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Live 8 (Live Aid II) am 02.07.2005

User Beitrag
RD
01.06.2005 - 11:37 Uhr
Quelle: spiegel.de

Live 8-Konzert in Berlin geplant

Zwanzig Jahre nach dem spektakulären "Live Aid"-Konzert plant Sir Bob Geldof eine Neuauflage des damaligen Rockspektakels. In London, Berlin, Paris, Rom und Philadelphia sollen die kostenlosen Konzerte stattfinden.

London - "Live 8" soll am 2. Juli - nur wenige Tage vor dem Gipfeltreffen der führenden Industrienationen und Russlands (G8) in Schottland - stattfinden und das Bewusstsein für die Probleme der armen Länder schärfen. Wie Geldof dem Londoner Radiosender "Capital FM" sagte, haben Stars und Megagruppen wie Madonna, Oasis und U2 ihre Teilnahme bereits zugesagt.

Bei dem Konzert in Berlin vor dem Brandenburger Tor werden unter anderem BAP, a-ha, die Toten Hosen, Peter Maffay und Brian Wilson auftreten. Nach London in den Hyde Park kommen Mariah Carey, Elton John, Madonna, Paul McCartney, Sting, Robbie Williams und U2. Zu den widersprüchlichen Berichten über einen möglichen Auftritt der Spice-Girls sagte Geldof: "Ich habe heute Morgen mit ihnen gesprochen. Es sieht gut aus." In den USA sind Bon Jovi, Stevie Wonder und Puff Daddy mit dabei.

Im Gegensatz zu "Live Aid" sollen dieses Mal keine Spenden für die Hungernden in Afrika gesammelt werden. Ziel sei es vielmehr, den Druck auf die führenden Politiker der reichen Nationen zu verstärken, um sich unter anderem auf einen Schuldenerlass für die ärmsten Länder zu verständigen, sagte Geldof: "Spenden allein lösen keine Probleme. Die Zeit für Gerechtigkeit ist gekommen - und 20 Jahre nach Live Aid ist es genau das, was die Menschen von den acht Männern verlangen." Die Teilnehmer des G-8-Gipfels hätten die Macht, "den Lauf der Geschichte zu ändern". Doch hätten sie nur dann auch den Willen dazu, wenn Millionen von Menschen ihnen sagten: "Genug ist genug".

Nach Angaben von U2-Sänger Bono kam "Live 8" erst in letzter Minute zu Stande. Zwei Jahre lang habe sich Geldof einer Neuauflage von "Live Aid" verweigert, erst vor sechs Wochen dann habe er seine Zustimmung gegeben, sagte Bono der Zeitung "Daily Telegraph". Der ebenfalls zugunsten der Entwicklungsstaaten engagierte Rocksänger versucht seitdem, weitere Stars für das weltgrößte Musikspektakel seit "Live Aid" zu verpflichten. "Ich verbringe jede freie Minute am Telefon, um für Unterstützung zu trommeln. Doch ist es extrem schwierig: US-Stars planen gewöhnlich ein halbes Jahr voraus, nicht sechs Wochen."
Pille Palle
01.06.2005 - 22:34 Uhr
Was meint ihr zu Live Aid II?
Gut oder Schlecht?

Hilfe
01.06.2005 - 22:43 Uhr
Hilfe ist immer gut.

-> Gut.
Damian
02.06.2005 - 00:38 Uhr
Ach den Künstlern soll geholfen werden. kein Wunder das die die Spice Girls wieder zusammenbringen.




floro
02.06.2005 - 09:42 Uhr
dämliches line up für einen guten zweck, also gut.
desaparecido
02.06.2005 - 09:45 Uhr
ja in wie fern da wirklich geholfen wird, frag ich mich auch. ich mein so wie ich das mitbekommen habe, wollen sie für eine entschuldung in afrika werben? die frage ist ja nur, ob sich die weltbank und einige privatbanken von soetwas wirklich beeindrucken lassen, kanns mir nicht vorstellen...
Schreiber
11.06.2005 - 19:22 Uhr
ich find es ist eine echt gute sache weil es schon allein für einen guten zweck ist ich hab auch schon das erste konzert gesehen und es war echt ein riesen event
onkl
11.06.2005 - 19:32 Uhr
Tja, da hat Deutschland ja mal wieder die Créme de la Créme der Unterhaltung abgestaubt. Im wahrsten Sinne des Wortes. Einzig Brian Wilson dürfte interessieren.
lumdam
11.06.2005 - 20:52 Uhr
Also wegen Brian Wilson lohnt es sich vielleicht mal hinzuschauen. Der ist ja auch nicht so oft in Deutschland
Mystique
11.06.2005 - 21:30 Uhr
Die Spice Girls werden gar nicht erst auftreten,weil Bob Geldof entschieden hat ,dass sie nicht mehr populär genung sind um die Massen anzuziehen.Das is echt ein harter Schlag für die.
porcelaina
11.06.2005 - 22:31 Uhr
ganz klar schlecht
Greylight
13.06.2005 - 01:51 Uhr
Oasis

