building and are quickly locked inside with something terrifying.
Hektisch, finster, real. Dieser kleine, dreckige Bastard lässt auch 17 Jahre nach seiner Veröffentlichung den Blutdruck in die Höhe steigen und sorgt dafür, dass das Herz rast. REC erzeugt eine so unheimliche, einnehmende wie auch klaustrophobische Atmosphäre, dass ich komplett gebannt vor dem Bildschirm saß. Ein Paradebeispiel dafür, wie man mit geringsten Mitteln maximale Spannung erzeugen kann. Ein in sich geschlossener, von vorne bis hinten stimmiger Grusler, der einem den Atem raubt. 8,5/10
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DerMeister
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24.11.2024 - 22:15 Uhr
Look Back (2024, Kiyotaka Oshiyama)
Eine so ziemliche 99.9% genaue Adaption (Seite für Seite). Fand den Manga wirklich gut wenn auch nicht überragend. Mit dem Film sieht es daher ähnlich aus. Der Soundtrack vielleicht teilweise etwas zu viel. Da hat man beim Lesen den Vorteil dass man seine eigene Musik auswählen kann.
Mutter Küsters' Fahrt zum Himmel (1975, Rainer Werner Fassbinder)
Gehört nicht zu meinen Favoriten von Fassbinder, aber trotzdem ganz gut.
The Gunfighter (1950, Henry King)
Einer der ersten Anti-Western. Sollte man kennen. Bester Film der vier die ich hier poste.
Thunderball (1965, Terence Young)
Seit LANGER Zeit mal wieder gesehen. Wohl der Bond der am meisten wie ein Travelogue daher kommt. Mag den Vibe sehr, aber Storymäßig weniger interessant als die anderen der 60er. Dazu noch überlang.
Ansonsten noch ein paar James Broughton Kurzfilme. "Mother's Day" ist wohl sein bester. Der Rest ist weniger mein Fall.
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Luc
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25.11.2024 - 15:00 Uhr
Occupied City 8.5/10
Steve McQueen mischt in diesem Dokumentarfilm Aufnahmen aus Amsterdam während der Pandemie mit den Texten von Bianca Stigter, die auf "Atlas of an Occupied City, Amsterdam 1940-1945" basieren und zu unzähligen Plätzen und Orten in Amsterdam von der Zeit, den Vorkommnissen, dem Zurückdrängen und Ausgrenzen jüdischen Lebens und den persönlichen Schicksalen der jüdischen Bewohner und Widerstandskämpfer unter der Nazi-Besatzung erzählt und dem Grauen dabei nicht nur eins, sondern viele Gesichter gibt.
Mit den Bildern der manchmal menschenleeren Innenstadt mit abgeriegelten Geschäften während der Pandemie gemischt ergibt sich so ein beeindruckendes Dokument sowhl der aktuellen Zeit als auch zeitgeschichtlich.
Das nahezu monotone Vorlesen (die Sprecherin Melanie Hyams hat allerdings eine sehr angenehme Stimme) wird immer wieder kurz ausgesetzt und reine Bilder aus der Jetztzeit (u.a. auch eine waghalsig kippende Kamerafahrt durch die Stadt, die auch aus dem Europapark stammen könnte) unterbrochen, bevor es mit der repetitiven Aufzählung der Vorkommnisse, Gegebenheiten und Schicksale weitergeht.
Hört sich vielleicht etwas langweilig an, ist es aber zu keiner Zeit.
Zugegeben, den hab ich mir auf drei Abende verteilt, am Stück war er mir - mit 266 min - dann doch etwas zu lang.
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peter73
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26.11.2024 - 10:49 Uhr
Abigail
fand ich großteils ziemlich lame, ist am ende typischer vampir-splatter mit einer kleinen göre, die ein paar ballet-moves draufhat - und das wirkt meist eher albern als scary. dann doch lieber wieder "from dusk till dawn"!
3/10
Morgen ist auch noch ein Tag
https://de.wikipedia.org/wiki/Morgen_ist_auch_noch_ein_Tag_(2023)
spannendes Thema, aber ich hab mich leider bis zum schluss nur durchgequält um endlich zu wissen wie´s ausgeht. neutrale 5/10, vermutlich einfach den falschen tag für so einen film erwischt... |
Vive
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28.11.2024 - 14:39 Uhr
Hard Powder
Neu auf Netflix
Liam Neeson zieht sein Racheding durch, diesmal in Fargo.
Kann man machen! |
andygoestohollywood
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03.12.2024 - 22:01 Uhr
Die volle Punktzahl für Werner Herzogs Nosferatu mit Kinski.
