Welchen Film habt Ihr zuletzt gesehen? Und wie fandet Ihr ihn?
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Francois Postings: 1115 Registriert seit 26.11.2019 |
24.10.2024 - 09:06 Uhr
haha, hoppala!ja, den meine ich. Einfach ein wunderbarer Film! |
Spinnefink Postings: 1260 Registriert seit 25.05.2022 |
24.10.2024 - 23:16 Uhr
Hab mir dann eben Sideways auch direkt mal angesehen, kannte ich noch nicht. Wirklich auch ein ganz toller Film. Die Erzählweise von Payne ist absolut großartig. |
peter73 Postings: 3260 Registriert seit 14.09.2020 |
25.10.2024 - 10:48 Uhr
Sideways... jaa. könnte ich am WE mal wieder schauen. The Holdovers war/ist heuer auch TopTen-Material (für die besten filme aus 2024)! gestern gesehen: Wild Things (1998) 7,5/10 https://de.wikipedia.org/wiki/Wild_Things (Erotik)Thriller mit namhafter Besetzung, immer noch ziemlich guter Stoff. |
Francois Postings: 1115 Registriert seit 26.11.2019 |
25.10.2024 - 10:53 Uhr
Dass Haden Church und Madsen für den Academy Award nominiert waren - aber Giamatti nicht, ist ein Frevel übrigens,... |
Arne L. Postings: 1364 Registriert seit 27.09.2021 |
25.10.2024 - 11:00 Uhr
Strange Darling 8/10Endlich mal wieder ein recht cleverer und interessanter Film im Serienmörder-Horror-Comedy-Fahrwasser. |
Spinnefink Postings: 1260 Registriert seit 25.05.2022 |
25.10.2024 - 11:19 Uhr
"Dass Haden Church und Madsen für den Academy Award nominiert waren - aber Giamatti nicht, ist ein Frevel übrigens,..."Ach naja, die Oscars... sollte man nicht so ernst nehmen. Fand den Auftritt von Jessica Hecht am Ende sehr amüsant. Sie war mir nur aus Breaking Bad bekannt und irgendwie war das da ja fast die gleiche Rolle. :P |
sweet nothing Postings: 2187 Registriert seit 04.11.2014 |
25.10.2024 - 11:50 Uhr
Ach naja, die Oscars... sollte man nicht so ernst nehmenWar aus seiner (Giamattis) Sicht dennoch sicherlich bitter. Andererseits, und bitte nicht falsch verstehen (ich liebe Giamatti) seh ich da auch nicht die große Range/Wandlungsfähigkeit. Sind schon eher stereotypische Figuren die er verkörpert, was sicherlich nicht nur an den Rollen und am Casting liegt. |
Francois Postings: 1115 Registriert seit 26.11.2019 |
25.10.2024 - 13:14 Uhr
mag sein, aber den schrullig-depressive Typ spielen sonst nur wenige so gut.Waltz hat für 2x den gleichen Schmäh sogar 2 Awards bekommen :D |
sweet nothing Postings: 2187 Registriert seit 04.11.2014 |
25.10.2024 - 13:58 Uhr
Stimmt, diese Rolle beherrscht Giamatti wie kein anderer. Unbedingt auch "Win Win" gucken, falls du den noch nicht kennst. Hidden Gem. |
Rhyton Postings: 465 Registriert seit 26.09.2024 |
25.10.2024 - 14:13 Uhr
Nominiert war Giamatti schon, nur gewonnen leider nicht. Falls jemand interessiert ist, er hat auch einen super nerdigen Podcast über Science Fiction Bücher, jede Episode nur wenige hundert Clicks bei YouTube, vielleicht auch wegen der schlechten Tonqualität^^ |
Vorfahrt92 Postings: 125 Registriert seit 27.10.2024 |
27.10.2024 - 23:53 Uhr
"Donnie Brasco" (1997)Relativ gut gealterter Film über das Kleinbürgerliche der niederen Mafiastrukturen ohne falsche Dramatik, Opulenz und Pathos. Al Pacino in einer seiner besten Darstellungen. |
Arne L. Postings: 1364 Registriert seit 27.09.2021 |
29.10.2024 - 02:45 Uhr