Treten die dann so schlecht gelaunt wie immer auf? ;-)

Die Teilnehmer des G-8-Gipfels hätten die Macht, "den Lauf der Geschichte zu ändern".

Hört sich natürlich toll an. Und würde auf der Welt tatsächlich endlich Gleichheit und Gerechtigkeit herrschen, wäre das auch für jeden einzelnen eine Entlastung, weil einem nicht mehr solche Gedanken wie "Es gibt auf diesem Planeten Menschen, denen es viel schlechter geht als mir" kommen müssen. Und die ganzen Mitgefühlheuchler von wegen "Oh, die armen hungernden Afrikaner" müssten endlich schweigen.
Sowieso, nicht immer so egoistisch zu denken ist nicht nur besser für andere, sondern auch viel angenehmer für einen selbst. Und solange sich da nicht wirklich was ändert, wird die Welt auch immer eher abgefuckt bleiben, so wie es doch auch die meisten von uns empfinden, obwohl es uns ziemlich gut geht.
Aber na ja, dass sich irgendwelche geldscheffelndeln Banker von einem Konzert beeindrucken lassen, glaube ich auch nicht. Genug des nervigen Rumgelabers, aber im Grunde ist das die Wahrheit, ich wollte es mal festhalten.
RD
13.06.2005 - 08:51 Uhr
Meldung von rollingstone.de:

Wieder vereint: Pink Floyd

12.06.2005 - Live 8 macht es möglich: Zum ersten Mal seit mehr als zwanzig Jahren wird Roger Waters wieder mit seinen alten Pink-Floyd-Kollegen auf einer Bühne stehen. Waters hatte sich mit Dave Gilmour & Co ursprünglich Anfang der Achtziger zerstritten und die Gruppe zwischenzeitlich auch verklagt. Nun scheinen sich die Wogen wieder geglättet haben.
jfk
13.06.2005 - 13:00 Uhr
http://www.laut.de/vorlaut/news/2005/06/10/12427/index.htm


Gorillaz: Damon Albarn kritisiert Live Aid II

Das Event behandele Afrika "wie einen missratenen, kranken, leidenden, müden Ort". Deswegen komme die Teilnahme für ihn nicht in Frage.


Kein Live Aid-Freund: Damon Albarn
London (mma) - Das Jahr 2005. Ein bedeutendes in Bob Geldofs Augen. Sein Baby, das Megaevent "Live 8", hat nichts Geringeres zum Ziel, als "Armut Geschichte zu machen". Wie vor 20 Jahren bei Live Aid liegt das Augenmerk auf Afrika. Die versammelte Rock- und Popwelt steht politisch korrekt hinter Bob Geldofs Prestigeobjekt. Alle Musiker? Nein, ein nicht ganz unbekannter Sänger einer nicht ganz unbekannten Band sieht die Protestaktion, bei der in Europa und den USA Dutzende Stars performen werden, kritischer als der Mainstream. "Ist das der effektivste Weg, Afrika zu helfen?", fragt Blur- und Gorillaz-Kopf Damon Albarn.

Vor drei Jahren hat er ein Album mit Musikern aus Mali herausgebracht. An einem Auftritt bei Live 8 besitzt Albarn aber kein Interesse. In einem BBC Radio-Interview legt er seine Gründe dar. Für ihn wirken die Konzerte vornehmlich wie eine riesige Werbeaktion für die Teilnehmer. "Es steht ganz außer Frage", erklärt der Frontmann, "dass alle Künstler, die dort spielen, mit Rekordverkaufszahlen ihrer Platten rechnen können." Eigentlich müssten die Musiker für den Auftritt zur Kasse gebeten werden. Albarn fordert, dass die Bands Druck auf ihre Plattenfirmen ausüben, damit die resultierenden Gewinne gespendet werden.

