Listen




Banner, 120 x 600, mit Claim


Welchen Film habt Ihr zuletzt gesehen? Und wie fandet Ihr ihn?

User Beitrag
@Superhelge
13.10.2018 - 09:33 Uhr
Hier geht es um Filme. Babylon Berlin ist eine SERIE!

Kann Merkel noch Kanzler?
13.10.2018 - 10:51 Uhr
Wohl zuviel Bild Zeitung gelesen, wa?
"Sunshine Cleaning"von Clarissa Lichtblau
13.10.2018 - 11:23 Uhr
Ihrer miesen und schlechtbezahlten Jobs überdrüssig ,beschliessen zwei Schwestern einen Tatortreinigungsservice zu gründen.
Das ist in etwa die Ausgangssituation der in 2008 entstandenen Lowbudgetproduktion,die als
leise Komödie beginnt,um sich dann zum Familiendrama zu entwickeln.
Das ist zwar alles nicht unsymphatisch,nicht zuletzt auch wegen des guten Casts (Amy Adams,Emily Blunt,Alan Arkin...),hat aber für eine
Komödie zu wenige Schmunzler/Lacher,für ein
funktionierendes Drama wiederum verharren die
Charakterzeichnungen zu sehr in ihren routinierten Bahnen,vieles ist zu absehbar.
So muss natürlich die hibbelige,unzuverlässige
Schwester alles vermasseln,wäre da nicht Papi,
der doch wieder alles zu einem glücklichen Ende
führt. 6/10
Ready Player One
16.10.2018 - 07:56 Uhr
Beginnt sehr unterhaltsam, lässt im weiteren Verlauf aber optische und actionbezogene Highlights vermissen. Auch der Inhalt weicht teils stark von der Buchvorlage ab, wobei man das stellenweise verstehen kann (Buch ist hier zu kompliziert und nur für Nerds verständlich). Manche Änderungen sind sogar richtig gelungen (Shining). Leider nimmt sich der Film hin und wieder zu ernst, angesichts der flachen "Botschaft". Die Besetzung des Protagonisten gefiel mir persönlich nicht. Unter Strich unterhaltsam, vor allem für "Kenner der Materie". Hätte aber besser sein können.

7/10
H. Maaß
16.10.2018 - 23:07 Uhr
Jud Süß 10/10

Ein zeitloses Meisterwerk und von höchster Brisanz angesichts des heutigen weltpolitischen Zustandes. Zurecht ein Klassiker. Überwältigend, schonungslos, authentisch. Ich verbeuge mich in Ehrfurcht vor den Machern.
Frägerische Ente
16.10.2018 - 23:40 Uhr
Meinst du die Harlan- oder die Roehlerversion?

Pepe

Postings: 433

Registriert seit 14.06.2013

17.10.2018 - 01:38 Uhr
Avengers - Infinity War 3/10
Zugegeben, ich bin kein großer Fan von Comic - Verfilmungen, aber ab und zu gibt es darunter doch mal Filme wie ein paar aus der X-Men - Serie oder der erste Guardians Of The Galaxy oder Batman Begins, von denen ich mich gut unterhalten fühlte. Dieses durch und durch durchschaubare Machwerk empfand ich persönlich aber als dreiste und maßlose Unterschätzung meiner geistigen Fähigkeiten. Wer erkennt nicht, dass hier aus rein kommerziellen Interessen alle Marvel-Charaktere zusammen geführt worden sind? Wer erkennt nicht das Schema eines jeden Gefechts, das hier geführt wird: In jeder verzwickten Situation erscheint grundsätzlich eine helfende Figur, die die Rettung bringt. Wer erkennt nicht, dass der Cliffhanger, der radikal sein soll, in Wirklichkeit nur Schein ist und es bestimmt für alle Figuren ein Weiterleben geben wird? Das Auftreten so vieler Figuren verhinderte jede Identifikation, die Coolness der Figuren beim Kampf und das, wie gerade schon geschrieben, immer gleiche Schema verhinderte jede Spannung und führte bei mir zu unendlicher Langeweile, sodass ich zwischendurch sogar einmal eingeschlafen bin - und es war kinderleicht, dem Film danach weiter zu folgen. Ich werde nie nachvollziehen können, wie so ein Rotz von erwachsenen, denkenden Menschen für gut befunden werden kann. Für mich einfach ein ärgerlicher Film. Und ich weiß jetzt schon: Ein zweites Mal werde ich mich nicht ärgern.
filmliebhaber
17.10.2018 - 07:27 Uhr
wie kann man sich so n rotz angucken? generell superhelden-"filme". langsam kommt mit bei sowas die galle hoch!
Durchaus
17.10.2018 - 08:49 Uhr
Da werden die Sinne der Jugend für subtilere Stoffe mal so richtig abgestumpft.