Sin Señas Particulares (2020) Fernanda ValadezDiese mexikanisch-spanische Koproduktion trägt in Deutschland den schrecklichen Titel "Was geschah mit Bus 670?", ist aber einer der besten Filme, den ich in den letzten Monaten gesehen habe. Der Sohn Jesús der Hauptperson Magdalena macht sich in Mexiko auf, um über die Grenze in die USA zu kommen. Monate später gibt es immer noch kein Lebenszeichen, im Gegenteil verdichten sich die Indizien, dass Jesús und vielen anderen auf dem Weg etwas Schreckliches passiert ist. Aber solange Magdalena keine Gewissheit hat, gibt sie keine Ruhe und macht sich auf die Suche. Großartig gespielt, mit kreativen Bildern versetzt und unfassbar schmerzhaft, wird hier eine Geschichte über den Norden Mexikos, einender gefährlichsten Teile der Welt erzählt, der den Namen "Todeszone" trägt. 8/10 |
Matjes_taet Postings: 2149 Registriert seit 18.10.2017 |
29.10.2024 - 11:50 Uhr
Noch gefährlicher als Mexiko allerdings Australien wie folgender Film eindrücklich belegt.Rippy - Das Killerkänguru (2024) Ryan Coonan 8/10 |
peter73 Postings: 3260 Registriert seit 14.09.2020 |
29.10.2024 - 14:07 Uhr
Heureux Gagnants(dt. titel: Sechs Richtige - Glück ist nichts für Anfänger) episodenfim um diverse lottogewinnerInnen, manchmal schräg, manchmal leicht daneben - aber immer schön kurzweilig & voll mit schwarzem humor: 6/10 |
Felix H Mitglied der Plattentests.de-Chefredaktion Postings: 10226 Registriert seit 26.02.2016 |
02.11.2024 - 12:25 Uhr
The Zone of Interest ?/10Keine Ahnung, wie ich den bewerten soll. Die Gestaltung hinsichtlich Kamera, Ton und Musikeinsatz ist schon sehr kunstvoll und die Prämisse bringt tatsächlich den Horror rüber, indem sie eben Banales fokussiert und das Grauen im Hintergrund und in Nebensätzen stattfindet. Leider habe ich mich so Richtung Hälfte gefragt, ob der Film mir noch etwas Anderes zeigen wird und... nein, hat er nicht. Vielleicht ist das eine Aussage über "Abstumpfung"? Trotzdem kam ich mir irgendwann unangenehm belehrt vor und der Film zog sich trotz der eigentlich kurzen Laufzeit. Ich weiß daher nicht, wie ich ihn bewerten sollte. Late Night With the Devil 5/10 Aus einem guten Setting – Teufelsbeschwörung in einer Late Night Show im Found-Footage-Format – leider zu wenig gemacht. Das Problem ist, dass der Film gut 15 Minuten früher hätte aufhören müssen und der völlig abgedrehte Schluss leider alles kaputt macht. The Cabin in the Woods 9/10 Rewatch, für mich immer noch ein wunderbarer Meta-Horror-Film. |
kingsuede Postings: 4367 Registriert seit 15.05.2013 |
02.11.2024 - 12:38 Uhr
Sechs Filme von Louis Malle (Tipp: Momentan frei verfügbar auf ARTE.tv)Fahrstuhl zum Schafott (L’Ascenseur pour l’échafaud) 9/10 Zazie (Zazie dans le Métro) 7/10 Das Irrlicht (Le Feu follet) 10/10 Der Dieb von Paris (Le Voleur) 6/10 Lacombe, Lucien (Lacombe Lucien) 8,5/10 Auf Wiedersehen, Kinder (Au revoir les enfants) 8/10 |
Vive Postings: 889 Registriert seit 26.11.2019 |
02.11.2024 - 12:47 Uhr
SISUFinnischer lonesome wolf Rachefilm im minimalistischen setting mit super Besetzung. Der macht wirklich viel Spaß, manchmal Tarantinoesk, was Schnitt und trockenen Humor angeht. 8/10 |
Vive Postings: 889 Registriert seit 26.11.2019 |
02.11.2024 - 12:47 Uhr
PS jetzt auf Netflix |
Francois Postings: 1115 Registriert seit 26.11.2019 |
02.11.2024 - 14:18 Uhr
