Lichtgestalt
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09.06.2025 - 17:11 Uhr
> Ich jedenfalls find's schade, dass
> der gute Mann mittlerweile zu Netflix
> gehen muss, weil ihm keiner mehr Geld
> geben will.
Gefühlt hat doch jede:r Regisseur:in oder Schauspieler:in schon etwas für Netflix gemacht. |
Enrico Palazzo
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09.06.2025 - 19:49 Uhr
Endlich Oppenheimer gesehen - 8/10
Zunächst was mich störte: Das erste Drittel hatte für mich ne seltsame Mischung aus zu gehetzt und etwas langweilig. Dieses Springen von Schauplatz zu Schauplatz ohne großen schauspielerischen Wert hat mir nicht gefallen. Außerdem hat mich die ständige Beschallung durch Score richtig genervt. Und: warum immer Kenneth Brannagh?
Zum Positiven: Die restlichen 2/3 des Films und allerspätestens ab der Zündung in Los Alamos sind eine Wucht. Ästhetisch ist der Film sogar ab Minute 1 fantastisch. Schauspielerisch und inszenatorisch großartig. Ich habe mitunter auch meine Probleme mit Filmen des Regisseurs (Tenet fand ich zum Beispiel teilweise richtig schlecht, Dunkirk absolut überbewertet), aber Oppenheimer zählt für mich zu seinen Besten. |
Arne L.
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10.06.2025 - 00:07 Uhr
A Hidden Life (2019) Terrence Malick
Der notorische Regisseur ist ja beileibe nichts für jedermann, mich befriedigen seine Filme aber auf ästhetischer und intellektueller Ebene sehr. Dieser Film mit August Diehl als Kriegsverweigerer Franz Jägerstätter hat nach dem ganz großen Experimentalkino von Malick auch mal wieder eine relativ gradlinige Geschichte spendiert bekommen. Ästhetisch wunderschön und von hochklassigem Schauspiel durchzogen. 8/10 |
Lichtgestalt
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10.06.2025 - 08:00 Uhr
Danke @Arne L.
Bin auch Malick-Fan |
nagolny
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10.06.2025 - 14:19 Uhr
Von Malick kenne ich, glaube ich nur "Badlands" und "Tree of Life".
Malicks "Badlands" fand ich mitnehmend und interessant - aber "nur" solide erzählt. Doch sein Spätwerk "Tree of Life" dafür umso mehr richtig, richtig gut; der ist für mich ein ganz toller Film, und zwar durch und durch:
Seine subtile und vielschichtige, individuell interpretierbare Erzählweise ist wirklich erfrischend, einzigartig, berührend. Und ich bin jemand, dem bei Filmen mit den Themen Religion und Spiritualität schnell auch Kleinigkeiten sauer aufstoßen können, wenn es banal, kitschig oder plump wird, ist bei mir sowieso ruckzuck der Ofen aus, und meine Kitschschwelle ist in diesem Bereich auch empfindlich niedrig gehängt. Doch in Tree of Life hat mich diesbezüglich rein gar nichts gestört.
Die für mich synästhstisch irgendwie Aquarellen wirkende Charakterzeichnung ist ebenfalls großartig, die Charaktere wirkten für mich als Zuschauer zudem zunächst erst etwas fremd, nicht ganz greifbar, beinahe rätselhaft, waren aber bei allen subjektiven Erinnerungsschleiern sehr realistisch und nahbar gefilmt, keine hart unzuverlässige Erzählhaltung, sondern eher eine reflektierende und tastende, ambivalent vage gehaltene, subjetivierend zaghafte, liebend behutsame Charakterisierung, welche zugleich die erzählende Identifikationsfigur charakterisiert.
Das ist wirklich ein feinfühliger, langsam erzählter, im Zusammenspiel ebenso runder wie offener Film, der zum Mitfühlen sowie zum Mit- und Weiterdenken gleichermaßen einlädt, immersiv und meditativ und zugänglich ist ohne jemals eine starre Handlungsinterpretation, Haltung, Meinungsposition vorzugeben, wirklich offen und auf Augenhöhe mit seinen Zuschauer*innen - so wie man es nur seltenst erleben kann, und gefühlt nach den 1990ern beinahe gar nicht mehr konnte.
---
"Oppenheimer" war für mich das diametrale Gegenstück was die Nahbarkeit der Charaktere anbelangte: Eigentlich durchgehend Statisten, Holzschnitte, Plotfunktionen, Skizzen, und keine einzige Figur, die wirklich charakterlich rund war, selbst Oppenheimer wurde niemals wirklich greifbar geschildert in seiner Motivation oder seinem Wesen - eher noch sein Gegenspieler im Begutachtungsdrama. Gerade auch die Bruderbeziehung, ohne welchen er meinte nicht arbeiten zu können, blieb behauptet aber wurde nie wirklich nachvollziehbar im tatsächlichen Umgang miteinander. Die Dialoge waren ziemlich banal, Figuren waren weitgehend austauschbar was ihre "Art" anbelangte, mit Ausnahme von eben den beiden Hauptkontrahenten, die Erzählung war distanziert und wirkte beinahe abstrakt, wie eine überlange Plotzusammenfassung ohne Geschichte im Sinne einer auktorialen oder erzählerischen Haltung zum Geschehen, sinnstiftend interessante oder auch nur in Spannung zueinander stehende Angebote bezüglich der Charakterdeutung.
