ijb
Postings: 7043
Registriert seit 30.12.2018
|
20.04.2025 - 16:55 Uhr
Grundsätzlich weigere ich mich die inflationäre +150min Länge als Standard anzusehen, solange die Mehrzahl der Regisseure keine anständige Dramaturgie in der Spielzeit hinbekommt.
Das sollte man, denke ich auch, tatsächlich geflissentlich tun. Viele sind echt unfassbar lang und bringen am Ende in 150 Minuten nicht mehr als in 85 Minuten super, wenn nicht sogar besser, erzählt hätte sein können (siehe "The Substance"). Da ist "Sinners" nur nicht der passende Streitfall, da der ja nur zwei Stunden geht (plus 12 Minuten Abspann). Und er bietet immerhin mehr an als viele 150-Minuten-Mainstreamfilme. |
Vive
Postings: 1172
Registriert seit 26.11.2019
|
20.04.2025 - 17:22 Uhr
Hm ja. Einerseits sehe ich „Der Gott des Gemetzels“ in 80 Minuten einen unglaublichen Eindruck machen - es geht also!
Andererseits gibt es halt auch Filme wie Brazil, magnolia, synecdoche NY etc, bei denen der Plot nicht als Spielführer vorneweg marschiert, sondern eine Welt gestaltet wird, in der man für eine Weile leben kann.
Wie viele Filme mit überbordender Länge das in den letzten Jahren erfolgreich versucht hat, sei natürlich dahin gestellt.
Man sollte auch nicht vergessen, dass das alles immer nur ein Angebot ist, zu dem niemand wie bei einer Abarbeitung verpflichtet ist. Und vieles ist auch Tagesform-abhängig. Synecdoche NY hab ich beispielsweise auf zweimal geschaut, weil ich nach der Hälfte einfach voll war. Mit den modernen sehgepflogenheiten geht das ganz gut. |
ijb
Postings: 7043
Registriert seit 30.12.2018
|
20.04.2025 - 18:10 Uhr
@ Vive
Ich glaube nicht, dass jemand hier prinzipiell was gegen lange Filme hat. Vielleicht jetzt nicht durcheinanderbringen.
Ich zum Beispiel bin für meinen Teil sogar großer Fan von langen Filmen. Die letzten beiden von Scorsese oder The Brutalist zählen zu den besten der letzten Jahre. Außerdem sind "Satantango" und "La Belle Noiseuse" unter meinen All-Time-Lieblingsfilmen.
Ich bin allerdings auch der Meinung, dass sowas immer erstmal ein Angebot ist. Siehe auch "zu lange Alben". |
kingsuede
Postings: 4590
Registriert seit 15.05.2013
|
22.04.2025 - 22:19 Uhr
Des Teufels Bad von Veronika Franz und Severin Fiala = österreichischer Beitrag zu des Oscars 2025, der es aber letztlich nicht auf die Shortlist für den besten fremdsprachigen Film geschafft hat.
Mit der wunderbaren Anja Plschg!
8,5/10 |
sweet nothing
Postings: 2441
Registriert seit 04.11.2014
|
23.04.2025 - 07:52 Uhr
Oh ja, der Film ist bei mir auch fest für demnächst eingeplant. |
sweet nothing
Postings: 2441
Registriert seit 04.11.2014
|
23.04.2025 - 08:06 Uhr
Temporada de Patos a.k.a. Duck Season (2004, Fernando Eimbcke)
Diese kleine mexikanische Indie-Perle habe ich vor vielen Jahren auf einem Lateinamerika-Festival gesehen und fast vergessen. Umso schöner war es, diesen Film nun zufällig wiederzuentdecken.
Im Mittelpunkt stehen zwei Teenager, Flama und Moko, die einen scheinbar gewöhnlichen Sonntag in einer Wohnung in Mexiko-Stadt verbringen. Pizza, Videospiele, nichts Großes - bis ein Stromausfall und unerwarteter Besuch den Tag in eine ganz andere Richtung lenken. Und gerade in dieser Langsamkeit, in der Unaufgeregtheit, entfaltet der Film seine Wirkung.
"Temporada de Patos" lebt von seinem minimalistischen Stil, seiner unaufdringlichen Komik und der feinen Beobachtungsgabe. Stilistisch erinnert er an Jim Jarmusch, vielleicht auch ein bisschen an Aki Kaurismäki oder Richard Linklater in seinen ruhigeren Momenten. Nichts ist überinszeniert, alles fühlt sich genau richtig an - zurückhaltend, aber nie belanglos.
