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Depression

User Beitrag
eno
19.06.2005 - 21:18 Uhr
seid ihr auch so depri wie ich,komm einfach mit der gesellschaft nicht mehr klar, das einzige was mir halt gibt ist musik.
evilkneevilchen
19.06.2005 - 21:21 Uhr
kommt mir durchaus bekannt vor.
toifel
19.06.2005 - 21:22 Uhr
allerdings...
Daniela
19.06.2005 - 21:26 Uhr

Schlechte Laune bei diesem Wetter ist doch Blasphemie.
emo-evil aka evilkneevilchen
19.06.2005 - 21:28 Uhr
es geht ja auch nich um "schlechte laune",daniela ;)
Knödel
19.06.2005 - 21:28 Uhr
Ja, ich bin soooo depressiv und komme mit der Gesellschaft nicht mehr klar. Mein Kamel hat mich betrogen, den Krieg haben wir auch verloren und die Äpfel kosten 10 Cent mehr als letztes Jahr! *HEUL*


So ein schäbiger Unfug, dieser Thread...
Seiltänzer
19.06.2005 - 21:29 Uhr
Selbstmitleid hilft nichts. Zynismus ist eine angenehme Kompensation.
Daniela
19.06.2005 - 21:31 Uhr

Ohne jemandem etwas unterstellen zu wollen, man neigt ja doch dazu, seine schlechte Laune ein wenig tragisch hochzustilisieren. Depression, das ist ne Krankheit und nicht das Resultat irgendeiner Unannehmlichkeit.
dude
19.06.2005 - 22:13 Uhr
jeder der über sowas Witze macht gehört verdroschen. Ich hatte Leute in meinem Bekanntenkreis, die sich deshalb das Leben genommen haben und jedes Mal wenn ich dann so einen Schwachsinn höre könnte ich kotzen. Wo lebt ihr denn??? Im Lilalaunebär-Land? Es gibt auch Leute denen es beschissen geht, klar sollte man immer das Beste aus allem machen, aber das ist halt leider nicht immer so einfach. Klar kann man nicht immer gleicht beurteilen wie schwerwiegend sowas ist, aber bei solchen Themen sollte man sich wenigstens ein bißchen zurücknehmen.
Daniela
19.06.2005 - 22:15 Uhr

Das sag ich ja. Depression ist ne Krankheit und darum darf man den Begriff nur vorsichtig gebrauchen.
Seiltänzer
19.06.2005 - 22:16 Uhr
Und meinen Beitrag kannst du durchaus auch ernst nehmen.
emo-evil aka evilkneevilchen
19.06.2005 - 22:17 Uhr
macht keinen sinn sowas in nem musikforum anzusprechen.
gogo
19.06.2005 - 22:23 Uhr
doch, evil, dass macht sicher sinn. ich bin sicher, dass ein musikforum für alternative musik einer der besten orte ist um depressive zu finden, das ist schon fast ein nest.

@ eno:
wenns dir hilft... am besten lenkt man sich so gut wie möglich ab und vergisst nicht was für geile sachen das leben einem bietet. vor allem falls du die pubertät noch nicht hinter dir hast.
toifel
19.06.2005 - 22:33 Uhr
ich bin sicher, dass ein musikforum für alternative musik einer der besten orte ist um depressive zu finden, das ist schon fast ein nest.