Felix: inwiefern belehrt?Ich tat mir auch schwer, den Film zu bewerten, aber ich habe mich noch Tage und Wochen nach dem Sehen gewisse Dinge gefragt oder an manche Szenen gedacht,… die Hintergrundgeräusche haben mich teilweise fertig gemacht. Für mich zieht sich das von Anfang bis Ende des Films durch, dass er einfach nur die Banalität zeigt. Und dass er das auch durchgehend durchzieht, macht die stärke des Films aus. Aber es ist auch verständlich, dass das nicht jedem gefällt. |
boneless Postings: 5795 Registriert seit 13.05.2014 |
02.11.2024 - 19:26 Uhr
Late Night With the Devil 5/10Aus einem guten Setting – Teufelsbeschwörung in einer Late Night Show im Found-Footage-Format – leider zu wenig gemacht. Das Problem ist, dass der Film gut 15 Minuten früher hätte aufhören müssen und der völlig abgedrehte Schluss leider alles kaputt macht. Ganz so drastisch würde ich es nicht formulieren, aber ja, dem Film hätte noch mehr fanatische Explosion am Ende deutlich besser zu Gesicht gestanden. Dennoch eine 7/10 für mich, weil er ansonsten sehr unterhaltsam inszeniert war. The Substance Ich (zum Glück noch von zwei Bekannten dazu überredet, den Film unbedingt im Kino zu sehen) saß gestern in einem gemütlichen Programmkino in Vorfreude auf das, was da kommen mag. Und was da kam, versetzte meinen inneren Cineasten in Wallung. Ein völlig verrücktes, gnadenlos auf die Leinwand gezimmertes Ungetüm, welches in den herrlichsten Farben, Formen und Tönen erstrahlte und mich in seiner Opulenz geradezu niederstreckte. Gott sei Dank ist der Sound in jenem Programmkino immer einen Ticken zu laut, das kam dem Filmerlebnis sehr entgegen. Denn The Substance muss ballern und zwar vor allem in klanglicher Hinsicht. Bezüglich Story und Umsetzung bedient sich Coralie Fargeat mit einer unverholenen Dreistigkeit an mindestens einem halben Dutzend Klassikern (von Kubrick über Refn bis hin zu Cronenberg) und erzählt eine Geschichte, die einem im Grunde gar nichts Neues bietet. Aber im gleichen Atemzug knallt Fargeat dem nach Luft ringenden Zuschauer ihre Bilder mit einer derart atemberaubenden, stylischen Brutalität auf die Netzhaut, dass man ihr ob der fehlenden Eigenständigkeit eigentlich gar keinen Vorwurf machen will. Sicher, ein paar mehr eigene Ideen hätten es schon sein dürfen und auch der bereits hinreichend bearbeiteten Thematik fehlt es an Innovation und Tiefgang. Diese Kritikpunkte zerfallen allerdings zu Staub, wenn in der letzten halben Stunde kein Stein mehr auf dem anderen gelassen wird, The Substance komplett am Rad dreht und eine Hölle losbricht, wie man sie so nicht erwartet. Da stand mir meine Entgeisterung schon ins Gesicht geschrieben. The Substance ist schlussendlich ein absolutes Fest für den Genrefan und ich brauchte nach dem Abspann erstmal ein paar Minuten, um überhaupt wieder klar denken zu können. Das schaffen nicht viele Streifen, deshalb: Respekt, Miss Fargeat! Ich bin jetzt schon gespannt, was uns diese Regisseurin als Nächstes kredenzen wird. 8,5/10 |
Felix H Mitglied der Plattentests.de-Chefredaktion Postings: 10226 Registriert seit 26.02.2016 |
02.11.2024 - 20:04 Uhr