Da brachte mir selbst "Barbie" mehr Spannung und Vielschichtigkeit ins Gezeigte, und das ist ein relativ niedrig gehängter Maßstab.
Temporär wirkte in "Oppenheimer" ja selbst der Plot holprig. Für so einen langen Wurf kam extrem wenig Effekt dabei heraus. Als Biografie jede klare Aussage verfehlt, als Atombombenprojekterzählung zu einseitig, als zwar im Aufbau spannend erzähltes Anwaltsdrama dann doch wieder zu platt und vor allem mit viel zu viel "irrelevantem" Vorlauf versehen. Und so ist das ein Film, dessen Macher entweder nicht so recht zu wissen schien, was er eigentlich aussagen wollte bzw. welche Art von Film er überhaupt machen wollte (es sei denn einen bewusst Genres switchenden zum plottechnisch fingerübenden, strukturellen Selbstzweck?) - oder aber zu viel auf einmal wollte, sodass nichts davon letztendlich ausreichend geliefert wurde. Nicht Fleisch, nicht Fisch, nicht Gemüse, nichtmal ein Auflauf mit angenehmer Konsistenz sondern vielleicht ein weitgehend undefinierbares Pürree oder allenfalls noch ein grob passiertes Eintopfgericht, ein letztendlich fades, da viel zu lange vor sich hin simmerndes, verkochtes Gericht.
Wie man ein ähnlich aufgebautes, langes Drama mit vergleichbaren Zutaten anrührender, interessanter und weitaus fülliger erzählen kann als Nolan (und dennoch ohne erzählerisch auf vorhersehbaren Schienen zu fahren oder eine allzu starr definierte Interpretation vorzugeben), das hat Scorsese mit "Killers of the Flower Moon" bewiesen. Dagegen - und erst recht im Rennen mit anderen auf Tatsachen beruhenden, sowie mit kritischer Haltung erzählten Dramen/Epen mit besser ausgeloteten Charakteren wie "Heaven's Gate" und "Reds" hat "Oppenheimer" es echt verkackt. |
Enrico Palazzo
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10.06.2025 - 14:53 Uhr
@nagolny: Kann ich sehr gut nachvollziehen, deine Einlassungen zu "Oppenheimer" und vor allem zu "Killers Of The Flower Moon", der auch für mich noch eine ganz andere Kategorie als "Oppenheimer" ist. |
Lichtgestalt
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10.06.2025 - 16:45 Uhr
> Von Malick kenne ich, glaube ich nur
> "Badlands" und "Tree of Life".
"The Thin Red Line" lege ich dir nahe. |
jayfkay
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10.06.2025 - 16:52 Uhr
das klingt alles schlüssig und eigentlich auch nachvollziehbar, was nagolny da geschrieben hat, aber trotzdem fand ich den Film großartig. :D |
Unangemeldeter
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10.06.2025 - 18:56 Uhr
Ich hab längst nicht alle Malicks gesehen, aber The Thin Red Line ist auf jeden Fall auch mein klarer Favorit. Großartiger Film. |
Yndi
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10.06.2025 - 21:40 Uhr
Mission Impossible: The Final Reckoning
Wie immer storytechnisch total Banane und egale Charaktere, um absolut großartige Bilder und Setpieces auf die Leinwand zu zaubern. Nach einer vergleichsweise ruhigen ersten Stunde hatte ich den Rest des Films durchgehend Puls. 8/10, so kann man in den Ruhestand gehen. |
nagolny
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10.06.2025 - 22:02 Uhr
@ Lichtgestalt: Stimmt, The Thin Red Line ist ja auch von ihm. Den fand ich ebenfalls sehr gut, aber The Tree of Life sticht für mich noch einmal deutlich heraus. |
ijb
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12.06.2025 - 13:18 Uhr
"The Phoenician Scheme"
6/10
Bin nicht sicher, ob mir das besser gefallen hat als der letzte ("Asteroid City"); zumindest fand ich gut, dass die Schauspieler/innen diesmal wieder etwas mehr spielen durften, nicht mehr nur Texte anti-authentisch runtersagen mussten. Insgesamt bleibt das Ganze aber doch sehr angestrengt (im vollen Kinosaal hat zumindest diesmal wirklich niemand (hörbar) gelacht), und wir fragten uns am Ende, was das alles eigentlich soll. |
Unangemeldeter
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12.06.2025 - 14:12 Uhr
@ijb: da war ich die Tage auch drin und gehe mit deinem Fazit mit, würde aber auch echt noch einen Punkt weniger geben. Diesmal hat der Humor für mich überhaupt nicht funktioniert (anders als bei Asteroid City, den ich überraschend witzig und gut fand), die Story war richtig dämlich und das Ende noch blöder. Gute Schauspieler, teils richtig tolle Bilder und Sets, aber das hat auch nicht viel geholfen.