Albarn wolle des weiteren nicht an einer Veranstaltung teilnehmen, die derart exklusiv sei. Konkret moniert er die geringe Zahl afrikanischer Künstler bei Live 8. Das sei gerade in einem so vielfältigen Land wie Großbritannien unverständlich: "Mehr als je zuvor ist die schwarze Kultur ein integraler Bestandteil dieser Gesellschaft, warum also ist das Lineup so verdammt angelsächsisch?".

Die Veranstalter schlügen die Tür vor dem schwarzen Kontinent einfach zu, degradierten ihn zum passiven stereotypen Hilfeempfänger, meint Albarn. Das Event behandele Afrika "wie einen missratenen, kranken, leidenden, müden Ort". Die britische Organisation Black Information Link hatte den Vorwurf vor wenigen Tagen ebenfalls vorgebracht. Daraufhin verwies Geldof auf die Internationalität von "weißen" Bands wie Rolling Stones, U2 und Coldplay.

Sein neuestes Statement gegenüber AFP wirkt da im ersten Moment befremdlich. Darin prognostiziert der Ex-Boomtown Rats-Sänger "Live 8" einen "glorreichen Misserfolg". Die Wahrscheinlichkeit, die Politiker des G-8-Gipfels tatsächlich zum Schuldenerlass und einer Erhöhung der Entwicklungshilfen für Afrika zu bewegen, hält er für ziemlich gering. Dennoch möchte Geldof nichts unversucht lassen. "Sonst würde ich für den Rest meines Lebens denken: 'Ich hätte vielleicht etwas tun können.'"
Andi
13.06.2005 - 13:27 Uhr
Schon alleine weil Silbermond für Berlin gehandelt werden, hat das ganze wohl wirklich nicht mehr allzu viel mit politischer Aussagekraft zu tun. Wie soll man dieses so hochgelobte Event dann überhaupt noch ernst nehmen?
nici
22.06.2005 - 20:24 Uhr
find die idee gut...
wie kommt man eigentlich an tickets,weiß das zufälligerweise jmd?
desaparecido
22.06.2005 - 20:26 Uhr
ich versteh immer noch nicht wie sie genau irgendwas erreichen wollen ausser mehr verkaufte cds der auftretenden bands...
dreamcastforever
28.06.2005 - 22:29 Uhr
fest steht jedenfalls, dass es eins der spektakulärsten musikevents aller zeiten ist, und seit heute steht fest, dass phoenix von 14:00 uhr bis ca. 2:00 uhr (ende der veranstaltung) überträgt. gott sei dank nicht nur das furchtbare berliner line up, sondern ab 15:00 uhr das weltsignal. los geht's un london um 15:00 uhr mit sgt. pepper (it was 20 years ago today...), performed von paul mccartney mit bono. der dvd recorder wird heiss laufen...
Flexer
29.06.2005 - 09:04 Uhr
Wird das Londoner Konzert auch irgendwo komplett übertragen? Im TV jetzt?
Dargelos
29.06.2005 - 16:16 Uhr
Roxy Music werden dabei sein. Dass ist natürlich großartig, aber sich deswegen zwischen angeblich Eine Millionen Menschen ans Brandenburger Tor zu quetschen, um nichts zu sehen? Na ich weiß nicht!
porcelaina
29.06.2005 - 22:16 Uhr
Was für eine unglaublich peinliche Veranstaltung. Wundert mich nur dass Pearl Jam nicht dabei ist, die ja von John Kerry und Anti-Bush bis hin zu heimatlosen Kindern normal die ganze Palette der Wein- und Mitleidsevents konsquent bedienen.

Besonders lächerlich ist, dass diesmal der Stab der Gutmenschenbands gleich über drei Gerationen hinweg weitergegeben wird.
Angefangen bei Paul Mc Cartney und Pink Floyd, über die Tränentanten Bono ,Michael Stipe und Grönemeyer bis hin zur jüngsten Generation der Weltverbesserer wie Coldplay. Damit wäre dann auch sichergestellt, dass wir noch die nächsten 40 Jahre mit diesem Blödsinn genervt werden.
Schön auch dass Phoenix live berichtet, damit wir alle auf dem Sofa mit Chips und Bier für Afrika leiden können.

Ein Glück, dass keine meiner Lieblingsbands bei diesem Affentheater mitmacht.
porcelaina
29.06.2005 - 22:19 Uhr
Ich empfehle für diesen Abend übrigens Holsten-Bier zu trinken, denn da wird ja bekanntlich mit jedem Kasten ein qm Regenwald gerettet.
RD
30.06.2005 - 09:59 Uhr
Schwätzer!