mag sein. aber bringt einem das wirklich was? ich glaube nicht.
Kampfbrot
19.06.2005 - 22:44 Uhr
Es tut zumindest gut, darüber zu reden bzw. zu schreiben. Oft hilft einem allein das schon aus einem ganz tiefen Loch heraus...
Rech
19.06.2005 - 23:09 Uhr
Jammerlappen, allesamt !
Keine 99.9% der Leute die anscheinend "Deppressionen" haben, haben diese auch wirklich !
Meistens sind das nur ausflüchte weil man mit einer Situation nicht klarkommt.
Totaler Stumpfsinn, statt die Ärmel hochzukrempel oder es über sich ergehen zu lassen flüchtet man sich in Depressionen, sowas nenne ich einen schwachen Character !
Stefan
19.06.2005 - 23:11 Uhr
puh.....
Seiltänzer
19.06.2005 - 23:12 Uhr
Sich die Arme hochkrempeln und stur nach vorne marschieren ohne sich selbstreflektierend mit den eigenen Problemen auseinanderzusetzen: das ist für mich ein schwacher Charakter.
Stefan
19.06.2005 - 23:13 Uhr
Du legst ihm gerade Worte in den Mund.
Seiltänzer
19.06.2005 - 23:15 Uhr
Nö. War nicht direkt auf ihn bezogen. Aber wenn er so ne undifferenzierte Äußerung macht, habe ich auch durchaus das Recht mit Hinweis auf das andere extrem zu kontern: Natürlich war das nicht die unbedingt die feine Art.^^
Rech
19.06.2005 - 23:17 Uhr
Selbstreflektion kann eine Art von Ärmel hochkrempeln (das mit den Armen zeigst du mir mal ;-).
Ich will mit meinem Beitrag keinefalls sagen das Deppression keine Krankheit und es kann durchaus passieren das man durch ganz dämliche Umstände und ein nicht immer richtiges handeln zu einem solchen Zustand kommt, aber ich glaube auch das "Deppressionen" heutzutage sehr in Mode gekommen sind ...
Seiltänzer
19.06.2005 - 23:22 Uhr
aber ich glaube auch das "Deppressionen" heutzutage sehr in Mode gekommen sind ...

Ja, da stimme ich dir sogar zu. Allerdings ist das auch eine Reaktion auf unsere moderne Leistungsgesellschaft, in der jeder, der mit 25 noch nicht sämtliche sexuellen Variationen ausprobiert hat, noch keine eigene Firma hat und nicht mindestens eine Extremsportart ausübt zum Freak erklärt wird. Als reaktion auf Probleme scheint im Moment "nach vorne gehen" die beste Lösung zu sein: Überall wird nach reformen und Bewegung verlangt, ohne dass der Mensch die Möglichkeit bekommt sich wirklich mit bestimmten Dingen auseinanderzusetzen (und ja, gerade das kann zu "Depressionen" führen).

PS.: Arme hochkrempeln war natürlich volle sprachliche Absicht. Als Pervertierung zum ablegen der Kleidung wird auch noch die Haut abgelegt und der mensch zeigt seine stahlharten Knochen ;)
desaparecido
19.06.2005 - 23:56 Uhr
dem mag ich jetzt einfach mal widersprechen und behaupte, dass die krankheit depression mehr oder weniger gleich häufig auftritt, wie früher auch. früher wurde nur viel mehr durch familien etc. abgefangen.
interessanterweise brechen depressionen auch häufig nicht in direkten notsituationen aus, sondern erst, wenn sie eigentlich schon überstanden ist. das konnte man in deutschland wohl während des letzten weltkriegs sehen.
Seiltänzer
20.06.2005 - 00:02 Uhr
Es ging hier nicht nur um die Krankheit "Depression". Deshalb wurde das wort sowohl von mir als auch rech in Anführungszeichen gesetzt. Die Krankheit ist weitaus ernster als die "Depressionen" die viele für sich beanspruchen, und sollte auch auf jeden fall therapiert werden.

Ich denke schon, dass sich diese Alltagsdepressionen in unserer Konsumgesellschaft verstärkt haben, ist aber bloß ein Eindruck und wirklich nachweisen könnte ich das auch nicht.


PS.: Mir ist klar, dass das ein heikles Thema ist. Aber auch wenn sich einige auf den Schlips geterten fühlen, sollte doch klar sein, dass Depression nicht gleich Depression ist und dass man mit depressiven Zuständen durchaus differenziert umgehen sollte, ohne gleich in Weltschmerzpathos auszubrechen.
Greylight
20.06.2005 - 00:42 Uhr
seid ihr auch so depri wie ich,komm einfach mit der gesellschaft nicht mehr klar, das einzige was mir halt gibt ist musik.