Lustigerweise saß unweit von uns eine Frau, die wirklich fast über jede Zeile gelacht hat als wäre es das Lustigste, was sie in ihrem Leben gehört hat. Also das Gegenteil von deiner Kinoerfahrung quasi. |
ijb
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12.06.2025 - 14:34 Uhr
@ Unangemeldeter
Es stimmt; auch ich hab bei "Asteroid City" mehr gelacht (wie damals auch der ganze Saal), allerdings gab's dort schon einige Witze, die einfach auf Grundschulniveau waren (der Quatsch mit dem animierten Roadrunner z.B.) und der gerne quittierten Wes-Anderson-Genialität abträglich waren. Und dann finde ich es immer wieder (auch diesmal) schwierig, wenn die Witze so enorm konstruiert sind, dass sie sich selbst im Weg stehen – ganz nach dem geflügelten Wort, das ein Regiedozent immer sagt: "Man merkt die Absicht und man ist verstimmt".
Allerdings find ich bei diesem neuen Film immerhin die Figuren als solche interessanter, vor allem, weil die Regie ihnen hier wieder etwas mehr Spielraum gab - was der Tatsache, dass alle Anderson-Figuren ja immer einen total identischen Sprachgestus haben (gerade so, als würde der Autor die ganze Zeit in seinem eigenen Kopf multipel-persönlich mit sich selbst sprechen) spürbar hilft. Aber war die Story in den letzten Filmen denn weniger "dämlich"? Der letzte, der eine Geschichte hatte, die für sich genommen sympathisch war, war wahrscheinlich die mit dem Pfadfinder und dem Mädchen ("Moonrise Kingdom"?) – sonst sind die Stories doch eh längst nur Vehikel für viele bunte Wes-Anderson-Spielereien, oder? |
sweet nothing
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12.06.2025 - 14:57 Uhr
Für mich ist irgendwie der Drops gelutscht. Den neuen hab ich noch nicht gesehen und ehrlich gesagt auch keine große Lust mehr drauf.
Zur Ehrenrettung muss ich aber natürlich schon auch sagen: lieber die x-te stilistische Wiederholung von Anderson als, keine Ahnung, den drölfzigsten Fast & Furious, den nächsten Marvel-Aufguss, das nächste Transformers-Gewummer oder irgendein seelenloses Disney-Remake. Da weiß ich dann doch eher, woran ich bin - auch wenn’s sich wiederholt. |
Unangemeldeter
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12.06.2025 - 15:11 Uhr
@ijb: "Moonrise Kingdom" ist tatsächlich wohl mein liebster Anderson - hab aber auch nicht alle gesehen.
Und klar, die meisten Anderson-Filme punkten jetzt nicht durch eine tolle Story, aber beim aktuellen Film ist die ja nicht mal oberflächlich interessant: "Dubioser Kaufmann jettet durch die Gegend und feilscht nacheinander mit fünf Geschäftspartnern um prozentuale Beteiligung an Großprojekt", wow. Da war "Außerirdische werden in der Nähe von Atombomben-Test-Ort gesichtet" einfach ein interessanteres Grundsetting. |
ijb
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12.06.2025 - 17:09 Uhr
@sweet nothing
Taj, keine Ahnung. Ich hab noch nie einen "Fast & Furious"-Film gesehen, auch nur zwei oder drei Marvel-Aufgüsse (fand ich zumeist eher okay bis langweilig; "Logan" hab ich gesehen und einen von den "Captain America"-Politthrillern/Zerstörungsorgien), und "Transformers" oder die neuen Disney-Verspielfilungen von Klassikern hab ich auch noch nie gesehen. Daher ist mein Referenzrahmen ein ganz anderer...