Felix: inwiefern belehrt?Der Film hat den klaren Punkt "Sie leben ihr banales Leben, während nebenan unvorstellbares Grauen herrscht" und den bringt er wirklich eindrucksvoll ins Bild. Und dann macht er ihn wieder. Und wieder. Und irgendwann ist bei mir das Pendel von Beeindruckung umgeschwungen dazu, dass ich das Gefühl hatte, die Message will mir immer wieder eingehämmert werden. Vielleicht ist "belehrt" nicht das richtige Wort... aber für mich hat sich das Setting irgendwann abgenutzt, weil der Film sich nicht verändert. |
Rhyton Postings: 465 Registriert seit 26.09.2024 |
02.11.2024 - 20:15 Uhr
Die Veränderungen sind sehr subtil. Die Mutter, die irgendwann einfach abhaut, statt stolz auf ihre Tochter zu sein. Die Affäre des Mannes. Die eingeschobenen Zeichentrickfilme.Fand ihn kurz nach dem Sehen wahnsinnig gut, aber jetzt bin ich mir auch nicht mehr so sicher. Hat irgendwie was von einem Möchtegern-Haneke. Und ja, so richtig auf den Punkt bringt der Film nichts wirklich. Ich hatte mir die Interpretation einer Metapher fürs Nach-NS-Deutschland überlegt, das Geräusch von Auschwitz, dass jeder in Deutschland seit 1945 ständig als Rauschen im Hinterkopf hat. Aber dann kam der Regisseur mit seiner eigenen Interpretation bei den Oscars (Entmenschlichung), fand ich ziemlich schwach. |
MopedTobias (Marvin) Mitglied der Plattentests.de-Schlussredaktion Postings: 20084 Registriert seit 10.09.2013 |
02.11.2024 - 20:26 Uhr
Wenn du dir von der Interpretation des Regisseurs deine eigene vermiesen lässt, bist du aber selbst schuld. |
Francois Postings: 1115 Registriert seit 26.11.2019 |
02.11.2024 - 21:24 Uhr
„Möchtegern-Haneke“ trifft es aber gut |
Lichtgestalt User Postings: 6191 Registriert seit 02.07.2013 |
02.11.2024 - 22:50 Uhr
Carlito's Way (Brian de Palma, 1993)Sträflich unterschätzter Gangsterfilm, der sich nicht hinter Klassikern wie Good Fellas verstecken muss. Mit Al Pacino, Viggo Mortensen sowie Penelope Ann Miller. Und Sean Penn hat die fieseste Frise der Filmgeschichte. :D 8,5/10 |
sweet nothing Postings: 2187 Registriert seit 04.11.2014 |
03.11.2024 - 09:00 Uhr
Wieso Möchtegern-Haneke? Der hat doch gar keinen Film über den Holocaust gemacht, und würde das laut eigener Aussage auch nie tun. Ich fand "The Zone of Interest" jetzt auch nur gut und nicht überragend, verstehe aber gerade nicht wo das Problem liegt. Glazers Rede war soweit ich mich erinnere eine der wenigen politischen, hat sich u.a. auf die aktuellen Konfliktherde bezogen indem er sagte, dass sein Film u.a. zeigt wo Entmenschlichung schlimmstenfalls hinführen kann, oder hab ich das falsch in Erinnerung? Sein Ansinnen war’s den Stoff in die Gegenwart zu transportieren, und am Ende des Films gab’s ja auch dieses kurze Stück Gegenwart.Man kann sicherlich darüber streiten ob der Film wichtig ist und wie viele Filme es eigentlich noch zum Thema Holocaust braucht, denn bislang hat es neben "The Zone of Interest" wohl nur Alain Resnais' "Nacht und Nebel" geschafft, sich dem Thema angemessen anzunähern - und selbst da gab's kritische Stimmen. Ich hab ja beispielsweise Schindlers Liste noch nicht gesehen, aber Dinge gehört/gelesen (Duschszene), die mich an dessen einwandfreier Ethik und Moralität doch eher zweifeln lassen. |
Rhyton Postings: 465 Registriert seit 26.09.2024 |
03.11.2024 - 09:23 Uhr