Das einzige was mir da wirklich weiterhilft, ist Idealismus. Und "Halt"? Den gibt es doch sowieso nicht. Alles ist beweglich. Zur Resignation gibt es keinen Grund. Was bringt überhaupt Selbstmord? Ich kann mir gut vorstellen, dass man dann einfach wiedergeboren wird und es im nächsten Leben genauso scheiße weitergeht. Also müsste jeder Einzelne im Hier und Jetzt etwas dafür tun, oder dämliche Dinge sein lassen, um diesen Planeten für jedes Wesen angenehm zu machen. Bloß nicht die Hoffnung verlieren!

Vorhin habe ich mit meiner Mutter darüber diskutiert, dass z.B. Arbeitslosigkeit im Grunde ganz einfach dadurch aus der Welt geschafft werden könnte, wenn mal gewisse Wirtschaftsbosse selbstlos Leute einstellen würden. Nicht, um auf Gewinn aus zu sein, sondern um die Arbeitslosigkeit zu bekämpfen. Reiche Unternehmen könnten sich das lässig leisten. Würde mal ein Unternehmen damit anfangen, könnte das im Übrigen sogar Sympathiepunkte bei eventuellen Käufern bringen, andere Unternehmen würden mitziehen und Arbeitslosigkeit würde abgebaut werden. Sicher, viele werden Idealismus als Naivität abtun, aber es ist der einzige sinnvolle Weg. Alles ist beweglich.

moderne Leistungsgesellschaft

Dabei kriege ich echt das Kotzen.
RAMMbauSTEINCHEN23
20.06.2005 - 00:51 Uhr
sehr traurig zu lesen was einige glückspilze hier meinen über depression zu schreiben. zwar ergiessen einige sich durch ihre gelegentlichen depris in selbstmitleid, aber das ist nunmal die sohle des ganzen schuhs. aber über die sogenannte "latente depressivität" würde ich keine witze machen, geschweige denn von "ärmel hochkrempeln" sprechen. das hat dann auch viel weniger mit selbstmitleid und einigen misserfolgen im leben zu tun, sondern ist ein längerer prozess, der dem betroffenen noch nichmal selbst bewusst wird. dies hat eher was teilweise etwas mit charakerstärke zu tun, aber nicht unbedingt, sondern vielmehr wie das leben, die mitmenschen und die umgebeung auf einen wirken und welche erfahrungen man macht. selbst ein starker charakter, ungleich seiner bildung und seines talents (bzw seiner fähigkeiten) kann langfristig bei ungünstigen umständen zerbrechen, vor allem auch dann wenn erfolge und gelegentliche bestätigung fehlen.

schlimm wird es erst dann, wenn sich die "gelegentlichen" depris in "(an)dauernde" verändern, und sich dieser zustand (unbewusst) als "normal" manifestiert. da alleine rauszukommen ist fast unmöglich, nicht nur mangels motivation oder selbstbewusstsein, sondern durch den verlust für die wahrnehmung für das schöne, gute und sinnvolle im leben.

das wird man schwer nachvollziehen können wenn man es selbst nie bzw annähernd erfahren hat. :-)
Lavelle
20.06.2005 - 00:59 Uhr
gibt es eigentlich einen guten begriff für das, was "depression" genannt wird? also der nichtpathologische gemütszustand?
toifel
20.06.2005 - 01:33 Uhr
ich finde es ehrlich gesagt ziemlich dämlich, jemandem zu sagen, er soll sich seinen gemütszustand sonstwohin stecken, weil depressionen gerade "in" sind und er sich damit angeblich nur wichtigtuen will...

ein problem ist für jemanden halt vorhanden, auch wenn andere das nicht so sehen, oder ganz anders mit einer sache umgehen (können).

es gibt da einige unterschiedliche krankheitsbilder die man allgemein unter dem begriff "Depressionen" zusammenfassen kann. (in dem ganzen zusammenhang fällt mir noch der begriff "Psychose" ein. hm?)