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regger
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12.06.2025 - 17:18 Uhr
Ikarus (Doku) 9/10
Doku über das systematische jahrzehntelange Dopingsystem in Russland. Sehr interessant. |
ijb
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12.06.2025 - 17:19 Uhr
@ Unangemeldeter
Ja, ich glaube, was ich gemeint haben wollte, war auch eher andersrum: Wenn man ehrlich ist, und Filme nicht in erster Linie zum Zeit-Totschlagen anschaut, ist der Aspekt "Story" ja in den meisten Fällen (speziell in der Filmkunst- oder im Kunst-Kino) nicht das Entscheidende. Ich denke kaum, dass die allermeisten Leute wegen Story/Plot in Wes-Anderson-Filme gehen, ebenso wenig wie das der entscheidende Grund ist, sich die Filme der allermeisten anderen Filmkünstler anzuschauen. Wenn die "Story" das Entscheidende wäre, liest man vielleicht eher einen raffinierten Krimi oder schaut tatsächlich eher was aus dem Mainstream-Kino als die neuen Filme von den Leuten, deren Filme von den Filmkunst-Festivals in die Kinosäle kommen.
Gleichwohl wollte/möchte ich dir natürlich auch nicht widersprechen, dass die Story von "Phoenician Scheme" ziemliches Quatsch ist; das dachte ich mir auch - und eine Frau, die ich nach dem Film kommentieren hörte, meinte auch, sie habe überhaupt nicht verstanden, was das alles sollte, sie konnte dem ganzen Geschehen nicht folgen. Und so ging's mir irgendwie auch, hab aber auch bald aufgegeben, der Handlung im Detail folgen zu wollen, denn du triffst das ganz gut auf den Punkt, dass da letztlich nichts Interessantes auf der Handlungsebene erzählt wird.
Daher würde ich die Anderson-Filme, die persönlicher und auch leiser sind (=weniger überkandidelt zum Selbstzweck (mancher würde es auch kunstgewerblich nennen), weniger schematisiert), auch vorziehen. |
Spinnefink
Postings: 1533
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12.06.2025 - 17:42 Uhr
Man könnte Story/Handlung allerdings auch aufweiten auf den Begriff "Thema", und ein solches (oder mehrere) hat jeder Film irgendwie auf irgendeine Art und Weise.
Und bei Wes Anderson habe ich jedenfalls mittlerweile das Gefühl, dass das vordergründe Thema seiner Filme der neueste Aufguss seiner ihm eigenen Ästhetik ist. Das ist in künstlerischer Hinsicht dann ein bisschen schade, wenn man eigentlich davon ausgehen würde, dass aus dem Thema die Ästhetik entspringt und nicht umgekehrt. |
Arne L.
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12.06.2025 - 18:28 Uhr
Sehr schade zum Thema MUBI: https://www.instagram.com/p/DKxfGKLPbrK/?igsh=MXQ5aHN1OHFrYXU4bQ== |
SiebenEuroVier
Postings: 365
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12.06.2025 - 18:39 Uhr
Männertrip 7/10 |
sweet nothing
Postings: 2607
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12.06.2025 - 19:04 Uhr
Daher ist mein Referenzrahmen ein ganz anderer...
Ich glaube, ich habe den Wink mit dem Zaunpfahl verstanden - oder war das gar keiner? :D
Jedenfalls hab ich mich doch glatt dazu hinreißen lassen, ein paar Filmreihen und Franchises aufzuzählen, die ich - mit wenigen Ausnahmen - kaum kenne. Ich wollte da auch gar nicht pauschal urteilen, aber das Wenige, was ich davon gesehen habe, hat mir ehrlich gesagt meist sofort gereicht. Fast & Furious hab ich mal vorsichtshalber mitgeschaut, weil Freunde meiner Tochter das vor Jahren mal bei uns schauen wollten. Was soll ich sagen - das war vor allem laut und ernst gemeint cool. Hat mich emotional ungefähr so berührt wie ein Motorblock. Transformers kenne ich streng genommen gar nicht. Sorry. Sollte ich dabei ein unterschätztes Meisterwerk geschmäht haben, zieht bitte gnadenlos über mich her.
Von Marvel hab ich insgesamt schon mehr gesehen, vor allem die Guardians of the Galaxy-Filme, die ich tatsächlich ganz unterhaltsam fand. Trotzdem bleibt mir das Universum insgesamt oft zu sehr Fließbandware. Durchaus beeindruckend produziert, aber auf Dauer formelhaft, berechenbar und seelenlos. Nicht alles, aber vieles.
Bei Wes Anderson weiß ich immerhin, wer da dahintersteht - ein Mensch mit Stil, Handschrift und einer sehr eigenen Vorstellung davon, wie Kino auszusehen hat - auch wenn diese Handschrift mittlerweile leider mehr dominiert als dient.