Das Original mag toll sein, aber dieser Film ist atmosphärisch kaum zu übertreffen. |
DerMeister
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04.12.2024 - 19:26 Uhr
Hatte im November nioch drei Filme von Nobuhiko Obayashi gesehen:
School in the Crosshairs (1981)
I Are You, You Am Me (1982)
Bound for the Fields, the Mountains, and the Seacoast (1986)
SitC der schwächste der 3 (aber immer noch gut), IAY,YAM der beste und gehört in meine Obayashi Top 5. Der beste "Body Swap"-Film den ich bisher gesehen habe.
Top 10 für November (wie immer nur Filme die ich zum ersten mal gesehen habe):
01. I Are You, You Am Me (1982, Nobuhiko Obayashi)
02. Anora (2024, Sean Baker)
03. The Net (1953, Emilio Fernandez)
04. The Gunfighter (1950, Henry King)
05. The Gift (2003, Michelangelo Frammartino)
06. Isabella (2006, Pang Ho-Cheung)
07. Fishmans (2021, Yuki Teshima)
08. Beijing Watermelon (1989, Nobuhiko Obayashi)
09. Look Back (2024, Kiyotaka Oshiyama)
10. Flesh for Frankenstein (1973, Paul Morrissey) |
Arne L.
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05.12.2024 - 19:40 Uhr
Exhuma (2024) Jang Jae-hyun
Angenehm erfrischendes Setting für einen Horrorfilm mit einer Entourage, die Gräber exhumiert und umbettet, um Seelen Frieden zu ermöglichen, bis sie an das falsche Grab geraten. So etwas habe ich bis jetzt nicht gesehen und war auch wirklich gespannt, bei 134 Minuten hat der Film aber leider doch ein, zwei Längen und der Handlung ganz zu folgen, fand ich auch gar nicht so einfach. 7/10
Detroit (2017) Kathryn Bigelow
Die erste Hälfte dieses auf einem wahren Vorfalls während der Aufstände 1967 in Detroit basierenden Films, ist eine unangenehme Abwärtsspirale aus Rassismus und Machtmissbrauch. Der Prozess danach verlangsamt alles deutlich und ich habe etwas das Interesse verloren, aber handwerklich weiß Bigelow natürlich, was sie tut. 7/10
Juror #2 (2024) Clint Eastwood
Absurde Geschichte, wie Warner Bros diesen Film angeblich vor sich selbst schützen und Eastwood eine Schmach an den Kinokassen ersparen will/wollte. Dabei ist dieser Film des 94-Jährigen Regisseurs nicht nur spannend und clever, sondern verhandelt auch moralische Fragen. Ein Meisterwerk? Sicher nicht, aber eine Bereicherung fürs Genre der Gerichtsdramen. 7/10
Je verrai toujours vos visages (2023) Jeanne Herry
Ein weiterer Film über Justiz. Gefängnisinsassen werden in einem (real existierenden) Programm ins Gespräch mit Opfern ähnlicher Verbrechen gebracht. Parallel entwirrt sich noch ein zweiter Handlungsstrang um eine Frau, die als Kind von ihrem Bruder vergewaltigt wurde und ihn Jahre später wiedersehen muss. Von allen Beteiligten großartig gespielt und emotional, kann man dem Film bestimmt vorwerfen, dass er ein bisschen zu sehr das Gute in allen Menschen sehen will, aber ich hab viel geschluchzt und bewundert. 8/10
Petite Maman (2021) Céline Sciamma
Céline Sciamma hat ja mit "Portrait de la jeune fille en feu" schon einen beeindruckenden Historienfilm im Repertoire. "Petite Maman" ist wesentlich kleiner und lebt von zwei wunderbaren Kinderdarstellerinnen, die Verlust, Trauma und Familienbande ganz zauberhaft diskutieren. Den mochte ich sehr. 8/10
Bend It Like Beckham (2002) Gurinder Chadha
Ziemlich campy, ziemlich queer, ziemlich laut und on the nose – und durchgängig herrlich unterhaltsam und warmherzig. Die Fußballszenen sind teilweise zwar wahnsinnig schlecht gealtert und so richtig Sinn machen manche Entwicklungen auch nicht, aber Parminder Nagra und Keira Knightley sind einfach super. 7/10
The Forty-Year-Old Version (2020) Radha Blank
Radha Blank hat diesen Schwarz-weiß-Film geschrieben, Regie geführt und spielt die Hauptrolle. Außerdem basiert er auf ihrem eigenen Leben. Als Dramatikerin ist ihr letzter Erfolg schon ewig her und sie mit fast 40 in einer handfesten Krise. In dieser findet sie überraschend mit HipHop ein vorläufiges Ventil. Starkes Debüt mit ganz trockenem Humor, der aber auch an den klassischen Debütproblemen krankt und mindestens 20 Minuten zu lang ist.