Voyage 34

Postings: 958

Registriert seit 11.09.2018

17.10.2018 - 09:35 Uhr
@Ready Player One

Schön beschrieben, würde gar noch 1-2 Punkte weniger geben, habe ihn aber auch im Flugzeug auf kleinem Bildschirm geguckt. Vielleicht wirkt er auf andere Art etwas besser (und lenkt so auch mehr vom lamen platt ab)
Das Leben ist nicht fair
17.10.2018 - 09:43 Uhr
Soso,im Flugzeug.Und unsereins muss mit dem
Fahrrad zu Aldi.

MopedTobias (Marvin)

Mitglied der Plattentests.de-Schlussredaktion

Postings: 19949

Registriert seit 10.09.2013

17.10.2018 - 10:39 Uhr
Also ich bin ein erwachsener, denkender Mensch und würde Infinity War noch immer eine 8 geben. Ich habe zwar auch die Befürchtung, dass der vierte Teil die guten Ansätze hier wieder für nichtig erklärt, aber das ändert nichts daran, dass dieser Film für sich stehend mit seinem nihilistischen Ende und der ganzen Form tatsächlich für Comic-Blockbuster-Verhältnisse recht radikal und mutig ist. Ein rastloser, intensiver Kriegsfilm, der mich durchweg grandios unterhalten, die Balance zwischen der Unmenge an Figuren erstaunlich gut hinbekommen und auch die ruhigen Töne immer getroffen hat.
Pöni, der weltbeste Kritiker
17.10.2018 - 10:49 Uhr
Bad Times at the El Royale
Thriller über sieben Fremde, die für eine Nacht in einem schäbigen Hotel aufeinander treffen - Blut wird fließen!
Wird ein Kultfilm.
4 von 5 Pönis

Smallfoot
Ein eisigartiges Abenteuer: Ein junger Yeti macht sich auf die Suche nach einem „Smallfoot“ - einem Menschen.
Kein riesiger Spaß-Gigant, verbreitet aber gute, solide Laune.
3 von 5 Pönis
Borg/McEnroe 7/10
19.10.2018 - 10:51 Uhr
Janus Metz Pederson,eigentlich hauptsächlich Dokumentarfilmer,inszenierte 2017 dieses Sportdrama über das erstmalige Aufeinanderreffen der beiden Tennisikonen im Wimbledonfinale von 1980.
So unterschiedlich die beiden nach aussen auch wirkten,so einte sie doch die bedingungslose
Selbstaufgabe für ihren Sport,die sie lediglich auf andere Weise kanaliserten.
Sverrir Gudnason und Shia LeBeouf spielen das sehr glaubwürdig und auch das Flair der Zeit ist
gut getroffen;was mich ein wenig störte,dass man sich zwar der Entwicklung des Schweden vom cholerischen Teenager zum grossen Stoiker und Tennisgentleman relativ ausführlich widmete,das Phänomen John McEnroe aber allenfalls anriss.

Coaxaca

Postings: 667

Registriert seit 14.06.2013

19.10.2018 - 12:10 Uhr
Three Billboards Outside Ebbing, Missouri:

Großartig gespieltes, ambivalentes und köstlich schwarzhumoriges Drama mit wunderschönen Bildern. Bisweilen wirkt das Ganze leider etwas zu konstruiert und für meinen Geschmack zu unsubtil, um wirklich einen bleibenden Eindruck hinterlassen zu können. Herausragender Film, leider kein Meisterwerk. 8,3 / 10

A Quiet Place:

Tolle Idee, solide, wenn auch arg vorhersehbare Umsetzung. Die visuellen Effekte empfand ich als ziemlich fragwürdig. 6,9 / 10
el paso
19.10.2018 - 12:49 Uhr
Sicario 8,5/10

Fantastico! Schade, dass Johannson ins Gras gebissen hat (scheiß Kokserei).