Mein persönlicher Favorit ist vermutlich immer noch "Rushmore", auch wenn ich ihn lange nicht mehr gesehen habe. Emotional direkter, mit echten Figuren statt sprechenden Miniaturfiguren in einem Diorama. Und mit Max Fischer als einer der ikonischsten Figuren in Andersons gesamtem Werk. Wenn seine späteren Filme oft wirken, als würden sie sich selbst beim Erzählen zusehen, war Rushmore jener seltene Moment, in dem Stil, Herz und Geschichte noch wirklich zusammenfanden. |
nagolny
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12.06.2025 - 20:25 Uhr
"The Royal Tenenbaums" & "Moonrise Kingdom" sind für mich DIE Filme von Wes Anderson, welche man sich anschauen sollte. Die übrigen, soweit von mir gesehen, waren zumindest hübsch und nett. Der hier geäußerten Kritik an den Dialogen kann man in den allermeisten Fällen kaum etwas entgegensetzen. Es hat sehr oft diesen entrückten, stelzenartig ausagierten Puppenhauscharme, so als ob ein und dasselbe Kind sämtliche Charaktere sich spontan ausdenkt und selber mit verstellten Stimmen einspricht. |
Unangemeldeter
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12.06.2025 - 20:51 Uhr
Rushmore muss ich mir endlich mal anschauen, der Lieblingsfilm eines guten Freundes und tatsächlich noch nie gesehen.
Ihr findet sehr passende Worte und Bilder für das Anderson'sche Schaffen. Wird spannend zu sehen sein ob er seinem Stil irgendwann selbst überdrüssig wird und nochmal was ganz Neues wagt. |
mrnovember
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12.06.2025 - 20:56 Uhr
Finde Darjeeling Limited ja sträflich unterbewertet. Mit Abstand mein liebster Anderson Film |
ijb
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12.06.2025 - 21:07 Uhr
@sweet nothing
"Wink mit dem Zaunpfahl" - oh, das war dann wohl ein Versehen. Ich wollte eigentlich nur sagen, dass ich den Vergleich von Kunst-Kino mit Mainstream-Multiplex-Massenware nicht so ergiebig finde, in etwa so, als würde ich die neue Platte von Notwist an Apache 207, Rammstein, Helene Fischer und Ed Sheeran messen.
Ansonsten: Ja, "Rushmore" ist auch mein absoluter Favorit. Da sehe ich einen sehr persönlichen Film (wofür ich Autorenkino schätze), bei dem die "Quirkiness" bzw. wie auch Spinnefink schreibt, Stil und Ästhetik im Dienst der Sache sehe - nicht andersrum. (Bei "Royal Tenenbaums" kippte das dann schon deutlich; bei "Moonrise Kingdom" war's sehr sympathisch.) Aber klar, ich will sicherlich niemanden beleidigen, der es andersrum super findet, ist ja hoffentlich eh jedem klar. Lieber Stil als keinen :-) |
ijb
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12.06.2025 - 21:09 Uhr
Wird spannend zu sehen sein ob er seinem Stil irgendwann selbst überdrüssig wird und nochmal was ganz Neues wagt.
Hab ich gestern auch gedacht - und wollte das schon schreiben... denke aber nicht, dass das passieren wird. Ich sehe ihn eher als jemanden, der in seinem sehr klaren Bereich eher mal in die eine, mal in die andere Richtung schwankt, ähnlich wie so ein Mark Rothko oder so. Aber vielleicht wird mit dem Alter bei ihm eine neue Ernsthaftigkeit dazukommen...? |
sweet nothing
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12.06.2025 - 21:20 Uhr
Finde Darjeeling Limited ja sträflich unterbewertet. Mit Abstand mein liebster Anderson Film
Darjeeling mag ich auch sehr, aber noch unterschätzter finde ich Steve Zissou. Der ist zwar sperriger und wirkt stellenweise etwas fahrig, aber gerade diese Mischung aus Egozentrik, Melancholie und liebevollem Chaos macht ihn für mich reizvoller als viele der formal perfekteren Filme.
Weniger anfangen kann ich dagegen mit "The Royal Tenenbaums". Der ist sicher handwerklich brillant und voller starker Einzelideen, aber insgesamt wirkt er für mich schon wie der Prototyp der späteren Anderson-Filme, bei denen der Stil oft die Figuren und Geschichten überdeckt. Es gibt viele schöne Momente, doch das Gefühl, dass alles zu sehr inszeniert und distanziert bleibt, zeichnet sich hier schon ab. |
ijb
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12.06.2025 - 21:28 Uhr
Mit einem neuen Film Wes Andersons ist es wie mit einem neuen AC/DC-Album: Wir wissen vorher bereits, was wir erwarten können (…) bei Anderson frontale, klar aufgebaute Einstellungen voller Ornamente und skurriler Details, eine lexikalisch durchorganisierte Geschichte und ebensolche Figuren. Erzählt wird kapitelweise, expressiv und gediegen, das alles ist nostalgisch im 20. Jahrhundert verankert und sehr Vintage-mäßig. Kurz: jeder seiner Filme ist auf dieselbe Art manierlich und unverkennbar. Dass Anderson einmal einen stilistisch divergenten Film machen wird, ist nicht abzusehen. So festgefahren ist er, dass er zuweilen heftig an einer Karikatur seiner selbst kratzt.