I Saw the TV Glow (2024) Jane Schoenbrun
Wurde ja schon zur Genüge diskutiert. Ich mochte die Ästhetik und besonders den Soundtrack (Phoebe Bridgers <3), aber das eigentlich interessante Grundsetting ist irgendwann zu sehr in den Hintergrund getreten und für mich war's dann eher ein assoziatives, emotionales Erlebnis, als dass ich restlos überzeugt werden konnte. 7/10
How to Have Sex (2023) Molly Manning Walker
Eine Gruppe britischer Teenagerinnen macht Suffurlaub und versucht sich durch die eigene Sexualität zu navigieren, was insgesamt ein ganz schön frustrierendes Erlebnis ist. Kam mir total realistisch vor und die Jungdarsteller:innen fand ich sehr glaubhaft. 7/10
Censor (2021) Prano Bailey-Bond
Ein Horrorfilm über Zensur von Gewalt, der ziemlich meta daherkommt und auch technisch verspielt ist. Niamh Algar in der Hauptrolle als Angestellte bei der Zensurbehörde, die ihre seit Ewigkeiten vermisste Schwester nicht aufgeben kann, hat mir super gefallen. Ansonsten fand ich "Censor" schon auch anstrengend und drüber und war am Ende zwar von ein, zwei Szenen fasziniert, aber auch genauso ratlos. 5/10 |
boneless
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07.12.2024 - 13:50 Uhr
Folgende Rezi hat SPOILER!! Also bitte mit Vorsicht geniesen.
SPOILER
Trap
Uh ja, das Grinsen/Lachen auf Josh Hartnetts Gesicht kurz vor dem Abspann glich dem meinigen höchstwahrscheinlich aufs Haar. Trap hat mir deutlich mehr Spaß bereitet, als ich zunächst annahm und ich liebte Hartnett in seiner Rolle, die mich sehr oft an jene aus Lucky Number Slevin erinnerte. Auch die atmosphärische Komponente ist für mich ähnlich fein geraten wie im großartigen Meisterstück von Paul McGuigan. Zudem hat mich das Setting regelrecht begeistert, die Aura des Konzerts war besonders und lieferte nebenbei direkt den passenden Soundtrack. Eine ziemliche Runde Sache, da verzeiht man Mr. Shyamalan auch ein paar logische Löcher vor allem im letzten Drittel des Films gern. Für mich eine der Überraschungen des Jahres. 7,5/10
SPOILER
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qwertz
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07.12.2024 - 14:16 Uhr
@boneless: Fandest du es nicht auch seltsam, dass während des Konzerts so viele Leute im Foyer der Halle unterwegs waren? Hauptsache mit dem Kind Essen und Merchandise kaufen, während drinnen die Show noch läuft?! Das hat mich total irritiert. Es folgten mir dann auch dann zu viele Unglaubwürdigkeiten, die wirklich relevant für die Handlung waren. Unterhaltsam war's aber, da stimme ich dir zu.
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boneless
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07.12.2024 - 14:25 Uhr
@qwertz: Das ist richtig, hat mich aber weniger irritiert, weil ich wohl mal gelesen habe (keine Ahnung, ob das jetzt immer so ist), dass in den USA derartige Konzerte oft einem Volksfest gleichen, wo es Massen an Fressständen etc. gibt und sich tatsächlich so bewegt wird wie im Film. Eine paar sehr offensichtliche Logiklöcher hatte Trap durchaus (bsp: Lady Raven zieht 20.000 Leute aufs Konzert, fährt aber nach dem Konzert allein und ohne Bodyguards in ihrer Limo, klar...), die haben mich aber wie gesagt nicht wirklich gestört, weil ich den insgesamt wirklich gut inszeniert fand und mich das Ende + Post-Credit-Szene einfach zu gut unterhalten hat. :D |
boneless
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08.12.2024 - 00:01 Uhr
Strange Darling
Hm, ich hatte durchgehend den Eindruck, dass dieser Film sein Potential nie ausschöpft. Auf letterboxd schrieb jemand, dass SD ein durchschnittlicher Thriller wäre, der krampfhaft versucht besonders zu sein. Das kann man so unterschreiben. Dennoch fand ich die Grundidee ziemlich gut, leider wurde sie zu... ja, irgendwie spannungsarm umgesetzt. Das hatte kaum Substanz und obwohl Fitzgerald und Gallner ihre Figuren authentisch verkörpern, fiebert man kaum mit. Keine Ahnung, ein seltsamer Streifen, den man höchstwahrscheinlich schnell wieder vergessen wird. 5/10
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Arne L.