MopedTobias (Marvin)

Mitglied der Plattentests.de-Schlussredaktion

Postings: 19949

Registriert seit 10.09.2013

19.10.2018 - 16:41 Uhr
Hatte exakt das gleiche Problem mit Borg/McEnroe, weswegen ich auch nicht mehr als 5-6/10 geben kann, weil der Film seine Prämisse einfach nur zur Hälfte zuende denkt. Schade um LaBeoufs wirklich gute Performance.
Aza Lee
20.10.2018 - 13:39 Uhr
Smokin' Aces (7/10)

Nicht allzu plattes Popkorn-Kino mit derbem Charme.

Zappyesque

Postings: 998

Registriert seit 22.01.2014

20.10.2018 - 23:53 Uhr
A star is born

Entgegen dem großen Kanon an positiven Kritiken(die Rede ist von jeglichen großen online-Medien und diversen Zeitschriften, Zeitungen etc.) muss ich mich mal zu wort melden und kurz mein Erstaunen über die Oberflächlichkeit dieses Filmes äußern. Und dem Cast und dem ganzen Promo drumherum entsprechend waren meine Erwartungen ja eigentlich nicht sehr groß - mir ist klar, dass das Popcorn-Kino sein soll. Aber wie man über 2 1/4 Stunden lang solch flache Hauptcharaktere auftischt ist wirklich bemerkenswert. Darüber hinaus fehlt die Detailarbeit aber auch wirklich in jedem Punkt: Die Kameraschnitte auf der Bühne, die Dialoge, die Musikstücke (um Himmels Willen!!!!). Hier ist für meine Begriffe einiges schief gegangen. Aber ja, die Theaterkasse spricht andere Bände...

mispel

Postings: 2471

Registriert seit 15.05.2013

21.10.2018 - 12:02 Uhr
Bad Times at the El Royale - 8,5/10

Irgendwie eine Mischung aus Coen-Brothers und Sin City. Spannend, blutig, morbide, düster.
Der Richter
21.10.2018 - 13:21 Uhr
"SJWs in a nutshell" oder warum ich Black Panther völlig vermieden habe: https://i.imgur.com/9KBW3P5.jpg

Was für ein Opfer, würde mich nicht wundern wenn der keine Rollen mehr kriegt.
Der Richter
21.10.2018 - 13:35 Uhr
Exakt wie Boyega kommen mir auch einige "Unterdrückungskrieger" hier im Forum vor.

MM13

Postings: 2359

Registriert seit 13.06.2013

21.10.2018 - 14:29 Uhr
rampage(big meets bigger) 6,5/10
mit chips,cola eine ganz einfache samstagabend unterhaltung.

MopedTobias (Marvin)

Mitglied der Plattentests.de-Schlussredaktion

Postings: 19949

Registriert seit 10.09.2013

21.10.2018 - 18:47 Uhr
Naja, sich bei einem Afrika-zentrierten Film wie Black Panther über einen hauptsächlich afroamerikanischen Cast zu beklagen, wäre aber auch albern. Boyegas Aussage zu GoT ist allerdings falsch.
imhoo
21.10.2018 - 19:46 Uhr
Wenn ich ein durchschnittlicher Schauspieler wäre, der nur wegen seiner Hautfarbe in Star Wars ist, wäre ich mal ganz ruhig.
Der Spuk von Hill House
21.10.2018 - 20:13 Uhr
8/10

Mehr Familiendrama als Gruselgeschichte. Aber ziemlich überzeugend.
Der Urologe von James Bond
21.10.2018 - 20:38 Uhr
Johnny English – Man lebt nur dreimal 8/10

Eine sehr solide Agentenkomödie, die von der Art her immer noch an alte Glanztaten wie der Rosarote Panther erinnert, mit Slapstick nicht spart - sowas wirkt ja heutzutage schon wieder oldschool und nostalgisch. Kann man sich gut drüber amüsieren und sind einige gute Lacher dabei. Immer noch besser als Vieles, was sich heutzutage Comedy schimpft.