"Wenn du dir von der Interpretation des Regisseurs deine eigene vermiesen lässt, bist du aber selbst schuld."Ja, das stimmt. "Wieso Möchtegern-Haneke?" Weil Haneke daran gearbeitet hat, Gewalt ohne oder mit sehr wenig expliziter Gewaltdarstellungen zu zeigen. Psychische, oder unterbewusste Gewalt. Wie gesagt, sein Ansinnen finde ich ideologisch fehlgeleitet, und für mich ist der Holocaust immer noch Allgegenwärtig, da muss man gar nichts in die Gegenwart holen. Man merkt die Folgen in Deutschland jeden Tag und in sich selbst. Meine komplette Familie wäre wahrscheinlich noch in Osteuropa. Eigentlich zeigt der Film das auch sehr gut, müsste ihn nochmal sehen, vielleicht ist das Werk da mal wieder klüger als sein Erschaffer, oder Film ist wirklich etwas banal. |
Kamm Postings: 626 Registriert seit 17.06.2013 |
03.11.2024 - 10:05 Uhr
@sweet nothingDie Kritik an Schindlers Liste ist höchstwahrscheinlich ungerechtfertigt, zumindest was die Historizität angeht. Es handelt sich um die Verfilmung eines halbdokumentarischen Romans, und z. B. für die Duschszene gibt es eine Grundlage. Auszug: "Mit im Schlamm steckenden Füßen wurden sie zur Entlausungsanlage marschiert und auf Befehl von kräftigen jungen SS-Frauen mit Schlagstöcken in den Händen ausgezogen. Mila Pfefferberg beunruhigten Gerüchte, wie sie die meisten Gefangenen des Reiches inzwischen gehört hatten - dass einige Duschdüsen ein tödliches Gas ausstießen. Diese, stellte sie erfreut fest, produzierten lediglich eiskaltes Wasser." |
sweet nothing Postings: 2187 Registriert seit 04.11.2014 |
03.11.2024 - 10:31 Uhr
@Kamm: Hab den Film wie gesagt noch nicht gesehen, bin aber auch ohne ihn gesehen zu haben bei Haneke wenn er sagt, dass allein die Idee, ob aus einem Duschkopf Gas oder Wasser kommt, Spannung zu erzeugen und daraus im weitesten Sinne Unterhaltung zu machen, ziemlich unsäglich ist.Ich verstehe leider auch noch immer nicht genau warum "The Zone of Interest" ein Möchtegern-Haneke sein soll, denn wie wir alle wissen kann Haneke auch ganz anders. Selbst in Bezug auf "Das Weiße Band" seh ich, außer dass der Krieg nicht direkt gezeigt wird, auch nicht allzu viele Parallelen. Durch das bewusste Ausblenden der Geschehnisse die sich hinter der Mauer zutragen zeigt der Film pure Entmenschlichung, vor allem weil sich das Ausblenden dabei nur auf alles Sichtbare jedoch nicht hörbare bezieht, es der Nazifamilie jedoch gelingt auch alles hörbare weitestgehend auszublenden. Im Kontext des Holocausts fällt es einem da natürlich schwer zu hinterfragen, ob das alles für eine Spielfilmlänge reicht, aber genau darin liegt eben auch die Schwäche des Films. |
Lichtgestalt User Postings: 6191 Registriert seit 02.07.2013 |
03.11.2024 - 11:04 Uhr
> Ich hab ja beispielsweise Schindlers> Liste noch nicht gesehen, aber Dinge > gehört/gelesen Das solltest du unbedingt nachholen. Der Film hat ein paar kleine Schwächen, so tendiert er an zwei, drei Stellen zu einer Art "Indiana Jones im Holocaust", zum Beispiel +++SPOILER+++ die Szene, wo Schindler das Telefon auflegt: "Der Wagon ist unterwegs nach Ausschwitz" - und in der nächsten Szene fährt er mit quietschenden Reifen und irrem Tempo mit seinem Kübelwagen zur Rettungsfahrt los. +++SPOILER ENDE+++ Dem gegenüber stehen aber enorm viele unfassbare, sehr eindringliche Szenen, die noch lange nachwirken. |
Vive Postings: 889 Registriert seit 26.11.2019 |
03.11.2024 - 11:05 Uhr