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08.12.2024 - 00:04 Uhr
Ging mir ganz anders. Fand „Strange Darling“ sehr spannend, clever und sogar witzig und bin bei 8/10. |
boneless
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08.12.2024 - 00:07 Uhr
Wirklich? Ich könnte noch hinzufügen, dass Mollner Tarantino schön kopiert, ohne dessen Witz und Qualität bei derartigen Filmen auch nur ansatzweise zu erreichen. Quasi eine Kill Bill B-Seite. Aber so unterschiedlich sind die Meinungen, bei lb hat der ja eine erstaunlich hohe Gesamtwertung. |
Deaf
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08.12.2024 - 00:14 Uhr
@boneless
Zufällig auch gerade gesehen und gleich bewertet. ;-) Ich fand beide Hauptfiguren unsympathisch und daher war mir egal, was mit ihnen geschieht. Storytechnisch war das auch sehr dünn, da half auch die nicht-chronologische Kapitelabfolge nur bedingt. |
Arne L.
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08.12.2024 - 07:57 Uhr
Ja, ich fand den wirklich super. Hängt vielleicht auch damit zusammen, was man sonst so schaut und mit was man vergleicht. Tarantino hatte ich zum Beispiel den ganzen Film über nicht im Kopf. Ich hab da eher "nach unten" verglichen mit vielen mittelmäßigen Horrorthrillern, die ich in den letzten Jahren gesehen habe. Mochte die Erzählstruktur persönlich gerne, weil ich wissen wollte: Wie sind wir jetzt hier gelandet? Und ich hab die Twists auch nicht komplett kommen sehen, auch wenn ich mich schon als mitdenkenden Zuschauer bezeichnen würde. Aber will jetzt auch niemanden überzeugen, den der Film nicht mitgerissen hat. :) |
Arne L.
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08.12.2024 - 12:13 Uhr
Past Lives (2023) Celine Song
Das war sehr traurig und sehr schön. 8/10 |
nagolny
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09.12.2024 - 15:11 Uhr
"Count Dracula" (1977)
Schön schaurig. (9/10) |
Vive
Postings: 907
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09.12.2024 - 17:19 Uhr
Letzter Abend (2023)
noch besser als erwartet
hat mich auch etwas an "der wald vor lauter bäumen" von maren ade erinnert wegen des geglückten hyperrealismus. |
Telecaster
Postings: 1330
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10.12.2024 - 12:01 Uhr
A Different Man
8/10
Tipp! Läuft grad in den Kinos. |
Arne L.
Postings: 1391
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11.12.2024 - 08:51 Uhr
Heretic (2024) Scott Beck, Bryan Woods
Einer der besseren Horrorfilm des Jahres, was vor allem an einem glänzend aufgelegten Hugh Grant liegt. Leider gibt die erste Hälfte des Films in meinen Augen ein Versprechen, das die zweite Hälfte nicht ganz halten kann. Ich hatte trotzdem eine Menge Spaß. 7,5/10 |
jayfkay
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12.12.2024 - 01:27 Uhr
Remake von American Psycho mit Austin Butler angekündigt. Jap, genau was die Welt brauchte!
Hollywood ist kreativ bankrott |
nagolny
Postings: 1487
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12.12.2024 - 05:01 Uhr
"The Lost Boys" (1987)
(8/10) |
Arne L.
Postings: 1391
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12.12.2024 - 08:31 Uhr
@jayfkay: Seh ich anders. Luca Guadagnino führt ja Regie und die Hoffnung ist:
"It’s quite likely that Guadagnino and Butler will have a drastically different version of the character that Christian Bale made unforgettable in director Mary Harron’s adaptation."
Bin sehr interessiert, was die draus machen. |
Rhyton
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12.12.2024 - 10:36 Uhr
Ist der erste American Psycho denn besonders gut? Hab den nie gesehen. |
VfBFan
Postings: 394
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12.12.2024 - 11:31 Uhr
Ich finde (fand) den schon richtig richtig gut 4.5/5. |
Deaf
Postings: 3051
Registriert seit 14.06.2013
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12.12.2024 - 12:10 Uhr
Naja, da gehen die Meinungen stark auseinander. Ich mag den Film, aber würde eher so 7/10 geben. Das Buch ist in Sachen Brutalität/Gewaltbeschreibungen natürlich um ein Vielfaches extremer.
