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Welchen Film habt Ihr zuletzt gesehen? Und wie fandet Ihr ihn?

User Beitrag
Michael sternkopf
04.11.2018 - 22:56 Uhr
Besser wäre noch ne Watching-Session hier im
Filmthread mit Pasolinis Die 120 Tage von Sodom.Kennt ihr den?
Nico
04.11.2018 - 23:42 Uhr
Die Geschichte mit Nicos Sohn war von Anfang an sehr übel.Delon hat die Vatetschaft nicht
anerkannt,und Nico war die Karriere wichtiger.
So kam der Junge dann bei Delons Mutter unter
und Nico hat ihn ab und an in unregelmässigen
Abständen für ein paar Tage ziu sich genommen.
Da wurde Ari dann mitgeschleppt auf irgendwelche VIP-Parties,wo er sich dann einmal,weil er Alkoholreste getrunken hat,eine
Alkoholvergiftung zugezogen haben soll.
Also letztendlich doch eine Geschichte der Verwahrlosung.
Aber das soll nicht heissen,dass ich die Frau deswegen verachte.Die Zeiten waren sehr intensiv,und wenn Ari(der sie abgöttisch geliebt
haben soll),ihr verziehen haben sollte,wer wäre ich als Unbeteiligter,wenn ich das nicht könnte.

MopedTobias (Marvin)

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05.11.2018 - 10:18 Uhr
S. Coppola find ich gut, dann wirst du einen meiner Top-5-Lieblingsfilme sehen @kräk (:
@Moped
05.11.2018 - 10:55 Uhr
Als der wäre?

MopedTobias (Marvin)

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05.11.2018 - 17:16 Uhr
LiT.

Telecaster

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05.11.2018 - 17:33 Uhr
Loving Vincent

8,5/10

Sehr schön gemacht, wäre mit nem Trip wahrscheinlich noch etwas intensiver anzusehen gewesen, hat aber auch so schon seine Wirkung entfaltet. Die S/W-Sequenzen dazwischen fand ich streckenweise etwas zu kitschig.

MopedTobias (Marvin)

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05.11.2018 - 18:59 Uhr
Bei Loving Vincent ist die Story-Ebene ganz schön schwach, aber natürlich auch nebensächlich. Vom Look her einzigartig und einer der visuell schönsten Filme der letzten Jahre.

Telecaster

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05.11.2018 - 20:48 Uhr
Ja, die Story ist natürlich recht dünn - aber was hätten die Macher denn noch dazu erfinden sollen? Finde es sogar sehr angenehm, dass die obligatorische Liebesgeschichte, die in fast jede andere Verfilmung unnötigerweise reingeschrieben wird, hier ausgelassen wurde.

MopedTobias (Marvin)

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11.11.2018 - 00:40 Uhr
First Man 8,5/10

Auf den ersten Blick teilt die kleine, aber für sein Alter sehr beeindruckende Filmographie Damien Chazelles untereinander kaum Gemeinsamkeiten: ein eingeengtes Drama um einen jungen Jazz-Drummer ("Whiplash"), ein schillerndes, überborderndes Retro-Musical ("La La Land") und nun ein klassisches Biopic vom bekanntesten Astronauten der amerikanischen Geschichte. Doch das inhaltliche Kernmotiv ist in allen Filmen das gleiche: Es geht um Obsession, das Spannungsfeld zwischen Ambition und Emotion, zwischen von ihren Zielen besessenen Menschen und den Leidtragenden ihrer Lebensentwürfe. Von Film zu Film schraubte Chazelle zwar seine eigene, cineastische Ambition immer weiter hoch, bewies sich als formal wie technisch unheimlich diverser und in allen Aspekten meisterhafter Filmemacher, doch verlor er dabei nie den Menschen außer Augen.