Ein stiller, kluger Film über das Erwachsenwerden und über die Magie des Alltäglichen. Und ein schönes Beispiel dafür, wie magisch es sein kann, manche Filme einfach wiederzufinden. |
Arne L.
Postings: 1714
Registriert seit 27.09.2021
|
23.04.2025 - 08:37 Uhr
@sweet nothing Danke für den Tipp! |
nagolny
Postings: 1924
Registriert seit 06.11.2022
|
23.04.2025 - 17:30 Uhr
Liest sich tatsächlich ansprechend. |
BVBe
Postings: 820
Registriert seit 14.06.2013
|
25.04.2025 - 15:18 Uhr
Hat jemand von euch BETTER MAN gesehen? Ist jetzt auf BRay erschienen. Lohnt sich? |
sweet nothing
Postings: 2441
Registriert seit 04.11.2014
|
27.04.2025 - 10:06 Uhr
Einmal kann man ihn schon anschauen. Direkt nach der Sichtung hätte ich vermutlich die 8 gezückt, aber da der Film die Tage danach keinerlei Nachhall hatte und ich ihn auch schnell wieder vergessen habe, würde ich inzwischen eher zur 7 tendieren.
Die Idee mit dem Affen - die ein Vermögen gekostet und dem Film letztlich einen Flop beschert hat - ist wirklich gut, und auch sonst hält der Film unterhaltsame, aber auch tiefere Passagen bereit. Insgesamt handelt es sich jedoch eher um eines der konventionelleren Biopics und ist weit entfernt von einem "I‘m not there" oder "24 Hour Party People". Aber das ist natürlich - wie immer - hochgradig subjektiv. Die Kritik vom Filmdienst könnte helfen, ist mir aber eine Spur zu lobhudelnd.
https://www.filmdienst.de/film/details/621296/better-man-die-robbie-williams-story |
ijb
Postings: 7043
Registriert seit 30.12.2018
|
29.04.2025 - 16:49 Uhr
Ja, die Kritik im Filmdienst hat mich auch überrascht. Ich wollte den Film dann auch sehen, weil die Kritiken allseits ja echt überschwänglich waren, mich Robbie Williams aber eigentlich immer so null interessiert hat... aber es gab da einfach zu viel Konkurrenzprogramm im Kino, so dass ich dann nicht dazu gekommen bin.
|
nagolny
Postings: 1924
Registriert seit 06.11.2022
|
29.04.2025 - 22:13 Uhr
Wo hier "24 hour party people" erwähnt wurde: Den kann ich empfehlen. |
ijb
Postings: 7043
Registriert seit 30.12.2018
|
29.04.2025 - 23:22 Uhr
Ich auch. Aber noch mehr "I'm not there". Einer meiner All-Time-Favourite-Filme. |
Arne L.
Postings: 1714
Registriert seit 27.09.2021
|
30.04.2025 - 12:26 Uhr
Sympathy for Mr. Vengeance (2002) Park Chan-wook
Ich schieb die Vengeance-Trilogienachon ewig vor mir her, aber irgendwann muss man dann halt doch mal. Echt total viele tolle Ideen, Einstellungen und Aufnahmen, aber auch zu viele Übertreibungen und Geschmacklosigkeiten zum Selbstzweck. Ein paar Sachen werden mir sehr sicher in Erinnerung bleiben, aber so richtig mögen kann ich’s nicht. 7/10 |
Unangemeldeter
Postings: 1717
Registriert seit 15.06.2014
|
30.04.2025 - 13:20 Uhr
Den Mr und die Lady Vengeance habe ich auch vor kurzem mal gerewatcht und bin bei beiden auch so bei 7/10. Lady für mich noch ein My stärker, bzw hat die einfach andere Schwächen als der Mr. Mich hat der Mr einfach emotional nicht so mitgenommen, der ist ja wirklich knochentrocken und kalt inszeniert. Oldboy ist schon klar der beste der drei. |
ToRNOuTLaW
Postings: 870
Registriert seit 19.06.2013
|
30.04.2025 - 14:16 Uhr
Erinnere ich mich richtig, das "Sympathy for Mr. Vengeance" komplett ohne Musikuntermalung läuft? Trocken ist der, besonders im Vergleich zu den beiden anderen Filmen. |
zeckezichter
Postings: 534
Registriert seit 07.11.2021
|
30.04.2025 - 14:35 Uhr
Ja, ich glaube es gibt zwei oder drei Stellen mit „Musik“. Ist bei mir aber auch schon ziemlich lange her. Muss die Trilogie mal wieder schauen.