(...) Andersons Stil läuft nämlich darauf hinaus, das Chaos der Welt qua Organisation zu bezwingen. Direkt oder indirekt geht es stets darum, sich an Emphasen der Wissenschaft und Kultur zu klammern, hinter denen ein schwarzer, bodenloser Abgrund lauert. Wie wenn ein Kind sich in die kleinen Ordungssysteme von Comics oder Astronomie rettet, um den Stress mit Eltern, Mitschülern und/oder dem Leben auszusperren.
Manchmal schmerzt die Verspieltheit der Filme Andersons mit ihrem neurotischen Kitsch (...) Manchmal hingegen verliert sich die grenzenlose Stilisierung und die Filme wirken wie Stilübungen, die den emotionalen Kern hinter all den Schichten von Kunst und Gekünstel verschütt gehen lassen.
(…) Dramaturgisch folgt diese Entwicklung - wie letztlich immer – einem ziemlich simplen Prinzip und ist rein erzählerisch wenig überraschend. Das Zentrale ist der Stil, die allgegenwärtige Niedlichkeit und Ordnung, die mit Menschlichkeit kämpft, sie auf Distanz hält und sich gleichzeitig nach ihr sehnt. Immer wieder geht es darum, wie einfach es ist, sich auf wirtschaftliche Unternehmungen, sportliche Rivalitäten, göttliche Berufungen oder Insektenkunde zurückzuziehen; dass man sich aber zwangsläufig auch mit den Menschen um einen herum arrangieren muss. Während der Plot erbaulich behauptet, wie einfach es sein kann, sich anderen zu öffnen, erzählt einem der Film in seiner Gesamtheit auch davon, wie schwierig es ist, die eigene Komfortzone zu verlassen
www.critic.de |
MopedTobias (Marvin)
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12.06.2025 - 21:32 Uhr
Mit einem AC/DC-Album verglichen zu werden, hat nun wirklich kein Film der Welt verdient. |
ijb
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12.06.2025 - 21:38 Uhr
@MopedTobias
Jafindste? Ich bin zwar kein AC/DC-Fan, aber ich kenne ein paar Leute, die AC/DC(-Alben) auf gar nicht so andere Weise verteidigen.
Ich finde den Vergleich eigentlich ganz passend, hab auch nichts gegen die Band, ist aber 100 Jahre her, seit ich ein Album von denen angehört hab. Einige Songs finde ich gut, höre sie aber eigentlich auch nie an, weil man die schon vom Titel her eh ohne weiteres direkt im Ohr hat, auch ohne sie zu hören. :-D |
MopedTobias (Marvin)
Mitglied der Plattentests.de-Schlussredaktion
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12.06.2025 - 22:03 Uhr
AC/DC machen komplette Schrottmusik, ein durchschnittlicher Wes-Anderson-Film bedeutet immer noch 7/10-Qualität. (so wie "The Phoenician Scheme" übrigens, wobei ich den vielleicht sogar leicht drüber sehe, fand ihn gerade in der ersten Hälfte extrem lustig.)
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sweet nothing
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12.06.2025 - 22:12 Uhr
Ich glaube, es geht gar nicht so sehr darum, dass es Schrott ist, sondern eher darum, dass man leider ziemlich genau weiß, was einen erwartet. Anderson will offenbar genauso wenig aus seinem selbstgewählten Korsett raus wie AC/DC.
Mein Vergleich oben bezog sich auch wirklich nur auf dieses Sich-Wiederholende. Das ist bei ihm genauso Thema wie bei irgendwelchen Mainstream-Filmreihen. Sonst sind das natürlich völlig verschiedene Welten - gar keine Frage. |
ijb
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12.06.2025 - 22:23 Uhr
Ich glaube, es geht gar nicht so sehr darum, dass es Schrott ist, sondern eher darum, dass man leider ziemlich genau weiß, was einen erwartet.
Ja, so hab ich den Filmrezensenten auch verstanden.
Ich hab nichts gegen AC/DC, finde nicht, dass die nur kompletten Schrott gemacht haben. Ich hatte früher ein Doppel-Livealbum aus den 90ern; das war echt sehr gut, könnte man durchaus 8/10 geben. Hab's zwar seit 25 Jahren nicht mehr, aber ich denke, das kann man immer noch gut hören.
Mir ist Wes Anderson halt meistens zu viel Manieriertheit für vergleichsweise wenig (interessanten) Inhalt. Offenbar bin ich aber auch nicht das "Wes-Andersen-Zielpublikum", wie ich immer wieder einsehen muss. |
MopedTobias (Marvin)
Mitglied der Plattentests.de-Schlussredaktion
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12.06.2025 - 22:36 Uhr
Sachliche Argumente pro AC/DC oder Erklärungen dieses Vergleichs interessieren mich nicht, ich schreib hier fast nur positive Rezensionen und darf auch mal was unreflektiert hassen :D |
jayfkay
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13.06.2025 - 01:03 Uhr
hat hier jemand Glory (89) gesehen? wollte mir den die Tage vielleicht mal ansehen |
Arne L.