Gerade mit "La La Land" hat "First Man" zumindest stilistisch aber überhaupt nichts mehr gemein. Der Ton ist ernst und schroff, das Tempo gemäßigt, die Farben entsättigt und die Kamera in ständiger Unruhe. Auch die sonst so essenzielle Musik von Justin Hurwitz räumt hier über weite Teile den Platz für das Klappern und Tosen von Metall und Maschine. Die technische Brillanz ist überwältigend, schon von der grandios dynamischen Anfangssequenz an und gipfelnd in der Gemini-8-Mission in der Mitte des Films. Ich habe selten (vielleicht noch nie) so ein intensives und körperlich spürbares Bewegungskino erlebt - die klaustrophobischen Blickwinkel innerhalb des Cockpits und teilweise aus Armstrongs Helmsicht heraus, die Geräuschkulisse und der hektische Schnitt drücken dich in den Sitz und veranlassen bei der schließlichen Erlösung erstmal zum ganz tiefen Luftholen. Der perfekte filmische Raumfahrtsimulator, ich wüsste nicht, wie man das in 2D erlebbarer darstellen könnte. Wie in "Interstellar" z.B. wurden Greenscreens größtenteils gemieden, die Action ist plastisch, greifbar und unfassbar authentisch, als wäre Ryan Gosling hier tatsächlich zum Mond geflogen. Auch in den Szenen auf der Erde arbeitet Chazelle fast nur mit Close-Ups und spielt damit seiner Immersion zu, erst im triumphalen Schlussakt öffnet er seinen Scope und gibt Hurlitz' Kompositionen auch endlich mehr Bühne. Hier geht zwar auf Spannungsebene etwas die Luft aus, weil der Ausgang auch wenig mit der Raumfahrt bewanderten Menschen bekannt sein sollte, doch das runde, emotionale Ende entschädigt für alles.

Überhaupt, die Emotion: Chazelle und Autor Josh Singer überspannen einen Zeitraum von fast zehn Jahren und stellen all dem Raketen-Bohei ein dringliches, intimes Familiendrama entgegen. "First Man" kümmert sich kaum um den wissenschaftlichen oder politischen Kontext und konzentriert sich stattdessen auf das immense Gewicht, das auf der sowieso schon von einem Schicksalsschlag gescholtenen Familie Armstrong lastet. Er eröffnet auch einen interessanten Blick auf seine in der öffentlichen Wahrnehmung heroisierte Hauptfigur, die hier fast schon autistisch dargestellt wird. Dazu passt Goslings generell sehr beschränkte Mimik wie Arsch auf Eimer, gerade eine Sequenz, in der Neil zu seinen eigenen Kindern wie auf einer Pressekonferenz spricht, trifft einen mit dieser eindimensional-kalten Darbietung enorm. Die Emotionen werden Claire Foy überlassen, die hier - ich wage die frühe Prognose - ihre Oscar-Performance abliefert und im Grunde den ganzen Film auf ihrem Gesicht abspielt. Das "besorgte Ehefrau"-Klischee wird zwar nicht radikal auf den Kopf gestellt, doch mit so viel Leben und Echtheit gefüllt, dass Foy gleichzeitig die Seele des Films trägt und sein Herz offenbart. Als hätte man einem Spielberg seinen Kitsch und Heile-Welt-Pathos entzogen, erhält man hier das reale, subtile Porträt einer Familie unter der Last außergewöhnlicher Umstände.

Man kann diesem Film durchaus auch ein bisschen was vorwerfen, wenn man es drauf anlegt: Dass hier keine Anstalten unternommen werden, Armstrongs Obsession tiefergehend zu ergründen z.B, oder dass der politische Kommentar auf die Raumfahrt als Menschenleben kostende und auf Last der Bevölkerung gehende Muskelspielerei gegenüber Russland nur angeschnitten wird. Doch das würde den Kern verfehlen. Chazelle hat einen nahezu perfekten Gefühls- und Erlebnisfilm gemacht, der auf jeder filmischen Ebene brilliert und dieses Stück jüngerer Menschheitsgeschichte so unmittelbar erfahren lässt, als würde man direkt im Cockpit oder im Wohnzimmer der Armstrongs sitzen.