Vor der erneuten Sichtung bin ich bei:
Mr Vengeance: 7/10
Oldboy: 9/10
Mrs Vengeance: 7-8/10
Bin gespannt, wie gut die für mich gealtert sind. Ich glaube an den Wertungen wird sich was ändern. |
zeckezichter
Postings: 534
Registriert seit 07.11.2021
|
30.04.2025 - 14:37 Uhr
Lady Vengeance natürlich, nicht Mrs. :D |
Arne L.
Postings: 1714
Registriert seit 27.09.2021
|
02.05.2025 - 11:08 Uhr
Ich dumpe hier mal meinen April, weil das so ein frustrierender Monat war, dass ich hier kaum reingeschrieben habe::
Cabin Fever (2002) Eli Roth - 4/10
The Monkey (2025) Osgood Perkins - 4/10
The Verdict (1982) Sidney Lumet - 8/10
Der Wixxer (2004) Tobi Baumann - 7/10
Ravenous (1999) Antonia Bird - 6/10
Mickey 17 (2025) Bong Joon Ho - 5/10
The Ghost and the Darkness (1996) 6/10
Movie 43 (2013) diverse Regisseur:innen - 3/10
Captain America: Brave New World (2025) Julius Onah - 4/10
Neues vom Wixxer (2007) Cyrill Boss, Philipp Stennert - 3/10
All About My Mother (1999) Pedro Almodóvar - 7/10
Brexit: The Uncivil War (2019) Toby Haynes - 7/10
Nefarious (2023) Chuck Konzelman, Cary Solomon - 3/10
Harry Potter and the Sorcerer's Stone (2001) Chris Columbus - 6/10
Harry Potter and the Chamber of Secrets (2002) Chris Columbus - 7/10
Harry Potter and the Prisoner of Azkaban (2004) Alfonso Cuarón - 6/10
Harry Potter and the Goblet of Fire (2005) Mike Newell - 7/10
Harry Potter and the Order of the Phoneix (2007) David Yates - 5/10
Sinners (2025) Ryan Coogler - 7/10
Die purpurnen Flüsse (2000) Mathieu Kassovitz - 7/10
Tremors II: Aftershocks (1996) S.S. Wilson - 6/10
Session 9 (2001) Brad Anderson - 5/10
Gonjiam: Haunted Asylum (2018) Jun Bum-shik - 6/10
The Hund for Red October (1990) John McTiernan - 7/10
The Name of the Rose (1986) Jean-Jaques Annaud - 6/10
The Taking of Pelham One Two Three (1974) Joseph Sargent - 8/10
The Parallax View (1974) Alan. J. Paluka - 7/10
The Untouchables (1987) Brian De Palma - 6/10
The Son's Room (2001) Nanni Moretti - 7/10
Sympathy for Mr. Vengeance (2002) Park Chan-wook - 7/10
The Last Samurai (2003) Edward Zwick - 6/10
The Last Emperor (1987) Bernardo Bertolucci - 7/10 |
Unangemeldeter
Postings: 1717
Registriert seit 15.06.2014
|
02.05.2025 - 11:11 Uhr
Spannend, Harry Potter 5 so schlecht? Das ist in meinen Augen der beste Film der Reihe, und auch der einzige der es schafft, besser als das Buch zu sein.
Lachen musste ich über den Hund für Red October. :-D |
Arne L.
Postings: 1714
Registriert seit 27.09.2021
|
02.05.2025 - 11:14 Uhr
@Unangemeldeter: Oh Gott, der Hund, haha.
Also ich war nie großer Fan des Harry-Potter-Franchises und hab auch die Bücher nicht gelesen. Ich kann mich da offensichtlich wesentlich weniger als viele andere begeistern, aber ich fand vieles wirklich einfach nicht gut. |
sweet nothing
Postings: 2441
Registriert seit 04.11.2014
|
02.05.2025 - 11:24 Uhr
Nur 7/10 für "Todo sobre mi madre" und "The Parallax View"? Liegen beide so im 9/10 Bereich bei mir. |
Arne L.
Postings: 1714
Registriert seit 27.09.2021
|
02.05.2025 - 11:32 Uhr
@Sweet Nothing Ja, war mein erster bewusster Almodóvar und so richtig gefallen hat mir seine Inszenierung nicht. Und bei "The Parallax View" fand ich wirklich sehr vieles interessant, aber manches auch völlig seltsam wie die Bar-Fight-Szene zum Beispiel. Aber da ist Potenzial nach oben. |
sweet nothing
Postings: 2441
Registriert seit 04.11.2014
|
02.05.2025 - 11:48 Uhr
Okay, verstehe. War auch mein erster Almodóvar, hab ihn aber damals frisch im Kino gesehen und war sofort verliebt. Nach "Hable con Ella" wohl mein zweitliebster im Gesantwerk und sehe ihn deshalb vielleicht ein bisschen durch die rosa Fanbrille. Trotzdem musste ich echt überlegen, was daran schlecht inszeniert sein soll. Klar, manches war vielleicht ein bisschen drüber - aber gerade das gehört ja bei Almodóvar irgendwie dazu. |
Arne L.