MopedTobias (Marvin)

Mitglied der Plattentests.de-Schlussredaktion

Postings: 19949

Registriert seit 10.09.2013

21.10.2018 - 21:25 Uhr
@imhoo: Wie gut muss man als Schauspieler sein, um eine Meinung haben zu dürfen?
imhoo
21.10.2018 - 22:44 Uhr
mindestens so gut wie castorp!
Naja
21.10.2018 - 22:53 Uhr
es gab auch Menschen, denen "Dunkirk" zu weiß war. Bei einem Film, der den zweiten Weltkrieg in Europa behandelt, wohlgemerkt.
Dieser Diversity-Scheiß wird dazu führen, dass irgendwann Schwarze und Latinos bei "Vikings" mitspielen.
Naja
21.10.2018 - 23:11 Uhr
PS bin fascho und halte mich für witzig.
Oppression Obsession
21.10.2018 - 23:16 Uhr
The Trouble with Identity Politics.

https://www.youtube.com/watch?v=p9_bI789Gog
Linksgrüner Filmkenner
22.10.2018 - 07:51 Uhr
Jonathan Pie ist ein Fascho und hält sich für witzig.

boneless

Postings: 5312

Registriert seit 13.05.2014

22.10.2018 - 11:33 Uhr
Leichte Spoiler vorhanden. Die lassen sich bei folgendem Film allerdings kaum vermeiden.


Bomb City

Oberflächlich betrachtet könnte man Bomb City vorwerfen, er ist "more of the same". Wie oft gab es schon Filme, die rivalisierende Gangs im Fokus hatten und deren Konflikte irgendwann so hochkochen, dass Gewalt unvermeindlich erscheint? Man könnte diesen Film leicht in jene Kategorie stecken und weiter gehen, dann würde man allerdings eine kleine Perle verpassen, denn obwohl Bomb City filmtechnisch vllt. nicht heraussticht, so überzeugt er doch mit einem sehr authentischen Setting und vermittelt ein glaubhaftes Bild der wahren Ereignisse in Amarillo, Texas aus dem Jahr 1997. Es geht um Punks, die damals noch den wahrhaftigen Bodensatz der Gesellschaft darstellten (um fair zu sein: häufig selbst gewählt, bestes Beispiel dafür ist die Hauptfigur selbst), und den schicken High School Kids, die im Football Team spielen, fette Autos fahren und Eltern mit Geld im Hintergrund haben. Es geht um ein Gerichtsverfahren, welches einem mit aller Heftigkeit aufzeigt, wie grandios die Justiz damals versagte. Es geht um Bewertungen von Lebenseinstellungen und nicht um die Bewertung von Taten.
Man mag Jameson Brooks ankreiden, dass er im Zuge seines leidenschaftlichen Einsatzes für die Punkwelt selbige ein wenig zu rosig beschreibt und häufig nur an der Oberfläche kratzt (gerade verbal bleiben die Jungs auf einem überraschend mildem Niveau) und dass die berühmte schwarz-weiß Sicht das Bild am Ende durchaus etwas trübt. Trotzdem schafft er es, dass man als Zuschauer verdammt wütend wird, je mehr es gen Abspann geht. Man muss kein Punk sein oder irgendwelche Sympathien für diese Gruppe hegen, um hier das Kotzen zu bekommen.
Während Bomb City in der ersten Stunde ein ruhiges, über weiten Strecken gemächliches Dokudrama ist, kippt die Stimmung im letzten Drittel und legt eine Intensität an den Tag, die einem Tränen der Wut und Fassungslosigkeit in die Augen treibt. Der Kloß im Hals ist dementsprechend groß und gerade diese überwältigenden letzten 30 Minuten heben Bomb City über das besagte Mittelmaß. Gelungen. 7,5/10
Jean-Marie Weber
23.10.2018 - 20:35 Uhr
Tully (8/10)

Jason Reitman ist ein Meister der Komödien,die eigentlich keine sind.
Und Charlize Theron beweist einmal mehr ihre unglaubliche Wandlungsfähigkeit.Der einzige Kritikpunkt,den ich hatte(Ist das nicht ein bisschen frivol?Stichwort Kellnerinnenoutfit)
wurde durch den wirklich unerwarteten Twist obsolet.
Dafür,dass Tully mich nicht so gepackt hat wie Young Adult kann hier keiner der Beteiligten was,
liegt wohl am Thema,das für mich kein so hohes Identifikationspotential birgt.