Ich glaube, die Parallele zwischen Glazer und Haneke liegt bei Funny Games und eben Zone of Interest. Die Intention, den Zuschauer zu belehren, gibt es bei Funny Games definitiv - „warum schaust du dir das an, wieso machst du dabei mit?“ - obwohl ich früher schon ein sehr umfassender haneke Fan war, bin ich mit dem Ansatz von funny Games mittlerweile nicht mehr so richtig d‘accord. Denn von einem no name slasher aus den usa erwarte ich keine Belehrung, es ist legitim, wie zB tarantino, Gewalt im Film als Kunstform zu feiern. Dahinter steckt Arbeit, Talent, Können - natürlich je nach Film mal mehr und mal weniger. Glazer verfolgt aber nicht den Haneke Ansatz, den Zuschauer an seiner dummen Nase rumzuführen. Er zeigt, wie casual das damals für manche Menschen war (zB die Ehefrau), und führt zwar diese Menschen vor, aber nicht den Zuschauer, der dies mit seiner „Beteiligung“ am Film scheinbar goutiert, sondern stellt frei, wie man dazu steht. |
kingsuede Postings: 4367 Registriert seit 15.05.2013 |
03.11.2024 - 11:22 Uhr
Das mit „Möchtegern-Haneke“ würde mich auch interessieren. |
Lichtgestalt User Postings: 6191 Registriert seit 02.07.2013 |
03.11.2024 - 11:23 Uhr
@Felix:> aber für mich hat sich das Setting > irgendwann abgenutzt, weil der Film > sich nicht verändert. Im Kino hat das für mich auf Spielfilmlänge erstmal funktioniert, auch wenn der Sound da leider viel zu leise war. Aber als ich ihn im Rewatch auf Sky nochmal sah, trat bei mir der Abnutzungseffekt auch sehr schnell ein. |
Unangemeldeter Postings: 1515 Registriert seit 15.06.2014 |
04.11.2024 - 21:06 Uhr
Ich hab endlich mal meine Villeneuve-Lücke geschlossen und Enemy angeschaut. Was zur Hölle. Hat hier irgendwer nen Erklärungsversuch für das Ende, bzw generell für dieses Spinnenmotiv?Mich hat der Film extrem an Nimic von Lanthimos erinnert (der natürlich später gedreht wurde), der aber einiges besser macht. Enemy wäre vielleicht auch besser ein Kurzfilm geworden - trotz der nur 90 Minuten fühlte der sich für mich sehr lang an. Klar der schwächste Villeneuve für mich, wobei ich die ganz frühen nicht kenne. |
boneless Postings: 5795 Registriert seit 13.05.2014 |
04.11.2024 - 21:32 Uhr
Gibt ja genug Erklärungsvideos dazu. Ich fand das hier damals ganz gelungen, glaub ich.Passend dazu folgender Kommentar: I've spent more time reading explanations than actually watching the movie. |
boneless Postings: 5795 Registriert seit 13.05.2014 |
04.11.2024 - 21:45 Uhr
Das hat mich doch direkt mal zu einem kleinen Villeneuve Ranking verleitet. Bis heute hab ich seine ersten beiden Filme August 32nd on Earth und Maelström noch nicht gesehen, mal schauen, ob ich das irgendwann nachhole...1. Prisoners 2. Incendies 3. Sicario 4. Polytechnique 5. Blade Runner 2049 6. Arrival 7. Enemy 8. Dune 9. Dune II Heißt natürlich keineswegs, dass ich die Dune Sachen nicht mag, aber sie haben nicht ganz so meinen Geschmack getroffen wie seine anderen Streifen. |
Arne L. Postings: 1364 Registriert seit 27.09.2021 |
04.11.2024 - 21:49 Uhr
Ach spannend, da mach ich mit denen mit, die ich gesehen habe.1. Incendies 2. Arrival 3. Dune 4. Dune: Part Two 5. Blade Runner 2049 6. Prisoners 7. Sicario 8. Enemy |
MopedTobias (Marvin) Mitglied der Plattentests.de-Schlussredaktion Postings: 20084 Registriert seit 10.09.2013 |