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13.06.2025 - 01:57 Uhr
@ jayfkay Ja, ich. War solide gut 7/10. Sehr, sehr wichtige Rolle für Denzels Karriere. |
Lichtgestalt
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Postings: 6860
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13.06.2025 - 03:10 Uhr
> War solide gut 7/10
Jepp.
Zwischendurch mit etwas Längen und manchmal etwas TV-haftig, aber durchaus gut. |
kingsuede
Postings: 4724
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14.06.2025 - 20:09 Uhr
Meine neue Louis-Malle-Box ist eingetroffen.
Les amants (Die Liebenden) aus dem Jahr 1958
7,5/10
Verhängnis (Damage) aus dem Jahr 1992
8/10 |
boneless
Postings: 6348
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15.06.2025 - 21:36 Uhr
In A Violent Nature
Mit Geduld ins Ziel. Slasher und Meditation müssen sich nicht zwangsläufig ausschließen, wie dieses herrlich unorthodoxe Beispiel belegt. Die langen, stoischen Spaziergänge durchs Unterholz haben was total beruhigendes, jedes Geräusch des Waldes wird dankbar aufgesogen. Überhaupt hat mir die Machart von In a Violent Nature sehr gefallen. Dieses Wechselspiel zwischen Brutalität und Entspannung war großartig, dabei macht es auch gar nichts, dass sich storytechnisch häufig bei bekannten Filmen bedient wird. Eine durch und durch überzeugende Frischzellenkur, welche den Zuschauer gegen Ende noch gut an der Nase herumführt. Das haben einige kritisiert, für mich war es der optimale Schluss. 8/10
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OMalley
Postings: 1032
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15.06.2025 - 22:02 Uhr
Rebel Ridge 6/10 (imdb 6.8)
Ganz ok, hätten uns aber mehr davon versprochen. Das Finale war etwas albern, als er es gegen eine kleine Armee, von top bewaffneten Polizisten zu tun bekam und sie alle ohne auch nur einen zu töten, erledigt hat. Das war dann doch etwas viel.
Gut war aber Don Johnson als übler Polizeichef.
Red Rock West 8.5/10 (imdb 7.0)
Aus 1993, wir mochten ihn damals und hatten ihn zu seiner Zeit mehrfach gesehen.
Jetzt, nach all den Jahren, hat mein Kumpel ihn aus Nostalgiegründen irgendwo günstig geschossen (es gibt den Film nirgendwo im Stream). Also gleich mal getestet, wie der Zahn der Zeit genagt hat und er war kurzweilig wie damals.
Thematisch ist er gar nicht so weit weg, wie der o.g. Rebel Ridge, allerdings ist Nicolas Cage großartig und sein Gegenspieler Dennis Hopper macht ebenfalls Spaß.
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Arne L.
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16.06.2025 - 11:07 Uhr
Calvary (2014) John Michael McDonagh
Deutscher Titel: "Am Sonntag bist du tot"
Father James (Brendan Gleeson) wird in diesem irischen Film während der Beichte mitgeteilt, dass er am Sonntag getötet werden wird. Von hier an beginnt eine Erkundung der Untiefen der kleinen Community auf der Suche nach dem möglichen, zukünftigen Mörder. Interessantes Setup, aber die Dialoge waren mir zu over the top und zu edgy. Fand den 2014 im Kino richtig cool, aber jetzt bin ich elf Jahre älter und der Film ist mir in manchen Szenen zu gewollt und könnte subtiler sein. 6/10
Forrest Gump (1994) Robert Zemeckis
Hab den in meinem Leben natürlich schon zwei, drei mal gesehen, aber jetzt das erste Mal in der OV, wo Hanks' Akzent noch mal anders reinhaut. Und auch jetzt erst gelesen, wie der Film in der Rezeption politisch interpretiert wird. Für mich in erster Linie ein unterhaltsamer Film mit gelegentlichen Pacing-Problemen, aber vielen erinnerungswürdigen Szenen. 8/10
The Exorcist (1973) William Friedkin
Natürlich DIE Blaupause für hunderte Filme, die danach kamen, aber gerade deshalb immer noch so beeindruckend, weil kaum wo "abgeschaut" werden konnte. Und dann auch noch dieser "Fluch" auf der Produktion. Besonders gut gefällt mir, dass die Entscheidungen und Reaktionen der Protagonist:innen für mich viel glaubhafter sind, als in den meisten Horrorfilmen. Zeitloser Klassiker. 9/10
Lady Vengeance (2005) Park Chan-wook
Ich gebe zu, hier etwas ratlos zu sein. Auf regie- und kameratechnischer Seite viele tolle Kniffe, aber die Story mochte ich persönlich gar nicht und fand sie auch sehr zäh. Ja, das soll moralische Fragen aufwerfen und menschliche Abgründe aufzeigen, aber eigentlich hab ich den Film eher ungern geschaut. Vielleicht verstehe ich es in ein paar Jahren besser. 6/10