kingsuede

Postings: 4078

Registriert seit 15.05.2013

24.10.2018 - 00:17 Uhr
Werk ohne Autor 5/10

Ohne jetzt über drei Stunden Filmzeit über drei Epochen zu rekapitulieren und zu referieren, kann man festhalten, dass keine wirkliche Langeweile aufkam, es sich aber schnell ein Unbehagen einstellte, da sich FHvD nur für das große (grobe) Ganze interessiert, nicht aber ernsthaft für seine Figuren.
Pöni, der weltbeste Kritiker
26.10.2018 - 14:53 Uhr
Der Vorname
Komödie von Sönke Wortmann über ein Abendessen unter Freunden, das völlig aus dem Ruder läuft.
Eine kurzweilige, lustvolle Boulevard-Köstlichkeit.
4 von 5 Pönis

Johnny English - Man lebt nur dreimal
Fortsetzung der Agenten-Komödie mit "Mr. Bean" als britischer Spion, der im Namen seiner Majestät kein Fettnäpfchen auslässt.
Schön altmodischer Gag-Quatsch.
3 von 5 Pönis
Filmkenner
26.10.2018 - 17:53 Uhr
Eighth Grade

Einer der authentischsten und ehrlichsten Filme der letzten Jahre und ein schonungsloses Abbild der heutigen Jugendkultur. Coming-of-Age at its best. 9/10
Augenkrebs
27.10.2018 - 00:53 Uhr
A Serbian Film (keine Bewertung)

Diesen Film zu sehen hat etwas von einer Mutprobe. Auf Filmseiten wird empfohlen, ihn zu meiden, da er zu abartig und verstörend, für Zartbesaitete vielleicht gar traumatisierend ist. Extremer sexueller Mißbrauch ist zu sehen und manche Szenen überschreiten jegliche Geschmacksgrenzen. Irgendwie fühlt man sich danach als Zuschauer selbst etwas vergewaltigt.
hubidœdelvollidiot
27.10.2018 - 02:19 Uhr
A Serbian Film 10/10!

Richtig geiler Film!
kräk
27.10.2018 - 09:22 Uhr
Und ich hab schon gedacht,ich wäre gewaltaffin,
weil ich Good Fellas immer noch gut finde,selbst die Szenen,wo die Jungs bei cooler Musik andere Jungs ins Jenseits befördern.
Da bin ich ja echt beruhigt.

MopedTobias (Marvin)

Mitglied der Plattentests.de-Schlussredaktion

Postings: 19949

Registriert seit 10.09.2013

27.10.2018 - 14:27 Uhr
Bad Times at the El Royale 8,5/10 (mit SPOILER-Warnung, wird analytisch am Ende, wenn auch abstrakt)

Schon der in den 50ern spielende Prolog badet im Film Noir und allzu viel wird sich daran in den folgenden 135 Minuten nicht ändern. "Bad Times at the El Royale" ist im Grunde eine überlange Genre-Fingerübung, doch Drew Goddard (The Cabin in the Woods) sprengt immer wieder Konventionen und Erwartungen bis zu einem komplett überbordernden, hochinteressanten Schlussakt.