04.11.2024 - 22:12 Uhr
1. Arrival2. Sicario 3. Blade Runner 2049 4. Incendies 5. Dune 6. Dune II 7. Enemy 8. Prisoners |
Enrico Palazzo Postings: 5088 Registriert seit 22.08.2019 |
04.11.2024 - 22:22 Uhr
@Marvin:Aus Interesse, weil ich selber unschlüssig bin: Warum steht Prisoners ganz unten? |
ijb Postings: 6464 Registriert seit 30.12.2018 |
04.11.2024 - 22:51 Uhr
Interessant, dass alle bislang Dune 1 besser finden als Dune 2. Ich kann da nicht mitreden, weil ich mich einfach nicht überwinden konnte, den anzuschauen - obwohl ich Villeneuve als Regisseur sehr schätze und mich keiner seiner Filme bislang enttäuscht hat. Aber das Genre und so interessiert mich halt einfach nicht im geringsten, und die ganz wenigen Fragmente, die ich bei Netflix oder so gesehen habe, haben mich auch nicht dazu verleitet, die Filme zu schauen... aber die Interviews, die ich mit Villeneuve gehört habe (u.a. "NPR Fresh Air", sehr gut) machten stark den Eindruck, dass er selbst den zweiten weitaus gelungener findet; er habe die Schwächen, die er beim ersten Teil sehe, gut durchdacht und beim zweiten ausgebügelt, speziell was die Regie bzw. das visuelle Erzählen betrifft. Davon abgesehen meine Favoriten des Herrn Villeneuve: 1. Sicario 2. Blade Runner 2049 3. Arrival 4. Prisoners 5. Incendies 6. Enemy (müsste ich zugegeben auch nochmal mit wacheren Augen sehen) 7. Un 32 août sur terre |
ijb Postings: 6464 Registriert seit 30.12.2018 |
04.11.2024 - 22:56 Uhr
Ach ja, meine Antwort auf die Frage, die der Thread-Titel stellt:"In Liebe, Eure Hilde" (Andreas Dresen) Ich war skeptisch, weil die Besprechungen/Meinungsbilder bei der Berlinale "damals" so arg verhalten waren und der Trailer auch nur nach altmodischem, typischen Historienkino aussieht, habe mich aufgrund der nachdrücklichen Empfehlung eines Freundes (Drehbuchautor und Regieassistent) dann aber doch ins Kino begeben - und bin ihm sehr dankbar für die Empfehlung. Da kann man eigentlich nichts aussetzen; das ist in der Tat herausragend geschrieben, inszeniert, gespielt, fotografiert und montiert; alle arbeiten kongenial Hand in Hand. Extrem dicht und packend, sehr berührend und mit großem Respekt sehr gegenwärtig erzählt. Persönlich neige ich zu 9/10, da ich aber speziell bei Filmen Freund der Null- bis 5-Sterne-Wertungen bin, gebe ich herzlich gerne fünf Sterne. |
MopedTobias (Marvin) Mitglied der Plattentests.de-Schlussredaktion Postings: 20084 Registriert seit 10.09.2013 |
04.11.2024 - 23:13 Uhr
@Enrico: Der Film ist einfach eine schlechtere Version von "Memories of murder". |
peter73 Postings: 3260 Registriert seit 14.09.2020 |
05.11.2024 - 10:02 Uhr
Villeneuve-Ranking:Arrival Blade Runner 2049 Sicario Prisoners Dune II Dune u.a.(noch) nicht gesehen: Enemy & Incendies |
Unangemeldeter Postings: 1515 Registriert seit 15.06.2014 |
05.11.2024 - 11:47 Uhr
@boneless: danke! Gucke ich mal bei Gelegenheit.@Villeneuve-Ratings: ich setze einfach schamlos hinter Marvins Ranking ein +1, würde nur die letzten beiden Plätze tauschen. @ijb: Dune II mag einzelne Dinge besser machen als Dune I, reißt aber gleichzeitig mit dem Hintern alles wieder ein. Man kann den als Blockbuster mit hohem Schauwert gut wegschauen, er hat aber derart eklatante Schwächen in der Charakterentwicklung, der Spannungskurve und im Pacing, dass er für mich deutlich hinter dem ersten Teil zurückbleibt, der einfach viel stimmiger war. |
