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Welchen Film habt Ihr zuletzt gesehen? Und wie fandet Ihr ihn?

User Beitrag

seno

Postings: 3549

Registriert seit 10.06.2013

03.11.2017 - 11:14 Uhr
Blade Runner 2049 - 7/10

Habe ihn nun gestern auch endlich gesehen. Im Großen und Ganzen richtig gut, bild- und soundgewaltig, trotz wenig Action sehr spannend und atmosphärisch nah am Vorgänger.
Allerdings war er mir insgesamt doch ein wenig zu lang. Generell mag ich es, wenn Filme sich Zeit lassen, aber einige Szenen hätte man durchaus etwas straffen oder sogar weglassen können. Eine Dreiviertelstunde weniger hätte dem Film nicht geschadet. Beipielsweise sei hier das Geschwafel von Wallace oder die ständigen Großaufnahmen von Goslings Dackelblick genannt.
Ich werde ihn mir aber definitiv noch mal ansehen und vielleicht denke ich dann auch wieder ganz anders darüber. Der Vorgänger hat damals bei mir auch zwei Anläufe gebraucht.

*SPOILER*
Hätte da noch zwei Fragen:

1. Warum wurde K zurückgelassen, als die Wallace-Leute Deckard mitnahmen? Klar, für die Handlung musste es so sein, damit die Replikantentruppe ihn finden kann, aber unlogisch ist das schon.

2. Wohin sollte Deckard gegen Ende, nach der Begegnung mit Wallace, gebracht werden? Als er danach fragte, antwortete Luv nur "Nach Hause".
Sch-sch-sch
04.11.2017 - 22:12 Uhr
The Man from Earth -/10

Finde die Bewertungen bei IMDB etwas zu euphorisch. Wenn man seine graue Masse mal etwas trainieren will, ist man hier genau richtig.

MopedTobias (Marvin)

Mitglied der Plattentests.de-Schlussredaktion

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Registriert seit 10.09.2013

05.11.2017 - 00:12 Uhr
Thor: Ragnarok 7/10

Es ist in der Vergangenheit schon häufiger vorgekommen, dass der dritte Solofilm eines Marvel-Helden derjenige ist, bei dem zuvor etablierte Konventionen aufgebrochen werden. Der von mir schon oft gepriesene "Captain America: Civil War" ist nachwievor der beste Superheldenfilm seit "The Dark Knight", "Logan" entzieht sich dieser Kategorisierung sogar fast komplett und war mehr Western als alles andere, während Shane Blacks "Iron Man 3" die wohl persönlichste und subversivste Geschichte des Studios zu bieten hat. Dass "Ragnarok" sich in diese Reihe einfügen könnte, war schon mit Bekanntgabe des Regisseurs Taika Waititi ("What We Do In The Shadows", "Hunt For The Wilderpeople") abzusehen und in Sachen Unkonventionalität und Formbrechung enttäuscht er kein bisschen. Das hier ist kein High-Budget-Actionfilm mit einem humoristischen, lockeren Ansatz, sondern eine Vollblut-Comedy, die sämtliches Blockbuster-Spektakel ausschließlich als Zündstoff für ihre Gags nutzt. In der Hinsicht geht der Film sogar weiter als die "Guardians-Of-The-Galaxy"-Filme, nur "Deadpool" ist als einziger Marvelfilm noch alberner, allerdings war dieser ja auch explizit eine Parodie.

Und eine solche ist "Ragnarok" eben nicht und genau das ist hier das Interessante. Im Grunde wird eine urtypische Superheldengeschichte erzählt, ein Held (Thor) kämpft gegen einen Super-Bösewicht (Hela), der die Welt (Asgard) unterwerfen will. Zwischendrin kommt er vom Weg ab, wird in diesem Fall von einem Sklavenhalter (von Jeff Goldblum so gespielt, wie es nur Jeff Goldblum kann) auf einem fremden Planeten gefangengehalten und sammelt dabei alte und neue Mitstreiter für den großen Endkampf ein. Es geht um Sklaverei, Völkermord und das Ende der Welt, doch Waititi stellt den ernsten, gewichtigen Themen seine ungezügelte Komik entgegen. Es ist nicht so, dass irgendeiner der Protagonisten das, für das er steht, nicht ernstnehmen würde, geschweige denn dass ein Hehl daraus gemacht wird, hier würde etwas von enorm großer Bedeutung passieren - hier umgeht der Film die Gefahr, zu einer simplen Parodie zu verkommen. Stattdessen wird so gut wie jede Szene, ohne dabei ihre Relevanz für die Story in Frage zu stellen, einfach als Ausgangspunkt für irgendeine Form von Witz genutzt. Die Palette von Waititi und seinen Writern reicht dabei von Penis- und Arschwitzen, über subtileren Dialoghumor, Körperkomik und absurden Performances bishin zur Retro-Neon-Ästhetik des Sklavenplaneten Sakaar, dessen Look allein schon die helle Freude ist.