Aber von Anfang. Die Prämisse ist hier denkbar simpel: Vier mysteriöse, aber zu Beginn recht stilisiert gezeichnet scheinende Fremde mit klangvollen Namen checken ins titelgebende Hotel ein, mit einem illustren Cast (Jeff Bridges, Jon Hamm, Cynthia Erivo, Dakota Johnson) dahinter. Goddard lässt die Staaten-Trennlinie zwischen Nevada und Kalifornien direkt durch sein Hotel verlaufen und liefert damit schon mal eine provisorische Allegorie für das, was er im Folgenden sezieren wird: Ein konfliktreiches Aufeinandertreffen unterschiedlicher Gemüter und Moralvorstellungen, passend zum 1969er-Setting geprägt von Misstrauen, Kontrolle und Angst und den Gesetzen des Genres nach natürlich ungemein blutig. Man kann dem Film hier höchstens vorwerfen, dass er auf größeren Themen herumkaut, die er nicht schlucken kann, aber das ist nur nebensächlich. "El Royale" ist flüssig und wendungsreich erzählt, die Spannung in seinen Standoffs lässt sich stellenweise kaum aushalten und die Bilder von Seamus McGarvey sind wunderschön und perfekt präzise konstruiert. Die größte Stärke dieses Films ist aber (und das unterscheidet ihn von sehr vielen, teils hochgelobten seiner Genre-Kollegen), dass seine Figuren ernsthaftes emotionales Gewicht, aufrichtiges Drama und tiefe, bittere Traurigkeit mit sich tragen. Gerade Erivos Sängerin ist das unumstrittene Herz des Films - und das nicht nur, weil ihre Acapella-Version eines Isley-Brothers-Songs einer Szene den Soundtrack leiht, die ich vielleicht als Filmszene des Jahres bezeichnen würde. Ich will nicht zu viel verraten (wobei sie inhaltlich aber auch nicht allzu spektakulär ist), aber es handelt sich um eine recht frühe Plansequenz aus der Sicht von Hamms Staubsaugervertreter, die in Kombination aus ihren Bildern und Erivos Gesang eine ganz und gar eigensinnige Stimung zwischen Fragilität und Schock erzeugt. Ich wüsste nicht, was ich schon Vergleichbares gesehen/gehört hab.

Und ja, dann dieser Schlussakt. Ich war gestern im Kino und ich bin mir jetzt immer noch nicht sicher, ob dieses überambitionierte, tonal wie stilistisch überhaupt nicht zusammenpassende Etwas einen zuvor grandiosen Film aus seinen Angeln hebt oder ihn auf eine nochmal höhere Ebene hievt. Ich tendiere aber klar zu letzterem. Chris Hemsworths Kultführer tritt hier auf den Plan und wirft die noch lebenden Protagonisten in ein klassisches Tarantino-Setup - Referenzpunkte sind etwa die Kellerbar in "Inglourious Basterds", das Abendessen bei DiCaprio in "Django Unchained" oder 70% von "The Hateful Eight". Als mit Abstand uninteressantester, unkomlexester und oberflächlichster Charakter repräsentiert Hemsworth hier die schlechte Schablone eines ebenfalls von Tarantino kultivierten Charakters, dem ewig monologisierenden, narzisstischen Soziopathen, der unter dem Deckmantel einer abstrakten Agenda nur die eigene Machtgeilheit und Selbstverliebtheit kaschiert. Das passt so absolut gar nicht in den Film und führt zu einem bizarren Schauerlebnis: Die Coolness und die Prahlerei, mit denen Hemsworth hier inszeniert wird, beißen sich krass mit der ehrlichen Menschlichkeit aller anderen, was in einen Kontrast zwischen morbider Unterhaltung und echter emotionaler Erschütterung resultiert. Und mehr noch: Erivo wird hier irgendwann einen entlarvenden Satz zu Hemsworth sagen, im Kontext des Films meint sie damit den von ihm repräsentierten Typ Mann, es lässt sich aber genauso gut als Absage an den hinter ihm stehenden, popkulturell verankerten Charaktertyp deuten, ebenjenen, ewig plappernden, Tarantino-Hirni. Hemsworth verstummt darauf, ihm wurde die Kontrolle über einen Film entrissen, der sowieso nie sein eigener war. Und das völlig gewaltfrei.

Es ist ein riesengroßer Jammer, dass das letztliche Finale sich ungleich weniger radikal doch dem obligatorischen Gewaltausbruch ergibt, wodurch es den Anschein hat, dass Goddard in diesem Schlussdrittel nicht so ganz wusste, wo er genau hin will. Doch auch dieses ist herausragend inszeniert und so bleibt "El Royale" trotz kleinem Beigeschmack einer der originellsten und vor allem ergreifendsten Genre-Filme, die ich seit langem gesehen hab. Schade allerdings, dass er auch noch mehr hätte sein können.