Luc Postings: 3938 Registriert seit 28.05.2015 |
05.11.2024 - 13:38 Uhr
Something In The Dirt 7.5/10Heieiei, was ein schräger Film. (Mein erster von Benson/Moorhead, mal sehen ob ich auch noch ihr früheres Oeuvre anschauen mag). Zwei "Dropouts" in LA entdecken in ihrem Gebäude seltsame Lichter und einen schwebenden Glasaschenbecher und beschliessen darüber einen Dokumentarfilm zu drehen. Ich weiß allerdings nicht einmal einzuschätzen, ob das nun ein Horrorfilm, eine Mockumentary, oder was auch immer ist. Passt insgesamt aber hervorragend in die heutige Zeit der Verschwörungstheorien und selbsternannten Fachleute mit Youtube-Universitätsabschluss ;-) |
boneless Postings: 5795 Registriert seit 13.05.2014 |
05.11.2024 - 17:57 Uhr
Zu Villeneuve: Objektiv gesehen (:D) kann eigentlich kein anderer Film als Incendies an der Spitze stehen. Aber die Geschmäcker sind zum Glück verschieden. Dennoch: einer der traurigsten und brutalsten Filme, die je gedreht wurden.Something In The Dirt 7.5/10 Heieiei, was ein schräger Film. (Mein erster von Benson/Moorhead, mal sehen ob ich auch noch ihr früheres Oeuvre anschauen mag). Unbedingt! Wenn du Dirt schon magst (den ich z.B. nicht sonderlich herausragend fand, wenn auch mit eigenem Stil), dann solltest du unbedingt Spring (für mich der Beste des Duos) und The Endless (müsstest du lieben ;)) schauen. Auch Synchronic ist empfehlenswert. Jedenfalls haben sie sich im weiten Universum des Mystery/Science Fiction Genre ihre ganze eigene Nische geschaffen. |
poser Postings: 2330 Registriert seit 13.06.2013 |
05.11.2024 - 18:34 Uhr
1. Prisoners2. Enemy 3. Blade Runner 2049 4. Incendies 5. Arrival 6. Dune 2 7. Dune |
Vennart Postings: 1040 Registriert seit 24.03.2014 |
05.11.2024 - 19:51 Uhr
Filme von Villeneuve zu ranken, heißt die Nachkommastelle hinter der 9/10 bis zur 10/10 zu bestimmen, Meisterwerke hat der einige.Die ersten drei sind ohne Platzierung, die sind eigentlich alle auf der eins. 1. Blade Runner 2049 2. Prisoners 3. Arrival 4. Incendies 5. Sicario 6. Dune 7. Enemy 8. Dune II 9. Polytechnique |
Enrico Palazzo Postings: 5088 Registriert seit 22.08.2019 |
05.11.2024 - 22:21 Uhr
Ich finde, Prisoners verliert sich in dem Augenblick, wo er zu einer sinnlosen Gewaltorgie verkommt. Da ist der Film sehr, sehr weit unten und das gibt für mich einige Punkte Abzug. Ich bin sehr unentschlossen bei dem Film, weil er fantastische Szenen und Dialoge hat. Aber dann, aber dann... |
sweet nothing Postings: 2187 Registriert seit 04.11.2014 |
06.11.2024 - 05:39 Uhr
Prisoners ist sicherlich nicht Villeneuves bester Film aber in meinem persönlichen Ranking dennoch sehr weit oben, wenn nicht sogar auf der 1. Stimmung und Atmosphäre sind irre und meine Tochter war zum Zeitpunkt der Erstsichtung etwa im selben Alter wie die beiden verschwundenen Mädchen im Film. Auch wenn ich natürlich niemals so gehandelt hätte wie der verzweifelte Vater im Film hab ich mich dennoch dabei ertappt Verständnis für ihn aufzubringen. Das war schon eine heftige Gefühlsachterbahn und der Film hat mich trotz einiger Unzulänglichkeiten von der ersten bis zur letzten Minute voll in seinem Bann gezogen. |
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