Depression, das ist ne Krankheit und nicht das Resultat irgendeiner Unannehmlichkeit.

vom himmel fällt aber auch keine. abgesehen von einer angeborenen/vererblichen veranlagung (bin nicht ganz sicher wie genau das stimmt), ist die Depression sehr wohl oftmals das ergebnis einer unannehmlichkeit. das reicht dann bspw vom versauten zeugnis bis hin zu schwerem kindheitstrauma (missbrauch, etc.). oder "einfach nur" schwierigkeiten, sich in seiner umwelt zurechtzufinden.

verallgemeinern oder verharmlosen würde ich das in keinem fall. es gibt bestimmt genug menschen, die sich im grunde wegen "nichtigkeiten" konsequent von ihrem elend erlösen. und selbst wenn es nicht ganz so dramatisch ist, sich ständig in einem tief zu befinden, ist sicherlich nicht gerade toll. - kann natürlich nicht jeder Knödel nachvollziehen...
toifel
20.06.2005 - 01:41 Uhr
@ RAMMbauSTEINCHEN23

holla, guter beitrag. :o)
hab ich echt wieder so lang gebraucht? ...

@ Greylight

ich kotz mit. ehrlich. =)
Kino
20.06.2005 - 09:18 Uhr
Gibt nur für wenige Leute in einen Grund in diese Gesellschaft nicht latent depressiv zu sein. Ich bin der Meinung, jeder der sich mal intensiv Gedanken über die großen Themen des Lebens macht und sich selbst in die Gesellschaft einordnet, wird erkennen, wie unbedeutend das eigentlich alles ist. Das heißt nicht unbedingt, dass man ab diesem Moment mit seinem Leben abgeschlossen hat und depressiv vor sich hinwegetiert, denn daraus kann auch der Drang resultieren eben diese unbedeutende Existent aufgrund seiner Belanglosigkeit so angenehem wie möglich zu gestalten, was wiederum nur möglich ist, indem man sich mit der Gesellschaft arrangiert und alles positiv sieht (oben wurde ja bereits der Idealismus angesprochen), auch wenn man seine Wahrheit kennt.
pennylane
20.06.2005 - 10:46 Uhr
seit ich hier mit einem ex-depressiven, der die groesste zeit des letzten jahres im bett verbracht hat, zusammenlebe, verwende ich den ausdruck "depressiv" etwas vorsichtiger. das schlimme ist ja vor allem, dass im leben des depressiven alles nach plan laufen kann und er trotzdem todungluecklich ist.
Futura2000
20.06.2005 - 10:49 Uhr
@pennylane:
In der Tat sollte man den Begriff "depressiv" nicht inflationär verwenden - auch wenn es schick erscheinen mag. Da hast Du wohl recht.
desaparecido
20.06.2005 - 10:56 Uhr
@toifel: psychosen haben mit depression jetzt im eigentlichen sinne gar nichts zu tun, ist ein anderes krankheitsbild. kann natürlich aber auch zusammen auftreten.
und bei der krankheit depression ist es zwar schon so, dass irgendwas das auslöst im normalfall, aber oft ist das eine nichtigkeit. muss also nicht wirklich etwas besonderes sein.
RAMMbauSTEINCHEN23
20.06.2005 - 11:27 Uhr
"und bei der krankheit depression ist es zwar schon so, dass irgendwas das auslöst im normalfall, aber oft ist das eine nichtigkeit. muss also nicht wirklich etwas besonderes sein."