Der Cast und die Charaktere sind neben bereits erwähntem Goldblum an und für sich auch gelungen, Chris Hemsworth fühlt sich in seiner neuen Rolle als Comedy-Thor sichtlich wohl, hat eine tolle Chemie mit Mark Ruffalos Hulk und auch Tessa Thompsons dauersaufende Walküre ist eine begrüßenswerte Ergänzung. Einzig Hela ist - so cool Cate Blanchett mit ihrem Alice-Cooper-Style auch aussieht - höllisch langweilig, ein einseitiger, charakterloser Ober-Fiesling, bei deren Szenen man sich eigentlich immer nur eine Rückkehr zu Thor und Co. wünscht. In ihr kristallisiert sich auch das Hauptproblem des Films, nämlich dass "Ragnarok" trotz allem Spaß und dem ungewohnten Tonfall im Kern zwar erzählerisch recht kohärent, aber auch super generisch ist. So bleibt am Ende einer der unterhaltsamsten und wildesten Marvelfilme bis dato, der darüberhinaus aber inhaltlich nichts Neues oder Nennenswertes zu sagen hat.

jayfkay

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Registriert seit 26.06.2013

05.11.2017 - 00:42 Uhr
capeshit/10
mumpitz
05.11.2017 - 07:19 Uhr
...Alter, Moped liest sich gern selbst am liebsten, wa?
Thor 3 is nur mittelmässig, egal wie cool Taika Waititi sein mag.

Otto Lenk

Postings: 772

Registriert seit 14.06.2013

05.11.2017 - 08:58 Uhr
1922

Super Netflix Produktion nach einer Novelle von Stephen King. Das ist mehr Kammerspiel als Horror, mit einem großartigen Hauptdarsteller Thomas Jane, der sich durch seine Leistung für größere Rollen empfiehlt.

8,5/10

MM13

Postings: 2359

Registriert seit 13.06.2013

05.11.2017 - 09:03 Uhr
die mumie 5/10
hätte man mehr draus machen können.
wonderwomen 7/10

SamVimes

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Registriert seit 13.06.2013

05.11.2017 - 12:22 Uhr
The Meyerowitz Studies 7/10

Durchaus unterhaltsam und selbst Adam Sandler spielt überzeugend. Das Ende wirkt etwas drangeklatscht, aber das verzeiht man, weil man gerne noch etwas Zeit mit den Charakteren verbringen würde.

boneless

Postings: 5308

Registriert seit 13.05.2014

05.11.2017 - 12:48 Uhr
The Strange Color of Your Body's Tears

Mit Amer, dem Debut von Hélène Cattet und Bruno Forzani, konnte ich nur wenig anfangen. Zu zäh und behäbig, zu lang und schlicht zu langweilig in Bild und Ton. Film Nr. 2 allerdings hat mich gestern schon ziemlich begeistert und das, obwohl die Machart der von Amer sehr ähnlich ist. Nur funktionierte dieses Mal die hypnotische Wirkung der Farben im Zusammenspiel mit Ton und ja, "Story", für mich viel besser. Mag auch daran gelegen haben, dass der Thrill im Gegensatz zu Amer deutlich nach oben gefahren wurde. The Strange Color of Your Body's Tears ist deutlich düsterer und wird dem Terminus "Albtraum" mehr gerecht als Amer. Da ich oben von Story sprach: selbige ist natürlich hauchdünn und wer seine Spannung gern aus der Entwicklung einer Geschichte zieht, wird sich hier definitiv langweilen. Wer sich aber von dieser Haltung mal für 100 Minuten freimachen kann/will und sich dem Rausch der Bilder hingibt, wird bei diesem Film eine ganz besondere Erfahrung machen. Gestört haben mich letztendlich nur die teilweise recht abrupten Schnitte, welche das Vergnügen an einigen Stellen schmälern... und natürlich, dass man diesen Film nicht im Kino gesehen hat. Ansonsten: eine sehr gelungene Giallo-Homage.