Scheint mal wieder typisch dt. Mentalität zu sein, über alles herzuziehen und schlecht zu machen.
Akzeptiere einfach das Ereignis als solches, Du musst ja nicht hingehen!
dreamcastforever
30.06.2005 - 12:35 Uhr
@porcelaina

suhle dich nur in deinem Sarkasmus, wir werden das Konzert genießen. Schade, dass nicht alle deine Lieblingsbands dabei sind, würdest du die dann verstoßen?
porcelaina
30.06.2005 - 21:03 Uhr
Ich müsste zumindest mein Verhältnis zu meinen Lieblingsbands nochmal ernsthaft überdenken, wenn sie dabei wären.
Ich bin schon enttäuscht genug über die Teilnahme von The Cure. Aber die haben ja auch schon bei Gottschalks 50 Jahre Rock Show mitgemacht.
Das peinlichste wird das Berliner Konzert sein. Mich gruselt es jetzt schon, wenn ich mir vorstelle wie Wolfgang Niedecken, Campino und Chris de Burgh sich in den Armen liegen.
Eigentlich fehlt nur noch, dass Dieter Thomas Heck die ganze Sache moderiert.
Spenderleber
30.06.2005 - 21:35 Uhr
Gott sei Dank machen Radiohead da nicht mit.
UND ich hoffe U2 schaffen es rechtzeitig ins Praterstadion, sonst gibts was auf die Mütze!
Lavelle
30.06.2005 - 22:19 Uhr
ich kapier das nicht: afrika wurden doch von den g8-staaten schulden erlassen, und zwar erstaunlich viel.
und welchen staaten sollte man da eigentlich konkret weitere schulden erlassen? den gefestigten demokratien?
Monsoon
30.06.2005 - 22:34 Uhr
Es geht nicht nur um den Schuldenerlass, sondern auch um das Einhalten der sog. "Milleniumziele", die u.a. jedem Staat das Aufwenden einen gewissen Zielprozentsatzes (weiss nicht mehr genau wieviel; alle Weststaaten liegen im Moment weit drunter) seines Budgets für Entwicklungshilfe nahelegen.

Ich finde die ganze Veranstaltung ebenfalls höchst zweifelhaft, und das aus mehreren Gründen.

a) Es wurden keine afrikanischen Musiker eingeladen, sondern v.a. angelsächsische.

b) Es wird sich auf einen Aspekt (Hunger) des Afrikaproblems versteift, statt auch andere Facetten (in manchen Staaten versterben 50% der Bevölkerung in den nächsten Jahren an AIDS; Schulsystem, Bürgerkriege etc...) zu berühren. Das Problem wird sehr stark vereinfacht (der Westen ist schuld), auf der anderen Seite benimmt sich Geldorf wie ein Kolonialherr, der seinen armen, geplagten Negerlein jetzt mal wieder ein Konzertchen spendet...

c) Es kommt kein Geld zusammen, keine Spenden, nix konkretes, nur ein Riesenballyhoo, bei dem vor allem um Aufmerksamkeit für die Künstler geheischt wird.

d) Ich schliesse mich Damon Albarn an, der meinte, Bob Gelddorf hätte keine Ahnun von Afrika; er ignoriert die dortige Kulturszene völlig, sondern kultiviert das Bild des reichen, schlauen Engländers mit der tollen Mucke und des kleinen, doofen Afrikaners, der in einer Lehmhütte auf seine Trommel schlägt.

Ich halte von solchen Bombastveranstaltungen generell nix. Mit dem Geld, das dort ausgegeben wird, alleine für Organisation und Technik, könnte man in Afrika viele Schulen bauen.