When the Wind Blows (1986) Jimmy T. Murakami
Die Herangehensweise mit einer Kombination aus Zeichentrick und Stop Motion ist was besonders. Und auch die Geschichte um ein altes britisches Pärchen, das im Fallout einer Atombombenexplosion zu überleben versucht, ist in ihrer Intimität total interessant. Ein bisschen langsam ist alles, aber gibt gute Gründe, warum das im Dunstkreis von "Grave of the Fireflies" erwähnt wird. Gute 7/10
Fear Below (2024) Matthew Holmes
Ein seltener Fall, wo die 4/10 eher so gemeint ist, dass ich gerne mehr gegeben hätte und sie nicht für Enttäuschung steht. Haifilm mal anders: Ein paar Ganoven verlieren in Australien 1946 ihr Diebesgut in einem Fluss und engagieren ein paar Taucher:innen zum Heben. Allerdings macht ein großer, aggressiver Bullenhai ihnen Probleme. Cooles Setting für einen Haifilm, leider merkt man der Produktion finanzielle und kreative Grenzen an. Gemocht hab ich's trotzdem für das Herz, das man dem Film anmerkt. 4/10 |
Vive
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Registriert seit 26.11.2019
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16.06.2025 - 13:33 Uhr
When the wind blows fand ich haarsträubend krass |
kingsuede
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19.06.2025 - 21:37 Uhr
Chinatown von Polanski aus dem Jahr1974.
Immer noch ein brutales Brett: auch nach wiederholtem Sehen.
10/10 |
Lichtgestalt
User
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20.06.2025 - 09:41 Uhr
@kingsuede
Den Film habe ich bestimmt schon 12x gesehen, wird nie langweilig.
Klare 10/10, ja. |
Arne L.
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20.06.2025 - 10:45 Uhr
Hellboy II: The Golden Army (2008) Guillermo del Toro
Hatte ich leider besser in Erinnerung. Beide Teile sind in ihrem Kreaturendesign bestechend, aber verschleppen immer wieder das Tempo und die Liebesgeschichte interessiert mich leider wirklich kaum, was bei allem nötigen Respekt auch an Selma Blair liegt. 7/10
Jerry Maguire (1996) Cameron Crowe
Hatte völlig vergessen, wie wenig Sport und wie viel Romanze hier eigentlich drinnen steckt. Macht den Film aber nicht weniger unterhaltsam und mit "Show me the money" und "You complete me" schon sehr zitierbar und ikonisch. 8/10
All Light, Everywhere (2021) Theo Anthony
Ein Film über die Subjektivität der eigenen Wahrnehmung und von Polizeikameras, der die Grenzen des Dokumentarfilms auf kreative Art auslotet. Hat mir viele Denkanstöße gegeben und das ist vermutlich das größte Kompliment, das man Dokumentarfilmen machen kann. 8/10
Sweet Smell of Success (1957) Alexander Mackendrick
Die Älteren mögen es mir verzeihen, aber ich lerne Tony Curtis und Burt Lancaster gerade erst kennen. Gerade letzterer ist in diesem bitterbösen Medienfilm furchteinflößend und gruselig. Die Kameraarbeit ist auch sehr toll. 8/10
Tokyo Gore Police (2008) Yoshihiro Nishimura
Wer Perversionen und (praktische) Gore-Effekte mag ist hier – Überraschung – genau richtig. Leider vergisst Nishimura als Special-Effect-Spezialist ein bisschen die Handlung und der Film ist auch zu lang, um besonders zu gefallen. Gerade für Genre-Liebhaber:innen aber mindestens eine Sichtung wert. 5/10 |
sizeofanocean
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21.06.2025 - 20:34 Uhr
Anora | 3/10
5 Oscars für diesen Quatsch? Himmel, der Preis ist echt nix mehr wert |
fuzzmyass
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22.06.2025 - 10:32 Uhr
Gestern auch Anora gesehen... 3/10 finde ich schon etwas übertrieben, aber hab mich auch gewundert warum der so viele Oscars bekommen hat... IMO recht okayer, aber kein richtig guter Film... schon in paar Monaten werde ich mich kaum an ihn erinnern... aber etwas unterhaltsam war er schon, hat weder genervt noch große Langeweile aufkommen lassen...
Würd irgendwas im Bereich 5-7/10 geben, bin etwas unschlüssig |
SiebenEuroVier
Postings: 365
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22.06.2025 - 16:25 Uhr
Wenn ihr 2fel am Film habt guckt die anderen Filme des Regisseurs. |