7,5/10

MopedTobias (Marvin)

Mitglied der Plattentests.de-Schlussredaktion

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Registriert seit 10.09.2013

05.11.2017 - 16:53 Uhr
@SamVimes: Es sind die Meyerowitz Stories, aber ist wirklich ein sehr sehr toller Film.

SamVimes

Postings: 38

Registriert seit 13.06.2013

05.11.2017 - 18:15 Uhr
@MopedTobias

Ja klar, das kommt davon wenn man sich nebenbei zu sehr den eigenen Studies widmet...

Luc

Postings: 3326

Registriert seit 28.05.2015

05.11.2017 - 19:49 Uhr
Die Migrantigen 7.5/10
Auch wenn der Film nicht immer ganz durchhält und in ein paar unnötige Nebengeschichten (Papa Bilic, Bennys Mama) abbiegt und etwas ausfranst, hat er mich doch 95 Minuten lang gut unterhalten.

Allen voran natürlich die beiden Hauptdarsteller (Faris Rahoma und Aleksandar Petrovic), die ich noch nie zuvor gesehen habe (okay, ich leb ja auch nicht in Österreich), aber auch Mehmet Ali Salman als Juwel: Klasse.

Gute Ausgangsidee, gutes Spiel mit Klischees und sehr gute Darsteller: passt.

jayfkay

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Registriert seit 26.06.2013

06.11.2017 - 00:27 Uhr
@ Sch-sch-sch

hab einfach mal interessenhalber reingeguckt.
hat mich von anfang an gefesselt. das ende war allerdings leicht abrupt.

fesselnd/10
Wie kann man
06.11.2017 - 06:54 Uhr
nur solch ewig langes Geschwalle zu einem Marvel-Disney-Popcorn-Movie ablassen? Mir scheint, da will ein Möchtegern-Filmexperte sich ausufernd dafür rechtfertigen, dass er auf plumpes Actionkino steht.

MopedTobias (Marvin)

Mitglied der Plattentests.de-Schlussredaktion

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Registriert seit 10.09.2013

06.11.2017 - 10:22 Uhr
Zum Glück ist auf "plumpe Actionfilme zu stehen" nichts, für das man sich irgendwie rechtfertigen muss, aber bis möchtegern intellektuelle Anti-Mainstream-Deppen wie du das gemerkt haben, dauert es wohl noch ein bisschen.

Gomes21

Postings: 4889

Registriert seit 20.06.2013

06.11.2017 - 10:46 Uhr
Ach Moped, ignorier das doch.

Ich finds gut, wenn sich wer mal genauer mit den Filmen auseinandersetzen, die sich nicht gleich auf den allerersten Blick dafür anbieten, ganz unabhängig davon ob ich das gerne schaue oder nicht (eher nicht)

Über andere Filme wird doch genug geschwafelt.
MopedTobi
06.11.2017 - 11:57 Uhr
Bei Thor ist halt einfach die Immersion unfassbar. Wenn ich dieses kantige, nordische Mannsbild sehe, wie es Schergen des Bösen mit seinem großen Hammer verdrischt, da fühle ich mich total eingebettet.

matinioh

Postings: 174

Registriert seit 28.09.2017

06.11.2017 - 19:03 Uhr
Pixels. War solide, aber auch nicht weltbewegend. Pixel-Busters ...

AVMsterdam

Postings: 403

Registriert seit 13.03.2017

07.11.2017 - 21:08 Uhr
Wild Strawberries, Ingmar Bergman - 6/10
Persona, Ingmar Bergman - 7.5/10
Chinatown, Robert Polanski - 8/10

boneless

Postings: 5308

Registriert seit 13.05.2014

07.11.2017 - 22:20 Uhr
Panic Room

Ich hab Panic Room bestimmt schon 3-4 Mal angefangen, aber nie zu Ende geschaut. Jetzt endlich kann ich auch diesen Fincher ad acta legen und es fehlt nur noch The Game. Jedenfalls... ja. Gut gemacht, spannend inszeniert, Foster solide wie auch der Rest des Casts. Richtig packen wollte er mich allerdings nicht und das Panic Room nach all den Jahren ordentlich Staub angesetzt hat, ist nicht von der Hand zu weisen. Dramatisch aber ok, Finale war vorhersehbar und beim Abspann wurde einem erst so richtig klar, wie sehr Dwight Yoakam alias Raoul während des gesamten Films genervt hat. Gibt aber schlechteres und liest sich bestimmt schlimmer, als ich den Streifen letztendlich fand. In der Fincher-Rangliste landet er dennoch weit hinten.