Postings: 1714
Registriert seit 27.09.2021
|
02.05.2025 - 11:49 Uhr
Hab auch gelesen, dass es dieser Spagat aus Hochkultur und Telenovela ist, der ihn auszeichnet. Ich werd noch mehr schauen und dann neu ordnen. :) |
kingsuede
Postings: 4590
Registriert seit 15.05.2013
|
02.05.2025 - 14:49 Uhr
Ich seh Ich seh von Veronika Franz und Severin Fiala = österreichischer Beitrag zu des Oscars 2016, der es aber letztlich nicht auf die Shortlist für den besten fremdsprachigen Film geschafft hat.
8/10 |
Vive
Postings: 1172
Registriert seit 26.11.2019
|
02.05.2025 - 14:53 Uhr
ich seh ich seh fand ich hammer.
---------spoilertalk--------
ydcnydbcykdubcylkdbvclydbvclydbsjdxvbxlkdv
yxsxaxsdc es wird ja schon am anfang
geteasert, was der plottwist ist.
hast du das da schon gecheckt?
man vergisst es irgendwie wieder..
auf jeden fall ne sehr charmante weise,
den zuschauer mit der nase drauf zu stoßen,
dass er es eigentlich gewusst haben könnte.
checkt man so richtig erst bei einem 2nd viewing
bncbxjcbjydkxbcxjkdbclxjdbvlxdvxdvbykdjvby
------------------ |
DerMeister
Postings: 2029
Registriert seit 22.06.2013
|
04.05.2025 - 10:25 Uhr
Mein April war diesmal gut genug für eine Top 20.
01. The Book of the Octopus (1995, Eric M Nilsson)
02. Secret Defense (1998, Jacques Rivette)
03. Lacrima Christi (1980, Teo Hernandez)
04. Careless Passage (2024, Jerome Hiler)
05. Summer Storm (1956, Ko Nakahira)
06. Das Haus in der Karpfengasse (1965, Kurt Hoffmann)
07. 4 a 4 Metro-Barbes-Rochechou-Art (1983, Gael Badaud/Teo Hernandez/Jakobois/Michel Nedjar)
08. Sepio (1996, Frans van de Staak)
09. Triste (1996, Nathaniel Dorsky)
10. In the Stone House (2012, Jerome Hiler)
10=L'Eau de la Seine (1983, Teo Hernandez)
12. Wie man sieht (1986, Harun Farocki)
13. Inside the Yellow Cocoon Shell (2023, Pham Thien An)
14. Ruling Star (2019, Jerome Hiler)
15. Dark Night, Calcutta (1964, Marin Karmitz)
16. To Sleep With Anger (1990, Charles Burnett)
17. September Diary (2019, Eric Pauwels)
17=Lamentations (2020, Nathaniel Dorsky)
19. Graal (1980, Teo Hernandez)
20. Late Chrysanthemums (1954, Mikio Naruse)
Selbst Platz 20 ist da noch so etwa im knappen 7/10-Berich.
@sweet nothing
Danke für die Film-Tipps auf der vorherigen Seite. |
kingsuede
Postings: 4590
Registriert seit 15.05.2013
|
04.05.2025 - 13:37 Uhr
@Vive:
Der Plottwist ist ab einer gewissen Zeit recht offensichtlich, vor allem in Gewissheit des Vorspanns. |
Hier stand Ihre Werbung
Postings: 2197
Registriert seit 25.09.2014
|
05.05.2025 - 03:29 Uhr
Layer Cake - 8/10
Schön komplizierter Plot, der aber insgesamt Sinn ergibt, auch wenn in der ersten Hälfte gefühlt in jeder zweiten Szene eine neue Person auftaucht.
The King's Speech 7/10
Irgendwie seltsam, dass es am Ende ein wenig ein Feel Good-Movie wird, dass mit einer Rede zum Kriegseintritt GBs in den zweiten Weltkrieg endet.