nein.
das ist ein prozess. beim gelegentlichen tages-depri ja, bei der 'krankheit' depression - nein. ich finde es ausserdem absurd, depression (im langfristigen sinne) als modeerscheinung abzuwerten. denn "richtig" depressive menschen vegetieren nicht in selbstmitleid, sondern vielmehr in notorischer ausgrenzung, zurückhaltung, zwanghafte lethargie, und bspweise. in (zwanghaften) vermeidung von sozialen kontakten. und wenn sich diese erscheinungen über einen längeren zeitraum für den betroffenen "normalisieren" kann man schlecht von einer modeerscheinung sprechen.

desaparecido
20.06.2005 - 11:28 Uhr
ich wollte nicht gemeint haben, dass die krankheit nichts besonderes ist, sondern dass das, was es letztlich auslöst nichts besonderes sein muss.
Pyrus
20.06.2005 - 12:43 Uhr
Und "Halt"? Den gibt es doch sowieso nicht. Alles ist beweglich.
Ich glaube, gerade dieser Gedanke kann einem sowas wie "Halt" geben.

Was bringt überhaupt Selbstmord?
Selbstmord macht für mich auch keinen Sinn, wenn danach das "Nichts" kommen soll. Das Nichtsein kann nicht besser sein als die Existenz. Auch nicht schlechter, es sind hier keine Vergleiche möglich.

Ich bin der Meinung, jeder der sich mal intensiv Gedanken über die großen Themen des Lebens macht und sich selbst in die Gesellschaft einordnet, wird erkennen, wie unbedeutend das eigentlich alles ist.
Und zu dieser allumfassenden Erkenntnis ist man fähig, obwohl man ein winzig kleiner Teil von etwas absolut Unbedeutenden ist? Wer darin einen Widerspruch sieht, sollte ruhig weiterdenken.
Rech
20.06.2005 - 13:26 Uhr
hmm, ich hab auch nie behauptet das die Krankheit Deppression nicht existiert, geschweigedenn sie als Modeerscheinung abgewertet.
Als Modeerscheinung habe ich den inflationären Gebrauch des Wortes und diese modische "Depri sein" bezeichnet.
Dieses nimmt den Hauptanteil dessen ein was mancheiner Heutzutage als Deppression bezeichnet.
Das ist wie mit dem Stress den auich ständig alle haben, aber nur die wenigsten wirklich !
Greylight
20.06.2005 - 13:56 Uhr
Hey, das wird ja richtig interessant hier. :-)


@Pyrus

Und "Halt"? Den gibt es doch sowieso nicht. Alles ist beweglich.

Ich glaube, gerade dieser Gedanke kann einem sowas wie "Halt" geben.


Yeah, an genau das dachte ich insgeheim auch. :-) Es ist wirklich nicht so, dass irgendetwas festgefahren ist. Wenn man bedenkt, dass die Menschen vor Jahrhunderten noch viel mehr Vorurteile hatten, es in Europa noch bis vor kurzem ständig Kriege hab usw. Wir haben schon einiges erreicht und das lässt sich weiter ausbauen. Man darf nicht nur das Negative sehen, was in unserer Gesellschaft aber grade so sehr gemacht wird. Gesellschaft besteht natürlich aus lauter einzelnen Menschen. Es müsste endlich ins Bewusstsein der Leute dringen, dass es uns doch von Natur aus gar nicht "schlecht" geht, sondern wir uns selbst unsere "beschissene" Gesellschaft schaffen. Selbst sowas wie Weltfrieden, oder Fast-Weltfrieden ist eigentlich keine Utopie, es scheint nur so verdammt weit weg zu sein, aber wir (Menschen) könnten das durchaus erreichen. Insgeheim sehnen wir uns doch alle nach einer noch besseren Welt, oder? Also warum nicht versuchen, auf dieses Ziel zuzusteuern, anstatt sich hängen zu lassen... aber bitte nicht vergessen, dass der Weg auch das Ziel ist. :-)
Und durch egoistisches Gewinnstreben geht es dem einzelnen doch auch nicht besser. Die Reichen sind auch nicht wirklich glücklicher, als die Armen. Das führt doch zu nichts.
Es ärgert mich auch, dass unsere Kirche so verbohrt ist, die könnten die Menschen durchaus besser ansprechen, wenn sie das Verbohrtsein endlich mal ablegen würden. So wie sie derzeit vorgehen brauchen sie sich gar nicht darüber wundern, dass die Kirche in einer aufgeschlossener werdenen Gesellschaft an Stellenwert verlieren.