5/10

Nocturnal Animals

Wow. Der war ja mal überhaupt nicht wie erwartet bzw. war hier viel mehr drin als erwartet. Was für eine großartig verschachtelte Geschichte(n), welche die Spannung von Beginn an hochhält. Die Aufmerksamkeit des Zuschauers hat Ford ja schon mit der recht - sagen wir: eigenwilligen - Eröffnungssequenz auf seiner Seite, alles was danach folgt, ließ mich recht gebannt am Bildschirm kleben. Das hatte sehr viel von Villeneuvescher Intensität, die Parallelen zu den Filmen des Kanadiers drückten einem nicht nur Amy Adams und Jake Gyllenhaal aufs Auge. Beide machen ihre Sache gewohnt souverän und tragen ein Drama, welches bzgl. der Machart durchaus seinesgleichen sucht. Fiktion und Realität verschwimmen dabei stets und nicht nur einmal ertappt man sich dabei, wie man gerade der fiktiven Geschichte mehr Glauben schenkt als der realen (oder anders: mehr mitfiebert). Ford gelingt es, beide Ebenen gekonnt und absolut packend miteinander zu verweben, ohne dabei übers Ziel hinauszuschießen. Abgerundet mit einem schlichten, aber trotzdem hochemotionalen Ende ist Nocturnal Animals einer der besten Filme der letzten Jahre. Ach und nicht unter den Tisch fallen sollte natürlich die grandiose Leistung von Michael Shannon, den ich so gar nicht erkannt habe. Wie ich anfangs schon schrieb: Wow.

8,5/10

MopedTobias (Marvin)

Mitglied der Plattentests.de-Schlussredaktion

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Registriert seit 10.09.2013

08.11.2017 - 23:40 Uhr
The Royal Tenenbaums 9/10

Noch immer ein filmisches Ausnahmekunstwerk von einem Ausnahmeregisseur. Die Geschichte der Tenenbaums, einer wohlhabenden Familie um das Oberhaupt Royal mit drei hochbegabten Kindern, beginnt als absurdes, modernes Märchen, doch wenn 25 Jahre später der eigentliche Film einsetzt, finden wir ein zerrüttetes Familienverhältnis und gescheiterte Existenzen vor. Das Script scheut sich nicht vor ernsten, bedrückenden Themen, es geht um Depressionen, Suizidversuche, Drogensucht, Intrigen und unglückliche Liebschaften, doch Wes Anderson begegnet ihnen mit einer kunterbunten Welt exzentrischer Charaktere und skurrilen Humors. Dennoch verkommt "The Royal Tenenbaums" nie zur affektierten Freakshow, im Kern ist es ein emotionales, mitnehmendes Familiendrama um reale Menschen mit realen Problemen, für die man trotz aller Extravaganz immer Sympathie empfindet. Was den Film letztendlich zum absoluten Meisterwerk erhebt, ist Andersons herausragendes Kunsthandwerk, kein anderer Regisseur der Neuzeit nutzt Farbe so gut als erzählerisches Gestaltungsmittel und Kostüme zur Charakterzeichnung wie er.

jayfkay

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Registriert seit 26.06.2013

09.11.2017 - 05:33 Uhr
ich hätte vor zehn jahren nicht gedacht, dass 2017 das jahr der hirn und kreativtoten comic-verfilmungen sein wird und dass die leinwände mit fünftausend supermans, spidermans, fickdichinskniemans und anderen hurensöhnen vollgekleistert werden würde..
was für ein überflüssiger schwachsinn.

und gal gadot sieht aus, als hätte sie microephaly.

MopedTobias (Marvin)

Mitglied der Plattentests.de-Schlussredaktion

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Registriert seit 10.09.2013

09.11.2017 - 10:47 Uhr
Es gibt immer Popcorn-Blockbuster und was Marvel da seit einigen Jahren auf den Markt wirft, ist besser, kreativer und charmanter als 90% seiner Konkurrenz in dem Bereich. Wonder Woman kann da ebenfalls gut mithalten, sehr schöner Film. Man kann Superheldenfilme grundsätzlich ablehnen, aber warum man so extrem davon abgeneigt ist, dass man gleich mit "hurensöhnen" um die Ecke kommt und alles pauschal als "kreativ- und hirntot" bezeichnet (was nicht stimmt), erschließt sich mir nicht. Aber soll ja auch Leute geben, die Walking Dead nach Staffel 6 noch was abgewinnen können.