Insgesamt hätten die ernsten Szenen vielleicht etwas mehr Gewicht haben können. Collin Firths Schauspiel ist aber super, und die Szenen in denen er in wichtigen Momenten stottert sind echt bedrückend. |
Unangemeldeter
Postings: 1717
Registriert seit 15.06.2014
|
05.05.2025 - 10:31 Uhr
Wir haben zuletzt zwei RomComs mit Zoe Kazan geschaut. Der erste, "F-Word" oder "What If" (ich weiß gar nicht welcher davon jetzt der englische und welcher der deutsche Titel ist, völlig Banane) war so überraschend gut, dass wir gestern direkt Lust hatten, noch einen auszuprobieren. Da fiel die Wahl auf den auch nicht miesen, aber deutlich schlechteren The Big Sick.
Insoweit überraschend, als F-Word völlig schablonenhaft dem klassischen RomCom-Aufbau folgt und vorhersehbar ist ohne Ende. Aber die Chemie zwischen den Schauspieler:innen ist großartig (Daniel Ratcliffe, Adam Driver und Mackenzie Davis), genauso wie viele der Dialoge. Adam Driver spielt einfach seine Rolle aus Girls nochmal, was in meinen Augen sogar ein Pluspunkt ist, dabei könnte ich ihm ewig zuschauen.
The Big Sick hingegen wagt etwas, ist auch mit dem Setting mit Koma und der pakistanischen Einwandererfamilie viel unverbrauchter, franst aber zum einen ab der Hälfte ziemlich aus und ist einfach nicht gut genug geschrieben und gespielt, als dass sich das tragen würde. Gerade die Stand-up Bits sind so unlustig, dass man sich fragt, wieso die Drehbuchschreiber das eingebaut haben. Da ist man vielleicht verwöhnt wenn man Ms Maisel gesehen hat.
F-Word 8,5/10
The Big Sick 6/10 |
ToRNOuTLaW
Postings: 870
Registriert seit 19.06.2013
|
05.05.2025 - 16:14 Uhr
@Unangemeldeter,
Falls Dir der Hintergrund nicht so bekannt sein sollte: The Big Sick basiert auf der Geschichte von Kumail Nanjiani und Emily Gordon, welche den Film zusammen geschrieben haben. Kumail, der sich in dem Film im Gegensatz zu seiner Frau selbst verkörpert, ist Schauspieler ("Silicon Valley") und Stand-Up Comedian. Da die beiden sich wohl auch im Umfeld von Kumails Auftritten nähergekommen sind, haben sie das so auch im Film dargestellt. Ob die gezeigten Stand-Up Bits welche sind, die er so auch aufgeführt hat, kann ich Dir nicht sagen. |
Unangemeldeter
Postings: 1717
Registriert seit 15.06.2014
|
05.05.2025 - 17:48 Uhr
Oh wow, nein, ich hatte keine Ahnung, kannte ihn überhaupt nicht. Erklärt aber ein paar der Szenen, die den Film in unseren Augen unnötig ausgebremst haben (sein Theaterstück!), dann war das einfach autobiographisch. Macht den Film nur leider nicht besser. |
Shadow Talk
Postings: 144
Registriert seit 05.02.2024
|
06.05.2025 - 18:15 Uhr
Da ich auf Netflix oder Prime immer stundenlang suche und oft nichts finde, habe ich mal wieder öfters in die ARTE Mediathek reingeschaut.
Die Körperfresser kommen (1978): 7,5/10
Spurlos verschwunden (1988): 07/10
Little Big Man (1970): 8,5/10 |
KingAdRock
Postings: 131
Registriert seit 17.06.2013
|
09.05.2025 - 22:04 Uhr
Die Körperfresser kommen (1978) bekommt von mir ein paar Pünktchen mehr, absoluter Klassiker. |
boneless
Postings: 6258
Registriert seit 13.05.2014
|
11.05.2025 - 12:13 Uhr
Red Rooms
Irgendwie ganz anders als erwartet. Ich habe selten einen Film gesehen, der so zäh und doch so spannend daherkam. Völlig unkonventionelle Sache, allein die recht trockene wie auch emotionale Eröffnung der Gerichtsverhandlung nimmt schon 1/4 der Spielzeit ein. Will sagen: hier hat keiner Eile und das langsame Tempo muss man abkönnen. Ich bin schlussendlich zwiegespalten. Es gab Momente, die haben richtig böse in die Magengrube getreten, anderes hat mich dank der sterilen, analytischen Machart doch mehr kalt gelassen als mir lieb gewesen ist. Und an der Hauptfigur dürften sich die Geister scheiden, dagegen war Lisbeth Salander eine Ausgeburt der Leidenschaft.