Lavelle
30.06.2005 - 22:36 Uhr
Ich halte von solchen Bombastveranstaltungen generell nix. Mit dem Geld, das dort ausgegeben wird, alleine für Organisation und Technik, könnte man in Afrika viele Schulen bauen.

guter punkt.
porcelaina
01.07.2005 - 00:14 Uhr
Was hindert denn eigentlich die vereinigten Musiker um den Multimilliardär McCarney daran ihr gesamtes Vermögen für Afrika zu spenden?
Das wär doch mal ein Schritt. Damit könnte man wohl auch schon einigen Staaten die Schulden bezahlen. Sich hinstellen und Let it be singen kann jeder.
porcelaina
01.07.2005 - 00:14 Uhr
Was hindert denn eigentlich die vereinigten Musiker um den Multimilliardär McCarney daran ihr gesamtes Vermögen für Afrika zu spenden?
Das wär doch mal ein Schritt. Damit könnte man wohl auch schon einigen Staaten die Schulden bezahlen. Sich hinstellen und Let it be singen kann jeder.
porcelaina
01.07.2005 - 00:14 Uhr
Was hindert denn eigentlich die vereinigten Musiker um den Multimilliardär McCarney daran ihr gesamtes Vermögen für Afrika zu spenden?
Das wär doch mal ein Schritt. Damit könnte man wohl auch schon einigen Staaten die Schulden bezahlen. Sich hinstellen und Let it be singen kann jeder.
Armin
01.07.2005 - 15:13 Uhr

Universal International Künstler bei Live 8

Das kommende Wochenende steht weltweit im Zeichen von Live 8! In jeder Ecke der Welt werden große Bühnen vor jeweils tausenden von Menschen aufgebaut, um geschlossen den Schuldenerlass für die Länder der Dritten Welt zu fordern. Und natürlich, um eine riesige Party zu feiern!

Highlight am Samstag in Berlin werden Audioslave sein, die gerade ihre Welttournee abgeschlossen haben und sich nicht lange bitten ließen, am Brandenburger Tor dabei zu sein.

Auch an anderen Orten der Welt sind Universal International Künstler am Start - hier eine Übersicht:


Berlin: Audioslave, Roxy Music
Tokio: Björk, Mc Fly
Paris: Andrea Bocelli, Sheryl Crow, Johnny Hallyday
Rom: Jovanotti, Zucchero
London: U2, Elton John, Sting, Mariah Carey, Ms. Dynamite, Scissor Sisters, Keane, The Killers, Snoop Dogg, Snow Patrol, Razorlight, Muse, Bob Geldof, The Cure
Philadelphia: The Black Eyed Peas, Bon Jovi, Jay-Z, Kaiser Chiefs, Ludacris, Stevie Wonder, Will Smith, 50 Cent
Barrie (Kanada): Bryan Adams, Mötley Crüe

Das wird ein Bombast Event der Extraklasse, das ihr euch auf keinen Fall entgehen lassen dürft!
Armin
01.07.2005 - 16:36 Uhr
Live 8
Unter dem Motto "Make Poverty History" versammeln sich am 2. Juli in Berlin und London, Rom, Paris, Philadelphia, Johannesburg, Eden, Barrie, Tokio und Moskau Musiker & Stars zum Live 8 Konzert. Der Eintritt ist kostenlos.
Mit den Konzerten sollen die Regierungschefs der G-8-Staaten anlässlich ihres Gipfeltreffens am 6. Juli im schottischen Edinburgh unter Druck gesetzt werden, einen Schuldenerlass für die armen Länder der Welt und eine Erhöhung der Mittel für Entwicklungshilfe zu beschließen.
Du kannst am Samstag Live & for free Sasha, Green Day, Daniel Powter, Brian Wilson & Renee Olstead anschauen - Die treten im Rahmen von Live 8 an der Berliner Siegessäule auf. Start ist um 14:00 Uhr und mehr Infos findest du unter www.live8live.com
aha
01.07.2005 - 16:50 Uhr
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,363168,00.html
porcelaina
01.07.2005 - 20:36 Uhr
SPIEGEL ONLINE - 01. Juli 2005, 14:48


Das weiße Band der Idiotie

Von Henryk M. Broder

Gestern wohnte man in einer "atomfreien Zone", heute knüpft man Laken für die "Aktion gegen Armut" oder rettet rockend mit "Live 8" die Welt. Doch wem nutzen solche symbolischen Aktivitäten? Vor allem ihren Erfindern.



DDP
"Live 8"-Macher Geldof: Mobiler Sozialarbeiter
Wir leben in aufregenden Zeiten. Einerseits schreitet die Globalisierung voran und verbreitet ein Gefühl der Ohnmacht, des Ausgeliefertseins an unkontrollierbare Mächte, andererseits war es noch nie so einfach, gegen den Strom zu schwimmen, Sand im Getriebe der Gesellschaft zu sein. Es fing an mit kleinen Aufklebern, die man an den Türen der Wohngemeinschaften anbringen und damit progressive Haltung demonstrierten konnte, ohne einen Fuß vor die Tür setzen zu müssen: "Atomwaffenfreie Zone".