Gomes21

Postings: 4889

Registriert seit 20.06.2013

09.11.2017 - 11:45 Uhr
Ich würde Moped grob zustimmen.
Ich mag die Filme größtenteils trotzdem nicht, zu viel CGI, bzw sie interessieren mich nicht,
Aber ich hab den ein oder anderen gesehen und die sind erzählerisch weit besser und weniger klischeehaft gemacht als viele frühere comic Verfilmungen . Negativbeispiel bleibt für mich aber die Transformers Reihe. Und die Menge ist einfach zu groß. Insgesamt ein gebrauchtes kinojahr für mich
Pöni, der weltbeste Kritiker
09.11.2017 - 11:50 Uhr
Mord im Orient-Express
Starbesetzte Neuverfilmung von Kenneth Branagh nach dem Krimi von Agatha Christie
3 von 5 Pönis

Suburbicon
Schwarze Komödie von George Clooney über eine spießige US-Vorstadt-Hölle
4 von 5 Pönis

Bad Moms 2
Die Bad Moms sind zurück, um ein Weihnachtsfest für alle gestressten Mütter zu feiern
2 von 5 Pönis

Takenot.tk

Postings: 2132

Registriert seit 13.06.2013

09.11.2017 - 11:57 Uhr
Bin auch der Meinung dass diese Comic-Verfilmungen überhand genommen haben, gefühlt wird das komplette Blockbuster-Budget nur noch in Superhelden gesteckt. Und die allseits so gelobte Kreativität fehlt mir ehrlich gesagt auch - warum kann nicht einmal auf diesen dämlichen, immer übertriebenen Endkampf mit dem großen Superschurken verzichtet werden? Selbst die zurückhaltenderen Vertreter hauen in den letzten 20 Minuten immer nochmal den großen Endkampf mit allen Effekten raus - das finde ich sehr ermüdend.

BVBe

Postings: 796

Registriert seit 14.06.2013

09.11.2017 - 12:28 Uhr
Ja, es fehlen einfach mal wieder gute Drehbücher, gut erzählte Geschichten. Ich fand z. B. MEAN DREAMS sehr intensiv; ruhig erzähltes und doch hochspannendes amerikanisches Kino.

MEAN DREAMS spielt irgendwo in der herbstlichen amerikanischen Provinz und ist eine Mischung aus Coming-Of-Age-Drama und Thriller. Als Filmsüchtiger bin ich einiges gewohnt - doch hier hat mich die dramatische Dichte der Erzählung doch positiv überrascht. Obwohl der Film sehr langsam ist, erzeugt er eine unglaubliche Spannung. Die Handlung selbst ist vielleicht nichts Besonderes, wird aber dank der glaubhaften Schauspieler, der starken Bilder und der Musik überaus packend erzählt.

Es ist einerseits die Liebesgeschichte zwischen zwei Jugendlichen, die auf der Flucht vor dem gewalttätigem Vater sind, der sich als korrupter Polizist herausstellt. Es ist aber mehr als nur dieser einfache, geradlinige Plot. Es ist ein sehr fokussiertes Drama über zwei Außenseiter - nicht mehr Kinder, aber auch noch nicht erwachsen - die angesichts der gewalttätigen bzw. feigen Erwachsenen eine eigene Lösung finden müssen, um die lebensbedrohliche Situation zu lösen.

Dabei werden alle Protagonisten sehr authentisch dargestellt. Es ist eine Geschichte über Mut - aber den siegreichen amerikanischen Helden finden wir in diesem melancholischen Drama nicht. Wenn der Abspann läuft, wird deutlich, dass das Ende offen ist und unklar bleibt, wer Gewinner oder Verlierer ist. Dazu sprechen die Bilder der weiten herbstlichen Landschaft und der verfallenen Farmen ihre eigene Sprache.

Zum Glück verzichtet der Film auf die sonst üblichen amerikanischen Gewaltspitzen (und ausnahmsweise wird mal kein Hund gequält oder getötet); das Gefühl einer latenten Bedrohung ist jedoch schon heftig genug.