Komplett überzeugt hat mich Red Rooms am Ende leider nicht, eine besondere und sehr unangenehme Erfahrung war er aber definitiv. 7,5/10
|
cargo
Postings: 763
Registriert seit 07.06.2016
|
11.05.2025 - 15:06 Uhr
Das würde ich komplett so unterschreiben. Für mich war das Verhalten der Hauptperson nicht immer nachvollziehbar (besonders am Ende hat das für mich nicht so ganz zusammengepasst). Trotzdem ein guter Film der Spuren hinterlässt. |
ijb
Postings: 7043
Registriert seit 30.12.2018
|
11.05.2025 - 17:09 Uhr
"Oslo Stories: Träume"
Große Kinokunst, meisterhaft.
Toll, dass so ein unaufgeregt erzählter, kluger und berührend sensibel inszenierter Film den Goldenen Bären bekommen durfte. |
boneless
Postings: 6258
Registriert seit 13.05.2014
|
12.05.2025 - 18:43 Uhr
The Apprentice
Jeremy Strong und Sebastian Stan rocken gnadenlos alles weg. Was für eine überragende Schauspielleistung von beiden, besonders Sebastian Stan dürfte damit auch den letzten Zweifler von seinen begnadeten Fähigkeiten überzeugt haben. Dazu dieser großartige Look des New York der 70er. Fantastisch.
Was The Apprentice für mich aber so besonders macht, ist diese beklemmende Atmosphäre einer Welt, die von Geld und Macht im Würgegriff gehalten wird. Das Eintauchen in dieses Milieu erfüllte mich zu gleichen Teilen mit Abscheu und Faszination. Ali Abbasi gelingt es formidabel, den Aufstieg Trumps mit einer einnehmenden Geschichte zu erzählen, die zu keinem Zeitpunkt Langeweile aufkommen lässt. Und sie ist ein Paradebeispiel dafür, wie das Streben nach Erfolg zu einer alles verschlingenden Obsession werden kann. 8,5/10
|
Luc
Postings: 4358
Registriert seit 28.05.2015
|
14.05.2025 - 09:29 Uhr
Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs 9/10
Eine Screwball-Komödie die das schwarz-weiß der Originale durch (nahezu schmerzhafte) Buntheit ausgleicht, ein irrwitziges Tempo anschlägt und auch locker durchhält, die verwickelte Handlung ohne Pause vorantreibt und auch jeden und alles permanent in die Handlung einbezieht.
Dazu witzig, von tollem Ensemble getragen und auch absolut faszinierende Bilder (allein wenn "die Irre" erst als Sozia auf dem Motorrad, dann im Flughafen unterwegs ist) bietet.
88 Minuten, nach denen ich von der Rasanz gar etwas erschöpft war.
Aber auch hochzufrieden.
Läuft auf mubi
(hat momentan eine ganze Reihe von Almodóvar-Filmen)
Witzige Trivia (aus wikipedia):
In der deutschen Synchronfassung des Films wird die eigentlich für die Handlung wichtige Gazpacho als Carpaccio bezeichnet. :-)
Bei mubi aber (natürlich) nur im O-Ton.
|
Arne L.
Postings: 1714
Registriert seit 27.09.2021
|
16.05.2025 - 08:42 Uhr
R.M.N. (2022) Cristian Mungiu
Ich bin mit hohen Erwartungen an diese Dorfgeschichte gegangen, in der Rassismus eskaliert und die auf einer wahren Begebenheit basiert, da Mungiu mich bisher sehr begeistern konnte. Leider war es für mich sein bisher schwächster Film. Irgendwie bin ich seltsam teilnahmslos durch die Geschichte geschlendert. Zu entdecken gibt es trotzdem noch viel und einige Einstellungen sind sehr schön inszeniert, er macht das ja fast dokumentarisch. Ein Meisterwerk wie “4 Months, 3 Weeks and 2 Days” ist es aber nicht. 7/10 |
DerMeister
Postings: 2029
Registriert seit 22.06.2013
|
16.05.2025 - 18:15 Uhr
Top 10 für die erste Mai-Hälfte:
01. Toccata (2002, Hannes Schüpbach)
02. Arbor Vitae (2000, Nathaniel Dorsky)
03. The Bogeyman (1979, G. Aravindan)
04. The Age of the Earth (1980, Glauber Rocha)