Dann kamen die Sticker der Tierfreunde: "Ich bremse auch für Tiere!" Mit der deutschen Einheit entwickelte sich eine neue Protestkultur. Auf der einen Seite die Glatzen, die "nationalbefreite Zonen" durchzusetzen versuchten, ohne "Fidschis und Kanaken", auf der anderen die guten Deutschen, die händchenhaltend Menschenketten bildeten, um gegen Ausländerfeindlichkeit zu demonstrieren. Es gab Tage, da konnte man zwischen Berchtesgaden und Flensburg kaum über die Straße gehen, ohne von einer Menschenkette aufgehalten zu werden.


"LIVE 8" : WO ENTWICKLUNGSHILFE ÜBER DIE BÜHNE GEHT


Klicken Sie auf ein Bild, um die Fotostrecke zu starten (8 Bilder).



Auch der erste Irak-Krieg förderte die angewandte Kreativität. Als alliierte Bomber Ziele im Irak anflogen, hängten deutsche Friedensfreunde weiße Bettlaken von ihren Balkonen, um nicht versehentlich getroffen zu treffen. Angebote für Individualisten ergänzten die vielen Mahnwachen: Fasten für den Frieden, Saufen für den Frieden und Hupen gegen den Krieg. Und nun ist die Armut dran. Ihr soll der Garaus gemacht werden, und die Art, wie das geschehen soll, erinnert an die Menschenketten gegen die Fremdenfeindlichkeit und die Bettlaken gegen die Bomben. Es ist quasi die symbiotische Verbindung beider Protestformen.

Ideenreichtum für die Armen

Am 2. Juli wird sich "das längste weiße Band Deutschlands" von der Spitze des Wetzlarer Doms durch die Wetzlarer Altstadt "schlängeln". Bei der "Aktion gegen Armut" am ersten internationalen "White-Band-Day" werden "Hunderte Banner und Bettlaken aneinander" geknüpft, um darauf aufmerksam zu machen, "dass täglich 24.000 Menschen an den Folgen von Hunger und Unterernährung sterben". Nicht nur in Wetzlar, wo das Aktionsbündnis "Deine Stimme gegen Armut" seinen Sitz hat, überall in Deutschland werden sich weiße Bänder schlängeln, die am 10. September, beim zweiten "White-Band-Day", in Berlin zu einem superlangen weißen Band zusammengesetzt werden.





REUTERS
Erzbischof Tutu: "Ein guter Anfang"
Zwischen dem 2. Juli und dem 10. September liegen 70 Tage. In dieser Zeit werden, wenn die Ausgangszahl von 24.000 täglich stimmt, 1.680.000 Menschen an den Folgen von Hunger und Unterernährung sterben, völlig unabhängig davon, ob die Aktivisten der "Aktion gegen Armut" weiße Bänder aneinander knoten, sich einen Sonnenbrand im Freibad holen oder allabendlich fürstlich tafeln. Freilich, was immer sie tun, sie werden, im Gegensatz zu den Hungernden, denen die Aktion gilt, nicht nur satt, sondern auch mit dem guten Gefühl ins Bett sinken, etwas gegen die Not in der Welt getan zu haben. Man könnte die ganze Übung auch anders nennen: "Brot für die Welt - aber die Butter bleibt hier!" Oder: "Das weiße Band der Idiotie".

Der Punkt, der auf der Agenda der "Aktion gegen Armut" ganz oben ansteht, ist ein "Schuldenerlass" für die armen und verschuldeten Länder in der Dritten Welt. Ein wenig irritiert dabei nur, dass die Finanzminister der G-8-Staaten bereits beschlossen haben, 37 armen Staaten ihre Schulden zu erlassen, weitere werden folgen. Was sich aber noch nicht bis Wetzlar herumgesprochen hat: Schuldenerlass bedeutet nicht, dass die Schulden einfach gestrichen werden, sondern, dass sich die G-8-Staaten verpflichten, die Tilgung und die Zinszahlungen zu übernehmen. Da wird der deutsche Steuerzahler jubeln, wenn er begriffen hat, dass auf ihn bis zum Jahre 2015 Extraausgaben von fast einer Milliarde Euro zukommen.

Wer instrumentalisiert wen?