boneless

Postings: 5312

Registriert seit 13.05.2014

27.10.2018 - 18:44 Uhr
Sieh an, du erinnerst mich daran, dass ich zu jenem Film auch noch was schreiben wollte bzw. es schon letzte Woche getan hätte, aber irgendwie ist mir zwischen copy & paste was verloren gegangen. Ich antworte mal direkt mit meiner Rezi, sie ist im weitesten Sinne aber eine ähnliche Lobhudelei. :D

Bad Times at the El Royale

Wohl der Geheimtipp des Herbstes und Hype zugleich. Irgendwie scheint jeder darüber zu reden, aber Werbung für diesen Film habe ich so gut wie keine bisher gesehen. Jedenfalls war ich im Kino, ohne wirklich zu wissen, was mich erwartet...

... als ich dann 140 Minuten später das Kino wieder verließ, war ich doch einigermaßen euphorisch. Dafür hat es sich mehr als gelohnt, einen verregneten Sonntag Abend zu verschwenden. Kritik first: es gibt im Grunde eigentlich nur einen Aspekt, den man Drew Goddard (Cabin in the Woods) wirklich und dick ankreiden kann und dieser Punkt ist, dass sich Goddard geradezu dreist bei Tarantino und den Coen Brüdern bedient hat, bei... ja, so gut wie allem, was diesen Film ausmacht. Ob Style, Verlauf der Geschichte, Musik, Zeichnung der Figuren oder die Unterteilung; wüsste man es nicht besser, man würde sein Bein darauf verwetten, dass dies Tarantinos neues Machwerk ist. Goddard würde gnadenlos untergehen und in der Luft zerrissen werden, hätte er nicht einen verdammt guten Streifen abgeliefert. Aber das hat er. Und wie er das hat! Denn bis auf die zu offensichtlichen Verweise gibt es an Bad Times at the El Royale mal überhaupt nichts auszusetzen. Mehr noch könnte man behaupten, Tarantino wäre froh, so einen Film auf die Menschheit loslassen zu dürfen. Denn wo seine Hateful Eight ziemlich bemüht cool rüberkommen wollten, gelingt es Goddard, jene Coolness mit links zu transportieren, ohne dabei auch nur einen Deut angestrengt zu wirken. Kurzum: Die Dialoge hier gehen runter wie Öl. Und apropos "runtergehen wie Öl": Goddards As im Ärmel trägt den Namen Cynthia Erivo. Die Britin lässt mal eben alle großen Namen dieses Films blass aussehen und das nicht nur wegen ihrer großartigen Schauspielleistung sondern vor allem wegen ihres Gesangs. Als Erivo das erste (und zum Glück nicht das letzte) Mal ihre Stimme erhebt, hatte ich Gänsehaut. Wahnsinn.

Sie ist eine von 7 Fremden, die in einer verhängsvollen Nacht im Hotel El Royale zusammentreffen. Mehr braucht man über die Story nicht zu wissen. Wissen sollte man allerdings, dass Jeff Bridges so gut spielt wie lange nicht mehr, Dakota Johnson trotz ihrer peinlichen Shades of Grey Vergangenheit/Gegenwart einfach eine coole Sau ist, Lewis Pullman geradezu über sich hinaus wächst und Chris fuckin' Hemsworth eine herrlich absurde Rolle spielt, die man so von ihm nicht erwartet hätte.

Was noch? Ach ja, mit welcher Selbstverständlichkeit mal eben zwei Jahrzehnte amerikanischer Geschichte angerissen und abgehandelt werden, ist verblüffend und gleichzeitig verdammt faszinierend, weil es trotz aller Knappheit tadellos funktioniert. Zudem hat der Film trotz seiner recht amtlichen Laufzeit keinerlei Längen, nach einer kurzen Einführung geht es überraschend schnell ans Eingemachte und die Spannung wird bis zum (für mich auf allen Ebenen befriedigenden und schlicht perfekten) Finale aufrecht erhalten.