05. Work Done (1973, Robert Beavers)
05=17 Reasons Why (1987, Nathaniel Dorsky)
07. Inside the Yellow Cocoon Shell (2023, Pham Thien An)
08. Yanagawa (2021, Zhang Lu)
09. The Cloud in Her Room (2020, Zheng Lu Xinyuan)
10. After the Snowmelt (2024, Lo Yi-Shan)
Und hier mal eine Top 50 für das bisherige Jahr:
01. Scenes from Under Childhood (1967-1970, Stan Brakhage)
02. Hours for Jerome (1982, Nathaniel Dorsky)
03. Early Monthly Segments (2003, Robert Beavers)
04. The Book of the Octopus (1995, Eric M Nilsson)
04=Caught by the Tides (2024, Jia Zhangke)
06. Toccata (2002, Hannes Schüpbach)
07. Listening to the Space in My Room (2013, Robert Beavers)
08. Secret Defense (1998, Jacques Rivette)
09. Flic (2005, Masahiro Kobayashi)
09=Arbor Vitae (2000, Nathaniel Dorsky)
11. Indian Summer (1972, Valerio Zurlini)
12. Paris Birth Film (1980, Robert Fulton)
13. Lacrima Christi (1980, Teo Hernandez)
14. A Woman's Story (1963, Mikio Naruse)
15. River of the Night (1956, Kozaburo Yoshimura)
16. Youth: Hard Times (2024, Wang Bing)
17. The Mattei Affair (1972, Francesco Rosi)
17=Sotiros (2000, Robert Beavers)
19. Youth: Homecoming (2024, Wang Bing)
20. Careless Passage (2024, Jerome Hiler)
21. Pitcher of Colored Light (2007, Robert Beavers)
22. Apricity (2019, Nathaniel Dorsky)
23. Chidambaram (1985, G. Aravindan)
24. New Shores (2012, Jerome Hiler)
25. Do Not Expect Too Much From the End of the World (2023, Radu Jude)
26. Summer Storm (1956, Ko Nakahira)
27. Path of Cessation (1974, Robert Fulton)
28. Dream Island Girl (1974, Shirouyasu Suzuki/Shoichiro Sasaki)
29. The Bogeyman (1979, G. Aravindan)
30. The Age of the Earth (1980, Glauber Rocha)
31. Das Haus in der Karpfengasse (1965, Kurt Hoffmann)
32. Work Done (1973, Robert Beavers)
32=17 Reasons Why (1987, Nathaniel Dorsky)
34. 4 a 4 Metro-Barbes-Rochechou-Art (1983, Gael Badaud/Teo Hernandez/Jakobois/Michel Nedjar)
35. Ludwig II (1955, Helmut Käutner)
36. Sepio (1996, Frans van de Staak)
36=Dark Night, Calcutta (1964, Marin Karmitz)
38. Revenge (1964, Tadashi Imai)
39. Triste (1996, Nathaniel Dorsky)
40. In the Stone House (2012, Jerome Hiler)
40=L'Eau de la Seine (1983, Teo Hernandez)
42. Burning Snow (1988, Patrick Tam)
43. Wie man sieht (1986, Harun Farocki)
44. Inside the Yellow Cocoon Shell (2023, Pham Thien An)
45. Chime (2024, Kiyoshi Kurosawa)
46. Yanagawa (2021, Zhang Lu)
47. Ruling Star (2019, Jerome Hiler)
48. The Student Prince in Old Heidelberg (1927, Ernst Lubitsch)
49. Nope (2022, Jordan Peele)
50. Viele kamen vorbei (1956, Peter Pewas)
oder
50. The Cloud in Her Room (2020, Zheng Lu Xinyuan) |
Neytiri
Postings: 1647
Registriert seit 14.06.2013
|
16.05.2025 - 18:56 Uhr
Thunderbolts
Ich kann die positiven Kritiken des neuesten Marvel Superhelden Streichs nicht nachvollziehen. Mit Florence Pugh und Lewis Pullman, der hier nach "Top Gun: Maverick" wieder einen "Bob" spielt, werde ich nicht warm. Der Rest der Besetzung ist noch überflüssiger.
Hatte ich schon beim überragenden World War Hulk Comic vergeblich gehofft, dass Sentry der Gar ausgemacht wird, geistert diese völlig übertriebene Superheldenerfindung jetzt auch noch durch das Marvel Cinematic Universe und es ist zu befürchten, dass er dies auch bei zukünftigen Marvel-Filmen tut. |
kingsuede
Postings: 4590
Registriert seit 15.05.2013
|
17.05.2025 - 10:18 Uhr
CODA, das Best Picture aus 2022. Ich habe damit alle Best Pictures der letzten 30 Jahre gesehen.
Der Film geht im Ranking aber ins letzte Drittel.