8/10

Coaxaca

Postings: 667

Registriert seit 14.06.2013

09.11.2017 - 13:23 Uhr
Man kann Superheldenfilme grundsätzlich ablehnen

Jup, und genau das tue ich auch. Anfangs war ich ganz aufgeschlossen, aber relativ schnell ist mir aufgefallen, dass diese Filme auf einem Widerspruch basieren, den ich nicht akzeptieren kann: sie wollen ernst genommen werden, geben sich dementsprechend bieder, wollen komplexer sein als sie sind, interessante Charaktere bieten und wichtige Themen ansprechen. Letztendlich drehen sich diese Filme aber doch immer um einen Typen in einem dämlichen Konstüm. Das ganze Genre an sich ist also schon schlecht, die besten Superheldenfilme sind folglich trotzdem nur Bodensatz im Vergleich zu wahrer Filmkunst. Man könnte auch sagen: Superheldenfilme sind für's Kino das, was Hip Hop für die Musik ist.

jayfkay

Postings: 898

Registriert seit 26.06.2013

09.11.2017 - 14:45 Uhr
au au coaxa, vollste zustimmung.. bis auf den letzen satz :P

Otto Lenk

Postings: 772

Registriert seit 14.06.2013

09.11.2017 - 15:13 Uhr

der letzte satz macht alles kaputt.

Superhelge

Postings: 826

Registriert seit 15.06.2013

09.11.2017 - 21:09 Uhr
Superheldenfilme sind einfach cool... wenn man ihren Gehalt nicht überbewertet, Mopi geht da mal wieder etwas zu weit bei Thor 3.

War klasse Unterhaltung, mir teilweise etwas zu albern und an die Guardians angelegt aber trotzdem der zweitbeste reine Thor bisher und unter den Top 6 aller neuen Marvels für mich bisher... freu auf Avengers 3...

7/10

MopedTobias (Marvin)

Mitglied der Plattentests.de-Schlussredaktion

Postings: 19949

Registriert seit 10.09.2013

09.11.2017 - 22:26 Uhr
Hä, ich gehe zu weit, obwohl ich genau dieselbe Wertung wie du gegeben habe^^?

Zum Glück offenbart Coaxacas letzter Satz, dass sein Posting nicht ernstgenommen werden will, dann muss ich da nicht drauf eingehen.

jayfkay

Postings: 898

Registriert seit 26.06.2013

10.11.2017 - 06:05 Uhr
road to perdition

oberflächlich, belanglos und vergessenswert . nicht gerade eine paradeleistung von hanks - wirkt wie im falschen film, besonders am ende unfreiwillig komisch. unterste schublade.

3/10

Coaxaca

Postings: 667

Registriert seit 14.06.2013

10.11.2017 - 06:51 Uhr
@ MopedTobias:

Glückwunsch, immerhin einer hier kann Ironie erkennen.

BVBe

Postings: 796

Registriert seit 14.06.2013

10.11.2017 - 08:29 Uhr
Der beste Superheldenfilm ist immer noch DEFENDOR.

MopedTobias (Marvin)

Mitglied der Plattentests.de-Schlussredaktion

Postings: 19949

Registriert seit 10.09.2013

10.11.2017 - 23:03 Uhr
The Squid and the Whale 8/10

Tragikomischer Scheidungsfilm von Noah Baumbach, in dem zwei Brüder mit der plötzlichen Trennung ihrer Eltern klarkommen müssen. Ungleich bedrückender als die meisten anderen Baumbach-Filme liefert er gleich zu Beginn einige emotionale Magenschläge, doch verkommt nie zu einer rührseligen Tränendrückerei und gleicht seinen ernsten Stoff nicht zuletzt durch die irgendwo zwischen Woody Allen und Wes Anderson platzierte Dialogführung mit einer guten Prise Humor aus. Baumbach geht es nicht um eine ausschöpfende Erkundung der Emotionen seiner Figuren, er präsentiert stattdessen mit hektischer Kamera und abrupten Schnitten ein komplexes und geerdetes Porträt einer Familie, die mit ihrem eigenen Zerfall umgehen muss. Ein einfaches Gut und Böse gibt es dabei nicht, beide Elternteile werden als egoistisch und ihre Kinder vernachlässigend dargestellt, doch das nuancierte Spiel von Laura Linney und Jeff Daniels lässt sie trotzdem nicht als unsympathische Rabeneltern rüberkommen, sondern fordert Verständnis für eine Situation ein, die für sie genauso schwierig ist wie für ihren Nachwuchs. Darüber hinaus überzeugt "The Squid and the Whale" noch mit einem gelungenen Spiel mit Metaphern, sowohl im titelgebenden Ringen zweier Ozeangiganten, als auch in den immer wieder vorkommenden Tennis-Matches.
Lulle
11.11.2017 - 14:17 Uhr
Ich stimme BVBe zu und nenne zusätzlich noch "Super - Shut up, Crime!".