boneless

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Registriert seit 13.05.2014

11.11.2018 - 13:13 Uhr
The Big Short

Ich muss zugeben, dass ich immer ein wenig skeptisch gegenüber diesem Streifen war, stets in Erwartung einer mittelmäßigen Tragikomödie über die Finanzkrise/Immobilienkrise 2007.
Doch ich habe mich geirrt. The Big Short ist ein über weite Strecken berauschend intensiver Film, der zwar unglaublich anstrengend ist, aber auch eine Atmosphäre erzeugt, die man bei einem derart trockenen Stoff überhaupt nicht erwartet. Es war vllt. nicht die beste Idee, The Big Short auf Englisch zu schauen, da ich im Endeffekt nur die Untertitel gelesen habe, denn: höchstes Fachgesimpel + Highspeed Talking = verständnistechnischer Overkill. Aber ich glaube, auch auf Deutsch versteht man nur die Hälfte von dem, was gesprochen wird. Ist trotzdem ein sehr faszinierender Einblick in eine Welt, die einen sonst wenig bis gar nicht tangiert. Adam McKay schafft es quasi spielerisch, aus dieser Thematik eine Film zu machen, der mitreißt und betroffen macht, obwohl Menschen zu sehen sind, die im Endeffekt keinerlei Konsequenzen der Krise zu erleiden haben, sondern saftige Gewinne einstreichen. Die moralische Zwiespältigkeit und die daraus resultierenden Gewissensbisse der Akteure kommen allerdings beeindruckend rüber, am deutlichsten bei Hedgefonds-Manager Mark Baum. Mal ehrlich, Steve Carell hat mich umgeblasen. Die Rolle seines Lebens? Was für eine fantastische Leistung dieser Mann über 2 Stunden abliefert, ist schlicht atemberaubend. Seine Blicke, seine Körperhaltung, seine Art zu sprechen... als wäre Carell während des Sets wirklich zu Mark Baum geworden, dem neurotischen Finanzmann, der alles und jeden beschimpft, ständig wütend und verzweifelt und permament auf 180 ist. Eine der besten schauspielerischen Meisterstücke der letzten Jahre in meinen Augen. Carell lenkt fast davon ab, dass auch der Rest des durchweg hochkarätigen Casts makellos agiert. Ob nun die Schrulligkeit von Christian Bale's Michael Burry, die aalglatte Art und Weise von Ryan Gosling's Jared Vennett oder die Ruhe von Brad Pitt's Ben Rickert: als hätte man diesen Männern die Rollen auf den Leib geschrieben. Macht unterm Strich einen Film, der anders ist als die sonstigen Dramen, die man so kennt, mit einem außergewöhnlichen Thema und einem bitteren Ende. 8/10
@boneless
11.11.2018 - 14:07 Uhr
Du hast echt einfach nicht drauf, du bist ne absolute Null in Sachen Reviews schreiben. Lösch dich bitte.
Frägender Frägerich
11.11.2018 - 14:09 Uhr
Wann kommt die einmaljährliche Rezension eines nicht-US-amerikanischen Films in diesem Thread nochmal? Zu Nikolaus?
Pöni, der weltbeste Kritiker
11.11.2018 - 14:12 Uhr
Nur ein kleiner Gefallen
Thriller um eine Bloggerin, die dem plötzlichen Verschwinden ihrer Freundin/Nachbarin auf den Grund geht.
Ein pikanter Thriller. Mit viel herber Lust am bösen Spaß.
3 von 5 Pönis

Aufbruch zum Mond
Ryan Gosling ist Neil Armstrong und zeigt den steinigen und gefährlichen Weg zum ersten "Mondspaziergang".
Zu viel Geblinke, zu bombastisch in der patriotischen Musikalität, zu viele Dauerkälte.
2 von 5 Pönis

MopedTobias (Marvin)

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Registriert seit 10.09.2013

11.11.2018 - 17:01 Uhr
Schade, dass es sich bei dem Pöni-Bot nicht um den echten handelt. Ich hätte ihm sonst empfohlen, beim nächsten Kinobesuch die Jacke anzulassen.
kräk
11.11.2018 - 17:19 Uhr
Marie Antoinette
Nach 30 Minuten:(Kicker-)Note:2.0
Lomai
11.11.2018 - 17:27 Uhr
Kirsten Dunst ist einfach unschlagbar mit ihrem
schelmischen Grinsen.Und Miss MeToo spielt
auch mit.Kein Film zum Analysieren,einfach
geniessen,das ist am besten.
Hubschrauberpilot(ausgeloggt)
11.11.2018 - 19:03 Uhr
Mein Lieblingsfilm ist ja der Zodiac mit dem ach
so unheimlichen Killer.Ich bin ja soooo böse.
Leg dich nicht mit Bowie an,du Nihilist.
Wolfgang M Schmitt Jun
11.11.2018 - 19:14 Uhr
First Man - Aufbruch zum Mond