Das sei "ein guter Anfang", freute sich der südafrikanische Erzbischof Desmond Tutu, und die rund 70.000 Besucher eines "U2"-Konzerts in der Schalker Arena jubelten, als Sänger Bono den eben bekannt gewordenen Beschluss der G-8-Staaten verkündete. Und so kommt es in diesen Tagen überall zu einem solidarischen Schulterschluss zwischen Politik und Popmusik, wobei es so aussieht, als würden die Musiker die Politiker vor sich hertreiben - in einen Kampf gegen die Armut, für eine Welt, in der es gerecht zugeht, niemand hungern muss und alle Kinder CD-Player haben, um die Live-Mitschnitte der Benefiz-Konzerte gegen die Armut zu hören. Werden die Musiker schaffen, was den Polikern nicht gelungen ist? Fest steht: Man kann nicht genau sagen, wer wen instrumentalisiert.



AP
"Live 8"-Unterstützer Bono: Gegenseitiges Geschäft
Vermutlich handelt es sich um ein Geschäft auf Gegenseitigkeit. Bono von U2 besucht den EU-Kommissionspräsidenten Jose Manuel Barroso in Brüssel und fordert ihn auf, "für die Ärmsten der Welt die Entwicklungshilfe spürbar zu erhöhen". Barroso nimmt sich für Bono frei und lässt sich mit ihm fotografieren. Dann geht ein Bild um die Welt, auf dem der Pop-Musiker und der EU-Manager zu sehen sind, wie sie in heiterer Verbundenheit mit den Hungerleidern in aller Welt das V-Zeichen für die Fotografen machen. Die dazugehörige Geschichte ist in sechs Worten ausführlich erzählt. "Rocksänger Bono kämpft für die Armen".

Das tun inzwischen viele. Fast jeder Star und jedes Sternchen, von Britney Spears bis Jeanette Biedermann, von Steven Spielberg bis Veronika Ferres hat entweder eine eigene Stiftung zur Unterstützung notleidender Kinder in der Dritten Welt oder er bzw. sie reist im Auftrag wohltätiger Organisationen durch Krisen- und Katastrophengebiete. Was immer die mobilen Sozialarbeiter aus dem Show-Business machen, in einem Punkt sind sich alle einig: Vor allem in Afrika sterben die Menschen an Aids, Dürre und Hunger, "weil sie zu arm sind" ( Bob Geldof).

Kontraproduktive Spenden

Das ist der Ausgangspunkt aller Überlegungen - und das Ziel aller Aktivitäten. Dabei sind sich alle Ökonomen, die sich mit der Wirtschaft in den Entwicklungsländern beschäftigen, einig: Es kommt nicht auf die Höhe der Hilfszahlungen, sondern vor allem darauf an, wie ein Land regiert wird, wie groß das Ausmaß der Korruption ist, ob die Regierung die Geschäfte zu ihrem Nutzen betreibt oder freien Handel ermöglicht.

In totalitär geführten Staaten, in Ländern, die gegeneinander Krieg führen oder im ständigen Bürgerkrieg existieren, sind Spenden ausgesprochen kontraproduktiv. Sie ermöglichen es der Regierung, die Ressourcen für ihre Waffengänge einzusetzen, während die Bevölkerung von ausländischen Hilfsorganisationen versorgt wird. So werden die Zustände nur zementiert.



REUTERS
Simbabwes Präsident Mugabe: Das Land platt gemacht
Wenn Bono & Co. den Hungernden und Unterdrückten wirklich helfen wollten, dann müssten sie alles daran setzen, ihre "Live 8" Konzerte in der sudanesischen Provinz Darfour zu veranstalten oder, noch besser, in Harare, der Hauptstadt von Simbabwe, wo Robert Mugabe regiert, der sein Land beharrlich in den Ruin treibt. Nachdem er die weißen Farmer enteignet hat, wodurch sich die Lebensbedingungen der schwarzen Landarbeiter nicht verbessert haben, ist er jetzt im Begriff, die städtische Opposition zu erledigen. Mugabe ließ ganze Stadtviertel platt machen und Tausende verhaften - ohne dass dies in Europa mehr als ein müdes "Der, schon wieder!" ausgelöst hätte. Da wäre ein Super-Popkonzert das Richtige, um die Aufmerksamkeit der Welt auf die Zustände in einem Land zu lenken, das unter hausgemachter Gewalt leidet.