Superhelge

Postings: 826

Registriert seit 15.06.2013

11.11.2017 - 20:22 Uhr
Bester Film nicht Kiss Ass??? :-)

@MoPi: Gleiche Bewertung ja, weil sie stimmt, aber ich würde es nicht so weit interpretieren wollen wie du ;-)

jayfkay

Postings: 898

Registriert seit 26.06.2013

11.11.2017 - 21:34 Uhr
du meinst kick ass oder? aber kiss ass geht auch.

MopedTobias (Marvin)

Mitglied der Plattentests.de-Schlussredaktion

Postings: 19949

Registriert seit 10.09.2013

11.11.2017 - 23:18 Uhr
@Helge: Was hab ich denn "interpretiert"? Ich hab doch nur beschrieben, wie Waititi mit seinem Stoff umgeht, was im Vergleich zu anderen Marvel-Filmen recht unkonventionell ist.

Fantastic Beasts And Where To Find Them 5,5/10

Grade zum ersten Mal gesehen und leider enttäuscht worden. Der Film ist klar als Beginn einer neuen Reihe im Harry-Potter-Universum konzipiert und ergeht sich dementsprechend in einem einzigen überladenen und unfokussierten World Building, das über weite Teile den Spaß auf der Strecke lässt. Es werden unheimlich viele Fässer aufgemacht - das amerikanische Zaubereiministerium, die Jagd nach Grindelwald, die Adoptivkinder von Samantha Mortons Hexenhasserin, die einem komplett anderen Film zu entspringen scheinen, und stellenweise wird mit den Szenen um den Senator sogar ein unmagisches Polit-Drama angedeutet - aber in keins ausreichend tief hineingebohrt. Und wenn doch mal etwas Spaß macht, hat es leider kaum wirkliche Bedeutung für den sehr dünnen Hauptplot. Dan Fogler ist großartig als Comic Relief und ein erfrischender Kontrastpunkt zu Eddie Redmayne, der seinen antisozialen, kauzigen Protagonisten zwar ganz gut rüberbringt, aber gefühlt nur einen Gesichtsausdruck drauf hat, doch seine holprige Romanze mit Alison Sudol nimmt Screentime weg, die sowohl die deutlich interessantere Katherine Waterston als auch Redmayne zur besseren Charakterisierung gebraucht hätten. Die Sequenzen um die titelgebenden Biester sind zwar alle unterhaltsam gemacht und die Kreativität und Detailverliebtheit in ihrem Design höchst beeindruckend, verkommen aber auch komplett zur Nebensache und laufen ziellos an den anderen Erzählsträngen vorbei. Was "Fantastic Beasts" letztenendes noch leicht über den Durchschnitt hebt, ist neben seiner visuellen Brillanz noch der durchweg überzeugende Cast, bei dem vor allem Morton und Ezra Miller als ihr misshandelter, psychisch kaputter Adoptivsohn herausstechen.
Sch-sch-sch
13.11.2017 - 17:46 Uhr
Amateur (1994) (8/10)

Hab ich irgendwann mal auf Arte aufgenommen, dann aber vergessen nie angeschaut.
Am Wochenende drübergestolpert und mit zunehmender Faszination angeschaut. Wer Abwechslung zum Hollywood-Fastfood sucht, kann hier evtl. fündig werden.

Matjes_taet

Postings: 1875

Registriert seit 18.10.2017

15.11.2017 - 01:46 Uhr
68 Kill

Ganz unterhaltsamer White-Trash Thriller/Slasher.

7/10

MopedTobias (Marvin)