Damien Chazelle, der Regisseur von "Whiplash" und "La La Land", hat unglücklicherweise einen neuen Film gedreht: "Aufbruch zum Mond" erzählt die Geschichte von Neil Armstrong. In der Hauptrolle sehen wir Ryan Gosling, nein, falsch: wir sehen ihn leider kaum. Denn Chazelle hat diesen Film mit einer Wackelkamera gedreht. Der permanente Einsatz der Wackelkamera ist ein Elend, das nicht enden will. Seiten Jahren ist die Wackelkamera in Kunst- und Mainstreamfilmen omnipräsent. Das muß aufhören! Aber warum konnte sich diese Ästhetik überhaupt durchsetzen? Wo hat sie ihre Berechtigung? Und welche Ideologie transportiert sie? Mehr dazu von Wolfgang M. Schmitt im Video!

Venom

Die Comicverfilmungen der Gegenwart gleichen sich auf schrecklich langweilige Weise, doch VENOM - mit dem großartigen Tom Hardy in der Hauptrolle - schlägt zunächst einen anderen Weg ein und wählt eine Ästhetik, die bisweilen an das Genrekino der 1970er-Jahre erinnert. Comicverfilmungen können also auch anders aussehen - doch die Macher von VENOM bleiben schließlich völlig mutlos und lassen den Film scheitern. Mehr dazu von Wolfgang M. Schmitt im Video!

DIE UNGLAUBLICHEN 2

Familienfilme aus dem Hause Pixar sind selten harmlos, aber der zweite Teil von "Die Unglaublichen" ist gefährlich, weil er eine zutiefst antidemokratische Botschaft propagiert - und zudem noch jegliche Kritik an Konsumindustrie und Postdemokratie als böse disqualifiziert. Einmal mehr sehen wir, warum das Superheldenkino eine bedenkliche Ideologie transportiert. Mehr dazu von Wolfgang M. Schmitt im Video!
Kill your Idols
11.11.2018 - 19:32 Uhr
Wolfgang,wenn man die contraintuitive Filmkritik
zum alleinigen Prinzip erhebt,tappt man aber
sehr schnell auch in die Klischeefalle,die man
eigentlich doch vermeiden wollte.
Annemiek van Vleuten
11.11.2018 - 19:45 Uhr
Wie Sofia Coppola die zeitgenössische Popkultur
in das höfische Treiben integriert ,ist nicht nur
meisterhaft,sondern eröffnet auch einen Blick
auf eine mögliche Deutungsebene.
HörenSagen
11.11.2018 - 19:50 Uhr
Hinter dem MopedTobias-Schreibbot soll sich auch irgendein Marvin verbergen.
Lust am Sehen
11.11.2018 - 20:21 Uhr
Han Solo 6/10
Lady Bird 7/10
Moonlight 7,5/10
Blade Runner 2049 7,5/10
Coco 8/10
Stagecoach 8/10
Die Rechnung ging nicht auf 8.5/10
Der zweite Atem 8,5/10
Die Spielregel 12/10 (FSK-Warnung für alle Tierliebhaber: In diesem Film werden echte Kaninchen und Fasane massenhaft abgeballert, was einen der zwei Extrapunkte erklärt.)

Telecaster

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12.11.2018 - 01:08 Uhr
Bohemian Rhapsody. Nett, aber sehr kitschig. Live-Aid-Konzert am Schluss viel zu stark thematisiert. Zig Fehler außerdem, vor allem Anachronismen.

Rote Arme Fraktion

Postings: 4112

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12.11.2018 - 07:51 Uhr
Outlaw King 9/10

Film des Jahres für mich bis dato. Pine ist mittlerweile ein richtig Großer.

Hogi

Postings: 522

Registriert seit 17.06.2013

12.11.2018 - 10:46 Uhr
Phoenix mit Nina Hoss. Toller, wenn auch nicht immer glaubwürdiger Film (er erkennt sie nicht???) mit grandiosen Ende...
@raf
12.11.2018 - 13:48 Uhr
chris pine ist eher so mittelprächtig. kommt an gyllenhaal u.ä. nicht heran.