@toifel

(in dem ganzen zusammenhang fällt mir noch der begriff "Psychose" ein. hm?)

Ich denke, dass z.B. Nazis in gewisser Weise in einer ständigen Psychose leben. Die sehen den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr.


@kino

Ich bin der Meinung, jeder der sich mal intensiv Gedanken über die großen Themen des Lebens macht und sich selbst in die Gesellschaft einordnet, wird erkennen, wie unbedeutend das eigentlich alles ist.

Es ist zwar unbedeutend, aber nur indem wir uns hängen lassen, wird es unerträglich. Auch wenn sichs vielleicht pathetisch anhört, Liebe kann das Ganze zu etwas Schönem, Angenehmem machen.
Ich könnte zu dem ganzen Thema noch einiges mehr schreiben, aber ich wills mal nicht übertreiben. :-)
silvo
20.06.2005 - 15:06 Uhr

ihr habt doch keine ahnung. in meinem bekanntenkreis haben 2 menschen schwere depressionen, obwohl sie ein nette family haben, kinder, geld freunde, einfach viel.

trotzdem sind diese meschen nicht wiederzuerkennen.

solch eine psychische krankheit ist viel veil schlimmer wie jede körperliche .

wers noch nie hatte, kann net mitreden. unglaublich schlimm, wenn man an nichts, nichts nichts ne freude haben kann.

das leben ist rein objektiv gesehen total sinnlos. ihm einen sinn zu geben ist urschwer.

wartet mal auf eure erste lebenskrise, dann werdet ihr an mich denken

tom
20.06.2005 - 15:28 Uhr
ihr habt doch keine ahnung.
so einen beitrag zu beginnen ist nicht sehr vorteilhaft.

wartet mal auf eure erste lebenskrise, dann werdet ihr an mich denken
hihi, war das absicht?

aber mal zum thema: klar ist es schwer, sich in jemand wirklich depressiven hineinzuversetzen. in gewisser hinsicht ist jeder da auch selbst etwas schizophren, insofern man sich oft nicht mehr in die früher einmal gespürte depressivität hineinversetzen kann - ebenso, wie es einem unmöglich scheint, die welt optimistisch zu betrachten, wenn man am boden ist.
ich bin ebenfalls der meinung, dass der begriff "depression" - zumeist im deminutiv - heute sehr inflationär gebraucht wird und dass allein deshalb manche ablehnend reagierten. aber jedermanns depression als pubertären quatsch abzulehnen ist gefährlich, auch und gerade, wenn derjenige sich in der pubertät befindet, weil da oftmals weichen gestellt werden, die unter umständen für lange zeit in eine falsche richtung führen können.
und:

das leben ist rein objektiv gesehen total sinnlos.
das ist ein gemeinplatz, der sich im grunde nicht zu diskutieren lohnt, aber dennoch ein argument gegen solche betrachtungsweisen: wenn dieser gedanke wirklich relevant wäre, hätte niemand einen grund, depressiv zu sein (ebenso wie glücklich). ist aber doch so, weil niemand das leben objektiv betrachten kann. also lohnt es sich gar nicht, das überhaupt zu erwähnen.
simon
20.06.2005 - 16:13 Uhr
Das Problem scheint mir viel eher zu sein, dass in unsrer "Gesellschaft" kaum einer mehr wirklich für etwas lebt. Also für etwas, dass einen über sich selbst hinaushebt, was einen selbst unwichtig macht, unwichtig gegenüber dem Sinnstiffenden Element in seinem Leben.
Wenn man dieses gefunden hat, wenn man von etwas so ergriffen ist, so gepackt, begeistert, dann kann einem auch der Tod nicht mehr viel anhaben, denn die Idee (oder was es auch immer ist) lebt ja über den eigenen Tod hinaus weiter. Man könnte das Idealismus nennen.
Aber, versteht ihr das Problem? Fast sämtliche Menschen, die ich kenne, stellen in das Zentrum ihres Lebens: Sich selbst. So macht es uns ja auch die Werbung glauben, die ganze Konsumindustrie und alles was dazu gehört. Nach dem Humanismus, in dem "der Mensch" als Abstraktion im Mittelpunkt stand, steht nun jeder einzelne Mensch für sich dort. Aber dann ist man ja völlig abhängig von sich selbst. Wenn man also zu dick wird, oder keine Freunde mehr hat, all sowas eben, tja, dann hat man den Sinn des Lebens ja verfehlt: nämlich sich selbst glücklich zu machen.
Was für eine Perversion! Mag ja sein, dass der Mensch immer irgendwo glücklich werden will, aber wirklich sein kann's das ja nicht. Vielmehr sollte das Glück Begleiterscheinung sein, jedoch nicht zwingende Erfordernis. Jemand, der eine Person abgöttisch liebt, jemand, der mit seinem ganzen Streben eine Idee verfolgt, jemand, der absolut und ganz an Gott glaubt und ihm vertraut, dem ist es doch einerlei, ob er dabei glücklich ist, oder nicht. Oder besser: Das Glück hängt dann nicht mehr an irgendwelchen Äußerlichkeiten, an gutem Essen, viel Geld, Wohlstand oder Beliebtheit, nein, dann reicht es, dass man eben glaubt, liebt, oder hofft.
Denn diese drei Kräfte sind nicht abhängig von Materiellem Reichtum, sie sind auch nicht abhängig von oberflächlichem glücklich sein, - auch wenn eine gewisse Art von Glück von ihnen ausgehen mag.

Ich kann für mich sagen, dass, was mir auch immer passieren mag in meinem Leben, welches ich vertrauend in die Hände Gottes lege, ich immer weiterleben kann und will, solange ich schreiben kann. Selbst wenn ich mich sehe als armer Obdachloser, in den Trümmern der Welt, ist es mir doch ein unendlicher Trost, und ein Gefühl des nicht-anhaben-könnens, wenn ich mir vorstelle einen Fetzen Papier zu finden und einen Stift, auf dem ich schreiben kann.
Und nach meinem Erleben ist es genau das, was unserer Gesellschaft fehlt. Etwas, das über uns hinausgeht, uns ergreift und Sinn gibt.
toifel
20.06.2005 - 16:34 Uhr
http://de.wikipedia.org/wiki/Psychose

weiter unten: Affektive Psychosen

Bei den Depressionen zählen nur die schweren Depressionen zu den psychotischen Störungen. Dies entspricht und hat seinen Grund in dem heute weitgehend verlassenen Begriff der endogenen Depression (in Abgrenzung zu leichter verlaufenden, lebensgeschichtlich begründbaren, neurotischen Depressionen und zu reaktiven, auf aktuelle Ereignisse folgenden Depressionen).

wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, ist das also eine unterscheidung zwischen der hier diskutierten schweren krankheit (psychotisch) und dem "gern gesehenen trend" (neurotisch). richtig?

toifel
20.06.2005 - 16:42 Uhr
vllt besser so:

und dem "gern gesehenen trend" (neurotisch/reaktiv)
Greylight
20.06.2005 - 19:26 Uhr
Was einem vielleicht auch helfen kann:

Ursache für eine Depression ist doch eigentlich immer, dass man mit seinem momentanen Zustand nicht zufrieden ist. "Irgendwas sollte jetzt gerade anders sein, als es ist." Doch solange man depressiv ist, kann man kaum irgendeinen Zustand wirklich ändern, weil man wie gelähmt ist.