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Registriert seit 10.09.2013

15.11.2017 - 23:34 Uhr
Punch-Drunk Love 9/10

Roger Ebert bezeichnete diesen Film als eine kritische Auseinandersetzung mit der typischen Adam-Sandler-Komödie und ich halte das für einen durchaus angebrachten Gedanken. Sandler spielt hier im Grunde keinen anderen Charakter als sonst, einen schrulligen gesellschaftlichen Außenseiter, dem es oberflächlich ganz gut geht, der sich innerlich aber nach mehr menschlicher Nähe verzehrt. Anderson zwängt ihn aber hier nicht in das Korsett einer harm- und zahnlosen Romcom, sondern denkt seine Figur mit aller Konsequenz zuende, präsentiert Sandler als komplett gesellschafts- und kommunikationsunfähigen Autisten, dauerhaft angespannt, panisch bei menschlicher Interaktion und unerwarteten Ereignissen, seine eigene Handlungsunfähigkeit ob seines psychischen Zustands mit Weinkrämpfen und plötzlichen, heftigen Gewaltausbrüchen kompensierend. Das Unglaubliche dabei: Sandler spielt das alles mit der nötigen Intensität und Glaubwürdigkeit so unfassbar gut, dass es einfach nur eine Schande ist, dass sein Oeuvre aus gefühlt hunderten beschissenen Klamauk-Komödien und gerade mal einer handvoll Filmen besteht, in denen er sein Talent wirklich mal ausspielen kann.

Es dauert nicht lange, bis Sandler auf seine Love Interest, die umwerfende Emily Watson, trifft und Anderson spielt bei der Entwicklung ihrer Romanze auf eine Weise mit Liebesfilm-Klischees, überzogener Musik und kitschiger Lichtstimmung, dass es die helle Freude ist. In einem schlechteren Film könnte das alles schnell deplatziert wirken, doch die fast schon schmerzhaft ehrliche Charakterzeichnung lässt die Zusammenkunft dieser beiden gebrochenen, einsamen Existenzen wie das Schönste auf der Welt wirken. Gleichzeitig bekommt der Film noch durch den herrlich absurden Crime-Plot um Philipp Seymour Hoffmans Matratzenverkäufer noch eine zusätzliche unvorhersehbare Note und on top kommt noch ein absolut fantastischer Soundtrack, der Sandlers nervöse Anspannung und unterdrückte Wut fast schon greifbar macht.
Sadam Andler
16.11.2017 - 18:01 Uhr
Adam Sandler ist wahrscheinlich mit der schlechteste Schauspieler der Welt, unglaublich, dass immer noch für seine Filme gezahlt wird.

MopedTobias (Marvin)

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16.11.2017 - 23:42 Uhr
Das kann nur von jemandem kommen, der seine guten Filme wie Punch-Drunk Love, The Meyerowitz Stories etc. nicht kennt. Ist nicht despektierlich gemeint, würde ich auch nur die stumpfen Romcoms, für die Sandler sonst bekannt ist, kennen, würde ich genauso denken.

Gomes21

Postings: 4889

Registriert seit 20.06.2013

16.11.2017 - 23:43 Uhr
Ich kenne auch keinen einzigen erträglichen Film mit Herrn Sandler, verspüre aber auch kaum Lust zu testen ob es das wikrlich gibt ;-)

MopedTobias (Marvin)

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Registriert seit 10.09.2013

16.11.2017 - 23:46 Uhr
Also Punch-Drunk Love ist von Paul Thomas Anderson (There Will Be Blood, Magnolia, Inherent Vice...) und The Meyerowitz Stories von Noah Baumbach (Frances Ha, The Squid and The Whale...). Könnte auch "Indie-Heads" wie dir gefallen :)

Gomes21

Postings: 4889

Registriert seit 20.06.2013

17.11.2017 - 00:16 Uhr
Na gut, die Referenzen zu Punch-Drunk Love sind wirklich gut. Aber wie kommt man dann dazu mit Sandler zusammen zu arbeiten?

Aber na gut, es hätte auch lange niemand (inkl. mir) gedacht, dass McConaughey noch mal anspruchsvolle Rollen spielt.

Matjes_taet

Postings: 1875

Registriert seit 18.10.2017

17.11.2017 - 00:27 Uhr
Adam Sandler zu bashen ist Pflichtprogramm für den wahren Cineasten.
"Chaos Dad" fand ich klasse. "Kindsköpfe" ganz brauchbar, und auch "Urlaubsreif" hatte ganz witzige Momente. Womit letzterer dann was mit "The Meyerowitz Stories" gemein hat.
Bin übrigens kein wahrer Cineast.

Nebenbei bemerkt, die Synchronstimme von Sandler finde ich eine der gelungensten überhaupt.

matinioh

Postings: 174

Registriert seit 28.09.2017

17.11.2017 - 11:00 Uhr
Adam Sandler ist so schlecht nicht. Sehr gute Filme wie "Eine Hochzeit zum Verlieben", "50 erste Dates", wechseln sich ab mit Tieffliegern à la "Kindsköpfe", "Jack und Jill" ...

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