MopedTobias (Marvin)

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12.11.2018 - 17:20 Uhr
Hat halt noch nicht so die Mega-Rollen gehabt, finde ich schwer zu bewerten. In Hell or High Water fand ich ihn stark.
Wonder Wheel
15.11.2018 - 21:09 Uhr
Hier sind die komödiantischen Elemente derart
reduziert,dass man fast von einem lupenreinen
Drama sprechen kann.Selten hat Allen einen so
durch und durch ernsten Film gedreht,der höchstens mal durch einige skurile Mono-bzw.
Dialoge aufgelockert wird.
sollte man gesehen haben
16.11.2018 - 08:57 Uhr
Wind River (2017)

Eine junge FBI-Agentin (Elizabeth Olsen) soll in der bitterkalten und verschneiten Ödnis von Wyoming mit Hilfe eines heimischen Jägers und Spurenlesers (Jeremy Renner) den Tod einer jungen Frau aufklären, deren Leiche kilometerweit von der nächsten Zivilisation gefunden wurde. Die Story selbst mag vielleicht zweitklassig sein, aber die spannende Inszenierung und die emotionale Wucht, mit der "Wind River" daherkommt, wird dem Zuschauer noch lange im Gedächtnis bleiben dürfen. 8/10

MopedTobias (Marvin)

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16.11.2018 - 10:34 Uhr
Empfand Wind River lustigerweise genau umgekehrt. Fantastisch geschrieben, aber man merkt Sheridan an, dass er in erster Linie Writer ist, und so gibt es leider klare Defizite in der Regie, die z.B. zu einer vor sich her dümpelnden ersten Hälfte führen. Kann ich nicht mehr als 6 geben, diese Art von Stoff wurde schon sehr viel besser umgesetzt.
sollte man gesehen haben
16.11.2018 - 11:07 Uhr
die z.B. zu einer vor sich her dümpelnden ersten Hälfte führen

Diese Einschätzung überrascht, denn die ruhige Erzählweise, die Bildkompositionen und der intensive Soundtrack harmonierten nahezu perfekt. Für dich mag es dümpeln sein, für mich war es das Köchelnn eines schwer verdaulichen Gebräus menschlicher Abgründe, das früher oder später in die Luft gehen musste. Und selbst diese kleine Vorhersehbarkeit wurde mit einer kleinen Finte (die scheinbar gelöste Szenerie vor dem Trailer) richtig gut umgesetzt.

Die eigentliche Schwäche des Films, sofern man das so nennen will, ist eher die mangelnde Komplexität der Geschichte. Die Ursache dafür liegt vielleicht an der sehr überschaubaren Anzahl an Figuren, so das der "Suspense"-Anteil für meinen Geschmack ein wenig zu kurz kam. Und dieser ist für Kriminalgeschichten ja nicht ganz so unwichtig.

MopedTobias (Marvin)

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16.11.2018 - 17:24 Uhr
Was ich zb nicht gut fand war, wie wenig Dringlichkeit bei der Aufklärung des Mordes vermittelt und wie knapp der Impact auf die Familie des Opfers behandelt wurde.
"Impact"
16.11.2018 - 17:29 Uhr
Er soll aufhören! *Augen und Ohren zuhalt und laut 'Lalala!' mach*
@Moped
16.11.2018 - 18:01 Uhr
Was ich zb nicht gut fand war, wie wenig Dringlichkeit bei der Aufklärung des Mordes vermittelt und wie knapp der Impact auf die Familie des Opfers behandelt wurde.

Bezüglich der "mangelnden Dringlichkeit": So ist das eben in einem so dünn besiedelten Gebiet, wo es nur rare staatliche Strukturen gibt und die Zuständigkeiten ein wenig kompliziert sind bzw. die "Autoritätsfrage" oft in den eigenen Händen liegt. Dass das FBI nur eine junge, unerfahrene Agentin schickt liegt wohl daran, das der Fall irgendwie keinen interessiert. Wie im Film angemerkt, gibt es für die indigene Bevölkerung nicht mal eine Statistik für vermisste Personen und selbst der Sheriff hatte gerade mal 6 Kollegen und wie schwer die Durchsetzung "staatlicher Autorität" in der dortigen Gegend ist, wurde gut dargestellt.Eigentlich wurde diese ganze Lethargie, das sich selbst überlassen, die Ohnmacht und fast kollektive Depression mit einem Hang zur Gleichgültigkeit gut eingefangen.