D.h. man muss den derzeitigen Zustand zunächst mal so akzeptieren, wie er ist und dann den Zustand lieben. Außerdem: Was sollte denn überhaupt anders sein? Man ist am Leben, ist das nicht für sich gesehen schon eine wunderbare Sache? Und was hat man überhaupt anderes als *diesen* Moment? Morgen liegt in weiter Ferne und gestern liegt auch schon lange zurück. Wenn man immer meint, dass jetzt gerade irgendwas anders sein müsse als es ist, rennt man nur ständig vor sich selbst weg.
Man ist kein Spielball der Welt, sondern es ist ein Wechselspiel zwischen einem selbst und der Umgebung, die man wahrnimmt. Aktion = Reaktion. Wenn man das mal erkannt hat, ist es einem doch zu doof, sich als Opfer der Umstände zu fühlen, oder? Das muss nicht sein und es ist einfach nicht gut für einen, wenn man alles mit sich machen lässt und immer nur reagiert. Das zehrt nur endlos an der eigenen Energie.
Doch wenn man sich das mit diesem Aktion = Reaktion-Wechselspiel mal bewusst macht, kann man daraus ausbrechen und drüber stehen. Dann kann man einfach nicht mehr depressiv reagieren, wenn Situation auftreten, die einen zuvor demprimiert haben. Und dann fällt einem auf einmal auf, dass man ja die Macht hat, etwas zu ändern und wie schlimm und kräftezehrend dieses ständige Vor-sich-selbst-wegrennen doch ist.
cds23
20.06.2005 - 19:50 Uhr
Musik hat 3 entscheidende Vorteile:

Sie betrügt dich nicht
Sie ist nicht opportunistisch
Sie stirbt nicht

Das hilft über jede Depression hinweg, auch wenn ich schon seit ca. dem 10 Lebensjahr starke Depressionen durchmache(bin jetzt 18)
cds23
20.06.2005 - 19:54 Uhr
In meinem Fall handelt es sich aber wohl um eine "mittelschwere" Depression.
Mein Freundeskreis hat sich im Laufe der Zeit dezimiert, ich grenze mich immer mehr ab von allem, sitze tagelang nur zu Hause(ausser zur Schule zu gehen) und höre Musik...
Und es ist war, es ist der einzige halt, und Simons Theorie kann ich nur beipflichten...
simon
20.06.2005 - 20:04 Uhr
@cds23
Was hindert dich denn daran auf Leute zuzugehen?
eno
20.06.2005 - 20:07 Uhr
@simon die grenzenlose dummheit der menschen.
cds23
20.06.2005 - 20:45 Uhr
@ eno

Ehrlich gesagt habe ich schon gar keine Lust auf Leute zuzugehen die den Verstand und das Verständnis einer Billardkugel mitbringen, wie du, eno.
Ich habe halt das Gefühl dass ich mit zu wenigen Leuten bestimmte Interessen teile.Es komen viele auf mich zu, ich bin aber zu nachlässig und kümmere mich nicht darum eine Freundschaft aufzubauen.Ich weiß dass dies auf meinem eigenen Mist wächst, aber zu 80% kotzt es mich einfach an wie künstlich doch die meisten 18 jährigen sind, mit ihren austauschbaren Charaktern, und ihrem 0815 Geblubber.Soll nicht abwertend sein, aber dass ist einfach nicht mein Ding.Meine gr´ße Hoffnung ist doch, an einem Ort wie einer Universität, der sich doch bekanntermaßen durch Kultiviertheit kennzeichnet und Offenheit, Leute mit ähnlichen Interessen zu finden.
unwrittenLAW alias gina
20.06.2005 - 20:48 Uhr
man sollte alles im hinblick auf das ENDE sehen.
also wo ist das problem auf jemanden zuzugehen...man wird dich schon nich umbringen

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