Aber Europa mag es eher symbolisch. Am 12. Juni war der "Welttag gegen Kinderarbeit". Er ging ebenso unbemerkt vorbei wie der "Tag des Schlafes" eine Woche später. Der "Welttag gegen Kinderarbeit" sollte die geschätzten 18o bis 250 Millionen Kinder ins Licht rücken, die für wenig Geld unter schrecklichen Bedingungen schuften müssen. In Indien z. B. arbeiten viele Kinder in Steinbrüchen.

Und zwei Drittel aller Grabsteine in Deutschland werden aus Indien eingeführt. Nun soll ein Verein gegründet werden - Vorsitz: Norbert Blüm, Ex-Arbeitsminister -, der die aus Indien eingeführten Grabsteine darauf überprüfen will, ob an ihrer Herstellung Kinder unter 14 Jahren beteiligt waren. Keine leichte Aufgabe angesichts der Tatsache, dass nur wenige Kinderarbeiter einen gültigen Ausweis mit sich führen, der ihr Alter verrät.

Für die Unbedenklichkeitserklärung der Grabsteine soll eine Gebühr von drei Prozent des Preises erhoben werden. Damit werden dann die Kontrolleure des Vereins bezahlt, die die Steinbrüche überprüfen. Wie viele Kontrolleure braucht man für ein Land, das neunmal so groß ist wie die Bundesrepublik, in dem eine Milliarde Menschen leben und wo es mehr Steinbrüche gibt als Norbert Blüm Haare auf dem Kopf hat?

Früher, bevor die Künstler und die Polit-Rentner die Sache in die Hand nahmen, hieß es: Entwicklungshilfe ist Hilfe zur Selbsthilfe. Das stimmt noch immer. Die Entwicklungshelfer helfen - vor allem sich selbst.

Ole
01.07.2005 - 20:44 Uhr
Finde den Artikel sehr gut...
bee
01.07.2005 - 21:48 Uhr
ich würde eher sagen - typisch Broder.
Viel Zynismus, einige Fakten und viel Selbstbefriedigung ...
*
Muss schon bitter sein, wenn man von den Problemen lebt, die man angeblich beklagt.
alfie
02.07.2005 - 13:09 Uhr
Ohhh mein Gott, heut´ geht es los: Das größte Popspektal dieses Jahrzehnts (aber kein/e Bands/Musiker die ich mag machen mit: kein Radiohead, kein Bob Dylan, kein Wilco, kein Bright Eyes!)
dreamp3
02.07.2005 - 14:42 Uhr
London: U2, Elton John, Sting, Mariah Carey, Ms. Dynamite, Scissor Sisters, Keane, The Killers, Snoop Dogg, Snow Patrol, Razorlight, Muse, Bob Geldof, The Cure

Wie gern wär ich in London :-)
Torsten
02.07.2005 - 15:52 Uhr
gerade gehört:

"Die Coldplay-Fans mögen uns verzeihen, aber wir gehen jetzt zurück nach Berlin. Dort stehen jetzt BAP auf der Bühne."
Sidekick
02.07.2005 - 15:58 Uhr
Broder ist großartig.
beatfreak
02.07.2005 - 15:59 Uhr
*g* BAP haben natürlich Vorrang vor allem ;-)

coldplay mit richard ashcroft war doch ein schöner moment

also von mir aus könnten die nur london zeigen. die anderen konzerte gehen mir ziemlich am arsch vorbei

naja, kaiser chiefs in philadelphia wäre vllt auch noch ganz interessant :-)
Andi
02.07.2005 - 16:01 Uhr
Schaut mal auf Phoenix. Da läuft gerade London (im Gegensatz zu den ganzen dritten Programmen).
Allerdings Elton John ;(
beatfreak
02.07.2005 - 16:08 Uhr
ja, die 3. scheinen den fokus auf berlin zu legen und phoenix eher auf london. in den umbaupausen jeweils zeigen dann beide sender auschnitte von den jeweils anderen konzerten.
.ldi
02.07.2005 - 16:11 Uhr
ein stimmloser junkie betritt die bühne von elton john
svenja
02.07.2005 - 16:12 Uhr
und er hat ein grünes feuerzeug im mund. wie fürchterlich schlecht der ist, peinlich.
.ldi
02.07.2005 - 16:19 Uhr
Auf wdr kann man grad audioslave begutgähnen, falls man bei duran duran in rom nicht schon eingeschlafen ist.
svenja
02.07.2005 - 16:20 Uhr
audioslave lesen was vor. vielleicht holen sie sich ja gleich bap auf die bühne.
.ldi
02.07.2005 - 16:22 Uhr
das wär ne feine sache

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