Bezeichnend war doch gerade die Szene mit dem Vater des Mädchens (Martin) und dem Trapper, als er diesen aufforderte, den Täter zu finden und zur Strecke zu bringen. Das ist nicht nur ein Indiz für die eigene Hilflosigkeit in der Sache, sondern lässt auch ein nicht existentes Vertrauen in die lokalen Behörden vermuten.

hubschrauberpilot

Postings: 6755

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16.11.2018 - 18:16 Uhr
@Tobi Eventuell Absicht. Keine namhafte Familie und geringe Aufklärungsrate.

*SPOILER* Aber die Sache am Ende mit von wegen barfuß durch den Schnee laufen und nach ein paar Metern sterben war leider ziemlich übertrieben *SPOILER ENDE*

MopedTobias (Marvin)

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16.11.2018 - 18:39 Uhr
Ich sag ja nicht, dass das keinen Hintergrund hat, im Writing sehe ich hier wie gesagt wenig Probleme, das hat halt nur mit reingespielt, dass die erste Hälfte wenig Zug in irgendeiner Form, sei es emotional oder sonst wie, auf mich entwickeln konnte. Ich weiß nicht, aber ich kann mir sehr gut vorstellen, dass ein Villeneuve oder Mackenzie da in Sachen Pacing (nochmal was für den Ohrenzuhalter) mehr herausgeholt hätten.

Geschmackssache natürlich, mich hat's halt nicht so bekommen. Trotzdem keineswegs ein schlechter Film, 6 ist ja eine ordentliche Wertung für ein Quasi-Regie-Debüt.
Noch mal Wind River
16.11.2018 - 18:57 Uhr
Das mit dem emotionalen Zug in der ersten Hälfte kann man auch anders sehen.Es waren ja
schliesslich nicht nur die Eltern des Opfers Natalie ,die hier Trauer zu bewältigen hatten,sondern auch der Wildhüter und seine Frau.(Wind River war der Ort,an dem die Leiche
ihrer Tochter gefunden wurde)Sicherlich konnte das aufgrund der relativ knappen Laufzeit von
102 min.nicht mehr als angedeutet werden.

Ich fand die Schiesserei vor den Trailern jetzt auch beim zweiten Schauen ein wenig unübersichtlich,aber das ist eher nicht so wichtig
für einen Film,der so über die Atmosphäre kommt.
@Moped
16.11.2018 - 19:05 Uhr
Vielleicht gibst du Wind River ja eines Tages nochmal die Chance zur Zweitsichtung. Erfahrungsgemäss kann es bei Filmen dieser Art, die sehr viel Wert auf Stimmung und Atmosühäre legen, mal vorkommen, das diese an bestimmten Tagen nicht zur Entfaltung kommt. In diesem Zusammenhang ist die Nennung von Villeneuve interessant, denn "Prisoners" ist ein ähnliches schwermütiges Kaliber, aber noch ein Stück besser.

VfBFan

Postings: 363

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16.11.2018 - 20:06 Uhr
Wind River habe ich als großartigen Film in Erinnerung, mit nur kleinen Schwächen. 8/10
Prisoners hat durch die deutlich längere Laufzeit mehr Platz für das drumherum und ist deshalb noch besser. 8.5/10

MopedTobias (Marvin)

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16.11.2018 - 20:52 Uhr
Mit Prisoners will ich eigentlich nicht nochmal anfangen, das war hier schon bestimmt fünfmal :D Ja, der ist besser und ein sehr guter, atmosphärischer Thriller. Hat aber Probleme, die nichts mit der Stimmung zu tun haben und die auch nach mehrmaliger Sichtung nicht verschwinden.
Kobi
16.11.2018 - 21:03 Uhr
Konsequenz ist das Stichwort.Eine der ersten
Diskussionen,die ich hier auf diesen ehrenwerten
Seiten verfolgen durfte.