Bad Times ist von vorne bis hinten eine mehr als runde Sache und hätte das Zeug zum Klassiker, wenn nicht oben genannter Schwachpunkt wäre, der ohne wenn und aber leider ordentlich ins Gewicht fällt. Das sollte einem aber nicht die Stimmung vermiesen, denn Bewertungen sind im Grunde Schall und Rauch bei dem Feuwerk, was Goddard hier abfackelt. Anschauen! 8,5/10

MopedTobias (Marvin)

Mitglied der Plattentests.de-Schlussredaktion

Postings: 19949

Registriert seit 10.09.2013

27.10.2018 - 19:55 Uhr
Wie oben ausgeführt finde ich die Nähe zu den offensichtlichen Referenzpunkten überhaupt nicht ins Gewicht fallend, weil der Film in Ton und Charakterzeichnung einen ganz eigenen Clou hat. Ich wüsste nicht, wann mich das tatsächliche oder drohende Schicksal von Figuren in einer vergleichbaren Tarantino- oder Coen-Szene emotional so getroffen hat wie hier im Schlussakt. Was den wesentlichen Unterschied von "El Royale" zu seinen Vorbildern ausmacht, ist, dass hier (teilweise) echte Menschen in dieses pulpige Setup geworfen werden, keine hochstilisierten, übercoolen Comicfiguren. Soll natürlich keinen der Regisseure runtermachen, ich liebe alle, gerade die Coens können es ja auch ganz anders, Tarantino hatte auch seinen subtileren "Jackie Brown" und in Sachen Flair und Formsicherheit sind sie Goddard noch ein gutes Stück überlegen. Aber eben die für diese Art von Genrefilm untypische Aufrichtigkeit reicht mir, um "El Royale" durchaus ein Siegel für Eigenständigkeit ausstellen zu können.
Umfrage!
27.10.2018 - 20:21 Uhr
Wüsstet ihr hier im Forum jemanden, auf den die folgende Beschreibung passt?

"well off educated white people telling other white people what underprivileged minorities are offended about (..)
A) they're usually quite privileged themselves, B) a lot of the 'privileged' people they attack are less privileged than them, C) they're the kind of people who think they help the poor, but they're often snobby and disdainful toward real poor people.

These people only see gender and race, they're the very definition of discriminatory, yet they still think of themselves as the moral judge of all society and see anybody else below them.”
Konsens oder Korruption?
27.10.2018 - 20:49 Uhr
Gibt es bezüglich "Bad Times at the El Royale"
geheime Absprachen unter den Kritikern?
Bis hierhin haben 3 User über den Film geurteilt,
und jeder hat die 8,5 gezückt.Pöni lass ich jetzt mal aussen vor,weil der eine andere Skala verwendet.
Rudi Aschlmeier, Vampirjäger
27.10.2018 - 21:13 Uhr
Das müssen die russischen Social-Media-Spam-Fake-News-Bots sein, vor die uns unsere westlichen Führer seit geraumer Zeit immerzu warnen. Obacht, Leute!
Poster im PT-Hauptquartier:
27.10.2018 - 21:15 Uhr
"Vorsicht bei Gesprächen! Feind hört mit!
Isso
28.10.2018 - 00:58 Uhr
Wenn Guido Knopp und Rosamunde Pilcher jemals zusammen einen Film machen, dann kommt so etwas heraus wie Werk Ohne Autor.
8,5
28.10.2018 - 07:07 Uhr
Kann ich doch noch meinen Senf zu Bad Times at the El Royale geben,wenn auch nur indirekt.
Hab mir vor Jahren mal seinen Erstling (The Cabin in the Woods)in der Videothek ausgeliehen
und kann mich noch relativ gut dran erinnern,weil
der Twist so aussergewöhnlich war für einen nur
scheinbar konventionellen Horrorfilm.
Hab den Namen Drew Goddard jetzt auf jeden Fall schon mal abgespeichert.

Seite: « 1 ... 493 494 495 ... 671 »
Zurück zur Übersicht

Hinterlasse uns eine Nachricht, warum Du diesen Post melden möchtest.

Einmal am Tag per Mail benachrichtigt werden über neue Beiträge in diesem Thread

Um Nachrichten zu posten, musst Du Dich hier einloggen.

Du bist noch nicht registriert? Das kannst Du hier schnell erledigen. Oder noch einfacher:

Du kannst auch hier eine Nachricht erfassen und erhältst dann in einem weiteren Schritt direkt die Möglichkeit, Dich zu registrieren.
Benutzername:
Deine Nachricht:





Banner, 300 x 250, mit Claim