Ob ich eine weitere Verfilmung brauche, weiss ich jetzt aber auch nicht. |
nagolny
Postings: 1487
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12.12.2024 - 17:05 Uhr
Der bisherige Verfilmung von "American Psycho" liegt für mich zwischen 9 und 9,5 von 10 Zählern.
Das ihm zugrunde Buch hat aus meiner Sicht gewaltige Längen / Redundanzen, plus reine Provokation ohne Mehrwert, dem gegenüber würde ich eher zum Debütroman "Unter Null" des gleichen Autors raten, das deutlich besser auf seine Punkte kommt, an denen sich weite Teile von "American Psycho" in eher aufgeblasener Form bedienen, was verdächtig nach Fanservice für all jene riecht, die Patrick Bateman eher idolisieren als analysieren wollen.
Aber nun ja, klappern gehört zum Geschäft im Literaturbetrieb, der eben in erster Linie unterm Gesichtspunkt der Betriebswirtschaft funktioniert und dementsprechend auch bespielt wird, gerade im Bestsellersegment. Ob das der Kunst gut tut? Aus meiner Sicht hier nicht.
Hier ist es den Drehbuchautorinnen Mary Harron und Guinevere Turner hoch anzurechnen, den zähen Trumm entschlackt und aufs Wesentliche eingedampft zu haben, geschickt so strukturiert, dass die Charakterisierung funktioniert, ohne dass Spannung zu kurz kommt, Vielschichtigkeit dennoch trägt, ohne zu allzu plakativer Reduktion zu führen. Was dann noch an Plattheiten hervorsticht, war bereits im Roman vorhanden und wohl auch genau so beabsichtigt.
Regie von Mary Harron, Cast insgesamt und insbesondere Christian Bale in der Hauptrolle könnten kaum/nicht besser sein.
Kurzum:
Hier ist der Film tatsächlich besser als das Buch von Bret Easton Ellis.
Leider hat die Verfilmung von "Unter Null" keinen so guten Ruf, aber erstens liest sich da das kurze Buch schnell runter und ist auch deutlich fesselnder (dabei dennoch sehr atmosphärisch!), und zweitens will ich den Film trotzdem irgendwann mal schauen (alleine schon wegen Robert Downey Jr. & James Spader). |
Lateralis84skleinerBruder
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12.12.2024 - 17:31 Uhr
American Psycho ist wirklich grandios unterhaltsam. Toller Soundtrack, sowohl der Score als auch die Needledrops (besonders die) mit einem tollen Cast.
Bale sorgt in einigen Szenen für ein paar Brüller - zumindest ich kann mich über die Szenen in der Reinigung beömmeln.
Wenn Guadagnino sich an Suspiria orientiert, weiß ich nicht ob mir das gefallen würde. Nähert sich dem Buch dann zu sehr an. Und das war wirklich nur ekelhaft provokativ - hängen geblieben ist hier die Stelle mit der Ratte. Brauch ich nicht |
DerMeister
Postings: 1776
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12.12.2024 - 17:37 Uhr
Film ist sicher kein Meisterwerk, aber halt sehr unterhaltsam. Ich schätze mal Harron hatte Vampire's Kiss gesehen. Die Filme sind für mich sehr ähnlich.
Mit dem Buch konnte ich nicht viel anfangen. |
nagolny
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12.12.2024 - 17:46 Uhr
"Kein Meisterwerk" im Sinne von bildsprachlich überwältigend, handwerklich virtuos, aufwendig bis zum Exzess durchgestylet - okay. Erzählerisch hingegen schon, das Buch galt zudem als quasi unverfilmbar. |
nagolny
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12.12.2024 - 17:56 Uhr
Tarantino:
1. Once Upon a Time... in Hollywood
2. Django Unchained
3. The Hateful Eight
4. Pulp Fiction
5. Inglourious Basterds
6. Jackie Brown
7. Reservoir Dogs
8. Kill Bill
9. Death Proof |
nagolny
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12.12.2024 - 18:10 Uhr
Villeneuve:
1. Blade Runner 2049
2. Arrival
3. Prisoners
4. Sicario
Alle gut, besonders die ersten drei.
Nicht gesehen:
Cosmos, Dune, Enemy, Happiness Bound, Incendies, Maelström, Polytechnique, Un 32 août sur Terre.
Zumindest die Dune-Saga interessiert mich thematisch aber auch so gar nicht.
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