MopedTobias (Marvin)

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Registriert seit 10.09.2013

16.11.2018 - 22:38 Uhr
Ganz genau (:

MopedTobias (Marvin)

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18.11.2018 - 01:06 Uhr
The Dark Knight Rises 4/10

Es ist nicht das Hauptproblem dieses Films, dass man ihm im besten Fall das politische Feingefühl einer Abrissbirne und im schlimmsten tendenziöse Grundgedanken unterstellen muss - schon "The Dark Knight" hat ja auf mehr herumgekaut, als er schlucken konnte, es stand allerdings nicht so im Fokus und diesem formal perfekten, den Superheldenfilm neu denkenden Kriminal-Epos hat man auch gerne viel verziehen. "Rises" ist allerdings nur noch ein aufgeblähter, trotzdem blutleerer Blockbuster mit stellenweise arg seltsamen Pacing, der filmisch nichts mehr zu sagen hat und die meiste Zeit ohne Berührungspunkt vorbeizieht. Bildgewalt, ein für den Stoff viel zu guter Cast und ein paar wenige unterhaltsame Momente verhindern zwar die Vollkatastrophe, aber das ist klar Nolans schwächstes Werk. "Dank" Joel Schumacher aber wenigstens nicht der schlechteste Batman-Film.
Molly's Game
18.11.2018 - 08:16 Uhr
Jessica Chastain überzeugt in jederlei Hinsicht.
Mitunter Sorkin-typisch (zu) rasant erzählt,um
alle Details während der ersten Sichtung zu erfassen. Bis dahin 7/10.
Die Erfindung der Wahrheit
18.11.2018 - 09:21 Uhr
Molly's Game wollte ich eigentlich schauen, habe mich aber erstmal für "Die Erfindung der Wahrheit" entschieden, ebenfalls mit Jessica Chastain.

Auf jeden Fall ein gut gemachter und nie langeweilig werdender Polit-Thriller, der aber durch regelmässiges Hochgeschwindigkeitsfachgesimpel anstrengend zu schauen war, das wurde in "The Big Short" deutlich besser umgesetzt. Chastain macht ihre Sache wie fast immer mehr als sehr gut, aber ihre Figur ist viel zu kühl und distanziert gezeichnet worden, so dass für den Schlussakt irgendwie die emotionale Anbindung fehlt, was den Film ein wenig abwertet. Und das gerade das funktionieren kann, durfte man schon im etwas älteren "Das Leben des David Gale" bewundern, der wohl eine nicht ganz unwichtige Inspirationsquelle gewesen sein dürfte. 7/10

MopedTobias (Marvin)

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Registriert seit 10.09.2013

18.11.2018 - 10:12 Uhr
Den Chastain-Filmen würde ich beiden eine 6 geben aufgrund der erwähnten Schwächen.
Kommata
18.11.2018 - 10:44 Uhr
Was hast du nur gegen uns, Moped?! ):
Pöni, der weltbeste Kritiker
18.11.2018 - 10:46 Uhr
Juliet, Naked
Komödie über einen gescheiterten Rockstar, seinen größten Fan und dessen desillusionierte Frau.
DAS, was man im Kino gerne sieht: britisch-clever - warmherzig und köstlich witzig.
4 von 5 Pönis

Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen
Der Kampf um die Welt geht in die 2. ­Runde: Der dunkle Magier Grindelwald gegen den Magiezoologen Scamander.
Ein Fast-Flop. Der Fantasy-Dampf verglüht im Zauber-Murks.
2 von 5 Pönis
Nochmal Jessica(übrigens gerade Mutti geworden)
18.11.2018 - 10:51 Uhr
Meine Schwierigkeiten mit der zu rasanten
Erzählweise bezogen sich vor allen auf das Geschäftsgebaren von Player X,der wohl Tobey
Maguire verkörpern sollte.Der erklärende Dialog
zwischen Chastain und Michael Cera wurde dermassen stakkatohaft runtergebrettert,dass hier nur noch Zurückspulen geholfen hätte.
Aber ich wollte den Flow nicht unterbrechen,
sprich ich war möglicherweise einfach zu faul.
Grundsätzlich bin ich froh,wenn mich Filme ein
wenig herausfordern.(aber auch nicht immer)
zu faul sich einzuloggen
18.11.2018 - 14:58 Uhr
Bad Times at the El Royale 8/10

Toller Film, der sich klar an Tarantino orientiert. Von einigen Schauspielern hätte ich gerne mehr gesehen, aber auch so wurde ich sehr gut unterhalten. Von Anfang an ist eigentlich klar, dass niemand genau der ist, der er vorgibt zu sein. Deshalb gibt es keine wirklichen Plottwists in dem Sinne, genug Überraschungen wer wann was macht aber schon. Klare Empfehlung!

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