6/10 |
DerMeister
Postings: 2029
Registriert seit 22.06.2013
|
17.05.2025 - 12:05 Uhr
Coda habe ich immer noch nicht gesehen. Auch nicht Nomadland.
Hier mal meine Top 20 (inklusive Sunrise welches ja "Unique and Artistic Picture" bei den ersten Awards gewonnen hatte):
01. The Godfather
02. One Flew Over the Cuckoo's Nest
03. The Godfather: Part II
04. No Country for Old Men
05. Annie Hall
06. The Apartment
07. Lawrence of Arabia
07=Unforgiven
09. How Green Was My Valley
10. Sunrise
11. Rebecca
12. Casablanca
13. Parasite
14. American Beauty
15. The Deer Hunter
16. The Silence of the Lambs
17. Platoon
18. It Happened One Night
19. Anora
20. The Bridge on the River Kwai |
kingsuede
Postings: 4590
Registriert seit 15.05.2013
|
17.05.2025 - 12:42 Uhr
Da ich ein Apple-Probeabo habe, war das gestern Komplettistenpflicht. |
kingsuede
Postings: 4590
Registriert seit 15.05.2013
|
17.05.2025 - 12:43 Uhr
CODA ist gemeint. |
Arne L.
Postings: 1714
Registriert seit 27.09.2021
|
17.05.2025 - 13:05 Uhr
@DerMeister Das sind deine Top 20 aller Filme, die jemals den Academy Award für Best Picture gewonnen haben? |
boneless
Postings: 6258
Registriert seit 13.05.2014
|
18.05.2025 - 18:10 Uhr
Folgendes Review enthält SPOILER!
Anora
Puh, Sean Baker, wieso?
Im Grunde kann ich diesen Film in 3 Bereiche unterteilen:
Das erste Drittel ging mir extrem auf den Sack. Ich muss ehrlich sagen, dass ich alle Charaktere zunächst verabscheut habe. Keiner davon war ansatzweise sympathisch, zu keinem konnte man eine Beziehung aufbauen. Das war zwar alles super stylisch und on point, hatte aber wenig bis gar keine emotionale Substanz.
Das zweite Drittel war zum einen richtig unterhaltsam (diese herrliche Dynamik zwischen Anora, Toros, Garnik und Igor war zeitweise schreiend komisch), zum anderen leider ziemlich langweilig. Die Suche nach Ivan hat sich unendlich gezogen und war auch nicht notwendig, da in dieser Zeit keinerlei Entwicklung bei den Figuren passiert ist.
Im letzten Drittel dann die Erlösung. Endlich macht Sean Baker genau das, wofür ich ihn liebe: die feinfühlige Darstellung der unerbittlichen Realität. Zudem mochte ich sehr, dass sich der Fokus zunehmend Richtung Igor verschoben hat. (Sein Charakter war von Beginn an der Interessanteste, ich kann es schlecht beschreiben, aber irgendwie war ich zu gleichen Teilen von seinem Handeln irritiert wie auch fasziniert.) Dieser lange Dialog zwischen ihm und Anora im Haus von Ivans Eltern, kurz bevor sie wieder in ihr altes Leben gestoßen wird, war einfach brillant. Das Ganze wird nur getoppt von der letzten Szene in Igors Auto. Da entlädt sich plötzlich Anoras ganzer Schmerz in wenigen Sekunden. Ja, Ja! Wahnsinn!
Trotzdem hätte dieser Film besser sein können, vielleicht sogar müssen. Der Mittelteil ist deutlich zu lang und in einigen Momenten verliert Baker meines Erachtens nach den Fokus. So insgesamt kann ich auch den Hype nicht wirklich nachvollziehen, denn hinsichtlich Emotionalität und erzählerischer Qualität ist Anora für mich klar hinter Florida Project und Starlet und befindet sich ungefähr auf Augenhöhe mit Red Rocket. Insgesamt gibts 7,5/10.
Für die Zukunft wünsche ich mir, dass sich Baker vielleicht doch mal ein klein wenig aus seiner Komfortzone herauswagt und mal einen Film macht, der anders ist. Zwar ist er ein Meister in dem, was er tut, aber Anora ist der erste Film von ihm, bei dem ich so leichte Ermüdungserscheinungen festgestellt habe.
|
andygoestohollywood
Postings: 364
Registriert seit 27.11.2023
|
18.05.2025 - 21:30 Uhr
Zuletzt hab ich heute nach 23 Uhr "Knock Knock" auf RTL 2 gesehen. Sowas hanebüchenes, aber genug des negativen 3/10 |